Kitabı oku: «Die katholische Kirche im Pressediskurs», sayfa 9

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3.2.3 Sprache-Bild-Bezüge

Stöckl (2004: 243) empfiehlt vom usuellen Terminus „Text-Bild-Relationen“ abzugehen, da er keinen Sinn macht, wenn man, wie in Abschnitt 3.2.1 erläutert, Bilder als (Teil-)Texte versteht. Es geht demnach nicht um die Beziehung zwischen Text und Bild, sondern um die Beziehung von verbalen und visuellen (Teil-)Texten. Die verschiedenen Möglichkeiten, diese Teil-Texte miteinander zu verknüfen, sind derart vielseitig, dass Stöckl ihre erschöpfende Beschreibung bezweifelt. Er versucht dennoch einige Grundmuster der Sprache-Bild-Bezüge nachzuzeichnen und aufzuzeigen, welche Funktionen die beiden Kodesysteme übernehmen (vgl. 2004: 245). Als Grundlage für die Beschreibung der Sprache-Bild-Bezüge ist eine Gegenüberstellung der Unterschiede zwischen den Zeichensystemen „Sprache“ und „Bild“ notwendig. Dazu greife ich auf die übersichtliche tabellarische Darstellung durch Stöckl zurück:

Tab. 8:

Sprache und Bild in der Gegenüberstellung (Quelle: Stöckl 2004: 246f.; eigene Darstellung)

Mit den in der Tabelle enthaltenen Fragezeichen will Stöckl darauf hinweisen, dass diese semantischen Bild-Charakteristika aufgrund der Vielseitigkeit der Bilder und ihrer unterschiedlichen Pragmatik aufgehoben werden können. So können Infografiken etwa auch Illokutionen beinhalten (vgl. Stöckl 2004: 248f.).

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Sprache und Bild liegt sicherlich in der semantischen Klarheit, die bei der Sprache viel größer ist (vgl. Burger 2005: 392). Bilder bleiben „vage und deutungsoffen“ (Stöckl 2004: 248).

Stegu (2002: 24) beschreibt drei große Möglichkeiten des Bezugs zwischen Bildern und ihren Bildunterschriften mit dem eigentlichen Artikel: (1) Abbildung des erwähnten Ereignisses oder eines der erwähnten Ereignisse, (2) Abbildung von etwas, das mit dem Ereignis „metonymisch“ verbunden ist (z.B. eine Szene/der Ort vor/nach/während des Ereignisses; eine Person/ein Gegenstand, die/der „eine relevante Rolle“ spielt; ähnliche Personen/Gegenstände/Orte aus einem anderen Kontext) und (3) Abbildung ohne erkennbaren Zusammenhang zum Artikel („praktisch nur bei Irrtum“).

Hinsichtlich der Sprache-Bild-Bezüge geht Stöckl (2004: 244) von einer „generelle[n] Reziprozität“ zwischen verbalen und visuellen Teil-Texten aus. Um die textuellen Gebrauchsmuster von Sprache-Bild-Bezügen zu beschreiben, berücksichtigt er fünf Kriterien: (1) Art des Bildes (z.B. Bildaufbau, Bildgestaltung), (2) Textstrukturen (z.B. Art der Integration der Bilder in ein sprachliches Textmuster), (3) semantisch-pragmatische Brücke zwischen Sprache und Bild (z.B. Art der Verschmelzung von Bild und Sprache zu einer Gesamtbotschaft), (4) kognitive Operationen zur Sinnstiftung zwischen Sprache und Bild (RekonstruktionRekonstruktion von Textproduktions- und Textrezeptionsprozessen) und (5) Bild-Bild-Bezüge (Art der semantischen Bezüge zwischen mehreren Bildern) (vgl. 2004: 252f.). Auf Basis dieser Kriterien analysierte Stöckl journalistische Texte überregionaler Tages- und Wochenzeitungen und konnte verschiedene textuelle Gebrauchsmuster festmachen, die in Tab. 9 wiedergegeben werden.

Für Details hinsichtlich der einzelnen Gebrauchsmuster verweise ich auf Stöckl (2004: 242–300), der ihnen ein ausführliches Kapitel mit Beispielen journalistischer Sprache-Bild-TexteSprache-Bild-Texte widmet.

Tab. 9:

Systematik wichtiger Sprache-Bild-Bezüge (Quelle: Stöckl 2004: 297–299; eigene Darstellung)

3.2.4 Funktionen von ZeitungsbildernZeitungsbild

Nach der Beschreibung von Bildern im Allgemeinen und der Sprache-Bild-BezügeSprache-Bild-Bezüge im Speziellen gilt es abschließend noch einen Blick auf die Funktionen von ZeitungsbildernZeitungsbild zu werfen. Zu Beginn des Abschnittes wurde bereits erwähnt, dass manche QualitätszeitungenQualitätszeitung Bilder nur sehr zögernd einsetzen und damit die Verwendung von Bildern in der Presse kritisch hinterfragen. Wozu dienen Bilder in Printmedien? Worin liegt ihr informativer Mehrwert oder auch ihr Nutzen für die Zeitungsmacher? Stöckl zufolge (2004: 385) können Bilder in Bezug auf den Gesamttext unterschiedliche Funktionen haben:

„So ersetzen Bilder sprachliche Textteile völlig oder teilweise, heben Teile der Textstruktur hervor oder fassen Teile des verbalen Textes symbolisierend zusammen und perspektivieren Textaussagen oder laden sie konnotativ auf.“

In der Forschungsliteratur werden ZeitungsbildernZeitungsbild außerdem folgende Funktionen zugeschrieben:

 veranschaulichende Funktion: vor allem hinsichtlich schwer verständlicher Inhalte (vgl. Straßner 2002: 20);

 informierende bzw. beweisende Funktion: aufgrund der den Fotos zugedachten Authentizität – auch wenn sie grundsätzlich fälschbar sind (vgl. Stegu 2000: 313);

„Die Informativität von Bildern kann in ihrem massenmedialen stereotypisierenden Gebrauch abnehmen, da Bilder hier schablonenartig und hochgradig erwartbar verwendet und so zu redundanten Platzhaltern im Layout degradiert werden.“ (Stöckl 2004: 382)

 Aufmerksamkeit erregende Funktion (vgl. Stegu 2000: 313): Bieten optischer Anreize (vgl. Straßner 2002: 24), „Schlagzeilen-Funktion“ von Bildern (vgl. Stegu 2002: 24);

 unterhaltende Funktion: „Befriedigung einer gewissen Neugier, Sensationslust“ (Stegu 2000: 313), hier hinzu zu zählen ist wohl auch die Personalisierung durch Bilder (vgl. Straßner 2000: 24): Die Abbildung von Personen vor allem in der Boulevardpresse nutzt „ein tief in uns verwurzeltes prinzipielles ‚Interesse an anderen Menschen‘ [aus] (das entwicklungsgeschichtlich zweifellos älter ist als das Interesse an abstrakten Zusammenhängen)“ (Stegu 2002: 24);

 Identifizierungsfunktion bzw. Empathiefunktion: ebenfalls durch das Abbilden von Personen1;

 Weltanschauungen stabilisierende Funktion: Werte, Symbole, Mythen (vgl. Stegu 2000: 313–315);

 Emotionalisierungsfunktion: durch besonders emotionale, ausdrucksstarke Bilder2;

 aussageintensivierende und einstellungsmarkierende Funktion: durch die Expressivität der Bilder (vgl. Stöckl 2004: 198);

 gestalterische oder dekorative Funktion: Auflockerung bzw. Gliederung des Layouts; Illustration (vgl. Stegu 2000: 313; Straßner 2002: 20).

