Kitabı oku: «Dr. Barnards Kochbuch gegen Diabetes», sayfa 2

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VORWORT
WAS BEDEUTET ES, DIABETES »UMZUKEHREN«?

2003 nahm ein Mann zu unserem Forschungsteam am Physicians Committee for Responsible Medicine Kontakt auf, weil er an einer Studie über Typ-2-Diabetes teilnehmen wollte. Seine gesamte Familie litt unter der Krankheit, und er selbst erhielt die Diagnose mit nur 31 Jahren. Zu Beginn der Studie war nicht nur sein Blutzuckerwert erhöht – er musste auch einiges an Gewicht abnehmen. Doch als er unter unserer Anleitung mit einem fettarmen und pflanzenbasierten Ernährungsprogramm begann, änderte sich alles. Sein Übergewicht schmolz förmlich dahin, und sein Blutzuckerwert sank von Tag zu Tag. Je mehr Wochen vergingen, umso besser ging es ihm. Sein Hausarzt war von seinen Fortschritten stark beeindruckt und setzte seine Diabetesmedikamente ab. Der Mann brauchte sie einfach nicht mehr. Irgendwann verbesserten sich seine Blutwerte so stark, dass sich nicht einmal die geringsten Anzeichen für einen Diabetes finden ließen. Er nahm überhaupt keine Diabetesmedikamente mehr, und sein Blutzuckerwert befand sich im völlig normalen Bereich.

Also stellte sich die Frage: Was sollen wir ihm erzählen? Auch ich hatte, so wie Sie vielleicht auch, noch gelernt, dass Diabetes unheilbar ist. Früher hieß es einfach »Einmal Diabetes, immer Diabetes«. Und trotzdem stand hier ein Mann, der jahrelang an dieser Krankheit gelitten hatte, jetzt aber keine Medikamente mehr bekam und trotzdem völlig normale Blutzuckerwerte hatte. Er hätte in jedes Krankenhaus dieser Welt marschieren können, und niemand wäre auch nur auf den Gedanken gekommen, dass er jemals Diabetes hatte. Sollten wir ihm also sagen, dass sein Diabetes verschwunden war?

Mittlerweile lässt sich diese Frage dank unserer Kollegen aus dem chirurgischen Bereich leichter beantworten. Bei Patienten, die nach adipositas-chirurgischen Eingriffen Hunderte Pfund verlieren, verschwindet der Diabetes oft. Deshalb kann sich die Ärzteschaft inzwischen besser mit der Idee anfreunden, dass sich Typ-2-Diabetes rückgängig machen lässt. Viele Ärzte haben bemerkt, dass die Bluttests von Menschen, die sehr viel Gewicht verloren oder ihre Ernährung grundlegend umgestellt haben, wieder Ergebnisse im normalen Bereich zeigen.

Doch »umkehren« ist kein medizinischer Begriff. Wenn ich von der »Umkehr von Typ-2-Diabetes« spreche, meine ich damit, dass sich der Erkrankungsprozess rückgängig machen lässt. Ein sich bisher ständig erhöhendes Körpergewicht verringert sich immer mehr. Cholesterin- und Blutdruckwerte, die sich immer weiter verschlechterten, verbessern sich wieder. Blutzuckerwerte, die sich nur sehr schwer kontrollieren ließen, beginnen ebenfalls zu sinken – oftmals so stark, dass die Medikation verringert oder ganz abgesetzt werden muss. Manchmal verbessert sich ein Typ-2-Diabetes so sehr, dass er gar nicht mehr nachweisbar ist, und auch Beschwerden wie eine schmerzhafte Neuropathie können abklingen.

Beachten Sie aber Folgendes: Typ-1-Diabetes ist etwas völlig anderes und muss kontinuierlich mit Insulin behandelt werden, egal, wie stark Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten auch verbessern. Trotzdem kann eine Ernährungsumstellung auch bei Typ-1-Diabetes hilfreich sein, wie wir später noch sehen werden.


Bei Einzelpersonen lässt sich im Vorhinein nicht voraussagen, wie stark sich ihr jeweiliger Diabetes verbessern kann. Aber Sie können damit beginnen, indem Sie es anpacken. Ich wünsche Ihnen mit diesem wirkungsvollen Programm den größtmöglichen Erfolg!

KAPITEL 1
DIABETES RÜCKGÄNGIG MACHEN


Schauen wir uns kurz einige grundlegende Dinge an: Diabetes bedeutet, dass wir zu viel Zucker in unserem Blut haben. Dieser Zucker – auch Glukose genannt – ist der Treibstoff unseres Körpers. Das ist jedenfalls seine angedachte Aufgabe. Glukose liefert uns die Energie, die wir brauchen, um unsere Muskeln zu bewegen, unser Gehirn denken und den ganzen Rest von uns die Dinge tun zu lassen, für die unser Körper geschaffen ist. Wie Benzin für Autos ist Glukose für uns der Kraftstoff, den unsere Zellen zum Funktionieren brauchen.

Wenn wir Diabetes haben, gelangt die Glukose nur schwer in unsere Zellen, wo sie eigentlich hingehört. Stattdessen sammelt sie sich in unserer Blutbahn an. Das Problem dabei ist das Insulin, ein Hormon, das in unserer Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Insulin funktioniert normalerweise wie ein Schlüssel, der die äußere Zellmembran öffnet, um die Glukose hineinzulassen. Bei Diabetes versagt das Insulin aber. Es leitet die Glukose nicht mehr so gut in die Zellen, also fehlt unserem Körper auch die Energiequelle, die er benötigt. Wir fühlen uns müde und schlapp. Noch schlimmer ist, dass die Glukose, die sich in unserer Blutbahn angesammelt hat, durch die feinen Blutgefäße unseres Herzens, unserer Augen, unserer Nieren und anderer Organe wandert und dort großen Schaden anrichten kann.

Wenn das Benzin nicht in Ihren Tank fließen kann, bleibt Ihr Auto stehen. Wenn es sich stattdessen über den Boden Ihrer ganzen Garage ergießt, kann es diesen zersetzen. Wir brauchen das Benzin aber in unserem Tank, und die Glukose in unseren Zellen. Wenn das Benzin und die Glukose nicht dort landen, wo sie hingehören, haben wir ein Problem.

DREI HAUPTTYPEN

Es gibt drei Haupttypen von Diabetes: Typ 1, Typ 2 und Schwangerschaftsdiabetes.

TYP-1-DIABETES wurde früher auch als Kinder- und Jugend- oder insulinabhängiger Diabetes bezeichnet. Bei diesem Krankheitsbild werden die insulinproduzierenden Zellen durch eine Autoimmunreaktion zerstört. Das bedeutet, dass Antikörper in der Blutbahn die Bauchspeicheldrüse angreifen und die Betazellen zerstören, die das Insulin bilden.

TYP-2-DIABETES ist wesentlich häufiger als Typ-1-Diabetes. Dieser Krankheitstyp wurde früher Erwachsenendiabetes oder nicht-insulinabhängiger Diabetes genannt. Allerdings tritt er in Ländern, in denen Ernährungsweisen mit viel Fleisch und Milchprodukten zu Fettleibigkeit und zur Ablagerung von Fettpartikeln in Muskel- und Leberzellen führen, auch bei vielen Jugendlichen auf.

Bei diesem Diabetestyp bildet die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, aber die Zellen der Betroffenen reagieren nicht normal darauf, wie wir bereits weiter oben besprochen haben. Zur Überwindung dieser Insulinresistenz produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin, um die Glukose in die Zellen hineinzudrängen. Doch irgendwann geht diese Fähigkeit zur Insulinproduktion verloren, und der Blutzuckerspiegel steigt.

Der SCHWANGERSCHAFTSDIABETES ähnelt dem Typ-2-Diabetes, tritt aber, wie sein Name schon verrät, während der Schwangerschaft auf. Auch wenn er danach wieder verschwindet, ist er ein Anzeichen dafür, dass sich bald ein Typ-2-Diabetes entwickeln könnte. Wie Typ-2 ist auch er durch eine Insulinresistenz charakterisiert. Dieselben Verbesserungen der Ernährungsgewohnheiten, die bei der Prävention von Typ-2-Diabetes hilfreich sind, können auch das Auftreten eines Schwangerschaftsdiabetes verhindern.

