Kitabı oku: «Das Attachment Parenting Buch», sayfa 5

Yazı tipi:

Was zwischen Eltern und Babys passiert, ist kein Kampf um Kontrolle. Die wirklichen Themen sind Vertrauen und Kommunikation. Ein Baby mit einem Bedürfnis kommuniziert dieses einem Menschen gegenüber, dem es vertraut, damit dieser das Bedürfnis erfüllt. Die Person reagiert, was ebenfalls eine Art Kommunikation ist. Durch die Reaktion lehren Eltern ihr Baby, ihnen zu vertrauen, was es schlussendlich leichter macht für Eltern, das Kind zu leiten. Vertrauen ist eine viel bessere Basis für Disziplin als Verhaltensbeeinflussung. Wenn Ihr Kind Ihnen vertraut, können Sie sein Verhalten auf sanfte, kaum merkbare Weise beeinflussen. Zum Beispiel können AP-Eltern, weil sie ihre Kinder so genau kennen und ihre Antennen immer auf Empfang für das Verhalten ihres Kindes stehen, blitzschnell reagieren und so ein gleich auftretendes unerwünschtes Verhalten ihres Kindes in ein wünschenswerteres umlenken.

***

Attachment Parenting ist nicht schwer. Attachment Parenting mag für Sie klingen, als sei es ein riesengroßes Geben und tatsächlich ist es anfangs auch mit sehr viel Geben verbunden. Das ist ein Merkmal im Leben frischgebackener Eltern: Das Baby empfängt, die Eltern geben. Aber je mehr Sie Ihrem Baby geben, desto mehr gibt Ihnen das Baby auch zurück. Sie wachsen und genießen Ihr Kind mehr und fühlen sich als Mutter oder Vater kompetenter. Denken Sie daran, dass Ihr Baby in diesem Erziehungsspiel kein passiver Mitspieler ist. Ihr Kind nimmt aktiv daran teil, Ihre Einstellungen zu formen, indem es Sie für gute, aufmerksame Betreuung belohnt und indem es Ihnen hilft, ein scharfsinniger Babyflüsterer zu werden.

Mit Attachment Parenting formen Baby und Eltern sich gegenseitig. Ein Beispiel dafür ist, wie Sie und Ihr Baby lernen, miteinander zu sprechen. Die erste Sprache eines Babys besteht aus Weinen, Gesichtsausdrücken und Bewegung. Um mit Ihrem Baby zu kommunizieren, müssen Sie lernen, mehr als Worte zu benutzen. Sie werden intuitiver. Sie lernen, wie Ihr Baby zu denken. Und während Sie die Sprache des Babys lernen, lernt Ihr Baby die Sprache seiner Familie. Sie beide haben sich gegenseitig dabei geholfen, Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln, die Sie beide zuvor nicht hatten. Jeder von Ihnen gibt, und jeder von Ihnen beiden bekommt etwas zurück.

Attachment Parenting ist auf lange Sicht gesehen der wahrscheinlich einfachste Erziehungsstil. Was wohl das Schwierigste am Attachment Parenting ist, ist das Gefühl, nicht zu wissen, was Ihr Baby braucht oder ihm nicht das geben zu können, was es zu brauchen scheint. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie kennen Ihr Baby und haben Ihre Beziehung im Griff, ist Elternsein viel weniger frustrierend. Sicher braucht es enorm viel Geduld und Ausdauer, Ihr Baby kennenzulernen und auf seine Signale zu antworten, vor allem in den ersten drei Monaten, aber es ist die Anstrengung wert. Die Fähigkeit, Ihr Baby zu lesen und angemessen auf seine Signale zu reagieren, setzt sich in seine Kindheit und die Teenagerzeit fort, wenn Sie die Fähigkeit haben werden, die Welt durch die Augen Ihres heranwachsenden Kindes zu sehen und seinen Standpunkt zu verstehen. Das wird es leichter machen, Ihr Kind zu verstehen und sein Verhalten zu formen. Wenn Sie Ihr Kind wirklich kennen, ist Erziehung in jeder Altersstufe einfacher.

Attachment Parenting ist nicht starr. Im Gegenteil, Attachment Parenting bietet Ihnen Wahlmöglichkeiten und ist sehr flexibel. Es geht nicht um Regeln und »mach niemals dies« und »mach immer das«. Attachment-Mütter sprechen von einem Fluss zwischen ihnen und ihrem Baby – ein Fluss von Gedanken und Gefühlen, die der Mutter helfen, zur richtigen Zeit die richtige Wahl zu treffen, wenn sie mit den täglichen Erziehungsfragen konfrontiert ist. Sie müssen keinen Regeln folgen, sie müssen nur die Situation richtig einschätzen können und darauf reagieren.

