Kitabı oku: «Tägliche Erneuerung», sayfa 8

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15. März

Sofort rief der Vater des Kindes und sprach: Ich glaube, hilf meinem Unglauben!

Markus 9,24

So rief dieser glaubende Vater in seiner Not. Und so ruft der Glaube zu allen Zeiten in seiner Not. Das sagt die Schrift über das Geheimnis des Glaubens. Der Glaube ist in Wahrheit ein geheimnisvolles Ding. Unter anderem finden wir dies Geheimnis in dem, dass er nie entstehen kann, ohne dass das Alte in uns stirbt. Der Tod des Ichs und die Geburt des Glaubens sind untrennbar. Und da der Tod immer schmerzvoll ist, so auch der des alten Ichs. Darum wird es am Glauben immer eine Seite geben, die weh tut. Ein Sünder kann nie zu Jesus kommen, wenn er gleichzeitig den Glauben für sich selbst verliert. Darum ist der Glaube zu Beginn immer ein trauriger, seufzender, weinender, zweifelnder Glaube. Denn der Sünder sieht nicht seinen Glauben, sondern nur seinen Unglauben. Unablässig betet er wie jener unglückliche Vater: Hilf meinem Unglauben!

Aber dass der Glaube da ist, sehen wir bei anderen ohne Schwierigkeiten. Wir sehen es an vielen Dingen. Zuerst und vor allem daran, dass Sünder unter ihrem Unglauben leiden und um Glauben bitten. Die Haugianer (Die Anhänger des Erweckers Hauge, d.Ü.) sagten, zu glauben heißt, man sei mit seinen Sünden zu Christus gekommen. Der glaubt, der mit all seinen täglichen Sünden um Christi Kreuz kreist, selbst wenn er seinen Glauben nicht sehen kann, sondern nur seinen Unglauben.

Martin Luther schreibt, dass der Glaube nicht länger lebt, als er kämpft. Höre, liebes Gotteskind, du bist oft unruhig, weil du deinen Glauben nie so gut findest, wie du ihn haben möchtest, sage so wie der Mann im Text: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“

16. März

Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen, uns aber, die wir ger ettet werden, ist es eine Gotteskraft.

1.Korinther 1,18

Gott hat oft und auf viele Weise zu uns durch die Propheten gesprochen. Aber in den letzten Tagen sprach er zu uns durch den Sohn. Und das ist eine mächtige Rede sowohl durch ihn als sein Wort, als auch in seinen Werken. Aber das Kreuz ist unvergleichbar sein mächtigstes Reden. Das Kreuz von Golgatha ist der Mittelpunkt der Geschichte und der Welt. Es ist der schrecklichste und der lieblichste Ort auf unserer Erde. Da enthüllt Gott die beiden stärksten und geheimnisvollsten Realitäten des Daseins: Sünde und Gnade. Kein Mensch fühlt die Sünde, der nicht am Kreuz Christi gestanden hat. Und weil die meisten Menschen nicht am Kreuz stehen bleiben wollen, sehen sie auf ihre Sünden nur gedankenlos und unbeteiligt. Was sagt das Kreuz über die Sünde des Menschen? Es sagt, dass der Mensch gegen Gott feindlich gesinnt ist. Es sagt, dass die Menschen nicht nur irgendwie böse sind, sondern so böse, das sie den Guten nicht ertragen können. Den einzigen wirklich Guten hat unser Geschlecht ermordet, nicht durch ein Unglück, sondern mit Überlegung, durch einen gut vorbereiteten Justizmord. Und das war unseres Geschlechts religiösestes Volk, das das tat. Und dann erzählt das Kreuz Christi, dass die Sünde so schrecklich ist, das nicht einmal der allmächtige und allliebende Gott sie ohne Sühnung vergeben kann. Aber diese Sühnung verlangt er nicht von anderen. Er selbst wurde Mensch, um zu leiden und zu sterben für seine Feinde. Ihr lieben Gotteskinder, lasst uns den rätselvollen Ernst der Sünde sehen! Lasst uns den Notruf und den Schrei Jesu durch Mark und Bein gehen, auf dass uns Jesu Leiden Furcht und Zittern vor der Sünde geben kann und uns bewahren kann vor dem Missbrauch der Gnade!

