sich von Anfang an nicht gut verstanden. Er verstand zwar nicht, weshalb
ihn Harry Plott dann eingestellt hatte, aber wahrscheinlich war das erst
hinterher so gewesen, dass die beiden sich nicht verstanden hätten.
Natürlich wusste auch Kalle nicht, dass der verschwundene Mitarbeiter
eigentlich als verdeckter Ermittler bei dieser Firma angefangen hatte zu
arbeiten, das wusste natürlich niemand. Larry, so hieß der verschwundene
Mitarbeiter, war in diese Firma eingestellt worden, um Harry Plott zu
beobachten, was der so alles trieb, um das FBI mit Informationen zu
versorgen.
Dem FBI war natürlich schon längst klar, das Harry Plott etwas mit der
Sache zu tun hatte. Aber das konnten sie den Eltern von Larry nicht sagen,
denn es sollte ja noch niemand wissen, dass dieser Larry als verdeckter
Ermittler tätig war, sonst würde man Harry Plott nie hinter seine
kriminellen Machenschaften kommen. Wenn irgendetwas davon schon jetzt
in die Öffentlichkeit drang, konnte man die Ermittlungen nämlich
vergessen. Deshalb bewahrte man noch Schweigen.
Es waren nämlich in der Vergangenheit schon etliche Menschen
verschwunden. Die arbeiteten zwar nicht in der Firma von Harry Plott,
aber sie kannten ihn oder wohnten in der Nähe von der Softwarefirma. Es
war ja schon komisch, dass ihn alle verschwundenen Leute kannten oder in
seiner Nähe wohnten. Das konnte doch alles kein Zufall mehr sein, darüber
war sich das FBI im Klaren. Sie mussten wohl oder übel noch einen
verdeckten Ermittler einschleusen, doch ob noch einmal jemand nach
diesen Ereignissen diese Aufgabe übernehmen würde, war ja nicht klar.
Es hatten nicht alle Leute Lust auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.
Ob sie da noch einmal jemanden finden würden, war fraglich. Und so war
es dann auch, sie fanden keinen Freiwilligen mehr für diese Aufgabe.
Niemand wollte sich mehr dem Risiko aussetzen, das gleiche Schicksal zu
erleiden.
So erfuhr das FBI eines Tages, dass Markus bei seinem Chef Harry Plott
gut angesehen war, da Dieser die Arbeit mehr als zur Zufriedenheit
erledigte. Vielleicht würde das FBI ihn einmal fragen, für Markus müsste
es doch ein leichtes Spiel sein, seinen Chef vielleicht auszufragen und ihm
hinterher zu spionieren, natürlich unauffällig.
In den nächsten Tagen würden sie Markus einmal fragen, ob er sich dazu
bereit erklären würde.
Als Markus in den nächsten Tagen nach Feierabend die Softwarefirma
verließ, wartete das FBI schon draußen auf ihn, natürlich schon in einiger
Entfernung der Softwarefirma, damit Harry Plott sie nicht sehen konnte.
Sie durften nicht noch einmal ein Risiko eingehen, dass wieder jemand
verschwand.
Markus hörte sich die Sache der Beamten des FBI an. Er war nicht sofort
bereit, als verdeckter Ermittler zu fungieren, aber nach einer Weile hatte er
sich die Sache doch anders überlegt und machte mit. Denn irgendwie kam
ihn sein Chef immer unheimlicher vor, und Markus spürte schon eine
Weile, dass Dieser manches zu verbergen hatte.
Markus sagte also den Beamten zu, sich in Zukunft dieser Sache zu
widmen. Aber vorsichtig musste er sein, denn dass sein Chef ihm gegenüber
immer misstrauischer wurde, bemerkte Markus natürlich auch. Deshalb
musste er auf der Hut sein. Wenn aber dieser Harry Plott wirklich in
kriminelle Machenschaften verwickelt war, musste ihm das Handwerk
gelegt werden, das war klar. Deshalb auch erklärte er sich dazu bereit, die
Sache aufzuklären.
