Kitabı oku: «Der lange und der kurze Weg», sayfa 2

Yazı tipi:

Helge ergriff ihre Hände und zog sie unter der Dusche hervor, bis sein Blick ihren Körper von den Fußspitzen bis zum triefenden Haarschopf erfassen konnte. Zum Schein schlüpfte er zurück in seine Rolle als Trainer.

„Welche Turnübung wolltest du noch mit mir unter der Dusche trainieren?“

Er ließ ihre Hände los und strich fest über ihre Hüften. Seinem Druck gab sie bereitwillig nach und ihre Körper berührten sich fast.

„Kann man auch Massage trainieren? Wassermassage?“

Dabei umschlossen ihre Finger seine Schultern und deuteten ein sanftes Kneten an, während sich die letzte kleine Lücke zwischen ihren Körpern schloss.

Gleichzeitig streiften ihre Brustwarzen elektrisierend über seine Haut und sie drückte fordernd ihren Bauch gegen seine aufgerichtete Rute.

Leicht schwankend gerieten beide in den Wasserstrahl der Dusche und gaben zugleich einen Laut des Erschreckens von sich.

Helge war plötzlich von einer unbändigen Neugier erfasst, wie sich ein leidenschaftlicher Kuss unter dem Schwall einer Dusche anfühlte.

Nach kurzer Zeit blieb beiden fast die Luft weg; weder Ute noch Helge wussten, ob es an dem rauschenden Wasserfall ringsum oder an der gegenseitigen Lust aufeinander lag.

Inzwischen machte er sich daran, Utes Wunsch nach einem Massagetraining zu erfüllen. Außer Atem stellte er die Dusche kurzerhand ab.

„Dachtest du beim Massagetraining nur an die Hände oder sind auch Lippen und Zunge erlaubt?“

„Natürlich ist alles erlaubt.“

Er fühlte, wie ihre Hand seine Rute umschloss und einen sanften Druck ausübte.

Sie lachte ihn an.

„Der ist auch erlaubt!“

Ein Fall für Hendrik


I.

Hendrik hatte sich die Arbeit bei der Polizei vorher interessanter vorgestellt; zugegeben, er hatte sich wohl als Halbwüchsiger den einen oder anderen Krimi zu viel angesehen, bevor er sich für diesen Beruf entschied.

Die hochbrisanten Mordfälle spielten sich aber nun mal nicht in dem Dezernat ab, dem er seit 6 Monaten angehörte: Einbruch und Diebstahl.

Die immer gleichen Arbeiten bei der Besichtigung ausgeräumter Läden oder verwüsteter Wohnungen und die ermüdende Spurenauswertung danach hatten ihn zermürbt. Die fade Routine bei der Zeugenvernehmung machte ihn träge. Und auch die intelligenteste Befragungsstrategie führte oft nur zu spärlichen Ergebnissen.

„Vielleicht habe ich heute endlich mal eine Sternstunde“, hoffte er auf dem Weg zum Vernehmungsraum.

„Da geht’s doch um den Einbruch bei der Firma Höfermann: Phantombild mit einer Zeugin erstellen.“

Auf ihn wartete eine Krankenschwester, die soeben ihren Nachtdienst hinter sich gebracht hatte.

„Hoffentlich fallen ihr beim Bildergucken nicht die Augen zu.“

Als er die ersten Schritte ins Vernehmungszimmer machte, erspähte er mit einem Seitenblick das Profil einer jungen Frau, die ihre Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte und so auf ihn wartete.

In einer weichen Bewegung nahm sie die Arme herunter, richtete sich auf und folgte ihm mit aufmerksam geweiteten Augen, bis er auf dem Sessel ihr gegenüber Platz genommen hatte. Ihre braunen Locken wippten hinunter bis auf die Schultern.

„Sieh mal an“, dachte er, „so heiter und zum Anbeißen frisch würde ich auch gern mal nach dem Spätdienst aussehen!“

II.

„Guten Morgen, Frau Gieseking.“ Er legte sich seine Unterlagen zurecht und blickte auf.

„Mein Name ist Hendrik Kortum. Danke, dass Sie die Zeit gefunden haben, uns zu helfen.“

Erst jetzt blickte er der jungen Krankenschwester in die Augen und wurde dort von einem Lächeln in Empfang genommen, das Wärme ausstrahlte. Er war sich sofort sicher: ihr Lächeln war keine einstudierte Geste, sondern spiegelte lebhaft ihre Neugier und ihr Interesse wieder, - so machte ihm die Arbeit Spaß.

