Kitabı oku: «Die Anatomie der Potency», sayfa 4

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1. Die Beweglichkeit der Schädelknochen

Die Bewegung der einzelnen Schädelknochen wird in Lehrbüchern wie Magouns Osteopathy in the Cranial Field und Sutherlands Unterweisungen in der Wissenschaft der Osteopathie beschrieben. Hierbei handelt es sich um Exzerpte aus Sutherlands Vorlesungen, die von Dr. Anne Wales, einer Schülerin Sutherlands, herausgegeben worden sind. Dabei erweist es sich als hilfreich, wenn die Knochen nicht isoliert, sondern als Teil des gesamten Systems betrachtet werden. Die Knochen stellen eine Verfestigung im ursprünglichen mesenchymalen Gewebes des Körpers dar, die ihm Gestalt und Form verleiht. Die Form jedes Knochens und die Abgrenzung der Suturen zwischen ihnen stellt eine komfortable Grenzziehung dar, die nicht nur ein Wachstum zulässt, sondern es auch der Bewegung im membranösen System, die vor der Ossifikation stattfand, erlaubt nicht abzuebben. Stattdessen soll sich die Bewegung mit einem Minimum an Widerstand, Strain, Energieverlust und Anspannung vollziehen können. Die Form und Abschrägung jeder Sutur ist daher weniger von einem genetischen Muster, sondern vielmehr von der Möglichkeit der Ossifikation innerhalb eines bereits bestehenden freien Bewegungsmusters bestimmt. Die Bewegung hat sich nicht verändert. Entsprechend mussten die Membranen sich so ossifizieren, dass sie daran angepasst wurden.

Der Schädel entwickelte sich aus einem mit Flüssigkeit gefüllten membranösen Beutel, den Sutherland als Ei mit weicher Schale beschrieb, das nach der Ossifikation die gleiche Bewegung wie zuvor aufrechterhielt. Um dies deutlich zu erfassen, betrachten wir nicht die einzelnen Knochen, sondern das Schädeldach und die Schädelbasis als die wesentlichen funktionellen Komponenten des Schädels.

Das Schädeldach ist der Teil des Schädels, der direkt aus Membranen ossifizierte. Es entwickelte sich aus der Mesenchymschicht, die das Vorderhirn bedeckte und wird ausgedehnt, sobald die ursprünglichen zerebralen Hemisphären wachsen und sich unter ihr ausdehnen, so wie der Wind zwei Fallschirme aufbauscht. Es umfasst die Ossa parietalia, die Squama der Ossa temporalia, das Supraocciput, die Ossa frontalia und die Spitzen der Alae majores des Os sphenoidale. (Das Gesicht wurde aus Membranen ossifiziert, doch es wird nicht als Teil des Schädeldachs klassifiziert.)

Die Funktion des Schädeldaches besteht in seiner Anpassungsfähigkeit. Es handelt sich um den Teil der ossifizierten Membran, der dazu entworfen wurde, sich während der Geburt zu verformen, sich dem Geburtskanal anzupassen und so die Passage zu ermöglichen. Danach soll er sich aufgrund des Drucks, der durch das Saugen des Neugeborenen und sein Schreien erzeugt wird, erneut ausdehnen und die ursprüngliche Gestalt und Form wiedererlangen. Diese Eigenschaft der Anpassungsfähigkeit bleibt klinisch bis in das Erwachsenenalter bestehen. Im Allgemeinen ist das Schädeldach während des Lebens bei Verletzungen und Verformungen durch Verletzungen anpassungsfähiger als die Schädelbasis. Ein Trauma, welches ausschließlich das Schädeldach betrifft, hat gewöhnlich weniger gesundheitliche Komplikationen zur Folge als ein Trauma an der Schädelbasis. Ebenso tendieren Verformungen des Schädeldachs dazu sich schneller aufzulösen. Entsprechend ist die Prognose für nicht komplizierte Strains des Schädeldachs gewöhnlich aussichtsreich. Selbstverständlich sprechen wir hier nur von den mechanischen Wirkungen des Traumas, nicht über Verletzungen extrakranialer und intrakranialer Weichteile.

Stellen Sie sich vor, dass sich in der Flexions-Phase des PRM die Gesamtheit des Schädeldachs weitet. Es dürfte hilfreich sein, dies an einem disartikulierten Schädel zu untersuchen. In der Flexions-Phase weiten sich die Ossa parietalia gelenkvermittelt an ihrem inferioren Anteil entlang der Sutura sagittalis und eröffnen dabei wie eine Auster Gleitbahnen. Die Sutura sagittalis selbst sinkt leicht ab. Gleichzeitig weiten sich die Ossa temporalia nach außen. Die Squama der Ossa temporalia weitet sich mit den Ossa parietalia. Die Ossa frontalia weiten sich ebenfalls. Sie weiten sich an ihren lateralen Winkeln und treten posterior an der Linie der Sutura metopica zurück. Bedenken Sie, dass das Os frontale funktionell im Plural zu betrachten ist, weil es sich immer noch so bewegt als handele es sich um einen paarigen Knochen, obgleich die beiden Teile etwa im Alter von acht Jahren miteinander ossifizieren. Der nach der Kindheit erforderliche reduzierte Grad an Bewegung im frontalen Bereich kann durch die Biegsamkeit des Knochens kompensiert werden. Am Hinterkopf weitet sich das Os occipitale und aufgrund seiner Form als flache Schale tendiert die Squama occipitalis dazu sich medial leicht anterior zu bewegen.

Bei der Schädelbasis handelt es sich um den Teil des Schädels, der chondrär ossifiziert. Während der vierten Woche im Uterus bildet das Vorderhirn die so genannte Chorda dorsalis (mesenchymiales Gewebe) aus, die von der Masse des primitiven Herzens bedrängt wird. Entsprechend krümmt sich das Vorderhirn ventral um das Ende der Chorda und formt so die Krümmung des Schädels. Dadurch wird seine mesenchymiale Abdeckung an der ventralen Oberfläche komprimiert. Dies führt zur Entwicklung des Knorpels, im Chondrocranium, der späteren Schädelbasis. In diesem Prozess bildet sich der hypophyseale Knorpel um die Hypophysis cerebri und verschmilzt zum Corpus sphenoidalis, während die Ala orbitales die Alae minores des Os sphenoidale formen. Die Trabeculae cranii formen das Corpus ethmoidalis. Der parachordale Knorpel bzw. die basale Platte bildet sich um das kraniale Ende der Chorda, verschmilzt mit dem Knorpel, der aus den sklerorisierenden Bereichen der okzipitalen Mesoderme stammt. Dann verteilt sich diese knorpelige Masse zur Schädelbasis. In der neunten Woche erscheinen die Ossifikationszentren.

Die Funktion der Schädelbasis besteht darin, dem Cranium Form, Unterstützung und Stabilität zu verleihen. Während das Schädeldach nach der Geburt die Fähigkeit besitzt, seine Form wiederzuerlangen, ist die Schädelbasis nicht derartig nachsichtig. Sie ist nicht dazu entworfen, ihre Form wiederzuerlangen. Wenn die Kräfte des Geburtsvorgangs so massiv sind, dass die Anpassungsfähigkeit des Schädeldaches überschritten wird, werden einige dieser Kräfte auf die Schädelbasis einwirken und zumindest ein Teil der dortigen Verformung wird wahrscheinlich persistieren. Wenn der Säugling nicht bald, bevor die Ossifikation stattfindet, behandelt wird, kann die Verformung für das restliche Leben des Kindes fortbestehen. Dieses Prinzip gilt für das ganze Leben. Wenn durch Traumen am Schädel die Anpassungsfähigkeit des Schädeldachs überschritten wird und sich sodann eine Verformung auf die Schädelbasis überträgt, dann zieht sich der Fall wahrscheinlich hin, wird komplizierter und die Prognose für eine vollständige Auflösung ist nicht besonders gut.

Die medialen Knochen der Schädelbasis sind miteinander verzahnt. Aus der Seitenperspektive rotieren bei Flexion und Extension die drei medialen Knochen der Schädelbasis (das Os occipitale, das Os sphenoidale und das Os ethmoidale (dazu der vierte mediale Knochen, das Vomer, das freilich strenggenommen zum Gesicht gehört) in die entgegengesetzte Richtung zu dem Knochen, mit dem sie artikulieren – als ob es sich um vier Zahnräder handelte. Gleichwohl besitzen Os occipitale, Os sphenoidale und Os ethmoidale ebenfalls paarige Muster. Entsprechend rotieren sie ebenfalls nach außen und innen. Knochen ist flexibel. Daher drücken diese Knochen komplexe kombinierte Bewegungsmuster aus. Sie flektieren und expandieren sie nach medial. Lateral rotieren sie zur selben Zeit nach innen bzw. außen.

In Appendix A werden die Bewegung der Knochen der Schädelbasis, die Weise in der sie in Bezug aufeinander funktionieren, dazu einige spezielle mechanische und funktionelle Sachverhalte beschrieben.

Synchondrosis sphenobasilaris

Die Schädelbasis erstreckt sich entlang der Basis des Os sphenoidale und der Basis occipitalis, von den pneumatischen sphenoidalen Räumen anterior bis zum Foramen magnum posterior. Vor der Ossifikation im Alter von etwa 25 Jahren ist die Synchondrosis sphenobasilaris (SSB) ungefähr in der Mitte zwischen Os sphenoidale und Os occipitale lokalisiert. Zur Vereinfachung werde ich von SSB sprechen. Damit ist aber der gesamte Pars basilaris des Os sphenoidale und der Pars basilaris des Os occipitale gemeint – mit einem konzeptionellen Drehpunkt am Mittelpunkt, an dem sich die Symphyse zuvor befand.

Wir haben schon bedacht, dass die SSB in der Flexion dazu tendiert, sich anzuheben. In der Extension neigt sie dazu abzusinken. Dieses Konzept hat den Studenten jahrelang beachtliche Schwierigkeiten bereitet, weil die SSB im Alter von 25 Jahren ossifiziert. Insofern stellte sich die Frage, wie Bewegung überhaupt möglich sei. Magoun erklärt, dass dies aufgrund der überall in der SSB präsenten Rückfederung möglich sei22. Sie befand sich zuvor bis zum 25. Lebensjahr in der Gelenkverbindung und diese Tendenz – so das Argument – bleibt stets zu einem größeren oder kleineren Grad bestehen. Andere unterstellen, dass die Spongiosa eo ipso Flexibilität ermögliche. Beide Ansichten sind in gewisser Weise zutreffend. Gleichwohl laden sie zu Fehlinterpretationen ein. Andere wiederum behaupten, dass es sehr schwer sei, die Unterstellung zu akzeptieren, dieser dem Anschein nach starre Knochen könne sich bewegen. Ich hege durchaus Sympathie für diese Position.

Man kann gut behaupten, die SSB sei nicht für Bewegung entworfen. Die SSB verleiht dem Cranium Form, Unterstützung und Stabilität. Die SSB ist der Kiel des kranialen Schiffs. Der Kiel ist das „Rückgrat“ des Schiffs. Ein Kiel verleiht einem Schiff Form, Stabilität und die Fähigkeit zur Rückfederung. Ebenso verhält es sich mit der Schädelbasis. Der Kiel eines Schiffes wird nicht dazu entworfen sich zu bewegen, sondern im Sturm, wenn die Wellen gegen das Schiff schlagen, besitzt der Kiel die Funktion das Drehmoment (im Sinne von Belastung und Neigung) verarbeiten und absorbieren zu können, das von der Energie der Elemente erzeugt wird. Der Kiel eines Fahrgastschiffs wird durch schweres Wetter auf seiner gesamten Länge beachtlich verformt. Darin besteht u. a. seine Stärke. Denn eine starrere Widerstandskraft würde erheblich mehr Masse und Material erforderlich machen. Man braucht beispielsweise erheblich mehr starres Eisen, um einem Schiff den gleichen Grad an Stärke und Stabilität am Kiel zu verleihen, als dies bei dem flexibleren Stahl der Fall ist. Knochen gleicht im Blick auf die Flexibilität eher dem Stahl als dem Eisen23. Und die SSB verleiht dem Cranium die gleiche Leichtigkeit.

Im Sommer 1998 stand ich auf dem Dach des Turms der Hereford Cathedral. Die Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen König Ethelbert ist ein prächtiges normannisches Bauwerk aus altem rotem Sandstein, eine der 26 großen Kathedralen in England und Wales. Sie überragt den Fluss Wye und steht auf der Seite, die mit dem Christentum seit 676 d. Z. verbunden war.

Foto 1: Hereford Cathedral

Der erste historisch nachweisbare Steinbau einer Kirche wurde bei Athelsan im frühen 11. Jahrhundert erbaut. Und unsere Kathedrale wurde wahrscheinlich um 1080 von Bischof Robert von Lorraine begonnen. Der Turm, auf dem ich stand, wurde zwischen 1295 und 1315 errichtet.

Es war ein schöner Tag und ich hatte einen wunderbaren Blick auf die Herfordshirer Landschaft – von den Malvern Hills im Osten bis hin zu den Black Mountains in Wales im Westen. Plötzlich begannen im Turm knapp unter mir die Glocken der Kathedrale zu läuten. Ich machte die überraschende Erfahrung, dass der Turm von einer Seite zur anderen schwankte. Ich hatte den Eindruck, dass sich das Dach um einige Zentimeter bewegte. Der ganze Turm wackelte wie Gallert. Es kam mir vor wie ein Erdbeben. Glücklicherweise war der Kathedralenbaumeister da und erklärte, der Turm sei so entworfen, dass er sich bewegen kann. „Keine Angst!“, sagte er, „ein beweglicher Turm ist gesund. Sie müssen sich nur Sorgen machen, wenn der Turm sich nicht bewegt.“ Sogar dieser feste, mit Zinnen versehene 700 Jahre alte Steinturm war dazu entworfen sich zu bewegen, um die Energie der Glocken zu absorbieren.

Wie wir dargelegt haben, ist Knochen wesentlich ein flexibles, biegsames und plastisches Gewebe – und sogar stärker als Sandstein. Es handelt sich um verfestigte Membrane. Das hat zur Konsequenz, dass jeder Knochen, sogar ossifizierte Spongiosa, einen bestimmten Grad an Verformung erlaubt. Die SSB ist wie ein Kiel als Punkt der Stabilität, der Stille entworfen, um den die Bewegung herum stattfinden kann. Sie kann sich freilich ausreichend verformen, um die Kräfte der Verformung zu absorbieren. Sie ist zur Stabilität entworfen, allerdings um die Verformung des PRM zu verarbeiten. Wie beim Os frontale ist der erforderliche Grad der Bewegung beim Erwachsenen jedoch auf einen gewissen Grad reduziert, sodass sie ausschließlich durch die Biegsamkeit des Knochens angepasst werden kann. Daher ossifiziert die ursprüngliche Synchrondosis.

Mithin ist die SSB dazu entworfen, die durch Spannung erzeugten Verformungen des PRM zu verarbeiten. Gleichwohl ist noch nicht einmal das der entscheidende Punkt. Es geht stattdessen darum, dass es sich klinisch so anfühlt, als ob sich die SSB bewege. Die Bewegung des PRM kommt nicht von der SSB. Die Bewegung wird woanders generiert. Gleichwohl ist die SSB als das Fulkrum der Bewegung der Schädelknochen derjenige Punkt, auf den die Bewegung der Knochen des Cranium bezogen ist. Daher fühlt es sich für die Palpation so an, als ob die durchgehende Bewegung des gesamten knöchernen Cranium sich auf ihren Fulkrumpunkt an der SSB beziehe. Für die abtastende Hand fühlt es sich tatsächlich so an, als ob die SSB sich in Flexion anhebe und in Extension absenke. Ob es sich um eine messbare Anhebung oder eine Absenkung handelt, ist klinisch unerheblich. Entscheidend ist, dass die gesamten Bewegungsveränderungen des Cranium an den Händen des palpierenden Behandlers für den Behandler als ein organisiertes Bewegungsmuster erscheinen, das sein Fulkrum an der SSB besitzt. Die SSB ist ein konzeptioneller Fokus aller Energien, welche die Schädelknochen in ihrer kombinierten Ausführung des PRM affizieren. Der Kliniker fühlt Bewegung. Und genau dies kann für die Therapie verwendet werden. Klinisch ist es nicht besonders von Bedeutung, ob an der SSB physisch Bewegung stattfindet oder ob das nicht der Fall ist. Denn dies beeinflusst nicht die Empfindungen bei der Palpation.

Zusammenfassend gilt daher, dass aus meiner Perspektive die SSB dazu entworfen wurde, sich nicht zu bewegen. Es handelt sich stattdessen um einen Fulkrumpunkt funktioneller Stabilität. Um ihn drücken die Schädelknochen die Bewegung der Primären Respiration aus. Gleichwohl ist angesichts der plastischen Gestalt des Knochens ein gewisser Grad von „Impakt“ darin präsent, der durch Palpation identifiziert werden kann und von uns als Bewegung konzeptionalisiert wird, um die Mechanik des Cranium zu interpretieren.

Entsprechend werde ich mich auf die SSB so beziehen, als ob sie sich bewegte. Denn das entspricht auch dem klinischen Bild. Sutherlands Hypothese sieht einen Bewegungsmechanismus im ganzen Körper vor, der die Knochen mitsamt allen anderen Geweben beeinflusst. Für die Palpation erschließt es sich so, als ob das Fulkrum der gesamten Bewegung aller Schädelknochen auf der Seite der SSB liege. Es handelt sich um einen konzeptionellen Punkt der mechanischen Funktion.

2. Die Mobilität des Sakrum zwischen den Ilia

Aus einer anterior-posterioren Perspektive erscheint das Sakrum als dreischenkliger Knochen, der den posterioren Teil des Beckens einnimmt. Beachten Sie, dass die Triangel auf dem Kopf steht – mit dem Apex nach unten und der Basis nach oben. Das Sakrum wird oft als Schlussstein des Beckenbogens oder als ein Keil zwischen den Beckenschaufeln beschrieben24, der durch die starken Ligg. sacroiliaci fixiert wird. Freilich handelt es sich hierbei um statische Konzepte. Doch der Körper ist dynamisch. Man wird dem Sakrum besser durch die Beschreibung als Differential gerecht. Ein Differential besteht aus einer Ansammlung von Zähnen in der Welle eines motorgetriebenen Fahrzeugs. Es ist dazu entworfen, die Rotation der Antriebswelle der Maschine mit beiden Rädern auszugleichen, wenn sie unterschiedliche Umdrehungsgeschwindigkeiten aufweisen. Dies wird erforderlich, wenn das Fahrzeug um eine Ecke biegt. Bei einer Biegung muss das äußere Rad einen größeren Radius umschreiben als das innere Rad. Folglich muss es sich schneller bewegen. Auf die gleiche Weise gleicht das Sakrum die potenziell gegensinnige Bewegung der beiden unteren Extremitäten durch mediale Ausrichtung aus. In der Primären Respiration bewegt sich das Sakrum entlang der Lförmigen aurikulären Gelenkflächen der Iliosakralgelenke um ein transversales Fulkrum auf der Ebene S2. Dabei ermöglicht es, dass die Rotation der beiden unteren Extremitäten nach innen und nach außen ausgeführt werden kann.

Die sorgfältige Betrachtung eines trockenen Präparats zeigt, wie dies zustande kommt. Ein typisches Sakrum ist in einer anterior-posterioren Richtung gebogen, wobei sich nach vorne eine konkave und nach hinten eine konvexe Gelenkfläche ergeben. Auf diese Weise umfasst das Sakrum die posteriore Komponente der Beckenschale. Es unterstützt das Körpergewicht, das durch die Lendenwirbelsäule von oben übertragen wird und biegt sich posterior, um die Beckenorgane von hinten zu umfassen. Inferior fügt es sich in die Muskeln und Faszien des Diaphragma pelvis ein, sodass die Spitze des flexiblen Steißbeins nach vorne in die Mitte des Beckenzwerchfells ragt.

Die aurikulären Gelenkflächen der Gelenkverbindung mit den Ilia weisen freilich eine andere Orientierung auf. Mit individuellen Variationen sind die aurikulären Gelenkflächen im Allgemeinen L-förmig und posterior konkav. Sie stellen das Segment eines Kreisumfangs dar, dessen Zentrum sich einige wenige Zentimeter hinter dem Sakrum näherungsweise auf der Ebene S2 befindet. Das Sakrum ist ein Knochen im Körper, dessen Ossifikation sich sehr spät vollzieht. Die epiphysären Platten der aurikulären Gelenkflächen beginnen nicht vor dem 25. Lebensjahr zu ossifizieren. Mithin ist die endgültige Gestalt des Sakrum beim erwachsenen Menschen zu einem hohen Grad wie beim Cranium von der zuvor existierenden Gestalt bestimmt.


Abb. 1: Das Sakrum

Der Sakrum. Rechte laterale Ansicht mit der anterior-posterioren Biegung des Knochens und der Form der aurikulären Gelenkflächen. (Gray [s. Anm. 10], Seite 280).

Entsprechend der Beschreibung des Respiratorischen Mechanismus durch Sutherland hebt sich das Sakrum in der Flexions-Phase superior an, während die Basis sich in posteriorer und der Apex in anteriorer Richtung bewegen. Es bewegt sich um ein schmales Segment eines Kreisumfangs, dessen Zentrum sich genau hinter S2 befindet. Wenn man die aurikulären Gelenkflächen einige Augenblicke sorgfältig betrachtet, dürfte dies deutlich werden. Bedenken Sie entsprechend, dass das Sakrum zwei Teile der Respiratorischen Bewegung umfasst. Der erste Teil besteht im Anheben des Sakrum nach oben im Körper in Richtung Kopf. Der zweite Teil besteht in der Rotation nach hinten, sodass sich die Basis nach posterior und der Apex nach anterior bewegt. Das Liften im Körper nach oben während der Flexions-Phase wird von Praktikern oft vergessen. Das Gegenteil vollzieht sich in der Extensions-Phase.

Das funktionelle Sakrum

Es gibt einen weiteren Aspekt in der Mechanik des Sakrum, den ich als „funktionelles Sakrum“ bezeichnet habe. Die spinale Dura mater verbindet sich fest mit dem Periost des Spinalkanals des Sakrum auf der Höhe S2. Das Fulkrum der Bewegung des Sakrum in Flexion und Extension während des PRM liegt genau hinter S2. Folglich befindet sich der untere Pol des PRM genau hinter S2. Der triangelförmige Knochen ist nur da, um zu stützen. Der untere Pol des PRM ist ein funktioneller Punkt. Wenn der untere Pol des PRM mit dem Fulkrumpunkt des anatomischen Sakrum zusammenfällt, bietet es maximale Leichtigkeit und den geringsten Widerstand in der Ausführung der Primären Respiration.

Gleichwohl kann das Sakrum im Verlauf des Lebens Gegenstand von ziemlich schweren Belastungen durch Stürze, Strains durch Beschleunigung und Abbremsung, sogar durch die Geburt eines Kindes werden, die nicht nur intraossäre Strains im Sakrum selbst verursachen können – wie im vorigen Kapitel dargestellt –, sondern auch Strains in der Wirbelsäule, im Becken, am Rumpf und in den unteren Extremitäten. Dabei kann ein Ungleichgewicht in den Geweben des Beckens entstehen und die Mechanik des Beckens stören. Als Ergebnis kann es zu einer örtlichen Verschiebung des unteren Pols des Mechanismus von seiner anatomischen Stelle am Fulkrum des Sakrum auf Höhe S2 kommen. Das knöcherne Sakrum befindet sich immer noch an seiner anatomischen Position zwischen den Ilia. Für die Palpation fühlt es sich freilich so an, als ob die Gewebe glücklicher wären, wenn sie mit einem Fulkrum arbeiten könnten, dass sich nicht an S2 befindet. Den Klinikern erscheint es so, dass sie oder er durch eine Verschiebung der anatomischen Position des Sakrum zwischen den Ilia zu einer anderen Position eine Situation erzeugt haben, die von der Gewebespannung als gut bezeichnet wird, in der alles gut erscheint und der PRM glücklich atmet. Da dies nicht möglich ist, muss der Körper einen Konflikt in den Geweben bewältigen. Das funktionelle Sakrum ist der Punkt im Raum, den der Körper gerne mechanisch als unteren Pol der Reziproken Spannungsmembran verwenden würde (siehe unten). Je weiter sich dieser Punkt vom Fulkrum des Sakrum entfernt befindet, um so größer ist auch die Schwierigkeit, die der Körper dabei hat, die Primäre Respiration auszuführen. Mithin ist die Belastung bei der Ausführung des PRM um so größer und entsprechend größer die sakrale Dysfunktion. Wenn der Behandler den Sachverhalt anerkennt, dass die Position des Fulkrum am anatomischen Sakrum an S2 nicht notwendig jener Punkt ist, den der Körper gerne als unteren Pol des PRM zu dieser Zeit und bei diesem Individuum verwenden würde, wird sein oder ihr Bewusstsein frei dazu, die Störung bei diesem Patienten identifizieren zu können. Der Kliniker ist dazu in der Lage herauszufinden, wo der Körper gerne den unteren Pol des PRM hätte.

Wenn das funktionelle Sakrum mit dem Fulkrum des anatomischen Sakrum übereinstimmt, ist alles gut. Die häufigste Störung besteht darin, dass sich das funktionelle Sakrum im unteren Brust- oder im oberen Lendenbereich befindet – als Ergebnis eines Sturzes oder von Stürzen auf den Apex des Sakrum. Es fühlt sich so an, als ob das Sakrum dorthin gestoßen worden wäre. Entsprechend besteht ein Konflikt und eine Anspannung. In der gleichen Weise kann das Sakrum aufgrund eines seitlichen Sturzes zu dieser Seite gehen oder sich auch sonst irgendwo befinden. Eine Mutter, die gerade entbunden hatte, suchte mich auf, weil sie sich seit der Geburt ihres Säuglings vor einer oder zwei Wochen sehr schlecht fühlte. Offensichtlich gab es ein Problem in der zweiten Phase des Geburtsvorgangs und der Säugling musste mit großem Kraftaufwand mittels der Geburtszange herausgezogen worden. Es fühlte sich so an, als ob das Abdomen der bedauernswerten Dame ebenfalls herausgezogen worden sei. Es fühlte sich so an, als ob sich ihr funktionelles Sakrum irgendwo zwischen ihren Knien befinde und sie nur sehr kurze Beine besäße. In dem Augenblick, als ich dies identifizierte, wollte ich spontan meine Palpation anpassen, um dies anzuerkennen. Plötzlich trat ein großes Herauswinden und Anheben in ihrem Körper auf. Und bevor ich begriff, was vor sich ging, befand sich ihr Sakrum wieder zwischen den Ilia und atmete glücklich in Flexion und Extension. „Ohhh, das ist viel besser!“ – sagte sie.

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22 aralık 2023
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307 s. 30 illüstrasyon
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9783941523487
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