Kitabı oku: «Schattenwald», sayfa 2

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"Wenn du dann da bist, dann musst du mir noch sagen woher du mich kennst" meinte sie mit etwas beschlagender Zunge. Hackte sich dann bei Lea und Mareike unter und mit einem freudigen Lied auf den Lippen gingen sie in die Nacht hinein.

6

Nun saß der Hüne in seinem Anglerstuhl. Sein Blick schweifte über die Zeltstadt bis aus Meer.

"Ich danke euch, dass ihr uns Licht gespendet habt. Wenn es euch nichts ausmacht könntet ihr nun euch bitte in das vereinbarte Zeichen legen und kräftiger scheinen?" schien er in die Dunkelheit zusagen.

"Aber gern doch" schallte es in seinen Kopf. Augenblicklich begannen sich die Steine zubewegen und formten einen Kreis mit einem Punkt in der Mitte. Der Punkt selbst fing an in einem dunklem Blutrot zu leuchten, der Kreis intensivierte sein blau und auch seine Helllichkeit.

"Danke" Chris schloss seine Augen, er begann mit einer leichten Meditationsübung. Tiefes einatmen und ein kontrolliertes, langsames ausatmen. Dabei versuchte er durch seine anderen Sinne mehr von der Umgebung wahrzunehmen. Nach einigen Minuten war er im Einklang mit sich und der dort vorherrschenden Natur.

"Sind die anderen weg?" durchdrang auf einmal eine tiefe brummige Stimme in seinem Kopf "ich habe heute keine Lust noch auf unwissende Menschen."

"Sie sind alle trinken und feiern. Ich bin hier mit den Lichtigeln, du dürftest das Zeichen aus deiner Position aussehen" gab Christoph mental als Antwort, auf dem Stuhl sitzend musste er trotz allem lächeln. Er mochte den Zwerg mit seiner etwas ruppigen aber herzlichen Art.

"Ich halt die Augen auf. Verfluchtes Meer. Warum musste es auch eine Insel sein? Und wie bei den Ahnen hast es nochmal geschafft mich davon zu überzeugen dir zu helfen"

"Es ist nur das Wattenmeer! Alle paar Stunden ist es weg. "

"Und alle paar Stunden ist es dann wieder da" gab der Zwerg fluchend zurück.

"Überzeugen musste ich dich nicht, ich wollte nur diesen störrischen Ochsen eins Auswischen und Grimm wieder zurückholen"

"Ach ja, nun dann wird das alles doch eine riesige Freude. Grimm. Ich habe nur Legenden über ihn gehört. Ah ich sehe das Zeichen, sag den kleinen Glühsteinchen das sie aufhören können"

Augenblicklich richtete Christoph das Wort an die leuchtenden Steine

"Ich danke Euch. Ihr könnt nun aufhören. Ihr könnt euch zurückziehen oder noch die Gegend erkunden. Haltet euch aber dann bitte bedeckt, nicht das man euch noch entdeckt". Das Licht wurde schwächer und nun konnte man sehen das aus dem vermeintlichen Stein kleine Beine hervorkamen und die Igel sich bewegten. Ihre Gesichter waren noch immer schwer zu erkennen im Dunkeln. Anstatt Stacheln auf dem Rücken besaßen sie eine glatte Oberfläche, sie erinnerten an Gürteltieren oder Schildkröten. Nur im Gegensatz zu diesen Tieren zogen sie sich nicht bei Gefahr in einen schützenden Panzer zurück, sondern sie wurden dieser Panzer. Als Stein getarnt konnten sie fast jeden Täuschen. Zwei dieser wundersamen Tieren machten sich auf den Weg um ihre Umgebung zu erkunden der Rest dieses kleinen Trupps ging zielstrebig auf Christophs Rucksack zu und verschwanden darin.

Ein warmer Windhauch strich durch Chris sein Gesicht, als kurz darauf eine Drohne vor ihm im Sand landete. Sie war dunkel gehalten und im Gegensatz zu den sonst bekannten ferngesteuerten Drohnen, die sich immer größerer Beliebtheit frönten, hatte sie keine Rotoren Blätter. Man konnte ein mechanisches Zischen hören und es öffnete sich eine Metall Luke. Heraus kam ein daumengroßes Männchen mit einem kessen Barett in rot auf dem Kopf heraus. Er war von stämmigem Körperbau, in etwa so wie man sich einen Zwerg vorstellte. Er hatte allerdings kein Kettenhemd an sondern trug ein hell besches Hemd und eine ebenso besche Hose, darüber einen marineblauen Militärmantel.

"Misitger Sand auch noch, du hast echt Sinn für Humor. Einen Zwerg übers Meer zu schicken und dann noch am Strand zu campieren. Etwas Todessehnsucht hast du schon. Soweit ich weiß, ist das Meer auf dich und deine Art auch nicht besonders gut zu sprechen." Chris beugte sich zu seinem Freund herunter, ließ sich dabei auf ein Knie nieder

"Ich grüße die Andrasch Sohn des Dwinbar, erster Großkönig der Zwerge" dann beugte er den Kopf.

"Lass den Scheiß" polterte Andrasch los "Freunde müssen mich nicht so nennen und du bist im Gegensatz zu den anderen ein wahrer Freund." schaute ihn dann scharf an" Sag kannst du immer noch nicht Lügen " Chris erhob sich und setzte sich wieder auf den Stuhl, Andrasch hingegen kletterte auf sein Gefährt und schaute ihn an

"Und?" hackte er nach.

"Ich versuche es nun mit Humor zu kaschieren. Und was dein Einwand angeht mit dem Meer. Es sollte sich vor mir fürchten, denn es war es das dem Biest Unterschlupf gewährte" "Gut Gesprochen, drohe ruhig einer Naturgewalt" dröhnte es von Andrasch her.

"Wie sieht nun dein Plan aus?" Chris reichte ihm einen kleinen Zettel

"Das ist das Gebäude was du für mich Scannen sollst. Darin ist Grimm eingeschlossen. Sobald ich die Scans habe werde ich mir einen Plan überlegen wie ich dort eindringen kann und wie ich mich danach mit Grimm wieder zurückziehen kann."

"Nun an mir soll es nicht scheitern. Wo soll ich hin, wenn ich die Daten habe?"

"Hierher, du kannst am besten über den Tag hinweg in meinem Zelt sein. Es ist zwar nicht die Schattenwald, aber ich glaube für einen Tag wird es reichen."

"Kein Problem, ich bin es gewohnt nicht standesgemäß zu nächtigen. Ach ja liebe Grüße von der Schattenwald. Deine Eltern lassen fragen was das alles soll?"

"Werden die schon sehen" grinste Chris "Ich habe sie nicht ins Bild gesetzt. Sie wären eh dagegen und bevor du fragst nur Jan weiß Bescheid. Karo dürfte nur was ahnen, aber nichts wissen"

"Musst du wissen" mit zuckenden Schultern begab sich Andrasch wieder in sein Fluggefährt. In Chris seinem Kopf hörte er wieder die Stimme.

"Stell schon mal Bier und Essen bereit". Danach hob die bemannte Drohne wieder ab und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.

7

#Borkum #Frühstück #Müde #gesternParty #Hangover #Outfit #Kiss #Singerslife #Volleyballparty

Kira knabberte an ihrem Toast mit Honig und verrührte mit der anderen Hand den Zucker in ihrem grünen Tee. Die Nacht war lang gewesen, dafür hatte sie nur kurz geschlafen. Jetzt forderte dieses Verhalten seinen Tribut, sie hatte zwar keine Kopfschmerzen war dafür übermüdet. Die Sportler und Sportlerinnen hatten sie, nach dem sie vom Zeltplatz losgegangen waren, ins große Partyzelt geschmuggelt. Sie wusste nicht wie, aber auf einmal hatte Karo ihr ein Armband wie alle um den Arm gelegt und ihr mit Zeichen zu verstehen gegeben ruhig zu sein. Kira hatte sich von der guten Laune mitreißen lassen. Das Zelt war Überfüllt gewesen, was aber niemanden daran gehindert hat trotzdem zu tanzen und zu trinken. Kira fasste sich an den Kopf. Unglaublich was sie gestern alles mitgetrunken hatte, insgesamt trunken die Leute sehr viel auf diesem Turnier resümierte sie. Wobei sie noch nichts von diesem Volleyballturnier gesehen hatte. Sie sollte im Laufe des Tages zum Strand kommen und sich alles ansehen. Nachdem Zelt und dem dortigen Gelage waren sie nochmal zum Zeltplatz gegangen, da Christoph nicht gekommen war. Als sie dort waren hatten sie nur sein wohliges Schnarchen aus dem Zelt gehört. Daraufhin hatten sie sich wieder in die Stühle gesetzt hatten. Lea hat es bevorzugt sich auf Jan seinen Schoss gemütlich zu machen und mit ihm zu kuscheln. Der Rest hatte sich noch nett Unterhalten bis es langsam am Horizont dämmerte. Das war das Zeichen für Kira gewesen, dann doch langsam ins Hotel zugehen. Dort war sie dann direkt eingeschlafen.

Kira schaute nun aus dem Hotelrestaurant heraus auf den kleinen verträumt wirkenden Stadtpark und den dort angrenzenden Bahnhof. Die Sonne stand bereits recht hoch und brannte unbarmherzig auf die Erde nieder. Nachdem kargem Frühstück wollte Kira noch etwas frische Luft schnappen gehen und ging an der Promenade entlang. Dort sah sie dann endlich auch den Pavillon in dem am Abend ihr Auftritt sein würde. Sie ließ den Blick schweifen und erblickte hinter dem, von Strandkörben gesäumten, Strand eine Unzahl von abgesteckten Volleyballfeldern. Dort konnte man bereits das treiben der Sportler sehen. Das äußerste linke Feld mündete fast im Meer und am äußersten rechten Rand standen einige Wagen, die vermutlich zum organisatorischen Teil gehörten. Einige Fahnen und Wimpel waren gehisst, auf den konnte man den Organisator ablesen NWVV. Aus ihrer Entfernung konnte sie nicht lesen was das zu bedeuten hatte aber ein V stand bestimmt für Volleyball.

Kira beschloss sich nun auch so einen Strandkorb zu mieten und den restlichen Tag zu genießen und nicht ihre neuen Freundinnen zu suchen.

"Nachher machen die damit weiter, womit wir vor einigen Stunden aufgehört haben" sagte sie lächelnd zu sich selbst.

Der Tag verging wie im Flug und Kira machte sich gegen achtzehn Uhr auf dem Weg ins Hotel um sich umzuziehen und noch etwas in Stimmung zu kommen für ihren Auftritt. Um kurz vor zwanzig Uhr stand sie dann, in Ihrem weiblichen Matrosenoutfit, fertig mit ihren Musikern im Pavillon von Borkum. Vor Ihr war ein kleiner Platz an dem sich eine hohe Mauer anschmiegte. Oberhalb dieser Mauer verlief die Promenade und Leute konnten auch von dort oben der, sich die anbahnenden, Show folgen. An den Ausläufern des kleinen Platzes waren kleine Läden aufgebaut worden um für das leibliche Wohl der Menschen zu sorgen. Welshy stand nun vor der Menschenmasse, es waren um die zweihundert Leute die übersichtlich unten und oben vor der Bühne verteilten, er kündigte nun das musikalische Abendprogramm an. Er stellt alle Künstler kurz vor, bei Kira verfiel er in eine kleine Laudatio und sagte das sie ihre klassische Gesangsausbildung im Royal Birmingham Conservatoire abgeschlossen hatte. Auch erwähnte er ihre Vielzahl von Preisen die sie bereits zu Recht gewonnen hätte und man würde sich besonders freuen sie heute hier begrüßen zu dürfen. Mit einer Verbeugung ihrerseits begann sie dann

"Danke, danke lieber Welshy. Ich freue mich auch sehr hier zu sein. Ich hoffe wir werden einen schönen gemeinsamen Abend verbringen". Kira wollte gerade wieder zu ihrem Platz gehen als sie ein lautstarke Stimme vernahm.

"Aber sowas von Kira " sie wandte sich um und schaut zur Mauer hoch wo ihre neuen Freunde nun zu neunt auf der Mauer saßen und die Beine, gut sechs Meter, herunterbaumeln ließen.

"Zeigst uns"

"Auf gehst"

"Kira Kira Kira", vernahm sie wieder von der Gruppe musste dabei grinsen und winkte hoch. Nun folgte das erste Lied. Es war wie alle der darauf folgenden Lieder, ein Shantie oder Seemannslied. Es ging über bekannte Lieder wie "Drunken Sailor" und "Roll and Go" auch unbekannte Lieder die eher Regional bezogen waren. Nach gut zwei Stunden endete langsam die Show und die Musiker ernteten tosenden Applaus. Wieder war es an Welshy die letzten Worte zu sprechen und Blumen oder Weine an die Künstler zu verteilen. Kira war mit dem Auftritt sehr zufrieden, selten gab es solche Auftritte wo alles nach Schnürchen lief und es keine Patzer gab. Als der Vorhang fiel, diesem Fall schlossen sich die Türen des Pavillons, wurden noch einige Bilder von allen Anwesenden gemacht.

"Kira, ich hoffe du kannst heute noch etwas Zeit erübrigen" wendete sich Herr Welsh an sie. "Ich würde gern noch einige zukünftige Termine mit dir abklären. Es handelt sich hierbei nicht nur um Auftritte hier auf Borkum. Sondern vermehrt auf dem Festland."

Kira war sichtlich überrascht, für sie hatte es nach einer einmaligen Absprache angehört. "Nun von welchen Dimensionen reden wir denn da?" kam die bereits interessierte Antwort. "Ich gehe von etwa fünfzehn Auftritten aus. Einige in Düsseldorf aber auch in Bonn und München. Kurz um in der ganzen Bundesrepublik. Aber die Einzelheiten können wir am besten im Büro besprechen. Es liegt im dreizehnten Stock vom Strandblick" er deutet in die Richtung wo sich das Hotel in die Höhe schraubte.

"Melde dich einfach beim Portier" Welshy verabschiedete sich bei allen und ging dann seiner Wege. Kira war etwas aufgekratzt aufgrund der unerwarteten Entwicklung und sang daher fröhlich vor sich her und machte sich auf den Weg zu ihrem Hotel. Als sie die Treppe hoch zur Promenade ging, sah sie oben bereits Melanie, Lea und Karolin. Von den anderen war nichts zu sehen, was Kira etwas enttäuschte. Sie hätte gern noch mit Christoph ein paar Worte gewechselt da sie das gestern Abend nicht mehr getan hatte.

"Na wie gefiel es euch?" fragte sie trotz alledem strahlend die Mädels.

"Gar nicht schlechte, wobei es nicht so ganz meine Musikrichtung ist" gab Lea zurück, "aber da gesehen davon, sehr gut."

"Das freut mich, wie ist euer Turnier ausgegangen?"

"Wir haben uns für morgen qualifiziert, daher würde ich sagen. Es hat gereicht" Melanie schaute sie dabei mit einem feuerroten Gesicht an. Sie hatte offenbar die Sonne etwas unterschätzt.

"Kommst du nachher wieder vorbei?"

"Erst muss ich noch was mit Herrn Welsh besprechen, es hörte sich so an als hätte könne ich an eine Toure teilnehmen. Ich hör mir mal an was er zu sagen hat, wenn es alles gut verläuft gehen die Drinks heute auf mich" meinte Kira gut gelaunt.

"Na das ist doch mal ein Wort. Dann viel Glück und Toi Toi Toi" meinte Lea. Die Damen verabschiedeten sich von daraufhin voneinander.

9

Der Portier hatte Kira begrüßt und sie dann telefonisch bei Herrn Welsh angemeldet. Nun war sie im Aufzug und fuhr hoch in den dreizehnten Stock. Kira hatte wieder ihr Sommerkleid und dazu eine leichte Sommerjacke, in kornblumenblau, angezogen. Als sie aus dem Aufzug ausstieg und den Flur entlang ging, stellte sie fest das der Flur gesäumt war mit Gemälden von Sternen. Einige stellten nur einzelne solcher hell leuchtenden Diamanten da, andere hingegen komplexe Sternenkonstellationen. Unter dem letzten Bild stand 'Taurus' und hier war, wie zu erwarten, dass Tierkreiszeichen des Stiers als Sternenbild abgebildet. Kira klopfte schüchtern an die Tür.

"Nur herein" kam es von innen und Kira öffnete die Tür und erblickte das riesige Büro. Es war vollständig mit Holz verkleidet, an Wänden standen Bücherregale die bis zum Bersten, mit vorwiegend dicken, alten Folienanten, gefüllt waren. An den wenig freien Plätzen an der Wand hingen, historisch wirkende, Bilder. Teileweise waren Persönlichkeiten abgebildet, die Kira nichts sagten, oder Landschaften die eine wunderbare Idylle ausstrahlten. Zu ihrer rechten stand ein niedriger Holztisch, dazu stand eine dunkelgrüner Ledercouch und zwei, Modell gleiche, Ohrensessel. Am hinteren Ende saß Herr Welsh hinter einen wuchtig, rustikalen Schreibtisch. Welsh stand auf und legte den Telefonhörer auf die dazugehörige Station, dann kam er um den Schreibtisch herum und deutet Kira an sich doch auf die Couch zu setzten.

"Bitte setz dich, schön dass du es einrichten konntest" Kira ihrerseits nahm Platz.

"Wie könnte ich nicht. Was sie angedeutet haben würde jeden freischaffenden Künstler neugierig machen."

"Das war auch meine Absicht" Er setzte sich ihr gegenüber in einen der Sessel. "Darf ich dir was anbieten? "

"Im Normalfall schon, aber meine Oma hat mir schon beigebracht nur mit klarem Verstand zu verhandeln"

"Kluge Oma. Nun wie du dir bestimmt denken kannst ist der Auftrag den ich mit dir verhandeln möchte sehr lukrative für uns beide und es würde" das Telefon unterbrach Welsh in seinem Satz. Erschaute verwundert auf. Mitten im zweiten Signal brach das Telefon ab, dafür ertönte ein anderes Signal

"Es muss wohl dringend sein" meinte Welsh "Das war das Signal das jemand zu mir ins Stockwerk fährt. Entschuldige bitte." Er stand auf und ging zur Tür. Er schaute dann durch die von ihm geöffnete Tür den Gang entlang, Kira versucht von ihrem bequemen Sitz aus an Welshy vorbei zu spähen. Die Aufzugstür öffnete sich, in gleichem Augenblick wirkte es als würde der Aufzug die pure Dunkelheit ausspeien. Diese Dunkelheit kroch langsam den Flur entlang und schluckte jedes dort befindliche Licht. Welsh entfernte sich rückwärts von der Tür ohne den Blick von diesem seltsamen Naturschauspiel abzuwenden. Als er nach seinem Telefon greifen wollte, flog aus der Finsternis etwas heraus und traf die Telefonstation. Als Welsh hinblickte erkannte er ein Wurfbeil was sich tief in seinen Schreibtisch gefressen hatte und auf den Weg dorthin, jenes Telefon mit zerstörerischer Kraft zerteilt hatte. Als er wieder zur Tür blickte hatte die Dunkelheit den Türrahmen erreicht. Nun sah es so aus würde sich diese zusammenziehen und gab den Blick auf eine Gestalt frei. Die Gestalt trat in das Büro ein, sie war komplett in schwarz gekleidet. Der Torso, die Oberschenkel und Schienbeine sowie die Unterarme schienen besonders gepanzert zu sein. Das Gesicht war verhüllt von einer großen Kapuze und einer eisernen Maske. Auf dieser Maske waren ein menschliches Gesicht nur in groben Zügen angedeutet worden, es wirkte sehr kantig. Die Augen waren mit Schlitzen angedeutet, gaben aber nicht die wahren Augen dahinter preis. Genau wie die Augen war auch nur der Mund als Schlitz angedeutet und verriet nichts von dem dahinterliegenden.

Kira erstarrte auf der Couch und konnte keinen Ton von sich geben, geschweige sich bewegen. Die Dunkelheit flirrte an der Gestalt entlang. In seiner linken Hand lag eine ebenfalls schwarze Handfeuerwaffe.

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"Guten Abend ich störe doch nicht etwa bei einem abendlichem Pläuschchen oder?" kam es dunkel und bedrohlich unter Maske hervor. "Ich möchte auch gar nicht lange ihre kostbare Zeit in Anspruch nehmen" Die Gestalt deutete eine leichte Verbeugung an und trat nun Vollendens in den Raum. "Sie müssen sich auch keine Sorge um ihren kleinen Speichellecker unten machen. Er schläft lediglich." er schritt unbeirrt auf Welsh zu "Etwas zu tollkühn für meinen Geschmack aber die Lektion wird er nun wohl gelernt haben" mit der freien Hand deute er nun auf, den am Schreibtisch lehnenden, Welsh. "Wenn sie so freundlich wären und mir nun möglichst schnell, dass Sax geben würden welches sich unrechtmäßig in ihren Besitz befindet"

"Sie wollen was von mir?" gab Welsh zurück

"Ein sehr altes Sax, sie wissen schon ein mittelgroßes, einschneidiges Messer. Vielleicht sagt ihnen Dolch etwas. Ich denke sie werden es in ihrem Stahlschrank aufbewahren. Es sein denn sie leiden an Realitätsverlust"

"Ich habe keine Ahnung wovon sie da sprechen" Die Gestalt schwenkte die Pistole in seiner linken auf Kira.

"Falsche Antwort. Bye bye Beautiful", sofort dröhnte es aus dem Lauf und Kira spürte einen stechenden Schmerz aus ihrer Brust. Als sie runter Blickte, sah sie wie Blut aus ihrer Brust floss. Sie wollte noch aufschreien, aber ihr Blick schwärzte sich bereits und ihrer Bewegungen erlahmten.

"Nun zu dir, du widerliche Ochse" die Gestalt senkte die Waffe und hackte sie an ihren Gürtel ein. "Da wir nun alleine sind wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mir Grimm geben würdest". Welsh wirkte nicht erschüttert oder geschockt

"Bedauerlich, sehr schade um sie. Ich hatte Großes mit ihr vor"

"Ja, ja das übliche denke ich. Sobald sie eine Person mit etwas Einfluss gewesen wäre. Hätte ihr Ausgeburten der Hölle sie übernommen und jemand von euch wäre in sie schlüpft. Grimm, ich warte ungern". Welsh schaute nun doch überrascht drein und ein kurzer Blick von ihm auf einen Bücherschrank reichte der Gestalt aus, um zu erkennen wo der Gegenstand seines Begehrens war.

"Wer bist du? Von welchem Clan kommst du?" Die Gestalt lachte auf

"Genau, das werde ich dir verraten. Schwachkopf. Dafür seit ihr bescheuerten Rindviecher auch bekannt " ,Er ging auf die vorher angeschauten Bücherwand hin und packte sie. Seine Oberarme schwollen an und bereits nach kurzer Zeit hörte man ein verräterisches Knarren von eben jener Bücherwand. Welsh seinerseits fasste nach dem Wurfbeil und zog dieses aus dem Schreibtisch. Als er sich wieder dem Eindringling zuwandte, duckte er sich geistesgegenwärtig. Denn die gesamte Bücherwand flog über ihn hinweg und knallte an die Fensterfront hinter dem Schreibtisch

"Ah Panzerglas, nett" kam es von der Gestalt die nun vor dem von ihr gesuchten Tresor stand. "Wären sie so freundlich und würden nun diese Tür für mich öffnen"

"Ich glaube nicht, denn sie haben nur ihre Spielzeugpistole und ich habe ihre Zweitwaffe" kam es von Welsh. Dieser stand vor seinem Schreibtisch schloss die Augen. Kurz darauf wuchs er in die Höhe und Breite. Seine Kleidung wurde mühelos von ihm gesprengt. Sein gesamter Köper wurde massiger und muskelbepackter. Haare in einem rot braunen Ton wuchsen an seinem gesamten Körper. Aus seinen Füßen formten sich schwarze Hufe. Seine Kopf nahm die Gestalt eines Bullen an und an dessen Seiten wuchsen zwei dunkle Hörner, dessen Spitzen gefährlich nach vorne deuteten.

"Was sagst du nun Angeber" kam es aus dem, mit spitzen Zähnen, Maul von Welsh. "Du glaubst doch nicht im ernst das du hier leben raus kommst, oder?" Der Minotaurus stürmte mit gesenktem Kopf auf die maskierte Gestalt zu.

"Schwachkopf" kam es von dem maskierten und er schnellte nach vorne um im nächsten Moment durch die Beine des heranrauschenden Minotaurs zu rutschen. Dieser wiederrum donnerte mit voller Wuchte gegen die Tresortür, als er sich wütend in Richtung des Eindringlings umwandte, fiel die Stahltür zu Boden. Welsh schnaubte,

"Flink bist du, aber das wird dich nicht viel helfen" er fasste mit einer Hand in den nun offenen Tresor und drückte dort eine Knopf "Du wirst hier nicht mehr herauskommen". Nach diesen Worten war ein lautes kratzen und knarren vor der Bürotür zu vernehmen. Wieder lachte der Maskierte,

"Ach du denkst ich hätte meine Hausaufgaben nicht gemacht. Nun lass mich dich vom Gegenteil überzeugen." Welsh warf das Beil nach ihm, welches dieser, mit Leichtigkeit, in der Luft auffing. "Ersten du gehörst du zu einen von zwölf bekannten Clans" der Maskierte ging einige Schritte zur Seite und luckte an dem Monstrum vorbei in den Tresor. Er sah mehrere Bündel mit Geld, einige dünne Ordner und über all dem thronte ein Sax in einem Waffenständer. Dieses blitze und blinkte, die Zeit hatte ihm offenbar nichts anhaben können. "Ihr Minotauren seit begnadete Bauer von Labyrinthe und innerhalb eines solchen seit ihr so gut wie nicht zu besiegen" redete er weiter "Weswegen ich davon ausgehe das die Geräusche davon rühren, das nun dort nun ein eben solches sich geformt hat" dabei deute er auf die Tür. "Aber ihr seid sonst eher behäbig im Denken. Auch ja und was viele nicht wissen ihr seid selten alleine. Deswegen meine Vermutung das Verstärkung schon am anstapfen ist" jetzt trampelte er auf den Boden und gab einige, blöd wirkende, Blök Töne von sich. "Eure Hörner durchbrechen alles. Wie du gerade auch schön demonstriert hast. Aber nun genug hier von" er reckte die rechte Hand aus "Grimm, komm her. Wir haben blutig Werk vor uns." Nun war es an Welsh der auflachte

"Oh ja und jetzt kommt die Klinge in deine Hand geflogen oder was?" In dem Moment schnitt etwas ihn an seiner linken Seite und als er ungläubig zu seinen Gegner blickte, glomm es gelb hinter der Maske auf und die Klinge lag in seiner Hand. Die Stimme wurde nun noch dunkler und bedrohlicher "Sag deinem Anführer, dass ihr für eure bloße Existenz bestraft werdet." Die Hand schloss sich fest um den Griff der Klinge und ein wohliges Knurren war zu vernehmen. Welsh verstand die Welt nicht mehr, was er aber wusste war das er sich diese Klinge nicht nehmen lassen durfte. Sie war ihm von seinem Clanoberhaupt zur sicheren Verwahrung gegeben worden. Wut packte ihn und er setzte an zu einem Sprint an, um seinen Gegner aufzuspießen. Dieser machte keine Anzeichen ihm auszuweichen, sondern streckte nur seine freie Hand, zur Faust geballt, aus. Welsh nahm all seine Kraft in diesen Angriff, doch die ausgestreckt Faust traf ihn auf der Stirn und ließ ihn abrupt auf der Stelle verweilen, seine Beine flogen unter Ihm nach vorne. Er landete vor diesem vorwitzigen Gegenspieler auf dem Boden, spürte wie er ihn an seinem Horn hochzog wurde. Welsh starrte auf die Maske wo wieder die bedrohliche Stimme mit ihm sprach.

"Kenne dich, Kenne deinen Gegner und du wirst das Ergebnis von 100 Schlachten nicht fürchten." Im nächsten Moment durchfuhr ihn ein Schmerz, der davon gekrönt wurde das er mit dem Maul auf den Boden aufschlug. Als er aufblickte sah er, dass sein Kontrahent eines seiner Hörner in den Hand hielt.

"Grimm schneidet jeden Feind und nun bist nun nur noch ein Einhorn", kam es spottend von diesem und ging Richtung Tresor. Beim Gehen nahm er einen Rucksack von Rücken, dieser war bis zu diesem Moment nicht zusehen gewesen. Welsh sah unter Schock wie der gesamte Inhalt Safes in den Rucksack wanderte. Danach nahm der Fremde diesen wieder auf den Rücken wo er mit der Finsternis verschwamm. Er ging an Welsh vorbei und gab, den immer noch knienden, einen Schlag mit der Faust auf den Schädel, was diesen erneut mit brachialer Gewalt auf den Boden schlugen ließ. Der Unbekannte steckte Grimm in Höhe seine Hüfte hinter seinen Rücken weg. Wieder verschluckte die Dunkelheit alles. Dann wandte er sich an dem am Boden liegenden.

"Hab ich schon gesagt, dass eure Hörner alles durchschlagen?" daraufhin rammte er das abgeschlagene Horn in das Panzerglas, welches daraufhin splitterte. "Eure Magie ist schon beeindruckend, dank ihr komme ich aus diesem bestimmt hervorragenden konstruierten Labyrinth heraus ohne es wirklich zu betreten." Er schaute durch das zerstörte Fenster. "Andrasch du kannst jetzt für Nebel sorgen, ich habe alles". Dann schaute er sich zu dem gerade wieder aufrappelnden Welsh. "Es wird mir eine Freunde sein, auf euch jagt zumachen. Einhorn!" Aus beiden Augenschlitzen glomm es noch einmal gelb auf "Into the darkness, where no one can find me" deutete er mysteriös an, danach ließ er sich rücklinks aus dem Fenster des dreizehnten Stocks fallen. Welsh schnaubte und stand langsam auf, er ging zu den Überresten des Fensters und schaute nach unten. Dort unten lag die Tennisanlage des anliegenden Geländes. Ein feiner Nebel hatte sich über dieses gelegt und wurde zunehmend dichter. Von dem Angreifer keine Spur. Seine Tür wurde aufgeschlagen, als er sich zu seiner Verstärkung umdrehte sah er nur drei weiter Minotauren die ihn verständnislos anglotzten.

"Überfall, eine Person. Keiner verlässt die Insel, sperrt sie ab. Sucht ihn und bringt ihn mir" schrie er sie an. Sofort liefen die drei los.

11

Als Kira erwachte kamen bereits die ersten zaghaften Sonnenstrahlen durch das Fenster. Sie schreckte zusammen und saß senkrecht im Bett. Beide Hände wanderten sofort zu ihrer Brust, wo sich überraschender Weise kein Loch befand. Sie blickte sich um und stellte fest, dass sie in einem ihr fremden Bett lag. Sie hatte auch nicht ihr Kleid an sondern einen weißen Kittel. Sie versuchte sich zu orientieren wo sie war, langsam dämmerte es ihr das sie sich in einem Krankenbett befand. Ihre letzten Erinnerungen waren das sie erschossen wurde von einem maskierten Fremden. Danach wurde ihre Welt schwarz. Kira versuchte vorsichtig aufzustehen, es klappte ohne das sie wackelig auf den Beinen war. Sie schaute sich um und fragte laut

"Hallo, ist wer da?" Augenblicklich ging die Zimmertür auf und eine Dame, in einem Krankenschwesternoutfit, mit langen blonden Haaren und einem etwas länglichem Gesicht kam herein.

"Oh, gut das sie schon wach sind. Legen sie sich ruhig wieder hin. Ich gebe Herrn Welsh Bescheid, dass sie wieder erwacht sind." sie stürmte auch sogleich aus dem Zimmer. Kira setzte sich wieder hin und war noch etwas verwirrt, dabei betrachtete sie wie die Sonne langsam aus der Erde auftauchte und die Welt zu wärmen begann.

"Gott sei danke geht es dir gut" kam es von Welsh als er zur Tür herein kam. Er sah schwer mitgenommen aus. Er trug einen Verband um seinen Kopf und sein gesamtes Gesicht sah aus als hätte man einen dunklen Regenbogen ausgegossen. "Ich hätte es mir nie verziehen wenn dir etwas passiert wäre. " Welsh trat an Kira heran.

"Was passiert ist, ist ein guter Punkt. Was ist mit mir passiert" Kira schaute Welsh von unten aus ihrem Krankenbett aus an "Ich weiß nur noch, dass ich erschossen wurde."

"Nun zu unsere aller Glück war es nur eine Farbpatrone mit ein schnell wirkenden Narkotikum. Man wollte dich wohl nur schnell ruhigstellen und nicht umbringen" erklärte Welsh "ansonsten dürftest du nichts abbekommen haben. Zum Glück"

"Zum Glück. Das erklärt warum ich noch am Leben bin. Wo sind meine Klamotten?" Kira schaute sich suchend um.

"Im Nebenraum, sie wurden erst noch gesäubert."

Kira stand auf und deutete Welsh an sich umzudrehen da ihr Kittel hinten herum frei war. Dieser folgte ihrer Geste und ließ sie unbeobachtet in den Nebenraum gehen. Dort angekommen zog Kira sich schnell um. "Und wo bin ich?" fragte sie Welsh zwischendurch.

"In meinen privaten Zimmern, ich war so frei sie hier zu verarzten. Die Behörden wurden bereits in Kenntnis gesetzt, aber es dauert immer etwas bis die Polizei hier vom Festland eintrifft. Ich war ebenfalls so frei die Show für heute Mittag abzusagen. Es steht für dich ein Flugzeug bereit, damit du nicht in Zeitdruck gerätst die Fähre zu erreichen". Kira kam mit großen Augen wieder herein und legte ihren Kittel auf das Bett.

"Das ist aber wirklich sehr zuvorkommend von dir! Ich glaube ich lege mich im Hotel noch etwas hin und warte bis die Polizei mit mir gesprochen hat".

"Mach das. Danach bringe ich dich gern zu unserem metropolhaften Flugplatz", scherzte Welsh. Hob die Hand kurz zum Abschied "Also wir sehen uns!" und verließ dann das Zimmer. Kira war nun wieder allein und machte sich nach kurzem nachdenklichem sitzen auf den Weg in ihr Hotel. Vor ihrem Krankenzimmer wartete zu ihrer Überraschung ein Mann in einem gepflegten Anzug auf sie.

"Ich bin Nils, solange sie hier auf der Insel sind werde ich nun beschützen. Auf ausdrücklichen Wunsch von Herrn Welsh" stellt er sich knapp vor. Kira schaute ihn etwas verdutzt an, wollte aber nicht diskutieren sondern nur in ihr Hotel dort etwas essen und danach ins Bett. Hoffentlich würde die Polizei sich nicht allzu lange mit ihr befassen und sie könnte alsbald nach Hause.

"Dann komm halt mit" meinte sie daher kurz und ging schnellen Schrittes vor.

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