„Bis jetzt habe ich hier im Hause nur im Dienst ergraute Bullen angetroffen!“ sagte sie leise. „Wie ich sehe, gibt es aber doch auch vorzeigbare frischere Exemplare.“

Mit einer solch umarmenden Attacke hatte Hendrik ganz und gar nicht gerechnet. Für seine Schlagfertigkeit jedoch war er im ganzen Hause bekannt und brauchte deshalb auch nicht zurückstehen.

„Zum Glück entsprechen die Krankenschwestern von heute auch kaum noch dem alten Bild. Die sich aufopfernd verzehrenden Muttis mit den behütenden Patschhändchen sind auf dem Rückzug.“

Fröhlich wedelte die junge Krankenschwester mit ihren schmalen Fingern vor Hendriks Nase herum.

„Stattdessen gibt es genau solche!“ bestätigte er. „Da möchte man am liebsten Patient sein.“

Gern hätte sich Hendrik in diese liebevolle Rangelei mit der lebhaften Zeugin vertieft und sie fortgesetzt. Ihr Lachen lud ihn dazu ein.

„Ich glaube aber, liebe Frau Gieseking, wir sollten uns jetzt daran machen, einem Ganoven das Handwerk legen. Es kommt dabei ganz entscheidend auf Sie an.“

Denn so verhielt sich die Sache tatsächlich! Katja -wie er sie schon für sich nannte- hatte von ihrem Fenster aus einen Einbrecher beobachtet und war in der Lage Details für ein Phantombild zu liefern.

Ihre gemeinsame Arbeit an dem Phantombild war aber dann doch keine so bierernste Sache wie sonst üblich. Die Kollegin draußen im Aufsichtszimmer wunderte sich sehr über das Gelächter, das hin und wieder aus dem Raum nebenan schallte.

III.

Die Arbeit dort brachte jedoch außer dem Vergnügen der Beteiligten in kurzer Zeit auch den gewünschten polizeilichen Erfolg. Mithilfe der Zeichnung konnte der Täter ausfindig gemacht und festgenommen werden.

Für Hendrik jedoch, der bei der Festnahme zum Team gehörte, gab es trotz des großen Erfolges einen bitteren Tropfen in den Wein; er trug einen Armbruch und eine leichte Gehirnerschütterung davon, als der Verdächtige um sich schlug.

Hendrik war zum Pausieren gezwungen und bewegte sich nun schon seit einer Woche schlecht gelaunt und genervt durch sein Wohnviertel.

Denn immer wenn er zuhause in Selbstmitleid zu versinken drohte, flüchtete er in das geschäftige Leben seines Viertels, besonders oft in das Straßencafé an der Ecke.

Als er seinen zweiten Capuccino an diesem Morgen Schluck für Schluck die Kehle hatte hinunterlaufen lassen, tippte ihm jemand auf die Schulter und nahm schwungvoll neben ihm Platz.

Sie hatte heute ihre braunen Haare im Nacken zusammengebunden und überfiel ihn mit einem Schwall von Fragen.

„Geht es Ihnen inzwischen besser?“ war nur der Anfang.

Ihr Verhör gipfelte in einer Frage dritten Grades: „Ist das der Arm des Gesetzes?“ Dabei umschloss der lästige Gips doch nur seinen Unterarm und sah völlig harmlos aus.

Ihre Augen glänzten mit den Lippen um die Wette und sie legte ihre Hand dicht neben seine gipsfreien Finger auf den Tisch.

„Ja“, gab er zurück, „es geht schon etwas besser. Und in diesem Moment sorgen Sie für einen weiteren gewaltigen Schub in meiner Gesundung.“

Dabei bewegte er seine Hand so weit auf sie zu, dass seine Fingerspitzen ihren Daumen und auch noch den Zeigefinger bedeckten.

„Ich merke schon, dass Sie bereits übermütig werden!“ murmelte sie.

Statt sich aber zurückzuziehen, schob sie ihre Hand weiter vor, bis sie fast ganz von seiner Handfläche bedeckt war.

„Kann ich sonst noch etwas für ihre Dienstfähigkeit tun?“

Sie schaute dabei gegen die Sonne und Hendrik nutzte dies dazu, mit seinem Blick die feinen Linien ihres Gesichtes abzutasten; ihr Mund zog seine Aufmerksamkeit so sehr an, dass er der Illusion verfiel, Katjas Lippen bewegten sich auf ihn zu. Sie blinzelte und hob zum Schutz eine Hand ins Sonnenlicht.

„Es ist ganz einfach, Katja“, versicherte er ihr, „je länger Sie bei mir sind, desto besser geht es mir.“

Sie lachte hell auf und zog ihre Hand unter seiner hervor.

„Wer sich sogar schon wieder an den Vornamen von Zeuginnen erinnern kann, ist kerngesund und in höchstem Maß dienstfähig. Aber jetzt muss ich ganz schnell zu meinem Mittagsdienst.“

Hendrik war entschlossen, sie so bald wie möglich wiederzusehen und tat alles, um seinen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen.

„Dann tun Sie doch wenigstens meinem angeknockten Kopf und dem Ungetüm von Armgips einen Gefallen. Statten Sie ihnen bald einen Krankenbesuch ab. Wenn ich nicht gerade hier herumsitze, finden sie mich zu Hause.“

Dabei schob er ihr seine Karte in die Hand, bevor sie endgültig davoneilte.

IV.

Katja verbrachte ihre Pause in der Cafeteria des Krankenhauses. Heute Vormittag hatte sie erhebliche Schwierigkeiten bei der Konzentration auf die einfachsten Dinge verspürt; ihre Gedanken zwischendurch kehrten immer wieder zu Hendrik zurück, dessen Nähe sie heute Morgen in eine pulsierende Aufregung versetzt hatte, die immer noch anhielt.

Als sie sich im Toilettenspiegel aufmerksam betrachtete, sich prüfend über die Wangen strich, wünschte sie sich in diesem Augenblick, es wären seine Hände, die sie spürte, und nicht nur in ihrem Gesicht sondern auch an ihrem ganzen Körper, erst ganz zart aber auch hin und wieder fester zupackend.

Ihre Wünsche machten ihr klar, dass sie ein großes Verlangen nach dem jungen Polizisten hatte.

Nach dem Dienst lag sie zu Hause lang ausgestreckt auf ihrem Hochflorteppich, döste vor sich hin und versuchte sich zu entspannen.

„Morgen beginnt mein Dienst erst am Mittag“, rief sich Katja in Erinnerung.

Wie gerne würde sie heute Abend zu Hendrik gehen! Beim letzten Mal, als ein Mann ihre Gefühle so aufgewühlt hatte, war sie kopflos in einen Strudel der körperlichen Liebe eingetaucht, aus dem sie mit schmerzhaften Erfahrungen zurückkehrte. Diesmal nahm sie sich fest vor, sich nur in kleinen Schritten auf Hendrik zuzubewegen.

Nur neben ihm sitzen, ein Glas Tee miteinander trinken und ihn nach und nach kennenlernen!

Kurz vor acht Uhr machte sie sich auf den Weg.

„Katja, ich freu mich so, dass du zu mir kommst! Ich hab es mir so sehr gewünscht.“

Hendrik hatte ihr die Tür mit seiner heilen Hand geöffnet und strahlte sie an.

„Als Krankenschwester muss ich doch alles tun, damit du schnell wieder gesund wirst!“ Seine temperamentvolle Umarmung mit Worten versuchte sie sacht zu bremsen.

Aber sofort bedauerte sie, dass ihre Antwort so viel Distanz signalisierte; in den begeisterten Ausdruck seiner Augen mischte sich ein Funke Enttäuschung.

Rasch versuchte sie, dies wieder gutzumachen.

„Besonders Männer brauchen ja fürs Gesundwerden sehr viel Zuwendung!“

Gleich hatte sie den Eindruck, dass ihn ihre Bemerkung so sehr aufmunterte, dass er ihr seine Gefühle offen legte.

„Bei Zuneigung geht es noch sehr viel schneller als bei Zuwendung.“

Katja bewegte sich vorsichtig ans Fenster und stützte sich mit dem Rücken ans Fensterbrett.

„Sag mal, Hendrik!“ forderte Sie ihn von dort aus auf. „Du bist doch nicht der Abenteurer-Typ; dauernd auf der Suche nach den Gefahren und bereit zum täglichen Risiko! Polizist sein passt doch gar nicht zu dir!“

Hendrik warf zuerst einen Blick auf seinen Gipsarm und dann hinüber zu Katja, deren Gesicht im Schatten ihm nichts weiter von ihren Gefühlen verriet.

„Das ist dir sehr wichtig, nicht wahr?“ fragte er nachdenklich und trat an ihre Seite.

Katja lehnte sich leicht hinüber zu ihm; ihre Nasenflügel waren in Bewegung und sie presste ihre Lippen leicht aufeinander.

„Ich möchte nicht Angst vor solch einen Anruf haben, eine Nachricht, die jederzeit kommen kann. Zu hören, dass dem Mann, zu dem ich gehöre, etwas Schlimmes zugestoßen ist.“ Hendrik fiel nichts ein, Katjas Befürchtungen auszuräumen, erst recht nicht, als sie ihm den Grund für ihre Angst verriet.

„Vor zehn Jahren starb so mein Onkel; er war Wachmann bei einem Sicherheitsdienst“, sagte Katja.

V.

Hendrik hatte an diesem Tag gespürt, dass Katja die wichtigste Frau in seinem Leben war und dass sie beide Arme nach ihm ausgestreckt hatte. Er musste nur seinen Teil tun, um diese Arme zu ergreifen.

Zwei Tage später rief er sie an.

„Katja, ich hab dir etwas Wichtiges zu erzählen!“

„Wirst du deinen Gips los oder was gibt es Neues?“

Er wollte ihr jedoch das, was er sich hatte einfallen lassen, von Angesicht zu Angesicht sagen, kitzelte ihre Neugier so lange hoch, bis sie ihn zu sich einlud.

Sie öffnete ihm die Tür mit ihrem schönsten Lächeln; nur mit dem größten Einsatz seiner Willenskraft schaffte er es, sie nicht sofort stürmisch in seine Arme zu schließen. Schon ihre vertraute Berührung seiner Schulter, als sie den Platz neben ihm auf dem Sofa einnahm, machte ihn glücklicher und gab ihm Mut.

„Sag mal“, forderte sie ihn auf, „das muss ja etwas sehr Bedeutendes sein, wenn du am Telefon nicht damit herausrücken willst!“

„Katja“, sagte er, „es ist mir sehr wichtig und hoffentlich auch für dich; denn dann ist es für uns beide wichtig!“

„Was ist bloß los mit dir?“ fragte sie und lachte ihn dabei an. „Kommt das vom Wodka oder vom Whisky?“

„Ich hab mich als Assistent an der Polizeischule beworben“, kam er endlich mit der Sprache heraus. „Deinetwegen!“

Katja sah ihn an, als hätte er ihr einen Vortrag in einer fremden Sprache gehalten, obwohl sie alles sofort verstanden hatte.

„Waffen gibt’s dort nur zum Üben“, beeilte er sich zu erklären. „Und dort kommen keine Straftäter hin und überhaupt ist das alles völlig ungefährlich... “

Wie in Zeitlupe nahm er wahr, wie Katjas Gesicht sich auf ihn zu bewegte, spürte gleichzeitig, wie sie ihre Arme fest um seinen Hals legte; die Wärme ihres Körpers tat ihm unendlich gut.

„Meinetwegen?“ flüsterte sie und stieß dabei an seinen Gipsarm.

Er versenkte seinen Kopf in ihren Locken und atmete deren Duft tief ein; sie drückte ihre Lippen auf seine Kehle und lachte leise.

„Vorläufig bist du ja als einarmiger Bandit sowieso noch außer Gefecht!“

„Als Polizist schon“, gab er zu, „aber nicht als Mann.“

„Warte“, gab sie zurück, „warte nur ab, bis ich dafür sorge, dass du Bettruhe verordnet bekommst! Und dabei liegt die Betonung auf ‚Ruhe’.“

„Halten sich die Patienten auf deiner Station denn an alle Anweisungen?“

„Manchmal ja, manchmal nein, manche immer, manche nie!“

Vier Mal nacheinander streifte sie mit ihren Lippen dabei über die Haut unter seinem Kinn. Dann schloss sie die Augen und wartete.

Denn sie hatte grenzenloses Vertrauen in den Einfallsreichtum Hendriks.

„Mit einem Gipsarm kann man wunderbare Ablenkungsmanöver starten“, verriet er ihr. Katja warf einen raschen Blick auf den weißen Klumpen.

„Denn wer weiß denn, was ich inzwischen mit dem anderen Arm mache?“

Sie drehte den Kopf zur Seite, um nachzuschauen, was dort geschah.

Diesen Moment nutzte Hendrik, um mit seinen Lippen über die Flanke ihres Halses bis unter ihr Ohr zu wischen.

„Oder mit meinem Mund!“ flüsterte er. Sie hielt sich an seinen Schultern fest.

„Oder mit meiner Zunge!“ Seine Lippen zupften und saugten an ihrer Ohrmuschel; dann drang seine Zungenspitze dort streichelnd tief ein. Aus Katjas Mund erreichte ihn ein heller Ton, ein langgezogenes Summen; seine von ihr herbeigesehnte Zärtlichkeit hob sie in die Höhe.

Sie nahm daher zuerst nicht richtig wahr, dass er nun noch seinen freien Arm mit ins Spiel brachte.

Seine Finger schoben einen ihrer kurzen Ärmel hinauf zu ihrer Schulter.

In Erwartung eines Kusses schloss Katja die Augen und griff nach seiner Hand, doch er beugte sich stattdessen zu ihrem Arm hinunter.

Gleich darauf spürte sie seine warme und raue Zunge, die sich an der Innenseite ihres Armes auf ihre Achsel zu bewegte.

Sie erschauderte augenblicklich vor Wohlgefühl.

„Weiß er, wie empfindsam ich dort bin, wie mich das anmacht?“ dachte sie für einen Moment.

Hendrik aber war inzwischen leicht benommen von dem Duft ihrer Haut, den er aufgesogen, und von ihrem Geschmack, den er über seine Zunge in sich aufgenommen hatte.

Als ihr Mund seiner streichelnden Zunge entgegenkam, nahmen seine Lippen sie in Empfang.

„Ich möchte noch viel mehr von deiner Haut entdecken!“ sagte er.

„Aber wegen meines Gipsarms kann ich nichts mit Knöpfen und Verschlüssen anfangen!“ Katja nickte amüsiert und zog ihn vom Sofa hoch, bis sie einander gegenüberstanden. „Als Krankenschwester bin ich da gut in Übung!“ sagte sie und begann sein Hemd aufzuknöpfen, löste seinen Gürtel und fuhr rasch fort, in völlig zu entkleiden, nicht ohne zwischendurch ihre Hand sanft hier und dort auf seinem Fleisch ruhen zu lassen.

Hendrik war verstummt; seine Augen folgten Katjas Bewegungen, bis er völlig nackt vor ihr stand, geschmückt mit einem weißen Fremdkörper am Ende seines Armes.

Dann schaute sie ihm fest in die Augen und legte eine Hand auf seinen Bauch.

Zuletzt strich sie ihm zärtlich über seine halb aufgerichtete Rute.

„Von deiner Haut kann ich auch nicht genug bekommen!“

Mit diesen Worten zog sie sich geschickt die Bluse über den Kopf und schlüpfte mit wenigen Bewegungen aus ihren Jeans.

In ihren blauen Dessous stand sie kurze Zeit vor ihm.

„Noch mehr Haut?“ fragte sie mit einem unbefangenen Lächeln auf den Lippen.

„Ja“, nickte er, „ich will 100% von dir!“ Und sie erfüllte ihm seinen Wunsch.

Hendrik tat nur einen Schritt auf sie zu und holte sie mit einem Arm zu sich heran, bis ihre Körper aneinander ruhten, Haut auf Haut.

Es war einer der schönsten Sommertage; die Sonne füllte den Raum mit Licht und Wärme. Doch Katja überlief ein tiefgehendes Frösteln, das sich aber sofort verlor, als Hendrik auch seinen gipsgeschmückten Arm vorsichtig um sie legte und ihre Hüfte gegen seine Lende presste.

Schwarze Schafe


I.

Als die ausgelassenen Lieder zum Mitsingen ihren Höhepunkt erreicht hatten, gelang es Marlene endlich sich zur Haustür zu schleichen, ohne aufzufallen.

Aufatmend ließ sie kurz darauf den ganzen Mummenschanz hinter sich und schlenderte in tiefschwarzer Dunkelheit hinters Haus, wo sie einen Platz zu finden gedachte, ohne der grölenden Verwandtschaft zwischen die Finger zu geraten. Der für sie ungewohnte, leicht schwingende Rock flatterte in einer frischen Brise.

Die Hochzeitsfeier ihrer jüngeren Schwester Pia im Haus konnte ungetrübt ihrem Höhepunkt entgegenschunkeln; es gab eine Spielverderberin weniger im Festsaal, die das Affentheater mit gequälter Miene über sich ergehen ließ.

Die letzten Schritte zur großen Gartenschaukel legte sie mit neu belebtem Schwung zurück. Fast vergessen vergammelte diese in der dunkelsten Ecke hinter den neu gepflanzten Zypressen.

Sie näherte sich ihrem Jungmädchenparadies blind von hinten, schwang sich um die Ecke und ließ sich erleichtert in die Höhlung fallen.

II.

Ein heißer Schreck durchfuhr sie im gleichen Moment, der von einem durchdringenden Schrei begleitet wurde, von ihrem eigenen.

Statt in die blaugestreiften Polster einzusinken, traf sie auf ein lebendiges Wesen, das sich zappelnd und mit einem dunklen kehligen Laut dagegen wehrte, zerdrückt zu werden.

Das war Marlenes blitzartiges Empfinden, bevor etwas nach ihr griff, an ihr zog und nicht wieder losließ.

„Das Fallobst ist diese Saison besonders saftig und fühlt sich reif an!“ brummte eine Stimme.

Marlene fühlte zwei kräftige Arme an ihrem Körper, einer umklammerte ihre Taille, die Hände des anderen erkundeten mit Gefühl die weich gepolsterten Regionen ihrer Bluse.

Als der Schreck wich, begann sie zu strampeln, um sich aus der Umarmung zu befreien. Sie empfing einen warmen Atemstoß an ihrer Wange, der den Geruch von Rotwein und einen Hauch Knoblauch transportierte. Ein Mann ihres Alters, ein Mann, der festhielt, was er zu fassen bekam.

„Was machen Sie in meiner Schaukel? Und lassen Sie mich endlich los!“

Marlenes Stimme klang fordernd und kleinlaut zugleich, nur Angst war bei ihr keinen Moment lang aufgekommen.

„Aber, aber!“ beschwichtigte er sie. „So spricht man doch nicht mit lieben Gästen, Marlene!“

Er schwang seine Beine von der Schaukel und machte ihr Platz. Erst dann gab er sie frei und ließ sie in die Höhlung der Schaukel rutschen.

„Oder sollte ich eher sagen ‚mit lieben Verwandten’? Denn schließlich bin ich ja so was wie dein Schwager.“

Marlene schwirrte der Kopf; sie schwieg eine Weile ins Dunkle hinein. Dann löste sich das Rätsel für sie auf.

Pias Mann Harald hatte seinen Halbbruder zur Hochzeit eingeladen, dem sie nur kurz begegnet war. Gutaussehend, aber sehr frech und von einer überfallartigen Direktheit. Denn er hatte zur Begrüßung versucht, sie zu umarmen und zu küssen, anstatt ihr dezent die Hand zu reichen. Wenn man bedenkt: der Halbbruder ihres neuen Schwagers.

Nicht mal Harald, den Bräutigam, kannte sie so gut, dass sie so etwas Intimes zugelassen hätte.

Jetzt saß sie dicht neben Florian -der Name fiel ihr soeben wieder ein- und rief sich den energischen Zugriff seiner Hände in Erinnerung.

Und was sie am meisten verwirrte, sie erinnerte sich sehr gern daran.

„Alle Achtung“, raunte er ihr zu, „aber erstaunlich, dass du dieses Abfeiern und Abfüllen der Meute da drinnen so lange ausgehalten hast. Ich hab mich schon vor einer halben Stunde vom Acker gemacht.“

„Ich wusste ja nicht, dass du schon vorausgegangen bist und hier auf mich wartest!“

Sie hatte sich schnell entschieden, seine Frechheit noch zu überbieten und ihn halsbrecherisch herauszufordern; sie lauschte angespannt zur Seite hin.

„Du darfst nicht heimlich hoffen, dass ich das als ironisch verbuche, meine Liebe!“ war nach kurzer Stille seine Antwort.

„Darf ich die misslungene Begrüßung von heute Mittag nachholen?“

Es war so dunkel, dass sie ihn nicht sah, nur seinen Oberschenkel spürte, den er fest an sie presste. Sein ruhiger Atem war in der Stille deutlich zu vernehmen; sie war auf alles gefasst. Eine Umarmung, ein Kuss oder gar der ungestüme Versuch einer spontanen Eroberung! Warum nicht selbst das?

Als er mit seiner Hand den Griff an ihre Taille wiederholte, sie leicht zu sich hin zog, gab sie mit großer Vorfreude nach. Sie spürte seine Bewegung auf sie zu, wobei sich ihre Wangen ganz leicht streiften. Im Moment, da seine Hände auf ihren Schulterblättern lagen, spürte sie sein Kinn in ihrer Halsbeuge und nahm sie seinen leicht herben Geruch in sich auf.

Marlene kam ihm jetzt ohne Zögern stärker entgegen, umschlang seine Schultern und fuhr mit einer Hand streichelnd durch seine Nackenhaare.

Sie vernahm seine Stimme sehr leise direkt an ihrem Ohr.

„Das ist doch schon ganz was Anderes als vorhin. Ich halte dich solange fest, bis… “

Florian unterbrach sich und schwieg.

„Sag schon! Bis w a s geschieht?“ drängte ihn Marlene.

Statt einer Antwort ließ er mit leichtem Druck eine Hand an ihrem Rücken entlang nach unten zu ihren Schenkeln gleiten. Seine Lippen saugten sich gleichzeitig an der empfindsamsten Stelle ihres Nackens fest, die er anschließend mit seiner kreisenden Zunge reizte, bis Marlene vor Entzücken einen Laut von sich gab, -halb heftiges Atmen, halb unterdrücktes Stöhnen.

„Ich halte dich solange fest, bis du genug von mir hast“, setzte er sein Versprechen fort.

Dann löste er sich so weit von Marlene, dass sie pulsierend seinen Atem an ihrem Kinn spürte.

„Darauf kannst du lange warten!“ flüsterte sie mit gespieltem Trotz.

Sie fühlte wie seine Hand über Rücken, Schulter und Wange sich ihrem Mund näherte. Sein Daumen strich einfühlsam vom Mundwinkel her über ihre Lippen, hob dann ihr Kinn vorsichtig an.

Er zupfte zunächst mit halb geöffnetem Mund an ihrer Unterlippe und biss sehr sanft zu, worauf sie ihn heftig bedrängte. Mit ihrer Zungenspitze trennte sie seine Lippen voneinander und drang tief in seinen Mund ein.

Seine andere Hand war inzwischen damit beschäftigt, die bloße Haut ihrer Pobacken zu massieren und zwischen ihre Schenkel vorzudringen.

III.

„Florian!“

Marlene unterbrach ihre Invasion seines Mundes nur, weil sie sich wärmere Plätze vorstellen konnte als ihre Schaukel, um ihr eigenes Liebesfest fortzusetzen.

„Ich glaub, meine Gänsehaut kommt nicht nur von deinen zärtlichen Bemühungen, sondern auch von dem kühler werdenden Wind hier draußen.

Willst du mich nicht woanders hin entführen?“

„Wie wär’s mit einem Zimmerchen im Hotel Grotius?“ fragte er nach kurzem Zögern.

„Hauptsache wir sind weit genug von dieser ganzen Hochzeitsblase weg. Nicht dass wir den Figuren dort noch über den Weg laufen,“ kicherte Marlene.

„Ich muss dir noch was beichten!“ gestand Florian nun kleinlaut. „Du sprichst mit Haralds Hof- und Quartiermeister, meine Süße. Hab die Fete organisiert und die Hochzeitsnacht im Hotel Grotius dazu! Das konnte ich ihm nicht abschlagen, dem alten Romantiker!“

Marlene kuschelte sich sehr beeindruckt in seine Arme; mit seinem Halbbruder hatte Harald es wirklich gut getroffen, -und sie wohl auch.

„Wir könnten ja schon mal das Hochzeitszimmer testen!“ schlug sie leise vor.

„Vorläufig kommen Pia und Harald ja noch nicht dazu, oder?“

„Mein Gefühl sagt mir, dir würde solch eine Verrücktheit einen Mordspaß machen!“ brummte er.

Sein Zupacken wurde wieder fester; er suchte nach ihrem Mund. Ihr warmes Fleisch in seinen Händen brachte ihn auf Touren. Es schien aber, als könnte ihn die Aussicht auf ein warmes Bett nicht zusätzlich locken.

Doch Marlene war hartnäckig.

„Florian!“ erinnerte sie ihn zärtlich aber energisch.

Eine halbe Stunde später standen sie auf der Schwelle des Hochzeitszimmers ‚Venedig’, das Florian für das Brautpaar gebucht hatte.

Marlene machte große Augen, wurde -für Florian völlig unerwartet- seltsam stumm und blieb es auch eine Weile. Ihm kam gleich ein Verdacht.

„Schon mal gehabt?“ fragte er „Hochzeitsnacht mit allem Drum und Dran?“

Sie lachte kurz und verkrampft.

„Jung gefreit und so weiter“, spottete sie, „vor 10 Jahren; die Scheidung war 5 Jahre später. Erster Tag und erste Nacht bei einer bescheidenen Hochzeitsreise nach Tirol. Die Sprungfedern der Betten quietschten so laut, dass wir auf den Fußboden umgezogen sind. Aber wir lebten ja sowieso schon 5 Monate wie Mann und Frau zusammen.“ Dann wandte sie sich ihm mit einem fragenden Ausdruck in den Augen zu.

„Nein, nein“, wehrte er ab, „bei mir hat es zur Hochzeit nicht gelangt. Da gab es nur zwei lange Beziehungen von 4 und 7 Jahren. Und die jeweils ersten Nächte waren zwar rauschende Feste, aber ohne Prunk und Protz.“

„Na also“, schloss Marlene daraus, „es spricht doch alles dafür, dass wir beide endlich auch mal so was verdient haben? Die Gelegenheit war noch nie so günstig. Komm, wir machen mal Probeliegen!“

Mit großen Schritten eilte Florian der Brautschwester hinterher; es gelang ihm gerade noch rechtzeitig sie einzufangen, bevor Marlene sich mit Anlauf und Schwung auf das große Hochzeitsbett werfen konnte.

Sie zappelte in seinen Armen, bis er sie mit Mund und Händen in eine schnurrende Katze verwandeln konnte.

„Du spinnst wohl, Süße,“ flüsterte er dann, „wir können den beiden doch nicht den Spaß verderben. Verknüllte Laken, fremde Düfte und was sonst noch alles zurückbleiben kann.“

Florians Erkundung bei der Hotelleitung sorgte jedoch eine Viertelstunde später für großes Entzücken bei der von Hochzeitsnacht-Gefühlen angefixten Marlene. ‚Nizza’ stand in verschnörkelter Schrift über der Tür gleich neben dem Hochzeitszimmer. Das fand Marlene sowieso schicker als ‚Venedig’.

Es fehlte hier die Opulenz der Ausstattung; fast alles in diesem Raum war ein paar Nummern kleiner als nebenan.

„Aber das Bett ist genau so groß!“ Sie glich mit ihrem Strahlen ohne Weiteres die Schummrigkeit in den Winkeln des Raumes aus.

IV.

„Muss man bei einer Hochzeitsnacht eigentlich auf etwas Besonderes achten?“ fragte Marlene vom Fußende des Bettes her, als warte sie auf so etwas wie einen Startschuss aus der Kulisse.

„Das Rezept für ‚Hochzeitsnacht’ ist so einfach wie bei Hausmannskost“, witzelte er. „Man nehme: einen Mann, eine Frau und ein Bett. Alles Weitere ist Dekoration!“

„Na gut“, sagte Marlene. „Es ist von Allem genug da!“ fand sie schließlich und schubste ihn ohne Ansatz und Vorwarnung aufs Bett. Sie dachte nicht daran, ihm eine Chance zu geben, aus der Käfer-Rückenlage zu entkommen; denn sie setzte sich einfach auf ihn.

„Hatten wir das nicht alles schon einmal?“ erinnerte er sich und suchte unter ihrem Rock wieder Halt für seine Hände.

„Genau!“ stimmte sie zu. „Aber es wird jedes Mal schöner.“

Sie hatte mittlerweile ihren Oberkörper auf ihn hinuntersinken lassen und ihre Worte waren immer leiser geworden.

Marlene spreizte sich über ihn und verschränkte ihre Schenkel mit seinen; ihre sanft kreisenden Hüften spielten vorsichtig mit seiner Erregung, die merklich wuchs. Mit Mühe zügelte Marlene die eigenen Wünsche, ihre Lust auf ihn, zögerte den Moment hinaus, alle Dämme brechen zu lassen.

„Sprich mir nach!“ flüsterte sie.

„Was kommt denn jetzt?“ tauchte er aus dem Gefühl der Vorfreude auf, das ihn schon in fortgeschrittenem Maße benommen gemacht hatte.

„Jetzt kommt das Gelübtnis des Bräutigams!“ kicherte sie, stützte ihre Arme auf seine Schultern und nahm dabei gerade noch wahr, wie er seine Augen verdrehte.

„Ich gelobe, keinen Quadratzentimeter von Marlenes Haut auszulassen, wenn es Zärtlichkeiten setzt... “ Er brummte zustimmend.

„ ...werde dabei weder meine Hände und Lippen, die Zunge, sowie alles, was sonst noch in Frage kommt, schonen...“ Florian ächzte und stöhnte vernehmlich.

„ ...und dieses Weib unablässig in Bewegung halten, bis morgen früh!“ Marlene wurde von einer sich aufschaukelnden Welle heftiger Atemzüge ins Schaukeln versetzt.

Dann packte Tobias Marlene mit einem triumphierenden Ausruf, wirbelte sie im Bett herum und begrub sie unter sich.

„So!“ sagte er. „Immer ich! Immer nur ich! Dein Beitrag beschränkt sich wohl auf wohliges Schnurren und heftiges Stöhnen?“

Als Antwort rieb sie sich schlangengleich an ihm, wo immer sie ihn erreichen konnte, zog ihn schließlich voller Hingabe zu sich herab.

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Hacim:
222 s. 21 illüstrasyon
ISBN:
9783847698128
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi: