Kitabı oku: «Tiere als sprechende Gefährten», sayfa 6

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Früher hatte Michel es als ziemlich lästig empfunden, die Tiere versorgen zu müssen, wenn ich unterwegs war. Nun freute er sich darauf. Als ich wieder einmal auf Reisen war, wurde sich Michel seiner Seelenverwandtschaft mit Regalo, Raindance und Quince bewusst. (Interessanterweise sind Lamas und Chinchillas beide in den Anden beheimatet und strahlen die Energie dieses Hochgebirges aus.) Regalo und Raindance verfolgten sehr interessiert, wie Michel sich bei dem, was ich sonst erledigte, anstellte, und so lernten die drei sich näher kennen.

Eine Frau, die an einem Workshop für Fortgeschrittene teilgenommen hatte, besuchte einmal diese Gegend, und so lud ich sie zu einem Spaziergang mit unseren jungen Lamas ein. Sie brachte eine Freundin mit, die mit Tieren leider wenig anzufangen wusste. Das schwere Parfüm dieser Frau bewirkte bei mir einen Hustenreiz. Die Katzen flohen vor ihr. Auch die Lamas wollten nichts mit ihr zu tun haben - nicht nur wegen des auffälligen Parfüms, sondern auch, weil sie sich ihnen gegenüber schroff verhielt. Ihre Gegenwart machte sie bockig und nervös. Ich erklärte ihr das Problem mit ihrem Parfüm und bat sie, einen anderen Weg zu nehmen. Sie war einverstanden, und wir setzten unseren Spaziergang fort.

Durch das Hin und Her mit ihrer Freundin war auch die Workshopteilnehmerin ganz fahrig geworden, weshalb die Lamas auch von ihr nicht gerade begeistert waren. Raindance musterte sie streng, als wolle er fragen: „Wer bist du?“

Rainbow ging in seinen Begegnungen mit Menschen immer aufs Ganze. Mit weniger gab er sich nicht zufrieden. Er ruhte nicht eher, bis sein Gegenüber ganz bei sich selbst angekommen war. Regalo war selbstzufriedener und stabiler, er forderte den Menschen nicht so viel ab, ließ ihre Unruhe eher an sich ablaufen.

Da Raindance ganz mit sich und seiner Lebensaufgabe im Einklang stehen wollte, forderte er dasselbe von dem Menschen, der ihn an der Leine führte. War er nicht gehalftert, zog er sich einfach zurück, aber an der Leine erkundete er seine Leute gründlich, stellte sie solange mit seiner Unruhe in Frage, bis sie ihm aus tiefstem Herzen antworteten und ein geistiger Austausch stattfand. Jeder, der mit ihm spazieren ging, hatte das Gefühl, völlig durchschaut zu werden.

Bei unserer Rückkehr begannen Regalo und Raindance kurz vor dem Tor zum Lamagehege zu bocken. Wir führten sie zu einem anderen Eingang. Und wieder blieb Raindance einige Meter davor wie angewurzelt stehen, als sähe er einen Geist. Nachdem ich Regalo hineingebracht, ihm den Halfter abgenommen und soweit versorgt hatte, starrte Raindance noch immer auf das Gehege. Er schien etwas Bedrohliches in den Ästen wahrzunehmen. Ich sprach ihm gut zu, aber er rührte sich weiterhin nicht von der Stelle. Also massierte ich seinen Nacken, dann Kopf und Ohren und insbesondere die Stirn, wo sich mentaler Stress durch Berührung besonders leicht lösen lässt. Nach einer Weile überwand er seine Angst und kam mit mir.

Später dankte er mir für diese Verbundenheit und Zuwendung. Der Spaziergang mit einer Fremden hatte seine Aurenwahrnehmung geschwächt. Wie froh war er da über meine Hilfe gewesen! „Wir passen zusammen“, gab er mir abschließend zu verstehen und ich fühlte mich sehr geehrt. Er ist ein so sensibles und wunderbares Wesen.

Ich halte beide Lamas für hervorragende Lehrer, wobei Regalo sich schon vor seiner Geburt seiner Mission bewusst gewesen ist, während Raincance sie täglich mehr und mehr entdeckt. Welche Freude, mit ihnen zusammen zu sein! Alle Mitglieder meiner Tierfamilie sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich achte sie aufrichtig. Die Lamas haben eine neue Qualität in unser Leben gebracht. Ihre Anwesenheit gibt mir das Gefühl, noch mehr zu Hause zu sein.

