Kitabı oku: «Der Herkules: 300 Jahre in Kassel», sayfa 3

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2. Die Villa Wedekind (Karthäuserstraße 12)

Welch große Bedeutung Landschaftspanorama und Herkules-Blick für die Architektur von Villen haben konnte, zeigt beispielhaft die sogenannte „Glitzerburg“13 (Abb. 2): Als die Bebauung westlich des Ständeplatzes in den Anfängen lag und noch große Gärten den Südhang des Kratzenbergs bedeckten, ließ sich der Konsul Carl Wedekind unterhalb des Akazienwegs eine repräsentative Villa errichten. Die Entwürfe des 1868 bezogenen Bauwerks fertigte Wilhelm Lüer, ein Vertreter der hannoverschen Neugotikerschule, die Ausführung übernahm angeblich sein Schüler Conrad Wilhelm Hase. Die Villa ist nicht nur wegen ihrer durchgeplanten Ausstattung und der reinen Ziegelbauweise mit über 80 Arten glasierter Formsteine bemerkenswert; sondern sie reagiert auch in besonderer Weise auf die landschaftlichen Gegebenheiten, wie Lüer selbst darlegte:14

Wandert man von Cassel nach der berühmten Wilhelmshöhe, so erblickt man bald nachdem man das Thor passirt hat, hoch auf dem Hügel, welcher sich von Cassel bis nach Wilhelmshöhe hinzieht, die Villa […]. Die Hauptfronte derselben liegt genau gegen Süden und überblickt geradeaus die zu ihren Füssen liegende Stadt15 mit dem dahinter sich erhebenden Weinberge, in südöstlicher Richtung das reizende Fuldathal, nordwestlich die fernen Werra-Berge und in rein westlicher Richtung das Schloss Wilhelmshöhe inmitten der schön belaubten, mannigfaltig gestalteten Berge des Habichtswaldes, welche in dem kolossalen Herkules ausgipfeln.


3 Grundrisse der Villa Wedekind (a. Vorplatz, b. Empfangszimmer, c. Esszimmer, d. Zimmer der Dame, e. Grünhaus, f. Zimmer des Herrn, g. Kinderzimmer, h. Vorplatz, i. Vorzimmer, k. Schlafzimmer, l. Schlafzimmer der Kinder, m. Fremdenzimmer, n. Badezimmer)

Diese herrliche landschaftliche Umgebung wirkte in nicht unwesentlicher Weise mitgestaltend auf die Entwickelung des Grundrisses. Das Treppenhaus legt sich in natürlichster Anordnung mitten hinter die aussichtslose Nordfront und um den geräumigen Vorplatz herum reihen sich die programmmäßig geforderten Zimmer in solcher Aufeinanderfolge, dass das Speisezimmer die Nordost-Ecke einnimmt, während die Südfronte in fortschreitender Richtung von Ost nach West – der immer sich steigernden Schönheit der Aussicht folgend – das Empfang-Zimmer, das Zimmer der Frau mit anschliessendem Pflanzenzimmer, endlich an der Westecke das Zimmer des Herrn enthält. In dem oberen Geschoss legt sich naturgemäss die Gruppe der Schlaf-, Bade und Ankleidezimmer an die Ostseite und die Wohnzimmer der Kinder und die Fremdenzimmer wählen lieber die für den Tagesaufenthalt genussreichere Lage an der Süd- und Westfront. (Abb. 3)

Den reizvollen Blick in südwestlicher Richtung gewährten ausdrücklich auch verschiedene Vorbauten: im Erdgeschoss das vorspringende Pflanzenzimmer und die Auslucht des Empfangszimmers, die im Halbkreis die so wechselvoll daliegende Landschaft überschauen lässt. Wie aber im oberen Geschoss dieser Vorbau zweckmässigerweise nicht fortgesetzt ist, da die hier sich gruppirenden Schlafräume ihn nicht bedingen, so fordert um so mehr die Westecke dieses Geschosses dazu auf für das Fremdenzimmer die Rundschau, so weit solche das dahinterliegende Haus nur gestattet, zusammen zu fassen in einem drei Viertel des Kreises ausmachenden polygonen Ausbau. Da man ferner von diesem Geschoss aus schon über die höchste Thurmspitze von Cassel hinwegblickt, so lässt der naheliegende Wunsch, nun auch den vollen Rundblick zu erhalten, für welchen nach Norden hin nur noch das Haus selbst und die Bäume der Cöllnischen Allee ein Hinderniss bieten, diese Westecke des Gebäudes sich in Thurmgestalt erheben – mit einer umlaufenden Aussichtsgalerie am Spitzhelm, die ausdrücklich dazu beitrage, den Thurm als „Aussichtsthurm“ zu charakterisiren.

Die Blickrichtung nach Wilhelmshöhe, mit Schloss und Herkules, erscheint somit als Höhepunkt des Landschaftspanoramas, was durch den Turm auch baulich betont wird.

Die rasante Stadtentwicklung der folgenden Jahre verbaute jedoch das Landschaftspanorama der Villa Wedekind vollständig. 1901 erwarb die Post das Areal für den Neubau der Oberpostdirektion und nutzte die Villa als Dienstwohnung des Oberpostdirektors. 1943 ausgebrannt, wurde das Gebäude nach dem Krieg in einfacher Form neu aufgebaut, später ganz durch einen Neubau ersetzt.

2. Die Stadterweiterungen des späten 19. Jahrhunderts

Als nach 1866 die westliche Erweiterung Kassels vorangetrieben wurde, geschah dies zunächst ohne Gestaltungskonzepte für das Stadtbild. Für die neue Hohenzollernstraße (heute Friedrich-Ebert-Straße) war vor allem maßgebend, dass sie nicht mit dem Druselkanal16 kollidierte. Die Planvorgaben stammten aus dem städtischen Bauamt, die Umsetzung übernahm der Fabrikant Sigmund Aschrott.17 Erst als das neue Hohenzollernviertel die Wehlheider Gemarkung erreichte, änderte sich das Planungskonzept:18 Hier konnte Aschrott freier agieren, gemeinsam mit dem von ihm beauftragten Privatbaumeister Friedrich Neumann. Ein schrittweise entwickeltes Diagonalstraßennetz griff nun aktuelle Entwicklungen im Städtebau auf, und der Herkules wurde als markanter Blickpunkt in die Planungen einbezogen. So erhielt die Hohenzollernstraße zunächst einen baulichen Blickpunkt am Hohenzollernplatz (Karl-Marx-Platz); der anschließende westliche Abschnitt aber, der schon wesentlich näher am Habichtswald liegt, wurde genau auf das Oktogon ausgerichtet (Abb. 4), und auch die Kaiserstraße (Goethestraße) zielt auf den Herkules.


4 Friedrich-Ebert-Straße mit Herkules

3. Das Landhaus von Strombeck (Klinikstraße 16–16a)

Der Herkulesblick bildete auch für ein prominentes Landhaus des frühen 20. Jh. ein wichtiges Kriterium. Der 1911 vollendete Landsitz des Freiherrn von Strombeck war eines der ersten Anwesen in der Gartenstadt Harleshausen. Architekt war Hermann Muthesius – Mitbegründer des Werkbunds und einflussreicher Architekturtheoretiker der damaligen Reformbewegungen in Deutschland. Sein Harleshäuser Entwurf ist nicht nur wegen der Anknüpfung an englische Vorbilder beispielhaft, sondern vor allem auch wegen des Landschaftsbezugs, auf den Muthesius grundsätzlich Wert legte.19 Das Anwesen am südlichen Rand der Gartenstadt liegt am bewaldeten Südhang eines Bachtals, an den Ausläufern des Habichtswalds. Muthesius platzierte das Gebäude im Tal, vor der Kulisse des dahinter aufragenden Waldhangs, der als Wetterschutz dient.20 Durch die dunkle Waldstraße (heute Klinikstraße) erreicht man das helle, offene Bachtal mit dem Eingang des Anwesens – und dort öffnete sich beim Betreten des Grundstücks der ganze weite Landschaftsblick auf Habichtswald und Herkules (Abb. 5). Aus dem Inneren des Hauses wurde dieses Panorama durch einen großen Wintergarten (die sog. Veranda) auf der Westseite dargeboten. In einer ersten Beschreibung des Anwesens hob Muthesius die Nähe zum bekannten, mit herrlichen Waldungen umgebenen Schloß Wilhelmshöhe hervor; die Mulde des Wiesentals, in dem der Landsitz liege, ziele gerade auf den berühmten Herkules.21 Dies ist topographisch zwar nicht ganz korrekt, zeigt aber umso mehr, welche Bedeutung Muthesius dem Herkulesblick beimaß; die Ungenauigkeit berichtigte er in der 2. Auflage 1922, indem er nun zum südlich und westlich vorgelagerten Garten schrieb:22 Hier eröffnet sich eine Aussicht nach dem Herkules von Wilhelmshöhe, dem Wahrzeichen der Kasseler Gegend. Naturnahe Lage und Blick auf den Herkules erscheinen also als besondere Vorzüge des Landhauses.


5 Das Landhaus von Strombeck mit Blick zum Herkules, 1912

4. Die Stadterweiterungen nach dem Ersten Weltkrieg

Dass das Stadtbild die Blicke ausschnitthaft auf den Herkules beschränkte, kritisierte in den 1920er-Jahren der Leiter des Stadtplanungsamts, Erich Labes.23 Zwar sei Kassel vor allem wegen des Wilhelmshöher Schlossparks und der Kaskadenanlage bekannt, schrieb er 1929, doch bei allem eigenen Reiz und bei aller Kühnheit, die aus dem Werke spricht, seien diese außerordentlichen Schöpfungen nur eine schöne Zutat zu dem viel größeren, imposanten Aufbau der Natur, die in ihrer Gestaltung und Gruppierung ihresgleichen sucht. Labes schildert schwärmerisch das bewegte Landschaftsbild zwischen Wilhelmshöhe und Stadthalle, mit Panoramen von seltener Formung und Stimmung; es werde fast vergessen über den Sehenswürdigkeiten von Rang, mit denen er das gigantische Werk des Herkules und der Wilhelmshöhe meint. Zugleich kritisierte er, dass die Bautätigkeit aus den letzten Jahrzehnten des 19. Jh., in dem alle Pläne und Ideen nur von wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet wurden und das Verständnis für städtebauliche Wirkungen nachließ, keine Rücksicht bei der Gestaltung von Straßen und Bauten auf das wundervolle Gepräge der Landschaft zwischen Habichtswald und Stadt genommen habe. Glücklicherweise brach das Verständnis für städtebauliche Werte nach dem Kriege so stark durch, daß man nicht davor zurückschreckte, durchgreifende Abänderungen in dem schon ausgeführten und baureif gemachten neuen Westen zwischen Stadthalle und Bahnhof Wilhelmshöhe vorzunehmen. Neben dem Stadthallengarten (statt des kleineren runden Aschrottplatzes) nennt er dazu vor allem die heutige Goetheanlage. Freilich begünstigten die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen der Nachkriegszeit die Umplanungen – war doch der Grundstücksverkauf ins Stocken geraten, und zugleich stieg das Bedürfnis nach bezahlbarem Wohnraum immer stärker an.

Das Gebiet der Goetheanlage war 1922 in städtischen Besitz übergegangen: ein großes Areal am Druselbach, das schwierig zu bebauen und daher auch noch nicht erschlossen war. Zunächst errichtete man beiderseits des tiefen Bachtals eine Siedlungsbebauung, und 1930–33 wurde die Talmulde selbst gestaltet: Über der verrohrten Drusel entstand ein Volksgarten nach Plänen des Stadtgartendirektors Rudolf Stier; den westlichen Abschluss bildete die Malwida-von-Meysenbug-Schule (heute Heinrich-Schütz-Schule), als Blickpunkt vor der Kulisse der Wilhelmshöhe. Labes schrieb dazu: Mit der großen Freifläche zwischen Kaiserstraße und Herkulesstraße […] ist erreicht worden, was bisher weder durch den berühmten Baugedanken der schnurgeraden Wilhelmshöher Allee, noch durch die Kaiserstraße erreicht wurde, nämlich die dauernde Sicherung einer breiten Aussicht auf die hohe Bergwand im Westen. Lassen Wilhelmshöher Allee und Kaiserstraße zwischen ihren Linden- und Platanenalleen nicht viel mehr als Schloß und Herkules darüber frei, bleibt hier einer der reizvollsten Ausschnitte aus dem Panorama des Habichtswaldes für immer sichtbar. Er lobte die Großartigkeit dieser Planung, durch die die Schönheit des Habichtswaldes in den Stadtteil gewissermaßen hineingeholt wurde […]. Durch das rhythmische Spiel dieser großen Massen [der Randbebauung] ist äußerst wirkungsvoll der Längsrahmen der großen Freifläche, die der Erholung dienen soll, geschaffen. Am Westende steht […] der mit feinem Takt hingesetzte Schulbau der Studienanstalt [heute: Heinrich-Schütz-Schule]. Der in diesem Falle mit viel Berechtigung gewählte horizontale, monumental wirkende Mauerabschluss unterstreicht und erhöht die Fernwirkung vom Schloss und Kaskaden in Wilhelmshöhe. (Abb. 6) Die Blickbeziehungen sind heute durch hohe Vegetation allerdings größtenteils gestört.


6 Die Goetheanlage mit Malwida-von-Meysenbug-Schule und Herkules, 1933

Eine ähnliche Situation, nur in viel kleinerem Maßstab, finden wir wenig später am Gartenstadt-ähnlichen Flüsseviertel, am westlichen Ende des Werrawegs. Dort hielt eine dreieckige Fläche den Blick aus der Baunsbergstraße auf die Christuskirche frei und bildete eine Eingangssituation in das Flüsseviertel; zugleich öffnete sie den Werraweg zu einem weiten Panorama mit Blick auf Habichtswald, Herkules und Schloss Wilhelmshöhe. Panorama und Dreieck wurden in jüngster Zeit jedoch rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten geopfert…24

Die Forderungen, bestimmte Flächen zur Erholung oder wegen ihrer Fernblicke und Aussichten, wegen ihrer natürlichen Schönheit und Stimmung freizuhalten und die Bebauung in bestimmten Grenzen zusammenzufassen, schloss Labes mit dem Fazit, dass der Sinn der neuen westlichen Gartenstädte somit deutlich zu erkennen sei: Der Ausbau zu einer hervorragend gesunden und schönen Wohn- und Wanderstadt, einer Stadt, in der sich nicht nur angenehm wohnen, sondern auch in unmittelbarer Nähe herrlich wandern und die Natur genießen läßt. Den leicht erreichbaren Habichtswald aber, der das ganze Wohngelände [dieser Gartenstädte] begleitet, bewahre man vor jeder weiteren Besiedlung, vor jeder die Natur beeinträchtigenden Veränderung überhaupt. Denn es wächst das Bedürfnis nach der unberührten und ungebrochenen Natur. Nicht Park und Schloß und Monument an sich dort oben sind Ziel und Sehnsucht der Menschen, sondern der unendlich große und tiefe Wald darum und die Abgeschiedenheit der Natur dahinter, in der sie eingebettet liegen.25

Diese Gedanken spiegeln das grundsätzlich veränderte Verständnis von Städtebau und Natur wider, das sich im frühen 20. Jh. in den Gartenstädten und z. B. in der Wandervogelbewegung äußerte. Sie bestimmten auch den zeitgleich aufgestellten Grünflächenplan der Stadt Kassel,26 den Stier zusammen mit Labes erarbeitet hatte, und sie sind ebenso beim Wilhelmshöher Freibad wiederzufinden, das – nach ersten Vorplanungen 1930 – in den Jahren 1934/35 am oberen Ende eines ansteigenden Grünzugs errichtet wurde.27 Ernst Rothe (Leiter des städtischen Hochbauamts) und Stier hatten die Anlage so konzipiert, dass sie auf ein doppeltes Landschaftspanaroma bezogen ist: nach Nordosten ein weiter Fernblick über das alte, offene Wiesenland hinweg in das Kasseler Becken, und im Nordwesten ein einzigartiges Panorama mit Habichtswald, Schloss Wilhelmshöhe und Herkules. Bei der Eröffnung 1935 hob Stier ausdrücklich den besonderen Reiz dieser Aufgabe hervor, und in den Verwaltungsberichten der Stadt Kassel wird mehrfach der Landschaftsbezug betont und als ein wichtiger Grund für die Standortwahl des zweiten städtischen Freibads genannt – neben der guten Erreichbarkeit, der Lage inmitten eines Grünzuges, der Speisung durch Quellwasser sowie dem Verweis auf eine erfolgreiche Bohrung nach Solewasser; der Herkules spielte aber auch hier keine ausdrückliche Rolle mehr. Im Mittelpunkt standen vielmehr weite Fernsichten auf die das Kasseler Becken umgebenden Berge und Höhenzüge und reizvolle Nahsichten auf Habichtswald und Wilhelmshöher Park.28

Lag im Habichtswald zur Zeit Landgraf Carls der Fokus des Erlebens bei den Besuchern noch auf Herkules und Wasserkünsten, war er unter Friedrich II. und erst recht unter Wilhelm IX. auf die neuen Garten- und Parkanlagen auch beiderseits der Mittelachse erweitert, so wurde er im frühen 20. Jh. auf den gesamten bewaldeten Höhenzug und seine Landschaftsausläufer ausgedehnt: Der Herkules war nur noch ein Bestandteil eines viel größeren Ganzen.

Auf den Landschaftsbezug nahmen städtische Auflagen und Bebauungspläne noch in den 1960er- und 70er-Jahren Rücksicht: So finden wir etwa auf der Südseite der Terrasse und im Gebiet Ochsenallee / Vor der Prinzenquelle / Am Juliusstein absichtlich nur eine eingeschossige Bebauung – oder vielmehr fanden, denn seit jüngster Zeit werden auch in solchen Gebieten zunehmend Aufstockungen und höhere Neubauten genehmigt.29 Aber auch die unverbauten Landschaftspanoramen sind vielfach durch hohe Vegetation gestört, wie z. B. am Freibad Wilhelmshöhe. Umso mehr bleibt zu wünschen, dass die einzigartige landschaftliche Lage Kassels, mit dem Herkules als markantem, weithin sichtbaren Wahrzeichen, künftig wieder angemessen von den verschiedenen Planungsdisziplinen beachtet werde.

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1 Zu Weißenstein/Wilhelmshöhe vgl.: Paul HEIDELBACH, Die Geschichte der Wilhelmshöhe, Leipzig 1909 (ND Vellmar 2005); Horst BECKER, Michael KARKOSCH, Bernd MODROW (Hg.): Park Wilhelmshöhe, Kassel. Parkpflegewerk (Monographien der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten 8), Regensburg 2007.

2 Vgl. Johann Friedrich Armand von Uffenbach’s Tagbuch einer Spazierfarth […] (1728), hg. und eingeleitet von Max ARNIM, Göttingen 1928, S. 50f., S. 64; Fr[ederik] WEILBACH [Hg.], Kassel im Jahre 1729, in: Hessenland 36 (1922), Heft 10, S. 138–140, hier S. 158.

3 Vgl. Alois HOLTMEYER, Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, Bd. VI, Kreis Cassel-Stadt, Marburg 1923, S. 56, S. 129 (zum Weißensteiner Tor, später Königstor); Stadtplan 1781 (F. W. Selig / Stich: G. W. Weise), ebd., Tafel 15.

4 Zur Bebauung vgl. HOLTMEYER, Cassel-Stadt (wie Anm. 3), S. 56, S. 758–760; MHK, Graphische Sammlung (Handzeichnungen): Lageplan zwischen Wehlheiden und Rothenditmold 1797 (Reproduktion: Foto Marburg, LA 3687/7); Stadtpläne Kassels um 1810 u. 1819, Inv.-Nr. GS 21050 u. GS 19111 (Bestandskatalog Architekturzeichnungen MHK, http://architekturzeichnungen.museum-kassel.de/, Museumslandschaft Hessen Kassel 2004/2005/2007, Nr. 1.1.1.2 u. 1.1.1.3).

5 Vgl. Christian PRESCHE, Die Knallhütte bei Rengershausen – das Elternhaus der Dorothea Viehmann […], in: Holger EHRHARDT (Hg.), Dorothea Viehmann (Die Region trifft – die Region erinnert sich), Kassel 2012, S. 108–141, hier S. 115–117.

6 Zur Planung Simon Louis du Rys für den Mittelbau (nach dem Muster der Seitenflügel) vgl. Hans-Christoph DITTSCHEID, Kassel-Wilhelmshöhe und die Krise des Schloßbaues am Ende des Ancien Régime, Worms, S. 107–115. Die Entscheidung Wilhelms IX. gegen einen Mittelbau fiel 1791, als der Abbruch des bisherigen Hauptflügels den durchgehenden Blick freigab.

7 Vgl. ebd., S. 80–117; Best.-Kat. MHK (wie Anm. 4), Nr. 2.3.4 und 2.3.8.

8 Vgl. Christian PRESCHE, Die Kuppel von Schloß Wilhelmshöhe […], in: architectura 30 (2000), S. 141–173, hier S. 144 und Abb. 4f.; DITTSCHEID, Wilhelmshöhe (wie Anm. 6), Anm. 861 und K 98f. mit Abb. 228f., 232f. – Nicht zuletzt durch seine Mutter, eine englische Prinzessin, war Wilhelm IX. eng mit der engl. Kultur und ihren neusten Strömungen vertraut.

9 Vgl. PRESCHE, Kuppel (wie Anm. 8), S. 144–150. In nur 3–4 Monaten entwarf Jussow mind. 11 Projekte, die schrittweise zum ursprünglich geplanten Mittelbau zurückführten – darunter einen Triumphbogen, der Herkules, Kaskaden und Große Fontäne gleichsam gerahmt hätte, und eine künstliche Ruine, die die gesamte Mitte wiederum der Natur geöffnet hätte. Zu den Umständen, die schließlich zum Ausführungsentwurf führten, und zu seiner Realisierung vgl. ebd., S. 150–155; vgl. DITTSCHEID, Wilhelmshöhe (wie Anm. 6), S. 131–158.

10 Dies betrifft bes. die Verbindung aus Freitreppe, Portikus und römischer Flachkuppel, vgl. auch Jussows Entwurf für ein Palais des Freiherrn von Veltheim: Best.-Kat. MHK (wie Anm. 4), Nr. 4.12.2; von Veltheim war unter anderem Direktor des Kasseler Museum Fridericianum, und der Antikenbezug ist hier auf die Spitze getrieben: altägyptische Löwen (vgl. ebd., Nr. 8.17.16) an der Freitreppe, dorischer (also griechischer) Portikus, römische Flachkuppel. – Zudem nahm in Wilhelmshöhe die Bibliothek einen Großteil der Parkseite im 2. OG ein.

11 Vgl. Alois HOLTMEYER, Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, Bd. IV, Kreis Cassel-Land, Marburg 1910, S. 312; Casselische Polizey- und Commerzien-Zeitung vom 3. Sept. 1798, S. 764: Zugleich erhielten Wilhelmshöher Allee, Wilhelmshöher Tor und Königstor ihre neuen Namen.

12 Vgl. Gerd FENNER, Den schönsten Zuwachs an bauten …? […], in: Helmut BURMEISTER bei Mitarbeit von Veronika JÄGER (Hg.), König Jérôme und der Reformstaat Westphalen […], Hofgeismar 2006, S. 353–374, hier S. 356–361; vgl. Christian PRESCHE, Die Wohnung der Brüder Grimm am Wilhelmshöher Tor (1814–1822) […], in: Thorsten SMIDT (Hg.), Expedition Grimm (Katalog zur Landesausstellung Kassel 2013), Dresden 2013, S. 48–55, bes. S. 49 mit Anm. 5f. und Abb. 4; Best.-Kat. MHK (wie Anm. 4), Nr. 1.53. Erste Planungen erfolgten bereits 1803.

13 Benennung im Volksmund, da die glasierten, hauptsächlich gelben Ziegel des neugotischen Bauwerks das Sonnenlicht weithin reflektierten; vgl. Deutsche Bauzeitung, Jg. III (1869), Nr. 25, S. 295.

14 Wilhelm LÜER, Villa Wedekind bei Cassel, in: Deutsche Bauzeitung, Jg. IV (1870), Nr. 5, S. 37 und Nr. 6, S. 41f., hier bes. S. 41. Vgl. Thomas WIEGAND, Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Kassel II (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), Wiesbaden 2005, S. 74–76, S. 195.

15 Gemeint ist offenbar v. a. die Bebauung entlang des Königstors und der Wilhelmshöher Allee.

16 Dieser Kanal, der in Wahlershausen von der Drusel abzweigte und seit dem 14. Jh. die Stadt mit Wasser versorgte, verlief insbesondere direkt hinter den Häusern Nr. 41–65.

17 Vgl. WIEGAND, Stadt Kassel II (wie Anm. 14), S. 117–126.

18 Vgl. ebd., S. 126–133.

19 Vgl. Hermann MUTHESIUS, Landhäuser von Hermann Muthesius […], zweite ergänzte Auflage, München 1922, S. VII.

20 Ebd., S. 73.

21 Zitiert nach Brigitte WARLICH-SCHENK, Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Kassel III (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), Wiesbaden 2008, S. 170.

22 MUTHESIUS, Landhäuser (wie Anm. 19), S. 74.

23 [Erich] LABES, Von den wichtigsten städtebaulichen Planungen in Kassel, in: Der Hausbesitzer, Verband der Haus- und Grundbesitzer-Vereine von Hessen, Sitz Kassel, 29. Jg., Nr. 11, Kassel, 14. Nov. 1929, S. 99–103, hier S. 101f.

24 Zuerst wurde das Panorama durch Baunsbergstraße 20–24 verbaut, dann die städtebaulich wichtige Dreiecksfläche der Bebauung preisgegeben.

25 LABES, Planungen (wie Anm. 23), S. 103.

26 Rudolf STIER, Kassel und seine Grünflächen, in: Die Gartenkunst, 43. Jg., Nr. 9, September 1930, S. 139–146.

27 Vgl. Verwaltungsbericht der Stadt Kassel über das Rechnungsjahr 1935, S. 32; Verwaltungsbericht der Stadt Kassel über das Rechnungsjahr 1934, S. 20 (jeweils StadtA KS); WARLICH-SCHENK, Stadt Kassel III (wie Anm. 21), S. 388; Wolfgang HERMSDORFF, Ein Blick zurück (1328), in: HNA vom 12.5.1990. – 1923 war bereits das städtische Flussbad an der Fulda eröffnet worden, dessen häufige Überfüllung ein gewichtiges Argument für den Neubau eines weiteres Freibads war.

28 Zitate: Verwaltungsbericht 1934 (wie Anm. 27).

29 Vgl. an der Terrasse um 1891/92 die Doppelvillen Nr. 5–7 und 9–11, deren Tieflage am Hang bes. den Blick nach Süden bewahren sollte, v. a. aus den gegenüberliegenden Häusern; Nr. 1a und 3 nach dem Krieg als eingeschossige Bungalows mit Flachdach, was aus östl. Richtung zugleich das Panorama das Habichtswalds großräumig freihielt – bis Nr. 3 2015/16 aufgestockt wurde. Im Gebiet Am Juliusstein / Vor der Prinzenquelle ist im Bebauungsplan IV/28 max. eingeschossige Bebauung mit Dachneigungen bis 18° festgesetzt, um die größtmögliche Einordnung in das Gelände zu erreichen; zur Aufweichung dieser Bestimmungen und einem ersten höheren Neubau vgl. Bastian LUDWIG, Höher hinaus als andere. Nachbar über Ausnahmeregelung verärgert, in: HNA vom 20.5.2016.

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22 aralık 2023
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363 s. 122 illüstrasyon
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9783933617682
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