3.3 Zusammenfassung

Wie Sprache in der Medienkommunikation und somit auch im Pressediskurs eingesetzt wird, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die die Medienlinguistik beschrieben hat. So stammen Pressetexte nicht aus einer einzelnen Feder, sondern aus der Hand mehrerer Urheber (Agenturen, Journalisten, interviewte Personen, Bildjournalisten usw.). Die Zielgruppe der Pressetexte ist sehr weit gefasst. Die Pressetexte sind auf Schrift, Layout und den Einsatz von Bildern angewiesen. Sie entstehen unter bestimmten Produktionbedingungen sowie in Abhängigkeit von der Informationspolitik des jeweiligen Mediums und folgen bestimmten Darstellungsformen (Pressetextsorten, modulare Cluster zwischen Text und Bild usw.) (siehe Abschnitt 3.1.1). Die Einflussfaktoren sind vielschichtig und komplex und bedingen auch die Komplexität der Pressesprache, die es als homogenen Stil so nicht gibt. Sie divergiert je nach Zeitung, Autor, Thema, Rubrik und Textsorte (siehe Abschnitt 3.1.2).

Im weiteren Verlauf dieses Kapitels wurde diskutiert, inwiefern Bilder Teil von Medientexten sind (siehe Abschnitt 3.2.1). Es wurde eine Typologisierung der Bildsorten Zeitungsbild und Karikaturbild vorgenommen. Weiters wurde beschrieben, welche pragmasemantischen Beziehungen zwischen verbalen und visuellen Teiltexten auftreten können (z.B. Paralellisierung, Metonymisierung oder Meaphorisierung; siehe Abschnitt 3.2.3) und welche Funktionen Zeitungsbilder erfüllen. So informieren und veranschaulichen sie, sie erregen die Aufmerksamkeit der LeserInnen, unterhalten, schaffen Indentifizierungsmöglichkeiten, stabilisieren Weltanschauungen, markieren Einstellungen und gestalten das Layout (siehe Abschnitt 3.2.4).

4 TextlinguistikTextlinguistikPressetextsortenBericht

Innerhalb der umfangreichen Disziplin der TextlinguistikTextlinguistik spielt für die vorliegende Analyse vor allem die Textsortenlinguistik eine Rolle. Sie hilft, die einzelnen Pressetextsorten zu unterscheiden und diesen die untersuchten Zeitungsartikel zuzuordnen.

„In allgemeiner und systematischer Form beschäftigt sich die TextlinguistikTextlinguistik mit den Bedingungen und Regeln des Textverstehens und der Textbildung. Ihre zentrale Aufgabe ist die systematische Beschreibung der allgemeinen Prinzipien der Textkonstitution (der Textbildung), die den konkreten Texten zugrunde liegen, und die Erklärung ihrer Bedeutung für die Textrezeption (das Textverstehen).“ (Brinker 2010: 19)

Als TextMedientext gilt nach Brinker (2010: 19f.) „eine sprachliche und zugleich kommunikative Einheit“, „eine begrenzte, grammatisch und thematisch zusammenhängende (kohärente) Folge von sprachlichen Zeichen, die als solche eine erkennbare kommunikative Funktion (Textfunktion) realisiert“.

Auch die Textsortenlinguistik beschäftigt sich als Teilgebiet der TextlinguistikTextlinguistik mit dem Phänomen „Text“ und ermittelt Textsorten und deren konstitutive Merkmale. Brinker (2010: 125) definiert „Textsorten“ folgendermaßen:

„Textsorten sind konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche Handlungen und lassen sich als jeweils typische Verbindungen von kontextuellen (situativen), kommunikativ-funktionalen und strukturellen (grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören zum Alltagswissen der Sprachteilhaber; sie besitzen zwar eine normierende Wirkung, erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang, indem sie den Kommunizierenden mehr oder weniger feste Orientierungen für die Produktion und Rezeption von Texten geben.“

