schon am Apparat. Markus erklärte dem Beamten die ganze Sache, was
sich gestern zugetragen hatte und dass sein bester Freund schon zum
zweiten Mal Morddrohungen erhalten habe. Der FBI-Beamte war mit
dieser Information mehr als zufrieden. Denn nun konnte man die
Ermittlungen gegen die Person Harry Plott beginnen. Man wusste jetzt
wenigstens, in welchem Umfeld man nun suchen musste, um den
Geschehnissen auf die Schliche zu kommen.
Markus war mit sich eigentlich ganz zufrieden, die Ermittlungen würden
bald noch viel mehr ergeben und Harry Plott hinter Schloss und Riegel
bringen. Nur dass es bis dahin noch ein sehr weiter Weg war, das wussten
alle Beteiligten noch längst nicht.
Nach dem Telefonat mit dem FBI frühstückte Markus und nun war es auch
schon Zeit, zur Arbeit zu gehen. Was würde heute schon wieder alles
passieren, dachte sich Markus.
Als er gegen 8 Uhr die Softwarefirma betrat, stand am Ausgang schon sein
Chef. Der Schreck fuhr Markus alsbald schon in die Glieder. Mit dem hatte
er nicht gerechnet, dass er ihn schon jetzt zu Gesicht bekam. Weshalb stand
er denn am Eingang, durchfuhr es Markus.
Auch das Gesicht Harry Plotts war schon zum Fürchten heute Morgen. Es
sah fast danach aus, als würde er schon etwas wissen, was Markus hinter
seinem Rücken für Ermittlungen anstellt. So zumindest sah er aus. Heute
war auf jeden Fall nicht gut Kirschen mit ihm essen und Markus musste
auf der Hut sein, das war klar.
Markus wusste nur zu gut, dass er sich heute zusammennehmen musste,
sonst würde er sich noch am Ende mit Allem verraten und würde auch
noch in Gefahr geraten, das durfte nicht passieren, sonst war ihm nicht,
und auch anderen nicht geholfen. Als er dann an seinem Chef vorbeiging,
war er freundlich und tat wie immer, als wenn nichts wäre. Aber Harry
Plott warf ihm einen lauernden Blick zu. Dieser war anscheinend über
etwas so in Zorn geraten, dass er den Morgengruß Markus überhaupt nicht
erwiderte. Das gab Markus dann doch zu denken, sollte Harry Plott etwas
wissen, aber woher um alles in der Welt?
Markus tat trotzdem im Verlauf des weiteren Tages so, als würde er nicht
wissen, weshalb sein Chef auf ihn sauer war. Er sah ihn heute noch zweimal
in der Firma, aber er würdigte Markus heute keines Blickes. Das war
vielleicht am besten so. Heute auf jeden Fall durfte er nicht mehr hinter
einer Tür stehen und lauschen, das war klar. Die Gelegenheit ergab sich
auch nicht mehr, denn sie blieb auch den ganzen Tag über verschlossen.
Gegen Feierabend aber sah Markus den Mann wieder, der gestern bei
Harry Plott im Büro saß. Nun machten sie es also so, sie würden sich erst
gegen Feierabend treffen, vielleicht hatten sie doch bemerkt, dass Markus
an der Tür lauschte. Aber er war doch so vorsichtig, es hatte ihn bestimmt
niemand gesehen. Er konnte sich einfach keinen Reim daraus machen,
weshalb Harry Plott sich heute so verhielt.
Als es endlich Feierabend war, war Markus so froh, dass er endlich die
Firma verlassen konnte, wie schon lange nicht mehr. Heute Abend würde
er sich mit seinem Freund Robert treffen. Vielleicht konnte man dann ja
mal über etwas anderes reden als über diese kriminelle Geschichte.
Auf jeden Fall war Markus froh, als er endlich zu Hause war. Er ging
sogleich in die Dusche und machte sich frisch und begann eine halbe Stunde
später zu Abend zu essen. Als es ungefähr fast 8 Uhr war, verlies er das
Haus, er war eigentlich noch früh dran, so konnte er langsam die Straße
entlang schlendern, es eilte also noch nicht so.
Als Markus eine Weile herumgetrödelt war, sah er wieder auf die Uhr. Oh,
Schreck jetzt war es schon 5 nach 8. Vor lauter Trödelei war er jetzt fast
noch zu spät dran. Aber so schlimm würde es schon nicht sein. Sie hatten
ausgemacht, dass sie sich so gegen 8 Uhr im Cafe, das nicht weit von
Markus Wohnung war, treffen würden. Robert würde bestimmt
Verständnis dafür haben, wenn er sich etwas verspätet hatte.
Jedoch zu Markus Erstaunen war sein Freund noch gar nicht da. Er
wartete noch eine Weile und betrat dann das Eis Kaffee. Er sah sich drinnen
um, aber von Robert war weit und breit nichts zu sehen. Er fragte
daraufhin die Bedienung des Eis Kaffees, ob sich nicht jemand gemeldet hätte
und eine Nachricht für ihn hinterlassen habe, aber diese verneinte es und
erklärte ihm, dass niemand da gewesen sei, der ihn treffen wollte. Das war
an sich schon eine komische Sache, auf Robert konnte man sich immer
hundertprozentig verlassen, wo war er nur heute?
Markus verließ das Kaffee wieder und stand unschlüssig auf der Straße
herum. Wie bestellt und nicht abgeholt. Aber was sollte er denn nun
machen.
Ganz in der Nähe war eine Telefonzentrale, er würde jetzt einfach seinen
Freund Robert anrufen und ihn fragen, was in ihn gefahren sei und warum
er nicht gekommen sei. Aber Markus war ganz überrascht, als am anderen
Ende der Leitung die Mutter von Robert sich meldete. Als diese wissen
wollte, weshalb Markus anrufen würde, sagte es dieser ihr natürlich.
Roberts Mutter fand es seltsam, weshalb Markus überhaupt anrief. Denn
sie wären doch verabredet gewesen und Robert hätte auch das Haus
pünktlich verlassen.
Nach dieser Nachricht verstand Markus die Welt überhaupt nicht mehr.
Was sollte er jetzt nur tun. Er erklärte Roberts Mutter, dass er zur
Verabredung nicht gekommen sei und er jetzt nicht mehr wisse, was er
machten sollte. Vielleicht würde Robert ja noch etwas besorgen und hatte
die Zeit vergessen, aber wie gesagt, er war eigentlich sonst recht pünktlich
und war sehr genau, auch wenn es um private Verabredungen ging.
Markus verstand die Welt nicht mehr. War Robert vielleicht was passiert.
Er dachte sofort wieder an die Morddrohungen der letzten Zeit. Markus
wusste aber nicht, ob Robert diese Sache schon mit seiner Mutter
besprochen hatte oder nicht, und deshalb sagte er zunächst noch nichts
davon. Nicht dass man sich noch unnötig Sorgen machen würde, vielleicht
war alles halb so schlimm. Nachdem Markus die Mutter von Robert
beruhigt hatte und meinte wahrscheinlich würde er ihn heute Abend schon
noch treffen, war diese einigermaßen zufrieden, wahrscheinlich wusste sie
die Sache von den vergangenen Morddrohungen noch nicht, sonst wäre sie
nicht so gelassen gewesen.
Aber Markus kam sich jetzt wie blöde vor. Wie lange sollte er jetzt noch
hier stehen und warten. Er beschloss deshalb, ins Eis Kaffee zurück zu gehen.
Er setzte sich an einen leeren Tisch und bestellte sich ein Schokolade-Eis.