ESSEN UND TYP-2-DIABETES

Typ-2-Diabetes ist vor allem unter Fleischessern weit verbreitet, während er bei Menschen, die auf Fleisch verzichten, weniger häufig, und bei Menschen, die ganz auf Tierprodukte verzichten, nur selten auftritt. Wie ich bereits in der Einführung erwähnt habe, hat unser Forschungsteam am Physicians Committee for Responsible Medicine Pionierarbeit bei der Untersuchung ernährungsbasierter Ansätze zur Bekämpfung von Diabetes geleistet. In den 1990er-Jahren testeten wir im Rahmen einer kleinen Pilotstudie in Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Georgetown University eine fettarme vegane Diät, also eine Ernährungsweise ganz ohne Tierprodukte. Die Studiendauer war nur sehr kurz – gerade einmal 12 Wochen –, und wir hatten auch nur 13 Teilnehmer. Dennoch waren die Ergebnisse so aufsehenerregend, dass nicht nur unser, sondern auch andere Forschungsteams weitere Studien entwickelten, um diesen wirkungsstarken neuen Ernährungsansatz weiter zu erforschen. Den größten Bekanntheitsgrad erreichte unsere NIH-Studie, deren Ergebnisse 2006 von der American Diabetes Association in der Fachzeitschrift Diabetes Care veröffentlicht wurden. Bei dieser Studie war die Verbesserung des A1C – des Bluttests, der normalerweise zur Blutzuckerkontrolle durchgeführt wird – bei Testpersonen, die weiterhin wie gewohnt ihre Medikamente nahmen und ihren Aktivitätsgrad beibehielten, bei einer veganen Diät dreimal größer als bei einer konventionellen Diabetes-Diät. Der A1C verbesserte sich dabei sogar stärker als nach der Einnahme oraler Diabetesmedikamente. Follow-up-Ergebnisse zu dieser Studie wurden von dem American Journal of Clinical Nutrition, dem Journal of the American Dietetic Association und weiteren Fachzeitschriften veröffentlicht.

Wir arbeiteten später auch mit Patienten mit diabetischer Neuropathie zusammen. Bei dieser Krankheit leiden die Betroffenen in einem späteren Diabetesstadium unter erheblichen Schmerzen und mitunter auch Taubheitsgefühlen. Wir fanden heraus, dass eine fettarme, vegane Ernährungsweise nicht nur den Blutzuckerspiegel und den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten verbessert. Sie lindert auch die schmerzhaften Symptome der Neuropathie oder lässt sie manchmal sogar ganz verschwinden, und sie verbessert die Nervenfunktion.

UND TYP-1-DIABETES?

Auch für Menschen mit Typ-1-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung wichtig. Sie werden dadurch zwar nicht auf Insulin verzichten können, profitieren aber von zwei sehr wichtigen Verbesserungen.

Erstens kann dadurch die benötigte Insulinmenge verringert werden. Aus Gründen, die bisher noch nicht vollständig geklärt sind, können Betroffene von Typ-1-Diabetes, die mit einer fettarmen veganen Ernährung beginnen, ihren Blutzucker auch mit einer geringeren Insulinmenge als zuvor gut kontrollieren.

Zweitens kann eine Ernährungsumstellung dabei helfen, gesundheitlichen Komplikationen vorzubeugen. Diabetes greift die Blutgefäße im Herz, in den Augen und den Gliedmaßen an. Der Schaden, der durch Diabetes in den Blutgefäßen des Gehirns entsteht, mag auch erklären, warum diese Krankheit das Alzheimer-Risiko verdoppelt. Wenn Sie Typ-1-Diabetes haben, ist es äußerst wichtig, dass Sie Ihre Blutgefäße schützen. Tierische Fette oder Cholesterin sollten Sie deshalb von Ihrem Speiseplan streichen. Eine pflanzenbasierte Ernährung ist die beste Ernährungsweise für eine erfolgreiche Kontrolle des Gewichts, des Blutzuckers, des Cholesterins und des Blutdrucks, die allesamt einen großen Einfluss auf die Gesundheit Ihrer Arterien haben.

