Kitabı oku: «Mein Augen-Buch», sayfa 3

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Der älteste Mensch, mit dem ich bisher gearbeitet habe, war 101 Jahre alt. Dieser Patient erlebte große Veränderungen und schaffte es, besser zu sehen und auch seine Gehirn- und Augenfunktionen um einiges zu verbessern, sogar nach nur einer Sitzung. Er war einer von nur zwei Patienten im Alter von mehr als 100 Jahren, mit denen ich gearbeitet habe, daher kann ich nur diese Beispiele anführen. Erfolg hatte ich bei beiden. Ich habe auch mit mehreren Patienten von über 80 und 90 Jahren gearbeitet und durch die Arbeit mit diesen Übungen enorm positive Veränderungen in ihrem visuellen System erlebt.

Ich habe keinen Zweifel, dass Sie die Funktion Ihrer Augen verändern können, egal, ob Sie 20,30,40,50,60,70 Jahre oder darüber sind. Ihr Gehirn verfügt über genügend Elastizität, um dies zu unterstützen. Das Problem ist nicht das Alter als solches, sondern ob die betreffende Person die richtigen Übungen für ihr Alter macht oder nicht. Für ein fünfjähriges Kind ist es vielleicht einfacher, sich daran zu gewöhnen, mit dem schwächeren Auge zu arbeiten, indem es vier oder acht Stunden am Tag beim Spielen eine Augenklappe trägt. Und die Plastizität des Gehirns ist mit fünf Jahren natürlich größer als mit 75. Es gibt jedoch gute, altersgerechte Übungen, die Sie zu jedem Zeitpunkt in Ihrem Leben machen können und die Ihr visuelles System völlig verändern können.

KAPITEL 2

Zehn Schritte zu besserem Sehen

Wenn Sie Ihr Sehvermögen hegen und pflegen, werden Sie nicht nur besser sehen können, sondern sich auch besser fühlen und die Gesundheit Ihres ganzen Körpers positiv beeinflussen. Zusätzlich zu denjenigen Übungen, die darauf abzielen, bestimmte schwerere Störungen und Erkrankungen zu bekämpfen (vgl. Kapitel 4 ff.), habe ich zehn grundlegende und wirkungsvolle Schritte für jedermann entwickelt, die Sie perfekt in Ihr alltägliches Leben integrieren können. Diese Übungen beruhen auf meinen sieben Prinzipien für gesundes Sehen.

• Tiefe Entspannung

• Anpassung an die Lichtfrequenzen

• Details ansehen

• In die Ferne blicken

• Das periphere Sehen erweitern

• Ausgewogene Beanspruchung beider Augen

• Augen-Körper-Koordination

Das sind die wesentlichen Prinzipien für gesundes Sehen. Mit beharrlichem Praktizieren der Augenübungen dieses Kapitels können Sie sie realisieren.

Schritt 1: Der „Große Schwung“

Meine Begegnungen mit Alan werde ich nie vergessen. Alan war ein junger Frankokanadier und Banker; er war nach einem Meeting in seiner Bank auf dem Nachhauseweg am Lenkrad seines Wagens eingeschlafen und hatte sich drei Tage später auf einer Intensivstation wiedergefunden. Als er aufwachte, hatte man seine Stirn durch Platin ersetzt. Er hatte sein gesamtes Sehvermögen verloren. Der Sehnerv seines linken Auges war zerstört, zudem auch der größte Teil des Sehnervs seines rechten Auges. Aber von dem Nervengewebe war etwas übrig geblieben, sodass Alan feststellte, dass er nach wie vor über eine gewisse visuelle Wahrnehmung verfügte.

