Kitabı oku: «Arena Eins: Die Sklaventreiber », sayfa 15

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Eine weitere Waffe fällt plötzlich vom Himmel und landet auf dem Boden in der Mitte des Rings. Ein mittelalterlicher Morgenstern. Er hat einen kurzen Holzgriff und eine einen Fuß lange Kette, an deren Ende sich eine Metallkugel mit Zacken befindet. Ich habe diese Waffen schon vorher einmal gesehen, auf Bildern von Rittern in Rüstungen: Es war eine tödliche Waffe, die im Mittelalter verwendet wurde.

Ich nehme sie mir, bevor er es tun kann – nicht, dass er irgendein Interesse daran zeigen würde. Er versucht es nicht einmal, offenbar hat er nicht das Gefühl, die Waffe zu brauchen. Das kann ich ihm nicht verübeln.

Ich ergreife den Schaft und schwinge die Waffe, voller neu gewonnenem Vertrauen. Wenn ich einmal richtig treffe, kann ich vielleicht tatsächlich noch gewinnen. Es ist eine wunderschöne Waffe, und die Metallkugel mit ihren Zacken schwingt um das Ende der Kette, wieder und wieder, damit erschaffe ich mir einen Raum vor mir, halte ihn in Schach. Wieder und wieder schwinge ich die Waffe, wie einen Helikopter, und schaffe es, ihn aus seiner Konzentration zu bringen, er wird misstrauisch.

Aber langsam nähert er sich trotzdem. Als ich noch einen Schritt mache, rutsche ich auf aber einer Pfütze aus Blut aus: Meine Füße rutschen unter mir weg, und ich falle flach auf den Rücken. Dabei verliere ich die Waffe aus dem Griff und sie fliegt durch den Käfig. Glücklicherweise fliegt sie immerhin direkt auf seinen Kopf zu. Aber er ist gelenkiger, als ich dachte, und duckt sich einfach darunter. Die Waffe fliegt über seinen Kopf hinweg und knallt in eine Wand des Käfigs. Die Menge staunt lautstark, weil das so knapp war.

Ich liege flach auf meinem Rücken, und noch bevor ich aufstehen kann, steht er über mir. Er benutzt beide Hände, um mich an der Brust aufzuheben. Er hebt mich hoch, weit über seinen Kopf, wie ein Wrestler, dann trägt er mich über den ganzen Ring, stellt mir zur Schau, vor den tausenden von Schaulustigen. Sie sehen sich das an, sie werden verrückt.

„MAL-COLM!  MAL-COLM!  MAL-COLM!”

Vielleicht ist das sein Markenzeichen, bevor er die Leute endgültig tötet. Wie ich so da in der Luft baumele, so hoch über seinem Kopf, mich hilflos drehe und winde – es ist zwecklos. Es gibt nichts, was ich tun kann. Ich bin in seiner Hand. Jede Sekunde könnte die letzte sein.

Langsam trägt er mich über den Ring, wieder und wieder, er genießt die Verehrung, den Sieg. Der Lärm der Menge wächst zu einer ohrenbetäubenden Tonlage. Er hebt mich weiter hoch, sogar noch höher, setzt an, mich zu wegzuschleudern, und das letzte, woran ich denken kann, bevor ich fliege, ist, dass ich froh bin, dass Bree nicht hier ist, um meinen Tod zu sehen.

NEUNZEHN

Er schleudert mich und fliege mit voller Geschwindigkeit durch die Luft, ich wusste nicht, dass man sich so schnell bewegen kann. Ich lande hart auf dem Boden auf der gegenüberliegenden Seite des Rings. Ich fühle, wie eine weiterer Rippe bricht, während mein Kopf auf das Metall knallt und sich eine weitere Beule auf meiner Stirn formt. Ich frage mich, wie viel Gewalt mein Körper noch aushalten kann.

Ich fühle, wie er wieder auf mich losgeht, und dieses Mal bin ich einfach zu erschöpft, um mich noch zu bewegen. Ich liege dort mit dem Gesicht nach unten, versuche, Luft zu bekommen. Er nimmt sich Zeit. Es ist klar, dass er mich töten wird, wenn er mich dieses Mal trifft. Das ist das Ende.

Ich bin zu müde und schwach und schwindlig, um noch irgendetwas zu tun, außer mein Schicksal zu akzeptieren. Und mein Schicksal ist es, zu sterben. Hier, an diesem Ort. In diesem Moment. Ich bin gescheitert. Ich habe Bree im Stich gelassen.