Als Markus nach dieser Zusammenkunft mit dem FBI am nächsten Tag die
Firma betrat, war alles anders als sonst. Und es würde auch nicht mehr so
werden als sonst. Nun nahmen die Dinge alle einen anderen Gang, als sich
das Markus jemals gedacht hatte. Aber wie gesagt, man musste diesen
Dingen auf den Grund gehen, vielleicht hatte Robert gar nicht so unrecht,
als er Markus davon abriet, bei dieser Firma zu arbeiten. Diese Erkenntnis
traf Robert immer mehr.
Aber nun war es einmal so, und es war nicht mehr zu ändern, er musste das
Beste daraus machen, vielleicht würde er noch einmal einen ganz großen
Kriminalfall aufklären. Wie recht Markus damit hatte, wusste er zu diesem
Zeitpunkt noch gar nicht.
Der kommende Tag ließ sich eigentlich für Markus gut an. Am frühen
Morgen schon traf er seinen Chef. Er schien freundlich, aber irgendwie
spürte Markus, dass auch dieses bestimmt gespielt war. Natürlich tat
Markus so, als würde er das nicht bemerken und unterhielt sich mit Harry
Plott an diesem Tag über ganz belanglose Dinge. Das war es dann auch
schon.
Markus bemerkte im Verlauf des Tages, dass ihn sein Chef ab- und zu,
wenn er die Abteilung, in der er arbeitete, betrat, von hinten beobachtete,
aber er tat natürlich so, als würde er es nicht bemerken. Als eine Weile rum
war, sah Markus, dass sich Harry Plott Kalle zuwandte und mit ihn redete,
er hätte zu gerne gewusst, was er von Diesem wollte. Aber er musste warten
bis nachher, vielleicht würde es ihm Kalle ja erzählen.
Kurz vor Feierabend hakte sich Markus bei Kalle unter und fragte ihn, was
Harry Plott denn von ihm gewollt hätte. Dieser antwortete, also, er wollte
wissen, warum du immer wieder nach dem verschwundenen Mitarbeiter
fragst, ich habe ihm natürlich nichts gesagt, ich habe ihm gesagt, ich wüsste
es nicht. Dann hat er noch eine Weile mit mir geredet und ist dann
gegangen, wie du ja sehen konntest.
Diese Sache war jetzt natürlich recht brisant für Markus. Wahrscheinlich
war Harry Plott sehr misstrauisch ihm gegenüber geworden, wenn er jetzt
schon seine Mitkollegen über ihn ausfragen würde. Dieses alles war für
Markus sehr unangenehm und er musste sich in Zukunft in Acht nehmen,
wenn er als verdeckter Ermittler fungieren sollte, sonst würde es dieser
Harry Plott bald herausbekommen.
Kurz bevor Markus die Firma verließ, sah er seinen Chef noch einmal, aber
er tat so, als wüsste er das alles nicht und wünschte Diesem einen schönen
Feierabend. Dumm war nur, dass er heute nichts herausbekommen hatte,
denn das wäre zu auffällig gewesen.
Wie es der Zufall so wollte, meldete sich am Abend das FBI bei ihm und
fragte ihn, ob er etwas herausbekommen hatte. Er musste dieses verneinen,
und er erklärte ihnen auch warum. Das sahen sie natürlich ein. Aber am
nächsten Tag musste er es versuchen, etwas herauszubekommen. Egal wie,
aber er musste es einfach irgendwie anstellen.
Am nächsten Tag dann lies sich die Sache auch tatsächlich besser an als am
Vortag. Denn es wollte der Zufall, dass sein Chef etwas mit ihm besprechen
wollte über Programmierprobleme. Markus wunderte sich noch, aber da er
ja, was die Arbeit betraf, gut angesehen war bei Harry Plott, konnte er
wenigstens heute mit ihm ins Gespräch kommen.