Einige Textsorten wie Kochrezept oder Wetterbericht sind stärker normiert als andere wie Zeitungskommentar oder Werbeanzeige. Die Beschreibung und Abgrenzung der weniger stark normierten Textsorten ist nicht immer leicht. Brinker (vgl. 2010: 125–133) nennt drei Kriterien zur Differenzierung von Textsorten, die allerdings nur zur ersten Orientierung dienen können: (1) Textfunktion, (2) kontextuelle Kriterien (Kommunikationsform, Handlungsbereich), (3) strukturelle Kriterien (Textthema, Form der Themenentfaltung). Mithilfe der Textfunktion wird die Textsortenklasse definiert, mithilfe der kontextuellen und strukturellen Kriterien werden die einzelnen Textsorten innerhalb dieser Klasse differenziert. Für eine genauere Charakterisierung müssen außerdem sprachliche Elemente wie Syntax und Lexik berücksichtigt werden. Brinker (vgl. 2010: 126) teilt den Bereich der Gebrauchstexte in fünf Textklassen ein: (1) Informationstexte (z.B. NachrichtNachricht, Bericht), (2) Appelltexte (z.B. Werbeanzeige, KommentarKommentar), (3) Obligationstexte (z.B. Vertrag), (4) Kontakttexte (z.B. Danksagung, Ansichtskarte) und (5) Deklarationstexte (Testament, Ernennungsurkunde). Texte mit Obligations- und Deklarationsfunktion spielen in der Presse kaum eine Rolle. Dort sind es vor allem Informations- und Appelltexte, die zum Einsatz kommen.

4.1 Merkmale der Pressetextsorten

Die Beschreibung der Pressetextsorten muss eine Prototypen-Beschreibung bleiben. Diese Prototypen werden selten bzw. immer seltener tatsächlich realisiert. Die Grenzen der Pressetextsorten verwischen immer mehr (siehe dazu auch Abschnitt 4.2); dennoch ist eine derartige Klassifizierung weiterhin sinnvoll. Für die Analyse der Zeitungsartikel in der vorliegenden Arbeit ist die Unterscheidung der Pressetextsorten aus mehreren Gründen notwendig:

 um die Textsortendistribution der verschiedenen Tageszeitungen miteinander vergleichen zu können,

 um die sprachlichen Besonderheiten einordnen zu können (in meinungsbetontenPressetextsorten, meinungsbetonte Textsorten sind andere sprachstilistische Besonderheiten feststellbar als in informationsbetontenPressetextsorten, informationsbetonte Textsorten),

 um die Hypothesen hinsichtlich der implizitenBewertung, implizite und explizitenBewertung, explizite WertungenBewertung zu überprüfen.

Um Pressetextsorten zu klassifizieren, kann man auf verschiedene Kriterien zurückgreifen, die bei Burger (vgl. 2005: 207–212) recht gut beschrieben sind und hier nur knapp zusammengefasst werden:

 Klassifikation nach strukturellen Kriterien, etwa monologische und dialogische Pressetexte

 Klassifikation nach funktionalen Kriterien, wie es schon Brinker vorgeschlagen hat (siehe oben)

 Klassifikation nach primär inhaltlichen Kriterien, etwa harte und weiche Nachrichten

„Welche Klassifikation und Terminologie auch immer man wählt, man wird in Bezug auf die Zuordnung von Inhalten/Funktionen/Strukturen an Grenzen geraten, die (auch) durch die Entwicklung der Medien selbst bedingt sind, insbesondere durch die […] Verwischung der Grenzen zwischen herkömmlichen Textsorten.“ (Burger 2005: 212)

Da es sehr schwierig ist, Pressetextsorten allein mithilfe eines einzigen Kriteriums zu beschreiben, tritt Burger dafür ein, von Fall zu Fall verschiedene Kriterien zuzulassen.