17. März

Mein Sohn, gib mir dein Herz.

Sprüche 23,26

Die meisten Menschen suchen Gott. Sie beten, wenn auch nicht so regelmäßig und so fleißig. Sie hören und lesen Gottes Wort jedenfalls ab und zu. Sie kämpfen auch gegen ihre Sünden. Sie verzichten auf manch eine Freude, von der sie meinen, sie ließe sich nicht mit der Gottessuche vereinen. Aber sie erleben nichts mit Gott. Sie bekommen keinen Frieden, keine Freude, keine Kraft. In dem allen erhalten sie nie eine Antwort von Gott. Ihre Religiosität ist ein einziger Monolog, ein Reden mit sich selbst. Gott schweigt. Warum?

Diese Menschen wollen alles Mögliche, nur nicht das Einzige worum Gott sie bittet: Sohn, Tochter, gib mir dein Herz! Sie setzen sich für den Frieden ein, feilschen dabei aber so gut es geht, um möglichst billig davon wegzukommen. Ihre ganze Gottesfurcht ist ein einziger Versuch, Gott ihrem Herzen fern zu halten. Sie suchen Frieden zu finden, ohne mit Gott ins Reine zu kommen. Höre nun, was Gott sagt: Gib mir dein Herz! Lass nun deinen Erlöser hinein in die Welt deines Herzens! Er möchte deines haben. Gib ihm die Möglichkeit, mit dir über deines Herzens verborgene Lüste und Gedanken zu reden! Treffe nun eine klare Entscheidung für ihn! Lass ihn ein in deinen Willen! Gib deine Eigensteuerung auf und lass ihn für dich entscheiden, was Sünde ist und aus deinem Leben verschwinden muss! Dann wirst du auch das verborgene Leben mit Gott kennenlernen. Er zieht dich zu sich und wird mit dir auf seine stille und ergreifende Art reden. Über die Sünde und dass deine Seele in Furcht und Zittern bebt. Sei nicht verzagt, wenn er sich gut Zeit lässt, mit dir über deine Sünde zu reden! Er wird auch mit dir über seine Gnade reden. Sorge nur dafür, dass er in deinem Herzen bleibt!

18. März

Nehmt einander an, gleichwie Christus uns angenommen hat, zu Gottes Ehre.

Römer 15,7

Erlöste Menschen werden in der Bibel Gottes Kinder genannt. Sie machen ein heiliges Geschlecht aus. Sie sind Gottes Familie auf der Erde. Die Bande des Blutes sind stark, aber die der Geistesgemeinschaft sind stärker. Diese heilige Familie besteht nur aus Sündern, begnadeten Sündern, das ist wahr. Aber wir straucheln alle in vielen Dingen. Wenn wir dann also sagen: Wir haben keine Sünden, dann betrügen wir uns selbst. Und doch werden diese Sünder in der Bruderliebe zusammengebunden. Gottes Kinder lieben uns trotz unserer Fehler und Mängel, trotz unserer Gebrechlichkeiten, Ecken und Kanten. Nicht weil wir liebenswürdig oder sympathisch wären, sondern weil wir von Gott geboren wurden. Die Bruderliebe ist in dieser egoistischen und lieblosen Welt ein mächtiges Wunder. Und nun lautet die apostolische Ermahnung: „Nehmt einander an!“ Wir brauchen diese Ermahnung, denn wir vergessen so leicht, dass ein Gotteskind auch ein krankes und leidendes Kind ist. In dieser bösen Welt geht es oft schlimm zu. Immer wieder erfährt ein Gotteskind Widerstand, oftmals auch Verachtung und Spott. Aber niemand ist gegen einen wahren Christen härter als er selbst. Er klagt sich selber an, verurteilt sich selber öfter und härter, als die anderen es ahnen. Darum ist er oft müde, krank und verletzt. Nimm dich seiner an, wenn du ihm begegnest! Warte nicht, bis er dir sein Herz ausschüttet! Das fällt ihm oft schwer. Sage ihm etwas Gutes, einen kleinen Trost, eine kleine Aufmunterung! Sage ihm einige gute Gottesworte, die dir selber geholfen haben!