Als sich Markus eine Weile mit Harry Plott über die Arbeit und das
Programmieren unterhalten hatte, fragte er ihn wieder, so als wäre es ganz
beiläufig, nach dem Fall des verschwundenen Mitarbeiters. Markus konnte
nach dieser gestellten Frage direkt beobachten, wie sich das Gesicht seines
Chef verfinsterte und er ihn wieder so durchdringend wie schon etliche
Male, ansah. Harry Plott gab daraufhin zu verstehen, dass er sich zu sehr
für diesen Fall interessieren würde. Mit Markus Arbeit sei er mehr als
zufrieden, aber was eine gewisse Neugierde betraf, die konnte Harry Plott
bei ihm nicht leiden.
Markus war nun doch geschockt, das sein Chef ihm das so schonungslos
offen sagte, was er von ihm dachte. Auf die gestellte Frage konnte Markus
dann allerdings keine Antwort mehr erwarten, er getraute sich auch gar
nicht, noch was darüber zu fragen. Nachdem er seinem Chef dann
versichert hatte, dass er nur ganz beiläufig danach gefragt hatte, weil man
über den Fall nicht mehr viel erfahren hatte, gab sich dieser zwar dann
zufrieden, aber irgendwie bemerkte Markus, dass sein Chef sich wütend
davon machte. Es war wirklich besser, wenn er ihm heute aus dem Weg
ging, das stand fest.
Irgendwie war Markus dann froh, dass dieser Tag dann ohne weitere
Zwischenfälle herum ging. Aber am Abend konnte er den Beamten vom
FBI allerdings wieder nichts mitteilen. Denen würde es so langsam auch auf
den Wecker gehen, wenn er nie irgendwelche Informationen besaß. Aber
was sollte er machen, er konnte doch das Misstrauen von seinem Chef ihm
gegenüber nicht noch mehr fördern. Das mussten die doch einsehen.
Und so war es dann auch, kaum war Markus am Feierabend bei seiner
Wohnung angekommen, klingelte auch schon das Telefon. Zuerst dachte er,
es sei das FBI, aber dann war es sein Freund Robert. Sie hatten doch vor
ein paar Tagen ausgemacht, dass sie sich wieder einmal treffen würden.
Heute Abend nun hatte Robert Zeit, und obwohl Markus eigentlich
hundemüde war, war er doch von der Verabredung begeistert, so konnte er
sich wenigstens einmal auf etwas anderes konzentrieren als auf diesen
verdammten Fall. Hätte er aber geahnt, dass das, was ihm Robert heute
Abend zu sagen hatte, das gleiche Thema betraf, hätte er sich
wahrscheinlich gar nicht mit ihm verabredet. Aber so wollte es doch der
Zufall, dass er an diesem Feierabend mehr erfuhr als den ganzen Tag über
in dieser Firma.
Gegen 8 Uhr an diesem Abend trafen sich also nun Markus und Robert. Sie
gingen in ein Eis Kaffee, dass sich ganz in der Nähe von Markus Wohnung
befand. Nachdem sie sich an einen freien Tisch gesetzt hatten, begann
Robert auch schon loszulegen. Er erzählte Markus, was er heute morgen in
seinem Briefkosten vorfand. Es war eine Morddrohung, der Absender war
natürlich anonym, aber Robert wollte von Markus wissen, ob er vielleicht
glaube, dass sein Chef Harry Plott dahinter steckte. Robert hatte natürlich
eine negative Haltung seines Freundes erwartet, deshalb war er ganz
erstaunt, als dieser ihm mitteilte, dass er das gar nicht so abwegig halten
würde.
Nachdem Robert dann wissen wollte, wieso er seine Meinung über Harry
Plott denn nun geändert hätte, erzählte Markus ihm daraufhin die ganze
Geschichte, was sich schon alles zugetragen hatte in der letzten Zeit.