Ich liege dort, atme schwer, Blut fließt langsam aus meinem Mund, in meinen Ohren klingelt es. Aber über dieses Geräusch und den Lärm der Menge legt sich allmählich ein weiteres Geräusch. Es ist eine Stimme. Die Stimme meines Vaters. Es ist eine ernste Stimme. Die Stimme, die er immer verwendet hat, um mich zu schelten. Um mich zu zwingen, weiterzumachen. Über mich selbst hinauszuwachsen.

Sei hart, Marine! Hör auf, Dich selbst zu bemitleiden! Wenn Du denkst, dass Du gescheitert bist, dann bist Du es! Sei stark! SEI STARK!

Seine Stimme wird ohrenbetäubend, übertönt alles andere. Ich schaue hoch, kann nur verschwommen sehen, aber einen Moment lang könnte ich schwören, dass Papa tatsächlich dort steht, die Hände in die Hüften gestemmt, und mich streng ansieht. In seinem Gesicht steht Missbilligung, sogar Verachtung. Und das ist es, was mich motiviert. Das lässt etwas in mir kippen.

Ich könnte es nie ertragen, dass mein Vater mein Handeln missbilligt, und würde immer alles tun, nur um ihn zum Schweigen zu bringen, damit er Unrecht hat. Dieses Mal ist es nicht anders. Ich fühle einen Adrenalinschub, fühle eine Welle aus Wut in mir hochsteigen, das Bedürfnis, ihm zu beweisen, dass er Unrecht hat. Ich bin voller neuer Wut, und die zwingt mich auf meine Hände und Knie.

SEI STARK!

Das Biest macht drei große Schritte, holt Schwung, um mir den entscheidenden Tritt ins Gesicht zu verpassen. Wenn er trifft, wird er alle Knochen in meinem Gesicht brechen.

Aber jetzt bin ich vorbereitet. Ich überrasche ihn, indem ich mich in letzter Sekunde wegrolle, nur einen Sekundenbruchteil, bevor sein Tritt mich trifft. Er verfehlt mich und tritt stattdessen den Metallzaun mit solcher Kraft, dass sein Fuß im Maschendrahtzaun hängenbleibt.

Ich springe wieder auf die Füße und renne noch in derselben Bewegung quer durch den Ring und greife nach dem Morgenstern. Das Biest zerrt an seinem Fuß, versucht, ihn aus dem Käfig zu bekommen – aber er hängt fest.

Dieses Mal warte ich nicht. Dieses Mal zögere ich nicht. Endlich habe ich meine Lektion gelernt.

Ich laufe durch den Ring und mit aller Kraft, die ich habe, schwinge ich den Morgenstern, damit die Kugel in Fahrt kommt. Ich habe nur einen Versuch, also ziele ich auf seinen riesigen, haarlosen, muskulösen Kopf.

Ich komme ihm näher. Zehn Fuß … fünf … Ich hole ein letztes Mal Schwung und lasse den Ball los.

Plötzlich kann er seinen Fuß doch noch aus dem Käfig befreien und sieht mich an.

Ich habe die Kette schon losgelassen und die Kugel fliegt schon, schleudernd, über meinen Kopf hinweg. Und noch, während er sich umdreht, trifft die Kugel seine Schläfe. Blut spritzt heraus und ich lasse auch den Schaft los.

Die Menge wird still vor Erstaunen.

Das Biest tritt einen Schritt zurück, stolpert, fasst dann schockiert nach seinem Kopf, greift den Schaft und zieht ihn aus seinem eigenen Kopf heraus. Gehirnmasse und Blut spritzen heraus.

Ich stehe dort, entsetzt und erstarrt. Ich kann mir nicht erklären, wie jemand nach einem solchen Schlag überhaupt noch funktionieren kann.

Aber dann, nach einem Moment, lässt er ab und fällt auf die Knie. Er fällt vorwärts auf sein Gesicht. Seine Hände liegen schlaff an seiner Seite, und eine Sekunde später stelle ich schockiert fest, dass er wirklich tot ist. Ich habe ihn getötet.

Nach einem Moment erstaunter Stille springt die Menge wieder auf die Beine. Sie grölt und schreit lauter als je zuvor. Und dieses Mal grölen sie meinen Namen.

„BROOKE!  BROOKE!  BROOKE!”

Ich kann es kaum noch hören. Was auch immer ich noch an Stärke übrig hatte, jetzt verlässt sie mich, einen Augenblick später dreht sich die Welt, meine Knie werden weich, und ich breche zusammen. Das letzte, was ich sehen kann, ist, wie der Boden auf mich zukommt, mir ins Gesicht schlägt.

Danach ist nur noch Schwärze.

ZWANZIG

Ich bin mir nicht sicher, ob ich tot oder lebendig bin. Mein Körper schmerzt mehr als ich mir das je vorstellen konnte, und ich frage mich, ob es sich so anfühlt, auf der anderen Seite zu stehen. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, ich bin noch am Leben: Wäre ich tot, wäre es hoffentlich nicht so schmerzvoll.

Ich schaffe es, ein Auge zu öffnen, und sehe, dass ich mit dem Gesicht nach unten auf einem metallenen Boden in einem abgedunkelten Raum liege, der von roten Notleuchten schwach erhellt wird. Ich schaue auf und erkenne jemanden vor mir.

„Brooke?“, fragt eine Stimme. Es ist eine männliche Stimme.

„Brooke?“, fragt er wieder, sanft.

Ich fühle eine Hand auf meiner Schulter, die mich sanft schüttelt.

Ich schaffe es, meine Augen weiter zu öffnen, und erkenne schließlich das Gesicht: Ben. Er lehnt sich zu mir herüber, schüttelt mich sanft, versucht, herauszufinden, ob ich noch am Leben bin.

„Das ist für Dich“, sagt er.

Ich höre Plastik am Metallboden kratzen und kann Essen riechen. Aber ich bin zu müde, um es anzusehen, und verstehe nicht wirklich, was passiert.

„Ich muss jetzt gehen“, sagt er. „Bitte. Ich will, dass Du das hier bekommst.“

Eine Sekunde später höre ich, wie sich die Tür öffnet, und Licht durchflutet den Raum. Ich höre marschierende Stiefel, Ketten, und Handschellen, die geöffnet werden. Dann werden die Schritte wieder leiser, und als sich die Tür schließt, wird mir plötzlich klar: Sie haben Ben gerade mitgenommen.

Ich will meinen Kopf heben, meine Augen öffnen, nach ihm rufen. Ihm danken. Ihn warnen. Mich verabschieden.

Aber mein Kopf ist zu schwer, ich kann ihn nicht heben, und meine Augen schließen sich. Nur wenige Augenblicke später schlafe ich wieder tief.

*

Als ich wieder aufwache, weiß ich nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Ich fühle das kalte Metall auf dem Boden an der Seite meines Gesichtes, und dieses Mal bin ich in der Lage, allmählich meinen Kopf anzuheben. Mein Kopf fühlt sich an, als müsste er bersten, und jeder Teil meines Körpers schmerzt.

Als ich mich aufsetze, fühle ich einen stechenden Schmerz in meine Rippen, jetzt auf beiden Seiten. Mein Gesicht ist geschwollen, voller Beulen und Verletzungen, und meine Schulter bringt mich um. Am schlimmsten ist das intensive Pulsieren in meiner Wade, ein unerträglicher Schmerz, wenn ich versuche, mein Bein geradezurichten. Zuerst weiß ich nicht, wo das herkommt, aber dann fällt es mir wieder ein: Der Schlangenbiss.

Indem ich mich mit einer Hand abstütze, kann ich mich zur Hälfte aufsetzen. Ich sehe mich in dem abgedunkelten Raum um, ob Ben dort ist. Aber er ist weg. Ich bin alleine.

Neben mir steht ein unberührtes Tablett mit Essen. Sein Essen. Ich berühre es: Es ist kalt. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil er es für mich übriggelassen hat. Ich bin mir sicher, er hätte es mindestens genauso dringend gebraucht wie ich. Mir wird klar, was es ihn gekostet haben muss, diese Mahlzeit zu opfern. Wenn das seine letzte Mahlzeit war, dann haben sie ihn mitgenommen, damit er kämpft. Meine Zuversicht schwindet. Das bedeutet sicher, dass er bereits tot ist.

Ich sehe wieder zu dem Tablett herunter, aber es fühlt sich an, als wäre es das Essen eines toten Mannes. Ich kann mich nicht überwinden, es zu berühren.

Dann höre ich wieder Stiefel, und die Metalltür schlägt auf. Herein marschieren vier Sklaventreiber, die mich auf die Füße zerren und aus dem Zimmer schleifen. Der Schmerz ist so unbeschreiblich, dass ich kaum stehen und gehen kann. Mein Kopf ist so schwer, und das Zimmer dreht sich, und ich weiß nicht, ob ich es schaffen werde, ohne zusammenzubrechen.

Ich werde durch den Gang geschoben und geschubst, und in der Ferne wird das Geräusch der Menge wieder deutlicher hörbar. Meine Zuversicht schwindet mir, als mir klar wird, dass ich wieder in die Arena geführt werde.

Wenn sie denken, ich könnte wieder kämpfen, ist das ein absoluter Witz. Ich kann kaum gehen. Jeder hätte jetzt leichtes Spiel mit mir. Ich habe keinen Kampfwillen mehr übrig – und vor allem keine Kraft. In dieser Arena habe ich schon alles gegeben, was ich habe.

Ich werde ein letztes Mal geschubst, dann öffnet sich der Tunnel zur Arena. Der Lärm wird ohrenbetäubend. Ich blinzele vor dem grellen Licht, als ich die Lampe heruntergeführt werde. Ich zähle meine letzten Minuten.

Die Menge springt auf ihre Füße, als sie mich sieht. Die Leute trampeln heftig. Dieses Mal zischen und buhen sie nicht, sie scheinen mich zu lieben.

„BROOKE!  BROOKE!  BROOKE!”

Es ist ein surreales Gefühl. Ich bin zu Ruhm gekommen, aber für Handlungen, die ich verabscheue, und an dem letzten Ort auf der Welt, wo ich das jemals gewollt hätte.

Wieder werde ich geschubst. den ganzen Weg zum Ring, zurück zu der Metallleiter. Ich schaue auf und sehe, wie sich der Käfig öffnet, und klettere hilflos hinein.

Als ich ihn betrete, wird die Menge verrückt.

Ich bin immer noch im Halbschlaf, und das ist alles so surreal, dass ich mich frage, ob ich das wirklich alles schon einmal gemacht habe, oder ob das nur ein Traum war. Als ich hinunterschaue und die riesige Schwellung auf meiner Wade sehe, weiß ich, dass es Wirklichkeit war. Ich kann es kaum glauben. Ich bin wieder hier. Dieses Mal für einen sicheren Tod.

Sie haben keine Scherze gemacht, als sie sagten, es würde keine Überlebenden geben. Jetzt weiß ich, dass es keine Ausnahmen geben wird.

Ich stehe im leeren Ring und überschaue das Stadion, frage mich, wer mein nächster Gegner wird, von wo er kommen wird. Plötzlich ertönt ein Jubeln von der anderen Seite des Stadions. Der Tunnel öffnet sich, und ein neuer Kandidat marschiert herein. Ich kann ihn nicht sehen, weil er von einem Tross von Sklaventreibern umgeben ist. Die Menge wird verrückt, als er näher kommt. Aber ich kann so schlecht sehen, dass ich ihn nicht erkennen kann, bis er direkt am Rande des Rings ist, bis er die Leiter hochklettert, bis sich der Käfig öffnet und bis er tatsächlich hineingeschoben wird.

Und in dem Moment verlässt mich mein allerletzter Kampfwillen.

Ich bin entsetzt.

Das kann nicht sein.

Vor mir steht, und blickt mich ebenso entsetzt an, Ben.

EINUN DZWANZIG

Ich stehe entsetzt da, starre Ben an, der wirkt, als würde er ein Gespenst sehen. Ich verstehe nicht, wie sie so grausam sein konnten. Von allen Leuten, gegen die sich mich antreten lassen könnten, warum muss er es sein?

Die Menge scheint unsere Verbindung zu spüren – und sie lieben es. Sie schreien und jubeln, als der Käfig sich mit einem Knall schließt. Sie schließen wild Wetten ab, gespannt darauf, herauszufinden, wer von uns zuerst den Willen aufbringt, den anderen zu töten.

Ben wirkt so verloren, wie er da steht, wie am falschen Ort. Wir blicken uns an, teilen einen Moment. Seine großen blauen Augen, so sanft, scheinen zu zerreißen. Er wirkt wie ein verlorenes Kind. Ich kann schon sehen, dass er nie einen Finger krümmen würde, um mir zu schaden.

Bis jetzt hatte ich mich damit abgefunden, jetzt sterben zu müssen. Aber jetzt, wo ich Ben hier sehe, gefangen in dieser selben elenden Lage, so hilflos, kehrt mein Lebenswille zurück. Ich muss einen Weg finden, uns hier herauszubekommen. Ich muss uns retten. Wenn nicht um meinetwillen, dann um seinetwillen.

Ich denke schnell, mein Herz rast, als ich versuche, mich zu konzentrieren, die ohrenbetäubende Menge auszublenden.

Die Menge beginnt zu buhen, wütend, dass keiner von uns anfängt zu kämpfen. Langsam wird ihre Enttäuschung zu Wut und sie beginnen, Dinge auf den Käfig zu werfen. Verdorbene Tomaten und alles mögliche andere treffen das Metall, als die Leute Gegenstände nach uns werfen.

Plötzlich fühle ich wieder einen starken elektrischen Schlag in meinen Nieren. Als ich herumfahre, sehe ich, wie der Schlagstock, der eigentlich für Vieh gedacht ist, durch den Drahtzaun gesteckt wird. Der Sklaventreiber zieht ihn schnell zurück, als ich versuche, ihn ihm aus der Hand zu reißen. Gleichzeitig erwischt er Ben. Es ist ein schmutziger Trick: Sie versuchen uns, zum Handeln zu zwingen, wütend zu machen, uns aufeinander zuzutreiben. Die Menge schreit vor Begeisterung.

Aber wir stehen immer noch still da, blicken uns an. Keiner von uns ist bereit zu kämpfen.

„Du hast mir Deine letzte Mahlzeit gegeben“, sage ich zu ihm, über den Lärm der Menge hinweg.

Er nickt mir zu, langsam, zu starr vor Angst, um zu sprechen.

Plötzlich fällt etwas vom Himmel, landet vor uns. Es ist eine Waffe. Ein Messer. Ich sehe es mir genauer an und stelle entsetzt fest, dass es das Messer meines Vaters ist, das Logo des Marine Corps ist an der Seite eingeprägt.

Die Menge jubelt, als die Waffe landet, sie nehmen an, jetzt werden wir kämpfen.

Der Anblick von Papas Messer lässt mich an Bree denken. Und mir wird klar, wieder einmal, dass ich überleben muss. Um sie zu retten. Wenn sie noch lebt.

Plötzlich wird die Menge still. Ich sehe mich um und versuche zu verstehen, was vor sich geht. So still habe ich es noch nicht erlebt hier. Ich schaue auf und sehe, dass der Anführer hoch oben auf dem Podium steht. Sie sind alle still, weil sie aufmerksam sind.

„Ich erkläre eine Änderung der Regeln in der Arena!“, kündigt er an, seine tiefe Stimme hallt wider. Er spricht langsam und bewusst. Die Menge hängt an seinen Lippen. Das ist ganz offensichtlich ein Mann, der es gewöhnt ist, dass man ihm zuhört.

„Wir werden zum ersten Mal überhaupt einen Überlebenden erlauben. Nur einen!“, verkündet er. „Der Gewinner dieses Kampfes wird begnadigt. Das gilt auch für seine Geschwister. Nach diesem Kampf sind sie frei.“

Der Anführer setzt sich langsam wieder hin. Durch die Menge geht ein aufgeregtes Murmeln. Mehr Wetten werden platziert.

Ich schaue wieder auf das Messer hinunter und jetzt sehe ich, dass Ben es auch ansieht.

Eine Chance zum Überleben. Auf Freiheit. Nicht nur für mich – sondern auch für Bree. Wenn ich Ben töte, wird sie das retten. Das ist meine Chance. Das ist mein Ticket nach draußen.

Als ich sehe, wie Ben das Messer anschaut, wird mir klar, dass dieselben Gedanken auch durch seinen Kopf rasen. Das ist seine Chance, seinen kleinen Bruder zu retten.

Ich greife danach und hebe es auf.

Das war einfach. Ben bewegt sich nicht einmal.

Aber ich aus einem anderen Holz geschnitzt als er. Ich tue, was ich tun muss, um zu überleben. Was ich tun muss, damit Bree überlegt.

Also lehne ich mich zurück, ziele, und mache mich bereit, das Messer meines Vaters zu werfen.

Tu es, Brooke! Rette Deine Schwester! Du hast eine Verantwortung! TU ES!

Ich lehne mich nach vorne und hole mit aller Kraft Schwung.

Und das ist der Moment, der alles verändert.

TEIL IV

ZWEIUN DZWANZIG

Ich werfe das Messer meines Vaters mit all meiner Kraft, und in diesem Moment hält die Menge still ihren Atem an. Die Klinge funkelt im Licht, als sie in rasender Geschwindigkeit durch die Luft fliegt. Das ist der stärkste und genaueste Wurf, den ich jemals geschafft habe. Ich weiß schon, dass er sein Ziel treffen wird. Und dass es den sicheren Tod bedeuten wird.

In wenigen Momenten werde ich frei sein.

Schon eine Sekunde später, als die Metallklinge die Luft durchschneidet, bin ich endgültig sicher, dass es ein perfekter Treffer ist.

Die ganze Menge atmet hörbar ein, entsetzt.

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich den Ratschlag meines Vaters missachtet. Ich habe Ben nicht getötet.

Ich habe ihren Anführer getötet.

Das Messer trifft mitten auf die Stirn des Anführers. Ich habe den perfekten Wurf geschafft, gerade hoch genug über dem Zaun, millimetergenau, und dennoch im perfekten Winkel, um ihn in dreißig Meter Entfernung zu treffen. Das Messer trifft ihn so hart, dass es ihn am Stuhl festnagelt. Er sitzt da, die Augen weit offen, erstarrt noch vor Entsetzen und schon tot.

In der Arena herrscht blankes Schweigen. Mehrere Sekunden lang ist die Menge zu schockiert, um auch nur reagieren zu können. Ich könnte eine Stecknadel fallen hören.

Und dann: Pandämonium. Tausende von Leuten springen aus ihren Sitzen hoch und laufen in alle Richtungen. Einige rennen verängstigt um ihr Leben. Andere sehen ihre Chance auf Freiheit und rennen zu den Ausgängen. Einige kämpfen gegeneinander, andere beginnen, gegen die Sklaventreiber zu kämpfen. Es ist, als würde eine gewaltige Energie freigesetzt, die zu lang unter Verschluss gehalten worden ist.

Die Sklaventreiber eilen in alle Richtungen und versuchen, die Ordnung aufrecht zu erhalten.

Ich schaue zur Käfigtür, frage mich, ob wir entkommen können, aber da sind schon Wachen, die versuchen, das Schloss zu öffnen, um uns holen zu kommen.

Ich renne zu Ben, der immer noch da steht, schockiert, und fasse ihn am Arm.

„KOMM MIT!“, brülle ich.

Ich nehme seine Hand, renne quer durch den Ring, springe auf die Käfigwand auf und klettere die Wand hoch. Ich klettere direkt nach oben und bin erleichtert darüber, Ben an meiner Seite zu sehen.

Gerade noch rechtzeitig. Die Sklaventreiber haben die Metalltür geöffnet und eilen direkt auf uns zu.

Aber wir sind schon oben auf dem Rand des Käfigs, fast fünf Meter hoch. Ich sehe über den Rand und zögere einen Moment: Das wird ein steiler Fall und eine harte Landung. Auch Ben zögert.

Aber wir haben keine andere Wahl. Jetzt oder nie.

Ich springe.

Ich lande hart auf meinen Füßen, fast fünf Meter tiefer, auf dem Beton. Meine Wade explodiert vor Schmerz, als ich auf dem Boden zusammensacke. Als ich mich zur Seite rolle, schmerzen meine gebrochenen Rippen ebenso sehr. Der Schmerz ist kaum noch auszuhalten, aber wenigstens habe ich nicht das Gefühl, mir noch etwas anderes gebrochen zu haben. Ich habe es geschafft.

Ich schaue hinüber, hoffe, Ben in dem Chaos neben mir zu sehen, die Menge kommt aus allen Richtungen auf mich zu. Aber meine Zuversicht schwindet, als ich sehe, dass er nicht da ist. Er ist immer noch hoch oben auf der Käfigwand, er zögert. Er hat Angst, zu springen.

Die Sklaventreiber klettern schon hoch, sind fast bei ihm. Er ist erstarrt vor Panik.

Ich kämpfe mich auf meine Füße und schreie zu ihm hoch.

„BEN!” brülle ich. „SPRING! TU ES!“

Ich höre die Panik in meiner Stimme. Es ist keine Zeit mehr. Wenn er jetzt nicht springt, muss ich ohne ihn gehen.

Aber plötzlich, Gott sei Dank, taucht Ben in die Menge ein. Auch er trifft hart auf dem Boden auf, er bricht zusammen. Und dann, nach einem Moment, steht er auf. Er wirkt benommen, aber soweit ich sehen kann, unverletzt. Ich greife seinen Arm und wir rennen.

Es ist ein solches Pandämonium, dass niemand wirklich Notiz von uns nimmt. Die Leute kämpfen gegeneinander, darum, herauszukommen. Ich schaffe es, uns durch die Menge zu schleusen, in ihrer Anonymität zu verstecken. Dennoch kann ich erkennen, dass die Gruppe von Sklaventreibern uns immer noch auf der Spur ist.

Ich steuere auf einen der Tunnel zu, wohin Hunderte fliehen, und wir schließen uns der panischen Flucht an, mischen uns unter diese Leute. Ich kann fühlen, wie die Sklaventreiber sich hinter uns einen Weg durch die Menschenmenge bahnen, uns folgen. Ich weiß nicht, wie weit wir es schaffen können. Die dichte Menge bewegt sich kaum weiter.

Ich betrete die Dunkelheit einer der Tunnel, und währenddessen presst sich eine Hand hart auf meinen Mund und jemand zieht mich zurück. Eine andere Hand packt Ben, hält ihm ebenfalls den Mund zu und zieht auch ihn zurück.

Wir sind gefangen worden, werden in die Schwärze zurückgezogen. Ich werde dicht an eine Wand gepresst, und der, der mich erwischt hat, hält mich in einem eisernen, tödlichen Griff. Ich kann keinen Widerstand leisten. Ich frage mich, ob ich jetzt wirklich sterben muss.

Die Gruppe der Sklaventreiber rennt an uns vorbei, durch den Tunnel, sie denken immer noch, sie würden uns folgen. Ich kann es kaum glauben: Die sind wir los.

Jetzt bin ich dankbar dafür, dass jemand uns zur Seite gezogen hat. Und als sich der Griff um meinen Mund lockert, frage ich mich, warum mir jemand gerade diesen Gefallen getan hat. Er löst seinen Griff komplett, und als ich mich über meine Schulter schaue, sehe ich einen großen Soldaten, in Schwarz gekleidet, der aber keine Gesichtsmaske trägt. Er sieht anders aus als die anderen. Er scheint etwa 22 zu sein, und sein Gesicht ist perfekt, er hat ein markantes Kinn und kurzes, braunes Haar. Er blickt mit grünen Augen auf uns herunter, die einen erstaunlichen Kontrast zu seinem Verhalten darstellen: Sie strahlen Sanftheit aus, was hier völlig fehl am Platz wirkt.

„Kommt mir mit“, sagt er eindringlich.

Er dreht sich um und verschwindet in einer Seitentür, die in einer Wand versteckt ist. Ben und ich tauschen einen Blick aus, dann folgen wir ihm sofort, bücken uns unter der Tür und betreten die Kammer auf der Seite.

Dieser Mann hat uns gerade das Leben gerettet. Und ich habe keine Ahnung, wer er ist.

*

Der Soldat schließt die Tür hinter uns und dreht den Schlüssel im Schloss um. Es ist ein kleiner Raum, wie eine Zelle, mit einem winzigen Fenster am oberen Rand. Es kommt kein Sonnenlicht durch, also nehme ich an, dass noch Nacht ist. Das Zimmer wird nur durch eine kleine rote Notlampe beleuchtet. Er wendet sich uns zu und wir stehen alle da und sehen uns an.

„Warum hast Du uns gerettet?“, frage ich.

„Ihr seit noch nicht gerettet“, antwortet er kalt. „Da draußen sind noch Tausende von diesen Monstern, die nach Euch suchen. Ihr werdet das hier aussitzen müssen, warten, bis zum Tageslicht. Dann können wir versuchen, herauszukommen. Unsere Chancen sind gering. Aber wir haben keine andere Wahl.“

„Aber warum?“, dringe ich in ihn. „Warum tust Du das?“

Er geht noch einmal hinüber, prüft das Türschloss. Dann murmelt er uns zu: „Weil ich hier auch raus will.“

Ich stehe still, zwischen Ben und dem Soldaten. Ich höre das Trampeln der Füße jenseits der Tür, wie sie durch den Gang rennen. Das Schreien und Grölen nimmt kein Ende, es klingt, als würde der wütende Mob abwechselnd nach uns suchen und gegeneinander kämpfen. Ich habe die Büchse der Pandora geöffnet: Da draußen herrscht das totale Chaos. Ich bete, dass niemand anderes auf die Idee kommt, sich die Aussparung in der Mauer anzusehen – oder, falls doch, dass die Tür hält.

Meine Angst wird real, als ich höre, wie jemand an dem Türgriff rüttelt. Der Soldat legt sein Gewehr an, zielt auf die Tür und lehnt sich zurück. Er hält es stabil, ziel immer auf die Tür.

Ich zittere, Schweiß rinnt meinen Rücken herunter, obwohl es kalt ist hierdrin. Wer auch immer da draußen ist, fummelt weiter an dem Türgriff herum. Wenn sie sich öffnet, ist es aus mit uns. Vielleicht können wir den ersten töten, aber der Schuss würde die anderen auf uns aufmerksam machen, und der ganze Mob würde kommen. Ich halte meinen Atem an, es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, und endlich hört es auf. Ich höre, wie er sich umdreht und wegrennt.

Ich atme erleichtert aus. Wahrscheinlich war es nur jemand, der Zuflucht gesucht hat.

Langsam entspannt sich auch der Soldat wieder. Er senkt sein Gewehr.

„Wer bist Du“, frage ich, leise, aus Angst, dass jemand uns hören könnte.

„Ich heiße Logan“, sagt er, die Hand gibt er mir nicht.

„Ich bin Brooke und das hier ist –“, beginne ich, aber er fällt mir ins Wort.

„Ich weiß“, sagt er kurz angebunden. „Alle Kandidaten werden angekündigt.“

Natürlich.

„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet“, dringe ich weiter in ihn. „Ich habe Dich nicht nach Deinem Namen gefragt. Ich habe gefragt, wer Du bist.“

Kalt sieht er mich an, abweisend.

„Ich bin einer von ihnen“, sagt er zögernd. „Oder zumindest war ich das.“

„Ein Sklaventreiber?“, fragt Ben, überrascht und empört.

Logan schüttelt den Kopf.

„Nein. Ein Aufseher bei den Spielen. Ich habe in der Arena Wache gestanden. Bei den Missionen der Sklaventreiber war ich nie dabei.“

„Aber damit stehst Du immer noch auf ihrer Seite“, schnappe ich und kann die Verurteilung in meiner Stimme hören. Ich weiß, dass ich nicht so mit ihm sprechen sollte – immerhin hat er gerade unser Leben gerettet. Aber dennoch muss ich an die Leute denken, die Bree entführt haben, und es fällt mir schwer, Sympathie zu empfinden.

Er zuckt mit den Schultern. „Wie ich schon sagte, nicht mehr.“

Ich sehe ihn an.

„Du verstehst das nicht“, sagt er, erklärend. „Man hat hier keine Optionen. Entweder macht man mit, oder man stirbt. So einfach ist das. Ich hatte keine Wahl.“

„Ich hätte mich entschieden zu sterben“, sage ich, abweisend.

Er sieht mich an und sogar in dem halbdunklen Licht kann ich die Intensität in seinen grünen Augen erkennen. Wider Willen muss ich bemerken, wie schön sie sind. Er hat etwas Adliges an sich, etwas Ritterliches, das ich so noch nie gesehen habe.

„Hättest Du?“, fragt er. Er schaut zu mir herüber. „Vielleicht“, sagt er schließlich. „Vielleicht bist Du ein besserer Mensch als ich. Aber was ich getan habe, habe ich getan, um zu überleben.“

Er fängt an, im Raum hin- und herzugehen.

„Aber wie ich schon sagte, nichts davon spielt jetzt noch eine Rolle“, fährt er fort. „Die Vergangenheit ist die Vergangenheit. Ich will hier aus.“

Ich merke, wie voreingenommen ich bin, und habe ein schlechtes Gewissen. Vielleicht hat er Recht. Vielleicht, wenn ich noch hier gelebt hätte, in der Stadt, hätte ich auch mitgemacht. Ich weiß nicht, unter welchem Druck er stand.

„Und nun?“, frage ich. „Jetzt verlässt Du sie? Du wirst abtrünnig?“

„Ich fliehe“, sagt er. „Ich habe genug. Dich kämpfen zu sehen – das hat etwas mit mir gemacht. Du hattest einen solchen Kampfgeist. Ich wusste, dass das mein Moment war, dass ich gehen musste, auch, wenn ich beim Versuch sterben sollte.“

Ich höre die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme und weiß, dass er die Wahrheit spricht. Ich bin überrascht zu hören, dass ich ihn inspiriert habe. Ich habe nicht versucht, irgendjemanden zu inspirieren – nur, am Leben zu bleiben. Und ich bin dankbar für seine Hilfe.

Aber nach der Anzahl an Füßen zu urteilen, die ich draußen vor der Tür höre, ist die Sache sowieso verloren. Ich sehe nicht, wie wir jemals hier herauskommen könnten.

„Ich weiß, wo es ein Boot gibt“, spricht er weiter, als könnte er meine Gedanken lesen. „Es liegt an der West Side, an der 42nd. Es ist ein kleines Motorboot. Es wird verwendet, um auf dem Hudson Streife zu fahren. Aber die erste Patrouille fährt erst nach Sonnenaufgang. Wenn ich es schaffe, in der Dämmerung dort zu sein, kann ich es stehlen. Und damit flussaufwärts fahren.“

„Wohin?“ frage ich.

Mit leeren Augen sieht er mich an.

„Wo willst Du hin?“ dringe ich in ihn.

Er zuckt mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Es ist mir egal. Irgendwo anders hin. Soweit weg, die der Fluss mich bringt, nehme ich an.“

„Denkst Du, Du kannst in den Bergen überleben?“, fragt Ben plötzlich. Ich kann etwas Scharfes in seiner Stimme hören, etwas Unbekanntes, etwas, das ich noch nicht kenne. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, es hört sich wie Besitzdenken an. Wie Eifersucht.

Plötzlich erröte ich, als mir klar wird: Ben hat Gefühle für mich. Er ist eifersüchtig auf Logan.

Yaş sınırı:
16+
Litres'teki yayın tarihi:
09 eylül 2019
Hacim:
363 s. 6 illüstrasyon
ISBN:
9781632910479
İndirme biçimi:
Serideki Birinci kitap "Trilogie Des Überlebens"
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Ses
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