Über keine Gotteskinder freue ich mich so, wie über die, die mir helfen, wenn ich sie treffe. Die mir bei dem Schwierigsten in meinem Leben helfen, ein Christ zu sein, ein wahrer Christ. Aber die beste Hilfe, die wir einander leisten können, ist die, füreinander und miteinander zu beten.

19. März

Einer ist für alle gestorben, darum sind sie alle gestorben.

2.Korinther 5,14

In allen religiösen Versammlungen begegnen wir der Ahnung der Menschheit, dass Sünder nicht ohne Versöhnung dem Heiligen Geist begegnen können. Und in seiner Erlösungsoffenbarung bekräftigt Gott diese Ahnung. Seinem auserwählten Volk gab er ein Versöhnungsmittel, damit es bestehen könnte und von seinem heiligen Zorn nicht verzehrt würde. Es bekam einen Stellvertreter, das Opfertier, das sein Leben anstelle des Sünders gab. Aber das Opfer im alten Bund war nur Schatten. Christus ist das vollkommene Opfer. Während der Hohepriester mit fremdem Blut in das Heiligtum ging, so ist es in Christus dessen eigenes Blut, das geopfert wird. Unser Stammvater Adam war unser erster Stellvertreter. Er handelte im Namen des ganzen Geschlechtes. Darum war seine Sünde die des ganzen Geschlechtes. Christus ist der zweite Adam. Seine Aufgabe ist es, um des ganzen Geschlechtes wegen zu leiden und all seine Sünden zu sühnen. Worin besteht seine Versöhnung?

Für’s erste, dass er unsere Strafe trug. „Die Strafe liegt auf ihm!“ (Jes. 53) Da war niemand anderes als dieser Gottmensch, der diese Strafe tragen konnte, die rätselhaften Versuchungen, die Seelenqualen hinein in die Gottverlassenheit. Zweitens, er litt diese Strafe freiwillig. Er war gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. Ein einziger Augenblick von Ungeduld und Unwillen in Jesu Sinn hätte ausgereicht, und die ganze Versöhnung wäre verspielt gewesen. Das ganze Menschengeschlecht wäre in die ewige Hölle gestürzt. Wie viel musste Jesus leiden? Er musste solange leiden, solange Menschen und Teufel ein einziges Leiden übrig hatten, ihn damit zu peinigen. Und als die Gottverlassenheit durchlitten war, hatte Satan kein schwereres Leiden mehr, das er ihm hätte aufbürden können. Da konnte Jesus sein mächtiges „Es ist vollbracht!“ rufen.

20. März

Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide und erstatte an meinem Fleisch, was noch mangelt an den Trübsalen Christi, seinem Leib zugute, welcher ist die Gemeinde.

Kolosser 1,24

Dieses ist ein gewaltiger Vers, vollgestopft mit mächtigen Gedanken und dunklen Rätseln. Am klarsten ist hier des Apostels wunderliches Wort: „Nun freue ich mich über meine Leiden.“ Das braucht lange Zeit, bis wir ihm das nachsprechen können. Wir suchen Leiden am besten zu umgehen. Aber dann sagt der Apostel, dass noch etwas an Christi Leiden fehlt und diesen Mangel füllt er mit seinem Leiden aus. Selbstverständlich will der Apostel hiermit nicht sagen, dass noch etwas an Christi Versöhnungsleiden fehlt. Mit den Leiden Christi meint er die, die Christen ertragen, um Christi willen. Er sagt damit auch, dass dem einzelnen Christen von Gott ein gewisses Maß an Leiden bestimmt ist. Und er weiß, dass er ein bestimmtes Maß an Leiden in seinem Fleisch zu tragen hat. Das will sagen, dass er nach Gottes Willen körperliches Leiden um Christi willen ausstehen soll.

