Kitabı oku: «Noch mehr Lächeln auf vier Beinen», sayfa 3
Runter geht’s
von Beate Pürner
Anfang Februar 2008 zieht Oskar bei uns ein, 10 Wochen alt, ungewisser Abstammung mit viel Husky und Malamute und ein bisschen Akita drin. Unser Glück ist groß.
Rasch erobert Oskar seinen neuen Lebensraum und wir räumen: Schuhe in den Schuhschrank, Zeitungen auf den Schrank, den Wäschekorb auf den Tisch. Es gilt, die Wohnung welpensicher zu machen. Zwei Schutzgitter werden gekauft. Treppensteigen ist bei Welpen nicht angesagt, um die Gelenke zu schonen. Vorerst klemmen wir das eine Gitter im 1. Stock am oberen Ende unserer Treppe zwischen die Seitenwände.
Phase 1:
Hund wird getragen
Tagsüber tragen wir Oskar über die fünf Treppenstufen, die zum Hauseingang führen. Abends tragen wir Oskar die Treppe hinauf in den Schlafbereich. Oben angekommen, beugen wir uns über das Treppengitter und setzen ihn an der Flurseite ab. Dann heben wir erst das eine Bein über das Gitter und dann das andere – mit viel Schwung und mit sportlichem Einsatz.
Das Türgitter entpuppt sich als nicht so geeignet: Einklemmen zwischen Wand und Treppenharfe geht nur mit viel Krafteinsatz, Entklemmen nur mit einem kräftigen Ruck und darunter leidet die Tapete. Also bleibt das Gitter immer »drin«.
Morgens ist die Trageprozedur schwierig. Da muss ich mit geschwungenem Bein eine Treppenstufe tiefer landen: ein gefahrenvolles Unterfangen. Also stütze ich mich mit der einen Hand an der Seitenwand oder dem Treppengeländer ab, in der anderen halte ich unseren Oskar. Nach einigen Tagen gefällt Oskar dieser Vorgang nicht mehr: Er windet sich nach Welpenart und möchte sich befreien. Gott sei Dank ist er noch so klein, dass ein fester Handgriff genügt, um ihn sicher zu halten.
Phase 2:
Hund wird immer noch getragen
Welpen großer Rassen wachsen sehr schnell. Mit drei Monaten wiegt Oskar 17 kg bei einer Schulterhöhe von etwa 44 cm. Mühelos windet er sich aus der Hand. Wir ändern das Verfahren fürs Runtergehen: Ich stehe auf der einen Seite des Treppengitters, mein Mann auf der anderen und Oskar wird mit beiden Händen über das Treppengitter gereicht. Schwierig wird es, wenn ich allein mit Oskar bin. Ich klettere abwärts über das Gitter. Oskar sitzt derweil auf der Flurseite und wartet. Dann beuge ich mich über das Gitter, hebe Oskar herüber und trage ihn nach unten. Das klappt. Zumindest einige Tage lang, bis Oskar ein neues Spiel entdeckt: Man muss ja gar nicht vorm Gitter sitzen bleiben. Während ich meine Beine über das Gitter schwinge, setzt er sich außerhalb meiner Reichweite hin. Gut Zureden und Leckerchen locken ihn nur für kurze Zeit zum Gitter.
Jetzt sind Geduld und gute Nerven angesagt. Ich gehe alleine die Treppe hinab. Irgendwann möchte Oskar auch runter und fiepst. Wenn sein Wunsch, nach unten zu kommen, größer ist als sein Spieltrieb, kann ihn ganz schnell über das Gitter heben, aber es gibt auch andere Tage …
Phase 3:
Hund »treppelt« ein bisschen, wird meist noch getragen
Unten an der Treppe haben wir das zweite Gitter noch nicht befestigt: Unser kluger Oskar weiß wohl, dass er nicht alleine nach oben gehen soll. Die fünf Stufen zum Hauseingang läuft er jetzt selbst rauf und runter. Mühelos.
Phase 4:
Hund darf jetzt »treppeln«, will aber nicht
Oskar wächst weiter. Inzwischen wiegt er 20 kg. Unter der Woche bin ich allein mit Oskar zuhause. Das Hoch- und Runtertragen und das Drüberheben werden beschwerlich. Also entscheidet der Familienrat: Das Gitter oben kommt weg. Ich freue mich über den hindernislosen Weg.
Oskar freut sich nicht. Es stellt sich heraus, dass er sich nicht auf die Treppe traut, weder von oben nach unten noch von unten nach oben. Woran das wohl liegt? Durch unsere Treppe kann man hindurchgucken (wie in den meisten Reihenhäusern). Wir vermuten, dass Oskar der Blick »in die Tiefe« unheimlich ist.
Phase 5:
Wir experimentieren
Wir locken ihn mit Leckerchen. Fehlanzeige. Leckerchen holt er sich nur von der 1. und 2. Stufe, seine Hinterläufe verweilen auf dem normalen Fußboden. Er streckt sich ideenreich, um an das Leckerchen auf der 3. Stufe zu gelangen, aber er bewegt seine Hinterläufe keinen Millimeter vom Fußboden weg.
Also befrage ich unsere Mailingliste akita-de-l. Ich erfahre, dass es auch andere Hunde gibt, die Treppen nicht gerne benutzen. Die vielen Tipps beherzigen wir:
– mit Geschirr und Leine über die Treppe führen,
– in die Mitte der Treppe tragen und dort allein lassen,
– ganze tolle Leckerchen in der Mitte der Treppe platzieren,
– einen treppenerfahrenen Hund vorgehen lassen,
– Decken über die Treppe legen, die offenen Zwischenräume mit Pappe abdichten.
Nach einer Weile läuft Oskar zumindest von oben nach unten. Aber nichts fruchtet, damit Oskar von unten nach oben klettert.
Phase 6:
Hund »treppelt« rauf und runter in neuer Umgebung
Im Sommerurlaub verblüfft uns Oskar. Nach zwei Tagen läuft er im Ferienhaus die Treppe freiwillig in beide Richtungen. Warum? Unsere Vermutung: Die Treppe ist nicht offen zwischen den Stufen und die ersten drei Stufen am Fuß der Treppe führen geradeaus, erst dann kommt der Bogen.
Phase 7:
Hund »treppelt« in alter Umgebung nur runter
Zurück zuhause, das alte Spiel: Runter geht’s, rauf nicht. Abends legen wir Oskar sein Geschirr an und ziehen ihn die Treppe hoch. Nach einigen Tagen brauchen wir ihn nur noch die ersten drei Stufen zu ziehen, dann läuft er die restlichen entspannt hoch. Noch ein paar Tage und wir brauchen das Geschirr nicht mehr, sondern ein locker um seinen Hals gelegtes Halsband reicht, um ihn über die drei Stufen hinwegzuführen.
Dafür ist es jetzt nicht so einfach, Oskar abends einzufangen. Aber auch das bekommen wir in Griff. Wir? Bei meinem Mann macht Oskar nach ein oder zwei Wochen keine Einfangspirenzchen mehr. Bei mir leider doch.
Stand Oktober/Anfang November: Oskar lässt sich inzwischen von mir mit Leckerchen einfangen und geht dann mit lockerem Halsband die Treppe entspannt hoch. Ohne Halsband geht’s bei mir nicht.
Ende November wird Oskar ein Jahr alt. Jetzt brauche ich keine Leckerchen mehr, nur noch das Halsband. Am 1. Dezember kann ich abends das Halsband nicht finden. Während ich noch suche, steht Oskar vor der Treppe, guckt mich an – geht es jetzt nicht bald nach oben? – und folgt mir anstandslos die Stufen hoch. Auch am 2. Dezember klappt’s. Wir haben’s geschafft. Kann es ein schöneres Adventsgeschenk geben;-)?
Unser Puyockl
von Heinz Penndorf
Hurrah, hurrah, der Kobold mit dem roten Haar.
Hurrah, hurrah, der Pumuckl ist da!
Meine Kinder und Enkel liebten diese Fernsehserie mit Gustl Bayrhammer als Meister Eder und Hans Clarin als Pumuckls Stimme. Ja, ich gestehe, ich sah sie mir auch gerne an – das Kind im Manne. Die Streiche des rothaarigen Frechdachses waren einfach zu drollig, als dass sie nicht auch Erwachsene in ihren Bann geschlagen hätten … Solange man nicht selbst das Opfer derselben wurde, dann sind sie gar nicht mehr lustig. Aber ich will nicht vorgreifen.
Auch wir haben seit fünf Monaten einen rothaarigen Kobold zu Hause. Nur, im Gegensatz zum »echten« Pumuckl kann sich unserer nicht unsichtbar machen, zum Glück, und er hat vier Beine, statt nur zwei. Eigentlich haben wir den Kobold Daiyoko benannt, aber Puyockl wäre treffender gewesen.
Puyockl alias Daiyoko
Puyockl alias Daiyoko ist einer der neun Akitas, die bei uns aufwuchsen oder -wachsen. Vier davon wurden auch im Hause geboren. Alle diese Welpen waren einfallsreiche Blödsinnmacher, aber Daiyoko übertrifft sogar noch ihre Mutter Daiunme. Der »Kobold mit dem roten Haar« war im Vergleich zu ihr ein ganz braver Bub. Bezüglich der Haarfarbe beziehungsweise Fellfarbe und ihres Repertoires an dummen Einfällen sind sie aber Geschwister im Geiste.
Am liebsten treibt sie Schabernack, Leute ärgern, nicht zu knapp.
Von den fünf Paar Schlappen, die ich im Frühjahr erstand, zernagte sie fünf Schuhe … Das war eingeplant, deswegen habe ich ja mehrere gleiche Paare gekauft. Was aber macht man, wenn nur fünf rechte Sandalen übrig bleiben? Warum zerstört sie nur die linken? Politische Vorurteile oder einfach das feinere Aroma? Wer weiß das schon? Wie viele Gartenhandschuhe hat sie durchlöchert, wie viele Gummischuhe perforiert, wie viele Schuhe im Garten versteckt, wie viele Illustrierten zerfetzt? Wir haben aufgehört zu zählen.
Zurzeit durchlebt Puyockl ihren Zahnwechsel. Unsere »Beißerchen«, wie Kong oder Knochen usw., nimmt sie schon auch, aber viel besser gefallen dem Akitamädchen doch die selbst eroberten Dinge. Nichts ist vor ihr sicher, weder der Brotkorb, noch Zeitungen, noch Kissen und Teppiche. Wird sie erwischt, apportiert sie sofort ihre Beute – na ja, den Teppich nicht gerade –, setzt sich vor uns ab und blickt uns erwartungsvoll an. »Hab ich doch brav gebracht. Nicht wahr, Herrchen?« Soll man jetzt schimpfen? Sie würde den eigentlichen Grund doch gar nicht verstehen und ich Weichei schaffe es einfach nicht, dem Hundchen mit dem schmelzenden Blick so richtig böse zu sein. Sie macht, was sie will, und ich bin hilflos. Ja ja, beste aller Ehefrauen, ich torpediere Deine konsequente Erziehung, aber was soll ich denn tun? Die kleine Charmeuse wickelt mich doch um den kleinen Finger – äh, Zeh. »Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir!2«
Puyockl neckt, Puyockl versteckt …
Vor einigen Tagen jedoch schoss Yoko den Vogel ab. Wie jeden Vormittag will ich kurz die Nachrichten im Teletext lesen. Doch … Die Fernbedienung des Receivers ist weg; ich suche das ganze Haus ab, die beste aller Ehefrauen und die liebste aller Töchter helfen mit, natürlich nicht ohne nette Bemerkungen über den alten Schussel, der alles verlegt. Ich ärgere mich zwar, suche aber ruhig weiter, denn wenn ich mich jetzt über die Anschuldigungen beschwere, gibt es eine unfruchtbare Diskussion und die Damen hören auf zu suchen. Das wäre unproduktiv. Die männliche Logik sagt mir: Klappe halten! Die Fernbedienung bleibt indes verschwunden, ich hätte mich also ruhig beklagen dürfen.
Am nächsten Tag arbeite ich in der Scheune, vergesse, die Türe zu schließen. Klar besuchen mich meine anhänglichen Akitas, holen sich ihre Knuddeleinheiten ab und versäumen es nicht, beim Hinausgehen einiges »Spielzeug« mitzunehmen. »Nein! Gib!« Prompt apportieren die Hunde ihre Beute: einen Pferdestriegel, einen Gartenhandschuh und – das darf doch nicht wahr sein – Puyockl bringt mir meine Fernbedienung, schon ziemlich angeknabbert und nass vom Sabber. Funktioniert sie noch? Nein, sie funktioniert nicht mehr, aber ich bin wenigstens rehabilitiert. Ich ein Schussel, Blödsinn. Ich doch nicht!
Hurrah, hurrah, der Puyockl ist da.
Wer hat Angst vorm grauen Wolf?
von Margareta Proksch
Als die beiden Akita-Mädels Hime und Pippa noch klein waren, hatten sie ein beliebtes Spiel mit Brindel, unserem Rüden. Sie provozierten ihn, tatzten ihn an, und wenn er brummend und polternd auf sie zusprang, verschwanden sie wie der Blitz unter der Bank im Flur, vor entzücktem Gruseln laut quiekend. Aus ihrem sicheren Versteck heraus blafften sie ihn triumphierend an: »Ätsch, du kriegst uns nicht!«, bis er das Interesse an ihnen verlor und sich trollte.
Später wurde es immer schwieriger für die Mädels, schnell genug unter der Bank zu verschwinden, besonders unser dickes Himchen hatte Probleme; bei ihr passten nur noch Kopf und Schultern, der dicke Popo mit Schwänzchen und die Beine ragten nach draußen.
Und irgendwann war es ganz vorbei mit dem spielerischen Angstgruseln.
Mit den realen Ängsten hatten wir länger zu tun; jeder kennt die Furcht junger Hunde vor fremden Dingen, schwarzen Mülltonnen, Ackergeräten auf dem Feld, Pferden und Kühen auf der Weide, Menschen mit Schirm … Wir haben sie alle mit Geduld und Zeit abgearbeitet.
Bei unserem Tierarzt stand lange Zeit eine lebensgroße, schwarze Kuh am Praxiseingang, eigentlich geschäftsschädigend, denn vielen Hunden war dieses Ungetüm suspekt. Auch Brindel, mit dem wir wegen eines Kreuzbandrisses mehrere Wochen lang häufig in die Praxis mussten, hatte furchtbare Angst: Wir haben ihn manchmal zu zweit hineingetragen.
Schwieriger war es, wenn wir die Ursache der Angst nicht sehen oder hören konnten, da ist der Mensch mit seinen Sinnesorganen im Vergleich zum Hund ärmlich ausgestattet.
Hime zum Beispiel hatte immer wieder mal, auch heute noch mit vier Jahren, Angst davor, an einer bestimmten Weggabelung vorbeizugehen. Sie machte sich dann ganz lang und klein, senkte Schwanz und Ohren und ließ sich nur mit viel gutem Zureden zum Weitergehen veranlassen. Auch dass Brindel und Pippa vor ihr den Weg weiterliefen, nahm ihr nicht die Angst.
Ich fühlte mich als Versager, da ich ja als »Rudelführer« eigentlich ihr Vertrauen besitzen sollte.
Es dauerte lange, bis wir entdeckten, dass das Straßenschild »Durchfahrt verboten«, eine weiße Scheibe mit rotem Rand, ihre Angst auslöste. Je nach Lichteinfall wurde die Scheibe gut ausgeleuchtet und sah aus großer Höhe wie ein drohendes Gesicht auf sie herab. Da alle unsere Spaziergänge an diesem Schild vorbeiführten, konnten wir die Angst auch nicht ignorieren.
Wir machten uns sogar zum Affen und klopften das Schild mit aufmunternden Zurufen ab, um ihr dessen Harmlosigkeit zu demonstrieren. Viel Zureden, Geduld und Leckerlis brachten schließlich den gewünschten Erfolg.
Ein wesentlich schwierigeres Problem hatten wir auch mehrere Jahre mit Pippa, die ansonsten immer vorneweg und unbekümmert ihrer Wege lief.
Eines Tages weigerte sie sich, abends an einem Feld hinter unserem Haus vorbeizugehen, in dem sie am Morgen noch herumgestöbert hatte. Es hatte sich nichts geändert, keine Strohballen, kein Ackergerät, alles war so wie am Morgen. Aber Pippa wollte noch nicht einmal in die Nähe des Felds kommen. Sie stemmte die Beine in den Boden, krallte sich fest, zog nach hinten, wollte nach Hause.
Und wir Menschen sahen und hörten nichts und hatten mal wieder keine Ahnung.
Auch zu Hause zeigte Pippa Zeichen von Aufregung und Angst; mit hoch erhobenem Kopf lief sie durch den Garten, schnupperte immer in die Luft und auch Hime ließ sich von der Unruhe anstecken.
Wir standen vor einem Rätsel.
Nach einigen Tagen legte sich Pippas Angst, bis sie einige Zeit später urplötzlich wieder aufbrach; gleiches Verhalten, gleiche Panik vor dem Feld.
Zum wiederholten Mal scannten wir den Acker und die weitere Umgebung sorgfältigst ab, irgendwo musste die Lösung des Rätsels liegen, wir sahen sie nur nicht.
Alles war so wie immer, nur auf dem Boden waren Treckerspuren zu sehen, der Bauer war wohl zum Spritzen durchs Feld gefahren.
Da fiel es uns wie Schuppen von den Augen: Der Geruch des Spritzmittels – das musste es gewesen sein.
Wir Menschen mit unserem kümmerlich entwickelten Geruchssinn waren nicht einmal auf die Idee gekommen, dass man nicht nur Angst haben kann vor Dingen, die man sehen, hören oder fühlen, sondern auch riechen kann.
Hime und Pippa
Das Familientreffen
von Gabriele Penndorf
Die Welpen wachsen und gedeihen; klar, dass sie da stets hungrig sind. Daiunme sollte allmählich abstillen, 20 kg Welpen laugen sie sonst zu sehr aus. Die junge Mama schläft deshalb in unserem Schlafzimmer, die Welpen im gleich daneben liegenden Kinderzimmer – pardon, Welpenzimmer. So hat sie in der Nacht ihre Ruhe. Wir wollen aber hören, ob bei den Welpen alles in Ordnung ist, also bleiben die Türen nur angelehnt. Die Hündin schläft extrem unruhig, steht immer wieder auf, winselt, hechelt und läuft herum, besucht mal mich, dann leckt sie meinem Mann die Hände ab. An eine erholsame Nachtruhe ist nicht zu denken. Doch endlich schlafen auch die Menschen ein.
Daiunme trappelt schon wieder herum – klingen irgendwie komisch, ihre Schritte; neben mir ertönt das »beruhigende« Schnarchen meines Mannes. Ich mache Licht und schaue …
Das darf doch nicht wahr sein! Daiunme hat beide Türen geöffnet und ihre Kinder zu uns geholt. Jetzt, da sie ihre Familie beisammen hat, rollt sie sich endlich zufrieden auf ihrem Schlaffell ein. Die Kleinen sind begeistert, ein tolles Abenteuer, so viele Verstecke, unter dem Bett, hinter dem Sessel, unter Herrchens Klamotten – nie räumt er sie freiwillig auf – und mein Göttergatte schläft trotz Licht und Lärm einfach weiter.
Ich spiele um drei Uhr nachts Welpenfängerin, was gar nicht so einfach ist. Schaut einer der Kleinen links unter dem Bett hervor und ich will ihn hochnehmen, saust er auf die andere Seite. Kaum habe ich einen wieder ins Welpenzimmer gebracht und hole den nächsten Frechdachs, wieselt der Erste schon wieder.
Jetzt reicht es aber! »Ihr kleinen Schlingel geht jetzt wieder in die Wurfkiste! Selber schuld!« Endlich kann ich mich wieder hinlegen und noch etwas schlafen, soweit das möglich ist, wenn neben einem »Flugzeugmotoren warmlaufen«.
Am nächsten Morgen bin ich unausgeschlafen und erzähle den Vorfall meinem Mann. Er sieht mich ganz ungläubig an und meint schließlich breit grinsend: »Warum hast du mich denn nicht geweckt? Ich hätte so gerne gesehen, wie du den Welpen hinterherwieselst!« Männer!
Wie akita Herrchen konditioniert
von Heinz Penndorf
Ich, Kumagai no Kiyoshi, habe große Mühe, die Tastatur des Schreibkastens zu bedienen – meine Pfoten sind einfach zu groß, sodass ich immer auf eine Menge dieser komischen Zeichen zugleich tappe –, aber mein persönlicher Sekretär übernimmt das für mich. Das ist echt nett, denn diese Geschichte muss ich Ihnen einfach erzählen.
Neulich spielte einer der Welpen mit Herrchens Hausschuh. Cool für ihn, für Herrchen weniger.
»Donne«, befahl er, doch der Kleine dachte nicht daran. Nochmals: »Donne!« Der kleine Bursche fand das lustig und spielte »Totschütteln« mit dem Schlappen – meinem Befehl hätte er gehorcht, sofort, denn ich strahle nun mal eine natürliche Autorität aus. Haben die Menschen einfach nicht.
Herrchen wurde ungehalten, schimpfte aber nicht, sondern nahm ein Stück herrlich duftenden Trockenpansen, hielt ihn dem Frechdachs hin und befahl wieder: »Donne!« Klar ließ dieser den Schlappen fallen, denn der ist nun mal trotz eines ähnlich verlockenden Duftes nicht essbar, der Pansen hingegen ist eine Delikatesse. »Braver Genji«, lobte Herrchen und räumte den Schuh weg. Wieso eigentlich, denn gleich darauf kam der Jungspund schon wieder in die Küche, den Schlappen wild schüttelnd im Mäulchen.
Herrchen atmete tief durch, tiefenentspannt wirkte er dabei nicht. Was tat der denn jetzt? Wieder zückte er ein Leckerli und befahl: »Donne!« Prompt fiel der Hausschuh vor seine Füße und ein Stückchen Käse wechselte den Besitzer. Herrchen stellte den Schuh diesmal in den Schrank.
Das war völlig überflüssig, denn – Sie ahnen es schon? – das pfiffige Kerlchen hatte den Trick voll durchschaut und kam Freude strahlend wieder mit – nein, nicht mit diesem Hausschuh, der war für Hunde unerreichbar – einem Turnschuh der Tochter. Herrchen stöhnte: »Donne!« Schuh zu Herrchen, Wurst zu Genji, aber das kennen Sie ja schon.
Allerdings schloss Herrchen diesmal die Türen. Er hatte den Trick endlich auch kapiert, nicht so schnell wie Genji, aber immerhin. Ich habe ebenfalls verstanden, habe sogar inzwischen mehrere Variationen auf Lager, aber davon ein andermal.
Erziehung
Welpenkurs
fünf Hundekinder
wuseln durcheinander
wollen spielen, nicht lernen
Spaß
Die Hütchenspielerin oder wer braucht schon einen Abrufkurs!
von Anke Neumann
Wir kennen das alle: Der Abrufkurs in der Hundeschule ist das absolute MUSS für jeden Akitabesitzer. Denn grundsätzlich kann ein Akita ja alles, außer eben auf Ruf sofort und freudig angelaufen kommen. Natürlich wollten wir da den anderen in nichts nachstehen und buchten für uns und unsere Shinny den Kurs.
1. Stunde: Zunächst wurden an die Besitzer sogenannte Igelbälle verteilt. Ein großes Fragezeichen machte sich über meinem Kopf breit. Ein Akita holt doch keine Bällchen!?
»Nein! Die sind nicht zum Werfen«, erklärte die Trainerin. »Die steckt ihr Besitzer euch bitte unter die Achseln. So vermeidet ihr nachher beim Abrufen wildes Gestikulieren mit den Händen oder Armen, denn das ist in diesem Kurs völlig kontraproduktiv! Wir wollen, dass eure Stimme im Vordergrund steht!« Ah ja! Das leuchtet ein.
Also gut. Schnell steckten die Bälle unter meinen Armen und sofort merkte ich, wie extrem eingeschränkt meine Bewegungsfreiheit war. Wir marschierten los.
Ich war von den unangenehm drückenden Bällen völlig gehemmt und steif. Irgendwie lief ich roboterartig. Shinny glotzte mich verständnislos an. Wie jetzt? Warum gehst du so komisch …? Verstehe! Das ist ein neues Spiel!
Kaum gedacht, getan. Shinny begann ähnlich steif und sehr albern neben mir herzuhopsen. Von »Fußgehen« keine Spur. Da ich meine Arme und Hände ja nicht großartig einsetzen konnte, versuchte ich es nun mit Stimme: »Shinny, nein!«
Shinny schnappte sich daraufhin kurzerhand die Leine, eröffnete ein Zerrspiel und sprang zu allem Überfluss auch noch an mir hoch. Flupp – weg waren die Bälle!
Ich machte mich also daran, die Bälle wieder einzusammeln, Shinny dabei noch immer wild an der Leine ziehend. Wir sahen völlig bekloppt aus. Lustiger Kurs! Wirklich!
Nächste Lektion: Hund absetzen, wenige Schritte entfernen, dann umdrehen und »ohne große Hand- oder Armbewegungen« (Ha! Wie auch! Ich hab Igelbälle unterm Arm!) den Hund mit einem freundlichen »Hiiiier« zu sich rufen.
Mein Hund schlenderte gelangweilt neben mir her. Kommando »Sitz« funktionierte und ich eierte mit steifen, an den Körper gepressten Armen ein paar Schritte weg. Nun eine elegante Drehung meinerseits und ein ausgesprochen freundliches »Hiiiiieer«. Ich wartete …
Und tatsächlich. Shinny stand auf und ging ein paar Schritte auf mich zu, schaute mich irgendwie mitleidig an und entschied sich dann, doch lieber interessiert am Boden zu schnüffeln.
Das wiederholte sich bei den darauffolgenden Versuchen.
»Gut, da ist wohl noch einiges an Übungsbedarf. Das macht nichts. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.« Manche Kommentare können Hundetrainer sich definitiv sparen, finde ich.
Nicht nur Shinnys Konzentration näherte sich dem Nullpunkt, auch mich verließ langsam die Lust. Mich befiel der Verdacht, dass ich meinem Hund wegen meiner seltsamen Körperhaltung mit Sicherheit peinlich war! Fremdschämen nennt man das neudeutsch. Ich behielt diese Erkenntnis aber besser für mich.
Ein neuer Versuch: Um in kleineren Schritten zu üben, sollten in verschiedenen Abständen bunte Hütchen als Fixpunkte auf der Übungsfläche verteilt werden. An den Hütchenstationen sollte der Hund abgesetzt oder abgelegt werden, der Besitzer bis zur nächsten Station gehen und den Hund dann abrufen. So weit die Theorie.
Shinny entdeckte die Hütchen und war begeistert! Die mussten unbedingt näher begutachtet werden, es könnte ja schließlich etwas darunter versteckt sein …
Während die Trainerin nun die ersten Hütchen verteilte, machte sich Shinny »klammheimlich« auf den Weg. Der von ihr erbeutete Hütchenturm wurde fein säuberlich abgepackt, dann die einzelnen Hütchen zunächst nach Farben sortiert, um schlussendlich noch auf Haltbarkeit geprüft zu werden.
Alle Kursteilnehmer brachen in Gelächter aus. Selbst die Trainerin konnte nicht mehr ernst bleiben. Shinny hatte es mal wieder geschafft, eine Unterrichtsstunde zu sprengen. Wer braucht denn auch schon dieses ganze Üben? Bällchen, Hütchen etc. Pfffft!
Einige Minuten später habe ich Shinny dann ohne doofe Hilfsmittel unterm Arm »einfach so« abgerufen. Freudig und auf direktem Weg kam sie auf mich zugelaufen.
Es ist also doch ein Meister vom Himmel gefallen;-). Ein Akita IST eben anders!
Hütchenspielerin Shinny
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