Kitabı oku: «Noch mehr Lächeln auf vier Beinen», sayfa 2
Wer ist hier der Boss?
von Mo Berlitz
Ein Anruf zwei Tage vor Weihnachten. Im Tierheim von X sitzt ein ausgesetzter Akita-Jungrüde und braucht dringend eine Pflegestelle über die Feiertage. Und weil ich doch am nächsten dran wohne, schon eine Akitahündin und somit Erfahrung habe, da könnte ich doch vielleicht?
Naja, nah dran? … Schlappe 150 km … Und zwei Tage vor Weihnachten hat man ja auch was anderes zu tun! … Und überhaupt will ich keinen zweiten Hund … Und schon gar keinen Rüden!
Andererseits hat man zwei Tage vor Weihnachten für ein gutes Werk ein offenes Herz … Und der arme kleine verlassene Hund? Und es ist ja auch nur über die Feiertage …
Also fahre ich mit Mann und Akitahündin einen Tag vor Weihnachten nach X, und wenn die Akitahündin mit dem Akitarüden kann, dann darf er mit – aber nur über die Feiertage!
Im Tierheim hören wir erst mal die Geschichte des Findelkindes. Ein Polizist ging mit seinem Hund spazieren, sah auf einer weiß verschneiten Wiese einen schwarzen Fleck, der sich bewegte – ein junger Hund – und brachte ihn ins Tierheim. Dort wurde der kleine, verschüchterte Kerl zu einem älteren, souveränen Retrieverrüden ins Gehege gesetzt, damit er nicht allein wäre und Zutrauen fassen könne. Nach einiger Zeit schaute man nach den beiden. Da kauerte der »souveräne« Retriever ängstlich in einer Ecke und vor ihm stand drohend aufgebaut der »verschüchterte Kleine«.
Also wurde der offenbar doch nicht so Verschüchterte in die Futterküche verbannt. Einige Zeit später schaute man wieder nach ihm – da hatte er die Küche umgeräumt.
Daraufhin rief man eine dem Tierheim bekannte Akitabesitzerin an und fragte nach einer Pflegestelle. Die rief mich an. Und so standen wir jetzt vor dem Rabauken und überlegten, ob wir uns den wirklich antun sollten. Aber Alewa fand ihn ganz in Ordnung – also durfte er mit. Aber nur über die Feiertage!
Zuhause angekommen, wusste der Jungspund wie ein Wolf auf der Suche nach einem neuen Revier sofort, worauf es ankommt: erstens einen geschützten Schlafplatz und zweitens gesicherte Futterversorgung.
Der Schlafplatz war schnell gefunden – 1. Stock vorne rechts im Eckzimmer, die Kudde neben dem Menschenbett, schön weich mit Schaffell gepolstert, das wär’s. Ein Satz, ein paar Mal um die eigene Achse gedreht und – plumps – da lümmelte er.
Und rums – da flog er. Das von ihm ausgewählte Bett gehörte nämlich schon jemandem: Alewa. Und die ist, was ihr Eigentum angeht, sehr eigen und teilt nicht gerne. Also griff sie sich den Frechdachs und warf ihn aus ihrem Bett. Da saß er nun auf dem harten Boden und schüttelte sich – der Versuch war fürs Erste gescheitert.
Aber vielleicht klappte es ja mit dem Futter besser. Also wieder runter ins Erdgeschoss, kurz gewittert und da vorne links neben der Haustür, da roch es so verführerisch, das musste sie sein! Tatsächlich, die Küche. Rein ins Paradies, eine Erkundungsrunde gedreht, Blick in alle Ecken, Nase in alle Schränke, Pfoten auf die Bank, da – der Napf! Nase rein – bloß Wasser! Gibt es hier keinen Napf fürs Futter? Egal, der kommt noch, erst mal die Immobilie sichern. Er stellte sich breitbeinig und besitzergreifend mitten in die Tür und verkündete knurrend: »Ab sofort gehört die Küche mir!«
Aber da hatte er die Rechnung ohne die Wirtin gemacht. Ein roter Blitz, ein Sprung, ein Drachenfauchen, ein entsetzter Schrei, ein Winseln – Alewa hatte ihm mit dem Eckzahn ein Ohr an die Küchentür genagelt.
Seit damals sind hier die Fronten geklärt – Alewa ist die Chefin und Kuma, der Pflegehund »nur über die Feiertage« hat die Rangordnung akzeptiert.
Gefühlte Temperatur
von Anke Schober
Wozu braucht ein Hundebesitzer ein Thermometer?
Als Besitzer von drei wundervollen, aber völlig unterschiedlichen Hunden versucht man aus Liebe ab und an auf jeden Charakter einzugehen. Darum laufen wir unsere Hunderunden häufiger mit jedem einzeln.
Münstedt +2 Grad
Winterjacke, Handschuhe an, Schal rum und Mütze auf – Cooper ist der Erste. Der Husky legt sich ins Geschirr, seine Muskeln arbeiten, wir rennen los. Der Schweiß fließt mir den Rücken runter in die Poritze, auf dem Gesicht bilden sich Perlen, der Kopf ist hochrot unter der schönen warmen Mütze.
Es gibt keine Pause! Immer volle Spannung am Bauchgurt, man keucht, man japst. Die Hände, arbeitslos, hängen pitschnass vom Schweiß in den Handschuhen. Nach 30 Minuten ist die Runde vorbei. Die gefühlte Temperatur beträgt +25 Grad – mit Mütze, Schal und Handschuhen, versteht sich.
An der Tür steht erwartungsvoll Laki, Border-Collie-Labrador-Schnauzermischling, und wedelt.
Münstedt +2 Grad
Das Tempo wechselt zwischen schnellem Gehen und Rumstehen. Also ist es im Winteroutfit auch abwechselnd mal kalt, mal warm. Nach 40 Minuten erreiche ich unser Heim mit einer gefühlten Temperatur zwischen 0 und +10 Grad.
Dort erwartet uns geduldig und gelassen Miko, der freundliche Akita.
Münstedt +2 Grad
Ohne Schal, Handschuhe und Mütze – ist alles verschwitzt – geht es in Runde 3.
Jedes Pinkelplätzchen wird untersucht, ein Schritt vor, ein Schritt zurück. War dieser Grashalm gestern schon so krumm?
Akita schnüffelt, Akita untersucht, Akita denkt nach, Akita setzt sich hin und kratzt sich. Jedes Meterchen dauert eine Ewigkeit. Die Hände werden an der Leine kalt und gefühllos. Die Ohren tun weh und leuchten rot. Ich stehe da und bibbere vor Kälte.
Es war vor einer Stunde ganz sicher nicht soooooo kalt. Der Akita untersucht seine Umgebung in aller Ruhe weiter. Da ich als Besitzer ja Zeit habe, durchkrame ich mit den abgestorbenen, kribbelnden Händen meine Jackentaschen nach Eukalyptusbonbons, Labello und Taschentüchern. Wir schlendern weiter, denn jeder Hund soll ja auch mal seine Zeit für sich alleine haben …
Dank des lieben Akitas fallen mir jetzt bei der dritten Runde manche Dinge auf. Die Rüben wurden vom Feld geholt, die ersten Bäume gefällt und aufgestapelt und ein Hund aus dem Dorf hatte nach dem Genuss von einem Knochen Verstopfung.
Nach 70 Minuten komme ich völlig durchfroren zurück. Die gefühlte Temperatur liegt bei -25 Grad … ohne Mütze, Schal und Handschuhe, versteht sich.
Ratet mal, was der Blick aufs Thermometer sagt?
Münstedt +2 Grad
Nach einem kurzen »In-mich-Gehen« entscheide ich mich, die tatsächliche Temperatur zu ignorieren, und koche mir nach der gefühlten einen Glühwein.
Beim nächsten Mal laufe ich als Letztes mit Cooper, dann setze ich mich sicherlich im Bikini auf die Terrasse und trinke Eistee!
Marotten
von Heinz Penndorf
Marotten sind gelegentlich nervig, Marotten sind manchmal lästig, Marotten sind hie und da liebenswert. – Marotten sind Teil der Persönlichkeit.
Jeden Morgen startet Kiyo als Letzter von acht Akitas zu seinem Rundgang im Garten. Er hat eine Menge zu tun … Sich zu erleichtern, zum Beispiel, aber auch »die Zeitung« zu lesen, das heißt, alle Gerüche auf Neuigkeiten zu überprüfen und natürlich auch bei den Pferden, Eseln, Schafen und Hühnern nach dem Rechten zu sehen. Ist dies alles zu seiner Zufriedenheit erledigt, öffnet er eine der Türen und kommt zurück ins Wohnzimmer, wo sein Frühstück auf ihn wartet. Das ist der Ablauf eines »normalen« Morgens.
Ein Tag in der Woche ist aber nicht normal, es herrscht ein strenger Fastentag. Wozu sollte er es da eilig haben zurückzukehren? Kiyo sieht dazu nicht den geringsten Grund. Er öffnet wie gewohnt die Außentüren, denkt aber gar nicht daran hereinzukommen. Er legt sich lieber vor die Küchentür und wartet. Worauf denn? Na, auf Herrchen, der ist nämlich sein Partner bei seiner Marotte, ohne ihn funktioniert sie nicht. Der weiß das und geht bei geöffneter Tür zur Leckerlibox. Getrockneter Pansen ist da drin und getrockneter Fisch und andere Köstlichkeiten. Kiyo beobachtet scheinbar gelangweilt, ist aber höchst konzentriert, denn Herrchen kommt mit einer Leckerei in der geschlossenen Faust zu ihm und lässt ihn schnüffeln – schließlich muss Kiyo ja wissen, ob es sich lohnt zu kommen oder nicht, denn wegen ein wenig Trockenfutter oder Ähnlichem käme er niemals.
Nachdem er den Pansen gerochen hat, ist er sehr aufmerksam. Herrchen wirft den Belohnungshappen in die Küche auf den Boden … ein genauer Blick von Kiyo … zu klein das Stück … aufstehen lohnt sich nicht. Brav holt Herrchen noch ein Stückchen, diesmal etwas größer, und wirft es zu dem anderen. Gut, das kann ein Akita akzeptieren. Wie der Blitz ist der Rüde in der Küche, frisst die beiden Stücke und legt sich genüsslich zu Herrchen neben den Herd. Er sieht sehr zufrieden mit sich und der Welt aus. Darf er doch auch sein.
Herrchen ist genauso zufrieden, denn manchmal kann auch der Stärkere nachgeben, wenn er dazu noch der Klügere ist. Tja Kiyo, so ist das nun mal.
»Sagen Sie, warum erziehen Sie Ihre Hunde nicht? Meinen gewöhne ich solche Unarten ab!«
»Unarten erziehe ich meinen Hunden doch auch ab.«
»Warum dann nicht auch diese?«
»Weil es keine Unart ist, sondern eine Marotte.«
»Haarspalterei!«
»Nein, eine Unart ist etwas, was uns ärgert oder nervt, eine Marotte bringt uns zum Schmunzeln. Wie manches empfunden wird, hängt wohl von der Großzügigkeit des Beobachters ab. Oder sind Sie da anderer Meinung?«
Kiyo
Ken und sein Sofageheimnis
von Gabriela Richard
Ken ist ein 10-jähriger gestromter Akitarüde. Wir haben ihn selbst gezüchtet und er lebt zusammen mit Jojo, einer roten 8-jährigen Akitahündin bei uns im Haus. Ken und Jojo sind, wie die meisten Akitas, am liebsten in unserer Nähe, daher wandern sie unermüdlich von Raum zu Raum, wenn wir diesen wechseln.
Arbeite ich im Büro, liegt Jojo unter einem kleinen Tisch auf ihrer Decke und Ken entweder unter meinem Schreibtisch oder vor dem Büroschrank.
Sind wir in der Küche, liegen die beiden mitten im Raum, dort wo man am häufigsten über sie herübersteigen muss.
Anders ist es im Wohnzimmer. Nachdem Ken eines Nachts festgestellt hat, dass er auf dem Sofa viel bequemer liegt als auf einer Decke oder dem Teppich, versucht er diesen Ort möglichst frühzeitig am Abend zu erobern.
Während es sich Jojo schnell auf ihrer Decke bequem macht, wenn ich abends den Fernseher anschalte und es den Hunden klar wird, dass ich den restlichen Abend vor dem Fernseher verbringe, legt sich Ken auf den Teppich vor dem Sofa. Er weiß, dass er nicht auf das Sofa darf, aber auch nach zehn Jahren gibt er die Hoffnung nicht auf, dass ich eines Tages doch noch meine Meinung ändere.
In für ihn angemessenen Abständen – so etwa alle 30 Minuten – steht er auf, streckt sich und verlangt eine Streicheleinheit. Während er gestreichelt wird, stellt er immer wieder probeweise eine Vorderpfote auf das Sofa. Es könnte ja sein, dass ich doch weich werde und er sich zu mir auf das Sofa legen darf.
Wie immer sage ich »Nein«, er nimmt die Pfote mit resigniertem Blick vom Sofa und rollt sich wieder auf dem Teppich ein. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrfach an unseren Fernsehabenden.
Wenn ich dann den Fernseher ausschalte und mich auf den Weg nach oben mache, rollt sich Jojo wieder auf ihrer Decke zusammen und Ken folgt mir pflichtschuldig zur Treppe. Hat er sich jedoch davon überzeugt, dass ich tatsächlich nach oben ins Bett gegangen bin, kehrt er ins Wohnzimmer zurück und erobert sein Sofa.
Ken erobert das Sofa
Woher weiß ich das? Weil ich ihm schon einige Male hinterhergeschlichen bin und ihn schnell wieder vom Sofa gescheucht habe. Ohne großes Aufheben springt er dann herunter und legt sich auf den Teppich, um mit Sicherheit das Sofa wieder zu besteigen, wenn ich schlafen gegangen bin.
Doppelseitiges Klebeband hilft, solange es dort angebracht ist. Sobald es entfernt wird, schläft Ken wieder auf seinem Lieblingsplatz. Kisten, Kartons oder andere große Gegenstände werden vorsichtig zur Seite geschoben, damit man doch noch ein Plätzchen findet, und Kissen dienen nur als zusätzlicher Luxus für den Kopf.
Wenn ich morgens nach unten komme, begrüßen mich beide Hunde freundlich an der Treppe. Nur ein versehentlich auf den Boden gefallenes Kissen zeugt gelegentlich von Kens nächtlichem Sofaerlebnis.
Mittlerweile haben wir einen Kompromiss gefunden. Das Sofa gehört mir, wenn ich abends fernsehe. Sobald ich jedoch nach oben ins Bett gehe, darf Ken sein kleines »Geheimnis« hüten.
Ein Akitaleben
Zur Erinnerung an meine alte Choice (11. 07. 1999 - 13. 05. 2014)
von Christiane Lorra
An einem heißen Julitag erblickte Choice als Erste von vier Welpen das Licht der Welt. Es war der dritte und letzte Wurf meiner Hündin Toya. Vater Yozan, ein lmportrüde aus Japan, wohnte in Holland.
Choice hatte zwei Schwestern und einen Bruder. Für mich stand fest, ein Mädchen bleibt bei uns. Ich höre noch die Worte des Vorsitzenden des Akita Clubs, ob diese Entscheidung wohl züchterisch richtig sei. Er sollte recht behalten, wie sich später herausstellte;-).
Ich ließ mein Herz sprechen und schaltete den Verstand aus.
Choice blieb und entwickelte sich, wie auch die Geschwister, so gar nicht in Richtung väterliches Aussehen. Die Hauptzuchtwartin des Akita Clubs »drohte« scherzhaft schon mit einem Gentest. Trotzdem setzte ich meine Hoffnung für die Zucht in Choice.
Während der ersten Hitze war sie gegenüber fremden Rüden äußerst ablehnend. Sogar ihr geliebter Halbbruder Benkei musste Abstand halten. Bei den nächsten Läufigkeiten wird alles anders, so dachte ich. Ihre Mutter schmachtete schließlich jedem Rüden hinterher, wenn sie läufig war.
Bei Choice hingen die erzieherischen Zügel sehr locker – mein Fehler – und sie nutzte dies gnadenlos aus. Nicht nur die Jagd war ihre Leidenschaft, sondern auch das Einparfümieren mit uns äußerst unangenehmen Düften.
Auf einer Wanderung mit Mann und Hunden folgte Choice auf einem Feld einem Güllewagen in Aktion. Von oben ließ sie sich so richtig einsprühen, mein Brüllen ignorierte sie. Als wir später in der Nähe eines Baches kamen, bat ich, mehr im Spaß, meinen Mann, den Hund doch dort zu baden. Er hat es tatsächlich gemacht. Nur mit Unterhose bekleidet, tauchte er Choice in die Fluten. Welch ein Held!
Choice war ein dreiviertel Jahr alt, als wir Lubmin besuchten. Sie, Benkei und Mama Toya begleiteten mich. Bei einem Ausflug auf die Insel Usedom jagte Choice vom Strand ein Kaninchen in den Wald und verschwand dort. Zwei Stunden lang suchten wir nach ihr. Sie blieb verschwunden. Es wurde dunkel und ich immer verzweifelter, wollte ich doch ohne Choice die Insel nicht verlassen. Plötzlich sah ich ein älteres Paar am Strand und neben ihnen einen Hund, der sich genüsslich streicheln ließ: Choice!
Choice
Sie ließ mich ihre Erziehungsdefizite öfters spüren. Also beschloss ich, wie bereits mit Toya und Benkei, die Begleithundeprüfung zu machen. So war ich gezwungen, mit ihr zu arbeiten; ein ehrgeiziges Unternehmen, wie sich schnell herausstellte: Choice hatte keinen Bock auf die Übungen.
Dennoch meldete ich uns beide zur Prüfung an. Unter den strengen Augen des VDH-Prüfers absolvierten wir den Part mit Leine ganz gut.
Der Teil ohne Leine begann mit einem Fiasko. Choice sah nur noch den Ausgang des Platzes und weg war sie. Mir standen die Schweißperlen auf der Stirn. DAS war es jetzt, dachte ich. Der Prüfer, äußerst tolerant, gab uns noch eine Chance: Ich durfte den Hund zurückholen, ihn dabei aber nicht anfassen. Nie wieder habe ich soooo viel Motivation bei einem Hund eingesetzt wie an diesem Tag. Wir haben bestanden!
Nach der Zuchtzulassung sollte Choice von einem auserwählten Rüden gedeckt werden. Wir machten uns auf die Hochzeitsreise. Voller Vorfreude erreichten wir das Ziel. Und dann – peinlicher konnte es für mich kaum sein: Choice entwickelte sich zur Furie, sie hätte den Rüden am liebsten gekillt! Total gefrustet fuhren wir nach Hause. Dieses Verhalten zeigte Choice bei verschiedenen Rüden jedes Mal. Ich hatte den Eindruck, Hitzen sind ihr ein Gräuel. Im Alter von fünf Jahren ließ ich sie kastrieren. Es war die richtige Entscheidung.
Choice war nie krank und bis ins hohe Alter hat sie die Begeisterung fürs Jagen nicht verloren.
Choice wollte leben, fühlte sich im Rudel wohl, fraß gut, konnte aber zuletzt nur noch schwerlich laufen und stehen. Ich sah keinen anderen Ausweg, als sie über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen, was mir bei ihr besonders schwer fiel.
Sie wird, wie alle unsere Hunde, immer einen Platz in unseren Herzen haben!
Welpe und Junghund
Hängeöhrchen
kuscheliges Fell
unschuldiger, treuer Blick
frisst Schuhe, Teppich, Möbel
Satansbraten
Frühstücksrunde mit Kollegen
von Anke Schober
Ich bin stolze Welpenbesitzerin einer vier Monate alten Akitahündin! Ich liebe meinen kleinen Welpen! Und ich habe sehr nette Kollegen! Die fragen auch oft nach meinem Welpen … Ich habe keine Ahnung, was heute passiert ist, vielleicht hatte ich einfach nur einen langen Dienst auf dem Buckel. Aber ich glaube, die Ausrede gilt nicht.
Morgendliche Hauptarbeit geschafft, alle Bewohner gewaschen, wir sitzen am Frühstückstisch. »Anke, wie geht es deiner Kleinen?« Als stolze Welpenbesitzerin, die ihren Welpen ja so liebt, sprudelt es nur so.
»Wir haben gestern vier Stunden ausgehalten und keinen Bach in die Küche gemacht! Und wir haben den vierten Zahn verloren! Aber wir fressen immer noch laufend Steine oder kauen Walnussschalen!«
Ich plapperte und plapperte und plapperte, ohne Luft zu holen, und als ich fertig war, herrschte kurze Zeit völlige Stille. Eine Kollegin fragte dann sehr freundlich: »Wie ist es denn, wenn man mit fast 48 Jahren die ersten Milchzähne verliert?« Ohrenbetäubendes Gelächter! Alles brüllte, krümmte sich auf seinen Stühlen und wischte Tränen aus dem Gesicht! Ich war etwas geschockt und überlegte, ob meine Kollegen kurzfristig alle wahnsinnig geworden sind. Nach Sabines erster Frage überholten sich dann alle gegenseitig!
»Anke, das ist toll, dass ihr immer alle Mahlzeiten auffresst und danach noch um Coopers Napf drei Quadratmeter den Fußboden sauberleckt! Was sagt deine Waage denn dazu?«
»Anke, gab es von deinem Mann jemals Einwände, dass ihr einen Bach in die Küche macht? Wischt er das dann alles weg?«
»Anke, warum habt ihr Cooper denn in die Eier gezwickt?«
Kommen Menschen erst mal in Stimmung … Die halbe Stunde Frühstückspause war ein einzig kreischender, brüllender Weiberhaufen. Und mittendrin saß ich als stolze, liebende Welpenbesitzerin. Der krönende Abschluss war die Aussage: »Ihr habt es alle gehört! Anke hat gesagt, wir werden jetzt erwachsen!«
Ich habe jetzt fünf Tage frei und werde an meiner Formulierung arbeiten, denn so was passiert mir nicht noch einmal. Und für jeden, den es interessiert: Miharu war gestern vier Stunden dicht! Miharu hat schon vier Zähne verloren! Miharu frisst alles auf! Miharu hat Cooper in die Eier gezwickt! Miharu wird erwachsen!
Cooper mit Miharu
Gesellschaft für Brindel – das Doppelpack zieht ein
von Margareta Proksch
Im Sommer 2010 reifte in uns der Entschluss, unserem Rüden Brindel eine Gefährtin zuzugesellen. Schnell hatten wir Züchter gefunden, die Akita-Welpen abzugeben hatten. Dass wir dann zwei Mädels nahmen statt nur einem, ist sicher ungewöhnlich und auch mit viel Arbeit verbunden, aber unsere Tochter hatte den Sommer über Zeit und wollte uns bei der Eingewöhnung und Erziehung der Kleinen helfen.
Wir planten alles sehr sorgfältig. Der Einzug der beiden neun Wochen alten Akita-Schwestern Hime und Pippa und die erste Begegnung mit dem Jungrüden Brindel (1,5 Jahre) sollten in Ruhe, harmonisch und stressfrei für alle Beteiligten, Hunde sowie Menschen, verlaufen. Das Kennenlernen sollte auf neutralem Boden, sprich auf der Straße vor unserem Haus stattfinden.
Eine unserer Töchter und ihr Freund hatten sich bereit erklärt, einen langen, abwechslungsreichen Spaziergang mit Brindel zu machen, um ihn auszupowern. Die übrigen Familienmitglieder wollten sich das Abholen der kleinen Akita-Mädels bei den Züchtern nicht entgehen lassen und kamen mit.
Über Handy-Kommunikation klappte die Absprache perfekt; wir parkten in dem Moment vor unserem Haus, in dem Tochter und Freund mit Brindel die Straße entlang auf uns zukamen.
Und in dem Moment scheiterte unser schöner Plan.
Ein junger Akitarüde ist mit einem zweistündigen, abwechslungsreichen Spaziergang keineswegs auszupowern! Unser Brindel jedenfalls kam energiegeladen in großen Sprüngen und laut bellend auf uns zugedonnert, um die fremden Wesen vor seinem Grundstück zu inspizieren. Vor allem Hime, die weiße, war ihm unheimlich.
Wie der Blitz hatten sich die beiden Mädels aus ihren Halsbändern gewunden und waren unter dem Auto verschwunden. Pippa, die kleinere, mutigere der beiden, steckte aus ihrem sicheren Versteck den Kopf hervor und keifte und gilferte Brindel an.
Wir schafften den Rüden ins Haus. Nun war guter Rat teuer.
Das Wichtigste war erst einmal, die Mädels unter dem Auto hervorzuholen. Einer aus der Familie meinte, es würde zur Deeskalation beitragen, sich auf den Boden zu setzen.
Also verteilte sich die gesamte Familie um das Auto, setzte sich auf die Straße und versuchte die verschüchterten Welpen durch Leckerlis und liebe Worte hervorzulocken. Und natürlich kamen in diesem Moment auch alle Nachbarn vom Wochenendeinkauf zurück und wunderten sich über unser Sit-in. Als Erste traute sich Pippa hervor, Hime brauchte länger, um sich zu beruhigen, fasste sich dann aber auch ein Herz und folgte ihrer Schwester.
Im eingezäunten Garten fand die zweite Begegnung zwischen Brindel und den beiden Kleinen statt; wie beim ersten Mal reagierte er sehr argwöhnisch auf die weiße Hime, während er mit der brindelfarbenen Pippa schon vorsichtig Kontakt aufnahm. Die ließ sich aber auch nichts von ihm gefallen und gab ihm immer kräftig Kontra.
Was sich damals schon in den ersten Sekunden ihrer Begegnung bei den drei Hunden an Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen abzeichnete, hat sich bis heute, 4 Jahre später, nicht geändert, nur noch klarer und deutlicher entwickelt.
Die kleine, zierliche, temperamentvolle Pippa ist die Chefin des Rudels, um die sich alles dreht. Mit dem immer noch tapsigen Rüden Brindel verbindet sie eine tiefe Rauf- und Bolzgemeinschaft; sie sind sich einig im Unfug- und Blödsinnmachen. Ihrer Schwester Hime ist sie nach wie vor sehr zugetan, sie liebt sie heiß und innig und zeigt ihr das durch zärtliches Schlecken von Augen und Ohren, auch wenn Hime das nicht immer schätzt. Hime dagegen nimmt sich eher zurück, ist reserviert und wartet ab. Einer guten Rauferei mit Pippa und Brindel ist sie aber auch nicht abgeneigt. Und wenn Pippa ihren Chefsessel nach ihrer Läufigkeit räumt, weil sie ein paar Wochen den Blues hat und ihre Tage unter dem Bett verbringt, rückt Hime auf den verwaisten Posten nach, fängt Spiele an und gibt im Rudel die Marschrichtung vor; so lange, bis Pippa ihre gewohnte Laune wiedergefunden hat.
Dann zieht Hime sich wieder ins zweite Glied zurück, wahrscheinlich innerlich froh, ihre Führungsrolle abgeben zu können.
Pippa und Hime