Kitabı oku: «Seelenlicht», sayfa 4
KAPITEL 3
Wie alles zu deiner Unterstützung da ist
Wird das Wissen, dass alles gut ist, zu unserer selbstverständlichen Erfahrung, geben wir jedem eventuellen Feind oder Hindernis auf natürliche Weise Respekt und Anerkennung und heißen ihn als getarnten Freund willkommen. Während das Ego weiterhin lediglich die Menschen, Situationen und Dinge akzeptieren kann, die seine Wünsche erfüllen, sieht die Seele die Dinge aus einer Perspektive, die über den Vergleich zwischen Schmerz und Vergnügen hinausgeht. Das Ego als Seele im tiefsten Inkubationsschlaf ihrer Entwicklung reagiert mit unbewussten, automatischen und polarisierenden Bewertungsmustern auf die Wirklichkeit. Das bedeutet, dass das Ego sich zu etwas hingezogen fühlt, um etwas anderes vermeiden zu können.
So wünscht sich das Ego zum Beispiel oft die Begeisterung des Gewinnens und sieht einen Sieg als erfolgreiches Vermeiden des Verlierens. Oder aber es sehnt sich nach dem Wohlbehagen in einer Beziehung, um den Schmerz der Einsamkeit zu vermeiden. Vielleicht sucht es auch nach persönlichen Erfolgen, um die innere Leere des Versagens zu füllen. Manchmal strebt es auch nach mehr Gesundheit, um damit potenzielle Krankheiten abzuwehren oder erforscht sogar spirituelle Wege oder Heilmethoden, um jede Art von Besorgnis gesundheitlicher Natur fernzuhalten.
Natürlich ist Schmerz eine Erfahrung, die Menschen möglichst nicht machen wollen. Sind wir jedoch im Licht unserer Seele gut verankert, können wir ihn als Hinweis auf unsere spirituelle Entwicklung sehen. Das bedeutet weder, dass wir nur unter Schmerzen wachsen können, noch dass wir den Schmerz als das sehen müssen, das zwischen uns und unserem tiefsten Wohlbefinden steht. Wenn wir in unangenehmen Situationen zunehmend aus dem Herzen reagieren können, eröffnet dies eine kraftvolle Möglichkeit, höhere Lichtfrequenzen zu kultivieren. Wenn wir uns darauf konzentrieren, wie ehrfürchtig und liebevoll wir auf jede unserer Erfahrungen reagieren wollen, erlauben wir uns, das Leben aus der Seelenperspektive her zu betrachten.
Das wahre Wesen von Widrigkeiten
Um den spirituellen Verbündeten in jedem scheinbaren Feind, Hindernis oder jeder möglichen Blockade erkennen zu können, müssen wir den tieferen Sinn von Widrigkeiten und ihre Rolle für unsere Entwicklung verstehen.
Auch wenn Widrigkeiten oder Schicksalsschläge so etwas wie eine universelle Initiation auf unserem Lebensweg zu sein scheinen, werden sie oft als schwer zu fassendes Konzept empfunden. Das liegt daran, dass die Definition von Widrigkeit vom Blickwinkel des Betrachters abhängt. Was dem einen grausam und nicht hinnehmbar erscheint, kann für den anderen lediglich eine vorübergehende Erfahrung unvorhersehbarer Umstände sein. Dabei spielt es eine große Rolle, wie sehr ein Mensch im inneren Krieg oder in seiner wahren Natur verankert ist.
Unabhängig davon, wie schmerzlich die Umstände gerade sind und ob uns dies zu Kampf, Flucht oder Starre veranlasst: das, was wir als Widrigkeit wahrnehmen, ist eine Interpretation des Egos als Reaktion auf unerwartete Veränderungen in unserer inneren oder äußeren Umgebung. Obwohl das Ego fähig ist, Veränderungen anzunehmen, die seine Bedürfnisse erfüllen, besitzt es nicht die Anpassungsfähigkeit und praktische Weisheit, um jedes beliebige Ereignis von einer erweiterten Perspektive her zu sehen. Im Gegensatz dazu ist die Seele in der Lage, zu all ihren Erfahrungen zu stehen. Sie erkennt auf ganz natürliche Art und Weise das in ihnen enthaltene Geschenk der Entwicklung, auch wenn es in ungewöhnlicher Verpackung erscheint.
Für die Seele können unerwartete und ungewünschte Veränderungen auftreten, ohne dass innere Konflikte entstehen. Das hat damit zu tun, dass die Seele das Wesen der Evolution mittels des Gesetzes der Alchemie versteht. So wie feste Gegenstände durch den Einsatz von Hitze flüssig oder gasförmig gemacht werden können, kann die Transformation vom Ego zur Seele sehr wirksam stattfinden, indem wir das Feuer der Widrigkeiten durchstehen.
Da die Gaben der Widrigkeiten über alle unsere Entwicklungsschritte hinweg dem Bewusstsein in uns dienen, kann nur die Seele diesen Prozess wirklich annehmen. Sobald das göttliche Licht sich weiter in uns ausbreitet und unseren Körper erdet, erreichen wir einen so transzendenten Wirklichkeitsgrad, dass unsere Entwicklung weitergehen kann, ohne die Flammen der Widrigkeiten zu benötigen. So unglaublich es klingt, wir können, verankert im Licht unserer Seele, größeres spirituelles Wachstum erleben, ohne dass Schmerz, Stress oder Unglück dabei eine solch zentrale Rolle spielen müssen. Und doch hat das Ego über so viele unserer Leben hinweg versucht, sich die Kraft des Universums durch verschiedene mystische Praktiken zunutze zu machen, um genau die Begegnungen zu vermeiden, die die Auflösung alter Verhaltensmuster möglich machen.
Dies wiederum bedeutet, dass es in unserer spirituellen Entwicklung nicht darum geht, unsere Egos noch gebildeter oder kraftvoller zu machen, sondern sie mit der Seele so in Übereinstimmung zu bringen, dass wir sie dauerhaft integrieren können. Egal, ob du verstanden hast, warum oder wie genau es funktioniert, alles um dich herum existiert nur dazu, dich bei deinem Übergang vom Egozustand zur Seelenperspektive zu unterstützen. Diese Erkenntnis verhilft dir dazu, die Realität zu verändern – weg von einer Wahrnehmung fester Materie und hin zur Wahrnehmung der ungeheuren Ausdehnung des Lichts. Dabei wird anfangs das Feuer der Widrigkeiten benötigt, um den richtigen Schmelzpunkt zu erzeugen.
Auch wenn es manchmal so scheint, als ob Menschen sich auf unserem Lebensweg gegen uns verschwören, so stellen doch alle ihrer Handlungen die personifizierte Gnade des Universums dar. Sie erschaffen genau die Umstände, Ergebnisse und das Umfeld, die unseren höchsten Sieg garantieren.
Schlussendlich ist es unsere Bereitschaft, das Geheimnis jedes Lebensmoments zu ehren, anzuerkennen und willkommen zu heißen, die es uns ermöglicht, unser Bewusstsein mit Leichtigkeit zu erweitern. Egal, wie intensiv wir uns wünschen, dass unsere Umstände anders wären, die Verlagerung von der Ego- zur Seelenebene tritt erst dann ein, wenn wir den Verbündeten in jedem unserer Feinde wertschätzen können. Vielleicht wirst du deine zukünftigen Geschenke nicht als solche erkennen – trotzdem aber kannst du die Weisheit, dass alles zu deiner Unterstützung hier ist, von Herzen annehmen. Auf diese Weise kannst du das Potenzial deiner Essenz entdecken, ohne dir weiter Sorgen zu machen, Befürchtungen zu hegen oder die Vergangenheit zu bedauern.
Gegner als spirituelle Verbündete
Sobald in unserem Leben Widrigkeiten auftauchen, wird der automatisch ablaufende Rhythmus unserer unbewussten Muster unterbrochen. Aus diesem Grund werden Widrigkeiten vom Ego als Feinde betrachtet, denn das Ego kann außerhalb seines Kokons nicht überleben. In Wirklichkeit sind alle nur vorstellbaren Gegner maskierte spirituelle Verbündete.
Wollen wir die Wirklichkeit außerhalb des Klimas menschlicher Konditionierung erforschen, müssen wir uns, metaphorisch gesprochen, an das Leben in größeren Höhenlagen anpassen. Der Körper braucht Zeit und Fürsorge, um sich an das Atmen in dünner Luft zu gewöhnen. So geht auch unser Bewusstsein durch einen ähnlichen Prozess, wenn wir lernen, von höheren Bewusstseinsebenen her zu leben.
Sobald unbewusste Muster unterbrochen werden, bekommen wir Raum vom Ego angeboten, damit wir in eine erweiterte spirituelle Sichtweise hineinwachsen können. Allerdings rufen unvorhergesehene Veränderungen wie Stress, Konflikte oder Schicksalsschläge oft zuerst Angstreaktionen hervor, da wir in der Vergangenheit die meiste Zeit unseres Lebens damit verbracht haben, das Leben aus der Ego-Perspektive zu sehen. Es kann sich für uns daher schockierend, verwirrend und sogar bedrohlich anfühlen, wenn die Dynamik unerwarteter Veränderungen uns Erfahrungen bringt, die außerhalb unserer bekannten Glaubenssätze und Bezugspunkte liegen. Greifen wir dann zu unserer Beruhigung auf altbekannte Konditionierungsmuster zurück, kann der Veränderungsdruck sich plötzlich wie ein Gegner anfühlen, den es zu vermeiden gilt. Und doch, wenn wir uns einem Dasein jenseits des Freude-Schmerz-Kampfes öffnen, können wir die Schönheit des Lebens außerhalb des Egobereichs kennen lernen – egal wie frustrierend, unangenehm, verstörend oder schmerzhaft jede Widrigkeit sich anfühlen mag.
Um wirklich wertschätzen zu können, wie alles dazu da ist, um dich zu unterstützen, ist es wichtig, diese Erkenntnis in den schmerzhaftesten Momenten unseres Lebens zu ergründen.
Das Geschenk des Verlustes
Auch wenn das Ego Verlust oft als Szenarien bevorstehender Vernichtung empfindet, können uns durch die Unvermeidbarkeit der Veränderung im Leben nur die Dinge genommen werden, durch die Raum für etwas Neues entstehen kann. Egal, wie viel Zeit zwischen Verlusten und Gewinnen zu liegen scheint, liegt die Bedeutung des Verlustes darin, dem Ego sein falsches Machtgefühl zu nehmen und ihm damit aus seinen Verstrickungen zu helfen. Obwohl das Ego darauf beharrt, freiwillig ins Licht zurückkehren zu können, würde es diese Möglichkeit nur unter der strikten Voraussetzung wählen, dass es so bleiben kann, wie es ist.
Da das Licht der göttlichen Energie aber naturgemäß leer beziehungsweise formlos ist, muss das Ego aus seiner definierten Struktur gelöst werden, damit es als Schwingung, nicht als Form, zur Quelle zurückkehren und sich mit ihr vereinigen kann.
Dies bedeutet, dass die Entflechtung des Egos nicht geschehen kann, wann und wie das Ego es gerne hätte. Stattdessen sind es die spontanen Momente unerwarteter Veränderung oder des Verlustes, die eine Bereitschaft für spirituelle Erweiterung andeuten. Wir müssen sicherlich das Gefühl nicht mögen, das uns befällt, wenn sich die Dinge, die bisher unser Selbstwertgefühl, unseren Daseinssinn oder unsere Sicherheit bedeuteten, außer Sicht geraten. Trotzdem können wir Verlust und Veränderung als spirituelle Initiationen ehren, anstatt sie als ungerechtfertigte Momente eines grausamen Schicksals zu interpretieren.
Angst hat einen Grund
Sogar ein so belastendes Gefühl wie Angst ist hier, um dir zu helfen. Auch wenn wir Angst zumeist für ein primäres Hindernis auf dem Weg zur Freiheit halten, sie hat einen tieferen Daseinszweck. Angst agiert als ein Aspekt der Intuition. Diese ist jedoch auf einen Zustand zwanghafter Besorgnis reduziert, solange wir in der Inkubationsphase des Egos feststecken. So wie viele Menschen intuitive Signale erhalten, die sie aus der Gefahr führen, so ist auch die Angst oft ein Zeichen der Vorbereitung. Sie wirkt auf uns wie ein Hinweis, der uns wissen lässt, dass unerwartete Momente großer seelischer Erweiterung bevorstehen.
In Augenblicken der Angst sendet das Universum ein Signal aus. Es lässt das Ego wissen, dass Situationen, die große Angstgefühle hervorrufen, Momente des Entwirrens für das Ego sind, in denen es sich mit Frustration, Unannehmlichkeiten, Verlust oder Veränderung auseinandersetzt.
Da jeder Moment unserer spirituellen Reise in einem Raum freien Willens stattfindet, haben wir immer das Recht zu sagen: Ich danke dir, Universum, für das Signal der Angst, das ich hinsichtlich einer bestimmten Entscheidung oder Situation empfange. Ich verstehe, dass die Angst mir mitteilen will, dass die Dinge nicht immer so laufen, wie ich es gerne hätte und dass ich in nächster Zeit mit unbequemen Gefühlen, Frustration oder drohendem Verlust und Veränderung als Teil meiner Entwicklung rechnen muss. Ich werde mir die Zeit nehmen darüber nachzudenken, ob ich mich solch einem spontanen Wachstumsimpuls stellen möchte. Sollte ich mich dagegen entscheiden, weiß ich, dass das Thema wieder auf den Tisch kommen wird und ich mich ihm zu einem späteren Zeitpunkt stellen muss. Danke, Universum, für diese Gelegenheit, mit dir zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
Die Unvermeidbarkeit von Unbehagen, Frustration, Verlust und Veränderung dient der Befreiung des Egos. Wenn wir Angst als einen Aspekt von Intuition betrachten, können wir kraftvollere Entscheidungen treffen, ohne wissen zu müssen, wie sich eine Situation entfalten wird.
An manchen Tagen heißen wir die persönlichen Herausforderungen an unsere seelische Entwicklung mit Zuversicht und Begeisterung willkommen. Dann wiederum gibt es Zeiten, in denen wir nicht ganz so angetan von der nächsten anstehenden Lebenslektion sind und uns den Raum wünschen, einfach gemütlich dahinzuleben. Da jedoch die Erweiterung unserer Seele unser kosmischer Auftrag ist, ist die Entscheidung, Angst zu vermeiden ganz so, als ob wir im Büro anrufen würden und uns einen freien Tag genehmigten. Wir können die Gnade der Veränderung nicht dauerhaft umgehen, aber wir können in jedem Fall lernen, mit dem Universum zusammenzuarbeiten und sicherstellen, dass unsere Entwicklung auf gut unterstützte Weise verläuft.
Die Weisheit von Wut
Da viele alte Traumata aus unbedachten Wutausbrüchen entstanden sind, ist es ganz natürlich, emotional zuzumachen, wenn ein solches Gefühl wachgerufen wird. Ob wir Angst vor der Rache anderer empfinden oder davor, was wir selbst anderen antun könnten – Wut kann einer unserer stärksten Verbündeten sein, wenn sie wahrgenommen, anerkannt und als getarnte Helferin willkommen geheißen wird.
Aus Sicht des Egos ist Wut eine Reaktion auf ungerechte Anschuldigungen oder Zurückweisungen. Da das Ego in einem unbewussten Zustand der Verpuppung lebt, sieht es immer dann Zurückweisung und Fehlverhalten am Werk, wenn die Dinge nicht nach seinen Erwartungen laufen. Sobald unser Bewusstsein sich ausdehnt, wird uns völlig klar, dass es sich nicht um eine Ungerechtigkeit handeln muss, wenn Situationen sich nicht nach unseren tiefsten Wünschen zu entwickeln scheinen.