Familiäre Herausforderungen

Auch in unserem Familienleben ist nicht alles eitel Sonnenschein! Und natürlich habe ich auch in schweren Zeiten viel dazu gelernt.

Meinen ersten Afghanenhund lernte ich kennen, als ich noch mein Zimmer in einem Wohnheim hatte, wo sich alle Bewohner eine Küche teilten. Einer der jungen Mitbewohner hatte einen Afghanen aus einem Tierheim adoptiert. Als ich Mandy das erste Mal sah, war es um mich geschehen. Ich war immer schon eine große Katzen Liebhaberin gewesen und wie ich sie so im Flur daliegen sah, dachte ich: „Afghanen sind anmutig und unabhängig wie Katzen, und was noch besser ist - du kannst mit ihnen spazieren gehen und reisen.“ Als ihr Halter für ein paar Monate verreiste, war es klar, dass ich für Mandy sorgte, und es fiel mir sehr schwer, sie schließlich wieder zurückgeben zu müssen.

Durch eine Anzeige in der Zeitung lernte ich eine Frau kennen, die Afghanen aus dem städtischen Hundezwinger zu sich nahm und weiter vermittelte. So stieß ich auf Popiya, die hellbraun mit einem Stich ins Aprikosenfarbene war und Mandy sehr ähnlich sah. Popiya knurrte die anderen Hunde an, wenn sie ihr zu nahe kamen. Da die junge Frau sehr daran interessiert war, dass ich die Hündin adoptierte, erzählte sie mir, Popiya sei zwei Jahre alt. Erst viel später erfuhr ich, dass sie damals schon fast acht Jahre alt gewesen war. An meiner Entscheidung hätte das nichts geändert, fühlte ich mich doch von Anfang an stark zu ihr hingezogen.

Der Name Popiya kam mir zusammen mit der Vorstellung einer kleinen weißen vierblättrigen Blüte, als Sinnbild für den Sanftmut der Hündin. Entgegen ihrer Veranlagung biss sie mich zu Hause jedoch gleich als erstes, weil ich versuchte, ihre Läufe und Pfoten zu waschen. Und wenn sie lag, knurrte sie mich an, sobald ich ihr nahe kam. Doch wir würden unser Abenteuer bestehen, trotz aller Schwierigkeiten, da war ich mir ganz sicher.

Popiya war körperlich und seelisch angeschlagen. Durch meine Gespräche mit ihr fand ich heraus, dass sie einem Musiker gehört hatte, der die seltsame Angewohnheit hatte, wenn er unter Drogeneinfluss stand, erst sehr einfühlsam mit ihr umzugehen, um ihr dann auf die Pfoten zu schlagen. Außerdem hatte er ihr bewusstseinserweiternde Drogen gegeben. Sie bekam in relativ kurzen Abständen immer wieder Krampfanfälle, bei denen sie aufjaulte, während ihr in den Nacken geworfener Kopf zitterte und Brustkorb und Vorderläufe wie gelähmt waren.

So etwas hatte ich noch nie erlebt, und es war entnervend. Sicher waren es die mit Traumen und Unterernährung verbundenen Nachwirkungen der Drogen. Der Tierarzt hatte außer Beruhigungsmitteln nichts zu bieten, womit meiner Meinung nach sich das Problem nicht wirklich lösen ließ. Also versuchten wir die Anfälle durch gute Ernährung, Kalzium/Magnesium-Gaben, Vitamin B, Beratungsgespräche, Körperarbeit und liebevoller Pflege in den Griff zu bekommen. Sie wurden seltener und weniger heftig, bis sie nach mehreren Monaten schließlich ganz verschwanden.

Popiya war es nicht gewöhnt, sich direkt auszudrücken, sondern neigte aus Selbstschutz dazu, Leute zu manipulieren. Nach vielen Monaten ohne Anfälle fing sie an, diese vorzutäuschen, wenn ihr etwas nicht passte. Ihr Blick wurde dann glasig und sie nahm langsam die typische Stellung ein. Doch bevor die Verrenkung vollständig war, gab ich ihr entschieden zu verstehen, dass ich sie erwischt hatte und sagte: „Das reicht; damit bekommst du mich nicht rum; Wenn du Zuwendung möchtest oder dir irgendetwas nicht passt, kannst du mir das direkt mitteilen. Dazu brauchst du keinen Anfall. Du weißt, ich werde dich nicht bestrafen, also hör auf damit.“ Wenn ich sie so auf frischer Tat ertappte und zurechtwies, ließen die Symptome sofort nach, und sie verhielt sich wieder ganz normal.