Die Ärzte waren allerdings der Meinung, dass die 4 Prozent, die ihm von seinem potenziell funktionsfähigen Sehnerv geblieben waren, nicht genug seien, um in gewisses Sehvermögen wiederzuerlangen. Alan hörte von meinem Buch The Handbook of Self Healing. Darin schlage ich vor, dass Menschen, die blind sind, anfangen, mit Blinklichtern in einem dunklen Raum zu arbeiten. Alan experimentierte mit den Techniken in diesem Buch und natürlich wurde das Wenige, das von dem Sehnerv geblieben war, wieder reaktiviert. Er rief mich in San Francisco an und kam bald für eine Reihe von Therapiesitzungen zu mir. Als er hereinkam, hielt seine Freundin ihn an der Hand, um ihn in das Behandlungszimmer zu führen, da er die meisten Gegenstände nicht sehen konnte. Sein Gehirn wusste nicht, wie es das wenige übrig gebliebene gesunde Nervengewebe in seinem rechte Auge nutzen sollte.

In unseren ersten Sitzungen machten wir eine Übung, die als der Große Schwung bezeichnet wird [nach William H. Bates]. Als er diese Übung ausführte, sagte er: „Ich nehme zwölf Gegenstände wahr, die ich vorher in dem Raum noch nicht bemerkt habe.“ Innerhalb von Minuten verbesserte sich sein Orientierungssinn noch mehr. Als die Sitzungsreihe abgeschlossen war, musste er nicht mehr herumgeführt werden. Der Große Schwung ist eine sogenannte integrative Übung. Sie ermöglichte Alan, ein gewisses Raumgefühl zu entwickeln.

Die Übung des Großen Schwungs entwickelt ein Gefühl der Fluidität, fließender Übergänge in der Sinneswahrnehmung, und der Flexibilität, das es Ihnen ermöglicht, Details leichter anzusehen, sich den Lichtverhältnissen leichter anzupassen und sich neue, lebendigere Sehgewohnheiten anzugewöhnen.

Wie Sie den Großen Schwung ausführen sollten

• Stellen Sie sich mit leicht gegrätschten Beinen und leicht gebeugten Knien hin. Halten Sie einen Zeigefinger im Abstand von etwa 30 cm vor Ihrem Gesicht hoch, sodass die Fingerspitze zur Decke zeigt. Schauen Sie mit weichem, entspanntem Blick auf Ihren Finger. Wenn Sie blind sind oder selbst mit einer Sehhilfe sehr schlecht sehen können, können Sie Zeige- und Mittelfinger zusammennehmen und anschauen.

• Während Sie auf Ihre(n) Finger schauen, schwingen Sie Ihren Körper um seine senkrechte Achse von einer Seite zur anderen. Wenn Sie nach rechts schwingen, drehen Sie den Körper so weit, dass Ihre linke Ferse sich leicht vom Boden abhebt. Drehen Sie den Körper nach links, so hebt sich Ihre rechte Ferse leicht vom Boden ab.

• Wenn Ihre Hand müde wird, können Sie die gleiche Übung mit der anderen Hand beziehungsweise mit dem anderen Zeigefinger machen. Führen Sie die Schwünge nach rechts und links 20 Mal hintereinander aus.

Sie werden feststellen, dass Sie dabei das Gefühl haben, dass sich im Hintergrund alles in die entgegengesetzte Richtung zu Ihrem Finger zu bewegen scheint – ähnlich wie die Landschaft, die an Ihnen vorüberzieht, wenn Sie in einem fahrenden Zug aus dem Fenster schauen. Lassen Sie sich von dem Gefühl der Entspannung ergreifen, das sich einstellt, wenn Sie den Fokus nicht konzentriert auf einen bestimmten Gegenstand richten müssen. Sie bewegen sich nach rechts und die Welt bewegt sich nach links … Sie bewegen sich nach links und Welt bewegt sich nach rechts …


(a) Der Große Schwung, Vorderansicht; das Auge auf den Finger gerichtet halten!

(b) Der Große Schwung, Profilansicht von rechts.

(c) Der Große Schwung, Profilansicht von links.

• Als Nächstes halten Sie Ihren Finger waagerecht vor Ihr Gesicht. Dann bewegen Sie den Finger nach oben und unten, wobei Sie den Kopf vertikal zusammen mit dem Finger bewegen. Achten Sie darauf, dass Sie weiterhin einen weichen Blick beibehalten. Wenn Sie sich nach oben bewegen, scheint sich im Hintergrund alles nach unten zu bewegen. Neigen Sie sich nach unten, scheint sich alles andere nach oben zu bewegen …

• Sodann halten Sie den Finger wieder vor sich hoch wie bei der ersten Beschreibung der Übung (– der Finger zeigt zur Decke). Aber dieses Mal beugen Sie sich, wenn Sie nach einer Seite schwingen, in der Hüfte vor und „fegen“ mit dem Arm in einem Halbkreis nach unten, bis auf Kniehöhe. Den Kopf senken Sie nicht tiefer als bis zu den Knien, setzen den Schwung aber so weit fort, bis Ihr Arm voll ausgestreckt ist und Sie zu Ihrem Finger hochblicken. Diese Übung dürfte Ihre Augen weiter entspannen.

• Der nächste Schritt ist sehr wichtig: Nun visualisieren wir den Großen Schwung. Wir schließen unsere Augen und machen die Bewegung mit unserem Körper und stellen uns vor unserem geistigen Auge vor, dass die Welt vor unseren Augen rückwärts und vorwärts schwingt. Alles, was Sie visualisieren, bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung. Bewegen Sie sich nach rechts, so bewegt sich die Umgebung nach links … Bewegen Sie sich nach links, dann bewegt sich die ganze Welt nach rechts … Erinnern Sie sich daran, wie Sie das vorher bei Objekten gesehen haben. Dann öffnen Sie die Augen und setzen die Übung fort.

Wenn Sie auf diese Weise schauen, verhindern Sie damit, dass Sie „erstarren“. Es wird einfacher, Details anzusehen, und wesentlich leichter, zu blinzeln [das heißt: den natürlichen Lidschlussreflex des Auges zu nutzen]. Vergessen Sie nicht, zu blinzeln. Blinzeln hilft Ihnen, sich zu entspannen.

Als ich anfing, an meinem eigenen Sehvermögen zu arbeiten, litten meine Augen an einem ständigen Augenzittern (Nystagmus), einer ständigen unwillkürlichen schnellen Bewegung der Augen, verursacht durch die ständige Überanstrengung des Auges, da es ständig versuchte, die Welt zu sehen, aber ohne jeden Erfolg. Ich machte die Übung des Großen Schwungs etwa 40 Minuten pro Tag, mit dem Ergebnis, dass das unwillkürliche Flattern der Augen unverzüglich nachließ. Ich hatte das Gefühl, dass mehr Licht in meine Augen gelangte. Im Hintergrund begannen Details aufzutauchen und als ich anfing, Details anzusehen, wie Fenster oder Bücher in Regalen, wurden sie nach und nach immer klarer. Der Große Schwung bewirkte, dass mein Gehirn auf neue Übungen vorbereitet wurde.

Wenn Sie die anderen Übungen in diesem Buch machen und danach anschließend jeweils den Großen Schwung, werden Sie die Übungen besser aufnehmen. Denn der Große Schwung verringert Anspannungen und Steifheiten im Gehirn, zusätzlich zu dem Effekt, dass er uns darauf vorbereitet, neue Sehtechniken zu lernen und davon zu profitieren.

Ich werde nie die Zeit vergessen, als ich mit meinem Sehlehrer Jacob, der damals erst 16 Jahre alt war, durch die Straßen von Tel Aviv ging. Jacob hielt mich dazu an, eine Gebäudefassade voller Fenster anzuschauen. In den Ecken der Fenster konnte ich winzige, verschwommene schwarze Quadrate sehen, bei denen es sich, wie ich später erkannte, um Fensterventilatoren handelte. Auf Jacobs Anweisung ließ ich den Blick vom Fenster zum Ventilator und dann wieder zurück wandern, immer wieder hin und zurück, einen ganzen Sommer lang, ohne zu verstehen, warum ich das tat. Langsam entwickelte sich dadurch, dass ich Fenster und Ventilatoren anschaute, also die Muster von Quadraten anschaute, eine neue Gewohnheit bei mir, die Gewohnheit, zu schauen und nicht zu erstarren. Der Große Schwung half mir, mich auf diese Übung vorzubereiten, und reduzierte die Starrheit, die verhinderte, dass ich Details anschaute. Dadurch konnte das Übungsprogramm seine Wirkung entfalten.

Der Grund dafür, dass der Große Schwung als integrative Übung bezeichnet wird, ist, dass man damit den sonst gewohnten Stress hinter sich lässt. Bei Menschen, die dicke Brillengläser mit einem sehr spezifischen Brennpunkt tragen, werden die Augen oft so strapaziert, dass es sehr schwierig für sie ist, die Welt vital zu sehen. Sie schauen, ohne Details zu sehen, zum Teil aus Erschöpfung und zum Teil aus Gewohnheit, die sie durch die Überanstrengung beim Sehen entwickelt haben. Der Große Schwung löst diese Anspannung auf. Bei dieser Übung können Sie nicht starren; durch die Bewegung gelangt mehr Licht in Ihr Auge und deshalb müssen Sie sich nicht anstrengen, um Ihr Gehirn neu zu programmieren.

Die Übung des Großen Schwungs wird Ihnen auch helfen, Ihr peripheres Sehen und einen besseren Orientierungssinn zu entwickeln. Sie brauchen nicht 40 Minuten am Stück zu schwingen. Schon 2 Minuten mit 20 Schwüngen können helfen, lockerer zu werden. Betrachten Sie diese Übung sozusagen als Aufwärmen vor dem Training.

Schritt 2: In die Ferne schauen

Es ist kein Zufall, dass unsere Sehschule am Strand liegt. Wir brauchten allerdings fünf Jahre, um die Behörden und verschiedene Anwohnergruppen davon zu überzeugen, sodass wir uns in diesem Wohngebiet niederlassen konnten. Der Grund, warum dieser Standort für uns so ideal ist: Dort können wir täglich die Wellen anschauen und ihre glitzernde Schönheit bei unserer Arbeit nutzen. Sie glänzen in der Sonne und haben unterschiedliche Farben, selbst im Nebel. Man kann hier fast immer Wellen sehen, auch wenn es draußen grau ist. Deshalb meine Empfehlung:


Der Standort unserer Schule ist so ideal, weil wir täglich die Wellen anschauen und ihre glitzernde Schönheit bei unserer Arbeit nutzen können.

• Schauen auch Sie sich nach Möglichkeit Wellen an. Oder schauen Sie den Himmel an. Schauen Sie sich Wolken an. Schauen Sie sich Hügel und Täler an!

• Wenn Sie nicht am Strand wohnen, schauen Sie aus Ihrem Fenster auf die vielen anderen Gebäude.

Beim Nahsehen (wenn Sie beispielsweise auf den Bildschirm starren), strengen Sie unwissentlich Ihre Augen an. Die Ziliarmuskeln ziehen sich zusammen und dadurch verändert sich die Form Ihrer Linse, sie ist dann nicht mehr flach, sondern rund. Schauen Sie hingegen in die Ferne, entspannen sich die Ziliarmuskeln und der Aufhängeapparat hält die Linse flach und flexibler.

Die Überanstrengung der Augen ist in unserem Kulturkreis für viele Menschen zur Normalität geworden, da sie viel am Computer, vor dem Fernseher oder vor Büchern sitzen. Sie achten auf die Inhalte vor ihren Augen und nicht auf ihre Augen selbst; das führt dazu, dass diese überanstrengt werden. Nahsehen bewirkt, dass Sie sich anstrengen. Mit Langeweile etwas anzusehen bewirkt, dass Sie sich anstrengen. Wenn Sie weiter am Computer arbeiten oder sich die Fernsehsendung weiter anschauen oder das Buch weiter lesen, überanstrengen Sie Ihre Augen – selbst wenn Sie sich der Anstrengung bewusst sind. Also:

• Achten Sie darauf, dass Ihr Gesicht entspannt ist und Ihr Kiefer nicht verkrampft und angespannt ist. Lassen Sie den Augen zwischendurch freien Lauf, damit sie sich ausruhen und erholen können. Wenn es möglich ist, reservieren Sie sich ein paar Stunden, in denen Sie keiner Arbeit nachgehen, die mit Nahsehen verbunden ist. Selbst wenn Sie unter Termindruck stehen und mit der Zeit kämpfen, um einen Termin einzuhalten, tun Sie sich einen Gefallen und nehmen Sie sich zehn Minuten, um Ihre Augen ausruhen zu lassen: indem Sie die Augen in die Ferne schweifen lassen. Sehen Sie sich beispielsweise die Bewegungen der Wellen oder die dahinziehenden Wolken an. Schauen Sie in die Ferne!

• Wenn Sie in die Ferne blicken, sollte die Entfernung nie weniger als 35 m betragen; sie müssen weit genug in die Ferne blicken, damit Ihre Augen sich vom Nahsehen erholen können. Denn wenn Sie in die Ferne schauen, müssen Ihre Augen sich nicht auf einen Punkt fokussieren; Sie können einen Punkt, den Sie vor Augen haben, flüchtig überfliegen oder auf verschiedene Bereiche innerhalb dieser Stelle schauen. Vergessen Sie nicht, zu blinzeln, und vermeiden Sie es, sich beim Sehen anzustrengen. Sollte der Punkt in der Ferne verschwommen sein, so lassen Sie ihn verschwommen sein.

• Schauen Sie jeden Tag mindestens zehn Minuten in die Ferne. Falls Sie Sehhilfen tragen, seien Sie mutig: Nehmen Sie Ihre Kontaktlinsen heraus, oder legen Sie die Brille ab und lassen Sie Ihre Augen den frischen Wind genießen.

In San Francisco kam eine Studentin zu mir und meinte nach zweieinhalb Wochen, in denen Sie ihre Kontaktlinsen nicht getragen hatte, sie fühle sich gut dabei, weil es guttue, wenn der Wind über die Augen streiche. Wenn Sie sich dies zur Gewohnheit machen, verringern Sie Ihre Abhängigkeit von Brillen und Kontaktlinsen und stärken nach und nach Ihr visuelles System.

Vorbeugung gegen den Grauen Star

Wenn Sie dieses einfache Konzept an andere weitergeben können, tragen Sie dazu bei, dass es zu einer „Revolution“ in der Welt kommt, da Sie damit dazu beitragen, dem ansonsten vorhersehbaren Grauen Star vorzubeugen. Die meisten Ärzte sind inzwischen der Meinung, dass die meisten Menschen früher oder später Grauen Star entwickeln. In die Ferne schauen hilft, dem Grauen Star vorzubeugen, weil die Linse dadurch ihre volle Beweglichkeit behält und aktiviert wird, lebendiger wird.

Mir ist klar, dass Sie, selbst wenn Sie diese Übung jeden Tag machen, wahrscheinlich nicht so viel in die Ferne schauen können, wie Sie durch die Erfordernisse des Lebens nah sehen müssen. Dennoch, wenn Sie drei Mal am Tag acht bis zehn Minuten lang in die Ferne sehen, können Ihre Augen wenigstens ausruhen und die Belastung ausgleichen, die durch das Nahsehen entsteht.

Schritt 3: Die Peripherie erkunden

Beim zentralen Sehen ist es unmöglich, Ihre Augen zu belasten, wenn Sie daran denken, sich gleichzeitig auf das periphere Sehen zu konzentrieren. In unserer Kultur ist es gang und gäbe, Teile des Auges zu vernachlässigen, die uns ansonsten helfen würden, auf natürliche Weise gut zu sehen. Unbewusst blenden wir bestimmte Bereiche aus. Wir blenden die Peripherie aus, weil wir sie als irrelevant für unser Leben betrachten. Während wir uns auf Objekte direkt vor uns konzentrieren, schenken wir dem, was uns um herum ist, einfach keine Beachtung. Demgegenüber mussten unsere Vorfahren ihrer Umwelt sehr wohl Beachtung schenken: Im Dschungel würde man nicht länger als eine Woche überleben, ohne die Peripherie zu beachten. Man würde gefressen oder verhungern, wenn man nicht darauf achten würde, was um einen herum geschieht.

Heutzutage ignorieren wir das periphere Sehen jedoch, damit wir uns den ganzen Tag auf unsere Computer oder Papiere konzentrieren können, ohne durch unsere Umgebung abgelenkt zu werden. Wir sind bemüht, uns auf die jeweils anstehende Aufgabe zu konzentrieren, und dürfen uns von eventueller Unruhe um uns herum nicht ablenken lassen. Wenn wir die Peripherie jedoch nicht wahrnehmen, erhöht sich dadurch die Belastung für unser zentrales Sehen erheblich, was mit der Zeit dazu führt, dass wir es schlecht nutzen. Das Ergebnis ist, dass wir uns beim zentralen Sehen anstrengen; damit nimmt die Klarheit des Sehens ab und geht schließlich verloren. Hier bewahrheitet sich das alte Sprichwort, das besagt: „Wer rastet, der rostet.“ Mit der Zeit geht die Verbindung zwischen unserem Gehirn, unserem Sehnerv und den Stäbchenzellen des peripheren Sehens verloren. Zusammen mit einer eventuellen genetischen Prädisposition kann dies zur Ursache für Grünen Star (Glaukom) werden. Wir sollten also gleich damit beginnen, unser peripheres Sehen zu trainieren.

Wie Sie feststellen, welches Ihr stärkeres Auge ist

Bei etwa 20 Prozent der Menschen, die ich getroffen habe, war zwischen beiden Augen kein Unterschied in der Sehstärke feststellbar. Bei den meisten Menschen aber ist die Sehstärke der Augen sehr unterschiedlich. Bei einigen ist das eine Auge das stärkere beim Weitsehen und das andere ist stärker beim Nah sehen.

Sofern bei Ihnen ein extremer Unterschied zwischen beiden Augen besteht, ist Ihnen das wahrscheinlich bereits bekannt. Sie wissen vielleicht, welches Auge mit einer Brille oder mit Kontaktlinsen stärker korrigiert werden muss. Sollten Sie nicht sicher sein, welches Auge das dominante ist, können Sie es selbst testen.

Um herauszufinden, welches Auge beim Weitsehen das dominante ist, machen Sie eine lockere Faust und lassen in der Mitte der Faust ein bleistiftgroßes Loch, wie bei einem Teleskop. Halten Sie die Faust etwa 30 cm entfernt vor Ihr Gesicht. (Bei Menschen, die schlecht sehen, kann der Abstand kleiner sein, und bei denen, die scharf sehen, kann er größer sein.) Blicken Sie dann mit beiden Augen gleichzeitig durch das Loch in Ihrer Faust auf irgendeinen entfernten Punkt. Nun schließen Sie ein Auge, um zu sehen, ob dieser Punkt verschwindet. Ist beispielsweise Ihr linkes Auge das stärkere, dann sehen Sie das Objekt noch durch Ihre Faust, wenn Sie das rechte Auge schließen. Schließen Sie das linke Auge, dann sehen Sie das Objekt nicht (und umgekehrt). So erkennen Sie, welches Auge stärker ist.

Um festzustellen, welches Auge beim Nahsehen das dominante ist, schauen Sie auf eine Seite in diesem Buch. Schauen Sie auf die kleinsten Buchstaben, die Sie sehen können, und dann schließen Sie abwechselnd jeweils ein Auge. Das Auge, das die kleinen Buchstaben besser sehen kann, ist beim Nahsehen Ihr stärkeres Auge. (Falls Sie es selbst nicht feststellen können, sollten Sie einen Optiker um Hilfe bitten.)


Auch so können Sie herausfinden, welches Ihr dominantes Auge ist.

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