Aus der Seelenperspektive gibt es keinen Grund, irgendjemanden dafür zu beschuldigen, wie sich Situationen entwickelt haben oder welche Gefühle durch sie hervorgerufen wurden. Das größte Bestreben der Seele ist es, aus ihrem höchsten Zustand heraus zu reagieren, unabhängig davon, wie ungerecht eine Situation erscheinen mag. Es ist daher entscheidend, Frieden mit der Wut zu schließen, so dass sie uns als die Verbündete unterstützen kann, als die sie erschaffen wurde.
Wenn Wut unsere Verbündete ist, ist sie der Wächter unseres Energiefeldes. So wie Angst eine Möglichkeit darstellt, wie uns das Universum auf bevorstehende Momente des Loslassens vorbereitet, schützt die Wut unser reines inneres Wesen. Wie ein mutiger Wächter tritt sie hervor, wenn Situationen mit dem Potenzial tiefgreifender Veränderung zu überwältigend werden, um sie verarbeiten zu können. Da Respektlosigkeit die Aktivität der Wut in ihrer unbewusstesten Form ist, bietet uns der Zorn immer auch wesentliche Einsichten in unsere Erfahrungen mit anderen.
Wann immer wir respektlos behandelt werden oder Wellen unseres eigenen Zornes spüren, zeigt uns die Weisheit der Wut, wann mehr Raum notwendig ist, um stattfindende seelische Erweiterungen zu unterstützen.
Egal wie viel Gutes wir glauben anderen geben zu können – wenn sie mit Ärger reagieren gibt uns der Wächter ihres Energiefeldes wichtiges Feedback. Das bedeutet, dass wir nicht nur anderen als Antwort auf ihren Zorn Raum geben, sondern es auch als dringend benötigtes Geschenk akzeptieren, wenn wir es sind, die auf Abstand gehalten werden.
Während wir dem Ego verhaftet sind, sind wir in unseren Beziehungen ständig auf der Suche nach Bestätigung, anstatt uns auf den Tanz wahrer emotionaler Vertrautheit einzulassen, den nur die Seele lenken kann. Auf der Grundlage unserer menschlichen Konditionierung suchen wir die persönliche Begegnung oft aus dem Wunsch heraus, emotionale Defizite auszugleichen – und lösen damit noch größere Sehnsucht und Verzweiflung aus.
Solange Beziehungen aus dem Ego heraus unterhalten werden, tendieren sie dazu, Verstrickungen aus Ko-Abhängigkeit und Opferhaltung hervorzubringen, anstelle von bedeutsamen Verbindungen und intimen Partnerschaften. In einer ko-abhängigen Partnerschaft ist es normal, sich mehr darauf zu fokussieren, was wir vom Anderen bekommen wollen, als darauf, die Geschenke anzuerkennen, die jeder von uns mitbringt, damit sie gemeinsam empfangen werden können.
Bewegen wir uns vom Ego zur Seele weiter, wird die Wut zur Verbündeten unserer bewussten Wahrnehmung, mit dem Ziel, jede Beziehung in die höchste Schwingung immerwährender Erfüllung zu verwandeln. Auch wenn es keine Garantie dafür gibt, dass unsere Beziehungen ewig bestehen bleiben, können wir uns durch die in ihnen enthaltenen Geschenke positiv berühren lassen – egal, wie lange oder kurz diese Verbindung auch währt.
Haben wir die Wut auf unserer Seite, sind wir fähig zu erkennen, wann das Geschenk des Freiraums für uns selbst oder andere notwendig ist. Sobald die Weisheit der Wut anerkannt wird, sind wir in der Lage zu verstehen, dass die unsensible Antwort, das respektlose Verhalten oder die defensive Reaktion anderer Menschen ein Zeichen dafür ist, dass sie gerade Erweiterungsprozesse durchmachen, die sie in ihrem tiefsten Inneren überwältigen.