Er sah um sich, aber von Robert war weit und breit nichts zu sehen. Es
verging mind. eine Stunde, aber Robert kam einfach nicht. Die ganze Sache
war irgendwie nicht mehr normal. So etwas hatte es noch nie gegeben, dass
er sich mit ihm verabredet hatte, und dieser dann einfach nicht kam.
Nachdem noch eine weitere halbe Stunde verstrichen war, es war jetzt
gegen halb 10 Uhr abends, bezahlte Markus und verließ das Eis Kaffee. Jetzt
würde er bestimmt nicht mehr kommen. Und Markus war auch langsam
müde, er musste morgen fit sein, aber die Sache ging ihm nicht mehr aus
dem Kopf. Was war nur geschehen.
Das FBI konnte er zu dieser späten Stunde auch nicht mehr anrufen. Da
war jetzt niemand mehr da. Das musste er auch auf morgen verschieben.
Aber was sollte er jetzt Roberts Mutter sagen, er musste sie doch anrufen
und ihr Bescheid gegen, dass Robert überhaupt nicht gekommen war. An
dieser Sache stimmte heute etwas nicht, das war Markus klar. Aber was es
war, keine Ahnung.
Markus meldete sich wieder bei Roberts Mutter und erklärte ihr, das
sein Freund nicht gekommen war. Diese war nun doch beunruhigt, denn
zu Hause war Robert auch noch nicht. Klar, er war erwachsen, aber
komisch war es schon.
Zum ersten Mal in seinem Leben war Markus so richtig ratlos, denn er
wusste nicht mehr, was er tun sollte, er konnte sich doch nicht so einfach
ruhig ins Bett legen und so tun, als wäre nichts gewesen. An dieser Sache
stimmte doch was nicht. Aber wen sollte er jetzt noch benachrichtigen. Wie
gesagt, beim FBI war jetzt niemand mehr, er musste also wohl oder übel
warten bis morgen. Vorher konnte er beim besten Willen nichts mehr
ausrichten.
Was würde wohl jetzt Roberts Mutter tun, dachte sich Markus.
In dieser Nacht würde er wahrscheinlich kein Auge zumachen. Es lohnte
sich also daher nicht, früh ins Bett zu gehen. Es würde ja eh nichts bringen.
Er beschloss deshalb, noch eine halbe Stunde draußen spazieren zu gehen.
Vielleicht würde ihm noch etwas einfallen, was er tun könnte. Aber je mehr
er so vor sich hin lief, wurde er immer ratloser. Er wusste sich einfach
keinen Rat mehr. Es war doch am besten, wenn er nach Hause ging und das
tat er dann auch. So gegen halb 12 Uhr lag er im Bett, aber an Schlaf war
nicht zu denken. Er bekam bis mind. 3 Uhr morgens kein Auge zu, dann
fand er doch noch 3 Stunden Schlaf und stand gegen 6 Uhr auf. Diesen
Morgen hatte er eine halbe Stunde länger Zeit, um sich fertig zu machen,
denn er konnte nicht so lange schlafen wie sonst, obwohl er so spät
eingeschlafen war, war er doch im Prinzip eine halbe Stunde früher auf als
sonst.
Markus wartete noch bis halb 8 Uhr und rief dann den Beamten des FBI an
und erzählte diesem, was sich zugetragen hatte, dass sein Freund gestern
Abend nicht erschienen war, und er sich nicht erklären könne, wo er
abblieb. Der Beamte des FBI informierte Markus darüber, dass die Mutter
von Robert heute Morgen auch schon bei ihm angerufen hatte, denn Robert
war die ganze Nacht noch nicht zu Hause erschienen. So langsam nahm
diese Sache einen gefährlichen Verlauf, das wurde Markus mit jeder
Minute mehr bewusst. Steckte hinter dieser Sache wirklich dieser Harry
Plott?
Nachdem Markus aufgelegt hatte, nachdem er diese Sache erfahren hatte,
musste er sich aufmachen zu seiner Firma. Es wurde ihm jetzt schon
schlecht, wenn er daran dachte, dass er gleich seinen Chef zu Gesicht
bekommen würde. Wenn er nur daran dachte, dass dieser seinem Freund
etwas angetan hatte, wurde ihm schon ganz schlecht.
Immerhin war er einigermaßen beruhigt, denn der Beamte des FBI hatte
am Telefon erklärt, dass sie heute Morgen Harry Plott in der Firma einen
Besuch abstatten würden. Heute würde er endlich in die Mangel
genommen, Markus war gespannt, was sein Chef den Beamten alles
erklären würde. Markus stellte sich jetzt schon das Gesicht Harry Plotts
vor.
Aber bestimmt würde dieser denken, dass er, Markus, hinter dieser Sache
steckte. Da Markus wusste, dass sein Freund Robert schon lange Harry
Plott hinterher spionierte, kam er nicht umhin, daran zu denken, dass er
wirklich in die Sache verwickelt war. Und Markus Gefühl sagte es ihm
auch, dass es so war. Dieser Harry Plott war wirklich nicht hinten wie
vorne. Und die Leute, die negativ über ihn dachten, hatten jetzt endlich
einen Verbündeten mehr, nämlich Markus.
Markus betrat erst 5 Minuten nach 8 Uhr die Firma, es hatte etwas länger
gedauert, denn er war so in Gedanken versunken, dass er fast die Zeit
vergisst Aber das war ihm heute so was von egal. Wenn sich die
Verdachtsmomente gegen Harry Plott weiter so verhärten würden, war er
sowieso die längste Zeit in dieser Firma beschäftigt.
Wenigstens stand heute Morgen nicht schon Harry Plott persönlich gleich
am Eingang der Firmentür. Das war an sich wenigstens schon mal eine gute
Sache. Doch als Markus die Firma betrat und auf seinen Arbeitsplatz
zuging, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Dort stand sein Chef und
wartete anscheinend schon auf ihn. Das durfte doch nicht wahr sein. Harry
Plott warf ihm wie immer in der letzten Zeit einen lauernden Blick zu und
Markus wurde es immer unheimlicher zumute. Aber er musste in die Höhle
des Löwen gehen, noch hatte er keine andere Wahl.
Noch bevor Markus seinen Arbeitsplatz erreicht hatte, polterte Harry Plott
auch schon gleich los. Harry Plott wollte von ihm wissen, weshalb er heute
morgen denn zu spät käme, das wäre doch sonst nicht seine Art. Markus
beteuerte, dass es doch das erste Mal sei, dass er zu spät käme, aber sein
Chef ließ sich nicht besänftigen. Er schalt ihn weiterhin und drohte ihm,
wenn das noch einmal vorkäme, dann würde er ihm eine Abmahnung
schreiben. So hatte er seinen Chef am Anfang nicht erlebt. Es wurde jetzt
immer schlimmer, und Markus war irgendwie klar, dass Harry Plott
bestimmt davon wusste, dass er ihm nachspionierte. Doch weshalb und
warum er das wusste, darüber hatte er keine Ahnung.
Markus stand nach dieser Bedrohung da wie ein begossener Pudel, denn die
anderen Mitarbeiter um ihn herum hatten alles mitbekommen, aber
irgendwie hatte er das Gefühl, dass diese nicht zu Harry Plott hielten. Aber
so ganz genau wusste er selbst das nicht mehr. Er wusste noch nicht einmal,
ob er Kalle einweihen sollte, aber dieser hatte ihm ja von dem
verschwundenen Mitarbeiter erzählt. Bestimmt konnte man ihm trauen.
Aber konnte man überhaupt noch jemanden trauen?.
Auf jeden Fall würde Markus erst einmal den Besuch des FBI abwarten,
denn der fand heute statt, das war klar. Hoffentlich würden sie diesen Typ
endlich in die Mangel nehmen. Denn diese Sache wurde so langsam recht
gefährlich, obwohl überhaupt noch niemand wusste, um was für
Forschungen es sich dabei handelte, und was die beiden überhaupt
machten, sein Chef und dieser Typ, der in seinem Büro war.