Lüger, dessen Typologie (obwohl schon älter) Burger (2005: 208) als „die derzeit elaborierteste und am stärksten linguistisch ausgerichtete“ bezeichnet, geht in seiner handlungsorientierten Textsortenklassifikation von der sogenannten Textintention aus, die mit der Funktion bei Brinker vergleichbar ist. Eine sprachliche Handlung umfasst „eine intentionale und eine inhaltliche Seite“ (Lüger 1995: 51). Ein Text besteht demnach aus einer Textillokution bzw. Textfunktion oder Textintention sowie aus Textproposition(en) bzw. einem Textthema oder eben dem Textinhalt (vgl. Lüger 1995: 51). Textkonstitution und Auswahl der sprachlichen Mittel werden von der Textintention wesentlich mitbestimmt (vgl. Lüger 1995: 54). Es handelt sich dabei jedoch nicht um die individuellen Absichten und Intentionen eines Subjekts bzw. eines einzelnen Autors, sondern um soziale Regeln und Muster.

„Der Intentionalitätsfaktor kennzeichnet dabei, als was eine Äußerung in ihrem verbalen und situationellen Kontext gilt, z.B. als Versprechen oder als Ankündigung […], welche kommunikative Rolle ihr in der aktuellen Verwendung vom Adressaten zugeschrieben wird bzw. zugeschrieben werden kann.“ (Lüger 1995: 55)

Für einen Text sind also nicht so sehr die individuellen Absichten konstitutiv, als vielmehr die intersubjektiv gültigen Interpretationsregeln (vgl. Lüger 1995: 55). Lüger (vgl. 1995: 66–75) legt nun mithilfe der von Pressetexten verfolgten Intentionen folgende fünf Textklassen fest:

1 informationsbetontePressetextsorten, informationsbetonte Texte

2 meinungsbetontePressetextsorten, meinungsbetonte Texte

3 auffordernde Texte

4 instruierend-anweisende Texte

5 kontaktorientierte Texte

Der Großteil der Pressetexte ist den ersten beiden Klassen zuzuordnen – so auch die hier untersuchten Zeitungsartikel über die katholische Kirche. Die anderen Klassen werden daher nicht weiter berücksichtigt.1NachrichtMeldung

Lüger unterteilt diese fünf Textklassen mithilfe makro- und mikrostruktureller Aspekte in verschiedene Textsorten: Informationsbetonte Pressetextsorten sind Meldung, harte und weiche Nachricht, Bericht, ReportageReportage, Problemdarstellung, Wetterbericht und Sachinterview; meinungsbetontePressetextsorten, meinungsbetonte Pressetextsorten sind KommentarKommentar, GlosseGlosse, Kritik und MeinungsinterviewInterview.

Ich beschränke mich darauf, diejenigen informations- undPressetextsorten, informationsbetonte meinungsbetonten Pressetextsorten zu beschreiben, die die RedaktionslinienRedaktionslinie der Tageszeitungen widerspiegeln und damit für die Analyse der einzelnen Zeitungsartikel relevant sind. Textsorten wie Wetterbericht, Kritik oder weiche Nachricht sind hier nicht von Interesse. In Bezug auf die nun folgende Klassifizierung der Textsorten habe ich mich für Übersichtlichkeit und damit für eine tabellarische Darstellungsform entschieden. Sie lässt auch einen direkten Vergleich der verschiedenen Textsorten zu. Ihr liegen im Wesentlichen die „linguistisch operationalisierbaren“ Kriterien zu Grunde, die bei Burger (2005: 210f.) zu finden sind:

1 Präsenz bzw. Rolle des Autors im TextMedientext

2 Perspektive, aus der der Text geschrieben ist

3 intertextuelle Textgeschichte

4 synchrone Intertextualität (Bezug des Textes auf andere Texte in der Zeitung)

5 die Art der thematischen Entfaltung (deskriptiv, narrativ, explikativ, argumentativ)

