Kitabı oku: «Ein Thron für Schwestern », sayfa 12
“Achtung Kate”, warnte Geoffrey sie. “Du weißt es doch besser, dass man Bücher nicht beschädigt, die andere noch lesen wollen.”
“Ich sehe niemanden, der das hier lesen will”, gab Kate zurück. “Schwertmänner, die ihre Stärke aus magischen Quellen bekommen? Unschlagbare Schwertmeister, die aus dem Nichts erscheinen? Das ist Unsinn.
Sie sah Geoffrey einen Blick auf das Buch werfen. “Das ist die Argents Geschichte, oder? Ja … ja, du hast recht … das solltest du ignorieren.”
Ich will nicht, dass sie so endet wie er. Es ist besser, wenn sie glaubt, dass es eine Fabel ist.
“Geoffrey”, sagte Kate, “warum verschweigen Sie mir etwas? Dieser Argent war eine echte Person.”
“Nein, ich habe dir gerade gesagt…”
Echt und gefährlich.
“Geoffrey”, sagte Kate in warnendem Ton. “Sie haben mir nicht geholfen, als ich sie brauchte. Sie schulden mir etwas. Sagen Sie mir die Wahrheit.”
Geoffrey schien schwach zu werden und blickte nach unten.
“Argent war ein Schwertmann, als ich jung war”, sagte er. “Er war nicht sehr gut. Dann ist er aus der Stadt gegangen. Nicht für lange. Auf jeden Fall nicht lang genug, um so gut zu sein, wie er war, als er zurückgekommen ist. Er hat d’Aquisto und Newman besiegt. Einen nach dem anderen in Trainingsstunden! Als die Menschen ihn fragten, wie er das gemacht hat, redete er über eine Quelle südlich der Stadt und das war alles, was er je gesagt hat.”
“Sie sagen, es ist echt?”, fragte Kate. “Sie sagen, dass ich –“
“Nein, Kate”, sagte der Bibliothekar. “Das solltest du nicht tun. Weißt du, was mit Argent passiert ist? Er verschwand, auf der Höhe seiner Talente. Er bekämpfte jeden, den es zu bekämpfen gab, er schrieb sein Buch und dann verschwand er. Einige sagen, die maskierte Göttinnen Priesterin hat ihn genommen, aber andere …. Andere sagen, dass es jemand, etwas anderes war.”
Kate konnte die Angst spüren, die Geoffrey hatte. Es war ihm ernst damit, aber diese Ernsthaftigkeit, ließ sie seine Angst nicht teilen. Stattdessen machte es sie neugierig, denn es bedeutete, das es echt war. Diese Quelle existierte vielleicht.
“Versprich mir Kate”, sagte er. “Versprich mir, dass du nicht danach suchen wirst. Es ist gefährlich.”
“Ich verspreche es”, sagte Kate und hob ihre Hand, als wenn sie einen Eid schwören würde. Gleichzeitig dachte sie über die Karte nach, die sie im Buch gesehen hatte, und versuchte sich an die Details darin zu erinnern.
Das schien ausreichend für Geoffrey. Kate hörte ihn erleichtert seufzen und dann ging er wieder zu seinen Büchern zurück, während Kate ihren nächsten Schritt in Erwägung zog.
Es war vermutlich gut, dass sie diejenige war, die die Gedanken des Bibliothekars lesen konnte und nicht anders rum. Es bedeutete, er konnte nicht sehen, was Kate für Absichten hatte.
Es bedeutete, er konnte die Lüge nicht sehen.
KAPITEL ZWANZIG
Sophia ging zum Palast zurück und schlich sich so leise wie möglich hinein, war aber nicht in der Lage die Blicke der Leute dort zu vermeiden. Sie sah Diener, die bei ihrem Anblick davon eilten, und fragte sich, wem sie wohl Bescheid sagten. Sie sah Angelica mit einem Ausdruck des Donners vom Balkon schauen.
Etwas war passiert und die Menschen bewegten sich zu schnell für Sophia, um deren Gedanken zu lesen und herauszufinden, was los war. Sie hatte vage Eindrücke von Gewalt und Anspannung, von Männern, die sich auf einen Konflikt vorbereiteten, dennoch, warum würde Angelica deswegen aufgeregt sein? Das machte keinen Sinn.
Für einen Moment war die Unsicherheit des ganzen schon fast ausreichend für Sophia, um sich umzudrehen und wieder in die Stadt zu rennen, denn etwas war falsch und in dem Moment war das einzige, an das Sophia denken konnte, dass sie vielleicht alles über sie herausgefunden hatten. Wenn sie es wussten, musste sie laufen, und zwar gleich.