Markus war auch ehrlich, als er zugab, dass es doch nicht so klug war, bei
dieser Firma sich anstellen zu lassen. Aber die beiden mussten jetzt das
Beste daraus machen. Sie würden auch in dieser Sache jetzt
zusammenarbeiten. Aber wieso dass Robert eine Morddrohung, wenn sie
denn von Harry Plott stammte, erhalten hatte, darüber konnten sie sich
nun keinen Reim machen. Robert hatte doch nur abgelehnt, bei Harry Plott
zu arbeiten.
Aber in der nächsten Zeit würden sie diese Dinge schon noch
herausbekommen, das schworen sie sich. Robert war sich auf jeden Fall
ganz sicher, dass die Morddrohung von Markus Chef kam. Er musste nun
seinem Freund Markus erzählen, dass er schon einige Tage dabei war,
diesem Harry Plott hinterher zu spionieren. Das gab natürlich den Dingen
eine ganz andere Dimension. Vielleicht hatte es Harry Plott
herausbekommen, das Robert ihm nachspioniert. Aber wie um alles in der
Welt sollte dieser es denn wissen. Die Freunde fragten sich das, aber wie
kriminell dass Harry Plott in Wirklichkeit war, das hätte wirklich keiner
von ihnen geahnt, was da noch alles auf sie zukommen sollte. Markus
versprach seinem Freund, dass er am nächsten Tag auf jeden Fall
versuchen würde, etwas aus Harry Plott herauszukriegen. Wenn sein Chef
ihm wie am Anfang kein Misstrauen entgegengebracht hätte, wäre die
Sache einfacher gewesen, aber das war jetzt leider anders. Da konnte man
nichts machen. Aber irgendwie würde er die Sache schon hinkriegen, das
wusste er.
Am nächsten Tag, als Markus auf dem Weg zu der Softwarefirma war, war
ihm ganz flau im Magen. Irgendwie war ihm gar nicht gut. Wenn Harry
Plott wirklich hinter den Morddrohungen steckte, was dann? Markus war
sich so langsam bewusst, in was für einer Gefahr er sich befand und sein
Freund Robert auch. Aber irgendwie musste er sich zusammenreißen an
diesem Tag, sonst konnte er nicht einmal mehr die Arbeit ordentlich
machen, und das würde in der Tat noch mehr auffallen als alles andere
schon.
Als er sich an seinen Arbeitsplatz begeben wollte, stand auf einmal schon
Harry Plott am Computerschreibtisch. Markus zuckte gleich zusammen,
das durfte doch alles gar nicht wahr sein. Er hatte riesige Angst und er
befürchtete, dass das ihm sein Chef schon als 50 km Entfernung ansehen
würde. Als er aber dann seinen Arbeitsplatz erreicht und das freundliche
Gesicht Harry Plotts sah, war ihm doch etwas wohler zumute. Was würde
jetzt auf ihn zukommen, dachte er sich.
Aber Harry Plott machte ihn gleich mit einer neuen Aufgabe vertraut.
Aufgrund seiner sehr guten Leistungen, wollte Harry Plott ihm schon die
Abteilung von immerhin 12 Leuten, unterstellen. Das war schon mächtig
was, wenn man bedachte, dass er gerade mal die Probezeit hinter sich hatte.
Markus nahm natürlich das Angebot dankend an und fragte ihn, wieso er
denn zu dieser Ehre kam, er wusste natürlich inzwischen, das er recht gut
war in diesen Dingen. Aber er ließ es sich von seinem Chef auch noch mal
gerne erklären.
Nachdem dieser ihn über alles gelobt hatte und ihm sagte, dass er mit seiner
Arbeit mehr als zufrieden war, wurde Markus ganz rot im Gesicht, für eine
Weile vergaß er sogar, was für ein Schuft sein Chef vielleicht war, als dieser
ihm diese Mitteilung machte. Denn wer freute sich nicht schon über eine
Gehaltserhöhung und über eine neue Aufgabe, noch dazu, wenn man
gerade mal erst ein Vierteljahr und ein paar Tage in einer Firma angestellt
war. Das konnte man ihm nicht verdenken. Und Markus dachte sich auch,
vielleicht würde sich alles ja doch zum Guten wenden, und Harry Plott war
nicht das, wofür ihn vielleicht alle hielten.
Markus konnte sich zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht vorstellen, dass
Harry Plott noch viel schlimmer war, als sie alle vermuteten. Aber wie
gesagt, die freudige Nachricht, die Markus heute erfuhr, stellte alles
zunächst mal in den Schatten, noch.
Harry Plott wurde nun von seinem Chef zu seinen zukünftigen 12
Mitarbeitern geführt, die er in Zukunft nun zu befehligen hatte. Den
meisten schien es nichts auszumachen, im Gegenteil, sie waren froh, dass sie
mit einem fast Gleichaltrigen in Zukunft zu tun hatten, so würde sich der
Chef wenigstens nicht mehr so oft selber bei ihnen umschauen jeden Tag.
Das war auf jeden Fall eine willkommene Neuerung für die 12 Angestellten.
Denn unter diesen befanden sich einige Leute, die Harry Plott überhaupt
nicht so gut leiden konnten. Deshalb war es ihnen lieber, dass sie in Zukunft
von ihm, Markus, sich befehlen lassen würden.
Doch was für eine Abneigung manche gegen ihren Chef Harry Plott hatten,
das sollte Markus erst im Lauf der weiteren Zeit, als er mit diesen zu tun
hatte, noch bemerken.
Nach dieser neuen Botschaft heute, die sich zugunsten Markus ausgewirkt
hatte, ging dann der weitere Tag ohne weitere Zwischenfälle in dieser
Firma zu Ende. Und Markus war doch ganz schön geschafft am Abend,
denn das er nun einige Leute unter sich hatte, daran musste er sich doch
noch erst gewöhnen, aber irgendwie musste er es ja schaffen.
Morgen begann ein neuer Tag und Markus wusste, dass er jetzt eine andere
Aufgabe hatte, aber wie um alles in der Welt sollte er jemals hinter das
Geheimnis seines Chefs kommen, wenn es denn überhaupt eines gab?
Nun ja, der nächste Tag begann eigentlich recht gut und Markus machte
die neue Aufgabe wirklich Spaß, ab- und zu vergaß er sogar, was sie alle
gegen seinen Chef sagten, aber natürlich ging es ihm doch nie ganz aus dem
Kopf. Aber wie es der Zufall so wollte, heute würde Markus auf seine
Kosten kommen, er wusste es jetzt zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht.
Kalle kam sofort zu Markus und sagte ihm, dass es ihm ganz recht wäre,
dass er nun die Abteilung leiten würde, so würde schon nicht mehr der
Chef fast jeden Tag persönlich vorbeikommen. Markus wusste natürlich
nur zu gut, was für eine Abneigung Kalle gegen Harry Plott hatte und
deshalb fragte Markus ihn, ob er irgend etwas wüsste über das
Verschwinden des früheren Mitarbeiters. Aber Kalle verneinte, Harry Plott
hätte ihn nur angesprochen und wollte wissen, weshalb er, Markus, immer
wieder nach diesem Fall fragen würde, aber sonst hätte er nichts freiwillig
gesagt.