6 inhaltliche Detailliertheit

7 formale Textstruktur (etwa nach einem konventionalisierten Schema)

Neben diesen Kriterien werden auch das Kriterium „Textfunktion“ bzw. „-intention“ (nach Lüger) sowie das Kriterium „sprachstilistische Merkmale“ berücksichtigt. Die konkreten Merkmale der verschiedenen Pressetextsorten sind Burger 2005, Lüger 1995 und Straßner 2000 entnommen. Ihre Zuordnung zu den verschiedenen Kriterien habe ich selbstständig vorgenommen und ist von den einzelnen Autoren nicht unbedingt explizitBewertung, explizite ausgewiesen gewesen. Zu einigen Kriterien wurden keine Angaben gefunden (in den Tabellen gekennzeichnet mit der Abkürzung „o.A.“ („ohne Angabe“)). Manches wurde durch mich ergänzt (erkennbar am nichtvorhandenen Literaturverweis).

Betonen möchte ich, dass die folgenden Beschreibungen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Dies ist angesichts der ständigen Weiterentwicklung der Pressetextsorten auch nicht möglich (siehe Abschnitt 4.2).

4.1.1 Informationsbetonte Pressetextsorten

Zu dieser Textklasse gehören nach Lüger die Pressetextsorten Meldung, (harte und weiche) Nachricht und Bericht (vgl. Lüger 1995). Meldung ist die kürzeste, Bericht die längste der drei Textsorten.





Tab. 10:

Informationsbetonte Pressetextsorten

Die Unterscheidung zwischen Nachricht und Bericht ist inzwischen umstritten, da die beiden schwer voneinander abzugrenzen sind. Nach Lüger liegt der Unterschied vor allem in der thematischen Entfaltung sowie in der inhaltlichen Detailliertheit. Sind in der Nachricht keine Wertungen enthalten und bleibt die Darstellung dort rein sachlich-deskriptiv, ist eine wertende Stellungnahme im Bericht durchaus möglich (siehe Tab. 10). Nichtsdestoweniger räumt Lüger selbst ein, dass Pressetextsorten selten in Reinform realisiert werden und es zahlreiche Übergangs- bzw. Mischtypen gibt. Außerdem stellt er bereits 1995 einen abnehmenden Stellenwert der harten Nachrichten innerhalb des Spektrums journalistischer Textsorten fest (vgl. 1995: 102). Eine Verschmelzung mit der Textsorte „Bericht“ wäre also mehr als 15 Jahre später noch einmal mehr gerechtfertigt. Im Rahmen der vorliegenden Textanalyse (Abschnitte 11–13) wird daher auf eine Unterscheidung zwischen Bericht und Nachricht verzichtet.

4.1.2 Meinungsbetonte Pressetextsorten

In der Publizistik findet man die Unterscheidung der Textsorte „Kommentar“ in Leitartikel oder auch Kolumne. Es handelt sich hier um Unterscheidungen, die sich auf den Artikel-Autor bzw. die Artikel-Position beziehen. Ein Leitartikel wird meist vom Chefredakteur oder Herausgeber der Zeitung verfasst und befindet sich auf den ersten Seiten der jeweiligen Ausgabe. Eine Kolumne ist eine regelmäßig erscheinende Rubrik mit einem ihr eigenen Titel (z.B. RAU im Standard), in der immer derselbe Autor ein je anderes aktuelles Ereignis kommentiert. Linguistisch gesehen gibt es kaum Merkmalsunterschiede, weshalb diese Differenzierung hier nicht vorgenommen wird. Sehr wohl differenziert wird zwischen Kommentar und GlosseGlosse, die – wie aus Tab. 11 ersichtlich – unterschiedliche Merkmale aufweisen.



Tab. 11:

Meinungsbetonte Pressetextsorten

₺1.492,91

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Yaş sınırı:
0+
Hacim:
788 s. 131 illüstrasyon
ISBN:
9783823300236
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