Kitabı oku: «Arena Eins: Die Sklaventreiber », sayfa 9

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NEUN

Der Schuss ist ohrenbetäubend, und einen Augenblick später ist das Auto voller Blut. Ich bin so überwältigt von Adrenalin, dass ich gar nicht weiß, wer zuerst geschossen hat.

Ich bin schockiert, als ich nach unten schaue und erkenne, dass ich ihm in den Kopf geschossen habe.

Ein Schrei gellt. Ich sehe auf den Rücksitz und erkenne das jungen Mädchen hinter der Fahrerseite, schreiend. Plötzlich lehnt sie sich nach vorn, zieht sich aus dem Sitz, springt heraus und läuft in den Schnee.

Einen Moment lang frage ich mich, ob ihr nachlaufen soll – ganz offensichtlich steht sie unter Schock, und in ihrem Zustand bezweifle ich, dass sie überhaupt weiß, wo sie hinwill. Bei diesem Wetter und so weit ab bezweifle ich, dass sie lange überleben kann.

Aber dann denke ich an Bree und weiß, dass ich mich konzentrieren muss. Sie ist jetzt das Wichtigste. Ich kann mir nicht leisten, Zeit zu verschwenden, indem ich das Mädchen zurückhole. Ich drehe mich um sehe sie rennen, es ist ein merkwürdiges Gefühl, dass sie so viel jünger sein sollte als ich. Wahrscheinlich ist sie ungefähr in meinem Alter.

Ich prüfe die Reaktion des gefangenen Jungen im Rücksitz, der vielleicht zwölf ist. Aber er sitzt nur da und starrt, betäubt, in einem Schockzustand. Er blinzelt nicht einmal. Ich frage mich, ob er gerade eine Art psychischen Zusammenbruch hat. Ich stehe auf und sehe zu Ben hinüber, der immer noch da steht und die Leiche anstarrt. Er sagt nicht ein Wort.

Plötzlich erfasst mich, wie schwerwiegend es ist, was ich getan habe: Ich habe gerade einen Mann getötet. Nie im Leben hätte ich vermutet, dass ich das jemals tun würde. Ich habe mich sogar immer schon schlecht gefühlt, wenn ich ein Tier getötet habe, und mir wird klar, dass ich mich jetzt schrecklich fühlen sollte.

Aber ich bin zu taub. Jetzt kann ich nur fühlen, dass ich das, was ich getan habe, getan habe, um mich zu verteidigen. Schließlich war er ein Sklaventreiber, und er ist hierhergekommen, um uns zu verletzen. Ich weiß, dass ich mehr Reue empfinden sollte –aber ich tue es nicht. Das erschreckt mich. Ich kann nicht anders als mich zu fragen, ob ich mehr wie Papa bin, als ich zugeben möchte.

Ben steht immer noch nutzlos herum und glotzt, also renne ich auf seine Seite des Autos und öffne die Beifahrertür. Ich beginne, die Leiche herauszuziehen. Sie ist schwer.

„Hilf mir!“, schnappe ich. Dass er nichts tut, macht mich wütend – während die anderen Sklaventreiber davonkommen.

Schließlich eilt Ben herbei und hilft mir. Wir ziehen den toten Sklaventreiber heraus, das Blut befleckt unsere Kleidung. Wir gehen ein paar Meter und werfen ihn dann in den Schnee, der rot wird. Schnell fasse ich nach unten und nehme der Leiche die Waffe und die Munition weg, weil ich erkenne, dass Ben entweder zu passiv ist oder keinen klaren Gedanken fassen kann.

„Nimm seine Kleidung“, sage ich. „Du wirst sie brauchen.“

Ich verschwende keine Zeit mehr. Ich renne zurück zum Auto, öffne die Fahrertür und springe hinein. Ich will die Schlüssel umdrehen, sehe zur Zündung. Aber die Schlüssel sind nicht da.

Mein Mut schwindet. Ich durchsuche hysterisch den Boden des Autos, dann die Sitze, dann das Armaturenbrett. Nichts. Die Schlüssel müssen beim Unfall herausgefallen sein.

Ich sehe draußen nach und bemerke einige ungewöhnliche Spuren im Schnee, die auf die Schlüssel hindeuten könnten. Ich knie mich hin und durchkämme sie, suche. Ich fühle mich mehr und mehr verzweifelt. Es ist, wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Aber dann geschieht ein Wunder: Meine Hand streicht über etwas Kleines. Ich wische den Schnee noch vorsichtiger zur Seite, und Erleichterung überflutet mich, die Schlüssel zu sehen.

Ich springe zurück ins Auto, schalte die Zündung ein, und das Auto springt an. Dieses Fahrzeug ist eine Art von verändertem Muskelauto, etwas wie ein alter Camaro, und der Motor brüllt viel zu laut. Ich kann bereits jetzt sagen, dass es eine schnelle Fahrt wird. Ich hoffe nur, dass es schnell genug ist, um das andere einzuholen.

Ich bin schon dabei, einen Gang einzulegen, als ich hinüberschaue und Ben sehe, der immer noch dasteht und die Leiche anstarrt. Er hat der Leiche immer noch nicht die Kleidung abgenommen, obwohl er da steht und fast erfriert. Ich glaube, den Tod zu sehen, hat ihn mehr berührt als mich. Ich habe alle Geduld verloren und ziehe in Betracht, einfach zu fahren. Es wäre aber nicht fair, ihn allein hierzulassen, besonders, nachdem er – oder zumindest sein Körpergewicht – mich auf der Brücke gerettet haben.

„ICH FAHRE LOS!“, kreische ich. „STEIG EIN!“

Darauf reagiert er. Er rennt zu mir herüber, springt hinein und wirft die Tür zu. Als ich gerade los will, dreht er sich um und schaut auf den Rücksitz.

„„Was ist mir ihm?“, fragt er.

Ich folge seinem Blick und sehe im Rücksitz den Jungen im Schockzustand, der immer noch da sitzt und starrt.

„Willst Du raus?“, frage ich den Jungen. „Jetzt hast Du noch die Chance.“

Aber er antwortet nicht. Ich habe nicht den Luxus von Zeit, um es herauszufinden; es gab schon zu viele Verzögerungen. Wenn er sich nicht entscheiden kann, dann entscheide ich für ihn. Wenn er mit uns kommt, könnte ihn das töten – aber wenn er hierbleibt, stirbt er auf jeden Fall. Also kommt er mit uns.

Ich gebe Gas, mit einem Schlag zurück auf die Autobahn. Erfreut stelle ich fest, dass das Auto noch läuft und zwar schneller, als ich es mir hätte vorstellen können. Ich bin auch froh, zu sehen, dass es gut auf der verschneiten Autobahn zurechtkommt. Ich trete auf die Kupplung und gebe Gas und schalte in den zweiten Gang, dann in den dritten, dann in den vierten … Ich bieten dankbar, dass mein Vater mich gelehrt hat, Schalter zu fahren – noch so etwas männliches, was ich als Jugendliche vielleicht nie hätte lernen sollen, und eine weitere Sache, die ich damals nicht mochte, für die ich jetzt aber dankbar bieten. Ich sehe das Tachometer klettern: 80 … 90 … 100 … 110 … 120 … Ich weiß nicht genau, wie weit ich es treiben kann. Ich habe Angst, wenn ich zu schnell fahre, die Kontrolle im Schnee zu verlieren, besonders, weil diese Autobahn jahrelang nicht gepflegt wurde, und unter dem Schnee kann ich nicht einmal die Schlaglöcher erkennen. Wenn wir nur ein großes Loch oder ein Eisstück erwischen, könnten wir von der Straße abkommen. Ich beschleunige also nur noch etwas weiter, auf 130, und dann entscheide ich mich, es dabei zu belassen.

Ich sehe zu Ben hinüber, der gerade damit fertig ist, seinen Gurt anzuschnallen und sich jetzt am Armaturenbrett festklammert, seine Knöchel weiß, und voller Angst geradeaus auf die Straße vor uns starrt.

„Du hast ihn getötet“, sagt er.

Ich kann ihn bei dem Heulen der Motoren kaum hören, und ich frage mich, ob ich mir das nur eingebildet habe, ob ich mein Gewissen habe sprechen hören. Aber Ben dreht sich zu mir und wiederholt es:

„Du hast diesen Mann getötet“, sagt er lauter, als wäre er erstaunt, dass so etwas passieren könnte.

Ich bin mir nicht sicher, was ich antworten soll.

„Ja, habe ich“, sage ich schließlich genervt. Es ist nicht nötig, dass er mich daran erinnert. „Hast Du ein Problem damit?“

Langsam schüttelt er den Kopf. „Ich habe noch nie gesehen, wie ein Menschen getötet wird.“

„Ich habe das getan, was ich tun musste“, schnappe ich zurück, defensiv. „Er hat seine Pistole gezogen.“

Ich gebe mehr Gas, bin bei 135, und als wir um die Kurve biegen, bin ich erleichtert, das andere Auto am Horizont zu sehen. Ich hole auf, fahre schneller, als sie es wagen würden. Auf diese Art kann ich sie in ein paar Minuten schon eingeholt haben. Ich bin ermutigt.

Ich bin sicher, dass sie uns sehen – ich hoffe, sie erkennen uns nicht. Vielleicht glauben sie, die anderen Sklaventreiber haben ihr Auto wieder auf die Straße bekommen. Ich glaube nicht, dass sie unsere Begegnung gesehen haben.

Ich gebe sogar noch mehr Gas, bin bei 140, und der Abstand wird geringer.

„Was wirst Du tun, wenn wir sie eingeholt haben?“, ruft Ben mit Panik in der Stimme.

Genau die Frage habe ich mir auch gestellt. Ich weiß es noch nicht. Ich weiß nur, dass ich sie einholen muss.

„Wir können nicht auf ihr Auto schießen, falls Du daran denkst“, sagt er. „Die Kugel könnte meinen Bruder töten – oder Deine Schwester.“

„Ich weiß“, antworte ich. „Wir werden nicht schießen. Wir werden sie von der Straße abdrängen“, sage ich, weil ich plötzlich eine Entscheidung getroffen habe.

„Das ist verrückt!“, brüllt er und umklammert das Armaturenbrett fester, als der Abstand noch geringer wird. Der Schnee prallt wie verrückt von unserer Windschutzscheibe ab, und ich fühle mich wie in einem Videospiel, als würde ich die Kontrolle verlieren. Der Taconic Parkway macht Kurven, die enger werden.

„Das könnte sie töten!“, brüllt er. „Wozu soll das gut sein? Mein Bruder wird da drinnen sterben!“

„Meine Schwester ist auch da drin!“, schreie ich zurück. „Denkst Du, ich will, dass sie stirbt?“

„Was denkst Du Dir denn an?“, schreit er.

„Hast Du irgendeine andere Idee?!“, schreie ich zurück. „Ich kann sie ja nicht gerade darum bitten, anzuhalten.“

Er ist still.

„Wir müssen sie stoppen“, fahre ich fort. „Wenn sie die Stadt erreichen, bekommen wir sie nie wieder zurück. Das ist ihr sicherer Tod. So haben sie zumindest eine Chance.“

Gerade, als ich wieder beschleunigen will, überraschen mich die Sklaventreiber, indem sie plötzlich langsamer werden. Nach wenigen Augenblicken bin ich neben ihnen. Zuerst verstehe ich nicht, warum sie das machen, dann wird mir klar: Sie denken, wir wären ihre Partner. Ihnen ist immer noch nicht klar, dass wir es sind.

Wir sind neben ihnen, und als ich gerade das Lenkrad herumreißen will, in sie hineinfahren will, öffnet sich ihr getöntes Fenster auf der Beifahrerseite, und es zeigt sich das grinsende Gesicht eines Sklaventreibers, der seine Gesichtsmaske hochgeschoben hat. Er geht immer noch aus, dass ich einer von ihnen bin.

Ich senke mein Fenster ebenfalls und blicke ihn finster an: Er will, dass er mich gut gesehen hat, bevor ich ihn in die Hölle schicke.

Sein Lächeln ist weg und sein Gesichtsausdruck verwandelt sich in einen des Schocks. Ich habe immer noch das Überraschungselement, und will nun das Lenkrad rumreißen, als ich einen Blick auf Bree auf dem Rücksitz erhasche. Sie ist am Leben. Auch sie sieht mich an, voller Angst.

Plötzlich treffen wir ein Schlagloch. Das Geräusch ist ohrenbetäubend, und unser Auto wackelt, als wenn eine Bombe eingeschlagen wäre. Es rüttelt mich so hart durch, dass mein Kopf an die Metalldecke schlägt und meine Zähne ineinanderkrachen. Es fühlt sich an, als hätte ich eine Füllung verloren. Unser Auto fährt wilde Schlangenlinien, und ich brauche mehrere Sekunden, bis ich die Kontrolle wiederhabe und gerade fahre. Das war knapp. Das war dumm von mir: Ich hätte meine Augen nie von der Straße nehmen dürfen. Wir haben an Geschwindigkeit verloren, das andere Auto hat beschleunigt und ist jetzt gute fünfzig Meter vor uns. Schlimmer noch, jetzt wissen wir, dass wir keine von ihnen sind.

Ich beschleunige wieder: 130 … 140 … Ich trete auf das Pedal, bis es am Boden ist, aber weiter lässt es sich nicht treten. Der Tacho steht auf 150. Ich gehe davon aus, dass das Auto vor mir genauso schnell fahren kann, aber offensichtlich sind sie vernünftiger. Das Eis auf dieser Straße ist sogar bei 80 Meilen pro Stunde riskant, und sie sind nicht bereit, das zusätzliche Risiko einzugehen. Ich aber habe nichts zu verlieren. Wenn ich Bree verliere, habe ich ohnehin nichts mehr, wofür ich leben wollen würde.

Wir nähern uns ihnen wieder. Sie sind noch dreißig Meter entfernt … Zwanzig.

Plötzlich senkt sich das Beifahrerfenster und das Licht spiegelt etwas Glänzendes wieder. Zu spät erkenne ich, was es ist: eine Pistole.

Ich trete in die Bremsen, genau, als sie mehrere Male schießen. Ich ducke mich, als die Kugeln von unserer Motorhaube und Windschutzscheibe abprallen und der Klang der abprallenden Kugeln füllt unsere Ohren. Zuerst denke ich, jetzt ist es vorbei, aber dann wird mir klar, dass die Kugeln nicht eingedrungen sind: Dieses Auto muss kugelsicher sein.

„Die werden uns umbringen!“, schreit Ben. „Hör auf! Es muss einen anderen Weg geben!“

„Es gibt keinen anderen Weg!“, schreie ich zurück, mehr, um mir selbst Mut zu machen als ihm.

Ich habe eine Art innere Grenze überschritten, und ich weigere mich absolut, nachzugeben.

„Es gibt keinen anderen Weg“, wiederhole ich ruhig zu mir selbst, meine Augen fest auf der Straße.

Ich mache es noch einmal, schwenke zur Seite, hole neben ihnen auf. Mit einem Mal reiße ich das Lenkrad herum und fahre in sie hinein, genau, als der Sklaventreiber wieder seine Pistole anlegt. Mein vorderer Kotflügel trifft ihr Hinterrad. Ihr Auto fährt wilde Schlangenlinien, meins auch. Einen Moment lang scheinen beide Autos außer Kontrolle zu sein. Sie knallen in eine metallene Leitplanke, dann federn sie zurück und knallen in unser Auto, so dass wir unsererseits in einer Leitplanke landen.

Die Autobahn wird breiter und es gibt keine Leitplanken mehr, nur flaches Ackerland auf beiden Seiten. Es ist perfekt. Jetzt kann ich sie kriegen. Ich beschleunige wieder, will noch einmal ausschwenken. Ich habe sie perfekt im Blick und bereite mich darauf vor, wieder das Steuer herumzureißen.

Plötzlich glänzt wieder Metall, als der Sklaventreiber wieder seine Pistole in der Hand hat.

„ACHTUNG!“, schreit Ben.

Aber es ist zu spät. Pistolenschüsse fallen, und noch bevor ich ausschwenken kann, zerreißen die Kugeln unsere vorderen Reifen. Ich verliere vollständig die Kontrolle über das Auto. Ben schreit, als wir über die Straße geschleudert werden. Ich auch, wider Willen.

Meine Welt dreht sich von oben nach unten, als sich das Auto überschlägt und wir uns wieder und wieder drehen.

Mein Kopf schlägt gegen das Metalldach. Ich fühle den Sicherheitsgurt in meine Brust einschneiden, und die Welt ist nur noch ein Nebel hinter der Windschutzscheibe. Das Geräusch von krachendem Metall ist so laut in meinen Ohren, dass ich kaum denken kann.

Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist der Wunsch, mein Vater könnte mich jetzt hier sehen, sehen, wie nahe ich dran war. Ich frage mich, ob er stolz wäre.

Und dann, nach einem letzten Aufprall, wird meine Welt schwarz.

ZEHN

Ich weiß nicht, wie lange ich weg war. Ich öffne meine Augen und erwache mit einem furchtbaren Schmerz in meinem Kopf. Etwas ist falsch, und ich kann nicht herausfinden, was es ist.

Dann wird es mir klar: Die Welt steht auf dem Kopf.

Ich fühle, wie mir das Blut ins Gesicht schießt. Ich sehe mich um, versuche, herauszufinden, was passiert ist, wo ich bin, ob ich noch am Leben bin. Und langsam wird mir alles klar.

Das Auto steht auf dem Kopf, der Motor ist aus, und ich bin immer noch angeschnallt auf dem Fahrersitz. Es ist still. Ich frage mich, wie lange ich schon so hier sitze. Ich lang hinüber, bewege langsam meinen und versuche, nach Verletzungen zu tasten. Dabei fühle ich einen stechenden Schmerz in meinen Armen und Schultern. Ich weiß nicht, ob ich verletzt bin oder wo, und ich kann es nicht sagen, solange ich kopfüber im Sitz hänge. Ich muss mich abschnallen.

Weil ich den Gurt nicht sehen kann, taste ich mich am Riemen entlang, bis ich etwas Kaltes und Kunststoff fühle. Ich drücke meinen Daumen hinein. Zuerst gibt es nicht nach.

Ich drücke stärker.

Komm schon.

Dann ein plötzliches Klicken. Der Gurt springt ab und ich falle, lande direkt mit einem Gesicht auf dem Metalldach. Ich muss wohl dreißig Zentimeter gefallen sein und meine Kopfschmerzen sind noch viel schlimmer.

Es dauert einige Sekunden, bis ich wieder bei mir bin und langsam auf die Knie komme. Ich sehe hinüber, zu Ben neben mir. Er ist noch angeschnallt und kopfüber. Sein Gesicht ist voller Blut, das langsam aus seiner Nase tropft, und ich kann nicht feststellen, ob er noch lebt oder nicht. Aber seine Augen sind geschlossen, und das sehe ich als ein gutes Zeichen – immerhin sind sie nicht offen und starr.

Ich sehe auf den Rücksitz, nach dem Jungen – und bereue es sofort. Er liegt auf dem Boden des Wagens, sein Nacken ist in einer unnatürlichen Position verdreht, seine Augen sind offen und starr. Tot.

Ich fühle mich dafür verantwortlich. Vielleicht hätte ich ihn früher zwingen sollen, auszusteigen. Ironischerweise wäre dieser Junge vielleicht besser drangewesen, wenn er bei den Sklaventreibern geblieben wäre, als bei mir. Aber ich jetzt nichts mehr tun.

Den Jungen tot zu sehen, macht mir noch einmal die Schwere des Unfalls deutlich, noch einmal suche ich meinen Körper nach Verletzungen ab und weiß doch nicht einmal, wo ich schauen soll, weil alles wehtut. Aber als ich mich drehe, fühle ich einen brennenden Schmerz in meinen Rippen und es schmerzt, tief zu atmen. Ich fasse an, und die Stelle reagiert empfindlich auf die Berührung. Es fühlt sich an, als hätte ich mir eine weitere Rippe gebrochen.

Ich kann mich bewegen, aber es tut weh wie die Hölle. Außerdem habe ich noch das brennende Schmerzen in meinem Arm von dem Splitter, der mich bei unserem vorigen Unfall getroffen hat. Mein Kopf fühlt sich schwer an, als würde er in einem Schraubstock klemmen, und ich habe pochende Kopfschmerzen, die einfach nicht weggehen wollen. Wahrscheinlich habe ich eine Gehirnerschütterung.

Aber jetzt ist keine Zeit zum Nachdenken. Ich muss sehen, ob Ben noch lebt. Ich fasse hinüber und schüttele ihn. Er reagiert nicht.

Ich denke, das Beste wird sein, ihn herauszuziehen, stelle aber fest, dass das nicht so leicht gehen wird. Erst einmal drücke ich kräftig auf den Knopf, um seinen Sicherheitsgurt zu lösen. Der Gurt springt ab und Ben fällt schlagartig nach unten und landet hart, mit dem Gesicht zuerst, auf dem Metalldach. Er stöhnt laut, und Erleichterung durchflutet mich: Er lebt.

Er liegt da, zusammengerollt, und stöhnt. Ich lehne mich hinüber und stoße ihn an, wieder und wieder. Ich will ihn wecken, sehen, wie stark er verletzt ist. Er windet sich, aber scheint immer noch nicht vollständig bei Bewusstsein zu sein.

Ich muss aus diesem Auto raus: Ich fühle mich klaustrophobisch hier drin, besonders in der Nähe des toten Jungen, der mich mit seinen bewegungslosen Augen immer noch anstarrt. Ich greife nach dem Türgriff. Meine Sicht verschwimmt, so dass ich sie schwer finde, vor allem, weil alles auf den Kopf gestellt ist. Ich benutze beide Hände, taste nach der Tür und finde sie schließlich. Ich ziehe daran, aber nichts passiert. Großartig. Die Tür muss blockiert sein.

Ich ziehe wieder und wieder, aber noch immer passiert nichts.

Also lehne ich mich zurück, ziehe mein Knie auf meine Brust und trete die Tür so hart wie möglich mit beiden Füßen. Metall kracht und ein Schwung kalte Luft dringt ein, als die Tür auffliegt.

Ich rolle in eine weiße Welt hinaus. Es schneit wieder, so heftig wie nie zuvor. Es fühlt sich jedoch gut an, aus dem Auto raus zu sein, und komme auf meine Knie und langsam stehe ich wieder. Ich fühle, wie das Blut in meinem Kopf schießt, und einen Moment lang dreht sich die Welt. Langsam werden meine Kopfschmerzen besser, und es ist ein gutes Gefühl, aufrecht zu sitzen, zurück auf meinen Füßen, und frische Luft zu atmen. Als ich versuche, aufzustehen, wird der Schmerz in meinen Rippen schlimmer, auch der in meinem Arm. Ich rolle meine Schultern zurück und fühle mich steif, überall verletzt. Aber nichts anderes fühlt sich gebrochen an, und ich sehe keine Blut. Ich habe Glück.

Ich eile zur Beifahrertür hinüber, knie mich mit einem Bein hin und zerre sie auf. Ich packe Ben am Shirt und versuche, ihn herauszuziehen. Er ist schwerer, als ich dachte, und es ist schwierig. Ich ziehe langsam, aber fest, und schließlich bekomme ich ihn nach draußen in den frischen Schnee. Er landet mit dem Gesicht voran in den Schnee, und davon wird er schließlich wach. Er rollt sich auf seine Seite und wischt den Schnee aus seinem Gesicht. Dann kniet er sich auf seine Hände und Knie, er öffnet seine Augen, starrt auf den Boden und atmet schwer. Währenddessen tropft Blut aus seiner Nase und befleckt den weißen Schnee.

Er blinzelt desorientiert, mehrmals, und dreht sich um und sieht zu mir hoch. Er hält eine Hand hoch, um seine Augen vor dem fallenden Schnee zu schützen.

„Was ist passiert?“, fragt er mit verwaschener Artikulation.

„Wir hatten einen Unfall“, antworte ich. „Bist Du in Ordnung?“

„Ich kann nicht atmen“, sagt er, es klingt nasal, er hält seine Händen unter seine Nase, um das Blut aufzufangen. Als er sich zurücklehnt, kann ich es schließlich erkennen: Er hat eine gebrochene Nase.

„Deine Nase ist hin“, sage ich.

Er sieht mich wieder an, scheint allmählich zu verstehen, und in seinen Augen zeigt sich Angst.

„Keine Sorge“, sage ich und gehe zu ihm hinüber. Ich nehme beide meine Hände und lege sie auf seine Nase. Ich erinnere mich daran, wie Papa mit beigebracht hat, wie man eine gebrochene Nase richtet. Es war spät in der Nacht, als von einer Prügelei in einer Bar nach Hause kam. Ich konnte es nicht glauben. Er ließ mich zusehen und sagte, es wäre gut für mich, etwas Nützliches zu lernen. Er stand im Bad, während ich zusah, lehnte sich an den Spiegel und tat es. Ich erinnere mich noch an das knackende Geräusch.

„Halt still“, sage ich.

Mit einer schnellen Bewegung drücke ich kräftig auf beide Seiten seiner krummen Nase und richte sie gerade. Er schreit auf vor Schmerz und ich fühle mich schlecht. Aber ich weiß, dass es das ist, was er braucht, um die Nase wieder in die richtige Position zu bekommen und den Blutfluss zu stoppen. Ich beuge mich hinunter und gebe ihm einen Klumpen Schnee, so, dass er sie sich gegen die Nase halten soll.

„Das wird das Blut aufhalten und die Schwellung reduzieren“, sage ich.

Ben hält den Klumpen Schnee an seine Nase, in wenigen Augenblicken wird er rot. Ich sehe weg.

Ich trete einen Schritt und zurück und begutachte unser Auto: Da steht es, kopfüber, das Chassis zeigt in den Himmel. Die drei intakten Reifen drehen sich noch, sehr langsam. Ich drehe mich um und schaue zurück in Richtung Autobahn. Wir sind etwa dreißig Meter von der Straße weg – wir müssen wirklich so weit geschleudert worden sein. Ich frage mich, wie groß ihr Vorsprung ist.

Es ist verblüffend, dass wir noch am Leben sind, besonders im Hinblick auf unsere Geschwindigkeit. Wenn ich mir diesen Abschnitt der Autobahn ansehe, stelle ich fest, dass wir Glück hatten: Wenn wir dort hinten weggeschleudert worden wären, wären wir von einer Klippe gestürzt. Und wenn der dicke Schnee uns nicht geschützt hätte, wären die Auswirkungen schlimmer gewesen, da bin ich mir sicher.

Ich begutachte unser Auto und frage mich, ob es einen Weg gibt, es wieder zum Laufen zu bekommen. Ich bezweifle es. Was bedeutet, dass wir Bree nie finden werden, was bedeutet, dass wir hier gestrandet sind, mitten im Nirgendwo, und wahrscheinlich innerhalb eines Tages tot. Wir haben keine Wahl: wir müssen einen Weg finden, damit es wieder funktioniert.

„Wir müssen es umdrehen“, sage ich mit plötzlicher Dringlichkeit. „Wir müssen es wieder auf die Räder bekommen und sehen, ob es noch funktioniert. Ich brauche Deine Hilfe.“

Ben registriert langsam, was ich sage, dann eilt er an meine Seite, stolpernd zuerst. Wir stehen nebeneinander, auf einer Seite des Autos, und beginnen beide, zu drücken.

Wir schaffen es, das Auto zu bewegen, und dann, indem wir die Hebelwirkung ausnutzen, es wieder und wieder zu drücken. Ich brauche alle Kraft, die ich habe, und ich kann fühlen, wie ich im Schnee rutsche, fühle den Schmerz in meinem Bizeps, in meinen Rippen.

Das Auto bewegt sich in größeren und größeren Schwüngen, und gerade, als ich mich frage, ob wir noch mehr geben können, geben wir ihm eine letzte Anstrengung. Ich lange wieder nach oben, über meinen Kopf, drücke und drücke, gehe dabei im Schnee einen Schritt nach vorn.

Es ist gerade genug. Das Fahrzeug erreicht seinen Gipfelpunkt, steht gerade auf der Seite, dann landet es plötzlich mit einem Knall auf allen vier Rädern. Eine riesige Schneewolke steigt auf. Ich stehe da und versuche, wieder Luft zu bekommen, Ben geht es genauso.

Ich begutachte den Schaden. Er ist massiv. Die Motorhaube und das Dach und der Kofferraum sehen aus, als hätte man sie mit einem Vorschlaghammer bearbeitet. Aber faszinierenderweise ist die Karosserie nach wie vor in Form. Nur ein Problem sticht ins Auge. Einer der Reifen – der, der zerschossen wurde – ist in so schlechtem Zustand, dass wir damit unmöglich fahren können.

„Vielleicht gibt es einen Ersatzreifen“, sagt Ben, als würde er meine Gedanken lesen. Als ich zu ihm hinübersehe, eilt er schon zum Kofferraum. Ich bin beeindruckt.

Und eile ebenfalls zum Kofferraum. Mehrmals drückt er den Knopf, aber er lässt sich nicht öffnen.

„Achtung“, sage ich, und als er zurückgetreten ist, hebe ich mein Knie und trete mit meinem Absatz kräftig zu. Der Kofferraum springt auf.

Ich schaue nach unten und bin erleichtert, dort einen Ersatzreifen zu sehen. Ben greift ihn sofort und ich ziehe die Verkleidung zurück, darunter finde ich einen Wagenheber und Schraubenschlüssel. Die nehme ich und folge Ben, der den Ersatzreifen nach vorne schleppt. Ohne zu zögern, nimmt Ben den Wagenheber und klemmt ihn unter die Karosserie, dann nimmt er den Schraubenschlüssel und beginnt. Ich bin beeindruckt davon, wie sicher er mit den Werkzeugen umgeht, und wie schnell er das Fahrzeug anheben kann. Er entfernt alle Schrauben, zieht den nutzlosen Reifen ab und wirft ihn in den Schnee.

Dann setzt er den neuen Reifen auf, und ich halte ihn fest, während er die Schrauben wieder befestigt, eine nach der anderen. Er schraubt sie fest und senkt das Auto wieder ab. Als wir einen Schritt zurücktreten und schauen, ist es, als hätten wir einen ganz neuen Reifen. Ben hat mich mit seinen mechanischen Fertigkeiten überrascht. Das hätte ich nie von ihm erwartet.

Ich verschwende keine Zeit, sondern öffne die Fahrertür, springe wieder in den Wagen und drehe den Schlüssel um. Aber der Mut schwindet mir, als es ruhig bleibt. Das Auto ist tot. Ich drehe wieder und wieder die Zündung. Aber nichts. Gar nichts. Anscheinend hat der Unfall irgendwie das Auto zerstört. Hoffnungslosigkeit macht sich in mir breit. War das alles umsonst?

„Mach die Haube auf“, sagt Ben.

Ich ziehe am Hebel. Ben eilt nach vorne und ich steige wieder aus, um zu ihm zu gehen. Ich sehe ihm zu, wie er hineinlangt und anfängt, mit mehreren Drähten herumzufummeln. Ich bin überrascht von seiner Geschicklichkeit.

„Bist Du ein Mechaniker?“, frage ich.

„Nicht wirklich“, antwortet er. „Mein Vater ist einer. Er hat mir viel beigebracht, damals, als wir noch Autos hatten.“

Er hält zwei Drähte aneinander, und es gibt einen Funken. „Versuch es jetzt“, sagt er.

Ich beeile mich, wieder ins Auto zu kommen, drehe wieder an der Zündung, hoffe und bete. Dieses Mal ist das Auto ziemlich lautstark.

Ben wirft die Motorhaube zu und ich sehe ein stolzes Lächeln auf seinem Gesicht, das schon Schwellungen von der gebrochenen Nase zeigt. Er eilt zurück und öffnet seine Tür. Er will wieder einsteigen, als er plötzlich erstarrt und auf den Rücksitz starrt.

Ich folge seinem Blick und ich erinnere mich. Der Junge auf dem Rücksitz.

„Was sollen wir mit ihm machen?“, fragt Ben.

Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Ich steige wieder aus, lange ins Auto und nehme den Jungen so sanft, wie es geht, heraus, versuche, nicht hinzusehen. Ich ziehe ihn einige Meter durch den Schnee, zu einem großen Baum hinüber, und lege ihn darunter ab. Ich schaue ihn noch für einen Moment an, dann drehe ich mich um und renne zum Auto zurück.

Ben steht immer noch da.

„Das war's?“, fragt er, er klingt enttäuscht.

„Was erwartest du?“, schnappe ich. „Einen Beerdigungsgottesdienst?“

„Es wirkt nur … etwas kaltschnäuzig“, sagt er. „Er ist für uns gestorben.“

„Wir haben keine Zeit für so etwas“, sage ich, mit meinem Latein am Ende. „Wir werden sowieso alle sterben!“

Ich springe zurück in den laufenden Wagen, meine Gedanken sind auf Bree fixiert, darauf, wie weit die anderen Slaventreiber uns schon voraus sind. Während Ben noch seine Tür schließt, brettere ich schon los.

Unser Auto fliegt über das verschneite Feld, einen steilen Graben hoch und mit einem Knall zurück auf die Autobahn. Wir schleudern erst, dann bekommen wir Haftung. Wir sind wieder in Fahrt.

Ich trete auf das Gas, und wir bekommen echte Geschwindigkeit. Ich bin erstaunt: Dieses Auto ist unbezwingbar. Es fühlt sich so gut wie neu an.

Sofort sind wir wieder über 100. Dieses Mal bin ich ein bisschen vorsichtiger, noch geschockt von dem Unfall. Ich schaffe es bis 110, weiter nicht. Ich kann nicht riskieren, noch einmal von der Straße abzukommen.

Ich denke, sie haben mindestens zehn Minuten Vorsprung, und wir werden sie vielleicht nicht mehr einholen können. Aber alles ist möglich. Es wäre nur nötig, dass sie ein einziges Schlagloch treffen, dass ihnen nur ein einziges Missgeschick geschieht … Wenn nicht, werde ich einfach ihren Spuren folgen müssen.

„Wir müssen sie finden, bevor sie die Stadt erreichen“, sagt Ben, als könnte er meine Gedanken lesen. Das wird langsam eine lästige Angewohnheit bei ihm, stelle ich fest. „Wenn sie die Stadt vor uns erreichen, werden wir sie nie wiederfinden.“

„Ich weiß“, antworte ich.

„Und wenn wir die Stadt betreten, werden wir es nie schaffen. Das weißt Du, oder?“

Denselben Gedanken hatte ich auch. Er hat Recht. Nach allem, was ich gehört habe, ist die Stadt eine Todesfalle, gefüllt mit Raubtieren. Wir sind kaum so ausgestattet, dass wir unseren Weg hinauskämpfen könnten.

Ich trete aufs Pedal, gebe etwas mehr Gas. Der Motor heult auf, und jetzt sind mit 120 unterwegs. Der Schnee ist nicht weniger geworden und prallt wieder von der Windschutzscheibe ab. Ich denke an den toten Jungen, sehe sein Gesicht, seine starren Augen. Ich erinnere mich, wie nah wir dem Tod waren, und ein Teil von mir will langsamer fahren. Aber ich habe keine andere Wahl.

Die Fahrt fühlt sich an, als würden wir kriechen, ewig brauchen. Wir fahren zwanzig Meilen, dann dreißig, dann vierzig … immer weiter, ewig durch den Schnee. Ich halte das Lenkrad mit beiden Händen, lehne mich nach vorn, beobachte die Straße genauer, als ich das in meinem Leben jemals zuvor getan habe. Ich weiche Schlaglöchern links und rechts aus wie in einem Videospiel. Was bei dieser Geschwindigkeit und in diesem Schnee schwierig ist. Dennoch schaffe ich es, fast allen auszuweichen. Ein oder zwei Mal schaffe ich es jedoch nicht, und dafür zahlen wir einen hohen Preis, mein Kopf schlägt gegen das Dach, und meine Zähne schlagen aufeinander. Aber was auch immer passiert, ich fahre weiter.

Yaş sınırı:
16+
Litres'teki yayın tarihi:
09 eylül 2019
Hacim:
363 s. 6 illüstrasyon
ISBN:
9781632910479
İndirme biçimi:
Serideki Birinci kitap "Trilogie Des Überlebens"
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