Kitabı oku: «Gespräche mit Franz von Assisi», sayfa 4
Meditation für eine glückliche
und spirituelle Beziehung
Ich danke dir, dass ich dich kennenlernen durfte. Ich blicke dir in die Augen und sehe deine Seele. Ich sehe ihre Schönheit, ihre Reinheit, ihre Tiefen und Höhen. Ich danke dir, dass wir gemeinsam ein bedeutendes Stück unseres Weges gehen. Ich danke dir dafür, dass wir gemeinsam unser Leben tragen und uns in Gemeinsamkeit dem Himmel, seinem Licht, seinen Sternen nähern. Mit dir aus der Mitte des Universums kosten, ist mehr als ich mir jemals erträumt habe.
Ich danke dir, dass ich dich kennenlernen durfte. Ich danke dir und deiner Seele, dass wir zueinander gefunden haben. Ich danke für die wunderschöne, unwiederbringliche Zeit, die wir gemeinsam bis jetzt verbringen durften. Mit dir habe ich aus der Mitte des Universums gekostet. Ich danke dir und überflute dich mit meiner reinen, selbstlosen Liebe. DANKE.
Wenn beider Partner-Egos innerhalb der Beziehung klein bleiben und in Selbstlosigkeit leben, sich unendliche, selbstlose Liebe schenken, dann sehe ich darin eine fruchtbare Möglichkeit einer wunderschönen, wohltuenden Verbindung. Sagt DANKE zueinander und schenkt euch täglich, was ihr euch so sehnlich wünscht – reine Liebe und Aufmerksamkeit.
Späte Mutterschaft
Immer mehr Erwachsene bekommen sehr spät Kinder. Ein neuer Trend ist überhaupt, dass sich Frauen weit über fünfzig künstlich befruchten lassen, um sehr spät noch einmal Mutter zu werden. Die älteste Mutter der letzten Zeit war weit über sechzig Jahre alt. Wie findest du diese Entwicklung?
Weit über sechzig ist für ein eigenes Kind zu alt. Wie soll ein Kind mit zwanzig damit umgehen können, wenn es die Eltern aufgrund ihres Alters bereits verliert. Hier wird kaum an die Kinder gedacht, vielmehr entspringen die Wünsche großer Egos und der Angst dieser besonderen Mütter, allein zu sein. Dass später ihre Kinder allein sein könnten, bedenken sie kaum oder schieben Gedanken wie diese weit von sich, denn es geht nur um sie selbst.
Nun drehen wir die Uhr ein wenig zurück, eine Mutterschaft mit fünfzig soll in Ordnung sein. Diese Mütter werden noch immer ausgezeichnete Mütter sein. Sie entsprechen keiner Norm und sind doch, wenn auch in einer Minderzahl, seit einigen Jahren vorhanden. Es steht niemandem von euch zu, über diese Personen zu urteilen, denn sie sind es, die für das Kind und schließlich für sich selbst zu urteilen haben. Solange sie einer Gesetzgebung Folge leisten, hat niemand das Recht, den Zeigefinger zu erheben. Generell ist es eine Entwicklung, die mit der Erhöhung des Lebensalters zunehmen wird. Es werden sich immer mehr Frauen, aber auch Männer die Frage stellen, ob es nicht noch einmal ein Kind in ihrem Leben geben soll. Die eigenen Kinder sind längst erwachsen und gerade jetzt sind die Möglichkeiten vorhanden, einem Kind so viel mitzugeben. Verglichen mit früher gibt es jetzt schon viel ältere Mütter, und verglichen mit heute werden die Elternschaften in Zukunft noch ein wenig nach hinten verrückt, zumindest, wenn es darum geht, „Zusatzkinder“ zu zeugen. Dies sind besondere Kinder, denn sie waren nie und nimmer vorgesehen und doch drängen sie auf diese Welt. Es sind Kinder, die bereits in sehr jungen Jahren mit unendlicher Weisheit, mit unendlichem Wissen aufwachsen, weil sie sozusagen durch eine großelterliche Elterngeneration aufgezogen werden. Diese Kinder können schon in sehr jungen Jahren ordentliche Wissensvorsprünge aufbauen, wenn man sie lässt und entsprechend fördert.
Den richtigen Lebensweg finden
Franziskus, kommen wir zu neuen Themenbereichen. Wieso dauert es manchmal so lange, bis man seinen eigenen Weg gefunden hat, und wieso ist man dann auch immer wieder skeptisch, ob es überhaupt der richtige Weg ist?
Es liegt in der Natur des Menschen, in der Natur jeder einzelnen Seele, in der Natur jeder einzelnen Ratio, dass beinahe täglich hinterfragt wird, ob der Weg, den du gehst, der ideale, der richtige ist. Das ist so und wird auch in den nächsten 2000 Jahren so bleiben. Ein ganzes Menschenleben ist täglich im Fluss und täglich kann sich vieles, manchmal alles mit einem Mal verändern. Es ist rechtens zu hinterfragen, es ist rechtens, sich die Gewissensfrage zu stellen, ob der Weg in diesem Moment oder morgen noch immer richtig ist. Stellt euch ruhig diese Frage. Versucht allerdings nicht, immer und immer wieder hartnäckig zu bohren, skeptisch, ohne Selbstbewusstsein, ohne Stärke und Selbstsicherheit. Denn sonst wird euch diese Frage hemmen, zum Rückschritt veranlassen und blockieren. Macht euch frei von allen Selbstzweifeln, sucht eure Mitte und ruhet darin, dann kann euch nichts geschehen. Denn dann wisst ihr auf ALLES eine Antwort, denn dann kennt ihr euren Weg. Sobald ihr eure Mitte gefunden habt, kann euch von außen nichts mehr anhaben.
Eure Mitte ist der Sitz der Seele, euer heiliges Inneres. Wenn ihr dort hineinfühlt, dringt ihr in große Weiten, ihr erreicht große Tiefen, immense Stille, Liebe, Fürsorge, Geborgenheit. Fühlt hin und lasst es euch dabei gutgehen.
Die Frage, warum es manchmal so lange dauert, bis jeder Einzelne seinen „richtigen“ Weg gefunden hat, diese Frage höre ich oft. Es könnte ja alles viel leichter gehen und wie viel Zeit würden wir uns ersparen, wenn wir den richtigen Weg sofort nehmen und nicht erst viele Jahre des Umweges vertun.
Zeit spielt in unserer Dimension keine Rolle. Hier ist ein Jahr wie zehn Jahre oder zehn Jahre wie ein Jahr. In unserer Dimension gibt es keine Ungeduld und Langeweile. Die Zeit fließt, und wir fließen mit ihr. Wenn es euch zu lange dauerte, bis ihr den richtigen Weg erkennen und gehen konntet, dann darf ich euch Trost sprechen: es war euch möglich, noch in diesem Leben den richtigen, euren Weg zu finden. Denn es gibt zahlreiche Seelen, die benötigen ein oder mehrere Leben, um ihren eigentlichen Weg zu finden. Betrachtet euch als privilegiert, wenn es euch ermöglicht ist, bereits jetzt EUREN Weg zu finden.
Aus eurer Perspektive wäre es natürlich begrüßenswert, keine Zeit zu verlieren, um so rasch wie möglich an euer Ziel zu gelangen, aber wie schon erwähnt, eure Seelen ticken in unserer Dimension, und in ihr spielt Zeit keine Rolle. Aber versucht, jeden Weg, den ihr beschreitet, sorgsam und in größter Aufmerksamkeit zu gehen, denn es gibt kein Wegstück, das völlig umsonst begangen wird. Viele Wege sind nicht der endgültige, richtige Weg, sondern Lernabschnitte, die zuvor zu absolvieren sind. Erst, wenn diese endgültig bewältigt wurden, hebt sich in weiter Ferne so etwas wie eine Nebelwand und plötzlich seid ihr in der Lage, EUREN Weg zu erkennen. Und es wird kein Vergleich zu den bisherigen Wegen zu ziehen sein. Plötzlich erscheint euch alles sehr vertraut und richtig. Ihr werdet euch fragen, warum ihr erst jetzt auf diesem Weg seid, und warum es so lange gedauert hat, bis ihr hierhergekommen seid. Ihr werdet euch fragen, warum so viel davor zu erleben war. Es ist, wie ich bereits erwähnte, oft nötig, Lernabschnitte zu absolvieren. Ihr erarbeitet euch sozusagen euren persönlichen Weg. Ihr wäret ohne diese besagten Lernabschnitte nicht in der Lage, EUREN Weg zu erkennen. Ihr würdet achtlos darüber hinweggehen oder an der entscheidenden Kreuzung eine andere Richtung einschlagen.
Alles, was für euch bestimmt ist, erreicht ihr zu seiner Zeit, zu eurer Zeit. Vertraut der spirituellen Wegfindung, eurer Wegfindung.
Beschleunigung der eigenen Entwicklung
Ist es möglich, seine persönliche Entwicklung zu beschleunigen, und wie geht das?
Ihr habt durchaus die Möglichkeit, eure persönliche Entwicklung zu verdichten und dadurch, wenn es so vorgesehen ist, zu beschleunigen. Die Einschränkung rührt daher, weil viele von euch eben auch eine gewisse Anzahl an bestimmten Lernabschnitten zu absolvieren haben. Sie werden euch nicht abgenommen, ihr müsst euch eine Art Labyrinth vorstellen, durch das ihr gehen müsst, um schließlich das Ziel zu erreichen. Manche werden sehr rasch durch das Labyrinth finden und keine Umwege gehen müssen. Andere wiederum werden manche Wege sehr oft zu wiederholen haben, um die richtige Abzweigung zu finden und das Ziel letztlich zu erreichen. Manche werden aufgeben und bitten, man möge sie herauslotsen. So wie es spirituelle Begleiter tun, wenn sich Menschen drehen und drehen und nicht in der Lage sind, ihren Weg zu finden. Mit etwas Glück werden orientierungslose Menschen auf ihren spirituellen Begleiter stoßen, der sie in potenzielle Richtungen weist.
Damit möchte ich auch sagen, dass ihr ruhig auf spirituelle Menschen um euch herum zugehen könnt, um durch sie klarer zu sehen, um durch sie weiter zu sehen. Jeder von euch hat nicht einen, sondern mehrere Förderer und Begleiter um sich geschart, ihr müsst sie nur finden. So wie wir unsere Kinder an den Händen nehmen, um sie ein Stück des Weges zu führen, so lasst euch von euren spirituellen Begleitern ein Stück des Weges begleiten. Es schafft Vertrauen für den Weg, den ihr beschreitet.
Noch einmal zur Erinnerung: KEIN STÜCK WEG IST VERGEBLICH!
Um rascher vorwärts zu kommen, ist es oft notwendig, den richtigen Begleiter zur Seite zu haben. Durch ihn, so er über die für euch nötige spirituelle Qualität verfügt, habt ihr einen Wegbegleiter, der euch nicht nur zielgerichteter begleitet, sondern auch über weitere Blickwinkel verfügt, die euch allein entgangen wären.
Das bedeutet nicht, dass ihr unbedingt einen Begleiter braucht oder euch über den Begleiter ausruhen sollt. Es kann sehr bequem sein, sich darauf zu verlassen, dass der Mensch meines Vertrauens mich richtig leitet. Es würde dazu führen, abzustumpfen und unselbständig zu werden, wenn ich immer jemanden benötige, der mir erzählt, was ich vor mir, links und rechts sehe. Sich einem Begleiter anzuvertrauen heißt nicht, in die Unselbständigkeit zu verfallen. Es soll vielmehr einem geistigen, spirituellen Wettkampf gleichen, in dem einer den anderen herausfordert und stärkt. Alles andere würde euch degenerieren und noch weiter vom Ziel wegführen.
Anleitung zur Wege-Meditation
überprüft stets den Weg, auf dem ihr euch befindet. Versenkt euch in Meditation und fühlt in euer heiliges Inneres. Prüft im Gespräch mit eurer Seele die Qualitäten des aktuellen Abschnitts eures Lebensweges. Wie fühlt er sich an? Ist es der richtige Weg? Gibt es eine Botschaft, die er euch sagen möchte?
Wenn es nicht der richtige Weg ist, wo ist die nächste Abzweigung, die ihr nehmen müsst? Worauf müsst ihr diesbezüglich achten?
Wenn ihr in euren Lebensweg hinein meditiert, dann seid ihr in der Lage, mit ihm in eine sehr aufregende Kommunikation zu treten. Er spricht zu euch, als wäre er einer von euch. Er wird lebendig und gibt euch wertvolle Hinweise. Meditiert hinein und nehmt ihn an, sendet ihm offene, liebevolle Gedanken.
Die Affirmation dazu:
Du bist mein Lebensweg, und ich möchte nun mit dir gemeinsam überprüfen, wie die Qualität unserer Gemeinsamkeit beschaffen ist, wo ich eventuell eine Abzweigung übersehen habe und wie es weitergeht.
Wenn ihr eine Zeit der Prüfungen hinter euch habt, eine schwierige, herausfordernde Zeit, dann meditiert auch dort hinein und versucht, eine Antwort zu finden, warum ihr so geprüft worden seid, und ob es der richtige Weg für euch war.
Du bist mein Lebensweg und ich möchte nun mit dir gemeinsam überprüfen, warum du mir so intensive Lernaufgaben stellst. Worin besteht der Sinn dieser Aufgaben und was soll ich daraus lernen?
Weniger Geübte werden vielleicht nicht sofort in direkte Kommunikation mit ihrem Lebensweg treten können. Versucht eure Egos aus den Antwortsequenzen zu streichen. Lasst keinesfalls eure Egos sprechen. Wenn es nach mehreren Versuchen noch immer nicht funktioniert, dann tretet mit eurem spirituellen Begleiter in Kontakt, er soll euch in der Kommunikation mit eurem Lebensweg behilflich sein. Euer spiritueller Begleiter kann für euch LAUT die Fragen stellen und für euch ebenso LAUT die Antworten geben. Es gleicht unserem gemeinsamen Channeling. Natürlich bedarf es dazu einiger Übung, um reine, unverfälschte Antworten zu erzielen.
Depressionen
Viele von uns sind so sehr damit beschäftigt zu überleben, ich denke im Speziellen an Freunde, die depressiv sind, manche sind manisch depressiv. Wie kommt es, dass manche von uns solche enormen Rucksäcke mit sich schleppen und eher mit einem überleben beschäftigt sind als mit einem Leben?
Nicht jede Aufgabe, die ihr gestellt bekommt, entpuppt sich von Anbeginn an als eine solche. Es heißt immer wieder, die Seele des Betroffenen möchte diese Erfahrung machen und hat sie sich selbst ausgesucht. Das ist zu kurz gegriffen, denn nicht jede Seele sucht sich die Pein, die sie erlebt, auch tatsächlich selbst aus. Vielfach ist es auch eine, sagen wir aufgezwungene Lerneinheit, durch die hier gegangen werden muss. Daher ist es auch in jeder Lebenssituation wichtig zu hinterfragen:
Warum passiert mir das gerade jetzt?
Was ist die Aufgabe dahinter?
Wie absolviere ich diese Einheit sinnvoll?
Wie löse ich diese Aufgabe?
Es ist immer wichtig, den Kern jeder Aufgabe zu erfragen. Egal, was gerade passiert, ob es eine Krankheit ist, ein Unfall, ein schlechter Tag mit vielen unangenehmen Vorkommnissen, es gibt immer einen Kern, und den gilt es zu finden. Dazu bedarf es mitunter einiger Meditationen, um die Antwort darauf zu finden. Es bedarf einer klaren Sicht, um den Kern zu finden. Wenn ich mit Medikamenten eingenebelt bin, werde ich nicht klar in der Erkenntnis sein. Woran erkenne ich den „wahren Kern“? Ich erkenne ihn daran, dass sich mit der Erkenntnis bereits etwas löst. Sobald der Kern gefunden wurde, bin ich mitten in der Lösung meiner Aufgabe. Sobald die Antwort gefunden wurde, bin ich am Weg der Erlösung, und es kann nur noch bergauf gehen.
Den Kern zu finden heißt, sich auch die Frage zu stellen, was die Aufgabe hinter meinem Problem ist. Was soll es mir sagen, was soll entwickelt werden, wohin soll ich mich bewegen. Es ist mitunter ein aufwendiger Prozess, verbunden mit viel Schmerz, denn es gilt hineinzugehen in das wunde Fleisch, es gilt, alles mit Klarheit zu betrachten. Es ist ein aufwändiger Prozess, weil es so viele Antworten auf so wenige Fragen gibt. Und es gibt nicht immer nur ein „links“, „rechts“, „geradeaus“, es gibt nicht immer nur „schwarz“ und „weiß“.
Jeder Einzelne muss seine eigenen Antworten und seinen Weg finden. Und es ist der eigene Weg, nicht der von einem Freund oder einer Freundin vorgezeichnete Weg, nicht der von einem Guru vorgezeichnete Weg. Du kannst Helfer bitten, dir die Wege zu beleuchten, du kannst die Wege erkennen, aber du musst für dich selbst entscheiden, welchen Weg du gehst, welcher der richtige ist. Und manchmal scheinst du dich im Kreis zu bewegen. Auch das hat in diesem Moment seine Richtigkeit.
Sich im Kreis zu bewegen heißt nichts anderes, als all das näher zu betrachten, was dich umgibt. Es gibt Lebenssituationen, in denen es uns offensichtlich nicht gestattet ist, zügigen Schrittes nach vorn zu eilen. Es gibt Lebenssituationen, in denen wir im Kreis gehen, im vermeintlichen Kreis, und es wird nie ein reiner Kreis sein, sondern ein offener Kreis, der sich nach außen hin weitet. So wie der Bauer im Frühjahr seine Saat ausbringt, in engen Linien oder engen Kreisen, so gibt es Lebensabschnitte, in denen wir sehr eng gehen, vermeintlich andauernd im Kreis und doch ist es ein offener Kreis. Wir kommen voran, aber eben nur langsamer.
Diese Phasen sollen genau betrachtet werden. Jeder einzelne Schritt soll sehr genau bedacht sein, denn gerade in solchen Etappen passieren Fehler, wenn darauf leichtfertig verzichtet wird. Wenn dem sanften Drang „im Kreis gehen zu müssen“ nicht entsprochen wird, passieren Fehler. Es hat seinen Sinn, zwischendurch eine Saat auszubringen und die Geschwindigkeit zu verlangsamen. Vielen erscheint es wie eine Prüfung, denn ihr seid es gewöhnt, in Geschwindigkeit zu leben. Und doch ist es immer wieder notwendig zu säen, zu verlangsamen, bewusst zu werden, Lernaufgaben zu lösen. Dann darf wieder geflitzt werden, aber alles zu seiner Zeit.
Nun, ihr werdet euch zu Recht die Frage stellen, warum sich so viele Menschen, die ihr kennt, so lange in depressiven Zuständen befinden.
Auch hier sind nicht alle über einen einzigen Kamm zu streifen. Aber in der Regel ist es so, dass sie sich ihrer Aufgabe verweigern und es oft ab einem bestimmten Punkt einfacher ist, das bereits eingeschlagene, oft reduzierte Leben weiterzuleben, als es aufzuarbeiten. So zu handeln erscheint oft einfacher, als einige Schritte weiterzugehen, um den eigenen Kern der Geschichte zu finden, zu analysieren, aufzuarbeiten. Es schmerzt mich in meiner innersten Seele, wenn ich manche unter euch beobachte, wie sie sich quälen und doch zu bequem sind, um sich weiterzuentwickeln. Qual muss nicht sein, sie kann sein, sie darf sein, aber sie muss nicht sein. Niemand auf dieser Welt muss sich quälen oder quälen lassen. Auch wenn finstere Mächte zuschlagen, darf die Qual nur von kurzer Dauer sein, sie darf keinesfalls in einer Endlosschleife laufen und kein Ende finden.
Natürlich gibt es auch Seelen, die sich sehr bewusst ihre Lernaufgaben suchen und sie bewusst durchleben wollen. Es klingt unverständlich, dass sich jemand wissentlich eine schwere Krankheit oder Unglück wünscht. Und doch handelt es sich gelegentlich um eine bewusst in die Wege geleitete Lernaufgabe der Seele. Wie erkenne ich nun, ob es sich um eine solche Aufgabe handelt oder ob es einen anderen Hintergrund gibt? Indem wir uns auf die „Kernsuche“ begeben, denn nur der wahre Kern kann uns Auskunft darüber geben.
Ich wurde auch immer wieder gefragt, ob es möglich ist, aus einem Seelenvertrag auszusteigen, also, die anfangs durch die Seele frei gewählte Aufgabe doch nicht übernehmen zu müssen. Wenn es ein Seelenwunsch ist, darf sie sich der Aufgabe entziehen, denn sie war diejenige, die sich die Aufgabe wünschte und sie ist es, die sich der Aufgabe vorzeitig entziehen darf. Unsere Seele ist unser oberstes ICH, mit einem enormen Potenzial an Durchsetzungskraft. Ihre Wünsche werden gehört.
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Franziskus, ich habe den Eindruck, dass depressive oder manisch depressive Freunde oft so unerreichbar sind, wenn es um eine Änderung ihres Zustandes gehen soll.
Etwas zu hören ist das eine, etwas zu hören und anzunehmen ist das andere. Wenn ein Wanderer das Gefühl hat, noch lange nicht am Ziel angelangt zu sein, nützt es nichts, wenn Menschen einem sagen, er könne umkehren, weil da vorne nichts mehr von Bedeutung käme. Manche Wanderer müssen den Weg bis zum Ende der Erkenntnis gehen. Erst dann sind sie in der Lage, sich zu verändern, erst dann sind sie in der Lage, wieder zu hören, bewusst zu hören, bewusst aufzunehmen. So lange sie auf ihrem Weg bleiben, leben sie in ihrer eigenen Wahrnehmung. Selbst wenn sie immer wieder nach dem rechten Weg fragen, bleiben sie in ihrer Wahrnehmung gefangen und werden auf dem Weg bleiben, den sie momentan für richtig halten. Das heißt, sie konsultieren Ärzte, Psychotherapeuten, hören diese und Freunde, aber eben nur durch einen gewissen Nebel, und sie werden ihren Weg bis zum Ende weitergehen, bis sie Erkenntnis erlangen. Erst dann werden Vorschläge angenommen, erst ab diesem Zeitpunkt werden sie tatsächlich hören.
Bereits mit der Erreichung des Ziels und der Erkenntnis ist eine rasante Veränderung zu bemerken. Die Kommunikation mit ihnen wird klarer und frischer, eindeutiger. Ab diesem Zeitpunkt sind sie erreichbar. Aber vergiss nicht, dass sie ihrem Weg folgen und nicht dem deinen. Nicht alles, was dir logisch und klar erscheint, muss für sie logisch und klar sein. Gerade bei Menschen, die von den üblichen Wegen abweichen, die so sehr ihr eigenes aber unverstandenes Leben führen, gerade bei diesen Menschen soll das Wort Toleranz vor jedem Besuch, vor jedem Gespräch mehrmals klar und deutlich angedacht und ausgesprochen werden. – Was ist auch die Norm? Ist die Norm meine Welt, deine Welt, ihre Welt, seine Welt? In gewisser Weise schafft sich jeder seine eigene Norm und wird dann auffällig, wenn er zu sehr von dem Gewohnten abweicht – deshalb ist er aber keinesfalls abnorm. Viele Menschen, die von gewohnten Normen abweichen, sind in der Regel zu bewundernde Menschen, weil sie in ihrer Eigenständigkeit, in ihrer Entwicklung weiter gingen als andere, oder vielleicht auch nur früher abgebogen sind als andere. Deshalb müssen sie nicht automatisch krank sein oder Freaks, wie ihr sie oft benennt. Eigentlich sollte jedem Menschen unendliche Bewunderung zufließen, wenn er imstande ist, sich der breiten Masse zu entziehen.
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