Durch meine Auseinandersetzung mit ihr, lösten sich ihre Traumen nach und nach auf. Unsere Beziehung gedieh und bald versuchte sie nicht mehr, sich auf derart selbstzerstörerische Weise mitzuteilen. Ich passte ja auch wie ein Habicht auf, ob sie nicht schon wieder versuchte, sich auf ihre ungesunde Weise durchzusetzen. Ich wusste, dass Popiya im Grunde ein wunderbares Wesen war, das Hilfe brauchte, und je unbefangener sie wurde, desto deutlicher trat ihr feiner Charakter zu Tage. Sie setzte zwar weiterhin ihren Dickkopf durch, aber sie lernte, mir ihre Wünsche direkt mitzuteilen und wir liebten einander sehr.

Popiya stellte mich bei unseren regelmäßigen Spaziergängen in der Nachbarschaft gerne auf die Geduldsprobe. Es kam in der Gegend kaum ein Auto vorbei, so dass ich sie von der Leine lassen konnte. Sie genoss den Auslauf und schnüffelte hier und dort herum. Sobald ich sie einholte, machte sie sich schnell wieder aus dem Staub. Wenn ich zurück wollte und sie wieder an die Leine nehmen musste, blieb sie einfach lange Zeit außer Reichweite, bis sie schließlich stehen blieb, auf mich wartete und ruhig mit mir nach Hause ging.

Eines Morgens lief sie unerwartet weiter davon, als sie es je getan hatte, und zwar in eine Gegend hinein, in der es wesentlich mehr Verkehr gab. In typischer Popiya (und Afghanen-) Manier ignorierte sie meine Rufe, zurückzukommen. Da ich sie unmöglich zu Fuß einholen konnte, lief ich nach Hause zurück, schnappte mir die Autoschlüssel und fuhr sie suchen.

Einige Straßenzüge weiter sah ich sie verloren dastehen. Ich hielt an und öffnete die Autotür. Sobald sie mich erkannt hatte, sprang sie dankbar zu mir ins Auto. Ihr rebellischer Freiheitsdrang war der Angst gewichen, mich nicht mehr wiederzufinden. Sie rannte nie wieder weg, ohne zu wissen, wo ich blieb und wie sie zu mir zurückkommen konnte.

Popiya knurrte jeden an, mich eingeschlossen, der sie streicheln wollte, wenn sie still dasaß oder sich hingelegt hatte. Sie tat das zur Warnung, ohne wirklich beißen zu wollen. Um die Situation zu entspannen, pflegte ich zurück zu knurren und sie dann kurz zu streicheln. Wenn ich sie dann ein zweites Mal streicheln wollte, knurrte sie wieder und ich knurrte zurück und streichelte sie kurz. Das wiederholten wir oft und oft, wobei Popiyas Knurren schwächer und mein Lachen lauter wurde. Wenn es dann genug war und ich ihr den Rücken kehrte, knurrte mir Popiya stets ganz leise nach. Sobald sie merkte, dass ich es wirklich gehört hatte, legte sie den Kopf auf ihr Kissen und sagte damit in ihrer lustigen, störrischen Art: „Siehst du, ich habe das letzte Wort.“

Manchmal blieb Popiya auf dem Heimweg mitten auf der Straße stehen und weigerte sich, weiterzugehen. Da half kein vernünftiges oder gutes Zureden, und auch kein Bitten. Los ging es erst wieder, wenn es ihr beliebte. Einmal verlor ich bei meinem Versuch, sie von der Straße wegzubekommen, die Geduld, zog an der Leine und gab ihr ein paar aufs Hinterteil. Ich war so damit beschäftigt, sie endlich in Bewegung zu bringen, dass ich den betrunkenen Mann überhaupt nicht herankommen sah. Ich erschrak fürchterlich, als er mir einen Schlag auf die Schulter versetzte. Er hätte mir noch eins versetzt, wenn Popiya sich nicht angesichts der Lage eines Besseren besonnen hätte, und wir davon rannten. Ich glaube, er murmelte irgend etwas über Hundsmisshandlung und der ganze Vorfall war mir äußerst peinlich. Ich beschloss, Popiya nie mehr zu schlagen, und sie entschuldigte sich, mich in Schwierigkeiten gebracht zu haben.

Als wir 1979 zwei Wochen in New York City verbrachten, war es Popiya unangenehm, wenn ich ihre Haufen beseitigte. Sie war es gewöhnt, gleich nach ihrem Geschäft davon zu laufen. Wir wohnten in einem der oberen Appartements eines Hochhauses, und eines Tages weigerte sie sich, Gassi zu gehen. Sie war über sechsunddreißig Stunden nicht von der Couch zu bewegen, und als sie endlich mitkam, entleerte sich direkt vor dem Aufzug ihre Blase in einem Riesenschwall.

Sie hasste das lärmende Gedränge auf den Straßen von Manhattan. Einmal, als wir wieder zum Central Park unterwegs waren, brachte sie plötzlich ihren Unmut zum Ausdruck, indem sie mitten auf der Straße anfing, ihr Geschäft zu machen. Die Ampel schaltete auf Rot und auf uns brach das heftige Gehupe und wütende Geschrei von Taxi- und anderen Autofahrern ein. Popiya setzte unbeirrt ihr Geschäft fort, und ich wartete nervös neben ihr. Sie war höchst erfreut, es diesmal so eingefädelt zu haben, dass mir zur Entfernung ihrer Trophäe keine Zeit blieb.

An Popiyas Geburtstag im April 1978 gab ich eine Party. Ich ließ ein Lederhalsband für sie anfertigen, mit eingebranntem Namenszug und Symbolen aus ihren früheren Leben. Es kamen über dreißig Leute, und als ich ihr zu Ehren einen Tanz aufführte, lag sie mir hoheitsvoll zu Füßen und genoss die Wertschätzung, die ihr von allen Seiten entgegengebracht wurde. Das Ereignis inspirierte einen Gast zu einem Gedicht, in dem die zauberhafte Stimmung dieses Tages anklingt:

Die grenzenlose Kraft eines Wesens, pulsierend;

strotzend durch Mark und Knochen und Sehnen;

Die Lebensquelle, die nie versiegt,

drängt ans Licht, bricht hervor, ist neu, neu, neu.

Was bedeutet eine Welt voll Lebewesen?

Weshalb ein Leben, das wachsend eine Welt begrünt?

Es ist die Liebe im unermüdlich webenden Leben,

durch das die Lebensträume werden und vergehen.

Die Wesen in unzähliger Gestalt,

die diese Erde bevölkern

bereichern das Leben in seiner Fülle

aus der ewigen Quelle immer neuer Schöpfung.

Wie viele Namen haben die endlos verwobenen Spiele

aus Myriaden von Lebensformen.

Nachdem unser Kaninchen, Chester, kastriert worden war und ich ihn nach der vom Tierarzt empfohlenen eintägigen Erholungszeit aus dem Käfig ließ, wurde er von seinem Weibchen Molly völlig abgelehnt. Sie scheuchte ihn herum und griff ihn an. Für Kaninchen und viele andere Tiere spielt der Geruch eine viel größere Rolle als das Gesehene, und Chester roch offensichtlich fremd. Ich setzte ihn wieder in den Käfig und parfümierte beide mit etwas Körperöl, aber am nächsten Tag gab es dasselbe Theater. Es war nicht nur sein Geruch, Molly legte ein ausgesprochenes Territorialverhalten an den Tag, während Chester wieder im Käfig war. Ihr schien das gut zu gefallen! Da Chester sich vor Molly fürchtete, seit er von ihr angegriffen worden war, stellte ich den Käfig in das Cottage und sperrte die beiden abwechselnd hinein, wobei ich inständig hoffte, dass sich die beiden irgendwann wieder vertragen werden. Chester versuchte, Molly durch die Käfigstäbe zu küssen, aber sie blieb ihm gegenüber herrisch.

Ich musste den Käfig neun Tage lang einsetzen, denn sobald die beiden zusammen waren, jagte Molly dem völlig verängstigten Chester hinterher. Ich ermutigte Chester, sich zu wehren, denn ich wollte sie weder getrennt halten noch einen von beiden fortgeben müssen. Und tatsächlich wehrte er sich standhaft, als ich Molly das nächste Mal aus dem Käfig ließ. Es fiel ihm nicht leicht, denn bei Kaninchen ordnen sich normalerweise die Männchen den Weibchen unter.