Während das Ego darauf besteht, sein Gegenüber vor seinen Erfahrungen retten zu müssen, wird die Seele anderen Menschen Raum zum Verarbeiten ihrer Gefühle geben. Gleichzeitig bleibt sie offen für neue Interaktionen, sobald eine entsprechende Einladung an sie ergeht.
Ob wir auf globale Ereignisse reagieren oder auf eine hitzige Diskussion, die Weisheit der Wut macht uns auf den Zeitpunkt aufmerksam, an dem wir durch die Tiefe unserer spirituellen Erfahrungen zu überwältigt sind, um bewusst reagieren zu können. Haben wir es mit einem Ego zu tun, werden wir wahrscheinlich in die sprichwörtliche Ecke gedrängt und ohne Rücksicht auf unser Wohlbefinden zu Antworten gezwungen. Sind wir jedoch in Kontakt mit einer Seele, kann jede Abweichung unserer jeweiligen Meinungen offen und ehrlich diskutiert werden. Sobald während eines Gespräches in einem Herzen Wut aufflammt, kann die Unterhaltung pausieren, während sich jeder Partner um seine Gefühle kümmert. Ist der Ärger wieder abgeflaut, können sich die beiden wieder einander zuwenden und weitersprechen.
Im Grunde rufen weder Menschen noch Plätze oder Dinge Wut in uns hervor. Unser Zorn kommt von unserem Nicht-Wissen, wie wir innerlich Raum anbieten können, wenn Beziehungen sich mehr darauf richten, etwas vom Anderen zu bekommen, anstelle sich auf die Schönheit des Austauschs mit denen zu konzentrieren, die wir lieben.
Wie Bewertungen uns unterstützen können
Wie wäre es, wenn wir Bewertungen als eine weitere Form der Intuition verstehen würden?
Aus der Perspektive des Egos werden Wertungen als Kritik empfunden, die unsere Herzen zu denjenigen auf Abstand halten, die unsere eigene Auffassung von der Wirklichkeit nicht teilen. Solange wir im Egozustand verpuppt sind, sind Bewertungen mentale oder verbale Attacken gegen die Bedrohung, die in der Veränderung wahrgenommen wird. Sie können als Verleumdung, Rassismus, Stereotypisierung oder Sexismus auftreten und sich auch dadurch zeigen, dass jemands Lebensstil lächerlich gemacht wird.
Da die Bestimmung des Egos darin liegt, sich aufzulösen, befindet es sich in einem Zustand so großer Verletzlichkeit, dass schon alleine die Gegenwart einer Person, die anders denkt, handelt, spricht und aussieht als man selbst, heftige Abwehrbewegungen auslösen kann. Sobald wir in der Klarheit unserer Seele fest verwurzelt sind, werden alle Lebewesen ganz selbstverständlich als einzigartiger Ausdruck unserer immerwährenden Quelle wertgeschätzt. Egal, wie andersartig jemand erscheint, es gibt in uns eine selbstverständliche Akzeptanz dafür, dass jeder Mensch auf seinem individuellen Lebensweg geführt wird, um genau die Erfahrungen zu machen, die für sein Wachstum sinnvoll sind. Auch wenn die Seele genau die Veränderungen aus tiefstem Herzen willkommen heißt, die das Ego mit aller Kraft bekämpfen will, hat sie doch selbst einen tiefgreifenden Entwicklungsweg zu gehen. Ein Beispiel hierfür ist das Erlangen der Sichtweise, dass das Auftauchen jeglichen Urteils eine Form der Intuition ist, die wir empfangen.
Wenn alles dazu da ist, um uns zu unterstützen, dann muss selbst das Bewerten in irgendeiner Form nützlich sein. Auch wenn Wertungen sich als harte Kritik uns selbst oder anderen gegenüber zeigen, können wir lernen, jede intuitive Botschaft zu entziffern und ein Leben unerträglichen Schmerzes in einen Entwicklungsweg von majestätischer Offenbarung verwandeln. Unsere Seele ist so sensibel den Erfahrungen anderer gegenüber, dass sie ihre empathische Fähigkeit zur Einfühlung oft als persönliche Bewertung des anderen missversteht. Sobald unsere Seele jedoch voll entwickelt ist, zeigen die Fallstricke des Egos lediglich die Heilungskraft einer sich entwickelnden Seele.
