Kitabı oku: «Tiere als sprechende Gefährten», sayfa 4
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Mit Tieren leben
Namensgebung
Die Menschen geben ihren Tiergefährten ganz unterschiedliche Namen. Einige bezeichnen sie nach typischem Aussehen, wie Flocke, Schoko oder Kleiner. Andere nennen sie nach einer Laune oder nach irgendeiner Tradition. Andere sehen mentale oder geistige Fähigkeiten verkörpert und rufen ihr Tier Valor [Mut], Libre, Magnificio, Falke oder Shamane. Einige Namen scheinen sich durch das Tier nahezulegen, man hat das Gefühl, es könne gar nicht anders heißen. Dann gibt es Namen, die ihre Wahrheit in sich tragen, je nach der von uns beim Aussprechen in sie gelegte Bedeutung oder Emotion. Die Tiere heißen dann Killer, Rambo, Wild Thing, Demon, Dodo, Stupid, Poof oder Bonzo. Solche Namen müssen manchmal ausgetauscht werden, je nachdem was beiderseits davon gehalten wird und wie Gefühlsleben und Verhaltensweisen beeinflusst werden.
Also, was steckt hinter einem Namen? Was halten Tiere von den Namen, die wir ihnen geben? Einigen ist es egal, wie sie genannt werden. Sie gewöhnen sich an den Namen und verknüpfen ihn mit uns und unserer Liebe zu ihnen. Sie widersetzen sich nicht, selbst wenn sie mit einem negativen Namen gerufen werden. Andere Tiere können ihre Namen überhaupt nicht ausstehen. Die Namen passen nicht zu ihrer Seins- oder Wesensart und sie werden aggressiv oder apathisch.
Tiere wollen sich ihre Namen meist lieber selbst geben. Sie haben, wie wir, ganz persönliche Eigenschaften und dürften dementsprechend auch Namen bevorzugen, die ihre Persönlichkeit würdigen. Sie finden solche Namen heraus, wenn Sie den Tieren zuhören. Woher sollen Tiere ihre Namen kennen? In der Regel hatten sie als geistige Wesen vor ihrer Reinkarnation eine Vorstellung vom Zweck ihres kommenden Lebens, und sie geben sich vielleicht Namen, die sie an diesen Zweck erinnern. Oder sie geben sich Namen aus früheren Leben, weil sie darin einen Charakterzug besonders gut getroffen finden. Der sich ergebende Name fühlt sich dann für beide Seiten richtig an, wenn Sie das Tier als ein selbständiges Wesen achten. Manchmal findet sich kein passendes Wort und man muss sich der Namensvorstellung lautlich annähern. Gewöhnlich geben die Tiere einem zu verstehen, ob sie mit der Namenswahl zufrieden sind.
Einige Tiere können es sehr verübeln, wenn ihnen der falsche Namen gegeben wird. Regina Heynneman beriet einmal eine Frau, die ihre Katze Francis rief und 17 Jahre deren Ablehnung erfahren hatte! Regina fand heraus, dass Francis ihren Namen hasste und lieber Holly heißen wollte. Als die Katze Holly gerufen wurde, wurde sie zutraulich und kam ins Haus, was sie vorher nie getan hatte.
Als ich meinen Afghanenhund Pasha aus dem Tierheim abholte, fragte ich ihn, wie er genannt werden wollte. Er erzählte mir, er sei in seinem vorigen Leben Russe gewesen und würde gern mit seinem damaligen Spitznamen Sasha gerufen. Da ich Penelope heiße, und damals mein anderer Afghane Popiya und mein Wohnmobil Pegasus hießen, fragte ich, ob er mit dem Namen Pasha einverstanden sei. Er fand das in Ordnung und so hieß er Pasha. Später fand ich heraus, dass Pascha auf Türkisch „Exzellenz“ bedeutet, und das gefiel Pasha, der vom Sternzeichen Löwe war. So passte alles zusammen.
Rana, der Name meiner Afghanenhündin, bedeutet „Königin“, wie sie mir vermittelte. Ich sah sie als Mitglied eines Königshauses im alten Indien, mit einem roten Edelstein auf ihrer Stirnmitte.
Als unsere flauschige gescheckte Angorakatze an einem Junitag zu uns kam und ich das junge Kätzchen nach seinem Namen fragte, nannte es sich Chico San, was „kluger Junge“ bedeutete. Chico San war zwar in Wirklichkeit weiblich, bestand aber auf dem Namen. Und da er zu ihrer klugen, sanften Art passte, blieb es dabei.
Einen Monat später erschien vor unserer Haustür ein tauber, junger weißer Kater, der sich mir mit einem höchst komplizierten Namen vorstellte, den er auf einem anderen Planeten gehabt hatte. Ich sagte ihm, dass wir mit diesem Namen hier auf der Erde nicht klar kämen. Mir kam der Kinohit „Krieg der Sterne“ in den Sinn und ich nannte ein paar Namen daraus. Bei Obi Wan-Kanobi schaute er mich verächtlich an. Als ich es dann mit Yoda versuchte, nickte und blinzelte er zustimmend.
Meinen ersten Kakadu-Freund schenkte mir eine Kundin mitsamt verschnörkeltem schmiedeeisernen Käfig. Sie hatte sein ständiges Geschimpfe um drei Uhr früh satt und stand zu sehr unter Stress, als dass sie viel Zeit in Beratungsgespräche hätte investieren können. Sie fragte mich daher, ob ich ihn übernehmen würde. Ich war einverstanden, und so kam er zu mir. Pishta hasste seinen Namen und bat mich, ihn anders zu nennen. Er ließ mich an ein sich drehendes Karussell denken, dessen bunte Holzpferde sich auf und ab bewegten. Ich fragte: „Karussell?“ Nein, meinte er, beharrte aber auf seiner Vorstellung. Jetzt kam mir beim Anblick der Umdrehungen der Name Pirouette in den Sinn. Das war es! Einige Wochen später konnte Pirouette, der vorher nur gekrächzt hatte, seinen Namen und den Satz „Du bist klasse!“ sprechen. Letzteres hatte ich wiederholt zu ihm gesagt, um ihn aus seiner Abwehrhaltung gegenüber Menschen herauszubringen. Er schimpfte nie wieder um drei Uhr morgens oder zu sonst irgendeiner Tageszeit vor sich hin.
Von meinem ersten Meerschweinchen erfuhr ich den Namen, noch bevor es geboren wurde. Ein Freund von mir hatte in einer Tierhandlung ein trächtiges schwarzweißes Meerschweinchen gekauft. Ich hatte plötzlich die Eingebung, dass es ein rotbraun-weiß geflecktes Meerschweinchen werfen wird, das Cinnamon [Zimt] heißen möchte. Und so kam es auch. Cinnamon zeugte später mit Lara, die ein schwarzes Fell hatte, zwei Nachkommen. Sie hatten beide ein braunes Fell mit schwarzen Tupfen. Da sie sich selbst keine Namen gaben, rief ich sie wegen ihres Aussehens und in Anlehnung an den Namen ihres Vaters Nutmeg [Muskat] und Gingerbread [Pfefferkuchen], was sie in Ordnung fanden.
Ein Jahr später hatte ich im März einen gelb, grün und grau gefiederten Sittich in einer Tierhandlung erstanden. Auf der Heimfahrt gingen mir wegen seiner Pastellfarben zuerst Namen wie Misty [dunstig, verschwommen] durch den Kopf. Da machte er mich darauf aufmerksam, dass er derselbe Sittich war, den ich als Kind gehabt und Winky genannt hatte, und dass er gerne wieder so heißen würde. Andere Mitglieder meiner Tierfamilie haben sich, wenn sie neu inkarniert zu unserer Familie zurückkehrten, neue Namen gegeben, aber Winky wollte seinen alten Namen behalten.
Unsere Schildpattkatze Yohinta kam durch unseren schwarzen Kater Heyoka in die Familie. Heyoka hatte mir im Januar einmal mitgeteilt, dass uns im Juni seine alte Freundin als Kätzchen zulaufen würde. Sie würde so wie er im April Geburtstag haben und seine Gefährtin werden. Als ich geistig Kontakt mit ihr aufnahm, sagte sie, sie wolle Punk oder Punky heißen. Nachdem wir sie dann nach ihrer Ankunft tatsächlich so riefen, erschien sie mir nach ein paar Tagen um drei Uhr früh im Traum und sagte, sie möchte bei ihrem richtigen Namen, Yohinta, gerufen werden. Ich weckte mich im Traum auf, und schrieb diesen Namen auf. Als ich sie Yohinta nannte, funkelten ihre Augen, und auch Heyoka fühlte sich wohler so. Der Name hielt in uns allen die alte indianische Herkunft in Erinnerung und passte hervorragend zu ihr.
Im gleichen Jahr, in dem Yohinta bei uns aufgetaucht war, nahm ich auch noch einen orangefarbenen getigerten kleinen Kater bei uns auf. Ich fragte ihn gleich auf der Heimfahrt, welcher Namen ihm gefallen würde. „Sherman“, gab er mir deutlich zu verstehen. Da der Familienname meines Mannes Sherman ist, fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach. Etwas ungeduldig wiederholte er: „Sherman, verstehst du, Sherman, wie General Sherman!“ Ich hatte verstanden.
Als wir zu Hause ankamen, erzählte ich meinem Mann, welchen Namen der Kater vorgeschlagen hatte, und er war verständlicherweise wenig begeistert von der Aussicht, dass sein Familienname ständig gerufen würde. Also versuchte ich es mit Samson. Es war aussichtslos. Der kleine Kater ignorierte es, wenn ich ihn bei diesem Namen rief. Wegen seiner märchenhaften Art versuchte ich es auch ein paar Tage lang mit Peter Pumpernickel oder Periwinkle, aber vergeblich. Ich sagte Michel, dass der Kater keinen anderen Namen akzeptiere, und er bat mich, ihn nach dem Grund zu fragen.
Auf der Heimfahrt hatte mir Sherman schon anvertraut, dass er aus dem Engelreich komme. Jetzt erklärte er uns, er brauche, um seine Mission auf Erden erfüllen zu können, einen konkreten Namen, der ihn in seiner Katergestalt erden würde. Dieser Name war Sherman. Michel verstand das und willigte ein. Der Kater sah mich ganz dankbar an und kam seitdem immer, wenn ich ihn rief.
Im Juni 1991 nahmen mich Rosana und Kelly Hart mit zur Elk-Hill-Farm in Eagle Point, Oregon, wo die beiden ihre Lamas hielten. Ich sollte mir ein fünf Wochen altes Lamamännchen anschauen. Ich mochte Lamas schon immer gern und liebäugelte damit, ein paar in unsere Familie lehrreicher Freunde aufzunehmen. Michel fand, wir hätten schon genug Tiere, für die wir sorgen müssten (damals über achtzig, davon 50 Hühner). Er wolle nicht auch noch Lamas mitversorgen müssen, wenn ich zu meinen Workshops unterwegs sei. Außerdem müsse ein weitläufiges Gehege auf unserem Waldgrundstück eingerichtet werden und das koste.
Ich hatte sofort einen guten Draht zu dem jungen Lama, und Pasha, der bei mir war, ebenfalls. Ich spürte ganz stark, dass wir zusammengehörten, aber wegen Michels Einwänden hielt ich mich, soweit es ging, zurück. Immerhin würde es noch sechs Monate dauern, bis das Lama von seiner Mutter entwöhnt war. Ich hatte also noch genug Zeit, mich zu entscheiden und die nötigen Vorbereitungen zu treffen.
Rosana und Kelly hatten sich noch keinen Namen für das Lamajunge ausgedacht. Sie fragten, ob ich einen Namen genannt bekommen hätte. Ich musste sie enttäuschen, da ich mich emotional ja zurückgehalten hatte, um die Sache offen zu halten. Als ich dann auf der Heimfahrt an dieses wunderschöne Lama denken musste, kam mir der Name „Regalo“ in den Sinn. Ich führte den Namen auf das Eigenschaftswort „regal“ [königlich, hoheitsvoll] zurück, was ja bestens gepasst hätte, erwähnte ihn aber niemandem gegenüber.
Nach ein paar Monaten schrieb mir Rosana dann, sie hätten das junge Lama Regalo getauft, was im Spanischen „Geschenk“ bedeute. Als ich das las, liefen mir Schauer über den Rücken. Es bestätigte, dass der Name wirklich von ihm kam, waren sie doch unabhängig von mir darauf gekommen. Nachdem Michel sich näher mit Lamas befasst und sich über deren Haltung informiert hatte, fand er es schließlich gar nicht mehr so schlimm, einige Lamas in unsere Familie zu integrieren, und so legten wir das Gehege für Regalo und die beiden anderen Lamas an.
Als wir im Sommer wieder auf die Elk-Hill-Farm fuhren, zur Besichtigung zweier im April und Mai geborener Lamajungen, stand erneut eine Namensgebung aus. Rosana war es noch nicht gelungen, einen Namen für Regalos Bruder zu finden. Als ich mit ihm sprach, nannte er sich erst Joker, Herzbube und Karobube, bevor er schließlich seinen Namenswunsch äußerte: Heyoka. In der indianischen Tradition der Lakota ist Heyoka der heilige Clown oder Narr, der die Leute über sich selbst und ihre Torheit zum Lachen bringt.
Ein anderes junges Lama, das ebenfalls noch keinen Namen hatte, sagte mir, es gehöre derselben geistigen Bruderschaft an wie Heyoka, Regalo, ich selbst und andere Freunde. Er und Heyoka kannten sich noch als amerikanische Ureinwohner. Sie hätten vor Jahrhunderten viele mutige Taten als Krieger vollbracht und wären wieder gekommen, um den Menschen zu helfen, durch Achtsamkeit sich selbst und der Erde gegenüber weise zu werden. Er ließ mich sehen, wie sie beide mit zum Himmel ausgestreckten Armen zu den Wolken aufschauten, und sagte mir, wir könnten ihn White Cloud [Weiße Wolke] oder White Thunder [Weißer Donner] nennen. Er war ein weißes Lama mit schwarzen Flecken auf den Hinterbacken. Rosana fand, dass White Thunder sehr gut passte, da sein Vater Thundercloud hieß! Und so heißt es nun White Thunder.
Im September verließ dann unser Holländer-Zwergkaninchen Elfie ihren Körper; schon am nächsten Tag nahmen zwei Zwergkaninchen Kontakt mit mir auf, und zwar gleich unter ihren Namen Chester und Molly. Ich telefonierte mit mehreren Züchtern und erfuhr, dass in einer nahegelegnen Tierhandlung einige gemischtrassige Zwergkaninchenbabys zum Verkauf standen. Das mussten Chester und Molly sein. Als ich mit meinem Transportkäfig in der Hand den Laden betrat, begrüßten mich die beiden auch schon in ihrem Käfig.
Drei Käfigetagen darunter saß ein Wesen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte - eine männliche Chinchilla, wie ich erfuhr. Er begrüßte mich, versteckte sich dann in seiner angeknabberten Box und machte guck guck, wobei er mir direkt in die Augen sah. Ich war sofort verliebt in ihn und spürte, dass er etwas Besonderes war. Über Chinchillas wusste ich nichts, und im Laden gab es kein entsprechendes Handbuch zu kaufen. Ich beobachtete ihn noch eine Weile, beschloss aber dann, ihn nicht gleich zu kaufen, sondern erst zu klären, welche Pflege Chinchillas brauchen.
In einer anderen Tierhandlung fand ich das gewünschte Buch, das ich zu Hause regelrecht verschlang. Obwohl die Chinchilla wegen ihres aggressiveren Wesens nicht mit Kaninchen und Meerschweinchen zusammengebracht werden durften, sah ich eine Möglichkeit, mit dem vorhandenen Platz auszukommen. Ich hatte die Kaninchen am Freitag abgeholt, das Buch am Samstag gekauft und nun war es Sonntag und die Tierhandlung geschlossen. Also sagte ich mir: „Sollte das Chinchillamännchen am Montag noch da sein, will es zu uns.“ Als ich am Sonntag ein Nickerchen machte, stellte sich mir im Traum ein Forscher aus dem sechzehnten Jahrhundert unter dem Namen „Peter Quince“ vor. Er sagte mir, er kenne mich, es sei seine Bestimmung, in seiner jetzigen Chinchillagestalt mit mir zusammenzuarbeiten, und ich könne ihn Quince nennen.
Viele meiner Hühner haben sich selbst Namen gegeben, so zum Beispiel Chiminy, Iglet, Guido, Jeffrey, Celeste, Chacha, Pepper, Peter, Aureo, Orion, Antoinette, Dominique und Andromeda. Andere übermittelten mir keine bestimmten Namen, also suchte ich passende Namen für sie aus, wie Sugar Pops, Plum, Buttercup, Spinky, Plato oder Rosie. Ruft ein Name, den ich ihnen gebe oder den sie sich selbst geben, bei irgendjemand Unbehagen hervor, diskutieren und verändern wir ihn, bis allgemeine Zufriedenheit herrscht.
Aus Spaß und Zuneigung variieren wir auch die Namen der Tiere. Mein Afghanenhund Popiya ist oft mein Popiya Pizzeria, Pasha mein Pasha Pazoo, Pazoo oder Prinz Pasha Pazoo. Rana meine Rana J. Banana - wir finden den Reim so reizend. Sherman heißt auch Shermanoni Marconi Cat, Oni oder Shermes. Heyoka ist Heyoka Moka Toka oder The Kid. Yohinta ist Yoyo oder Yoyo Ma, Yoyo Buttons, Buttons oder Bébé Chat (französisch für „Babykatze“). Pirouette ist Pirouetta Katwetta Katwoo. Winky heißt oft Winky Doodle, Winky Doodle Boy oder Doodly Boy. Chico San hat die meisten Kosenamen: Chico Bunny San, Chico Pico, Chico Pico little Mico, Chico Cuddle San, Chico Fussy San, Chico Baby San, Chico Lovey San und andere. Die Lamas Regalo und Raindance sind als die Boobie Brothers oder die Doobers bekannt. Die Tiere mögen diese Variationen oder zumindest lassen sie sich die damit einhergehenden Streicheleinheiten gerne gefallen, die von der spielerischen Freude des lebendigen Geistes zeugen.
Ankunft
Manche Leute fragen, worüber meine Tiergefährten und ich uns unterhalten, wobei sie annehmen, wir würden viel miteinander reden. Das tun wir aber gar nicht, es sei denn, wir lernen uns gerade kennen oder es gibt ein Problem zu lösen oder ein Tier möchte eine wichtige Erfahrung mitteilen. Unsere Verständigung ist normalerweise ein fließendes Einverständnis, bei dem wir uns nicht ausfragen oder viel miteinander schwatzen müssen.
Wenn ich unsere Tiergefährten anspreche und ihnen vorsinge, ist das einfach ein alltäglicher Ausdruck meiner Lebensfreude. Und sie teilen mir ihre Bedürfnisse mit. Meistens gibt es keine Probleme, da wir aufeinander hören und einander respektieren. Wenn einer von uns unglücklich ist, versuchen wir, dem auf den Grund zu gehen und das Problem zu lösen. Die Ankunft neuer Tiere bedeutet immer eine Zeit freudigen sich Kennenlernens und intensiver Kommunikation für uns alle, da die Tiere ihre neue Umgebung erforschen.
Pasha trat relativ früh in mein Leben. Damals bestand meine Tierfamilie aus Popiya, einer Afghanenhündin, und einer lebhaften schwarzweißen Katze namens Peaches. Wir lebten in Los Angeles in einer Apartmentanlage mit einundzwanzig Wohneinheiten, die ich verwaltete und in der das Halten von Tieren verboten war!
Mir ist es bisher immer gelungen, meine Vermieter dazu zu bewegen, mir das Zusammenleben mit meinen Tiergefährten zu erlauben, selbst wenn sie grundsätzlich dagegen waren. Ich konnte sie überzeugen, dass ich mit Tieren verantwortungsbewusst umgehe und keine Ruhestörung zu befürchten sei, und dass sie das Haus oder das Appartement bei unserem Auszug im selben wenn nicht besseren Zustand vorfinden würden. Es gab noch kein Vorstellungsgespräch, bei dem wir nicht als Mieter willkommen geheißen worden wären.
Nachdem Popiya ein paar Jahre bei mir war, keimte in mir der Wunsch, einen zweiten Afghanen aufzunehmen. Ich stellte mir vor, dass ein Afghanenwelpe zu unserer Familie findet und vertraute diese Botschaft dem Universum an. Sie ging durch den Äther, und da nahm Pasha mit mir telepathisch Kontakt auf. Er übermittelte mir, dass er in einer verlassenen Gegend mit anderen Afghanenwelpen in einem Zwinger lebte. Da seine Halter glaubten, mit ihm keinen Preis gewinnen zu können, wollten sie ihn bald verkaufen, das jedoch zu einem Preis, den ich bei meinem damaligen Einkommen nie hätte bezahlen können. Also bat ich ihn, falls er wirklich zu mir wollte, irgendwie aus dem Zwinger in ein Tierheim zu entkommen, wo ich ihn abholen könne.
Zwei Tage später vermittelte er mir telepathisch, er sei nun in einem Tierheim und ich könne ihn abholen. Er hatte es geschafft, einen eins achtzig Meter hohen Zaun zu überwinden und war rund dreißig Kilometer weit gelaufen, bis er schließlich aufgelesen und zu einem rund fünfzig Kilometer von seinem früheren Zuhause entfernten Tierheim gebracht worden war. So rief ich der Reihe nach die sieben Tierheime im Stadtgebiet Los Angeles an; nur eines, und zwar das mit 50 km zu uns am nächsten gelegene hatte einen jungen Afghanenhund, der allerdings erst in fünf Tagen zur Adoption freigegeben würde.
Als ich am Samstag Vormittag dort ankam, sah ich mir all die ängstlichen, aufgeregt bellenden Hunde an, konnte zunächst jedoch keinen Afghanen entdecken. Ich hatte ihn übersehen, weil er eben ein Nickerchen machte, in Rückenlage und einen Vorderlauf nach oben gestreckt (eine Stellung, die mir bald vertraut werden sollte, und die ich Schmetterlingsposition nannte). Im gleichen Käfig befand sich auch noch ein schwarzer Hund, der verängstigt winselte. Der Pfleger deutete zum Käfig, und sobald ich Pasha entdeckte, wachte er auf und sprang begeistert auf mich zu. Als der Pfleger ihn aus dem Käfig holte, hörte ich eine Frau, die sich eben einen irischen Setter anschaute, zu sich sagen: „O, jetzt ist der Afghane fort!“ Obwohl für mich außer Zweifel stand, dass Pasha zu mir wollte, hatte ich das Gefühl, „gerade noch rechtzeitig“ gekommen zu sein.
Auf dem Heimweg erzählte mir der sechs Monate alte Pasha, wie er mit einem Satz über den Zwingerzaun geklettert sei und sich an der einen Hinterpfote verletzt habe, weil er im Zaun hängen geblieben war (sein einer Zehennagel blieb davon verkrümmt). Schon der Pfleger hatte mir die Verletzung gezeigt. Pasha wollte auf jeden Fall in ein Tierheim gebracht werden, also rannte er lange, über dreißig Kilometer weit, bevor er „dafür sorgte“, dass ihn jemand auflas und er ins Heim gebracht wurde. Es wunderte mich, dass seine früheren Halter nicht in allen Tierheimen der Umgebung angerufen hatten, um ihn zu finden. Wahrscheinlich waren sie davon ausgegangen, dass er überfahren oder von Kojoten getötet worden war. Offensichtlich waren wir füreinander bestimmt, egal welche Hindernisse zu überwinden waren.
Ich hatte einen wunderbaren, klugen Appaloosa-Hengst namens Nishumi mehrere Male aus der Entfernung beraten, bevor ich ihm im Juni 1983 erstmals direkt gegenüber stand - und heftig abgelehnt wurde. Er warf mir vor, ich hätte bei meiner Beratungsarbeit seine hilfreichen Energien verschmäht, trotz mehrfacher Versuche seinerseits. Das habe ihn geärgert. Ich entschuldigte mich und erklärte, dass ich es wirklich nicht gemerkt hätte und mir bei meinen Beratungen und Workshops gewöhnlich sehr viele Tiere mit ihren hilfreichen Energien beistünden.
Er nahm meine Entschuldigung an und fügte hinzu, er würde mir etwas mitgeben, damit ich ihn niemals vergäße. Er sagte nicht, was es war, und ich dankte ihm im voraus. Als ich dann mit seinen Leuten zur Scheune ging, sah ich eine große Raubvogelfeder auf dem Weg liegen. Ich hob sie auf und dachte: „O, das muss Nishumis Geschenk sein.“ Doch offenbar war da noch mehr. Als wir in die Scheune kamen, fiel mein Blick sogleich auf einen Wurf kleiner Kätzchen mit einer der schönsten schwarzen Mutterkatzen, die ich je gesehen hatte.
Ein kleiner Kater unterbrach seine Rangelei mit seinen Brüdern und kam direkt auf mich zu. Da wusste ich, dass er Nishumis Geschenk war. Ich fragte die Mutterkatze, ob ich dieses Geschenk annehmen dürfte, und sie stimmte zu. Ich besprach mich telepathisch mit unserer Katze zuhause, ob sie mit dem Familienzuwachs einverstanden wäre. Chico San, die damals ein Jahr alt war, checkte den kleinen schwarzen Kater und war einverstanden. Und auch unsere jüngere Katze Yoda war einverstanden. Nishumi hatte Recht; mit diesem Geschenk würde ich ihn nie vergessen.
Als ich den Namen des kleinen Katers wissen wollte, hörte Nishumis Halterin Heyoka. Ich kam also mit Heyoka nach Hause und was geschah? Chico San reagierte sauer. Ich erinnerte sie an ihr Einverständnis. „Das betraf seine geistige Anwesenheit und nicht seine körperliche“, beschwerte sie sich. Aber nun war er einmal hier und damit basta. Also taten wir alles, damit auch Chico damit klar kam.
Da Chico San immer meine Schoß- und Schmusekatze war, räumte ich ihr den Vorrang ein, wenn Heyoka auf meinem Schoß wollte. Trotzdem spielte sie noch monatelang die Beleidigte und weigerte sich, auf meinen Schoß zu kommen. Sie tolerierte zwar bald Heyokas Anwesenheit, gab sich aber nie mit ihm ab. Yoda hingegen spielte gern mit Heyoka.
Wenn Sie neue Mitglieder in Ihre Tierfamilie aufnehmen wollen, sollten Sie bereits vorhandene Tiere grundsätzlich an der Auswahl beteiligen. Viele Leute bringen neue Katzen, Hunde, Vögel oder Pferde mit nach Hause, ohne sich um das Einverständnis der bei ihnen lebenden Tiere zu bemühen, manchmal sogar, ohne sie überhaupt zu informieren. Dahinter steckt meist die Ansicht, dass Tiere eben zu parieren hätten. Das kann zur Stress-Quelle werden und zu Krankheiten, ja sogar zu Todesfällen innerhalb Ihrer Tierfamilie führen. Tiere können sich durch einen unerwarteten Ankömmling abgelehnt fühlen, und aus der Fassung geraten. Sie sind dann verwirrt und verärgert. Oft verursacht oder verstärkt ungeschicktes menschliches Verhalten Eifersucht und Konkurrenz innerhalb der Tierfamilie. Dann haben Sie dafür zu sorgen, dass wieder Eintracht einkehrt.
Ein Paar beklagte sich bei mir über das Verhalten seiner Katze gegenüber einem neu hinzugekommenen Kätzchen. Sie hätte den Neuankömmling angefaucht und ihm eins mit der Tatze ausgewischt, woraufhin sie sie natürlich kräftig zusammengestaucht hätten. Das junge Kätzchen war nun ihr ein und alles, sie spielten mit ihm und nahmen es vor der älteren Katze in Schutz, die nicht auf die neue Situation vorbereitet und natürlich erst recht nicht gefragt worden war, ob sie eine Spielkameradin wolle. Für sie war die neue Katze ein Eindringling, und ihre menschlichen Gefährten bewiesen ihr, wie recht sie damit hatte. Denn seit ihrer Ankunft wurde sie von ihren Leuten geschnitten. Ich konnte sie gut verstehen und erklärte dem Paar die Situation.
Ich empfahl ihnen, der kleinen Katze keine so große Beachtung mehr zu schenken und der älteren zu erklären, dass sie die neue Katze zu ihrer aller Gesellschaft aufgenommen haben und sie auf jeden Fall die „Nummer Eins“ bleibe. Sie könnten sie bitten, ob sie sich der jüngeren Gefährtin nicht annehmen und sie in die Familientraditionen einweisen möchte. Ganz wichtig sei zudem, sie als Seniorin zu würdigen und ihr für alles zu danken, was sie durch sie bisher über Katzen erfahren durften. Außerdem sollten sie, erst wenn sich die beiden Katzen näher kennen gelernt hätten, damit anfangen, auch die jüngere mit Streicheleinheiten zu verwöhnen. Sie waren zunächst skeptisch und meinten, die ältere Katze müsse doch für ihr Verhalten bestraft und die neue mit besonders viel Aufmerksamkeit willkommen geheißen werden. Aber ich hielt dagegen, dass dies ihre ältere Katze sehr unglücklich, wenn nicht gar krank machte und Stress in die Familie brächte.
Später berichteten sie, dass sich durch die Beherzigung meines Ratschlags die Situation sofort geändert hätte. Die ältere Katze war froh, statt Ärger wieder Zuneigung zu spüren zu bekommen. Ihr gefiel es nun, eine Gefährtin zu haben, der sie als der jüngeren etwas beibringen konnte; und seitdem kamen die beiden prächtig miteinander aus.
Nicht immer wird sich der Erfolg so schnell einstellen, und natürlich ist jedes Problem ein bisschen anders gelagert. Ausschlaggebend ist, ob man die bereits vorhandenen Tiere über den Familienzuwachs mitentscheiden lässt oder nicht. Wir sollten sie zumindest von unseren Plänen unterrichten und dafür sorgen, dass sie mit dem Neuankömmling so wenig Stress wie möglich haben. Eine Eingewöhnungszeit verhindert, dass sie sich verdrängt fühlen. So können sie friedlich auf den Neuling zugehen, und meistens tun sie das dann auch.
Manche Leute nehmen wiederholt streunende Hunde oder Katzen bei sich auf und wundern sich dann über die ablehnenden oder gar feindlichen Reaktionen der bereits eingewöhnten Tiere gegenüber den Neuankömmlingen. Sie fragen mich bestürzt: „Warum feinden sie das arme zugelaufene Tier an, wo sie mir doch selbst zugelaufen sind und aus ihrem jämmerlichen Zustand gerettet wurden?“ Ich frage sie dann zurück, wie sie wohl reagieren würden, wenn ihr Ehemann oder ihre Ehefrau oder irgendein anderes Familienmitglied, ohne sie zu fragen, plötzlich jemand mit nach Hause brächte, der ab da mit bei ihnen wohnt. Wie würden sie sich fühlen? Wie viele Obdachlose haben sie in letzter Zeit auf Dauer zu sich eingeladen?
Weshalb sollten Tiere Eindringlinge in ihr Revier einfach hinnehmen? Selbst wenn sie gern mit anderen Tieren zusammenleben würden, heißt das doch noch lange nicht, dass ihnen jedes passt. Geht es uns nicht genauso? Wir sollten also Eifersucht und Aggressionen einzudämmen suchen und unsere Tiergefährten neue Familienmitglieder mit auswählen lassen, sei dies nun direkt oder auf telepathischem Weg.
1984 zogen wir von Los Angeles aufs Land, an den Rand des Point Reyes National Seashore nordwestlich von San Francisco. Die Katzen gewöhnten sich schnell an ein Leben drinnen und außen und genossen ihre Freiheit in einer noch intakten Natur. Yoda spielte nicht mehr so oft mit Heyoka, da er sich mehr für eine Nachbarskatze interessierte. Doch auch Heyoka war vergnügt, schließlich gab es genug zu entdecken.
Dann verließ uns Yoda, der in den ersten Jahren immer wieder mit unserem Vermieter Zusammenstösse hatte. Und Heyoka vermisste ihn. Chico San wollte nach wie vor wenig mit Heyoka zu tun haben. Sie fand ihn zu wild und hatte ihre eigenen Spielregeln. Also spielte ich mit Heyoka oder schickte ihn zu den Naturgeistern hinaus, wenn er zu unruhig war. Obwohl er gern im Elfenreich herumstreunte, hätte er natürlich noch lieber eine Katzengefährtin gehabt. Ich besprach die Sache mit Chico. Seit langem schon widersetzte sie sich meinem Wunsch nach einer orangefarbenen Katze, was ich bislang respektiert hatte. Und auch jetzt wollte sie partout keine weitere Katze in der Familie. Ich erklärte ihr, es ginge nicht an, dass Heyoka keine Katzengefährtin haben solle, bloß weil sie dagegen war. Da konnte sie nicht mehr widersprechen.
Anfang 1988 erzählte mir Heyoka, er habe eine alte Freundin gerufen, sich ihm in Katzengestalt anzuschließen. Sie würde im April geboren werden und im Juni hier eintreffen. Ich sah sie in einer Vision mit orangefarbenem Fell und freute mich, dass mein Traum von einer orangefarbenen Katze nun doch in Erfüllung ginge. Heyoka und ich konnten ihre Ankunft kaum erwarten.
Anfang Juni musste ich nach Chicago fliegen, um meiner Schwester zu helfen, die sich gerade von einer Bandscheibenoperation erholte. Ich fürchtete ein wenig, das Kätzchen könne sich just in Chicago melden. Das wäre problematisch gewesen, denn Chicago ist weit entfernt von mir zu Hause und meine Schwester litt an einer Katzenhaarallergie.
Michel rief mich an, weil er glaubte, Heyokas Gefährtin gefunden zu haben. Er hatte sie auf der jährlich stattfindenden Western Weekend Fair entdeckt, auf der einige Katzenwürfe zur Adoption freistanden. Eines der Kätzchen hatte ihn mit ihrem Miauen zu verstehen geben, sie sei die gesuchte Katze und wolle mit ihm nach Hause. Damit er nicht die falsche heimbrachte, wollte er sich bei mir rückversichern. Ich fragte ihn, ob sie auch ein orangefarbenes Fell habe. Tatsächlich war ihr schwarzes Fell großflächig orange durchbrochen. Als ich mich näher auf sie einstimmte, wusste ich, dass sie Heyokas Freundin war. Michel sollte sie nach Hause bringen, im Badezimmer unterbringen und die Tür einen Spalt offen verkeilen, damit die anderen Katzen die neue Gefährtin selbst entdecken und sich an ihren Geruch gewöhnen könnten.