Abgesehen davon, dass bestimmte Lebensmittel bei einem bestehenden Typ-1-Diabetes sehr hilfreich sind, scheinen sie auch eine wichtige Rolle bei dessen Prävention zu spielen. 1992 veröffentlichten Wissenschaftler aus Kanada und Finnland einige bahnbrechende Erkenntnisse. Sie hatten 142 Kindern mit Typ-1-Diabetes Blutproben entnommen und dabei herausgefunden, dass jedes einzelne dieser Kinder Antikörper gegen Kuhmilchproteine in seinem Blut aufwies. Normalerweise bildet unser Körper Antikörper, um diese wie kleine Torpedos zur Abtötung eingedrungener Viren und Bakterien oder zur Zerstörung von Krebszellen einzusetzen. Doch bei diesen Kindern bildeten sich Antikörper gegen die Proteine in Milch. Diese Antikörper wendeten sich aber auch gegen die körpereigenen Bauchspeicheldrüsenzellen der Kinder und verursachten einen Diabetes. Darauf weisen zumindest die wissenschaftlichen Beweise hin. Auch andere Wissenschaftler haben sich bereits mit der Frage beschäftigt, ob ein Verzicht auf Kuhmilch das Entstehen dieser Krankheit verhindern kann.

Der logischste erste Schritt für eine Mutter wäre es also, ihr Kind selbst zu stillen. Der zweite, auf Milchprodukte zu verzichten. Das betrifft nicht nur das Kind, sondern auch die stillende Mutter, da die Milchproteine, die sie zum Beispiel in Form von Milch oder Käse zu sich nimmt, in ihre Muttermilch übergehen und so an ihr Kind weitergegeben werden können.

In diesem Buch setzen wir diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis um. Keines unserer Rezepte enthält Tierprodukte, dafür aber jede Menge gesunde Zutaten. Sie werden kein einziges Quäntchen tierischer Fette oder Cholesterin in ihnen finden, und Sie müssen sich auch keinerlei Gedanken über Kuhmilchproteine oder die Reaktion machen, die diese in Ihrem Körper auslösen könnten.

WIE LEBENSMITTEL IHRE GESUNDHEIT SCHÜTZEN

Schauen wir uns kurz an, auf welche Weise pflanzenbasierte Lebensmittel Wunder wirken.

SIE VERBESSERN DEN BLUTZUCKERWERT. • Wie wir gesehen haben, ist eine pflanzenbasierte Ernährung wesentlich wirkungsvoller als eine typische »Diabetes-Diät«. Die Diäten, die normalerweise in vielen Kliniken bei einem Typ-2-Diabetes verordnet werden, sind äußerst rückständig. Zunächst wird bei veralteten Diätmodellen versucht, den Kilos mit einer Kalorienbeschränkung zu Leibe zu rücken, meist mit 500 Kalorien weniger pro Tag. Wenn Sie also beispielsweise täglich 1.800 Kalorien aufnehmen, erlaubt Ihnen Ihre neue Diät nur noch 1.300. Den meisten Leuten vergeht dabei sehr schnell der Spaß, weil sie sich hungrig und schlapp fühlen. Außerdem verlangen solche konventionellen Diäten auch, dass Sie Ihre Kohlenhydratzufuhr begrenzen und auf einem bestimmten Niveau halten – bei jeder einzelnen Mahlzeit und an jedem einzelnen Tag. Bei einer stets konstanten Kohlenhydratzufuhr ist es nämlich leichter, blutzuckersenkende Medikamente richtig zu dosieren – so jedenfalls der Gedanke, der hinter dieser Strategie steckt. Mit anderen Worten: Sie essen bei so einer Diät nur für Ihre perfekt eingestellten Medikamente. Diese konventionellen Diäten wurden zu Zeiten entwickelt, in denen wir noch nicht über das heutige Wissen über die Ursachen von Diabetes verfügten.

Eine pflanzenbasierte Ernährung unterscheidet sich davon erheblich. Sie konzentriert sich auf die Ursache von Typ-2-Diabetes, also auf den Abbau der Fettablagerungen in den Zellen, auf die Bekämpfung der Insulinresistenz und auf ein deutliches Senken des Blutzuckerspiegels. Ihr Fokus liegt nicht auf einer optimalen Kompatibilität mit Ihren Medikamenten. Nein, ihr Ziel ist es, Ihren Medikamentenbedarf so weit wie möglich zu verringern oder die Medikamente ganz überflüssig zu machen.

SIE HELFEN BEIM ABNEHMEN. • Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren, sind durchschnittlich schlanker als diejenigen, die andere Essgewohnheiten haben. Jahrelang erforschten Wissenschaftler große Bevölkerungsgruppen, indem sie ihre Ernährungsgewohnheiten untersuchten und sie wogen. Besondere Aufmerksamkeit widmeten sie dabei den Siebenten-Tags-Adventisten, weil diese Bevölkerungsgruppe besonders gesundheitsbewusst lebt, auf Tabak und Alkohol verzichtet und sich oftmals vegetarisch ernährt. Die Adventistenstudien zeigten, dass eine durchschnittliche Person, die sich vegan ernährte, rund 16 Kilogramm weniger wog als ihre fleischessenden Freunde! Beim Vergleich von Fleischessern, Semi-Vegetariern, Pescetariern, Lakto-Ovo-Vegetariern und Veganern fand man heraus, dass die Leute, die sich vegan ernährten, zur einzigen Probandengruppe gehörten, deren Durchschnittsgewicht voll und ganz im gesunden Bereich lag. Ebenso zeigten Studien, dass die Leute schnell überschüssiges Gewicht verlieren, wenn sie beginnen, sich vegan und fettarm zu ernähren.

Aber wie passiert das Ganze? Warum führt eine pflanzenbasierte Ernährung dazu, dass die überflüssigen Pfunde verschwinden? Zunächst sind Obst, Gemüse, Bohnen und Getreide reich an komplexen Kohlenhydraten und enthalten nur sehr wenig Fett. Bei Käse und Fleisch ist das Gegenteil der Fall: Sie enthalten viel Fett, aber keine Kohlenhydrate. Das ist aus folgendem Grund wichtig: In jedem Gramm Fett verstecken sich ganze neun Kalorien, während es bei Kohlenhydraten nur vier Kalorien pro Gramm sind. Mit anderen Worten: Tierprodukte stecken oft voller Kalorien, pflanzliche Produkte aber nicht.

Abgesehen davon sind Obst, Gemüse, Bohnen und Vollkorngetreide auch sehr ballaststoffreich – und Ballaststoffe machen uns satt, enthalten aber keine Kalorien. In der Regel werden wir davon so voll, dass wir mit dem Essen aufhören, bevor wir es völlig übertreiben können. Fleisch hingegen ist keine Pflanze, also enthält es auch keine Ballaststoffe. Dasselbe gilt für Milchprodukte und Eier. Ballaststoffe kommen ausschließlich in Pflanzen vor. Wenn wir also Käse, Fleisch oder andere Tierprodukte essen, nehmen wir dabei jede einzelne darin steckende Kalorie auf – aber ohne irgendwelche Ballaststoffe, die uns davor bewahren, beim Essen über die Stränge zu schlagen. Im Gegensatz dazu bieten uns pflanzenbasierte Lebensmittel dank ihrer Ballaststoffe einen natürlich integrierten Schutz vor Völlerei, weil sie uns satt machen und unseren Appetit zügeln.

Zu guter Letzt zeigt unsere Forschung, dass der Stoffwechsel bei den Leuten, die mit einer fettarmen, pflanzenbasierten Ernährungsweise beginnen, nach einer Mahlzeit leicht angekurbelt wird. Das heißt, dass die Kalorien in den Stunden nach dem Frühstück, Mittag- und Abendessen schneller verbrannt werden.

All dies erklärt, warum eine fettarme, pflanzenbasierte Ernährungsweise uns dabei hilft, abzunehmen und einer späteren Gewichtszunahme vorzubeugen. Pflanzliche Lebensmittel sind nicht nur köstlich, sondern auch kalorienarm. Sie enthalten jede Menge appetitzügelnde Ballaststoffe und kurbeln die Kalorienverbrennung nach den Mahlzeiten an.

SIE SENKEN DEN CHOLESTERINSPIEGEL. • Fleisch und andere Tierprodukte enthalten Cholesterin. Wenn wir solche Lebensmittel essen, geht ein Teil dieses Cholesterins in unsere Blutbahn über und erhöht die Menge des Cholesterins, das schon vorher da war. Das kann zur Verstopfung von Arterien führen und unser Herz schädigen. Noch schlimmer ist, dass Milchprodukte, Fleisch und Eier gesättigte Fette enthalten, die unseren Cholesterinspiegel noch weiter ansteigen lassen. Die Auswirkung gesättigter Fette aus solchen Lebensmitteln ist noch größer als die des darin enthaltenen Cholesterins.

Pflanzliche Lebensmittel sind da völlig anders. Sie enthalten gar kein Cholesterin und nur sehr wenig gesättigte Fette. Dafür sind viele von ihnen reich an löslichen Ballaststoffen, die unserem Körper dabei helfen, überschüssiges Cholesterin loszuwerden.

SIE SENKEN DEN BLUTDRUCK. • Wenn sich Menschen pflanzenbasiert ernähren, sinkt ihr Blutdruck tendenziell. Wissenschaftler begründen das mit verschiedenen Faktoren: Erstens sind Pflanzen reich an Kalium, das den Blutdruck senkt. Zweitens enthalten Gemüse, Obst und andere pflanzenbasierte Lebensmittel kaum »böse« Fette. Sie machen unser Blut deshalb weniger dickflüssig oder »viskos« als Tierprodukte. Und drittens verlieren wir bei einer pflanzenbasierten Ernährung oft unerwünschtes Übergewicht, was den Blutdruck weiter sinken lässt. Im nächsten Kapitel zeigen wir Ihnen, wie Sie diese bahnbrechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse in köstliche Gerichte verwandeln können.


KAPITEL 2
VOLLE POWER BEI JEDER MAHLZEIT

Metformin, das Medikament, das Patienten mit Typ-2-Diabetes am häufigsten verschrieben wird, ist nicht gerade besonders wohlschmeckend. Lassen Sie es einmal eine Weile auf Ihrer Zunge liegen, und Sie verstehen, was ich meine. Seine häufigsten Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden. Ja, es senkt den Blutzucker zu einem gewissen Grad, und es gibt sicherlich auch Menschen, denen Metformin und andere Diabetesmedikamente tatsächlich helfen. Ich möchte Ihnen also gar nicht nahelegen, es einfach abzusetzen. Doch die Lebensmittel, die Sie probieren werden, schmecken um Längen besser, und ihre kombinierte Wirkung ist wesentlich stärker, als es sich jedes orale Medikament je erträumen könnte. Außerdem sind die Nebenwirkungen von gesunden, pflanzenbasierten Lebensmitteln genau das, was Sie eigentlich wollen: eine schlankere Taille, mehr Energie und eine bessere Gesundheit.

Eine Ernährung, die Diabetes rückgängig macht, sollte sich auf die folgenden drei Dinge konzentrieren: den Verzicht auf Tierprodukte, das Verwenden einer geringstmöglichen Menge an Pflanzenölen und einen starken Fokus auf Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI). Und so funktioniert es: Bei der Umsetzung dieses Plans wird Ihnen auffallen, was wir nicht tun: Wir unterwerfen uns weder einer Kalorienbeschränkung, noch verzichten wir auf Kohlenhydrate. Statt uns darauf zu konzentrieren, wie viel Sie essen, konzentrieren wir uns darauf, was Sie essen. Wir wollen, dass Sie essen, bis Sie sich satt fühlen, und dabei darauf vertrauen können, dass das Essen auf Ihrem Teller gesund ist.

Das sind die drei grundlegenden Kriterien dieser Diät:

1. EIN VERZICHT AUF TIERPRODUKTE. • Wir streichen Fleisch, Geflügel, Milchprodukte und Eier von Ihrem Speiseplan. Es wird sich also keinerlei tierisches Fett oder Cholesterin auf Ihren Teller verirren. Da alles, was Sie essen werden, pflanzlichen Ursprungs ist, stecken Ihre Gerichte voller Ballaststoffe und Vitamine – ein Riesenvorteil für Ihre Gesundheit!

»Wie, kein Fisch?«, fragen Sie sich jetzt vielleicht. Genauso ist es. Fisch ähnelt eher Fleisch als Brokkoli. Er enthält weder komplexe Kohlenhydrate noch Ballaststoffe, dafür aber Fett und Cholesterin. Manche Leute essen Fisch ja gerade deshalb, weil er so fettreich ist. Sie tun sich an Lachs gütlich, weil sie glauben, dass dessen Omega-3-Fettsäuren irgendein biologisches Wunder bewirken können. Lachs steckt tatsächlich voller Fett: Etwa 40 Prozent der Gesamtkalorien von Atlantiklachs stammen aus Fett. Königslachs besteht sogar zu mehr als 50 Prozent seiner Kalorien aus Fett. Das ist eine Menge. Und auch wenn ein Teil dieses Fetts tatsächlich Omega-3 ist, ist es der ganze andere Rest nicht. Lachs und andere Fischarten enthalten jede Menge gesättigter Fette. Und genau wie jede andere Fettart hat auch Fischfett eine hohe Kaloriendichte. Aus diesem Grund haben Lachsfans oft mit ihrem Gewicht zu kämpfen. Als Gruppe sind sie deutlich schwerer und haben ein höheres Diabetesrisiko als Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren.

Wenn Sie sich fragen, wie Sie ohne Milchprodukte genügend Kalzium aufnehmen, lautet die Antwort: Durch den Verzehr von grünem Blattgemüse und Bohnen. Diese enthalten nämlich reichlich davon. (Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Kapitel.)

2. EINE GERINGSTMÖGLICHE MENGE AN PFLANZENÖLEN. • Auch wenn Pflanzenöle wesentlich gesünder sind als tierische Fette, da sie normalerweise viel weniger gesättigtes Fett enthalten, sind sie trotzdem sehr kalorienreich und sollten deshalb nur sehr sparsam verwendet werden. Das heißt auch, auf fettfreie Zubereitungsmethoden umzusteigen.

3. LEBENSMITTEL MIT EINEM NIEDRIGEN GLYKÄMISCHEN INDEX. • Der glykämische Index (GI) gibt an, wie stark bestimmte Lebensmittel unseren Blutzuckerspiegel beeinflussen. Weißbrot lässt ihn zum Beispiel deutlich ansteigen, während die Reaktion bei Roggenbrot wesentlich gemäßigter und bei Pumpernickel sogar noch schwächer ausfällt. Weißbrot hat daher einen hohen und Pumpernickel einen niedrigeren GI.

Wissenschaftler haben den GI Aberhunderter verschiedener Lebensmittel getestet. Doch gehen wir die Sache ein bisschen vereinfacht an. Alles, was Sie wissen müssen, ist Folgendes:

• Essen Sie Obst statt verarbeiteter Lebensmittel, die Zucker enthalten. Ja, Obst ist süß, wirkt sich aber wesentlich sanfter auf Ihren Blutzuckerspiegel aus.

• Essen Sie statt Weißbrot lieber Roggenbrot oder Pumpernickel.

• Essen Sie statt weißen Kartoffeln lieber Süßkartoffeln.

• Essen Sie statt typischen kalten Frühstückscerealien lieber Haferbrei oder Kleieflocken.

Bohnen und grünes Blattgemüse sind niedrigglykämische Stars, da sie sich kaum auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Übrigens hat Pasta (auch Weißmehlpasta) überraschenderweise ebenfalls einen niedrigen GI, weil sie, anders als Brot, das wegen der oft verwendeten Hefe leicht und luftig ist, eine dichtere und kompaktere Konsistenz hat. Deshalb wird der natürlich darin enthaltene Zucker nur sehr langsam freigesetzt.