Hierfür habe ich das perfekte Beispiel: Ich erinnere mich, wie ich vor vielen Jahren einmal in einem Lebensmittelgeschäft in der Schlange stand. Die Person vor mir besaß einen anderen ethnischen Hintergrund als ich. Während ich so hinter ihr stand, hörte ich in meinem Kopf plötzlich eine Stimme, die bestürzend respektlose Wörter und Sätze formulierte. Einen Sekundenbruchteil lang dachte ich, mein Verstand wäre schlagartig rassistisch geworden!
Das beunruhigte mich, da ich als jemand aufgewachsen bin, der andere Kinder gegen Übergriffe verteidigte und sich immer für diejenigen einsetzte, die wegen ihres ethnischen Hintergrundes diskriminiert wurden. Schon damals verabscheute ich jegliche Art von Beleidigungen, egal, wie schnell die Kinder, die dann zur Rede gestellt wurden, behaupteten, nur Spaß gemacht zu haben.
Jedes Mal, wenn ein neuer Junge aus einem anderen Land an meine Schule kam, verwandelte ich mich in ein ein-Mann-Begrüßungskomitee. Ich wuchs zusammen mit vielen Freunden unterschiedlicher Rassen und Nationalitäten auf und liebte es, Kulturen kennen zu lernen, die so anders als meine eigene erschienen. Man kann sich also vorstellen, wie verwirrend es für mich war, derartige Worte in meinem Kopf zu hören, auch wenn ich mich nicht bewusst mit ihnen identifizierte. Während dies geschah, spürte ich plötzlich, wie Schichten von Diskriminierung sich aus meinem Energiefeld lösten. Die Person in dem Lebensmittelladen vor mir war vielleicht gar nicht bereit für irgendeine Art von Heilung und dies war möglicherweise genau der Grund, warum das Universum mich in ihre Nähe gestellt hatte. Während ich fühlte, wie sich eine Schicht nach der anderen in mir auflöste, konnte ich erleichtert erkennen, dass keiner dieser rassistischen Gedanken von mir selbst gedacht wurde. Stattdessen wurde ich mir der Einflüsse meiner Ahnenreihe gewahr, die sich jetzt aus meinem Energiefeld lösten.
Solange noch irgendeine Art von Verpuppung in unserem Energiefeld aktiv ist, zeigen sich unsere Gedanken und Gefühle oftmals als Urteile über uns selbst oder andere. Wenn sich der Kokon dann auflöst, erkennt das Licht der Seele seine wahre Kraft und Wirksamkeit als Heiler, Erwecker und Wirklichkeits-Veränderer. Auch wenn man sich einen solchen Heilungsschritt klassischerweise im Behandlungszimmer eines Therapeuten vorstellt, geschieht die Mehrzahl aller Heilungen ganz spontan in der Begegnung von Mensch zu Mensch.
Statt also jeden aufsteigenden Gedanken als unseren eigenen einzuordnen und zu verurteilen, sollten wir der Möglichkeit gegenüber offen sein, dass jede begrenzende Vorstellung, jeder negative Glaubenssatz oder Gedanke einen Teil des kollektiven Unbewussten darstellt und durch uns zum Wohlergehen aller geheilt werden darf.
Wenn wir noch dem Denken des alten spirituellen Zeitalters verhaftet sind, kann das Auftreten von solch negativem Denken sehr verwirrend sein – vor allem, wenn wir glauben, dass wir mit unseren Gedanken die Ereignisse unserer Wirklichkeit beeinflussen.
Erwäge einmal über die Möglichkeit nachzudenken, dass Gedanken die Wirklichkeit nicht erschaffen, da alle Aspekte der Wirklichkeit bereits existieren. Als wir auf die Welt gekommen sind, haben wir nicht gewartet, bis unsere Realität erschienen ist. Stattdessen wurden wir in eine bereits erschaffene Welt hineingeboren, die unsere Ankunft erwartete. Auch wenn wir aus einer Vielzahl von Optionen wählen können, entscheiden Gedanken nicht darüber, was geschieht oder nicht geschieht.