Der Apostel hatte über das Leid gesiegt. Und soweit wir seinen Äußerungen entnehmen können, sind es besonders zwei Entdeckungen, die für ihn des Leidens Rätsel lösten. Zuerst, dass er auch in seinen Leiden mit Christus vereint ist, ja, dass er ohne diese Gemeinschaft mit seinen Leiden niemals ihn und die Kraft seiner Auferstehung kennenlernen könnte. Damit wurde für den Apostel etwas Heiliges, nicht nur der äußere Beweis für seine Gemeinschaft mit Christus. Das meint er auch mit seiner Bemerkung, dass er die Malzeichen Jesu an seinem Leibe trage. Vor allem aber gibt das Leiden ihm selber innere Stärke und Gewissheit. Darum rühmt er sich auch seiner Leiden und freut sich über sie. Zum Zweiten bekam er Licht über das Rätsel des Leids, als er sah, dass seine Leiden der ganzen Gemeinde Gottes zugute kamen. 0 Herr, hilf uns in dem Leid, hilf uns auch leiden zu wollen!

21. März

Lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Matthäus 5,16

Hier redet Jesus mit uns über die christliche Arbeit, die uns allen gilt, Jungen und Alten, Kindern und Erwachsenen, wo wir sind und wer wir sind. Die Arbeit, die mehr als alles andere aus kleinen Dingen besteht. Aber diese kleinen und selbstverständlichen Dinge sind groß und wichtig für uns und für Gott. Das Wesentliche an dieser Arbeit machen wir zu Hause, wo wir den größten Teil unseres täglichen Lebens verbringen. Das tägliche Leben daheim ist für uns als Christen die erste und wichtigste Arbeit. Nur leider wird das wenig beachtet und gewürdigt, bei einzelnen Christen nicht und auch nicht in der öffentlichen Meinung. Gibt eine gläubige Mutter ihre Zeit, ihre Kraft, ihr Leben dafür, ihre Kinder für Christus zu gewinnen, so gibt es nur wenige Christen, die das wahrnehmen. Das wird nicht einmal zu dem gerechnet, was wir christliche Arbeit nennen. Aber nimmt sie teil an Sonntagsschulen, Vereinen, Verwaltungen und anderen Veranstaltungen? Da wird ihre Arbeit und ihr Opfersinn bemerkt. Und wenn sie auch nur ein paar Jahre dabei ist, so wird sie bestimmt in einem christlichen Blatt erwähnt mit Bild und vielen großen Worten. Was also wird von einem Christen daheim erwartet? Zuerst und zuletzt, dass er freundlich ist. Das heißt, ordentlich, mitarbeitend, dienstwillig, aufopfernd und gewissenhaft. Von einem Christen wird erwartet, dass er der Freundlichste im Hause ist. Und wenn mehrere im Hause leben, dass sie darin wetteifern, wer der Netteste ist.

Es wird von uns nicht erwartet, dass wir sündlos sind, aber dass wir ernsthaft gegen unsere Fleischessünden kämpfen, und dass wir auch gerne um Vergebung bitten, wenn wir uns vergangen haben. Möchte es Gott doch schenken, dass die christlichen Familien in unserem Land mit solchem Leben und solchem Glück erfüllt würden!

22. März

Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.

Johannes 6,51

Der Mensch wurde mit Leib und Seele geschaffen. Und beide brauchen Speise, um zu leben. Der Leib bekommt seine Nahrung von der Erde, von der er selbst kommt; die Seele ihre aus dem Himmel, von wo sie kommt. Und Gott sorgt für reichlich Nahrungsmittel. Der Leib bekam der Erde und die Seele des Himmels reine Luft, um darin zu leben. Damals war der Himmel noch hier auf der Erde, denn Gott war hier. Er ging aus und ein als der große gute Vater zwischen seinen glücklichen Menschenkindern.

Mit jedem Atemzug der Seele atmeten sie Gott ein. Sie lebten von jedem Wort, das aus Gottes Mund zu ihnen kam. Aber wir kennen den Bericht über diesen schwersten Tag in der Geschichte unseres Geschlechtes, als die Menschen sich von Gott losrissen. Nun hatte die Seele keine himmlische Luft mehr, die sie atmen konnte, kein Wort aus Gottes Mund, um sich davon zu ernähren. Nun sog sie sich hinein in diese Welt. Aber die war wie Gift für die Seele. Und das Gift rief unaussprechliche Schmerzen hervor. Nach dem Sündenfall können wir die Stellung der Seele als vergiftet und ohne Nahrung bezeichnen. Die Schrift sagt: „Der Tod ist der Sünde Sold“. Ja, nicht nur eine Hungersnot, sondern ein schmerzvolles Sterben an Vergiftung. Der Tod ist stark, aber die Liebe ist stärker. Um die zum Tod verurteilten Menschen zu retten, ging er in die vergiftete Menschheit hinein und ließ das todbringende Gift sich in seinem Leib und in seiner Seele ansammeln. Und die Wunden und die Verletzungen, die er da erlitt, enthalten das Heilmittel, das es nun schafft, das Gift aus unserer Seele auszutreiben.

23. März

Werdet ihr nicht des Menschensohnes Fleisch essen und sein Blut trinken, so habt ihr kein Leben in euch.

Johannes 6,53

Du, der du nicht zum Abendmahl gehst, musst auf dieses Wort hören! Jesus sagt dir, dass wenn du nicht das Fleisch des Menschensohns isst und sein Blut trinkst, kein Leben in Gott hast. Du sagst, aber ich gehe doch zum Abendmahl. Ja, aber es steht auch in der Bibel, dass es möglich ist, sich dieses Essen und Trinken zum Gericht zu nehmen. Du sagst, dass du dich doch an Jesu Leiden und Sterben hältst. Das ist gut. Aber vielleicht erinnerst du dich, dass die Bibel von zweierlei Glauben spricht, einem lebenden und einem toten. War dir noch nie bange davor, dass dein Glaube tot sein könnte? Jesus redet heute davon, wie es im Herzen ist, das lebt, das einen lebendigen Glauben hat. Für das Herz ist Jesus ebenso unentbehrlich wie das Essen für den Leib. Du weißt ja gut wie das geht: Man ist hungrig und isst, wird satt, wird wieder hungrig und isst. Und so geht es Tag für Tag. Passt das auch auf dein Verhältnis zu Christus? Sei ehrlich! Ist Christus unentbehrlich für dich? Oder kann vielleicht ein ganzer Tag oder sogar eine ganze Woche vergehen, ohne dass du an Jesus denkst? Weißt du, eine Leiche braucht kein Essen. Und wenn du nun eine geistliche Leiche wärst? Du meinst, das wäre eine harte Rede. Ja, das sagten die damals in Kapernaum auch, und damit drehten sie Jesus den Rücken zu. Du sagst, ich bete jeden Tag und lese in der Bibel. Gut, aber welche Wirkung hat das auf dich? Wirkt es auf dich wie Essen wenn du hungrig bist oder bist du froh, wenn du es getan hast? Hat es dich noch nie verwundert, dass du zum Lesen und Beten gar keine Lust hattest?

24. März

Der, der mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.

Johannes 6,56

Gestern sprachen wir über das Herz, das in einem lebendigen Verhältniszu seinem Erlösersteht. Da denke ich, dassdasviele Gotteskinder ins Seufzen brachte: Das passt nicht zu mir. Sicherlich gehöre ich zu der geistlichen Leiche, die kein Essen mehr braucht. Darum möchte ich dich gerne trösten mit dem Gotteswort: „Der, der mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir.“ Aber ist das nicht ein gefährlicher Trost, fragst du. Dann gibt es ja keinen Unterschied zwischen lebendigem und totem Glauben. Die ungläubigen Leser und Beter mit einem trägen und unwilligen Herzen und die Gläubigen machen doch das Gleiche. Ja, mein Freund, den Unterschied gibt es jedoch, dazu einen klaren und deutlichen. Der Ungläubige liest und betet unwillig; aber er wird das weder sich selbst noch Gott eingestehen. Die Gläubigen haben des alten Menschen Unwillen gegen Gott und sein Wort genauso. Aber sie leiden darunter, sie fürchten sich davor und gestehen es ein. Und im gleichen Augenblick erhalten sie dafür Vergebung, denn das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, reinigt uns von allen Sünden, die wir ihm bekennen. Sieh hier, wie das geht mit dem Hunger und Dürsten! Wir denken zumeist, das Dürsten nach Gott wäre angenehm. Da irren wir! Den Durst erleben wir in der Weise, dass wir unsere Leere und Gottferne spüren, dass wir uns ungeeignet vorkommen, zu beten, zu lesen und den Alltag mit Gott zu leben. Das ist schmerzlich und zugleich gesund. Das ist so, weil wir Gottes Gnade brauchen. Und für alle solche Seelen heißt es im Evangelium: „Alle, die dürsten, kommt zum Wasser, alle die kein Geld haben, kommt und kauft und esst, kommt und trinkt Wein und Milch ohne Bezahlung!“ (Jes. 55). Du, der du hungerst und dürstest, du wirst doch wohl nicht das Abendmahl vergessen!

25. März

Wir sind versöhnt mit Gott durch den Tod seines Sohnes.

Römer 5,10

Es wird gefragt, ob denn Gott unversöhnlich sei, wenn Versöhnung so erforderlich ist. Nein, Gott war nie gegen seine Feinde unversöhnlich. Er liebte sie von dem Tag des Abfalls an, darum gab er ihnen seinen Sohn, den Eingeborenen. Aber wenn Gott nie unversöhnlich war, dann hätte es keiner Versöhnung bedurft, wird gesagt. Ja, so sitzt da der moderne Mensch und korrigiert unseren Herrn. Gott sagt, dass er den Sünder auch ohne Versöhnung liebt. Aber Sündern ohne Versöhnung vergeben, das kann er nicht. Darum gab er seinen Sohn, um für das sündige Geschlecht zu leiden und zu sterben. Und mit des Sohnes Sühnetod räumte Gott das fort, was ihn daran hinderte, seinen Feinden zu vergeben. Nun kann er ungehindert und ungebunden seine Feinde mit seiner grenzenlosen Liebe überwinden. Nun stiftet Gott den neuen Bund, worin er sich selbst verpflichtet, jedem Glied unseres Geschlechtes all das, was der Stellvertreter durch seinen versöhnenden Tod für jeden ererbte, auch zu bringen. So real und so mächtig ist Christi stellvertretende Sühne, dass jeder Mensch, Kind und Erwachsener, Ungläubige und Fromme berechtigt sind, ihren Teil an der Fülle der Erlösung des Stellvertreters zu erhalten. Das ist wohl ein gnädiges Recht für zum Tode verurteilte Verbrecher. Aber das gnädigste an all dieser Gnade ist das, dass Gott selbst die Erlösung zu jedem einzelnen Menschen bringt. Dass er ihn überwältigt mit seiner gnädigen Liebe, so dass seine Unversöhnlichkeit und sein Widerstand dahinschmilzt, dass er ihn umdreht von Feind zum Freund und uns von den Sünden losliebt. So kommt uns die eigentliche Frucht der Versöhnung zugute: In Christus zu sein. Nun begegnen wir Gott in Christus und stehen zu Gott in demselben Verhältnis wie er. Darum lautet das triumphierende Wort in Gottes erlöster Gemeinde: „So ist nun nichts Verdammliches bei denen, die in Christus Jesus sind.“

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18+
Litres'teki yayın tarihi:
25 mayıs 2021
Hacim:
412 s. 5 illüstrasyon
ISBN:
9783869548296
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