Kitabı oku: «Globale Lösungen, internationale Partnerschaften», sayfa 6

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JE GRÖSSER DAS RISIKO, DESTO GRÖSSER DER LOHN

Von der guten Idee zum erfolgreichen Start-up – auch ein Bauer in Subsahara-Afrika braucht dafür nur einen Computer, IT-Grundkenntnisse und eine Internetverbindung. Werfen wir einen Blick in Afrikas digitale Zukunft

Von Benoit Denis

Digitalisierung ist der große Gleichmacher der Arbeitswelt. In einer digitalen Gesellschaft können alle – ob jung oder alt, arm oder reich, Frau oder Mann – erfolgreich sein, wenn mobile digitale Technologien verfügbar und leicht zugänglich sind. Noch nie war es so günstig, eine Existenz zu gründen.

Die Europäische Investitionsbank kann in Afrika digitale Chancen verbessern, besonders für die vielen jungen Menschen. Wir müssen in Bildung investieren, damit die Jugend mehr digitale Kompetenzen erwirbt, und vor allem in digitale Infrastruktur für Mobilfunk und Internet. Wir müssen auf den Bedarf vor Ort eingehen und mehr große und kleine Finanzierungen anbieten, damit Menschen Wissen erwerben und Start-up-Firmen loslegen können.

Afrikanerinnen und Afrikaner haben einen starken Unternehmergeist. 22 Prozent aller Erwerbsfähigen in Afrika gründen ein neues Geschäft – das ist die höchste Quote weltweit. Die schwierigen Bedingungen auf dem Kontinent haben Generationen von Menschen hervorgebracht, die mehr Risiken eingehen. Wir müssen ihnen die Mittel geben. Damit sie ihre Ideen und ihre Kreativität erfolgreich und wertschaffend verwirklichen können.

Ein Jahrzehnt des Fortschritts

Afrika wird digitaler. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der Menschen mit Internetzugang auf keinem anderen Kontinent so stark gewachsen: von 2,1 Prozent 2005 auf 24,4 Prozent 2018. Auch bei Mobilfunkverträgen und Internetanschlüssen für private Haushalte mit Computer hat sich viel getan. Trotzdem geht diese Entwicklung immer noch an vielen Menschen ohne Internetverbindung vorbei.

Die „mobile Wirtschaft“ machte 2016 6,7 Prozent des gesamtafrikanischen Bruttoinlandsprodukts oder 153 Milliarden US-Dollar aus. 2020 dürften es 7,6 Prozent und 214 Milliarden US-Dollar sein. Prognosen zufolge werden die technologiebezogenen Produktivitätszuwächse in den Schlüsselsektoren Finanzdienstleistungen, Bildung, Gesundheit, Einzelhandel, Landwirtschaft und Staat bis 2025 zwischen 148 und 318 Milliarden US-Dollar betragen. Mit der richtigen Unterstützung können diese Sektoren exponentiell wachsen und alle afrikanischen Volkswirtschaften mitziehen.

In vielen Teilen des Kontinents ist die digitale Infrastruktur noch dürftig. Umso wichtiger ist es, die Finanzierungen und die technische Hilfe für diesen Bereich aufzustocken. Digitale Technologien sind für viele Marktteilnehmer ein Segen. Wenn Fischer und Bäuerinnen im Internet surfen oder digital erreichbar sind, erfahren sie schneller, in welchem Hafen oder auf welchem Markt sie ihre Ware am besten verkaufen. Damit sparen sie Zeit und müssen nicht auf schlechten Straßen unnötig lange Wege zurücklegen. Mobile Banking auf dem Handy oder Computer verbessert dramatisch die Chancen, sich den Lebensunterhalt zu verdienen – besonders wenn eine Bankfiliale Hunderte von Kilometern entfernt ist.

Investitionen in neue digitale Firmen, Infrastrukturen und Dienstleistungen bringen oft unerwartete Vorteile.

In Europa fördern wir schon seit Langem die Kommunikation zwischen den Menschen. Die EIB finanziert Telekommunikationsprojekte seit Anfang der 1970er-Jahre. Vor fast 20 Jahren wurde klar, dass Telekommunikationsnetze die Innovation in Europa vorantreiben. Diese Erkenntnis übertragen wir jetzt auf Afrika. Dafür müssen wir uns neue Ziele für bezahlbare digitale Konnektivität auf dem Kontinent setzen. Mit anderen Worten: Wir müssen in den Netzausbau investieren und mehr technische Hilfe leisten, um finanziell solide Projekte auf den Weg zu bringen. Wir brauchen auch mehr digitale Dienste wie Mobile Banking, E-Commerce-Plattformen und Onlineangebote von Behörden. Nur so kann eine digitale Wirtschaft sprießen und gedeihen. Ein wichtiger Motor ist dabei die Förderung von Start-ups.

Nehmen wir das französische Unternehmen Famoco, dessen mobile Technologie digitale Zahlungen schnell und sicher abwickelt. Die Firma ist in Afrika und vielen anderen Ländern der Welt tätig. Von der Europäischen Investitionsbank hat sie 20 Millionen Euro erhalten. Soziale Sicherungsprogramme helfen benachteiligten Menschen in Afrika im Kampf gegen Armut, Ernährungsunsicherheit, Ausgrenzung und Ungleichheit. Wenn jedoch Bargeld oder Bezugsscheine auf Papier ausgegeben werden, ist mit Betrug und Diebstahl zu rechnen. Verwendet jemand ein Famoco-Gerät mit Nahfeld-Kommunikationskarte, ist die Transaktion weniger riskant und kann besser zurückverfolgt werden. Das Unternehmen arbeitet mit NGOs zusammen, um mit derselben Technik die Verteilung von Lebensmitteln und die humanitäre Hilfe zu verbessern.

Vorteile für alle

Investitionen in neue digitale Firmen, Infrastrukturen und Dienstleistungen bringen oft unerwartete Vorteile. Digitalisierung erhöht die Energieeffizienz, weil sie Echtzeitdaten über Angebot und Nachfrage liefert. Wenn weniger Verkehr anfällt oder durch Onlinekommunikation ersetzt wird, schützt sie die Umwelt. Auf Digitalisierung basiert eine intelligentere Landwirtschaft, bei der digitale Sensoren den Bauern sagen, wann sie keine Pestizide benötigen. Digitalisierung verbessert durch Onlinerezepte und mobile Sprechstunden die Gesundheitsversorgung. Onlinekurse verbessern das Bildungswesen. Bürger und Staat kommunizieren besser miteinander. Digitale Technologien fördern die Integration der afrikanischen Gesellschaft. Der universelle Zugang zu bezahlbaren Mobil- und Internetdiensten bringt Lösungen hervor, bei denen Grenzen keine Rolle mehr spielen. Digitalisierung fördert auch die Gendergerechtigkeit. Ein gutes Beispiel ist SheInvest. Diese Initiative der EIB wurde 2019 ins Leben gerufen und dürfte in Kürze zwei Milliarden Euro mobilisiert haben, damit Frauen in Afrika den Schritt in die Wirtschaft schaffen.

Die Europäische Investitionsbank hat weltweit über 15 Milliarden Euro für die digitale Wirtschaft zugesagt. Wir werden diesen Sektor weiter unterstützen und mit mehr Partnern, mehr Städten und mehr Betroffenen zusammenarbeiten. Den Nutzen haben alle Menschen auf dem Globus.

Benoit Denis ist Senior Economist für digitale Infrastruktur bei der Europäischen Investitionsbank.

EIGENKAPITAL FÜR INNOVATIVE GESCHÄFTSMODELLE IN AFRIKA

Private Equity und Risikokapital sind auf Erfolgskurs in Entwicklungs­ländern – vor allem in Afrika. In Ergänzung zu traditionellen Finanzie­rungen fördern sie Unternehmen, die das Leben der Menschen verbessern

Komaza sucht einen Ausweg aus der Holzknappheit in Afrika: Kleinbauern sollen Bäume pflanzen. Twiga Foods bringt Nahrungsmittelerzeuger, Großhändler und Zulieferer zusammen. POA Internet versorgt benachteiligte Gruppen in Kenia mit ultragünstigem WLAN. Und Andela schult und vermittelt qualifizierte Programmiererinnen und Programmierer, die von zu Hause für Unternehmen weltweit arbeiten. Was aber verbindet einen nachhaltigen Forstbetrieb, eine Nahrungsmittel-Vertriebsplattform und einen WLAN-Anbieter mit einer panafrikanischen Initiative zur Ausbildung der nächsten Programmierer-Generation? Die Antwort: Alle diese genialen, bankfähigen und skalierbaren Ideen wurden mit Unterstützung der Europäischen Investitionsbank von Risikokapitalfonds finanziert.

Wegweisende, wirkungsorientierte Geschäftsideen und traditionelle Finanzierungen passen nicht zusammen und kommen deshalb in Afrika nur schwer an Startkapital. Risikoscheue Geschäftsbanken bremsen den ganzen Kontinent. Besonders trifft es wachstumsstarke Unternehmen und innovative Geschäftsmodelle. Häufig ist der Finanzsektor noch zu schwach entwickelt, und vor allem Eigenkapital ist Mangelware. Hier kommen Private-Equity- und Risikokapitalfonds ins Spiel. Durch ihre Investitionen in solche Fonds hilft die EIB Fondsmanagern in vielen Ländern und Marktsegmenten, ihr Zielvolumen zu erreichen und die Beteiligungsunternehmen mit den nötigen Geldspritzen zu versorgen. (Der East Africa Fund von Novastar Venture beteiligte sich an Poa Internet und Komaza. Hinter Andela und Twiga steht der Tide Africa Fund. Er wird von TLCom verwaltet und durch Boost Africa unterstützt, die Private-Equity-Initiative, die die EIB mit Unterstützung der Europäischen Union gemeinsam mit der Afrikanischen Entwicklungsbank gestartet hat.) Für die Unternehmen lohnt sich das schnell: So ist Komaza heute ein führender Arbeitgeber in ländlichen Gebieten Kenias.

Nur über Digitalisierung wird Afrika vorankommen. Dazu sind in den vergangenen Jahren mehrere neue Risikokapitalfonds entstanden. Die EIB war Vorreiter und beteiligte sich als einer der ersten Investoren am Tide Africa Fund, East Africa Fund oder Partech Africa.

An guten Ideen für innovative und nachhaltige Unternehmen mangelt es in Afrika nicht. Wir haben vor über 25 Jahren erstmals Private-Equity-Fonds außerhalb der Europäischen Union unterstützt und seitdem über 900 Millionen Euro für mehr als 60 solcher Fonds in Subsahara-Afrika zugesagt. Mehr als 900 afrikanische Unternehmen wurden so mit Eigenkapital versorgt.

Diese Fonds finanzieren die Jobmaschinen von morgen – gerade für Entwicklungsländer sind sie deshalb so wichtig.

EINE CHANCE FÜR CHANCENLOSE

Kleinkredite einheimischer Banken verbessern das Leben afrikanischer Bäuerinnen und Bauern

Von Hannah Siedek und Enrico Pini

In Afrika leben etwa 450 Millionen Kleinbauern. Mikrofinanzierungen und Mobile Banking sind eine große Hilfe für sie, Kredite und gute Finanzberatung machen ihnen das Leben leichter. Wenn die Hausbank sie abweist, ist das noch nicht das Ende der Fahnenstange. Mikrofinanzierungen helfen ihnen, für Notlagen zu sparen oder sich eine Existenz aufzubauen. Oft folgt daraus noch mehr: Die Menschen bauen ertragreichere Pflanzen an, wohnen komfortabler, und sie verdienen mehr Geld, mit dem sie ihren Kleinkredit zurückzahlen.

Handys sind in ländlichen Gebieten Afrikas weitverbreitet, ganz im Gegensatz zu Bankfilialen. In landwirtschaftlich geprägten Regionen kann Mobile Banking gute Lösungen bringen. Leider haben viele Bauern Angst vor einem elektronischen Bankkonto oder Bankgeschäften auf dem Handy. Deshalb erklären Mikrofinanz- und Kreditberater die Vertragsbedingungen und führen vor, wie einfach Onlinebanking ist.

Weil Kleinbauern in der Regel nicht über ihre Ernten und Finanzen Buch führen, fehlen den Beratern detaillierte Unterlagen für ihre Entscheidung, wer für einen Kredit infrage kommt. Sie müssen den landwirtschaftlichen Betrieb genau kennen und darauf vertrauen, dass er profitabel ist. Eine weitere Herausforderung sind fehlende Sicherheiten. Da müssen auch mal ein Sofa, Fernseher, Küchenmöbel, eine Kuh oder sogar Holz herhalten. In Regionen, in denen Vieh der wichtigste Wertgegenstand ist, sind geeignete Sicherheiten eine große Hürde.

PRIDE Microfinance mit Sitz in Kampala hat eine Banklizenz der Bank of Uganda und umschifft das Problem durch Schulung und Beratung. PRIDE bietet Mikrofinanzierungen seit 1995 an und hat Millionen Euro an Krediten an Tausende von Uganderinnen und Ugandern ausgereicht. Neben Mobile Banking und Mikrokrediten schult die Firma Existenzgründende darin, ein Unternehmen zu führen und Saatgut, Pestizide, Dünger und andere Agrarprodukte zu kaufen. Die Kreditberater trainieren Bauern in grüner und effizienter Landwirtschaft und leihen ihnen sogar Geld für den Schulbesuch ihrer Kinder. PRIDE arbeitet mit der Uganda Coffee Development Authority zusammen, um Gruppenkredite im wichtigen Kaffeesektor zu fördern. 2019 vergab die Europäische Investitionsbank fünf Millionen Euro an PRIDE. Die Firma will damit ihr Mikrofinanzprogramm ausbauen. In den vergangenen zehn Jahren sind über unsere Mikrofinanzinitiativen 300 Millionen Euro an 1,5 Millionen Empfänger geflossen, unter ihnen Kleinstbetriebe, kleine Unternehmen und Kleinbauern.

Hannah Siedek und Enrico Pini sind auf Mikrofinanzierung bei der Europäischen Investitionsbank spezialisiert.

ERDBEEREN MIT GARANTIE

Zwei georgische Agrarunternehmer bereiten sich auf die Ernte vor. Und die Europäische Union greift ihnen ein bisschen unter die Arme

Vor fünf Jahren gründeten Levan Shanava und Tornike Mzhavanadze in Toki den Agrarbetrieb Green Republic. In der abgelegenen Ortschaft leben nur zehn Familien. Die Arbeitslosigkeit in der Region ist hoch, doch Shanava und Mzhavanadze wollen Toki neues Leben einhauchen – mit dem Anbau von Erdbeeren. Green Republic ist der einzige Produzent, der Erdbeeren in großem Stil in dieser Bergregion anbaut. Das Unternehmen mit vier festen Beschäftigten und über 30 Saisonarbeitskräften will bald noch weitere Jobs schaffen. Mittlerweile ist auch der Agrotourismus auf das Unternehmen aufmerksam geworden, das Exportpläne schmiedet und 2021 weiter expandieren möchte. Neben Erdbeeren verkauft Green Republic auch wilden Spargel mit Bio-Zertifizierung. Der Betrieb produziert Gemüse aus traditioneller und ökologischer Landwirtschaft. Seine Bioprodukte werden nach europäischen Standards von einer georgischen Akkreditierungsstelle geprüft.

Zu Beginn nahmen Shanava und Mzhavanadze einen Kredit bei der TBC Bank auf, einer der führenden Banken des Landes. Kleine und mittlere Unternehmen werden von den Banken oft als riskant angesehen, weil sie noch keine messbaren Erfolge und keine Sicherheiten vorweisen können. Im Fall von Green Republic wird das Risiko von einer Garantie des Europäischen Investitionsfonds abgesichert, der auf kleine Unternehmen spezialisierten Tochtergesellschaft der EIB-Gruppe. Die Garantie dient der TBC Bank als Sicherheit. Maia Kacharava, Finanzmanagerin bei der TBC Bank: „Weil uns die Garantie einen Teil des Risikos abnimmt, müssen unsere Kunden weniger Zinsen zahlen. Durch die Garantie wird die Kreditvergabe vereinfacht, und wir können interessante Projekte unterstützen, die wir sonst ablehnen müssten.“

Die Garantie ist eines der drei Instrumente der DCFTA-Initiative Ost (Deep and Comprehensive Free Trade Area), die das Wirtschaftswachstum in Partnerländern wie Georgien stärken soll. „Die DCFTA-Garantie deckt 70 Prozent der Verluste ab“, erklärt Martins Jansons, Leiter des Kompetenzzentrums für Regionalentwicklung beim Europäischen Investitionsfonds. „Sie ist ein echtes Asset für den georgischen Markt und für uns, denn wir finden es wichtig, die Länder an den Grenzen der Europäischen Union zu unterstützen.“

Der Europäische Investitionsfonds verwaltet außerdem das InnovFin-Garantieprogramm, zu dessen Empfängerbanken die TBC Bank gehört. Diese Garantie ermöglicht flexible Finanzierungsbedingungen für KMU und etwas größere Midcap-Unternehmen, die sich auf Forschung und Innovation spezialisiert haben.

Die TBC Bank hat auch Kredite mit der Europäischen Investitionsbank unterzeichnet. Auf 81 Millionen Euro beläuft sich das Volumen seit 2018. Darunter fällt etwa die jüngste Aufstockung der Covid-19-Soforthilfen für KMU im Rahmen der EU-Initiativen Team Europe und EU4Business. 25 Millionen Euro wurden im Dezember 2020 unterzeichnet. Finanziert werden diese Kredite und Garantien durch die Europäische Kommission im Rahmen des EU-Außenmandats – eine Rahmenvereinbarung, die die meisten Finanzierungen der EIB-Gruppe in Georgien abdeckt.

CHANCEN SÄEN, ERFOLG ERNTEN

Moldaus Landwirtschaft besteht fast ausschließlich aus kleinen und mittleren Betrieben. Dank unseres Projekts sind sie wettbewerbsfähiger im eigenen Land und vielseitiger im Export

Die beiden moldauischen Betriebe Sandunelu und Europlant erkannten eine Marktlücke für heimisches Gemüse. Was ihnen fehlte, war die Finanzierung. Produktionserweiterungen und Maschinen, um große Mengen von Gemüse zu waschen, zu sortieren, zu verpacken, zu etikettieren und zu lagern, kosten viel Geld. Für einen Kredit fehlen kleinen Betrieben aber die Sicherheiten. Den beiden landwirtschaftlichen Kleinerzeugern griff das Programm „Fruit Garden of Moldova“ unter die Arme. Es fördert Unternehmen über Partnerbanken. Mit der Finanzierung der EIB konnten sie expandieren – und kommen jetzt besser aus der Coronakrise.

Für Landwirtinnen und Landwirte in Moldau war 2020 ein schwieriges Jahr: Zu einer Dürre kam die Covid-19-Pandemie hinzu. Normalerweise fallen 552 Millimeter Niederschläge im Jahr, zwischen September 2019 und August 2020 waren es nur 218 Millimeter. Aufgrund der Pandemie hatten die Bauern große Schwierigkeiten, ihre Produkte frisch auf den Markt zu bringen, und der Export war eingeschränkt. „Covid-19 hat gravierende Folgen für Landwirtschaft und Gartenbau in Moldau“, erklärt Sebastien Collot, EIB-Ingenieur in der Abteilung Bioökonomie. „Die Teilnehmer des Programms konnten schneller liefern und auf neue Produkte umstellen.“

Mit ihren neuen, modernen Verarbeitungsanlagen waren Sandunelu und Europlant gut gegen Corona gewappnet. Da die Straßenmärkte landesweit geschlossen waren, griffen die Verbraucher eher zu abgepacktem Gemüse. Die beiden Firmen konnten dank moderner Sortier- und Verpackungstechnik und genug Lagerkapazitäten die Nachfrage decken – ihr Umsatz zog deutlich an. Und die Arbeiterinnen und Arbeiter konnten den Sicherheitsabstand einhalten.

Die technische Hilfe der EIB geht sogar noch weiter: Projektberater begleiten die Bauern und anderen Akteure in der Wertschöpfungskette des Gartenbaus durch das gesamte Kreditantragsverfahren. Das Projekt „Fruit Garden of Moldova“ hat neue Investitionen kleiner Betriebe in Lebensmittel und Landwirtschaft angeschoben. Dieses Jahr wurden deutlich mehr Obst und Gemüse in die Europäische Union verkauft, trotz Pandemie und Dürre.

Sandunelu baut Karotten, Zwiebeln und Rote Bete an. Der Betrieb erhielt von der Mobiasbanca 492 000 Euro, hinter denen die Europäische Investitionsbank steht, sowie Beratung der EIB bei der Vorbereitung des Kreditantrags. Bei Europlant wachsen Zwiebeln und Kartoffeln. Für den Bau eines Lagers nahe der moldauischen Hauptstadt Chișinău bekam der Betrieb über die ProCredit Bank nicht nur 720 000 Euro von der EIB, sondern auch eine Garantie für 50 Prozent des Betrags, und das ohne Extrakosten für den Kreditnehmer.

Im Mittelpunkt des Programms „Fruit Garden of Moldova“ steht der Gartenbau: Es soll die Qualität von frischem und verarbeitetem Obst und Gemüse verbessern, vom Feld bis zum Verbraucher. Die Europäische Union will damit den Handel und das Wirtschaftswachstum des Landes ankurbeln. Schwerpunkte sind Landwirtschaft und ländliche Entwicklung.

WIRKUNG UNTER DER LUPE

Die Europäische Investitionsbank unterstützt weltweit Projekte, die das Leben der Menschen verbessern. Wir verbessern dabei auch die Projekte selbst. Um das zu messen, bewerten wir die Ergebnisse im gesamten Projektzyklus. Und wir schauen uns an, welchen Beitrag wir im Sinne der finanziellen Vorteile, des Katalysatoreffekts und unserer technischen Hilfe leisten.

Für ein möglichst vollständiges Bild kombinieren wir drei Methoden: Wir erfassen bei jedem Projekt die Ergebnisse und unseren Beitrag. Bei ausgewählten Projekten und Instrumenten untersuchen wir die Wirkung im Detail. Und mit makroökonomischen Modellen bilden wir die volkswirtschaftliche Wirkung unserer Finanzierungen ab.

AUF DEN FOLGENDEN SEITEN ERFAHREN SIE MEHR ÜBER DEN BEITRAG DER EIB UND DIE ERGEBNISSE UND WIRKUNG UNSERER PROJEKTE:

55 WIE WIR ERGEBNISSE UND WIRKUNG ERFASSEN

57 ERWARTETE ERGEBNISSE NEUER PROJEKTE

60 BEITRAG DER EIB ZU NEUEN PROJEKTEN

62 ERMITTLUNG DER CO2-BILANZ

63 MAKROÖKONOMISCHE WIRKUNGSMODELLIERUNG

64 ERGEBNISSE ABGESCHLOSSENER PROJEKTE

67 DETAILLIERTE WIRKUNGSSTUDIEN

69 FINANZIERUNGSVOLUMINA

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
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129 s. 16 illüstrasyon
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9789286150517
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