Das hat damit zu tun, dass Ereignisse, die sich später schicksalhaft entfalten, bereits vor der jeweiligen Inkarnation erschaffen wurden. Es ist jedoch wahr, dass Gedanken die Qualität unserer Erfahrungen beeinflussen können, und zwar sowohl aus der Perspektive des Egos als auch aus der der Seele. Allerdings sollten wir keine Bewertungen oder irgendeine Form des Aberglaubens auf Erfahrungen projizieren, die einfach nur die emotionalen Verunreinigungen darstellen, die wir kraft unserer Energiefelder aus unseren Mitmenschen lösen.
Auch wenn wir das Gefühl haben, einen anderen Menschen zu bewerten, findet wahrscheinlich in diesem Moment eine viel tiefergehende Erfahrung statt. Im Grunde sind die Bewertungen, die wir in uns wahrnehmen, Beleidigungen, die Menschen auf andere projiziert oder sich selbst zugeschrieben haben. In unserer Funktion als Lichtarbeiter in menschlicher Form reinigen wir emotionale Überreste aus dem Energiefeld anderer Menschen einfach dadurch, dass wir in ihrer Nähe stehen. Auch wenn diese Bewertungen ein Gefühl des Widerwillens oder der Empörung gegenüber einer Person enthalten – es ist die Weisheit unserer Seele, die uns damit eine wichtige Botschaft schickt. Wir tendieren dazu, uns der Schwingung derjenigen Menschen anzugleichen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Deshalb sind Gefühle wie Widerwillen eine Art innerer Führung, die uns darauf aufmerksam macht, dass wir gerade Zeit mit jemandem verbringen, dessen Energie uns eventuell auslaugt anstelle uns zu beflügeln.
Dies kann für eine sich gerade entfaltende, energetisch sensitive Seele sehr verwirrend sein, die sich ständig danach sehnt, andere in ihrem Heilungsprozess zu unterstützen und Außenseiter zu stärken. Aus Sicht des Universums geben uns die Menschen, denen wir zu helfen bestimmt sind, ein gutes und erhebendes Gefühl, anstatt uns energetisch auszulaugen. Wenn ursprünglich erbauliche Gefühle sich jedoch plötzlich in Erschöpfung verwandeln, gibt das Universum uns damit zu verstehen, dass wir nun genug Raum mit der betreffenden Person geteilt haben. Wir werden daran erinnert, dass es besser für uns wäre, uns jetzt auszuruhen und den stattgefundenen Austausch zu integrieren, anstelle zu versuchen, über diese energetische Grenze hinauszugehen.
So wie wir die Energiefelder anderer Menschen reinigen, reinigen uns auch die Kraftfelder der anderen. Ganz spontan finden auf diese Weise wunderbare Heilungen statt. Wenn wir jedoch der Egoperspektive verhaftet sind, tendiert die gelöste Energie im Kraftfeld des Heilers zu verbleiben.
Sobald wir damit beginnen, aus der Seelenperspektive zu leben, erkennen wir die in uns angelegten Heilfähigkeiten, die diejenigen Schichten emotionaler Verschlackung bereinigen, die zum Losgelassen-Werden bereit sind. Schon allein die Erkenntnis, dass derartige Heilungsprozesse stattfinden, kann dazu führen, dass wir uns weniger für unsere Gefühle verurteilen. Dies erlaubt den emotionalen Schlacken, die wir bei anderen reinigen, zur Quelle zurückzukehren, anstatt unsere eigenen Muster zu verstärken. Solange wir im Egozustand vor uns hindämmern, nehmen wir unbewusst die Energien der anderen auf. Sind wir jedoch fest in unserer Seele verankert, haben wir ein Empfinden dafür, wie unsere Energiefelder emotionale Schichten bei unseren Mitmenschen bereinigen.
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