Das war natürlich keine sehr gute Nachricht für Markus, denn das FBI
würde sich bestimmt heute wieder melden, um ihn Erfahrung zu bringen,
ob sich schon etwas getan hatte. Aber Markus konnte mit nichts aufwarten
und noch auffälliger konnte er es ja nicht machen. Aber heute würde sich
etwas ereignen, daran dachte Markus noch zu dieser Stunde nicht. Der
Zufall wollte es, dass Markus, kaum dass er am Arbeitsplatz war, aufs Klo
musste. Und auf dem Weg dorthin kam er am Büro von Harry Plott vorbei,
dieser hatte die Tür aber heute offen stehen, deshalb sah Markus, dass
Harry Plott Besuch hatte, es saß ein anderer Mann bei ihm drin und
unterhielt sich angeregt mit ihm, zuerst sprachen sie leise, aber dann doch
etwas lauter und so konnte Markus das meiste verstehen, was da geredet
wurde, er bekam mit, wie der andere Mann immer wieder auf Harry Plott
einredete und Beschuldigungen gegen ihn aussprach, warum dass er nicht
aufgepasst hätte, dass die Sache jetzt doch Wellen schlug. Zuerst wusste
Markus natürlich nicht, was er mit Wellen schlagen gemeint hatte, aber
dann verstand er beim weiteren Gespräch, um was es bei dieser Sache ging.
Und es ging doch wirklich um das Verschwinden des früheren Mitarbeiters.
Markus wurde nun hellhörig und obwohl er dringend auf die Toilette
musste, wollte er den Verlauf des Gespräches doch jetzt mitbekommen,
denn er hatte die Mission noch nicht vergessen, dass er dem FBI jetzt
endlich etwas mitteilen musste, wenn er etwas erfuhr. Er hörte dann auch,
wie der andere Mann zu Harry Plott sagte, dass sie jetzt in Zukunft viel
vorsichtiger sein müssen, damit die Sache nicht noch mehr die Öffentlichkeit erregt.
Markus hörte wie der fremde Mann dann zu Harry Plott sagte, das nächste Mal
suchst du dir andere Leute aus, nicht aus deiner Firma oder deiner
unmittelbaren Umgebung, such dir fremde Leute aus, sonst können wir unsere
Forschung an den Nagel hängen, wenn diese Sachen herauskommen.
Das war jetzt aber eine interessante Sache, um was für Forschungen ging es
denn da, fuhr es Markus durch den Kopf. Aber den Rest des Gesprächs
konnte Markus nun nicht mehr mithören, denn auf einmal wurde die Tür
zugemacht. Markus hatte noch einmal Glück gehabt, denn er konnte
gerade noch einmal schnell genug in Richtung Toilette verschwinden, ohne
von Harry Plott bemerkt zu werden.
Der Schreck saß Markus noch ganz schön in den Gliedern, aber ohne sich
etwas anzumerken, ging er in den nächsten Minuten wieder an seinen
Arbeitsplatz. Er musste so tun, als hätte er nichts gehört und musste doch
aber immer wieder an dieses Gespräch denken. Dieser Harry Plott war also
doch in kriminelle Machenschaften verwickelt und es ging dabei sogar um
Forschungen, wahrscheinlich um illegale Forschungen, das war aus diesem
Gespräch ja klar. Markus überlegte sich nun, ob er Kalle ins Vertrauen
ziehen sollte, aber das wollte er zuerst einmal lassen, man wusste ja nie,
aber heute Abend würde er es seinem Freund Robert und dem FBI
berichten, was er erfahren hatte.
Irgendwie konnte sich Robert heute gar nicht recht auf seine neue Aufgabe
konzentrieren, und mehr als einmal geschah es, dass ihm fast einige Male
gravierende Fehler unterlaufen wären, aber er bekam es jetzt gerade noch
einmal hin. Markus wusste, dass er jetzt vorsichtig sein musste, er durfte
nicht auch noch in der Arbeit nachlassen, das wäre nämlich das Auffälligste
von allem.
Da Markus gerade mit sich beschäftigt war, bemerkte er gar nicht, dass
plötzlich Harry Plott hinter ihm stand. Er zuckte erschrocken in die Höhe
und sah in das Gesicht seines Chefs. Harry Plott erkundigte sich, wie es ihm
heute erginge bei seiner neuen Aufgabe, Markus fasste sich schnell wieder
und sagte, es wäre alles in bester Ordnung. Er würde die Aufgabe bestens
meistern. Wie gut er doch lügen konnte, beinahe wäre etwas daneben
gegangen, aber das konnte er doch schlecht zugeben. Sein Chef gab sich
daraufhin mit dieser Antwort zufrieden und lies Markus wieder alleine.
Gott sei Dank, er ist wieder weg, dachte Markus. Der Schreck saß ihm
immer noch in den Gliedern, wenn er nur an dieses Gespräch dachte, dass
er heute angehört hatte. Und wie der Mann aussah, der bei Harry Plott im
Büro war, dieser sah aus wie ein Verbrecher, diesem sah man es an, das
was nicht mit ihm stimmte. Aber Harry Plott hatte eine scheißfreundliche
Fassade. Hinter die zu kommen, war gar nicht so einfach. Aber dass sein
Chef etwas zu verbergen hatte, das war jetzt sonnenklar.
Als es endlich Feierabend war, war Markus froh, dass er endlich die Firma
verlassen konnte um seine Neuigkeiten unter die Leute zu bringen.
Als er zu Hause war, rief er zuerst seinen Freund Robert an, und teilte ihm
die Neuigkeiten mit. Dieser war natürlich ganz fassungslos und von Robert
erfuhrt Markus heute auch etwas Neues. Dieser hätte nämlich wieder
anonyme Morddrohungen bekommen, er solle die Finger von der Sache
lassen, sonst würde es ihm schlecht ergehen in der nächsten Zeit. Robert
war sich auch sicher, besonders nach dem Neuerfahrenen, dass Harry Plott
der Morddroher sein musste.
Robert wollte auch von Markus wissen, ob sein Chef nicht schon bemerkt
habe, dass auch er an verdeckten Ermittlungen beteiligt war. Markus
beruhigte diesen und verneinte es. Sehr lange würde er wohl nicht mehr bei
dieser Firma sein. Spätestens wenn herauskäme, was es mit Harry Plott,
diesem fremden Mann und diesen illegalen Forschungen wirklich auf sich
hatte, musste er ja die Maske fallen lassen und Harry Plott hinter Schloss
und Riegel bringen. Wenn ihm auch die Arbeit gut gefiel und er einen guten
Job gefunden hatte, musste er doch seine Pflicht tun und diesen Verbrecher
unschädlich machen, bevor noch mehr angerichtet wurde.
Nachdem die beiden Freunde diese Neuigkeiten ausgetauscht hatten,
verabredeten sie sich für den nächsten Abend gegen 8 Uhr. Markus konnte
es gar nicht mehr erwarten, bis sie sich endlich trafen. Vielleicht hatte ja
Robert bis morgen auch noch einiges erfahren. Aber irgendwie beunruhigte
es Markus, dass Robert immer wieder Morddrohungen bekam. Das war
wirklich eine gefährliche Sache. Hoffentlich passierte da nichts seinem
Freund.
Aber Markus musste versuchen, diese düsteren Gedanken aus seinem Kopf
zu vertreiben, anders konnte er schon gar nicht mehr existieren. Er legte
sich an diesem Abend schon früh zu Bett, aber an Einschlafen war nicht zu
denken.
Als der Morgen nahte, hatte er höchstens, obwohl er so früh zu Bett ging,
nur ganze 2 Stunden geschlafen, mehr war einfach nicht drin, die Sache
ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Heute würde er bestimmt nur Mist
bauen, wenn er nicht einmal genügend Schlaf gefunden hatte. Dann fiel ihm
auch noch an diesem Morgen ein, dass er ganz vergessen hatte, auch das
FBI zu informieren. Das war das Wichtigste von allem.
Kurz bevor er dann zur Arbeit ging, wählte er die Telefonnummer des
Beamten vom FBI, und der Mann, der ihn letzthin ansprach, war auch