Kitabı oku: «Das Attachment Parenting Buch», sayfa 6

Yazı tipi:

4. Bonding bei der Geburt und darüber hinaus

Wir sehen es als gegeben an, dass Eltern ihre Kinder lieben, aber wo kommt diese Liebe her? Was macht sie so intensiv? Wann entwickelt sie sich? Das mögen Fragen sein, die keine einfachen Antworten haben außer »Das hat die Natur so vorgesehen.« Aber wenn es um Mütter und Babys geht (und um Väter und Babys), wird nichts bezüglich der Liebe dem Zufall überlassen. Wie wir bereits gesehen haben, bekommt der Prozess, über den die Mutter ihr Baby lieben lernt, viel Unterstützung durch die Biologie. Mütter und Babys sind biologisch darauf programmiert, positive Gefühle füreinander zu entwickeln. Das hilft der Liebe beim Wachsen.

Wir benutzen zwei Begriffe für den Prozess wachsender Liebe zwischen Baby und Eltern: Bonding und Bindung. Bonding beschreibt die Art, wie sich Eltern und Baby am Anfang kennenlernen, vor allem, wenn sie in den Stunden direkt nach der Geburt zusammen sind. Bindung beschreibt die gesamte Betreuungsbeziehung zwischen Mutter oder Vater und Kind. Die Bindung fängt in der Schwangerschaft an, wird intensiver nach der Geburt und hält weiter an, wenn das Kind wächst.

Bonding bei der Geburt

Dr. Marshall H. Klaus und Dr. John H. Kennell beschreiben das Konzept des Bonding in ihrem Klassiker »Bonding: The Beginnings of Parent-Infant Attachment« (Anm. d. Ü.: auf Deutsch: »Bonding: Die Anfänge der Eltern-Kind-Bindung«), das 1976 erschien. Diese Forscher schlugen vor, dass es für Menschen wie auch für andere Tiere eine »sensible Phase« direkt nach der Geburt gibt, wenn Mütter und Neugeborene einzig darauf programmiert sind, von gegenseitigem Kontakt zu profitieren. Studien von Klaus und Kennell und anderen haben gezeigt, dass der frühe Kontakt einer Mutter mit ihrem Baby einen Unterschied darin macht, wie sie in den folgenden Jahren für ihr Baby sorgt. Mütter, die in den Stunden und Tagen nach der Geburt viel Zeit mit ihren Babys verbringen, stillen länger, reagieren früher auf das Weinen des Babys und fühlen sich ihrem Baby enger verbunden. Natürlich sind diese elterlichen Verhaltensweisen nicht allein das Ergebnis des Bondings bei der Geburt. Sie werden von vielen Faktoren beeinflusst, unter anderem auch von den Entscheidungen und Einstellungen der Mutter. Aber diese Art der Erziehung, wenn Eltern sich ihrem Kind sehr nahe fühlen, bekommt von der Natur einen Anschub, wenn die Mutter und der Vater direkt nach der Geburt mit dem Baby zusammen sind. Das Wunder geschieht folgendermaßen:

Die körperlichen und chemischen Veränderungen im Körper der Mutter während der Schwangerschaft signalisieren die Anwesenheit eines neuen Lebens und den Anfang der Bindung. Der Fokus der Mutter richtet sich nach innen und sie richtet ihre Aufmerksamkeit auf die Versorgung dieses neuen Lebens und auf die Veränderungen, die auf ihr Leben zukommen. Auch Väter planen für das neue Baby, aber auf andere Art und Weise. Sie konzentrieren sich eher auf die finanzielle Versorgung des Kindes, auf ihr Leben als Rollenvorbild und auf die Unterstützung der Mutter. Auch wenn sie jetzt noch nicht die Wirklichkeit erleben können, ein Kind zu haben, freunden sich Mutter und Vater langsam mit der Idee an.

Dann beginnt das Drama der Wehen. Nach viel harter Arbeit, sowohl körperlich als auch emotional, halten die Eltern ihr Neugeborenes im Arm. Das ist der Moment, auf den sie gewartet haben, wenn der Traum von einem Baby plötzlich Realität wird. Die Bewegungen, die man im Mutterleib gespürt hat und der Herzschlag, den man durch die Instrumente gehört hat, gehören einem wirklichen Lebewesen.

Die Erfahrung, Ihr Neugeborenes nach der Geburt zu sehen und zu berühren, ist unglaublich. Es ist die Zeit, wenn Ihre lebenspendende Liebe für das Kind in Ihrem Bauch sich umwandelt in die fürsorgegebende Liebe zu dem Baby in Ihrem Arm. Innen geben Sie Ihren Körper und Ihr Blut; draußen geben Sie Ihre Milch, Ihre Augen, Ihre Hände, Ihre Stimme – Ihr gesamtes Selbst. Ihr Baby schaut Sie direkt an, studiert Ihr Gesicht als ob es sagen will »Ich weiß schon, dass du die wichtigste Person in meiner Welt bist.« Die Bindung, die während der Schwangerschaft angefangen hat, entwickelt sich zu der Liebe, die sicherstellt, dass dieses Baby die Fürsorge und den Schutz bekommt, die sein Überleben und Gedeihen sichern.

Während Eltern eine Menge Liebe und viel Vorfreude zu diesem ersten Treffen mitbringen, bringen auch die Babys etwas mit. Alle Babys werden mit einer Anzahl bindungsfördernder Verhaltensweisen geboren – Eigenschaften und Verhaltensweisen, die dafür gemacht sind, die Aufmerksamkeit des Betreuers auf die Anwesenheit des Babys zu lenken und den Betreuer wie einen Magnet zum Baby zu ziehen. Diese schließen die großen runden Augen ein, den eindringlichen Blick, die Weichheit seiner Haut, den unglaublichen Geruch des Neugeborenen und, vielleicht das Wichtigste von allem, die erste Sprache des Babys, das Weinen und die Geräusche, die es direkt zuvor macht. Wenn man ihnen gestattet, ihre unglaubliche Anziehungskraft auszuspielen, können neugeborene Babys beinahe jeden dazu bringen, sich in sie zu verlieben. Bindungsfördernde Verhaltensweisen sind die Attachment-Werkzeuge des Babys, um die Mutter nahe bei sich zu halten.

Wenn Sie sich auf die Geburt Ihres Babys vorbereiten oder an diese ersten Momente nach der Geburt zurückdenken, ist es wichtig zu verstehen, dass Bonding nicht ein Alles-oder-Nichts-Ereignis, das nur in der ersten Stunde nach der Geburt passiert. Sie können nicht sagen: »Ja, wir hatten Bonding« oder: »Nein, wir konnten kein Bonding erleben«, basierend darauf, ob Sie Ihr Baby direkt nach der Geburt halten konnten oder nicht. Bonding ist nicht wie die Benutzung eines Super-Sekundenklebers, bei dem die beiden Oberflächen in einem kritischen Moment aufeinandertreffen müssen, wenn sie aneinander kleben sollen. Die Bindung zwischen Eltern und Kind entwickelt sich über mehrere Tage und Monate und sie entwickelt sich für jeden individuell. Medizinische Komplikationen haben für Mutter und Baby manchmal Vorrang vor dem Zusammensein oder manchmal ist die Mutter zu erschöpft von der Geburt, um ihr Baby lange im Arm halten zu können. Als ich als zuständiger Kinderarzt einmal zu einer Mutter kam, die eine lange und erschöpfende Geburt hinter sich hatte, sagte diese zu mir: »Lassen Sie mich duschen und ausschlafen, dann kann ich auch eine Bindung zu meinem Baby aufbauen.«


Bonding bei der Geburt.

Acht Tipps für besseres Bonding

Auch wenn es Situationen gibt, in denen Mutter und Kind aus medizinischen Gründen nach der Geburt getrennt werden müssen, gibt es viele gute Gründe, warum Mütter, Väter und Babys nach der Geburt ermutigt werden sollten, zusammenzubleiben und in den ersten Stunden als Familie ein wenig Privatsphäre zu genießen. Während dieser Zeit sind Mutter und Baby ungewöhnlich empfänglich füreinander. Die Natur hat sie darauf programmiert, einander während dieses ersten Treffens gute Dinge zu tun. Unnötige medizinische Abläufe oder gewohnheitsmäßige Abläufe des medizinischen Personals sollten diese erste spezielle Zeit nicht stören. Die Art, wie Mutter und Baby den Start miteinander erleben, stellt die Weichen dafür, wie sie sich gegenseitig kennenlernen. Zeit miteinander als Familie zu verbringen ist kein Extra – es ist ein wichtiger Teil davon, der Familie einen guten Start zu ermöglichen.

Auch wenn Sie sicherlich keine Schritt-für-Schritt-Anleitung brauchen werden, wie Sie das Bonding mit Ihrem Kind angehen (Sie werden wissen, was zu tun ist), sind hier einige Tipps, die Ihnen dabei helfen, Ihr erstes Treffen zu verstehen und zu genießen. Einige davon werden Sie mit Ihrem Arzt oder den anderen Geburtshelfern vorher besprechen müssen.

1. Halten Sie Ihr Baby sofort nach der Geburt Haut an Haut. Die Bedürfnisse Ihres Babys nach der Geburt sind ähnlich Ihrer Bedürfnisse während der Wehen: Ruhe, Frieden, Wärme und die Arme von jemandem, der sich um Sie kümmert. Bitten Sie darum, dass Ihnen Ihr Neugeborenes Haut an Haut auf Ihren Bauch gelegt wird, mit seinem Kopf auf Ihrer Brust. Rücken und Kopf Ihres Babys sollten dabei mit einer warmen Decke geschützt werden. Das hat nicht nur psychologische, sondern auch medizinische Gründe. Neugeborene kühlen schnell aus. Wenn das Baby Bauch an Bauch und Wange an Brust auf der Mutter liegt, kann die natürliche Wärme der Mutter auf das Kind übertragen werden. Das ist mindestens so wirkungsvoll, wie das Baby unter eine Wärmelampe zu platzieren. Hautkontakt beruhigt das Baby außerdem. Das langsame Heben und Senken der Brust der Mutter, wenn sie atmet und ihr rhythmisches Herzklopfen, das das Baby schon aus dem Bauch kennt, mindern den Stress für das Baby.

***

Attachment-Tipp

Lassen Sie sich nicht durch die Technologie von Ihrem Baby fernhalten.

***

2. Erkennen Sie Babys Zustand ruhiger Aufmerksamkeit. Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihr Baby während dieses ersten Treffens sehr ruhig erscheint. Innerhalb der ersten Minuten nach der Geburt erreicht der Säugling den Zustand ruhiger Aufmerksamkeit, in dem, wie Forscher herausfanden, das Baby am leichtesten mit seiner Umwelt interagieren kann. Es scheint fast, dass das Baby durch alles, was es sieht, hört und fühlt verzaubert ist, so dass es keine Energie auf Zappeln oder Weinen verschwenden möchte. In diesem Zustand schaut das Baby seiner Mutter direkt in die Augen und kuschelt sich an ihre Brust. Ihr Baby nimmt den Klang Ihrer Stimme auf, das Gefühl und den Geruch Ihrer warmen Haut und den Geschmack Ihrer Brüste. In diesen ersten Minuten nach der Geburt beginnt das Baby zu fühlen, zu wem es gehört.

Die ruhige, aufmerksame Phase dauert nur ungefähr eine Stunde, danach fällt das Baby langsam in einen tiefen Schlaf. Sie werden diesen Zustand in den kommenden Tagen immer wieder erleben, aber für kürzere Zeit. Das ist ein Grund dafür, aus dieser ersten Stunde nach der Geburt das Meiste zu machen. Babys sollten diese Zeit mit ihren Eltern verbringen, nicht in einer Plastikwanne im Neugeborenenzimmer, in dem sie eine Bindung an eine Mauer aufbauen können.

3. Berühren Sie Ihr Baby. Streicheln Sie es sanft und berühren Sie dabei seinen gesamten Körper. Wir haben beobachtet, dass Mütter und Väter ihr Baby unterschiedlich berühren. Eine Mutter streichelt sanft mit ihren Fingerspitzen über den gesamten Körper des Babys. Der Vater platziert eher seine gesamte Hand auf dem Kopf des Babys, wie um zu zeigen, dass er das Leben beschützen möchte, das er geschaffen hat. Die Berührung der Eltern ist am Anfang oft sehr vorsichtig, aber sie wird mit jeder vergehenden Minute sicherer.

Abgesehen von einem guten Gefühl hat das Streicheln auch einen medizinischen Hintergrund. Die Haut ist das größte Organ des menschlichen Körpers und sie ist übersäht mit Nervenenden. In der entscheidenden Anpassungszeit nach der Geburt, wenn die Atemzüge des Babys noch unregelmäßig sind, stimuliert das Streicheln das Neugeborene dazu, rhythmischer zu atmen. Ihre Berührung hat therapeutischen Wert.

4. Schauen Sie Ihr Baby an. Ihr Neugeborenes erkennt Dinge am besten, wenn sie sich in einem Abstand von etwa 25 cm von seinem Auge befinden. Das entspricht in etwa dem Abstand der Brustwarzen einer Mutter zu ihren Augen. Wenn Mütter ihr Baby anschauen, drehen sie normalerweise ihren Kopf, so dass er mit dem des Babys gleichgerichtet ist; so können sich beider Augen in der gleichen Ausrichtung treffen.

Während der ersten Stunde nach der Geburt sind die Augen des Babys weit geöffnet (wenn das Licht nicht zu hell ist!), so als ob es mit seiner neuen Welt Verbindung aufnehmen möchte. Erwachsene finden diesen ständigen Blickkontakt unwiderstehlich – sogar Erwachsene, die nicht die Eltern des Babys sind! In die Augen des Babys zu schauen wird Ihnen das Gefühl geben, dass Sie sich niemals von dieser kleinen Person trennen möchten, die Sie auf langem Weg auf die Welt gebracht haben.

Das Buch »Bonding« von Klaus und Kennell beschreibt eine wundervolle Geschichte über die weiblichen Medizinstudenten, die bei einem Forschungsprojekt zu diesem Blick des Neugeborenen teilnahmen. Keine von ihnen hatte für die nächste Zeit Kinder geplant. Als die Studie vorüber war, planten sie alle Kinder und kamen jeden Nachmittag, um ihre Forschungsobjekte zu besuchen.

5. Reden Sie mit Ihrem Neugeborenen. Studien haben gezeigt, dass Neugeborene die Stimme ihrer Mutter bereits sehr früh von allen anderen unterscheiden können. Babys erkennen ebenfalls die Stimme des Vaters und auch der Geschwister. In den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt entwickelt sich eine natürliche Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Die Stimme der Mutter beruhigt das Baby und hilft ihm, sich in der Welt zu Hause zu fühlen. Mütter passen Höhe und Rhythmus ihrer Stimme an, wenn sie mit einem Baby reden; sie reden dann in einem eher hochtonigen Singsang. Babys – auch gerade neugeborene Babys – bewegen sich im Rhythmus der Sprache der Mutter, ein Phänomen das darauf schließen lässt, dass Menschen einzig darauf programmiert sind, Sprache zu nutzen.

***

Bonding mit einem kranken oder frühgeborenen Baby

Neugeborene auf der Intensivstation – und ihre Eltern – brauchen dringend Attachment Parenting, aber all die medizinische Ausrüstung und die Ängste der Eltern können sich störend darauf auswirken. In den letzten Jahrzehnten hat die Medizin es immer kleineren Frühgeborenen und anderen Kindern mit gesundheitlichen Problemen möglich gemacht zu überleben und sich gut zu entwickeln, aber zwischen all der Technologie passiert es schnell, dass man sich als Eltern fehl am Platz und abgeschnitten von seinem Baby fühlt. Dennoch sind Eltern wertvolle Mitglieder des Teams, das das kranke Baby umsorgt. Schon lange bevor das Baby bereit ist, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden, kann die Liebe und eigenhändige Betreuung durch die Eltern einen deutlichen Unterschied in der Gesundheit und Entwicklung des Babys machen. Die beiden großen Baby-B’s des Attachment Parenting – das Stillen und das Tragen des Babys – sind vor allem für diese besonderen Kinder wichtig.

Die gesundheitlichen Vorteile der Muttermilch sind von unschätzbarem Wert für ein winziges Frühgeborenes. Die Infektionsrate bei gestillten Babys ist deutlich geringer und die Immunabwehr, die Babys durch die Muttermilch bekommen, kann durch Zugabe spezieller Frühgeborenennahrung nicht aufgewogen werden. Muttermilch ist für das noch nicht entwickelte Verdauungssystem des Babys leichter verdaulich. Babys können mehr von den Kalorien in der Muttermilch verarbeiten, da die Muttermilch Lipase enthält, ein Hormon, das bei der Fettverdauung hilft. Studien haben gezeigt, dass die Muttermilch von Müttern nach einer Frühgeburt mehr Eiweiß, Fett und andere Nährstoffe enthält, die gebraucht werden, um das Wachstum aufzuholen. Milch für ein Frühgeborenes abzupumpen fordert von der Mutter einen erheblichen Einsatz, aber sie gibt ihrem Baby damit etwas, das nur sie geben kann. Ihrem Baby Ihre Milch zu geben wird Ihnen dabei helfen, sich Ihrem Baby verbunden zu fühlen und für Ihr Baby wichtig zu sein, auch schon, bevor das Baby selber an der Brust saugen kann.

Das Tragen des Babys hat auf der Frühgeborenenstation einen anderen Namen. Es heißt dort Kängurupflege – ein liebevoller Name abgeleitet von der Art, wie sich Kängurumütter um ihre Babys kümmern, die auf einer sehr frühen Entwicklungsstufe geboren werden. Beim Känguruhen wird das Baby nur mit einer Windel bekleidet auf den Oberkörper der Mutter gelegt, den Kopf zwischen ihre Brüste und mit einem Laken bedeckt. Der Körper der Mutter hält das Baby warm, was sehr wichtig ist, da diesen kleinen Babys noch die Fettschicht zum Halten der Körperwärme fehlt. Studien über das Känguruhen haben gezeigt, dass die Hauttemperatur der Mutter automatisch ansteigt, wenn die des Babys sinkt, so stark reaktionsfähig ist ihr Körper für die Bedürfnisse ihres Kindes. Babys, die känguruhen dürfen, antworten auf diese Nähe, indem sie wundervoll beruhigt sind. Ihr Herzschlag und ihre Atmung werden regelmäßiger und sie schlafen so nah an ihre Mutter gekuschelt friedlicher als in ihren Hightech-Bettchen. Während des Känguruhens suchen die Babys auch nach der Mutterbrust. Es kann sein, dass sie an der Brustwarze lecken oder versuchen, daran zu saugen. Mütter finden Känguruhen hilfreich beim Abpumpen der Muttermilch. Der Körper reagiert auf die Berührung durch das Baby, indem er die Produktion der Milch steigert. Babys, die känguruhen, weinen weniger und sparen sich so Energie und Sauerstoff. Das Känguruhen ist aber nicht nur etwas für Mütter, auch die Väter dieser winzigen Babys genießen es. Die meisten Eltern empfinden das Känguruhen als sehr lohnend, weil es ihnen hilft, mit ihrem stationär behandelten Baby in Kontakt zu kommen.

Forschungen von Dr. Gene Cranston Anderson von der Case Western University in Cleveland haben gezeigt, dass Frühchen, die känguruhen dürfen, schneller an Gewicht zulegen, weniger Atemstillstände und insgesamt kürzere Krankenhausaufenthalte haben. Für Frühgeborene bleibt das Tragen auch nach dem Verlassen des Krankenhauses sehr wichtig. Wenn das Baby nach Hause darf, hilft das Tragetuch Mutter und Kind dabei, ihre Bindung zu pflegen, fördert häufiges Stillen und hilft dem Baby beim Wachsen und Gedeihen.

Als ich erfuhr, dass mein Baby elf Wochen zu früh geboren werden sollte, fiel ich in einen Zustand von Depression und Distanz zu meinem Baby. Ich wollte keine Bindung zu dem Kind aufbauen, weil ich Angst hatte, ich würde dieses Baby nicht mit nach Hause nehmen können. Während mein Sohn auf der Intensivstation lag, hatte ich Angst, ihn zu berühren, Angst vor jedem Atemzug, der ihn krankmachen konnte. Mein Mann war in dieser Zeit unglaublich. Er hielt, umsorgte und liebte unseren kleinen Jungen und weinte um ihn.

Als unser Baby nach Hause kam, blieb mein Mann zwei Wochen mit uns daheim und versorgte uns beide. Dann hörte ich von Attachment Parenting. Ich kaufte sofort ein Tragetuch und fing an, mein Baby zu tragen, immer, überall. Langsam fing ich so an, eine Verbindung zu meinem Kind aufzubauen und meine Wunden heilen zu lassen, indem ich mein winziges Baby umhertrug.

***

6. Warten Sie mit Routineuntersuchungen. Oftmals will die diensthabende Hebamme zuerst ihre Routineuntersuchungen durchführen, das Baby messen und wiegen, es abwaschen, ihm Vitamin K geben, ihm eine Salbe für die Augen geben und es erst danach der Mutter für das Bonding bringen. Das ist die falsche Reihenfolge. Bitten Sie die Krankenschwester oder Hebamme bereits vorher, diese Prozeduren erst eine Stunde später durchzuführen, wenn Sie und Ihr Baby die Bondingzeit genossen haben. Bitten Sie auch darum, dass sie im selben Raum mit Ihnen erledigt werden, um jegliche Trennung zu vermeiden. Diese Zeit mit Ihrem Baby ist wichtiger als die Routineuntersuchungen. Denken Sie an die sehr wichtige Lektion, die Ihr Baby bei Ihrem ersten Treffen gelernt hat: Auf Stress folgt Entspannung. Es lernt gerade die einzige wichtige Lektion für die kindliche Entwicklung: dass es seinem Umfeld vertrauen kann.

7. Stillen Sie Ihr Baby in der ersten Stunde nach der Geburt. Der Kontakt mit der Brustwarze der Mutter ist Teil des von Mutter Natur geschmiedeten Plans, in Ihnen mütterliches Verhalten hervorzurufen, um sicherzustellen, dass Ihr Baby umsorgt und geschützt wird. Das Saugen und Lecken des Babys an der Brustwarze führt zur Ausschüttung des Hormons Oxytocin in den Blutkreislauf der Mutter. Oxytocin führt zu Kontraktionen der Gebärmutter und vermindert nachgeburtliche Blutungen. Es löst auch Gefühle der Zuneigung aus. Die meisten Babys brauchen Zeit, die Brustwarze alleine zu finden und daran zu schnüffeln und zu lecken, ehe sie ansaugen. Forscher haben Neugeborene gefilmt, die nicht von ihrer Mutter getrennt waren und deren Mütter während der Geburt keine Medikation erhalten hatten. Diese Babys robbten innerhalb der ersten vierzig Minuten nach der Geburt ohne Hilfe auf dem Bauch ihrer Mutter nach oben, suchten sich die Brust der Mutter selber und saugten sich fest.

Die ersten Saugerfahrungen sollte Ihr Baby an der Brust sammeln. Das Saugen an einem künstlichen Sauger – egal ob es ein Schnuller oder ein Sauger auf einer Flasche mit Wasser oder Babymilch ist – setzt eine andere Saugtechnik voraus als das Saugen, das Milch aus der Brust heraussaugt. Neugeborene müssen früh und oft stillen, um die korrekte Saugtechnik auf Basis der angeborenen Saugreflexe zu lernen. Das erste Stillen Ihres Babys ist sehr wichtig.

8. Bitten Sie um Privatsphäre. Diese erste Stunde nach der Geburt, in der Mutter und Vater sich auf ihr neues Baby konzentrieren, sollte ruhig sein. Bitten Sie darum, in dieser Zeit so weit wie möglich allein gelassen zu werden, damit Ihre Aufmerksamkeit nicht durch das geschäftige Treiben der Schwestern und des Krankenhauspersonals von Ihrem Baby abgelenkt wird. Für Anrufe, Familie und Freunde ist später noch Zeit.

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.