Markus setzte sich hin, aber heute konnte er sich auf überhaupt nichts
konzentrieren. Wenn er noch eine Weile so weitermachen würde, wurde er
bestimmt noch gefeuert, denn es gab jetzt keine Schonfrist mehr für ihn.
Nachdem sein Chef gemerkt hatte, dass er Markus nicht mehr trauen
konnte, war so ziemlich alles möglich.
Irgendwie hatte es Markus dann doch noch geschafft, sich einigermaßen
zusammen zu nehmen und der Morgen ging ohne weitere Zwischenfälle
vorbei. Aber das FBI war noch immer nicht in der Firma erschienen.
Markus verstand das nicht, weshalb warteten diese so lange. Na ja,
vielleicht würden sie heute Mittag kommen, da war ja auch noch Zeit. Nur,
wenn er daran dachte, dass sein Freund Robert immer noch nicht
aufgetaucht war, wurde ihm immer unbehaglicher zumute. Am liebsten
hätte er diesem Harry Plott ins Gesicht geschleudert, dass er hinter dem
Verschwinden seines Freundes steckte, aber noch konnte er sich das nicht
erlauben. So lang man so wenig wusste wie bisher.
Was wusste man denn überhaupt. Dass Harry Plott und dieser fremde
Mann sich über Forschungen unterhielten und was von Verschwinden von
Leuten und außerdem hatte nur er das gehört, und vielleicht würde ihm ja
gar niemand glauben. Wer weiß das schon. Aber Markus musste diese
düsteren Gedanken aus seinem Kopf bekommen.
Die einstündige Mittagspause war schneller herum, als es Markus lieb war,
und so musste er sich wieder wohl oder übel an seinen Arbeitsplatz
begeben, obwohl ihm das, mit jeder Stunde die verging, immer mehr
ankotzte.
Als Markus wieder vor seinem Computer saß, dauerte es noch ungefähr
über eine Stunde, und zwei FBI-Beamten erschienen endlich in der Firma
von Harry Plott. Der eine war der FBI-Beamte, den er kannte, dieser warf
ihm einen Blick zu, wenigstens einen noch, dem er vertrauen konnte.
Es wollte gerade der Zufall, dass Harry Plott aus der Tür trat und sofort
bekam sein Gesicht einen anderen Ausdruck, als er die beiden FBI-
Beamten sah. Diesmal war es nicht das Justizministerium, das war ihm
klar, die sahen anders aus. Irgendwie konnte man ihm anmerken, dass er
ahnte, was diese Beamten nun bald von ihm wollen.
Harry Plott setzte wieder sein gekonntes Grinsen auf, als er die zwei
Beamten begrüßte. Die Masche mit seiner gespielten Freundlichkeit
beherrschte er immer noch sehr gut. Er bat die zwei Beamten daraufhin
doch in seinem Büro Platz zu nehmen. Dann wurde die Tür geschlossen,
und Markus bekam nichts mehr mit.
Natürlich würde sich dieser Typ aus allem herausreden, so machte er es
sonst, wenn es um unlautere Geschäftspraktiken mit seiner Firma ging, und
genauso machte er es mit dieser Sache. Dieser Typ war einfach zu clever,
als dass man von heute auf morgen mit ihm fertig werden konnte. Was für
Beweise hatten sie denn schon. Er würde sowieso alles weg lügen, das war
klar.
Natürlich hatte Markus mit dem FBI-Beamten ausgemacht, dass sie
natürlich nichts darüber sagen würden, dass er Harry Plott an der Tür
belauscht hatte, aber vielleicht konnte dieser ja zwei und zwei
zusammenzählen. Denn wie gesagt, er war alles andere als dumm, sonst
hätte er ja seine Firma nicht zu einem Milliarden-Unternehmen gemacht.
Und so war es dann auch, er log bei den Beamten des FBI alles weg. Er
erklärte Ihnen zwar, dass er Besuch gehabt habe von einem Mann, sie sich
aber über ganz andere Dinge als über Forschung unterhalten hätten. Es
wäre auch niemals ein Gespräch über verschwundene Leute geführt
worden.
Natürlich wollte dann Harry Plott von den Beamten wissen, woher sie diese
Informationen haben. Diese sagten natürlich nicht von wem. Sie mussten
aber gestehen, dass es ihnen einfach so zu Ohren gekommen war, und
darüber durften und wollten sie auch nicht reden. Die Beamten mussten
natürlich die Sache erwähnen, denn sie brauchten ja einen Grund, um
Harry Plott einen Besuch abzustatten.
Wenn die Beamten des FBI aber gewusst hätten, dass es Harry Plott sowie
schon wusste, von wem sie die Informationen über den fremden Besucher in
Harry Plotts Büro hatten, hätten sie sich nicht so in Schweigen hüllen
brauchen.
Es wusste nämlich so gut wie keiner in der Softwarefirma, dass Harry Plott
seine Mitarbeiter den ganzen Tag über durch eine ausgeklügelte Technik
von seinem Büro aus überwachen ließ. Er konnte dort sämtliche
Bildschirme von jeder Abteilung täglich überwachen. Es waren zwar schon
etliche Male Gerüchte über diese Geschäftspraktiken im Umlauf, aber es
glaubte einfach niemand, dass Big Brother wirklich grüßen lässt. Hätten es
aber die Mitarbeiter gewusst, wären sie schon viele Male vorsichtiger
gewesen mit dem was sie sagten oder taten.
Aber es dachte eigentlich niemand daran, dass es sich so verhalten würde,
man traute ja Harry Plott manches zu, aber zu so was konnte er doch nicht
fähig sein. War er leider doch. Denn er hatte ja genug Gründe, seine
Mitarbeiter zu überwachen, denn er wusste es ja ganz genau, dass viele
nicht gut auf ihn zu sprechen waren. Sie waren zwar in ihrer Arbeit gut
beim Programmieren und so, aber Harry Plott wusste, das sie ihn nicht
leiden konnten und er sie halt auch nicht, schon aus dem Grund, weil sie
ihn kritisch betrachteten.
Harry Plott wusste daher auch ganz genau, wie der Arbeitskollege von
Markus, Kalle zu ihm, Harry Plott, stand. Wenn das so weiter ging mit
dessen kritischer Meinung, dann musste er ihn wohl oder übel aus dem
Weg räumen. Das waren die kriminellen Gedanken von Harry Plott. Es
ging ihm auch ganz schön auf den Wecker, dass dieser Neuankömmling,
damit meinte er Markus, sich in die Aufklärung dieses Falles stürzte. Das
gefiel ihm ganz und gar nicht. Denn er konnte eigentlich diesen Mitarbeiter
ziemlich gut leiden. Am Anfang war ja alles gut. Harry Plott bemerkte, dass
dieser Markus ziemlich unkritisch war, was ihn betraf, und das gefiel ihm.
Aber einige Tage später musste er schon bemerken, dass sich die
Verhältnisse entscheidend geändert hatten. Nur eines wusste Harry Plott
wirklich nicht, nämlich dass Markus als Verdeckter Ermittler des FBI
arbeitet, das war wenigstens ein Vorteil, sonst wäre es auch schon zu dieser
Zeit schlecht um Markus bestellt gewesen.
Das war auch der Grund, warum der Larry, der verschwundene
Mitarbeiter, dran glauben musste, Harry Plott hatte natürlich auch ihn
überwacht und wusste daher, dass er als verdeckter Ermittler des FBI
gearbeitet hatte. Diese war auch ein bisschen unvorsichtig in allem was er
sagte und tat. Das war sein großer Fehler. Aber so war es nun mal,
da konnte man nichts machen. Das gleiche Schicksal schien jetzt auch Kalle
zu erwarten. Aber wie gesagt, die Beamten des FBI hatten auch keine
Ahnung davon, dass Harry Plott seine Mitarbeiter fast täglich von seinen
Agenten und Helfershelfern beschatten lies.
Nachdem die Beamten sich noch eine Weile in Harry Plotts Büro
aufgehalten und ihm Fragen gestellt hatten, bemerkten sie, dass aus diesem
nichts weiter heraus zu bekommen war, und nach einer halben Stunde
mussten sie die Sache leider aufgeben.
So war es nun einmal in der Kriminalgeschichte, hatte man keine
handfesten Beweise, konnte man nichts machen. Auch wenn sich von einer
Seite schon abzuzeichnen begann, dass dieser Typ etwas zu verbergen hatte.
Aber um dies herauszukriegen, musste man auch Harry Plott den ganzen
Tag lang überwachen, und nicht nur in der Firma, sondern auch privat.
Und die Beamten des FBI wussten auch schon wie sie das anstellen wollten.
Aber heute an diesem Tag war leider nichts mehr weiter auszurichten, das
war gelaufen.
Als die Beamten nach einer dreiviertel Stunde schließlich aus dem Büro des
Chefs kamen zwinkerten sie Markus kurz unauffällig zu und verschwanden
wieder. Als die Beamten gegangen waren, kam auf einmal Harry Plott aus
seinem Büro und ging schnurstracks auf den Schreibtisch von Markus zu.
Diesem wurde es fast schlecht, so sehr fuhr ihm der Schreck in die Glieder.
Mit ironischer Selbstsicherheit machte Harry Plott eine Bemerkung zu
Markus. Na, so einfach ist nichts aus mir herauszubekommen, was?
Markus machte natürlich, wie wenn er nichts davon wusste, wie das sein
Chef eben gemeint hätte. Da sagte dieser zu ihm, du wirst schon wissen, wie
ich es meine. Wenn du das nächste Mal an der Tür lauscht, dann pass
gefälligst auf, dass es nicht so auffällt. Markus wollte daraufhin schon was
erwidern, aber Harry Plott war schon wieder in seinem Büro
verschwunden.
Markus brauchte zuerst einmal 5 Minuten, bis er sich von seinem Schreck
erholt hatte, bis er überhaupt wieder vernünftig arbeiten konnte. Woher
um alles in der Welt wussten Harry Plott, dass er an der Tür gelauscht
hatte. Er hatte sich wirklich eingebildet, es hätte ihn niemand gesehen, dem
war anscheinend nicht so. Aber woher wusste er es. An
Überwachungsmaßnahmen dachte selbst er nicht. Er konnte es sich also
wirklich nicht erklären, woher dieser das wissen konnte.
Aber so schlimm diese Bemerkung auch war, Markus musste sich wieder
auf seine Arbeit konzentrieren, so schwer es ihm auch fiel. Jetzt würde er
unter ständiger Beobachtung stehen, das war klar. Er durfte sich jetzt nicht
mehr viel erlauben. Aber wie sollte er dann nur noch mehr herauskriegen.
Wenn er bald keinen Schritt mehr tun konnte, denn Harry Plott schien
allwissend zu sein.
Als die restlichen Stunden Markus dem Feierabend näher brachten, fühlte
er sich schon wesentlich wohler. Denn nun brauchte er wenigstens ein paar
Stunden das Gesicht von Harry Plott nicht mehr sehen. Aber in dieser
Hinsicht hatte sich Markus gewaltig getäuscht, denn 10 Minuten vor
Feierabend kam Harry Plott wieder aus seinem Büro heraus und ging
direkt auf Markus zu. Jetzt aber verlor Markus endgültig die
Beherrschung, er herrschte seinen Chef an, und beschuldigte ihn, etwas mit
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.