Ich zuckte zu Beginn des Kampfes zusammen, an dem kein Weg vorbei ging, sollten die beiden wieder friedlich zusammenleben. Ihre Schutzengel ließen mich wissen, dass der Kampf gut ausginge, wenn ich mich nicht einmischte. Also hielt ich mich zurück und betete. Die einzelnen Angriffe, in denen sie sich ineinander verbissen, kratzten und quietschten dauerten bis zu zwanzig Sekunden. Die Fellhaare flogen nur so herum. Nach etwa fünf Angriffen, gab Molly klein bei. Chester hatte ein paar Kratzer um die Augen, aber sie verheilten rasch. Die beiden fingen wieder an, einander zu putzen, und Chester hielt Molly ab und zu auf Trab, um ihr zu zeigen, dass er sich nicht von ihr tyrannisieren lassen würde. Sie jagte ihn nie mehr. Die Geburt von sechs Kaninchenbabys am 17. Januar machte andererseits deutlich, dass Mollys Reaktion auf Chester zum Teil auf die mit der Schwangerschaft verbundene hormonelle Umstellung zurückzuführen war. Wir waren sehr erleichtert, als diese Episode überstanden war, und Molly und Chester sogar noch vertrauter miteinander wurden.

Mehr Verständnis haben

Beratungsgespräche mit Menschen und ihren Tieren sind für alle Beteiligten sehr bereichernd, da sie das gegenseitige Verständnis fördern.

Als Christines Umzug von Kalifornien nach Colorado bevorstand, bat sie mich, ihre siamesische Katze Tofu auf die neue Situation vorzubereiten. Tofus spontane einfache Schlussfolgerung brachte mich zum Lachen. Für sie kam ein Umzug überhaupt nicht in Frage. Sie würde zu Hause bleiben, und selbstverständlich würden ihre Leute ohne sie nie fortgehen, denn sie liebten sie ja. Tofu war sehr zufrieden mit ihrem „Superplan“.

Christine war total von den Socken und hoffte, dass Tofu umzustimmen sei. Tofu und ich sprachen noch weiter über den Umzug, und ich vermittelte ihr ganz deutlich, warum ihre Leute bald in einem Camper unterwegs sein würden. Sie verstand dies und lenkte ein. Wir besprachen dann in allen Einzelheiten ihre Situation unterwegs und wo sie mit der Familie zukünftig leben würde. Tofu hatte also mit sich reden lassen.

Dies ist ein typisches Beispiel, wie Tiere umdenken können, wenn man zunächst Verständnis für sie aufbringt, bevor man ihnen den eigenen Standpunkt aus ihrer Perspektive plausibel macht und ihre Vorteile dabei hervorhebt. Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse lassen sich so leichter überwinden. Wichtig ist, dass Sie dem Tier zunächst zuhören, bevor Sie ihm schildern, wie Sie die Situation sehen. Und vor allem sollten Sie darum bemüht sein, eventuell auftauchende Schwierigkeiten gemeinsam zu lösen. Nicht alle Tiere werden so bereitwillig einlenken wie Tofu. Manchmal geht es tagelang nur in ganz kleinen Schritten voran, aber Kommunikation hilft grundsätzlich sehr viel weiter.

Kathleen Bradley berichtete mir nach einer Beratung, wie viel besser sie sich mit ihrem Kater Sharmin verstünde, und dass sie beide die entspanntere Situation sehr genießen. Sie schrieb:

Ich hatte mehrmals versucht, Sie telefonisch zu erreichen, kam aber nicht durch. Sharmy strich mir um die Beine, da er ahnte, dass mein Telefonat mit ihm zu tun hatte. Dann machte er sich an dem Schränkchen zu schaffen, in dem ich meine Straßenkarten aufbewahre. Das geschah zum ersten Mal, also beobachtete ich ihn. Er kramte mit seiner Tatze eine Karte hervor. Sie fiel herunter, er sah sie an, fischte noch eine Karte heraus, sah sie an, sah mich an und ich dachte: „Straßenkarten, Entfernung - okay, ich versuche es noch einmal.“ Und dann erreichte ich Sie.

Nach unserem Telefonat schaute ich dann nach, welche Karten auf dem Boden lagen; die zweite, die Sharmy herausgefischt hatte war Marin County (wo Penelope lebt). Ich bin richtig erstaunt und würde gern wissen, ob das Zufall war oder nicht!

Chaca, eine Stute, konnte wegen einer Fesselverletzung nicht geritten werden. Sie wurde so depressiv, dass sie auf der Koppel nur noch dastand und nichts mehr fraß. Ihre Halterin Elaine rief mich an, und bat um eine Fernberatung.

Chaca war niedergeschlagen, weil ihre Bezugsperson nicht mehr mit ihr ausreiten konnte. Ohne diese Aufgabe fand sie das Leben ziemlich öde. Und ihre Fesselverletzung verschlimmerte sich durch den Bewegungsmangel. Ich riet Elaine, für Chaca einen Pferdegefährten zu suchen, der sie unterhalten und zu mehr Bewegung anspornen würde. Chaca strahlte bei diesem Vorschlag. Elaine konnte sich jedoch kein zweites Pferd leisten. Ich empfahl ihr, dann eben eine Ziege oder irgendeinen anderen vierbeinigen Gefährten zu besorgen, um Chaca aufzuheitern.

Monate später hörte ich wieder von Elaine. Sie hatte meinen Rat beherzigt und sich von einem Nachbarn einen Gefährten für Chaca ausgeliehen: einen sieben Jahre alten Eselhengst namens Charley. Er war allein auf einer Weide gehalten worden und hatte praktisch keinen Umgang mit Menschen gehabt. Da er weder an ein Halfter noch an eine Führungsleine gewöhnt war, drohte der Umzug zur Koppel schwierig zu werden. Elaine sagte ihm, dass sie ihn als Gefährten für ihre Stute brauche und dass er ihr, wenn ihm diese Idee gefalle, nach Hause folgen solle. Sie hielt ihm eine Möhre hin, und auf ging’s zu Chaca. Schon nach kurzer Zeit waren Chaca und Charley gute Freunde, die sich gemeinsam beschäftigten. Die neue Gesellschaft und die Bewegung gaben Chaca Auftrieb, und ihre verwundete Fessel heilte zusehends.

Nun, das hätte das Happy-End sein können, wäre da nicht noch Charleys Wildheit gewesen, weshalb Elaine mich schließlich wieder anrief. Charley beschädigte ihre Obstbäume, Zäune, Scheunenwände - alles, was er anfressen beziehungsweise wohin er ausschlagen konnte. Das Maß war voll, als er am Wagen eines Bekannten den Kotflügel eindellte. Dies versprach ein schwieriger Fall zu werden, denn Charley war ein kräftiger ungezähmter Hengst.

Als ich mit Charley aus der Ferne Kontakt aufnahm, verhielt er sich wie ein aufmüpfiger Teenager. Er schwärmte von seinem Verhalten und sagte, dass er es auf keinen Fall ändern würde. Er fühlte sich wohl in seiner Haut und liebte es, wenn Elaine krakeelend zu ihm gelaufen kam, sobald er etwas kaputt gemacht hatte. Soviel Aufmerksamkeit hatte ihm sonst niemand geschenkt.

In dem von mir geführten und vermittelten Gespräch mit Charley erklärte Elaine schließlich, dass sie ihn, wenn er seine Possen nicht sein ließe, zu seiner einsamen Weide zurückbringen werde. Charley erklärte ihr daraufhin trotzig, ihm sei völlig egal, was sie tun werde. Obwohl ich Charley zuhörte und ihm Verständnis entgegenbrachte, blieb er störrisch. Die Lage sah schlecht aus.

Dann aber sagte Elaine, dass sie Charley wirklich liebe und es ihr leid täte, wenn sie ihn zurückbringen müsse. Sofort spürte ich, wie sein Widerstand nachließ. Da er nun bereit war, sich ihre Seite anzuhören, schilderte ich noch ausführlicher, wie sehr ihn Elaine liebe und ihn wirklich glücklich sehen wolle, und dass er mit ihr kooperieren müsse, wenn er hier, wo es ihm doch so gut gefalle, bleiben wolle. Ich bat Elaine, nach unserem Telefongespräch nach Charley zu sehen, ihm noch einmal zu sagen, wie sehr sie ihn liebe und was sie im Einzelnen von ihm erwarte. Ihm würde ein Halfter angelegt werden und dann müsse er sich - obwohl er das nicht kenne - herumführen lassen. Auch müsse er in einem Pferch lernen, sich ruhig zu verhalten, bevor er seine Freiheit wiederbekommen und mit Chaca herumtollen könne.

Am nächsten Tag teilte sie mir am Telefon ihr Erfolgserlebnis mit. Nach unserem Beratungsgespräch bleib Charley ruhig stehen, als sie zu ihm sprach. Er ließ sich später einen Halfter anlegen und zum Pferch führen, wo er nicht wie üblich versuchte, das Gatter aufzustoßen oder sonst irgendeinen Unsinn zu treiben (Sie sagte, er könne jedes Gatter aufbekommen).

Doch die Krönung des Ganzen folgte am nächsten Morgen, als sie einige Holzkisten vom Haus in die Garage brachte und dort aufstapelte. Sonst wäre Charley bei einer Aktivität wie dieser gleich da gewesen; er hätte dem Drang, aus seinem Gehege zu entkommen und die Kisten klein zu kriegen, nicht widerstehen können. Aber als er dieses Mal von seinem Pferch aus sah, was sie gerade tat, drehte er sich um - damit er nicht in Versuchung geriet! Sie war völlig verblüfft!

Der zahm gewordene Charley verlebte noch viele glückliche Monate bei Elaine, bis im Oktober 1989 ein Erdbeben auf ihrem Grundstück einigen Schaden anrichtete und er von sich aus wieder zu seiner alten Weide zurückging.

Mary Lou Williams hatte mir auch ein Erfolgserlebnis zu berichten:

Dank ihrer Information wurde mir klar, dass die kleine Whippet (kleiner englischer Rennhund, Anm. d. Ü.) kein Zuhause hatte. Es gab aber die Whippet Rescue People, durch die sich gewiss ein neues Zuhause für sie finden ließe. Als die Leute vom Verein sie abholen kamen, war sie fürchterlich darüber erschrocken, schon wieder „im Stich gelassen“ zu werden, und versteckte sich.

Ich gab ihr mittels innerer Bilder zu verstehen, dass diese Menschen sie sehr mochten und ein dauerhaftes Zuhause für sie fänden. Als ich dann beim Verabschieden mit den Vereinsleuten noch ein paar Minuten in der Einfahrt plauderte, wurde sie sichtlich zutraulicher. Und plötzlich ging sie ganz von allein zum Auto, wartete bis ihr die Tür aufgemacht wurde, kletterte hinein und legte sich auf dem Rücksitz hin! Sie wusste ganz genau, dass der Pickup mein Auto war, und ging trotzdem daran vorbei zu dem Auto der Vereinsleute! Ich war unglaublich erleichtert, da mir vorher ihre Annahme, auch ich würde sie im Stich lassen, sehr weh getan hatte.

Sue Goodrich schildert ein von ihr geführtes Beratungsgespräch:

Sherry rief mich in übergroßer Aufregung an. Sie war nach Hause gekommen und hatte die drei einwöchigen Welpen ihrer kürzlich adoptierten Hündin im Swimmingpool herumpaddelnd gefunden und gerade noch vor dem Ertrinken gerettet. Sie waren stark unterkühlt und japsten nach Luft. Sherry hatte zunächst den Mann im Verdacht, vor dem sie die Hündin gerettet hatte. Ich sagte ihr, sie solle als erstes die Welpen kopfüber halten, damit das restliche Wasser herauslaufe, dann die Kleinen in einem warmen Bad im Waschbecken aufwärmen, abtrocken und in einer Decke auf eine Heizdecke legen. Danach solle sie mich wieder anrufen.

Als ich mit der Mutterhündin Kontakt aufnahm, gestand sie mir, dass sie selbst während Sherrys Abwesenheit die Welpen in den Pool hatte plumpsen lassen. Aus Verzweiflung. Da Sherry kurz zuvor mit ihrer Zimmergenossin darüber gesprochen hatte, wie sie die Promenadenmischungen loswerden könnten, fürchtete sie nämlich, dass Sherry sie zusammen mit den Welpen weggeben würde. Die beiden hatten sie vor einem Monat bei sich aufgenommen, ohne zu wissen, dass sie trächtig war.

Die Mutterhündin hatte sich den drei Welpen nicht mehr genähert, die auf der Heizdecke mehr tot als lebendig zu sein schienen. Ich bat Sherry, ihnen der Reihe nach die linke Hand aufzulegen, damit ich sie leichter aus der Ferne kontaktieren konnte. Dann sollte sie sie aus dem Schock herausholen, ihnen dazu die Ohren massieren, dann um ihre Schnauzen herumstreichen und sie schließlich mit dem Finger zum Säugen stimulieren. Sie sollte ihnen sagen, dass sie geliebt würden und ein wunderbares Zuhause bekämen. Die Welpen wurden wieder rege. Nachdem Sherry sie wieder in die Decke gepackt hatte, kam die Mutterhündin herüber und leckte überschwänglich Sherrys Hände und die ihrer Zimmergenossin. Die beiden sagten ihr, wie wunderbar sie sei und dass sie geliebt werde und hier ihr Zuhause habe. Die Welpen winselten nun nach Nahrung, und ihre Mutter legte sich zu ihnen.

Später machte die Geschichte unter ihren FreundInnen und KollegInnen die Runde, und so waren die Welpen, noch bevor sie sechs Wochen alt waren, alle in gute Hände versprochen.

Von Bobra Goldsmith:

Nach dem Gespräch mit Ihnen ging ich gleich zur Scheune, um mit Pequeño (Lama) zu sprechen und ihm, so gut ich konnte, durch innere Bilder zu vermitteln, dass es ihm bei uns gut gehen werde und er den entwöhnten Jungtieren Gesellschaft leisten könne. Obwohl ich in diesen Dingen sehr ungeübt bin, gelang es mir, während meines Kommunikationsversuchs mein „festes Bild von ihm“ loszulassen.

Interessanterweise änderte sich dadurch sein Verhalten auffällig. Es dauerte nicht lange, und er stand auf. Ich öffnete die Tür zu seiner Box und er kam in den Gang heraus, wo die Futterkrippen für die weiblichen Tiere standen, und begann zu fressen. Schließlich legte er sich neben einem Ballen Heu hin. Als die Jungtiere in die Scheune kamen, ließ ich sie noch eine Weile frei herumlaufen, bevor ich sie in den Pferch brachte. Pequeño schloss sich an und folgte ihnen mit in den Pferch. Sein Verhalten war wirklich ganz anders geworden. Er war wie ausgewechselt und reagierte sofort, wenn ich ihn beim Namen rief. Ich sprach ganz normal mit ihm, wenn ich ihn versorgte. Er schien sich über mein Kommen zu freuen und mir „zuzuhören“. Oft legte ich eine Decke über ihn, wenn er dalag und fror. Außerdem versuchte ich es mehrmals am Tag mit der telepathischen Kommunikation und sprach im Gedanken mit ihm.

Letztlich war es so, dass ich zu seiner Sterbebegleitung wurde. Natürlich hätte es mich sehr gefreut, wenn er nach seiner Rückkehr statt vier Wochen noch viele Jahre unsere neue Beziehung hätte genießen können, die soviel freier war, als die, die wir in den zehn Jahren davor hatten. Ich war froh, dass ich ihn in seinen letzten Tagen mit so viel Liebe und Fürsorge überschütten durfte. Ich glaube, dass er diese Liebe bewusst wahrgenommen hat.

Eines meiner bewegendsten und interessantesten Beratungsgespräche führte ich in Alaska mit Joanie Doss und ihren Papageien, den Amazing Amazons, die mit ihren Aufführungen Leute unterhalten, erziehen und aufklären, vor allem Kindergruppen. Pepper war der Senior der Gruppe. Er hatte fast schon vierzehn Jahre auf dem Buckel und erzählte mir, wie grausam er und die anderen Papageien behandelt worden seien. Als man ihn in der Wildnis einfing, seien seine Eltern erschlagen worden.

Anders als viele Tiere, die ihre schlimmen Erlebnisse vergessen und den Menschen vergeben, habe er lange Zeit Rachegefühle gehabt und die Papageienfänger am liebsten umgebracht. Er war froh, schließlich in Joanies Obhut gekommen zu sein, wo er sich bestens eingelebt habe. Die Menschen liebten ihn nun und er sie. Vorher habe er hingegen vor Wut weder aus noch ein gewusst, da ihm bei jeder Stimmungsäußerung Schläge drohten. Das sei erfreulicherweise vorbei.

Joanie bestätigte, wie ausfällig er die ersten achtzehn Monate gewesen war. Pepper habe sie unzählige Male in die Arme und Finger gezwickt, und ihr auf den Kopf gepickt. Sie habe gespürt, dass dies einer Bösartigkeit entsprang und keiner Angst. Pepper bei der Bewältigung seines Hasses zu helfen, hatte ihre Entschlossenheit, ihr Mitgefühl und ihre Nachsicht hart auf die Probe gestellt.

Joanie fragte einmal Pepper, warum er zu sprechen aufgehört habe, und er erklärte, die Menschen müssten lernen, auf Gedanken und nicht nur auf Worte zu hören. Und tatsächlich hatte sie das Gefühl, ihn still fast genauso gut zu verstehen. Pepper lobte ihre Hellhörigkeit. Nachdem Joanie an einem meiner Grundkurse teilgenommen hatte, war ihr klar, dass sie sich mit Pepper und ihren anderen Tieren schon weitgehend telepathisch verständigt hatte. Pepper erklärte weiter: „Ihr glaubt, Papageien hätten nichts besseres zu tun, als Worte und Sätze von euch zu lernen? Wie langweilig! Ich bin voll im Bilde. Passt einfach gut auf, und ihr werdet mich auch so verstehen.“

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Yaş sınırı:
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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
401 s. 2 illüstrasyon
ISBN:
9783941435643
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