Kitabı oku: «Dies Meer hat keine Ufer», sayfa 2

Yazı tipi:

Wer um tausend Jahre zurückfällt

Donnerworte und Drohungen

Nein, verflucht hat sie Gott wegen ihres Unglaubens, und nur wenige glauben.

Sure 2,72

Für die Ungläubigen sind Kleider aus Feuer bereitet, und siedendes Wasser soll über ihre Häupter gegossen werden, wodurch sich ihre Eingeweide und ihre Haut auflösen.

Sure 22, 22

Ich schwöre bei Allah, die Zeit ist nahe, wo Isa ibn Maryam als gerechter König zu eurem Volk vom Himmel herabsteigt, das Kreuz zerbricht, alle Schweine tötet und alle Unterdrückten von Steuern befreit.

Hadith

Ihr treibt die Leute vor euch her, und die Todesstunde treibt euch vor sich her.

Hasan von Basra in einer Bußpredigt

Wer in der Welt zweizüngig ist, der bekommt am jüngsten Tag zwei Zungen aus Feuer!

Hasan von Basra

Wer eine Arznei nimmt, und wenn es nur ein Schluck kaltes Wasser wäre, wird am Gerichtstag gefragt, warum er ihn nahm.

Sahl ibn Abdullah al-Tustari

Wer behauptet, jemand sei über den Standplatz Muhammads hinausgekommen oder komme darüber hinaus, ist ein Ketzer. Denn die Anfangsstufe der Gottesfreunde ist die Anfangsstufe der Propheten.

Wasiti

Gehorche nicht dem Hund in dir, damit du nicht am Jüngsten Tage in Hundegestalt auferstehst!

Sufyan at-Tauri

Wenn einer einen Garten betritt mit vielen Bäumen und mit einem Vogel auf jedem Baum, der in klarer Rede zu ihm spricht »Friede sei mit dir, Freund Gottes!«, und er dann nicht fürchtet, dass das eine Arglist Allahs sei, dann ist er ein Überlisteter.

Sari as-Saqati, überliefert von Quschairy

Wer des Nachts auch nur eine Stunde in gafla (religiöser Gleichgültigkeit) verschläft, fällt auf dem Weg ins Jenseits um tausend Jahre zurück.

Schibli

Die größte Sonne mit den kleinsten Sternen suchen

Sufi-Gedanken, Sufi-Philosophie, Sufi-Wahrheiten

Häufiges Schauen auf das Nichtige führt zum Verlust der Erkenntnis des Wahren.

Ibrahim ibn Adham

Allah ist zu erhaben, als dass das Tun Seiner Geschöpfe Ihn erzürnen könnte. Vielmehr hat Er auf manche Menschen mit dem Auge des Zorns geblickt, bevor Er sie erschaffen hat, und nachdem Er sie hervorgebracht hatte, hat Er sie veranlasst, die Werke derer zu tun, die Sein Zorn trifft. Ebenso ist Er zu groß, als dass das Tun Seiner Geschöpfe bei Ihm Gefallen finden könnte. Vielmehr hat er auf manche Menschen mit dem Auge des Wohlgefallens geblickt, bevor Er sie geschaffen hat, und nachdem er sie dann hervorgebracht hat, hat er sie veranlasst, die Werke derer zu tun, die sein Wohlgefallen finden.

Abu Sulaiman ad-Darani

In der Vertrautheit fühlen sich die Geliebten Allahs so, als ob sie im Paradies weilen, wo Allah mit der Zunge des Lichtes mit ihnen redet.

Du n-Nun al-Misri

Wer Allah erkennt, verzichtet auf alles, was von Ihm ablenkt.

Bayezid

Das Wissen um das innerste Wesen der Wahrheit ist Unkenntnis, und das Wissen um die innerste Wirklichkeit der Gotteserkenntnis ist ein Vorbeihuschen.

Bayezid

Wer aus dem Schweigen der Theologen keinen Nutzen zieht, gewinnt von ihren Reden auch keinen Nutzen.

Bayezid

Der Erkenner (Mystiker) sorgt sich um das, was er hofft; der Verzichter (Asket) um, was er isst. Der Erkenner fliegt, der Verzichter marschiert. Der Verzichter sagt: »Wie mach ich es?«; der Erkenner: »Wie macht Er es?«

Bayezid

Der Wollende geht, und der Gewollte fliegt. Wann aber kann der, der geht, den, der fliegt, einholen?

Dschunaid

Man ist solange kein Mystiker, als man nicht ist wie die Erde, die Fromme und Sittenlose betreten können, und wie die Wolke die allen Dingen Schatten spendet, und wie der Regen, der tränkt, was er liebt und was er nicht liebt.

Dschunaid

Wenn dieses unser Wissen auf den Misthaufen geworfen würde, nähme jeder davon nur seinen Anteil, nach dem ihm entsprechenden Maß.

Dschunaid

Wessen Freude sich an anderem entzündet als an Allah, dessen Freude hinterlässt Sorgen.

Ahmad ibn Masruq

Wer die Wahrheit mit dem Licht des Glaubens sucht, sucht die größte Sonne mit dem Licht der kleinsten Sterne.

Halladsch

Wer Freiheit will, begebe sich in Gottesknechtschaft.

Halladsch

Die Zunge verdirbt stille Herzen; Geschwätz hängt an Ursachen wie Handlungen an Unglauben; wahr aber wird erst ein Leben, das sich frei macht von alledem.

Halladsch

Wer etwas anderes fürchtet als Allah oder anderes erhofft als Ihn, vor dem schließt Er alle Tore zum Guten, und er setzt die Angst zum Herrscher über ihn ein und sperrt ihn ab mit siebzig Absperrungen, deren geringste Zweifel heißt.

Halladsch

Der Schmetterling fliegt um die Kerze bis zum Morgen, kehrt zu den Körpern zurück und benachrichtigt sie von seiner Lage mit den angenehmsten Worten; dann erfreut er sich weiter am vertrauten Spiel, aus Gier, zur Vollkommenheit zu gelangen. Er hat sich nicht mit ihrem Licht und ihrer Hitze begnügt, sondern wirft sich ganz in sie, während die Körper erwarten, dass er zurückkommt und sie von dem, was er sah, benachrichtigt, da er sich mit dem, was man erzählt hatte, nicht begnügte. Währenddessen aber verschwindet er, verzehrt und verflüchtigt sich, sodass er ohne Gestalt, ohne Körper, ohne Namen und ohne Kennzeichen bleibt. Warum sollte er zu den Körpern zurückkehren? Er wurde zu einem, der zum Schauen gelangte, und kann die Botschaft entbehren, und wer zu dem, den er schaut, gelangt ist, kann selbst das Schauen entbehren.

Halladsch

Er hat alles an das Gewordensein gefesselt. Denn Anfanglosigkeit ist sein. Wer körperhaft erscheint, an dem haftet Drangehängtes. Wer durch Mittel beieinander gehalten wird, den halten deren Kräfte fest. Wen ein Nu zusammenfügt, den zerlegt ein Nu. Wer durch anderes besteht, wird der Bedürftigkeit ausgeliefert. Wen Vorstellungskraft erfassen kann, der taucht in bildhaftem Denken auf. Wer an einem Ort landet, den bekommt das Wo an den Wickel. Wem ein Geschlecht zugehört, den nimmt ein Wie in Anspruch. Allah aber, kein Oben überschattet Ihn, kein Unten trägt Ihn, keine Grenze stößt mit Ihm zusammen, kein Zusatz bedrängt Ihn, kein Hinten bekommt Ihn zu fassen, kein Vorn engt Ihn ein, kein Vorher bedingt Ihn, kein Hinterher lässt Ihn dahinschwinden, keine Größe vereint Ihn in Sich, kein »Er ist« kann sein wudschud (Dasein), kein »Er ist nicht« sein Nichtsein beeinflussen. Für Seine Beschreibung gibt es keine Mittel, für Sein Handeln keine Ursache, für Sein wudschud kein Ende. Er ist erhaben über die Zustände Seiner Geschöpfe. Wenn du fragst »Wann?«, so ist der Zeit Sein wudschud vorausgegangen. Wenn du sagst »huwa (Er)«, so sind das »h« und das »w« Seine Geschöpfe. Wie immer du dir Allah vorstellst: Allah unterscheidet sich davon. Sein Sicherheben geschieht ohne Emporsteigen, Sein Kommen ohne Fortbewegung.

Halladsch

O tiefster Seelenkern! Wer macht dich so fein, dass du der Einbildung jedes Geschöpfs entschlüpfst, du, der du – zugleich sichtbar und verborgen – dich in jedem Ding aus dessen Hintergrund offenbarst.

Halladsch

Wer zum nazar (Schauen) gelangt ist, braucht keine Kunde mehr; wer zum manzur (Geschauten) gelangt ist, braucht kein Schauen mehr.

Halladsch

Wenn der Mensch den Standplatz der Erkenntnis erreicht, wird sein Inneres von Allah davor bewahrt, dass ein anderer Gedankeneinfall reinkommt als der von Allah.

Halladsch

Wer über den tauhid (Eingottglaube) Klartext redet, ist ein mulhid (Gottesverächter). Wer darüber schweigt, ist ein Ignorant. Wer meint, er sei angekommen, hat nichts erreicht. Wer darauf deutet, ist ein but-parast (Götzendiener). Wer darüber spricht, ist leichtfertig. Wer denkt, er sei nah, kommt nie an. Wer tut, als habe er gefunden, hat verloren.

Schibli

Der tauhid ist nur für den echt, dessen Behauptung zugleich seine Verneinung darstellt.

Schibli

Jeder Tag, der vorübergeht, nimmt etwas von mir weg, erzeugt im Herzen ein Bedauern und geht danach dahin.

Anonymer Sufi-Ausspruch

In der Auslegung der Aussprüche Abu Yazids sagte Dschunaid über dessen Wort ›Nichts in Nichts‹: »Es ist die dahab (Entrückung) all dieser Dinge von ihm und seine Entrückung von ihrer Entrückung. Das ist gemeint mit seinem Wort: Nichts in Nichts, nämlich: Die Anwesenheiten sind abwesend und die Dinge sind zunichte. Man empfindet nichts und nimmt nichts wahr.« Manche bezeichnen dies als das Entwerden im Entwerden und als fakd (Verlust), als Verlust im Verlust. Entrücke der Entrückung.

Sarradsch

Wer nicht anfangs dschihad betreibt, verspürt vom Sufi-Pfad keinen Hauch.

Quscharyi

Wer einen Tag zu Ende bringt, ohne einen Gläubigen zu verletzen, hat diesen Tag in der Gesellschaft des Propheten verbracht. Verletzt man einen Gläubigen, so nimmt Allah an diesem Tag seinen Gehorsam nicht an.

Kharaqani

Gnade schenkt Allah nur seinen Freunden; seinen Feinden gewährt er Barmherzigkeit.

Kharaqani

Das Hindernis zwischen Mensch und Allah sind nicht Himmel und Erde, nicht Thron noch Schemel, sondern dein pindascht (Selbstbewusstsein) und dein mani (Ichbewusstsein). Beseitige diese, und du hast Allah erreicht.

Abu Sa’id

Der 29. Standplatz ist die wadsch (Verzückung). Man findet solchermaßen verzückte Menschen nicht im Diesseits, nicht im Grab, nicht am Ort der Auferstehung, nicht auf der Paradiesesbrücke.

Abu Sa’id

Man macht die Farben erst im Diesseits, aber die Herzen hat Allah bereits in der Vorewigkeit gefärbt.

Abu Sa’id

Der Mensch ist für den Tod da. Jeder Augenblick kann ein Duft der Freude sein, oder ein Gestank der Überheblichkeit. Mensch zu sein und trotzdem in Spelunken zu gehen, Gläubiger zu sein und Unsinn zu reden, dem Islam zu frönen und zugleich zu wuchern, Glauben mit Augendienerei zu verbinden – der Mensch hat es nicht leicht, Mensch zu sein.

Belehrungen eines namenlosen Qalandars gegenüber Abdullah Ansari

Es gibt kein fana (entwerden), es sei denn als Wegwärtsbewegung von dem und dem fort; gleichwie es kein Bestehen gibt, es sei denn durch das und das und mit dem und dem. Das Von-weg gehört also notwendig zu fana.

Ibn Arabi

Wegen der gewaltigen Sichtbarkeit des Tages, gekoppelt mit ihrem schwachen Auge, kann die Fledermaus ihn nicht sehen. Sie sieht nur dann etwas, wenn sich der Helle Finsternis beimischt, sie also ihre Sichtbarkeit abschwächt. So ist auch unser Verstand zu schwach, die Schönheit göttlicher Majestät aber derart leuchtend, dass sie alles in ihrer umfassenden Weite versinken lässt und kein irdisches oder himmlisches Atom sich dieser Sichtbarkeit entziehen kann. Ihre ungeheure Sichtbarkeit ist der Grund für ihre scheinbare Verborgenheit.

Ghazzali

Der Mensch war seinem Wesen nach nichts, und was ist erbärmlicher als nichts, und welche Geringheit ist geringer als das reine Nichtsein. Dann wurde er etwas durch Allah. Das absolute qatt (Nichtseiende) – seine Rückkehr ins wudschud (Dasein) ist nicht denkbar. Wenn etwas ins Dasein zurückkehren sollte, so kann dies nur ein Seiendes sein. Sonst ließe sich seine Identität nicht nachweisen.

Ghazzali

Seele und Leib verhalten sich zueinander wie Vorderseite und Rückseite eines Spiegels. Wird die Rückseite ausgelöscht, so wird das ganze Glas licht, und beide Seiten werden gleich.

Fariduddin ’Attar

Eine hayula (Urmaterie), aus der alles entstand, gibt es nicht, denn wenn sie feucht gewesen wäre, wie hätte sie die trockene Erde erschaffen können? Wenn sie kalt gewesen wäre, wie hätte sie Sonne und Feuer erschaffen? Die Welt hat sich auch nicht selbst gemacht, denn wenn sie schon in ihrem Nichtsein das Vermögen des Seiendmachens gehabt hätte, hätte sie zur Zeit ihres Seins ihre Vollkommenheit bewahrt und es nicht zu Seuchen und Erdbeben kommen lassen. Hätte die Welt sich selbst gemacht, hätte sie sich dann mit gegensätzlichen Eigenschaften oder mit nur einer Eigenschaft erschaffen? Gegensätze wären unmöglich gewesen, da Tag und Nacht, Wärme und Kälte nicht an einem Ort zugleich sein können. Mit nur einer Eigenschaft hätte sie diese dann aber sicher nicht fahren und deren Gegenteil aufkommen lassen. Die Welt ist auch nicht az guzafa (aufs Geratewohl) so geworden, wie sie ist, denn dann hätte sie keine Ordnung, die Nächte würden nicht den Tagen folgen, die Nacht wäre einmal sehr lang, der Tag einmal so lang wie ein Jahr.

Baha’uddin Walad

Ich machte mir dann Gedanken über Allah. Ich fand Ihn ohne Wie und ohne Wieso und fand auf keine Weise einen Weg zu Ihm, sondern nur zu dem Gott mit den bekannten Namen, den 99 Namen sowie dem Subhan Allah (Unbefleckten) und dergleichen.

Baha’uddin Walad

Durch Wissen erlangen die toten Krümchen Kräfte.

Baha’uddin Walad

Ich bin an Allah angeklebt. Immer wenn Allah kommt, bringt Er mich mit. Immer wenn Allah geht, nimmt Er mich mit. Beim Tod geht Allah ganz von mir fort. Beim Schlafen geht Er teilweise fort. Bei hiragi (Wirrheit) und gafla (religiöser Gleichgültigkeit) geht Er ein klein wenig von mir fort.

Baha’uddin Walad

Die Propheten sind gleichsam ein einziges Wesen. Lehnst du einen von ihnen ab, lehnst du alle ab. Wenn du einen deiner Körperteile nicht wäschst, so nützt es dir nichts, alle übrigen zu waschen.

Rumi: »Mektuplari« bzw. »Makateb« (Briefe)

Hier ist ein Ozean im Stroh versteckt. Gib acht, tritt nicht mit Unbedacht auf Stroh!

Rumi: »Mathnawi«, Buch 1, Vers 2503

Wenn einer seine Kiste wechselt, sitzt er nicht im Himmel, sondern in der Kiste. Und berauscht er sich auch noch so oft am Kistenwechsel, merkt er nie, dass er die Kiste nie verlässt.

Rumi: »Mathnawi«, Buch 6, Vers 4515 + 4516

Hör immer gut zu, wenn weise und gelehrte Männer sprechen. Und wenn du selbst sprichst, dann lass dir ebenfalls nicht entgegen, was du sprichst.

Hodscha Nasruddin

Wenn der Hinangezogene auch seinen Teppich aus den Wogen der Gefahr herausbringt, so kann er doch die, die im Meer der Unwissenheit ertrinken, nicht retten, und wenn das Gesetz des Vorwärtsschreitens, das sich aus den Standplätzen der Prophetie ergibt, aufgehoben wird, dann ist der Pfad, auf dem das Hohe über das Niedere hinströmt und das Niedrige sich vom Höheren überströmen lässt, unterbrochen, denn ankommender Strom ist von vorhandener Grenzzone abhängig, die zweiseitig zwischen beiden Welten vermittelt, und das sind der hinangezogen Vorwärtsschreitende und der vorwärtsschreitend Hinangezogene. Daher muss der mystische Wanderer vom reinen Hinangezogenwerden zum Vorwärtsschreiten zurückkehren, und das, was dem Ingwerwein des Hinangezogenwerdens seine Note verleiht, mit den Eigenschaften des Kampferweins des Vorwärtsschreitens mischen.

Nuralisah-i Isfahani

Sufismus ist Sanftmut

Definitionen von Sufis

Der Fromme ist derjenige, der bei seiner Triebseele wohnt; ein Mystiker ist der, der bei seinem Gott wohnt.

Imam Dschaffar Sadek

Das Lachen des Gläubigen ist eine Vergesslichkeit seines Herzens.

Hasan von Basra

Armut ist ein Schatz, den Allah nur Seinen Geliebten gibt.

Ibrahim ibn Adham

Treue ist die Wahrhaftigkeit gegenüber Allah.

Ibrahim ibn Adham

Gottvertrauen heißt, dass dir gleichviel gilt, ob du einen Löwen zwischen die Schenkel nimmst oder dich auf ein Polster stützt.

Ibrahim ibn Adham

Buße mit der bloßen Zunge ist wahre Lüge. Wenn wir mit der Zunge büßen, belasten wir uns mit einer neuen Sünde.

Rabi’a

Geduld in Armut ist die höchste Tugend.

Bischr al-Hafi

Reue ohne Ablassen von Sünde ist die Buße der Lügner.

Du n-Nun al-Misri

Geduld ist die Frucht der Überzeugung.

Du n-Nun al-Misri

Der wahre Sufi ist der, dessen Rede die Wirklichkeit seines (mystischen) Zustandes darstellt, und wenn er schweigt, seine Handlung auf seinen Zustand hinweist.

Du n-Nun al-Misri

Der wahre Mystiker ist der, der zu den Menschen gehört und dennoch von ihnen im Denken und Tun getrennt ist.

Du n-Nun al-Misri

Das Schamgefühl ist ein Schauer, den du in deinem Herzen beim Denken an deine Missetaten empfindest.

Du n-Nun al-Misri

Wahrhaftigkeit ist eine scharfe Zunge, aber ihre Worte sind voller Melodie.

Du n-Nun al-Misri

Die Verzichter sind die Könige des Jenseits; die Mystiker sind die Könige der Verzichter!

Du n-Nun al-Misri

Das Diesseits ist für den Gläubigen ein Gefängnis, für den Ungläubigen ein Paradies.

Du n-Nun al-Misri

Furcht und Hoffnung sind die beiden Beine des Glaubens.

Yahya ibn Mu’ad al-Razi

Die Welt ist Allahs tödliches Gift für seine Knechte; nehmt von ihr nicht mehr, als man von den Quacksalbern Gift zu sich nimmt – vielleicht kommt ihr heil davon!

Yahya ibn Mu’ad al-Razi

Der Hunger ist eine Wolke. Wenn der Gottesknecht hungert, wird sein Herz mit Weisheit beregnet.

Bayezid

Sufis sind Kinder im Schoß Gottes.

Sowohl Bayezid – in Al-Kalabadhis »Kitab al-Ta’arruf li-Madhab Ahl al-Tasawwuf«, 63, 6 f. – zugeschrieben wie Schibli

Der Sufi ist ein Sohn des Nu. Der Sufi sorgt sich nur um jenen Nu, worin er gerade steckt. Die Sorge um das Entschwundensein eines vergangenen Nu ist die Vergeudung eines zweiten Nu.

Anonymer Sufi-Ausspruch

Der Sufismus ist ganz Antlitz – ohne Hinterkopf.

Sahl ibn Abdullah al-Tustari

Arzneien sind eine Barmherzigkeit Allahs gegen die, welche schwach im Glauben sind.

Sahl ibn Abdullah al-Tustari

Die Furcht ist männlich, die Hoffnung ist weiblich.

Sahl ibn Abdullah al-Tustari

Die Welt ist ein Baum. Ihre Genüsse sind seine Zweige; ihre Sünden seine Früchte, ihre Unwissenheit seine Wurzel.

Sahl ibn Abdullah al-Tustari

Der Nu ist kürzer als eine Stunde. Glück und Unbill, die dich vor diesem Nu getroffen haben, lassen dich los. Dich erreicht nur noch, was in diesem Nu steckt. Was danach kommt, davon weißt du nicht, ob es dich erreicht oder nicht.

Wasiti

Der Sufismus ist weder Vorschrift noch Lehre, sondern etwas Angeborenes. Wär’ er Vorschrift, könnte er durch Anstrengung befolgt werden; wär’ er Lehre, so könnte er erlernt werden.

Abu l Husain al-Nuri

Sufismus ist Beeigenschaftung mit Allahs Eigenschaften.

Abu l Husain al-Nuri

Die Welt ist ein Asyl, und die Leute darin sind wie Irre. Die Irren aber legt man im Asyl in Ketten und Fesseln.

Fuzeil ibn Ayaz

Dunya (Welt) ist, was dem Herzen nahe steht und von Allah ablenkt.

Dschunaid

Sufismus ist huluq (Sanftmut). Wer dich an huluq übertrifft, übertrifft dich als Sufi.

Dschunaid

Liebe ist übergroßes Verlangen ohne Erfüllung.

Dschunaid

Jede Liebe, die es auf Gegenleistung abgesehen hat, ist dahin, wenn die Gegenleistung dahin ist.

Dschunaid

Der Eingottglaube ist die Abscheidung der Anfangslosigkeit von der Zeitlosigkeit.

Dschunaid

Ein (mystischer) Zustand ist eine Anwandlung, die auf das Herz herniederkommt, ohne zu dauern.

Dschunaid

Gafla (religiöse Gleichgültigkeit) ist schlimmer als Höllenfeuer.

Dschunaid

Herr ist, wer Diesseits wie Jenseits fortgibt, für seinen Herrn.

Dschunaid

Der äußerste Grad des Eingottglaubens ist die Leugnung des Eingottglaubens.

Dschunaid

Die Erkenntnis ist Allahs Arglist.

Dschunaid

Der letzte Standplatz des Erkennens ist die Freiheit.

Dschunaid

Die Aufrichtigkeit ist ein Geheimnis zwischen Allah und Mensch, das kein Engel aufschreiben, kein Teufel verderben und keine Lust beugen könnte.

Dschunaid

Der ruh (Geist) ist etwas, dessen Kenntnis Allah für sich behält, ohne einen Menschen davon wissen zu lassen, und man kann davon nicht mehr sagen, als dass er existiert.

Dschunaid

Die Himmelfahrt der Mystiker ist die Spitze des Galgens.

Halladsch

Erkenntnis heißt alle Dinge sehn, aber auch alle Dinge untergehen sehen im Unbedingten.

Halladsch

Das Äußere des Gesetzes ist verkleidete Gottlosigkeit, und das Wirkliche an der Gottlosigkeit ist göttliche Weisheit.

Halladsch

Vertraulichkeit mit Allah ist die Aufhebung der Schüchternheit unter Beibehaltung der Ehrfurcht.

Halladsch

Das ist tawakkul, wenn einer nicht isst, weil er jemanden in der Stadt weiß, der das Essen nötiger hat.

Halladsch

Die Zunge ist das Unheil stiller Herzen; das Geschwätz ist mit Ursachen verbunden, und Handlungen mit Unglauben; das Wahre aber ist ein Leben, das von all dem frei wäre.

Halladsch

Das Glück des Liebesverzückten ist das Alleinsein des Ur-Einen.

Halladschs letztes Wort

Das Sufitum ist das ifna (Verschwinden) der nasutiya (Menschheit) und das Erscheinen der lahutiya (Göttlichkeit).

Ruwaym

Das Einheitsbekenntnis ist die Tilgung der Spuren der Menschhaftigkeit und die Reinheit der Göttlichkeit.

Ruwaym

Sufitum besteht darin, dass man von zwei Dingen keines für besser hält.

Ruwaym

Sufismus heißt, seine Triebseele hinzugeben – und sich nicht mit dem Geschwätz der Sufis abzugeben.

Ruwaym

Die Welt ist ein Meer, das Jenseits ein Ufer, das Schiff die Frömmigkeit, und die Menschen sind eine Reisegesellschaft.

Abu Ya’qub an-Nahradschuri

Sufitum bewahrt davor, Geschaffenes zu sehen.

Schibli

Sufitum ist bei Allah sitzen ohne Sorge.

Schibli

Sufitum ist abtropfendes Menschentum und aufgehende Gottheit.

Schibli

Sufitum ist Vielgötterei, denn es bewahrt das Herz, Nichtgöttliches zu sehen. Nichtgöttliches aber gibt es nicht.

Schibli; auch Abu Sa’id zugeschrieben

Ein Schläfchen in tausend Jahren ist eine schändliche Sache.

Schibli

Allah ist sowohl meine Heilung wie meine Krankheit.

Schibli

Das Diesseits ist ein madaratun (Erdbrocken), und du hast davon ein dschabaratun (Stäubchen). Wer das dschabaratun will, ist noch geringer als das madaratun.

Schibli

Das Hinschauen ist Unglaube; der Gedanke ist Vielgötterei; das Hinweisen ist Arglist; das Hinschauen ist Beraubung; der Gedanke ist Gottverlassenheit; das Hinweisen ist Lossagung.

Schibli

Ein Mystiker ist, wer das Diesseits als Schurz hat und das Jenseits als Mantel und beides auszieht. Wer sich der geschaffenen Welten entledigt, ist allein mit Allah.

Schibli

Sufi sein, heißt so zu sein wie damals, als du nicht warst.

Schibli

Verzückung ist in meinen Augen Glaubensleugnung, wenn sie nicht auf Gottesschau beruht. Doch der geschaute Allah, meine ich, macht meine Verzückung zunichte.

Schibli

Verzicht ist Gleichgültigkeit; denn die Welt ist nichts und der Verzicht auf nichts ist Gleichgültigkeit.

Schibli

Das Gedenken ist das Gewerbe der Gleichgültigen, der Verzicht das Gewerbe der Nichtsnutze, die Selbstüberwachung das Gewerbe der Selbstbewunderer, die Schau das Gewerbe der Mystiker.

Schibli

Tausend vergangene Jahre in tausend kommenden Jahren, das ist der Nu. Dass die aschbah (Phantome) dich ja nicht täuschen!

Schibli

Der Nu ist ein Atemzug zwischen zwei Atemzügen und ein Einfall zwischen zwei Einfällen, sofern er durch Allah ist und für Allah.

Sarradsch

Die Welt ist ein Sammelplatz für Hunde, nur dass eben die Hunde weggehen, sobald sie genug haben, während die Liebhaber der Welt sich nie von ihr trennen.

Ahmad ibn Abi l-Hawari, überliefert von Sulami: »Tabaqat«

Der Nu ist ein scharfes Schwert.

Galt bereits im 10. Jhrdt. als alter Spruch, zitiert von z. B. Abu Sa’id

Die Welt ist eine umm dafr (Gestankmutter).

Abu l-Ala ul-Ma’arri

Der Sufi ist einer, der im Tageslicht keine Sonne braucht und bei Nacht weder Mond noch Sterne. Der Sufi ist ein Nichtsein, das kein Sein braucht.

Kharaqani

Das Ich ist ein tagut (Widergott).

Abu Sa’id

Tasawwuf (Sufismus) heißt das takalluf (Getue) aufgeben. Kein Getue aber ist größer als dein Dusein. Solange du dich mit dir abgibst, kommst du nicht zu Ihm.

Abu Sa’id

Sufismus durch Vorsagen ist ein Bau auf Dung.

Abu Sa’id

Tadbir (planen) ist tadmir (zerstören). Planen ist das Werk der Unwissenden. Kein Wegelagerer ist schlimmer als das Planen. Planen kommt vom Mangel an Erkenntnis. Das Planen ist eine Eigenschaft des Ichs, und dein Ich ist dein Feind.

Abu Sa’id

Tauhid (ein Gottglauben) ist, mit dem Auge des Nichtseins auf die Dinge zu schauen.

Abu Ali ad-Daqqaq

Der Nu ist das, worin du bist. Bist du im Diesseits, so ist das Diesseits dein Nu. Bist du im Jenseits, so ist das Jenseits dein Nu. Bist du in Freude, so ist die Freude dein Nu; bist du in Trauer, so ist die Trauer dein Nu.

Abu Ali ad-Daqqaq

Der Nu ist eine Feile, die dich zerreibt, aber nicht auslöscht.

Abu Ali ad-Daqqaq

Sufismus besteht darin, dass man keinen Unterschied macht, ob ein Heiliger oder ein Ungläubiger mit einem speist.

Quschayri

Die Alten haben die Welt ein Schwein genannt.

Quschairy

Manche Scheiche haben gesagt: »Die (mystischen) Zustände sind wie Blitze. Bleibt es so, so ist es ein Reden der Seele.«

Quschairy

Der Schleier ist für die gewöhnlichen Leute eine Strafe, für die Erwählten aber ein Erbarmen, denn würde Allah vor ihnen zunächst nicht verhüllen, was er ihnen enthüllt, so würden sie unter dem Gewicht der Wirklichkeit zerplatzen.

Quschairy

Der Nu ist das, was den Menschen beherrscht.

Quschairy

Mit Nu meint man zuweilen die Zeit, in der man steht. Manche sagen daher: »Der Nu ist das, was zwischen beiden Zeiten – Vergangenheit und Zukunft – liegt.

Quschairy

Der Nu ist das, wodurch der Mensch von Vergangenem und Zukünftigem frei wird, z. B. wenn etwas von Allah in das Herz des Menschen herniedersteigt und sein Innerstes darauf konzentriert, sodass er bei seiner Enthüllung weder an Vergangenes noch an Zukünftiges denkt.

Hudschwiri

Die Trunkenheit ist die Luft des Spiels, die sich über die Kinder senkt, und die Nüchternheit ist der leere Raum, den die Männer vermessen.

Hudschwiri

Der Mensch ist zugleich ein Schwein, ein Hund, ein Teufel und ein Weiser.

Ghazzali

Der zudh (Weltverzicht) besteht in einem Hinwegstreben von der Lust der Triebseele in dieser Welt.

Ghazzali

Unwissenheit ist die ungeheuerlichste Sünde und das Gewaltigste von allem, was den Menschen von Allah entfernt.

Ghazzali

Jedes Angestrebte ist ein Angebetetes, und jedes Angebetete ist ein Gott.

Ghazzali

Die Furcht ist der Zügel der Unhöflichkeit gegen Allah.

Ruzbihan Baqli

Fana ist schwindende Erkenntnis auf dem Schauplatz der Gottesnähe und fana des Geheimnisses im Licht der Gottesherrschaft, und fana des wudschud (Daseins) im Wesen des Einheitsbekenntnisses und fana der Knechthaftigkeit im Herrsein und fana der Menschhaftigkeit in der Aneignung der moralischen Eigenschaften Allahs.

Ruzbihan Baqli: »Scharh-i schatthiyat«

Der Mensch ist eine kleine Welt, und die Welt ist ein großer Mensch.

Ibn Arabi: »Al-Futuhat al-Makkiya«

Wudschud (Sein) ist die Berührung Allahs in der Ekstase.

Ibn Arabi: »Al-Futuhat al-Makkiya«

Die Wirklichkeit des Nu ist das, worin und woran du in der Jetztzeit bist, und das ist ein Etwas zwischen zwei Nichtsen.

Ibn Arabi

Jede Welt ist die Bettlerin einer andern Welt und hält dieser die hohle Hand hin, damit man ihr aus dieser andern Welt etwas in die Handfläche gibt.

Baha’uddin Walad

Die Welt ist dschihad.

Baha’uddin Walad

Blicke Gott an und kämpfe mit Ihm!

Baha’uddin Walad

Arzt und Theologe unterscheiden sich wie Urin und Wort.

Baha’uddin Walad

Mystiker sind Sonnen im Atom; plötzlich öffnet das Atom den Mund: / Jenseits-Diesseits bröseln in Atome, wenn die Sonne meuchlings auftaucht.

Rumi: »Mathnawi«, Buch 6, Vers 4580+4581

Der Verzichter ist jemand, der das achir (Jenseits) sieht, derweilen der Weltmensch nur den achor (Stall) sieht.

Rumi: »Fihi ma fihi«

Diese Welt ist nur Schaum, voll von Abfall, aber durch das Drehen dieser Wellen und die Bewegung der Wogen bekommt der Schaum eine gewisse Schönheit.

Rumi: »Fihi ma fihi«

Liebe ist die göttliche Wirklichkeit in sich; ihre Außenseite ist Allah als Liebender, die Innenseite Allah als Geliebter.

Faruddin Iraqi

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