Attachment Parenting verwöhnt nicht. Frischgebackene Eltern fragen: »Wird das viele Herumtragen des Babys, das sofortige Reagieren auf sein Weinen, das Stillen nach Bedarf und auch noch das gemeinsame Schlafen mein Baby nicht verwöhnen?« Oder sie fragen, ob diese Erziehungsmethode nicht ein stark manipulatives Kind hervorbringen wird. Unsere Antwort ist ein teilnahmsvolles Nein! Tatsächlich zeigen sowohl die Erfahrung als auch die Forschung, dass das Gegenteil zutrifft. Ein Kind, dessen Bedürfnisse vorhersagbar und zuverlässig erfüllt werden, muss nicht jammern, weinen oder sich Sorgen machen, wie es seine Eltern dazu kriegt, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Verwöhnen wird erst ein paar Jahre später ein Thema, wenn allzu große Nachsicht und Freizügigkeit die Unfähigkeit der Eltern zeigt, Grenzen zu setzen.

Die Verwöhntheorie kommt wissenschaftlich daher. Sie schien den »Experten« logisch, die diese Idee in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts bekanntmachten. Sie dachten, dass wenn man sein Kind hochnimmt wenn es weint, dies dazu führen wird, dass es mehr weinen wird, um öfter hochgenommen zu werden. Es zeigte sich jedoch, dass das menschliche Verhalten deutlich komplizierter ist als dieser angenommene einfache Ablauf. Es stimmt, dass ein viel herumgetragenes Baby tatsächlich protestieren wird, wenn es in sein Bettchen gelegt wird. Dieses Baby hat gelernt, wie es sich anfühlt, sich richtig zu fühlen und es lässt Sie wissen, dass es Ihre Hilfe braucht, um dieses Gefühl wieder zu erreichen. Dennoch wird dieses Gefühl der Richtigkeit im Kind dazu führen, dass es weniger weint, um Aufmerksamkeit zu erlangen.

Attachment Parenting führt nicht zu abhängigen Kindern. Die besitzergreifende oder auch »Hubschrauber«-Mutter ist in ständiger Aufregung um ihr Kind herum und tut aufgrund ihrer eigenen Ängste und Unsicherheit alles für ihr Kind. Ihr Kind wird stark abhängig von ihr, denn es hat nie gelernt, selber zu tun, was es selber tun kann. Eine AP-Mutter bemerkt, wann es passend ist, ihr Kind ein wenig versuchen zu lassen und ein wenig Frustration zu erleben, damit es sich weiterentwickeln kann. Daher betonen wir immer wieder, dass es wichtig ist, eine Balance in Ihren gewählten Erziehungsstil zu bringen. Verbundenheit fördert Entwicklung; verlängerte Abhängigkeit verhindert Entwicklung.

***

Attachment-Tipp

Attachment Parenting meint das angemessene Reagieren auf Ihr Baby. Verwöhnen ist das Ergebnis unangemessener Reaktionen.

***

Attachment Parenting ist nicht das gleiche wie abgöttische Liebe. In bestimmten Situationen, beispielsweise bei einem lange erwarteten Kind, dem ersten Kind älterer Eltern, dem ersten Kind von Eltern, die lange mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen hatten oder einem Kind mit einer Behinderung, kann es sein, dass Eltern überfürsorglich werden. Sie haben so viel von sich selbst in dieses Kind investiert, dass sie Probleme haben, die Bedürfnisse und Fröhlichkeit des Kindes von ihrer eigenen zu unterscheiden. Das kann sich störend auf die emotionale Entwicklung des Kindes auswirken. Es ist gesünder, das Attachment Parenting im Gleichgewicht zu halten. Andererseits sollten Sie aber auch keine Angst haben, Ihrem Baby zu nahe zu kommen. (Kann man einem Baby jemals genug Liebe geben?)

Attachment Parenting ist nicht sonderbar. Denken Sie nicht, Attachment Parenting ist ein »Zurück zur Natur«-Kult irgendwelcher Ökomütter. In meiner Arztpraxis empfange ich Mütter aller Gesellschaftsklassen und Einstellungen, die erfolgreich Attachment Parenting praktizieren, einschließlich alleinstehender Mütter im Teenageralter und Managerinnen. Was stimmt ist, dass das Attachment Parenting sich auch auf andere Bereiche des Lebens überträgt, so dass Sie informierter und wählerischer werden könnten, was soziale Belange betrifft und die Entscheidungen über den Lebensstil Ihrer Familie.

Attachment Parenting ist nicht alles oder nichts. Es mag sein, dass Sie nicht alle sieben Baby-B’s auf einmal anwenden können, sei es aus medizinischen Gründen oder den Ansprüchen, die das Arbeitsleben an Sie stellt. Das bedeutet nicht, dass Sie eine schlechte AP-Mutter sind. Nutzen Sie so viele Werkzeuge, wie Sie können so oft wie Sie können. Das ist alles, was Ihr Kind jemals von Ihnen erwarten wird.

Attachment Parenting ist nicht nur für Mütter. Attachment Parenting funktioniert besser, wenn die Väter ebenfalls aktiv werden und sich in die Versorgung des Babys einbringen. Väter haben einen anderen Blickwinkel auf die Erziehung. Viele AP-Mütter geben ihren Babys so viel, dass sie vergessen, sich um sich selbst zu kümmern. Einmal beschwerte sich Martha »Ich habe nicht einmal Zeit, mich zu duschen, mein Baby braucht mich so sehr.« Das war ganz klar mein Signal aufzustehen und sicherzustellen, dass meine Frau einige Zeit für sich selbst fand. An diesem Tag hängte ich folgenden Zettel zur Erinnerung an den Spiegel im Badezimmer: »Erinnere dich jeden Tag selbst daran, dass das, was dein Baby am meisten braucht, eine glückliche, ausgeruhte Mutter ist.«

Mythen über das Attachment Parenting

Mythos: Für Attachment Parenting muss die Mutter ihren Beruf aufgeben.

Fakt: Nicht im Geringsten. Attachment Parenting ist für eine arbeitende Mutter sogar noch wichtiger.

Wie Sie in Kapitel 11 sehen werden, ist es für eine Mutter, die außer Haus arbeitet, sogar noch wichtiger, Attachment Parenting zu praktizieren. Die Baby-B’s werden der Mutter und dem Baby helfen, miteinander verbunden zu bleiben, wenn sie tagsüber voneinander getrennt sind. Wenn Sie und Ihr Baby getrennt sind, müssen Sie die Verbindung zu Ihrem Baby bewusster aufbauen. Die Werkzeuge des Attachment Parenting wie Stillen, die Signalwirkung des Weinens, das Tragen des Babys und das gemeinsame Schlafen werden Ihnen helfen, dies zu erreichen.

Mythos: Attachment Parenting macht ein Baby anhänglich und abhängig.

Fakt: AP-Kinder sind weniger anhänglich und viel unabhängiger. Kritiker des Attachment Parenting behaupten, dass Babys, die die ganze Zeit getragen werden, die nach Bedarf gestillt werden und die mit im Bett ihrer Eltern schlafen, übermäßig anhänglich werden und ihre Mütter niemals verlassen wollen. Jedoch zeigt unsere Erfahrung, und die Forschung bestätigt uns darin, dass verbundene Babys zu weniger abhängigen Kindern heranwachsen.

Unabhängigkeit ist der Traum aller Amerikaner und alle Eltern wollen erreichen, dass ihre Kinder zu unabhängigen und autarken Menschen heranwachsen. Allerdings kann man ein Kind nicht zu Unabhängigkeit zwingen. Kinder werden auf natürliche Weise unabhängig – in ihrem eigenen individuellen Tempo. Um zu verstehen, wie das abläuft, müssen Sie etwas über die emotionale Entwicklung lernen und wie Kinder einen Sinn dafür entwickeln, wer sie als unabhängige Personen sind.

Ein Neugeborenes weiß nicht, dass es ein eigenständiges Individuum ist. Ein Baby hat keine wirkliche Vorstellung davon, wer es ist oder was es bedeutet, auf der Welt zu sein. Das Baby weiß nur, dass es sich richtig anfühlt, wenn es bei seiner Mutter ist. Andere einfühlsame Betreuer wie sein Vater, die Oma oder ein regelmäßiger Babysitter fühlen sich für das Baby ebenfalls richtig an. Aber ein verbundenes Baby weiß, dass es das Gefühl der Richtigkeit nicht einfach mit einer beliebigen Person erfahren kann. Einige sehr sensible Babys machen unmissverständlich klar, dass nur die Mutter die einzig richtige Bezugsperson ist, zumindest in bestimmten Situationen.

Fügen Sie diesen Gedanken bitte noch hinzu, dass das Baby das Konzept der Personenpermanenz nicht versteht, ehe es nicht ungefähr neun bis zwölf Monate alt ist. Babys realisieren nicht, dass Gegenstände und Personen weiterbestehen, wenn sie aus ihrem Sichtfeld verschwunden sind. Wenn also die Mutter weggeht, fühlt das Baby, dass die einzige Person, die ihm helfen kann sich richtig zu fühlen, komplett verschwunden ist, vielleicht für immer. Das Baby kann sich kein Bild seiner Mutter vor Augen rufen, um sich zu versichern und es kann das Konzept der Zeit nicht verstehen, daher bedeutet »Mama ist in einer Stunde zurück« nichts für das Baby. Wird ein neuer Babysitter eingeführt, wenn die Mutter wieder arbeiten geht, muss das Baby lernen, seine Verbundenheit auch auf ihn zu übertragen. Einigen Babys fällt das schwerer als anderen. Irgendwann zwischen 12 und 18 Monaten meint »aus den Augen« nicht mehr gleich »aus dem Sinn«. Ein Baby kann dann ein Bild seiner Mutter vor seinem geistigen Auge sehen, auch wenn sie am anderen Ende der Stadt ist.

Aufgrund dieser Grenzen in ihrer Entwicklung verspüren Babys Trennungsangst, wenn die Mutter weg ist. Nahezu alle Babys, egal ob verbunden oder nicht, verspüren Trennungsängste in unterschiedlicher Stärke. AP-Babys protestieren vielleicht stärker, wenn die Mutter weg ist oder sie akzeptieren vielleicht statt ihrer einen anderen Betreuer. Aktiver Protest ist tatsächlich ein Anzeichen dafür, wie sehr das Baby daran gewöhnt ist, sich richtig zu fühlen. Weil sie es gewohnt sind, dass ihre Signale verstanden werden, lassen diese Babys ihre Mutter wissen, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie brauchen Betreuer, die einfühlsam auf ihre Signale reagieren und die versuchen ihnen dabei zu helfen, sich ruhig und getröstet zu fühlen.

Diese Phase der Abhängigkeit im ersten Lebensjahr des Babys ist wichtig für die spätere Fähigkeit des Kindes, unabhängig zu sein. Kritiker des Attachment Parenting scheinen das nicht nachvollziehen zu können, aber Spezialisten für Kinderentwicklung verstehen das sehr gut. Während des ersten Lebensjahres, wenn das Baby die gewohnten Betreuer braucht, um sich anzupassen, lernt es auch, wie es ist, sich die meiste Zeit richtig zu fühlen. Wenn seine Denkfähigkeiten im zweiten Lebensjahr reifen, ist es fähig, sich ein Bild seiner Mutter oder seines Betreuers vor Augen zu rufen, das ihm dieses Gefühl der Richtigkeit vermittelt, auch wenn diese Personen nicht da sind. Je besser die Qualität der frühen Bindung des Babys zu seiner Mutter ist, desto sicherer wird es sich fühlen, wenn es bereit ist, sich von ihr zu trennen. Diese sichere Grundlage zusammen mit seinem wachsenden Verständnis, dass »Mama zurückkommt«, befähigt das Kleinkind dazu, eine Trennung von seiner Mutter zu verkraften.

Sie können diese Entwicklung der Unabhängigkeit aktiv sehen, wenn Sie ein Kleinkind dabei beobachten, wie es neue Umgebungen erforscht. Das Kind schreitet mutig voran, aber versichert sich in regelmäßigen Abständen bei seiner Mutter. Das mag nur über einen Blick zurück über die Schulter geschehen oder eine ausgesprochene Frage nach Information oder Versicherung. Die Mutter lächelt und sagt »es ist alles okay« und das Baby forscht weiter. Wenn das Baby in eine gefährliche Situation zu kommen droht, sagt die Mutter »Nein« oder »Stopp« oder schaut nur missbilligend und das Baby weicht zurück. Der Abstand zwischen dem Baby und seiner Mutter ist wie ein Gummiband, er dehnt sich aus und wird wieder geringer. Ein schon größeres Kleinkind traut sich weiter weg von ihr, vielleicht sogar außerhalb der Sicht der Mutter. Aber man kann es vielleicht die Worte seiner Mutter »Nein, nein« vor sich hinsagen hören, die es in seinem Geist hört.

In einer unbekannten Situation sendet die Mutter eine Art »mach weiter«-Botschaft, die das Kleinkind mit Selbstvertrauen und, vielleicht, Informationen versorgt. Das nächste Mal, wenn das Kleinkind in eine ähnliche Situation kommt, kann es sich wieder in Erinnerung rufen, wie die Mutter ihm beim ersten Mal geholfen hat und dieses Mal schafft es die Situation alleine, ohne seine Mutter um Hilfe bitten zu müssen. Die dauernde emotionale Erreichbarkeit der Mutter oder eines anderen verantwortlichen Betreuers hilft dem Kind, Vertrauen zu lernen, zuerst in seine Betreuer, später in sich selbst. Sich selbst zu vertrauen führt zu einer sehr wichtigen Qualität der Unabhängigkeit: der Fähigkeit, alleine zu sein.

Babys, Kleinkinder und Vorschulkinder entwickeln sich unterschiedlich schnell von kompletter Abhängigkeit zu größerer Unabhängigkeit. Zusätzlich zur Qualität ihrer Bindungen beeinflusst auch ihre eigene Persönlichkeit diesen Prozess. Aufgeschlossene Kleinkinder zum Beispiel sind weniger ängstlich, sich von der Mutter weg zu bewegen. Sie nehmen ihr Gefühl der Richtigkeit aus ihrem Bindungsnetzwerk mit auf ihre Erkundungen.

Ein Kleinkind, das weniger sicher gebunden ist, mag sich eine Strategie aneignen, mehr an seinen Eltern zu kleben, um sicherzustellen, dass diese verfügbar sind, wenn es sie braucht. Oder es verwendet eine große Menge seiner Energie darauf, seine eigenen Ängste zu ertragen. Darüber besorgt zu sein, wie man seine Mutter nah bei sich behält, steht der Entwicklung der Unabhängigkeit und der Entwicklung anderer wichtiger Fertigkeiten im Weg. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die eine sichere erste Verbindung zu ihrer Mutter entwickeln, besser dazu fähig sind, in späteren Jahren eine Trennung von ihr zu verkraften. Noch einmal: ein Kind muss ein Stadium gesunder Abhängigkeit durchleben, um später sicher unabhängig werden zu können.

***

Die Wissenschaft sagt:

Frühe Bindung fördert spätere Unabhängigkeit.

Die Forscher Dr. Sylvia Bell und Dr. Mary Ainsworth von der Johns Hopkins Universität untersuchten Babys mit unterschiedlich stark ausgeprägter Bindung. Diejenigen Kinder, die am sichersten gebunden waren, zeigten sich als die unabhängigsten im weiteren Verlauf der Studie. Forscher, die die Auswirkungen des Erziehungsstils auf die spätere Entwicklung der Kinder untersucht haben, haben – vereinfacht gesagt – herausgefunden, dass die Verwöhntheorie einfach unsinnig ist.

***

Mythos: Attachment Parenting ist nur etwas für eine besondere Art Mutter.

Fakt: Tatsächlich gibt es keinen Stereotyp der Mutter, die Attachment Parenting praktiziert. Alle Arten von Eltern wählen diesen Erziehungsstil aus allen möglichen Gründen heraus. Hier sind einige »Typen«, die wir bereits erlebt haben.

Einige Mütter sind das, was wir Bauchgefühl-Mutter nennen. Sie praktizieren Attachment Parenting, denn dieser Erziehungsstil fühlt sich für sie einfach richtig an.

Es würde mich innerlich zerreißen, wenn ich mein Baby weinen lassen müsste.

Die nächsten sind die logischen Mütter.

Es macht einfach Sinn für mich, ihnen zuzuhören, wenn sie noch klein sind, damit sie mir zuhören, wenn sie älter werden.

Dann gibt es die Forscher-Mütter, ein Teil der steigenden Anzahl an Eltern, die ihre Babys erst spät bekommen.

Herr Doktor, das ist ein lange vorbereitetes Baby. Wir haben lange darauf gewartet. Wir haben viele Erziehungstheorien gelesen und Attachment Parenting ist diejenige, für die wir uns entschieden haben.