Wenn das der Fall wäre, würde Angelica nicht triumphierend aussehen? Warum sollte sie nicht da sein, um anzugeben, wenn sie sah, dass Sophia bloßgestellt wurde. Der Gedanke war genug um Sophia weitergehen zu lassen, und nach Antworten zu suchen. Sie suchte nach Sebastian.
Sie musste nicht lange suchen, um ihn zu finden. Er wartete am Eingang seiner Zimmer auf sie, sah überraschend Soldatenhaft aus in einem königblauen Waffenrock, ein Korbschwert hing an seiner Hüfte. Er streckte seine Hand in Handschuhen Richtung Sophia aus und sie nahm sie.
“Sebastian? Ist etwas passiert?”
Sebastian nickte. “Viele Dinge. Erst einmal habe ich einen Tag für uns geplant.”
Er lächelte, als er das sagte und sagte nichts weiter. In seinen Gedanken erwischte Sophia viele Dinge. Da gab es … ein Boot?
Es gab tatsächlich ein Boot. Sebastian ging mit Sophia zu einem kleinen Zufluss des Flusses, der durch die Stadt floss, umgeben vom Palastgrundstück, mit Eisvögeln, die in Ashton in eines der seltenen, klaren Wasserflächen hinabstürzen. Es gab ein kleines Boot, das mit Drachen verziert war und vergoldet, bis es glänzte, mit einem Quartett von Blau livrierten Männern, die an den Rudern saßen und auf einer Couch auf einem kleinen Deck darüber.
Sebastian half ihr herauf und das Boot glitt sanft aus seiner Verankerung. Auf dem Gras des Flussufers stolzierten zwei goldene Fasane, während Sophia glaubte, in der Ferne Rehe zu sehen.
“Es ist wunderschön hier”, sagte Sophia. “Noch schöner als der Rest des Flusses.”
“Wir sind ziemlich weit stromaufwärts”, sagte Sebastian. “Hier hat die Stadt es noch nicht zu sehr beeinflusst.”
Sophia dachte, dass Ashton sich alles nehmen und es in etwas Hässliches wandeln konnte. Es hatte das offensichtlich oft genug mit Menschen gemacht, sie in Formen gepresst, gewillt alles von anderen zu nehmen. Irgendwie mittendrin war Sebastian anders. Er war nett und großzügig und perfekt.
Sie ruderten durch die Stadt zu einer weiteren Grünfläche, wo Weiden sich über das Wasser beugten und ein kleiner Steg zu einem Garten mit bunten Blüten führte, die hingegen wieder summende Bienen und hellfarbende Schmetterlinge anzogen. Eine Decke lag im Gras und ein Picknick war darauf ausgebreitet.
“Du hast all das für mich geplant?”, fragte Sophia.
“All das und noch mehr”, versicherte ihr Sebastian. Er zeigte auf eine Stelle, wo eine Staffelei aufgestellt war, direkt hinter der Picknickdecke und wo eine Frau in einem Künstlerkittel davor saß und bereits am Hintergrund der Gartenszene arbeitete.
“Wer ist das?”, fragte Sophia.
“Das ist Laurette van Klet”, sagte Sebastian. “Sie wird mal eine große Künstlerin sein, größer als Hollenbroek, sobald die Adligen um sie herum ihre Arbeit sehen. Ich könnte mir niemanden besseres vorstellen, um dich zu malen.”
“Mich zu malen?”, sagte Sophia. Sogar der Gedanke daran überraschte sie. Der Gedanke, dass jemand sie malen wollte, schien unreal, etwas Unmögliches. Die Gemälde, die sie im Palast gesehen hatte, waren von Prinzen und Königen, Queens und adligen Frauen. Es gab auch sinnbildliche Figuren, mythologische Szenen und Frauen von schönster Schönheit. Es gab keine Waisen, soweit Sophia wusste.
“Lassen Sie sich nicht von meiner Anwesenheit ablenken”, sagte die Frau. “Ich habe keinen Nutzen für die verstaubte Formalität der Porträts anderer. Machen Sie einfach weiter.”
Es war ein merkwürdiges Gefühl, befohlen zu bekommen Spaß zu haben, so wie ein General vielleicht seine Truppen in den Krieg befahl. Trotzdem versuchte es Sophia, legte sich auf die Picknick-Decke, während Sebastian sich nah zu ihr setzte und ihr ein Wachtelei anbot.
Es war so schön, dort in der Sonne zu liegen, an süßem Fleisch und Kuchen zu knabbern und Sebastian zu küssen und einfach diesen abgeschiedenen Platz zu genießen, an dem es schien, dass der Rest der Welt ihn nicht berühren konnte.
Sophia hielt sich nah an Sebastian und es war leicht, sich in seiner Anwesenheit zu verlieren, und trotz der Künstlerin, die ein wenig weiter weg saß und trotz der Ruderer, die sie hier hergebracht hatten, fühlte sie sich, als wenn sie alleine auf der Welt wären.
Dann brachten die Ruderer Instrumente vom Boot und begannen zu spielen, auf der Harfe, Flöte, Tambour und Laute. Die schiere Unstimmigkeit davon ließ Sophia lachen.
“Da!”, rief Laurette laut. “ich will dein Gesicht so einfangen.”
Zu Sophias Überraschung, bat sie Sophia nicht die Position zu halten. Sie legte einfach ihre Fingerspitzen an ihre Schläfen, als wenn sie versuchte den Moment in ihr Gedächtnis einzubrennen.
“Das ist ihre Gabe”, sagte Sebastian. “Sie kann sich an einen Moment erinnern und ihn perfekt malen.”
“Warum sollte man es anders malen?”, fragte die Künstler und schien überrascht von dem Gedanken.
Sophia konnte sehen, wie sie sie anschaute, wie sie auf der Seite lag, bis dahin, wo ihr Kleid ein wenig ihre Waden freigab. Von dem Standard der biederen Porträts, die sie im Palast gesehen hatte, wäre dieses vermutlich das Revolutionärste oder zumindest das Schockierendste.
Sophia blieb so liegen und es war ein merkwürdiges Gefühl, zu wissen, dass jemand jede Bewegung beobachtete, die man machte. Was würde Sebastians Mutter von dem Porträt halten? Würde die Witwe dann glauben, dass sie eine noch weniger passende Partie für ihren Sohn war, als nach dem Abendessen an diesem einen Abend?
“All das hier”, sagte Sophia. “Ich bekomme das Gefühl, dass du versuchst, mich schwer zu beeindrucken, Sebastian.”
“Sollte ich nicht?”, entgegnete er. “Ich würde dir die Welt zu Füßen legen, wenn du mich lässt.”
Das war einer der Dinge, die sich zu romantisch anhörten, aber wahr waren, aber Sophia konnte sehen, dass Sebastian es meinte, genauso wie er es sagte. Er würde ihr wortwörtlich alles geben: er wollte ihr alles geben.
Er schien mit den tollsten Leckereien, die die Palastküche produzierte, zu beginnen. Es gab Scheiben von gebratenem Wildbret auf Schwarzbrot, süße Torten, die Beeren aus den Palastgärten enthielten, gekrönt mit Safran, der auf einem Handelsschiff hereingekommen sein musste. Es gab sogar einen Kuchen, der Gänse, Enten und Wachteln in sich trug.
“All das”, Sophia schüttelte ihren Kopf. “Es ist genug, dass du hier bei mir bist.” Sie war noch überraschter zu merken, dass sie das ebenfalls genauso meinte. Sie war mit der Absicht in den Palast bekommen, sich ein besseres Leben zu sichern, aber in dem Moment wäre es ihr egal gewesen, wenn sie nur einen Sack anhätte, solange Sebastian bei ihr war. “Du musst dich nicht noch um anderes kümmern.”
“Das ist so süß, dass du das sagst”, sagte Sebastian. “Aber ich will, das alles perfekt für dich ist.”
Es war perfekt. Seit sie im Palast angekommen war, war es gewesen, als wenn sie in einen Traum liefe und das war keiner der Träume, die sie nachts plagten, mit halben Erinnerungen an ein Haus in Flammen und wie sie mit ihrer Schwester durch einen Korridor gerannt war. Das war stattdessen die Art Traum, der in seiner Schönheit unmöglich war, der Dinge bot, von denen Sophia angenommen hatte, dass sie bei Tagesanbruch verschwanden.
Dennoch war sie hier mit einem Prinzen der Erblinie, aß das beste Fingerfood, wurde von fähigsten Musikern besungen und wurde gemalt. Wenn jemand ihr noch vor ein paar Wochen gesagt hätte, dass dies passieren würde, hätte Sophia angenommen, dass es ein Witz wäre und ein grausamer dazu.
Sie hätte angenommen, dass es nur ein weiterer Weg war, um ihre Ausbildung schlimmer zu machen mit dem Versprechen, dass es nicht dazu kommen würde.
“Ist etwas nicht in Ordnung?”, fragte Sebastian und griff nach ihr.
Sophia nahm seine Hände und küsste sie beide. “Nur Erinnerungen an die Vergangenheit.”
“Ich will, dass heute nichts schief geht. Ich will, dass alles perfekt ist ehe ich …”
Sophia legte ihren Kopf auf die Seite. “Ehe du was, Sebastian?”
Sie sah die Antwort, ehe er es sagte und sie wurde bereits blass bei den Worten, die sie aus seinen Gedanken nahm, ehe er ihr sie sagte.
“Du hast gehört, dass der Krieg schlimmer wird?”, sagte Sebastian. Er schüttelte seinen Kopf. “Was sage ich? Du hast selbst gesehen, wie schlimm die Dinge geworden sind, mit all den verschiedenen Seiten, den Kleinkriegen.”
“Aber sie sind nicht hier”, sagte Sophia. Sie wünschte sich, sie könnte mehr als das tun. Sie wünschte sich, sie könnte ihm all die Kriege, die Drohungen und die Sorgen nehmen.
“Noch nicht”, sagte Sebastian, “aber die Kriege sind wie kleine Strömungen, die in den Fluss fließen und der Fluss fließt in unsere Richtung. Als es noch ein Dutzend Seiten gab, die sich gegenseitig bekämpften, war es einfach das zu ignorieren und auf einer Insel zu leben hilft eine Weile, aber jetzt, mit all dem hier … es gibt solche, die glauben, dass wir schwach sind.”
“Und jetzt hoffst du, ihnen zu zeigen, dass du es nicht bist”, sagte Sophia. “Und du hoffst, dass sie nicht zurückschlagen.”
Es lag mehr Bitterkeit darin als beabsichtigt. Sie hatte aus erster Hand gesehen, was Gewalt anrichten konnte, auch wenn sie nicht in einem Krieg gewesen war. Noch mehr, sie merkte, dass sie sich Sorgen um Sebastian machte. Sie wollte nicht, dass er sich dem Risiko aussetzte, verletzt zu werden.
“Es ist notwendig”, sagte Sebastian. “Noch schlimmer, es ist nichts, bei dem ich viel Wahl habe. Meine Mutter hat entschieden, dass ich mehr wie ein echter Prinz aussehen muss.”
Sophia hätte gelacht, wenn es nicht so ernst gewesen wäre. Sebastian würde in den Krieg ziehen, wo es weder Garantien noch Sicherheit gab. Wo alles passieren konnte.
“Mehr wie Rupert meinst du? Vertraue mir; im Vergleich zu ihm, im Vergleich zu jedem bist du der perfekte Prinz.”
“Ich wünschte, es wärst nur du, die die Entscheidung trifft”, sagte Sebastian. “Dann könnte ich hier bei dir bleiben. Aber wie es nun einmal ist, sagt meine Mutter, dass ich aussehen muss, wie ein Prinz der Vereinigung der Reichen. Deswegen habe ich ein Amt bekommen. Ich werde ein Offizier in der königlichen Kavallerie sein.”
„Bemühst du dich, so schneidig wie möglich zu sein?“, fragte Sophia, aber sogar, als sie es fragte, spürte sie ihr Herz sinken.
Noch mehr sie fand sich selbst ein wenig Argwohn aufbauen. Es hatte schon Kriege auf dem Kontinent gegeben, solange Sophia sich erinnern konnte, aber erst jetzt schickte Sebastians Mutter ihn los, um daran teilzunehmen? War es wirklich der Aufbau der Gewalt oder suchte die Witwe nur nach einem Weg, ihren Sohn von dem Mädchen zu trennen, das er gerade erst kennengelernt hatte? Sophia wusste, dass Sebastians Mutter ihr nicht traute.
Oder vielleicht war Rupert es gewesen. Vielleicht hatte der ältere Bruder die richtigen Dinge in die Ohren seiner Mutter geflüstert, wie man aus Sebastian einen Mann machte oder das er gesehen werden musste, dass er sich gut im Krieg behauptete. Sophia hatte die Eifersucht gesehen, als die beiden zusammen gewesen waren. Sie hatte auch gesehen, was er von ihr wollte. War dies nur ein Weg sie zu isolieren?
Sophia wollte nicht weiter darüber nachdenken, was das bedeutete. Es gab ein Risiko für Sebastian, das Risiko das mit dem Krieg kam … aber auch das praktischere Problem, dass er nicht da sein würde. Bestenfalls würde er sie im Palast auf ihn warten lassen. Schlimmstenfalls würde man sie bitten zu gehen, sobald sein Schutz weg war. Sie könnten sie auf eine Weise ausstoßen, die für einen echten Adligen eine kleine Beleidigung, aber für sie verheerend wäre.
“Hab keine Angst Sophia”, sagte Sebastian. “Ich bin mir sicher, ich werde in keiner Gefahr sein und ich werde auch nicht zulassen, dass dir etwas passiert. Deswegen habe ich all das hier gemacht. Ich wollte sichergehen.”
Sophia zuckte leicht zusammen. “Sichergehen?”
“Das du Ja sagen wirst.”
Sophias Herz lag ihr auf der Zunge, als Sebastian aufstand und zu dem Platz ging, wo ihr Boot festgemacht war. Er hatte etwas in seiner Hand, und als Sophia die Schmuckbox dort sah, traute sie sich kaum zu atmen. Sie konnte sich nur eins denken, das Sebastian tun könnte und das all das, was heute passiert war, erklären würde. Etwas das auch erklären würde, warum Angelica im Palast so wütend ausgesehen hatte.
Als Sebastian auf ein Knie ging, stand Sophia überrascht auf, aber das machte es nur noch leichter für ihn ihre Hand zu nehmen, er hielt sie in seiner, während er die Schachtel öffnete.
Der Ring im Inneren schien weißgolden, mit Diamanten, die von der anderen Seite der Erde stammen mussten und tief lila Saphire, die schon fast selten geworden waren. Das Band war eine Verstrickung von Strängen, geflochten in etwas Zartes und Elegantes. Es war die Art von Ring, an dem ein Meisterjuwelier wahrscheinlich tagelang gearbeitet hatte und es hatte ein Gefühl von Alter, das darauf hinwies, dass es wahrscheinlich schon lange vor den Bürgerkriegen ein königliches Erbstück gewesen war.
„Sophia“, sagte Sebastian. „Ich wollte mir Zeit nehmen, ehe ich das hier tue, aber in Wahrheit weiß ich bereits, was ich will, wenn es um dich geht und ich ... ich will das tun, ehe ich gehen muss. Ich will, dass du meine Frau wirst.“
“Du fragst mich, ob ich dich heiraten will?”, fragte Sophia.
Sebastian nickte.
Es gab nur eine Antwort dafür. Es überwältigte jeden Einwand, an dem Sophia vielleicht gedacht hatte, jede Sorge, die sie vielleicht darüber hatte, wie andere Menschen reagieren würden. Sie zog Sebastian in ihre Arme, hielt ihn eng an sich gedrückt, während sie ihn küsste.
“Ja, Sebastian! Ja ich werde dich heiraten.”
KAPITEL EINUNDZWANZIG
Kate schlug sich fast drei Mal auf die Hand am nächsten Tag, weil sie so abgelenkt war. Sie schaute immer wieder auf die Stelle, wo ihr gestohlenes Pferd angebunden war und zufrieden am Gras und altem Hafer knabberte. Das erste Mal, als es passiert war, hatte Thomas gelacht und ihr gesagt, sie sollte besser aufpassen. Das zweite Mal zuckte er zusammen.
Dieses Mal hielt er inmitten des Schmiedens eines Satzes von Hufeisen inne und ließ die Flammen sich wieder auf ein orangefarbenes Glühen zurückbilden.
“Nein, hören Sie nicht wegen mir auf”, sagte Kate. “Wenn Sie aufhören, mit dem Metall zu arbeiten, wird es –“
“Ich weiß, was passiert”, sagte Thomas. “Aber ich würde eher die Bemühungen verschwenden, als dass du dir alle Knöchel brichst, nur weil du einen Hammer blind schwingst.”
Kate wollte das auch nicht, aber sie war gewillt das Risiko einzugehen, wenn die Alternative war, den Schmied im Stich zu lassen. Sie wollte seine Arbeit nicht ruinieren, nur weil sie damit beschäftigt war, von Brunnen zu träumen, die Fähigkeiten mit dem Schwert garantierten.
“Was ist los?”, fragte Thomas. “Ist Will da draußen und lenkt dich ab?” Er ging hinüber zum Fenster. “Das Pferd? Denkst du daran uns zu verlassen, Kate?”
Es lag ein wenig Enttäuschung darin und Kate konnte das verstehen. Thomas hatte ihr so viel gegeben und dann kam sie und passte nicht auf bei der Arbeit, die er ihr gab.
“Das ist es nicht”, sagte Kate. “Es ist nur … Sie haben gehört, was auf dem Trainingsplatz passiert ist?”
Sie sah, wie Thomas nickte und dachte sich, dass er die Details von Will gehört hatte. Entweder das oder einer der Soldaten hatte darüber gesprochen, als er hier war, um eine Delle aus einem Grip oder einem Helm zu bekommen.
“Es gibt einen Ort, wo ich das Kämpfen lernen kann”, sagte sie.
“Du reitest einfach davon und kommst nicht zurück?”, fragte Thomas.
“Ich werde zurückkommen”, sagte Kate. “Ich will trotzdem noch hier sein.”
Sie war überrascht, als sie merkte, dass das stimmte. Das war das erste Mal, dass sie etwas wie ein echtes Zuhause hatte; das erste Mal, dass sie Menschen hatte, die sich um sie zu sorgen schien. Sogar Winifred schien das auf ihre Art zu tun. Es war einfach die Art, wie sie sich solche Sorgen um das Wohlergehen ihres Sohns und ihres Mannes machte. Das war der erste Ort an dem Kate spürte, dass sie etwas Nützliches tat.
Dann war da Will. Kate war sich nicht sicher, was da mit Will war, noch nicht. Sie hatte nie die Gelegenheit gehabt, von Jungen etwas Anderes außer Schikane und Bedrohungen zu erleben, jetzt war einer hier und er gefiel ihr. Er gefiel ihr sogar sehr.
“Dann hört es sich an, als wenn du gehen solltest”, sagte Thomas. “Ehe deine Unaufmerksamkeit bedeutet, dass du dir selbst wehtust.”
“Aber”, begann Kate. Sie hatte beabsichtigt, die Arbeit für heute zu beenden, mindestens.
Thomas schüttelte seinen Kopf. “Ich kann einen Tag ohne Lehrling sein. Oder zwei, wenn du es brauchst. Ab mit dir. Ich werde versuche diese Hufeisen zu retten.”
Kate brauchte keine zweite Einladung. Sie ging hinaus zu dem gestohlenen Pferd, schaute sich um, bis sie das Sattel-und Zaumzeug gefunden hatte, und begann dann mit dem Aufsatteln. Sie war fast fertig, als sie Will aus dem Haus kommen sah.
“Kate? Du gehst doch nicht oder?”
Er hörte sich besorgt an, dass sie vielleicht ging, vielleicht besorgt, dass sie gehen wollte, nachdem was bei seinem Regiment passiert war.
“Ich gehe nicht für immer”, sagte Kate und lächelte bei dem Gedanken, dass Jungen vielleicht so etwas sagten, wenn sie in den Krieg zogen. “Es ist einfach … es gibt Dinge, die erledigt werden müssen. Ich muss stärker werden.”
“Warum?”, fragte Will. “Du bist hier sicher. Ich kann dich beschützen.”
Kate schüttelte ihren Kopf. Das war nicht gut genug. Sie wollte nicht nur sicher sein, wenn Will da war, um sie zu beschützen. Sie wollte sich nicht auf jemand anderen verlassen, um sich sicher zu fühlen, nicht einmal auf ihn. Sie wollte selbst stark sein und jetzt gab es einen Weg.
“Ich könnte mit dir mitkommen”, schlug Will vor.
“Ich glaube, ich muss das alleine machen”, sagte Kate, denn alles andere hätte bedeutet, dass sie genau hätte erklären müssen, was sie beabsichtigte. Auch nach all dem, was Geoffrey gesagt hatte, konnte sie es immer noch schwer glauben, dass es einen magischen Brunnen gab, der sie unschlagbar machen würde. Will das zu erklären, wäre noch schlimmer.
“Versuch wenigstens auf dich aufzupassen”, sagte Will und kam näher an sie heran. Nah genug, dass Kate für einen Moment dachte, dass er sie küssen würde. Er tat es aber nicht und Kate fühlte einen Hauch Enttäuschung dabei.
Vielleicht wenn sie wieder zurückkam.
“Das werde ich”, sagte Kate. “Und ich bin bald zurück, du wirst schon sehen.”
Das wäre sie. Mit der Stärke, die sie aus dem Brunnen erhielt, wäre sie in der Lage alles zu tun, was sie wollte.
***
Der Ritt zum Wald hatte länger gedauert, als Kate erwartet hatte. Ihr Pferd war stark und schnell, aber Kate war keine gute Reiterin, um es in vollem Galopp nach Süden zu schicken. Stattdessen ritt sie auf festem Grund, hielt sich zu Beginn an den breiten, gepflasterten Straßen und ritt dann auf Pfaden weiter, als die Bäume in Sicht kamen.
Sie versuchte, sich an die Karte aus dem Buch zu erinnern. Die markierte Stelle war sehr genau gewesen, aber sie hatte die Karte nur kurz sehen können. Da war etwas über Wegzeichen und einer Treppe gewesen. Kate hoffte einfach, dass diese offensichtlich wären.
Sie waren es. Sie fand das Erste von ihnen, noch ehe sie den Wald erreichte. Es war eine Ansammlung von Steinen, die mit der Zeit und vom Wetter glatt geworden waren. Kates Finger fuhren einem Zeichen nach, das ein Brunnen sein konnte oder der Rachen eines großen Biestes. Es gab einen Pfeilschnitt im Stein, der zu einem kleineren Pfad führte. Kate nahm ihn.
Langsam begann das Laub sich um Kate zu sammeln und schließlich musste Kate absteigen und das Pferd führen. Sie wollte es nicht zurücklassen, aber der Pfad war eng genug, dass sie das vielleicht musste, wenn das so weiterging.
Sie fing den Anblick von bearbeitetem Stein auf dem Pfad auf und das war so ein Kontrast zu den herumhängenden Zweigen, das sie anhielt und es sich näher anschaute. Kate wischte ein wenig mit ihrem Fuß darüber und sah, dass darunter ein Steinblock wie eine Stufe war. Ein weiterer war darüber und ein weiterer, in einer Reihe von Steinstufen, die die ganze Zeit versteckt und voller Moos gewesen waren.
Kate band ihr Pferd fest, nahm ein Messer aus ihrer Satteltasche und das Holzschwert, dass sie gemacht hatte, um das Schnitzen von Klingen zu üben. Sie nutzte die Holzklinge, um ein wenig von dem verstreuten Laub vor ihr wegzuwischen und schnitt mit dem Messer, wann immer sie eine scharfe Klinge brauchte.
Ihre Aktion legte mehr Stein frei in Form eines weiteren Wegzeichens, das schon fast so groß war, wie sie selbst. Es hatte geschnitzte Symbole darauf, in den Schriften und Kringeln einer Sprache, die nichts mit dem Königreich zu tun hatten. Es gab auch noch etwas anderes: Ein Bild eines Brunnens.
Kate stockte der Atem dabei und sie lief schnell die restlichen Stufen hoch, in der Hoffnung dass all dies Wirklichkeit war. Sie war sich sicher gewesen, dass das einfach nur eine Geschichte gewesen war und dass sie diesen Brunnen niemals finden würde, auch wenn es ihn gäbe. Jetzt schien es, als wenn sie nur einen kurzen Schritt entfernt wäre.
Kates Füße glitten aus und sie stolperte, als sie die Steintreppen hochging, Moos gab unter ihr nach, während Dornen die fest schienen, als sie danach griff, es doch nicht waren. Sie lehnte sich am Ende auf ihr Übungsschwert, wie jemand der mit einem Gehstock lief, und nutzte es, um den Boden vor sich zu testen während sie die kaputten Stufen hochging. Jede schien dazu entworfen zu sein, sie herauszufordern, während sie weiter ging.
“Ich hoffe, der Brunnen ist das wert”, sagte Kate, während sie kletterte.
Obwohl es nicht so weit war, war das Klettern schwer genug und sie brauchte lange Minuten, bis sie endlich oben war. Als sie endlich oben war, gab es einen weiteren kurzen Pfad durch dichte Bäume, die das Tageslicht nicht hineinließen und die Welt in etwas Merkwürdiges und Unbekanntes verwandelten. Sie verwickelten sich zu einer Art Laubbogen und Kate ging hindurch auf eine offene Fläche auf der anderen Seite.
Hier gab es keine Bäume, nur weitere alte Steine, wie die auf denen sie hier hoch geklettert war. Es stand in den Ruinen von etwas, das weit älter schien, mit Wandfragmenten, die wie Zähne aus dem Rasen ragten und zerbrochene Säulen, die wie Finger ins Gras zu greifen schienen. Alles davon waren verfallene Relikten aus einer früheren Zeit, vor den Bürgerkriegen, vielleicht sogar vor dem Königreich.
Der Brunnen lag mittendrin und ein Blick darauf ließ Kates Herz sinken.
Zu einer anderen Zeit wäre das vielleicht beeindruckend gewesen. Er war breit und dunkel, geschnitten aus einheimischen Stein, sodass es eher wie eine natürliche Extrusion in der Landschaft aussah, als von Hand gebaut. Es war eine breite Muschelform, mit einer Statue in der Mitte, die vielleicht mal eine Frau gewesen war, aber die jetzt so mit Moos bedeckt war, dass es schwer zu sagen war.
Die Quelle floss nicht mehr.
Diese Tatsache sagte Kate jetzt, wie nutzlos ihre Reise gewesen war. Zerbröckelndes Mauerwerk war nicht vielversprechend, aber letztlich bedeutete es nichts. Sie war wegen eines Brunnens gekommen. Sie hatte angenommen, dass es vielleicht etwas Besonderes an dem Wasser hier gab, etwas Magisches.
Jetzt gab es kein Wasser, es fühlte sich an, als wenn sie sich von dem was Geoffrey ihr gesagt hatte, hatte tragen lassen. Es fühlte sich dumm an ihre Zeit hier zu verbringen, anstatt in der Schmiede, wo sie das Schwert herstellen konnte, das im Moment nur Holz war.
Kate lehnte sich gegen den Brunnen, schloss ihre Augen und hielt die Tränen zurück. Sie war so dumm gewesen, hier herzukommen. Dumm, zu glauben, dass sie jemals so stark wie die Jungen aus Wills Regiment sein würde. Es war ein leerer Traum gewesen.
“Warum würde ein Brunnen einen auch starkmachen?”, fragte Kate den Wald um sich herum.
“Brunnen können das nicht”, sagte eine Frauenstimme. “Aber wenn Menschen nach Brunnen suchen, dann ist es einfach für mich, sie zu finden.”
Kate riss die Augen auf und stand auf, hielt ihr Holzübungsschwert vor sich. Eine Frau stand dort, sie trug eine Kapuzenrobe aus tiefstem Grün. Sie hatte dunkles Haar, in das sich Efeu verheddert hatte und Augen in Laubgrün, die zu den Pflanzen um sie herum zu passen schienen. Sie war älter als Kate, vielleicht dreißig, aber sie könnte sogar noch älter sein.
“Ich wurde schon mit so vielen Dingen vorher bedroht”, sagte die Frau. Sie schubste Kates Übungsklinge sanft beiseite. “Niemals mit einem Stock.”
“Ich—“ Kate senkte die Waffe. “Es tut mir leid, Sie haben mich überrascht.”
“Aber du bist an diesen Ort gekommen”, sagte sie. “Du bist hierhergekommen, um nach Hilfe zu suchen oder sonst wärst du nicht hier.”
“Ich habe einfach nicht erwartet…”, begann Kate. Sie erkannte, dass sie sich wie eine Idiotin anhören musste. “Wer sind Sie?”
Instinktiv suchte Kate nach den Gedanken der anderen Frau, aber alles, was sie fand war etwas, dass sich so fest wie eine Mauer anfühlte. Ihr Versuch dadurch zu dringen glitt einfach ab und Kate starrte die andere Frau schockiert an.
“Ich bin jemand den man nicht so einfach lesen kann, mit einer Gabe wie deiner”, antwortete sie, dennoch schien sie nicht wütend über Kates Eindringen zu sein. Wenn überhaupt schien sie froh darüber, eine Reaktion, die Kate nicht erwartet hatte. “Und jetzt fragst du dich, ob wir vielleicht gleich sind. Wir sind nicht gleich, Mädchen. Meins ist eine viel dunklere Version von deinen Kräften. Und viel verzweigter. Eine, vor der du dich in acht nehmen solltest, da zu tief reinzuschauen.”
Kate fühlte plötzlich ein Aufblitzen der Gedanken der Frau, als wenn sie ihr geschickt worden waren und sie hob unfreiwillig ihre Hände zu ihren Ohren und quietschte. Es war so dunkel, so schrecklich, ein Schleier von Horrorbildern, alle bewegten sich so schnell, aber hinterließen einen Eindruck von unglaublichem Horror.
Endlich hörte es auf.
Kate nahm ihre Hände von ihren Ohren, atmete schwer und starrte die Frau mit weit aufgerissenen Augen an. Noch nie in ihrem Leben war jemand so in ihren Geist eingedrungen. Sie hatte die ganze Zeit angenommen, dass sie immun war. Das der Geist von niemand anderem so stark war wie ihrer.