Kitabı oku: «Seelenlicht», sayfa 2
Der Anfang vom Ende
Wenn wir den inneren Krieg aufgeben wollen, müssen wir das Ego von der Seelenperspektive her integrieren. Die Seele hegt eine große Hochachtung vor dem Ego und seinem Entwicklungsziel, Schichten und Verstrickungen loszulassen. Sie betrachtet das Ego als eine Art heilige Gebärmutter. In ihr ist die Seele in ihrer unbewusstesten und kindlichsten Form zuhause, bis die Zeit gekommen ist, zum Wohle aller zu erwachen. Bei einer Geburt beabsichtigen die Ärzte selbstverständlich nicht, die Mutter zu verletzen oder die Gebärmutter zu zerstören, um das Baby auf die Welt zu bringen. Wir sind sinnbildliche Mütter und Hebammen für uns selbst, mit der Aufgabe, das Licht unserer Seele der Menschheit zur Verfügung zu stellen. Wir können nur dann die ersehnte Entlastung erfahren, wenn wir uns selbst auf möglichst harmonische Art und Weise begleiten.
Im neuen spirituellen Zeitalter bekämpfen wir unser Ego nicht länger. Wir betätigen uns als herzbasierte Bezugspunkte einer neuen Humanität, die es als ihre Aufgabe sieht, das Ego aus den ewigen Kreisläufen seiner selbst auferlegten Schmerzen zu befreien. Diese Befreiung kann geschehen, indem wir das Ego auf möglichst liebevolle Art und Weise zur Quelle zurückführen.
Sobald die Seele erwacht, wird sie sich des Egos zunehmend bewusst und unterstützt dadurch seine Integration. Die Zwanghaftigkeit des inneren Konflikts lässt langsam nach, indem wir unsere wiederkehrenden Muster erkennen, ohne das Ego dafür zu verurteilen und ohne an seine Überzeugungen oder Forderungen zu glauben.
Die Seele ist wie ein einzigartiger Lichtstrahl, der von der Sonne unserer einen, ewigen Quelle ausgeht. Allein durch das Anschauen des Egos mit liebevollem Mitgefühl kann das Licht der Seele beginnen, scharfe Ecken und Kanten zu glätten, bis sich alle Egoschichten irgendwann einfach auflösen.
Durch unsere friedvolle Entschlossenheit kann die dem Ego innewohnende Dynamik immer mehr abgeschwächt werden. Dies geschieht, indem wir der Funktionsweise unseres Egos größeres Interesse und liebevollere Aufmerksamkeit widmen.
Die drei Aktivitäten des Egos: der innere Krieg
Wir müssen die drei Aktivitäten des Egos kennen, um unser Bewusstsein für das Verhalten unserer Seele in seiner tiefsten Stagnationsphase, dem Prozess der Inkubation, zu schärfen. Ähnlich den vorhersehbaren und immer wiederkehrenden Jahreszeiten in der Natur, stellen diese Aktivitäten ein Muster dar, das wir beobachten können: es besteht darin, die stärksten selbstzerstörerischen Impulse und die am wenigsten erstrebenswerten Qualitäten des Lebens aufrechtzuerhalten.
Während die drei instinktiven Verhaltensweisen von Angriff, Flucht oder Erstarrung ein fester Bestandteil unserer Überlebensfähigkeit sind, offenbaren uns die drei Aktivitäten des Egos die innere Motivation, welche sich hinter diesen Instinkten verbirgt und sie auslöst. Es handelt sich um die Verhaltensmuster des sich Sorgens, der Antizipation und des Haderns.
ERSTENS. Das Ego sorgt sich immer. Unser Ego kann nicht existieren ohne sich Sorgen zu machen. Dies liegt an seinem tief verwurzelten Unvermögen, der Vollkommenheit der göttlichen Ordnung zu vertrauen. Das Ego ist daher unfähig, seine wahre Identität als reiner und unverfälschter Ausdruck der Energie der Quelle zu akzeptieren. Besorgnis entwickelt sich aus Angst. Dieses Gefühl entsteht immer dann, wenn die Seele auf Ausdehnung drängt, während sie gleichzeitig in ihrem Ego-Verpuppungsschlaf in größter Unbewusstheit und oftmals tiefsten Ohnmachtsgefühlen verharrt. Eine der Grundüberzeugungen des Egos besteht darin, dass das Leben so viel weniger besorgniserregend wäre, wenn die äußere Wirklichkeit sich an seine Bedürfnisse anpassen ließe.
Viele Menschen lassen sich durch diese und ähnliche Überzeugungen täuschen, indem sie annehmen, sie würden sich anders fühlen, sobald sich die äußeren Umstände ändern. Dies unterstützt die grundsätzliche Annahme des Egos, dass sich erst die Dinge im Außen ändern müssen, bevor eine bessere Erfahrung erlebt werden kann. Sicherlich gibt es Momente im Leben, in denen äußere Veränderungen notwendig für die eigene Weiterentwicklung sind. Allerdings ist die Tendenz, darauf zu bestehen, dass die Lösung eines Problems immer ›von außen nach innen‹ verlaufen muss, ein hinderliches Muster, das wir als Anhaftung kennen.
Sobald wir uns von äußeren Ergebnissen abhängig machen, kommt die kontinuierliche Ausdehnung unseres Energiefeldes zum Stillstand. Durch dieses energetische Herunterfahren wird auch unsere seelische Ausdehnung unterbrochen. Dies kann allerdings unsere Weiterentwicklung als Ganzes nicht stoppen, da alles in unserem Leben unserer Entwicklung dient.
Während unser Ego die notwendigen Erfahrungen sammelt um seine engen Vorstellungen zu durchschauen, kann sich unser Energiefeld mit größerem Bewusstsein und neuer Perspektive weiter öffnen und seine Ausdehnung fortsetzen.
Obgleich ein Verhaltensmuster wie die Besorgnis eine zutiefst schmerzhafte Erfahrung für uns darstellen kann, spielt es eine Schlüsselrolle in unserem Entwicklungsprozess. Seine Aufgabe besteht darin, über das physische und mentale Unbehagen hinaus energetischen Schub aufzubauen, der unser Bewusstsein zum Erwachen bringt. Dieser Energieaufbau findet dann statt, wenn wir im Rahmen unserer Konditionierungen von widersprüchlichen Impulsen hin- und her gerissen werden – vergleichbar einem Schläfer, der sich im Bett hin- und herwirft, um aus einem Albtraum zu erwachen, von dem er nicht einmal wusste, dass er ihn hatte.
ZWEITENS. Das Ego muss antizipieren. Die zweite Aktivität des Egos ist die Antizipation. Da das Ego von Sorge durchdrungen ist, hat es fast immer etwas Schmerzhaftes zu befürchten. Wenn es sich in Zukunftszenarien ergeht, hofft es drohende Unannehmlichkeiten bereits aus der Ferne zu erkennen, um dann blitzschnell jede mögliche Frustration, jeden Schmerz und jeden Verlust vermeiden zu können.
In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu erkennen, wie das Ego den Zustand der Unbewusstheit aufrechterhält, indem es entweder Schmerz antizipiert oder sich nach Momenten der Freude sehnt. Das bedeutet übrigens nicht, dass wir automatisch im Griff unseres Egos sind, sobald wir über zukünftige Ereignisse nachdenken. Es könnte aber hilfreich sein, einmal nachzuspüren, wie viel unserer Zeit wir dafür verwenden, auf etwas anderes zu warten, anstatt die Gegenwart wahrzunehmen.
Unsere Tendenz, mehr in der Zukunft als im gegenwärtigen Moment zu leben, bestärkt das Ego in seiner Überzeugung, dass sich erst die äußeren Umstände ändern müssen, damit das Leben anders erlebt werden kann. Sobald wir uns in Vorausahnungen verlieren, tendieren wir zu der Überzeugung, dass diese auch eintreten werden. Das Ego muss entweder seine Wunschvorstellung zukünftiger Ereignisse bestätigt bekommen, um glücklich zu sein oder es versinkt in Angst darüber, dass seine Befürchtungen die einzige Lebensrealität sein könnte. Beide Varianten führen dazu, die Wirklichkeit dauernd kontrollieren zu wollen. Daher verlangsamt auch diese zweite Aktivität des Egos, das Antizipieren, unsere seelische Ausdehnung.
DRITTENS. Das Ego muss mit der Vergangenheit hadern. Die Weigerung, alles anzunehmen, was das Leben uns an Erfahrungen bietet und seine Sinnhaftigkeit für unsere Entwicklung zu bezweifeln, ist ein Muster, was wir Hadern nennen. Das ist die dritte Aktivität des Egos.
Wenn das Ego gerade nicht damit beschäftigt ist potenzielle Widrigkeiten vorwegzunehmen, verharrt es oft in einem Zustand von Unbewusstheit. Aus diesem blickt es auf die Vergangenheit zurück und klagt alle Menschen, Situationen und Dinge an, die es für die Ursache seines Leidens hält. Da das Ego die Seele in der Tiefschlafphase ihrer Ausdehnung darstellt, fühlt es sich immer tendenziell ausgeschlossen, verlassen und sogar betrogen von einem Universum, das in Wirklichkeit Situationen nur dafür erschafft, damit wir wachsen können. Würde das Ego sich mehr mit der Welt verbunden und von ihr unterstützt fühlen, gäbe es wiederum gar kein Ego, um solcherlei Gefühle zu hegen. Nur die Seele allein kann sich in Übereinstimmung mit der Quelle bringen. Daher sind schmerzhafte Gefühle von Bedauern und Trennung ein Anzeichen dafür, dass sie noch in tiefstem Verpuppungsschlaf liegt und sich erst auf das Erwachen ihres Bewusstseins vorbereitet.
Manchmal kann uns das Hadern mit der Vergangenheit dazu inspirieren, uns Anerkennung für gelernte Lektionen, erreichte Weisheit und gefällte Entscheidungen zu geben. Wenn wir uns jedoch von unserem Ego dominieren lassen, benutzen wir das Hadern unbewusst, um uns vor den potentiellen Bedrohungen in unserem täglichen Leben zu verstecken. Das Hadern antizipiert Worst-Case-Szenarien und setzt so das Sorgen in Bewegung. Das ist Teil des Teufelskreises des Egos. Sobald wir im Zustand der Sorge sind, benutzt es die schmerzhaften Dinge der Vergangenheit, um sich von seinen Sorgen über die Zukunft abzulenken. Gleichermaßen benutzt das Ego das Hadern mit der Vergangenheit, um düstere Erwartungen in die Zukunft zu projizieren und veranlasst uns dadurch, uns noch mehr Sorgen zu machen.
Wie du sehen kannst, entsteht auf diese Weise ein Teufelskreis des sich Sorgens, Antizipierens und Haderns.
Von der Inkubation zur Ausdehnung
Bei der Untersuchung der drei Aktivitäten des Egos stellen wir fest, dass die Angewohnheit zwischen Besorgnis, Antizipation und Hadern hin und her wechseln, dem unbewussten Zustand von Inkubation oder seelischem Verpuppungsstadium entspricht. Dieses hält solange an, bis die Seele einen kritischen Punkt erreicht hat und für einen weiteren wichtigen Wendepunkt in ihrer spirituellen Entwicklung bereit ist.
Jedes Ausmaß von innerem Krieg oder persönlichem Konflikt hat seine Grundlage in einem schlafenden Bewusstsein. Sobald die Seele ihrem evolutionären Ziel folgt, sich aus der Inkubationsphase in die Ausdehnung zu begeben, können wir diesen Prozess wirkungsvoll unterstützen – durch die Bereitschaft, die Aktivitäten des Egos möglichst achtsam wahrzunehmen. Die Fähigkeit, den inneren Krieg zu beenden, kann mithilfe einer Gleichung dargestellt werden. Sie enthält folgende Bestandteile:
Bewusstheit + Auflösung = Ausdehnung
Viele Menschen sehnen sich nach Entschlusskraft, ohne zuerst eine entsprechende Bewusstheit entwickeln zu wollen, welches wiederum die Grundlage für ihr höchstes spirituelles Wachstum darstellt. Andere haben zwar ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie sehr Besorgnis, Antizipation und Hadern ihr Leben negativ beeinflussen, wissen aber nicht, wie ihr nächster Schritt aussehen könnte.
Um die oben genannte Gleichung als eine Art Handlungsanleitung für die eigene Entwicklung zu nutzen, sollten wir uns daran erinnern, dass wir ›verkörpertes Wort‹ sind. Gerne wiederhole ich hier den Satz: »Am Anfang war das Wort und das Wort der Wahrheit rief jede Erscheinung ins Leben.«
Da jeder von uns ein lebendiger Ausdruck der göttlichen Energie ist, sind wir das heilige Wort, das sich durch den Menschen verkörpert. Wir inkarnierten in einen sich ständig ausdehnenden Lebensprozess, in dem Bewusstheit und Auflösung die Expansion der Seele dazu inspirieren, uns zu erinnern, zu erkennen und schließlich zur Einheit zurückkehren.
Da unsere göttliche Quelle all-wissend und all-liebend ist, ist das Licht ihrer Präsenz in allem sichtbar, um uns an die Einheit zu erinnern und auch daran, dass wahre Offenheit alles einschließt.
Um die Erkenntnis der Einheit zu verkörpern, denke über die Weisheit der folgenden Aussagen nach oder wiederhole sie laut:
Ich akzeptiere, dass das Ego die Seele in ihrem tiefsten Schlafzustand darstellt. Es darf daher weder bekämpft, abgelehnt oder verleugnet werden, egal wie schmerzhaft es sich bemerkbar macht, wenn es zwischen den Mustern der Besorgnis, der Antizipation und des Haderns hin- und herwechselt.
Ich akzeptiere, dass die wahren Gründe, aus denen ich Besorgnis empfinde, antizipiere oder hadere, mir bisher nicht bewusst waren. Ich nutze diese Muster einfach um Energie aufzubauen und ein Erwachen meines Bewusstseins zu bewirken.
Indem ich dies akzeptiere, erlaube ich allen an meinem inneren Krieg beteiligten Anteilen, geheilt und erlöst zu werden. Damit erschaffe ich mehr Raum für die Ausdehnung meiner Seele. Ich nehme meinen tiefsten Heilungsprozess im Namen der Liebe an und weiß, dass alles, was ich in mir selbst erlöse, der Transformation jedes einzelnen Herzens dient, denn wir sind eins. Und so ist es.
KAPITEL 2
Freiheit vom spirituellen Mikroskop
Zehn Jahre sind vergangen, seitdem ein einziger Moment den Kurs meines Lebens und meiner Wirklichkeit verändert hat. Ich erinnere ich mich, als ob es gestern gewesen wäre. Ich stand vor dem mannshohen Spiegel in meinem Schlafzimmer und wurde von dem Drang übermannt, direkt in mein eigenes Abbild hineinzublicken ohne mich abzuwenden. Ich verspürte ein existenzielles Hin- und Hergerissensein zwischen all dem, was mir bisher von meinem Umfeld über mich beigebracht worden war und einem inneren Wissen, das nicht länger im Hintergrund bleiben wollte. Während ich mir selbst tief in die Augen schaute, konnte ich die Intensität einer kurz bevorstehenden Offenbarung in mir arbeiten spüren. Es war, als ob winzig kleine Energiestrudel in jeder meiner Körperzellen zu rotieren begannen.
Währenddessen konnte ich beobachten, wie die Form im Spiegel sich veränderte, an Dichte verlor und wie eine Lichterscheinung zu vibrieren begann. Ich konnte direkt sehen, wie die Person, für die ich mich bisher gehalten hatte, in Wirklichkeit ein Ausdruck ewigen Lichts war. Nichts in Bezug auf diese Person war falsch, unbedeutend oder in der Lage, das Licht zu blockieren, dass ich durch mich hindurch pulsieren sah. In diesem Moment fühlte ich mich in Bezug auf meinen Körper, meinen Geist und meine Persönlichkeit irgendwie rein, vollendet und vollkommen. Es schien wie eine unmittelbare Bewusstseinsverlagerung, in der ich die wahre Realität erlebte, während ich mich in physischer Form befand. Dies löste in mir eine Welle von Harmonie, Respekt und Ehrfurcht für alle lebenden Geschöpfe und fühlenden Wesen aus.
Das in mir pulsierende Licht verbreitete sich über meinen Körper hinaus, bis alle Dinge in Sichtweite um mich herum wie eine einzige und ungeteilte Wirklichkeit vibrierten. Das Gefühl des Friedens war immens. Dazu kam diese Empfindung einer selbstverständlichen und unerschütterlichen Erleichterung. Ich fühlte mich zutiefst angenommen, angekommen und mit einer tiefen Wahrheit ausgestattet, die nicht einen Moment länger zurückgehalten werden konnte. Als ich auf die Energie innerhalb der erahnten Umrisse meines Körpers starrte, wusste ich instinktiv, dass es sich um das Licht meiner Seele handelte.
Alles um mich herum vibrierte wie ein all-wissendes, all-liebendes und all-gegenwärtiges Energiefeld. Ich konnte die mich umgebende Energie als die einzigartige Form sehen, die sich das unendliche Quantenfeld gewählt hatte, um sich als eine Person namens Matt auszudrücken und zu erforschen.
In genau diesem Moment hörte ich die folgenden Worte durch mich hindurch tönen: Früher war ich eine Person, die in einem Raum stand. Nun bin ich der Raum, in dem eine Person steht.
Anstatt eine Person zu sein, die die Natur der Seele betrachtet, war ich die Seele, die die Erfahrung ihrer eigenen göttlichen Natur macht, während sie Form und Körper in einem Spiel von Zeit und Raum annimmt. Diese Offenbarung hat Menschen, Situationen und Dinge nicht weniger wichtig für mich gemacht. Ich fühlte auf unmittelbare, unbestreitbare und offensichtliche Art instinktiv das Vorhandensein des Göttlichen in jeder Form, während ich dabei allen Dingen gleichzeitig innewohnte. Im selben Moment fühlte sich dieses ›persönliche Selbst‹ so an, als ob es gleichermaßen dafür erschaffen wurde, der Seele als einzigartiges Instrument für ihre unendlichen kosmischen Abenteuer zur Verfügung zu stehen.
Während ich an diesem schicksalhaften Sonntagnachmittag vor dem Spiegel meines Schlafzimmerschranks stand, kehrte diese unerwartete Bewusstseinsverlagerung meine Realität buchstäblich von innen nach außen. Dieser Moment bedeutete zweifellos der Beginn einer rätselhaften und rasanten spirituellen Ausdehnung quer durch alle Aspekte meines Lebens. Gleichzeitig stellte er das Ende aller Kämpfe, Qualen und Selbstkritik dar. Das Licht meiner Seele erwachte und trat triumphierend aus der Dunkelheit hervor.
Unser modernes, spirituelles Leben bietet uns die Möglichkeit zu erwachen und das Licht der Seele zu erkunden. Dies passiert oft als Folge einer Tragödie, als Antwort auf unvermeidbaren Verlust, als Heilmittel gegen jegliche Krankheit oder als Bestreben, die unendliche Neugierde auf das eigene innere Mysterium zu stillen. Mit jedem Schritt der Ausdehnung wird ein fundamentales Missverständnis von innen nach außen aufgelöst. So offenbart sich das Licht der göttlichen Vollkommenheit, das sich als Leben tarnt. Jede persönliche Begegnung bietet uns die Gelegenheit, uns zur Fülle und Einzigartigkeit unseres reinen Seelenpotenzials hin zu entwickeln.
Viele von uns beschäftigen sich seit Jahren intensiv mit verschiedenen Wegen des inneren Wachstums. Die Chance auf Erleichterung, die wir erfahren können, ist jedoch sehr viel größer, sobald wir unseren Weg aus der Seelenperspektive gehen. Selbst nachdem wir uns der drei Aktivitäten des Egos bewusst geworden sind, kann es sich aber manchmal immer noch wie eine überwältigend schwierige Aufgabe anfühlen, uns von den Mustern zu befreien, die so lange so viel Energie von uns gefordert haben.
Auch wenn die konditionierten Reaktionen des Egos Quelle menschlichen Leidens sind – es geht darum, das Ego zu transformieren und nicht, es im Stich zu lassen oder loszuwerden. Auf jeder Stufe unserer spirituellen Entwicklung erfahren wir, dass alle Versuche, Veränderung mit Gewalt zu erzwingen, die heilungsbedürftigen inneren Konflikte nur weiter anheizen. Es ist vollkommen verständlich, sich nach einem Leben ohne Egofallen zu sehnen. Der Pfad der Transformation verlangt jedoch Offenheit anstelle von Widerstand von uns.
Aus Sicht der Seele kann der innere Krieg des Egos nur unter Einsatz größter Demut beigelegt werden. Wir müssen dabei unsere innere Entwicklung mit liebevoller Empathie begleiten und jede Gewalt oder Aggression loslassen. Da die Seele nicht von ihrer weisen, harmonischen und allgegenwärtigen Quelle getrennt ist, geht sie immer mit der höchsten Liebesschwingung in Resonanz. Aus dieser erweiterten Perspektive verstehen wir den Sinn unseres Daseins und wertschätzen dabei ganz selbstverständlich uns selbst, andere und die große Bedeutung unserer Reise als Göttlichkeit in materieller Form.
Auflösung bedeutet Licht zu kultivieren
Erinnern wir uns an die Gleichung Bewusstheit + Auflösung = Ausdehnung. Sobald wir uns der drei Aktivitäten des Egos bewusst geworden sind, können wir lernen, das Ego auf möglichst herzbasierte Art zu integrieren. Statt noch mehr Zeit darauf zu verwenden, uns unter einem spirituellen Mikroskop selbst zu sezieren, ist es hilfreicher, den entscheidenden Kurswechsel zu erforschen, der uns in Bezug auf die Entwicklung unserer Seele nach vorne bringt.
Im Grunde geht es dabei hauptsächlich um eine Verlagerung unserer Aufmerksamkeit. Statt permanent in Habachtstellung zu sein und zu versuchen, noch mehr Unzulänglichkeiten zu finden und zu verändern, öffnen wir uns dafür, höhere Lichtfrequenzen zu verkörpern und schauen auf das große Ganze.
In vielen spirituellen Gemeinschaften versteht man unter der Kultivierung von Licht das Anheben der eigenen Schwingung. Wir hören auf, gegen innere Begrenzungen anzukämpfen, die das Ego als Feinde aufspürt, und verfeinern stattdessen mehr und mehr unsere positivsten Qualitäten. Licht zu kultivieren bedeutet unsere Bereitschaft zum Wohlbefinden kund zu tun, zu unserem eigenen Nutzen und dem unserer Mitmenschen.
Sobald wir unser Wohlbefinden deutlicher erkennen und wahrnehmen, entdecken wir die nötige Sicherheit und Motivation, unsere kraftvollsten Eigenschaften offen zu zeigen. Wie auch immer sich unser Leben entwickelt, das Gefühl der Einheit in der Vielfalt bleibt in jedem Herzen lebendig und erinnert alle bewussten Menschen daran, dass Offenheit niemals ausschließt. Als göttliche Diener der Einheit sind wir auf diesen Planeten gekommen, um einen bedeutsamen Auftrag auszuführen. Wir unterstützen die Erde beim Erreichen ihres höchsten Entwicklungsziels, indem wir ein immer präsentes Wohlbefinden als Antwort auf das Auf und Ab des Lebens verkörpern.
Dies kann uns verstehen helfen, dass es der Prozess der Schwingungsanhebung unseres Energiefeldes ist, der den größten Beitrag dazu leistet, das Bewusstsein einer ganzen Zivilisation zu verändern. Ob wir unsere Aufmerksamkeit dabei eher auf den einzelnen Menschen oder auf das Ganze lenken, spielt keine Rolle. Genau die Schritte, die benötigt werden, um von der Egoperspektive zur Seelenperspektive zu wechseln, dienen auch dazu, den Wendepunkt zu erreichen, bei dem das Gefühl der Einheit in der Ganzheit erweckt wird.
Ganzheit ist das absolute Gesetz der Liebe. Es ist das Kultivieren des Lichts, das uns direkten und authentischen Zugang zum Erfahren dieses kosmischen, allumfassenden Gesetzes gibt. Der Prozess der Lichtkultivierung beginnt mit dem Erlernen der essentiellen Handlungsschritte zum Auflösen der Egomuster Besorgnis, Antizipation und Hadern. Wir können diese Schritte immer und immer wieder anwenden, wenn unsere negativen Muster aktiviert werden oder sie einfach als ein Angebot für neue, inspirierte Wahlmöglichkeiten in unserem Alltag sehen. In jedem Fall bedeutet die spirituelle Praxis der Lichtkultivierung, dass wir vom inneren Krieg zu den natürlichen Eigenschaften unserer Seele finden.