Eltern in speziellen Situationen praktizieren fast immer Attachment Parenting. Das mögen Eltern sein, die sehr viel auf sich genommen haben, um ein Baby zu bekommen, vor allem Paare, die mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen hatten oder deren Baby mit speziellen Bedürfnissen wie einer Entwicklungsverzögerung oder einer körperlichen Einschränkung geboren wurde.

Wir haben hart gearbeitet, dieses Baby zu haben und wir nehmen sicherlich auch diese zusätzliche Anstrengung auf uns, um unserem Baby zu helfen, sein volles Potential auszuschöpfen.

Adoptiveltern finden Attachment Parenting attraktiv, denn die körperliche Nähe gibt ihrer Intuition den Anschub für das Bonding, den sie durch die fehlende Schwangerschaft verpasst haben.

Ich glaube, Attachment Parenting wird mir helfen, unser adoptiertes Baby besser kennenzulernen und hoffentlich die Hormone ersetzen, die ich nicht habe, weil ich nicht seine biologische Mutter bin.

Eltern, die mit weniger Wahrscheinlichkeit Attachment Parenting als Erziehungsstil wählen, sind von der Sorte, die wir Tagesplaner-Eltern nennen. Paare, die Ordnung und Vorhersagbarkeit in ihrem Leben wollen und ihr Baby darauf trainieren, angenehm in ihre durchgeplanten Leben zu passen. Diese Babys werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nach Plan gefüttert, früh darauf trainiert, die Nacht durchzuschlafen und regelmäßig in Laufställe und Wiegen gelegt. Wenn sie gestillt werden, werden sie sehr früh abgestillt und nur selten nach Bedarf gestillt. Einige Babys mit einer einfachen, entspannten Persönlichkeit scheinen mit diesem eher distanzierten Erziehungsstil zurechtzukommen, zumindest oberflächlich betrachtet. Babys mit hartnäckigerer Persönlichkeit protestieren anhaltend gegen diesen niedrigen Betreuungsstandard, bis sie einen höheren erreichen oder sie geben den Versuch auf und erreichen somit selten ihr volles Potential.

Mythos: Attachment Parenting bereitet Kinder nicht auf das wirkliche Leben vor.

Fakt: Die Kritik, dass das Attachment Parenting Kinder nicht darauf vorbereitet, in der modernen Welt zu bestehen, reflektiert nicht den Erziehungsstil, sondern unsere Welt. Dieser High-touch-Erziehungsstil ergänzt eher unsere High-tech-Welt, als ihr entgegenzustehen. Sie ziehen Ihre Kinder auf, um die Welt, in der sie leben, zu verbessern, nicht um in ihrer eigenen kleinen Welt zu verharren. Die »wirkliche Welt« ist nur so gut wie die Summe ihrer Teile – und diese sind die Eltern und Kinder, die sie bilden.

Mythos: Wenn man Attachment Parenting nicht praktiziert, ist man eine schlechte Mutter.

Fakt: Das ist Quatsch! Attachment Parenting meint, eine Verbindung zu Ihrem Baby aufzubauen, und nicht, eine Liste an Voraussetzungen abhaken zu können, um den Orden »Gute Mutter« verliehen zu bekommen. Es mag Umstände in Ihrem Leben geben, die Sie davon abhalten, alle Baby-B’s zu praktizieren oder vielleicht wollen Sie auch einige der Attachment-Werkzeuge einfach nicht nutzen. Sie sind sicherlich keine schlechte Mutter, weil Sie beispielsweise Ihr Baby nicht in Ihrem Bett schlafen lassen. Es gibt viele gut gedeihende Babys und Eltern, die in getrennten Räumen schlafen und eine wundervolle Beziehung haben. Sehen Sie die Baby-B’s als einen Anfangserziehungsstil an. Nehmen Sie sich davon heraus, was für Sie und Ihre Familie funktioniert und lassen Sie weg, was nicht klappt. Wenn Sie und Ihr Kind sich kennenlernen, stellen Sie Ihre eigene Liste mit Attachment-Werkzeugen auf – Dinge, die Sie machen, die die Bindung zu Ihrem Baby verbessern. Der Punkt ist, eine Verbindung zu Ihrem Baby zu bekommen, egal auf welchem Weg. Tun Sie Ihr Bestes. Ihr Baby vergleicht Sie nicht mit anderen Müttern. Für Ihr Baby sind Sie die beste Mutter.

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Hacim:
397 s. 13 illüstrasyon
ISBN:
9783940596499
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre