Kitabı oku: «Schattenwald», sayfa 3

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"Ich habe ihr in die Brust geschossen" redete Chris drauflos, nachdem er unsanft aus dem dreizehnten Stock gefallen war und auf dem Tennisplatz aufgeschlagen war. Dank der Finsternis die er um sich gelegt hatte, konnte ihn niemand wahrnehmen. Er lag einige Minuten dort auf dem Platz und musste warten bis er sich fertig geheilt hatte. Der Fall hatte ihm beide Beine, die Hüfte, einige Rippen und die linke Schulter gebrochen. Er lag da und musste alle Selbstbeherrschung aufbringen die er hatte. Die wenigen Minuten die es dauerte bis er geheilt war, kamen ihm vor wie unzählige Stunden voller Schmerz.

"Da hatte der gute Einstein wohl recht. Zeit ist relativ" hörte er die bekannte raue Stimme, von seinem Freund, in seinem Kopf. "Und das war dein Meisterplan? Springen? Bah da würde ja jeder Leuchtstein einen besseren Plan entwickeln als du."

"Ich habe nie behauptet das es ein Meisterplan ist, sondern nur ein Plan und er hat funktioniert" gab Chris mental zurück. Stand dann auf und streifte sie die Maske über den Kopf und nahm sie ab. "Aber ich musste Kira in die Brust schießen" beklagte er sich erneut.

"Na das wird eure Hochzeitspläne nicht gerade vorantreiben, mach es die aber nicht so schwer es war nur ein Betäubungsschuss, oder?"

"Natürlich war es nur ein Betäubungsschuss, aber aber aber" er brach ab schaute sich dann um und ließ die Finsternis wieder um ihm herum aufsteigen. Dann lief es los und Andrasch lotste ihn durch die Stadt von oben. Sie machten einen gehörigen Umweg und liefen einigen Strecken doppelt ab, bis sie sich sicher waren das niemand ihre Spur aufgenommen hatte. Zur Sicherheit ging Chris am Strand noch auf jeden WC-Wagen und blieb dort einige Minuten, am Ende sprang er noch ins Meer um sich den vom Geruch der Toilettenhäuschen zu entledigen. Erst dann gingen beziehungsweise flogen sie zu seinem Zelt. Wo sie bereits von einem sich sorgenden Jan begrüßt wurden.

"Hat ja lang genug gedauert! Hat es geklappt?" seine Blicke ruhten auf Chris, dieser nickte nur und zog hinter seinen Rücken Grimm hervor. Das Sax war ein einschneidiges Messer, so lang wie ein kurz Schwert. Seine Klinge war blank und reflektierte das Mondlicht. Am Griff war ein stilisierter Wolfskopf abgebildet, dessen Maul weit aufgerissen war. In seinen Augen funkelte jeweils ein gelblicher Bernstein. Der Griff war lang genug damit man ihm mit einer Hand führen konnte.

"Darf ich vorstellen Grimm Jan. Jan Grimm"

"Hallo Grimm" sagte Jan halb im ernst und schaute Chris an als er in seinen Kopf eine blecherne Stimme hörte "Ich grüße dich Jan, gehörst du auch zu den Letzen des Stammes?" Jan schaute sich verwirrt um "Wer war das?"

"Ich Grimm" vernahm er wieder von der gleichen Stimme.

"Er ist es wirklich. Mit mir hat er auch gesprochen als wir im Büro waren" Chris setzte sich neben ihn und drehte Grimm so, dass der Wolfskopf sie beide anschauen konnte "Warum redest du jetzt wieder? Als ich auf der Flucht war, hast du geschwiegen."

"Es erschien mir nicht ratsam in einer solch, kritischen Situation eine Konversation zu führen. Noch dazu waren sie in doch in einem emotionellen Zwiespalt mit sich selbst." Chris und Jan glotzen beide wie vom Blitz getroffen Grimm an. Dieser schien zu seufzen und gab dann mit der Stimme von Chris wieder "Ich habe ihr in die Brust geschossen". Jan schaute daraufhin Chris an.

"Wem genau hast du in die Brust geschossen?"

"Kira. " gab dieser kleinlaut von sich und fand auf einmal die Lehne seines Anglerstuhls wahnsinnig interessant. Jan stöhnte halblaut auf und verdrehte dann die Augen.

"Ist noch was passiert?"

"Ich habe diesem Widerling ein Horn abgeschlagen" zum Beweis zog Chris das Horn aus dem Rucksack und zeigte es Jan. Dieser pfiff nur leise anerkennend.

"Und ich habe seinen Safe ausgeräumt" Chris gab Jan den Rucksack, der schaute hinein und pfiff wieder leise.

"Wenn du weiter so pfeifst sind gleich alle wach" dröhnte es wieder in Jans Kopf. Diesmal war es aber eine ihm bekannte Stimme. Andrasch schwebte mit seinem Flugobjekt knappe zwei Meter über ihnen.

"Eure Majestät, ich grüße euch" schmunzelte Jan und deutete eine Verbeugung im Stuhl an.

"Nicht du auch noch, tut nicht so als wüsstet ihr wie man sich in royaler Gesellschaft benimmt. Bleibt lieber bei Andrasch mein Freund, was möchtest du trinken"

"Nichts würde ich lieber tun und dich dazu einladen mein Freund" übernahm Chris nun das Wort "allerdings musst du sofort mit Grimm zur Schattenwald dich aufmachen. Ich komme morgen Abend nach" mit diesen Worten warf er Grimm in die Luft. Kurz vor Andraschs ungewöhnlichem Flugobjekt wurde Grimm langsamer und klemmte sich wie von selbst unter die Drohne.

"Nun denn bis morgen Abend dann. Gehabt euch wohl meine Freund" Vernahmen sie noch und kurze Zeit später war von Andrasch nichts mehr zu sehen. Die beiden Freunde saßen nebeneinander.

"Wie geht es nun weiter" wollte Jan wissen, nachdem es ihm langweilig wurde über die Zeltstadt hinweg aufs Meer zuschauen.

"Morgen früh werden wir die Zelte abbrechen, alles verwahren. Du und Karo werdet die Fähre nehmen und die Insel mit den anderen hier verlassen!"

"Und du?"

"Ich werde bis zum Abend warten. Sie werden bestimmt nach mir suchen und daher darf nichts bei euch sein was euch verdächtig aussehen lässt" Chris lehnte sich im Stuhl zurück und blickte in den sternenklaren Himmel "Wenn alles gut geht sehen wir uns bei meiner Oma wieder, in etwa einer Woche"

"Was möchtest du denn da?"

"Mich, uns neu aufstellen. Sehen was für Informationen Grimm für uns hat, vielleicht weiß er ja sogar wo unser verdammtes Alpha ist oder zumindest das Alphaweibchen. Im Notfall trainier ich mit ihm und mach mich bereit weiter Festungen der Sternenkinder anzugreifen" Jan nickte und sprach dann.

"Es könnte sein, dass ich Lea mitbringe" er vermied es Augenkontakt mit Chris aufzubauen aus Furcht von diesem nun gefoppt zu werden. Dies geschah aber nicht. Chris musste seinen Freund nicht anschauen um zu wissen was in ihm vorging.

"Sie ist also die EINE für dich, ja? Nun von meiner Seite aus spricht nichts dagegen. Vermeid bloß ihr in die Brust zuballern"

"Hatte ich nicht vor. Ich möchte nur ungern dich in diesen Sachen nachahmen", beide lachten leise. Zu ihren Füssen krabbelten auf einmal die Leuchtigel zusammen.

"Ach ja, entschuldigt bitte" Chris legte seinen Rucksack auf den Boden damit sie dort hinein gehen konnten "Bitte nichts anfressen. Die Ordner müssen wir noch durchlesen"

"Warum hast du sie überhaupt mitgenommen? "

"Ich mag sie und sie erwecken in mir die Hoffnung auf ein Morgen, was nicht so schlimm und grausam ist wieder der vergangene Tag", antwortete Chris und schaute dann seinen Freund lächelnd an. Danach gingen beide in ihre Zelte und versuchten zumindest noch etwas Schlaf zu ergattern.

13

#Borkum #NettePolizei #Kopfweh #spazieren #Sonne #genießen #erholen #frischeLuftschnappen #Heimwärts #endlichalleine

Nachdem die Polizei ihre Aussage aufgenommen hatte, war Kira in ihrem Zimmer eingeschlafen. Erst gegen siebzehn Uhr war sie aufgewacht und hatte ihre Sachen gepackt. Danach war ihr Aufpasser mit ihr im Taxi zum kleinen Borkumer Flugplatz gefahren und hatte sie dort in die Obhut von Herrn Welsh übergeben.

"Etwas erholt?" war die erste Frage des, immer noch, farbenfrohen Welshy gewesen, als er sie dort begrüßte. "Dein Flug geht erst um zwanzig Uhr, wir haben noch etwas Zeit. Wollen wir etwas spazieren gehen?"

"Gern. Etwas frische Luft tut mir bestimmt gut" so gingen die beiden die Straße die Kira gerade gekommen war wieder in Richtung Norden zurück. Ihrem kleinen Koffer ließ sie in der Zwischenzeit beim Flugplatz. Dieser bestand aus einem spärlichem Rollfeld und einem einsam wirkenden Tower, wo vermutlich ein einziger Fluglotse saß und den Flugverkehr überwachte.

"Gehen wir am besten zur Promenade und von dort aus Richtung Osten, dort gibt es ein schönes kleines Regionales Restaurant" meinte Welsh und ging langsamen Schrittes vor. Kira meinte zusehen das er etwas humpeln würde. Ihn hatte dieser Überfall allen anscheint mehr zugesetzt als ihr und doch war er auf den Beinen. Sie schaute auf ihr Smartphone und sah, dass sie dreiundzwanzig Nachrichten hatte. Fast alle waren von ihren neuen Freunden die sich sorgten und wissen wollten wie es ihr ginge. Schnell antwortete sie ihnen, dass alles gut sein und sie in ein paar Stunden auch die Insel verlassen würde. Sie wunderte sich wie sie die ganzen Nachrichten übersehen haben konnte als sie ihr Selfie gemacht hatte, sie schob es einfach auf den Schock.

"Sagen sie Herr Welsh" fing Kira an, "wie bekannt ist es geworden, dass sie in ihrem Büro überfallen wurden? Also wir dort überfallen wurden."

"Ich dachte wir sind beim Du" sagte Welsh gelassen "ich denke auf der Insel wird es jeder wissen. Ich habe veranlasst, dass jeder der die Insel genauestens beleuchtet wurde. Mit der Hilfe meiner Sicherheitskameras haben wir versucht, ein grobes Bild von der Statur des Übeltäters herzuleiten. Jeder der auch nicht im entferntesten damit in Verbindung gebracht werden konnte, musste sein gesamtes Hab und Gut offen vorzeigen bevor er die Insel verlassen konnte" er drückte sein Kreuz etwas durch "Es hatte aber keinen Erfolg. Weder am Pier noch beim Flugplatz noch bei den Planwagen, welche zu den anderen Inseln fahren. Nun setzte ich meine ganze Hoffnung auf die Kriminalisten der Polizei." So wie er das aussprach hatte sie nicht den Eindruck als wäre die Hoffnung sehr groß.

"Weiß man schon wie er das mit diesen dunklen Nebel gemacht hat?" hackte Kira nach.

"Gewiss, er muss im Aufzug eine Rauchgranate gezündet haben, welche eingefärbten schwarzen Rauch von sich gab. Auf seinen Rücken hatte er wohl eine Apparatur die ebendiesen wie ein Staubsauger wieder eingesaugt hat und zu guter Letzt seine Gesichtsmaske. Die muss ihn wohl vor den Auswirkungen des Rauchs geschützt haben" Kira und Welsh passierten zu ihrer rechten den FKK Strand von Borkum und folgten schweigend dem Weg. Nach weiteren zwanzig Minuten spazieren gelangten sie zu dem vorher angemerkten Restaurant. Hinter diesem erstreckte sie wieder weiter Strand und ging über ins brach liegende Wattenmeer. Das Meer hatte sich wieder für mehrere Stunden zurückgezogen. Die beiden Spaziergänger stärkten sich dort mich etwas Kaffee und Kuchen, dazu gab es dann noch auf Kosten des Hauses eine lokale Spezialität 'Sanddornlikör'. Die sonst sehr sauren Früchte waren auf diese Art und Weise am besten zu genießen.

Es dämmerte bereits und Welshy bestellte für die beiden ein Taxi um zurück zum Flugplatz zu gelangen. Als die beiden nun draußen am Strand warteten hörten sie hinter sich das vergnügte Singen, was auf sie zuhielt. Kira drehte sich um, nur um sich direkt wieder zurück zudrehen. Der Herr der das so guter Laune auf sie zukam war nackt.

"Mein Lieber Freund, sie haben sich wohl etwas verlaufen der FKK Bereich ist dahinten" kommentiere Welshy heiter und winkte in die Richtung aus die der Naturbusche kam.

"Dann bin ich hier ja goldrichtig Einhörnchen" kam die freche Antwort und Kira identifizierte sie sofort als die von Chrissy. Sie sah sich wieder um und schaute einen gut gelaunten Christoph. Er trug nun keine Kontaktlinse und somit sah man auf der einen Seite sein dunkelgrünes Auge und auf der anderen Seite, stach sein hellgelbes Auge hervor. Er hatte einen Rucksack an und die Einstellung der Riemen waren sehr großzügig. Der Beutel hing fast über seinen nackten Hintern.

"Oh Hallo Kira. Augen nach oben kleine Nachtigall" sprach er weiter und ging an den beiden vorbei.

"Moment mal, du kennst diesen Menschen? Kira?" grollte Welshy, seine Stimme war nun tief und bedrohlich und er schien sich wohl durchzustrecken, erwirkte nun etwas größer.

"Noch nicht, also im Moment noch nicht wieder" gab stattdessen Chrissy von sich, "aber das ist für dein Spatzenhirn eh zu schwer zu verstehen. Daher gebe ich mir nicht die Mühe es zu erklären"

"Das ist der Type der uns Überfallen hat" kam es erzürnt aus Welsh heraus. Aus seinem Mund lief sogar Sabber wie Kira beobachtete und sie wich etwas weg von ihm. Dann erschrak sie vollkommen als sie sah wie braunes Fell an Welsh herausspross, sein Schädel andere Konturen annahm und in kürzester Zeit stand vor ihr ein Minotaurus mit einem Horn. Kira gab einen kleinen Aufschrei von sich und plumpste rückwärts in den Strand von Borkum. "Dich werde ich zerfetzen" kam es aus dem Maul von Welsh, wo sich nun eine beachtliche Menge Geifer gebildet hatte.

"Hat dir eine Lektion nicht gereicht du enorm hässliches Einhorn" spottete Christoph weiter und schaute nur lässig über die Schulter. Dann erstarrte er, denn er sah das Welsh auf Kira zu stampfte und sie mit einer Hand um ihren Kopf empor zog. Kira kreischte und schrie laut. Sie versuchte sich mit Tritten und Schlägen zu befreien, all ihre Versuche fruchteten nicht. Dann schaute sie flehend zu Christoph welcher sich bereits zu sie umgewandt hatte.

"Lass sie runter" gab dieser nun in einer tiefen bedrohlichen Stimme von sich. Sein gelbes Auge leuchtete warnend auf und unterstrich seine Aufforderung.

"Und was passiert, wenn ich es nicht mache?" fragte Welsh mit falscher Freundlichkeit "Was passiert, wenn ich sie hier oben lass und etwas drücke" erhob Kira an und erhöhte den Druck auf ihren Kopf. Man hörte bereits ein grausiges Knacken. Kira schrie panisch wie am Spieß. Wieder blickte Welsh zu Christoph um seinen vermeintlichen Triumph auszukosten.

Doch zu seiner Überraschung hatte sich Chris auf seine Hände stützen niedergelassen und schaute ihn zornig an. Die Intensität seines gelben Auges nahm zu und sprang sogar über auf sein anderes Auge. Danach wuchs ihm ein schwarzes Fell, sein Körperbau wurde muskulöser seine Hände und Füßen wurden zu Pfoten. Ein andauerndes Knochen knacken ging von Christoph aus, am Ende stand ein Wolf vor Welsh mit einer Schulterhöhe von über zwei Metern.

"Ihr seid ausgestorben" stotterte Welsh und schleuderte Kira auf den Boden des Strandes, wo man das Brechen ihrer Knochen hören konnte, gefolgt von ihrem herzerweichenden Schluchzen, "die zwölf haben euch gejagt und ausgerottet". Langsam fing sich Welsh wieder indessen schaute der Wolf an ihm vorbei auf Kira "Sag schon wie ist dies möglich?"

Der Wolf fixierte nun den Minotaurus an und gab ein tiefes Grollen von sich, danach lösten sich dunkle Schwaden von ihn und tauchten seine Umgebung augenblicklich in tiefste Finsternis. Der Minotaurus konnte nichts mehr sehen und begab sich in eine Abwehrhaltung, in dem er seine Hände, zu Fäusten geballt, vor sich hielt.

"Lächerlich" dröhnte es nun in seinem Schädel "Und sowas will Wölfe ausgerottet haben." ein Ohren betäubendes Geheul erschallte daraufhin. Welsh ging aufgrund der Lautstärke in die Knie und hielt sich seine Ohren zu. Dies machte nur keinen Unterschied wie er feststellte. Verzweifelt wollte er sich umdrehen und flüchten. "Wo willst du denn hin? Flüchten, jetzt schon? Du wolltest doch so viel wissen und jetzt?" Direkt vor ihm glommen zwei gelbe Augen auf und ließen ihn zurücktaumeln "Ich bin die erwachte Dunkelheit" schrie die Stimme wieder in seinem Schädel und Welsh riss wieder die Hände vor seine Ohren. Furcht überkam ihm, so einen Feind hatten seine Vorfahren bekämpft. Die wussten um die schwächen dieser Bestien, aber er hatte keine Ahnung was er machen sollte. Kopflos rappelte er sich auf und wollte loslaufen, als er spürte, dass sich spitze Zähne in seinen Hals bohrten und im nächsten Moment einen großen Teil seiner Kehle herausrissen. Schlagartig verschwand die Dunkelheit und er sah den Wolf vor sich, dieser ließ gerade einen großen Klumpen Fleisch aus seiner Schnauze fallen. Welsh fasste sich an die Kehle und stellte panisch fest, dass sie ihm fehlte. Er fing an nach Luft zu röcheln. Klar verständliche Worte konnte er nicht mehr von sich geben. Der riesige Wolf beobachtete ihn weiter ohne ein weiteres Mal anzugreifen, er ging stattdessen zu dem wimmernden Menschen. Welsh seine Sehkraft ließ bereits nach und das letzte was er sah war, das der Wolf sich in einen Menschen zurück verwandelte.

Chris kniete neben Kira, er schaute sie besorgt an. Ihr Arm war durch den Aufprall gebrochen und hing nutzlos an ihr herab. Was ihm aber Sorgen bereitete war ihr Schädel, er hatte ihn knacken gehört. Blut lief aus ihren Ohren und Nase. Er griff nach seinen Rucksack und zog seine kleinen Freunde hervor.

"Ich muss euch wieder um einen Dienst bitten. Ich werde mich gleich wieder in einen Wolf verwandeln und sie auf den Rücken nehmen. Ihr müsst sie auf mir festhalten, ich werde so schnell wie ich kann laufen um für sie Hilfe holen. Aber ich bitte euch sie solange auf mir zuhalten" flehte Chris die kleinen Steine vor ihn an.

"OK" war alles er als Antwort bekam. Er band Kiras Hände mit einem Band sachte zusammen, damit er sie so durch die entstehende Schlaufe um seinen Hals tragen konnte. Danach schnallte es Kira den Rucksack um. Kira selbst driftete immer wieder in eine wohlwollende Bewusstlosigkeit ab, wurde aber durch die Schmerzen kurzzeitig zurückgeholt. Chris legte sich Kira auf den Rücken und begann die Verwandlung. Die kleinen Leuchtigel kletterten auf seinen Rücken und verbanden ihn und Kira und hielten beide fest beieinander. Nun setzte Chris zu einem schnellen Lauf gegen die Zeit an. Nicht nur galt es Kira so schnell wie möglich zu helfen. Nein, er lieferte sich ein Wettrennen gegen das verräterische Element. Es herrschte nun Ebbe, aber die Flut war bereits auf dem Vormarsch. Chris legte sich ins Zeug und fegte nur so über das Wattenmeer. Die Küste war bereits deutlich zusehen. Die größeren Priele übersprang er dank seiner enormen Geschwindigkeit und Größe mit Leichtigkeit. Langsam änderte er seine Laufrichtung und lief bald parallel zur Küste.

"Wo biste du verdammt nochmal, wo. Gib schon ein Zeichen von dir!" dachte er panisch, Kira auf seinem Rücken gab wieder einen wimmernden Ton von sich. "Es hilft nichts ich muss es tun" Chris legte seinen gewaltigen Kopf in den Nacken und heulte aus Leibeskräften los. Danach verstummte er und lauschte. Wieder wollte er die Augen schließen und seine Meditation Übung durchführen, als er in einiger Entfernung, hinter der dem Deich zwei fast zehn Meter hohe Flammensäulen aufsteigen sah. Sofort rannte er zielstrebig auf die Küste zu und sprang mit einem gewaltigen Satz auf den Deich. Die dortigen Pulloverschweine erschraken und gaben ihr panisches Blöcken von sich. Unbeirrt von solchen Nebensächlichkeiten sprintete der Wolf auf der Deichkrone entlang und erblickte das Ziel seiner Anstrengung. Überglücklich raste er den Deich herab und lief alsbald auf einer Straße dem rotem Doppeldeckerbus entgegen, auf dessen Seite in goldener Schrift 'Schattenwald' geschrieben stand. Vor dem Bus standen bereits zwei Personen mit verschränkten Armen vor der Brust und erwarteten ihn. Chris ließ sofort seinen Geist zu ihnen schnellen "Keine Zeit für eine Standpauke, ich habe eine Verwundete dabei. Schnell macht die Krankenstation bereit" gab er mental an sie weiter und zu seiner großen Erleichterung sprang seine Mutter bereits wieder in den Bus hinein und sein Vater lief nach vorne zum Fahrerraum. Die hintere Doppeltür stand weit auf und Chris sprang durch sie hinein.

Eine Reise

14

Sobald man die Schattenwald betrat, wurde man in eine eigene Welt gebracht. Von außen sah sie aus wie ein englischer Doppeldeckerbus, im inneren musste man nur durch eine bestimmte Tür gehen und schon standen einem eine Vielzahl von Räumen und Möglichkeiten zur Verfügung. Diese Tür war eine reich verzierte Doppeltür mit vielen Ornamenten und Einschließungen, welche mit Kristallen gefüllt waren. Als Chris, mit Kira auf dem Rücken, durch die hintere Eingangstür des Doppeldeckers sprang, hatte er keine Zeit sich dieses, ihm wohlbekannte, Schmuckstück näher zu betrachten. In seinem Sprung durchbrach er beide Türen und landete in einem hell erleuchteten Flur. Sofort rannte er weiter, die dritte Tür auf der rechten Seite war sein Ziel. Dort wartete auch schon seine Mutter auf ihn. Sie hatte eine hellblonde Dauerwelle auf dem Kopf und einen ernsten Gesichtsausdruck.

"Was ist passiert? Wo ist sie verletzt?" kam es knapp aber präzise aus ihrem Mund geschossen. Chris kauerte sich neben den Behandlungstisch hin und reckte den Kopf hoch, damit seine Mutter die Hände von Kira von dem Seil lösen konnte. Danach lösten sich die Leuchtigel von Chris und Kira und gaben diese frei damit man sie nun auf den Tisch hieven konnte. Danach begann Christoph sofort mit seiner Rückverwandlung.

"Das schlimmste ist die Kopfverletzung. Es hat furchtbar geknackt und du siehst ja selbst wo sie überall heraus blutet, das mit dem Arm ist nebensächlich, denk ich." kam es sofort aus Christoph heraus, sobald er seine menschliche Gestalt angenommen hatte.

"Und ihre Schulter und ein paar Rippen haben was abbekommen. Du hast aber Recht am schlimmsten ist der Kopf" analysierte seine Mutter und untersuchte Kira bereits weiter.

"Los hep hep raus hier" sie schaute ihn an "du kannst hier nichts mehr machen. Geh und zieh dir was an. In etwa einer Stunde weiß ich mehr " mit einer gebieterischen Handbewegung komplementierte sie Chris hinaus. Auf dem Flur schaute er nun gegen die verschlossene Tür, des Heilungsbereich. Er stand unschlüssig rum, bis er sich erinnerte dass er noch nackt war. Er nahm seinen Rucksack zur Hand und suchte darin nach seinen Klamotten. Nach kurzem Suchen kramte er sein schwarzes T-Shirt mit der passenden Jogginghose heraus und zog sich an. Danach ging er, sich immer noch sorgend, den Flur zurück. Als er wieder durch die Eingangstür trat und im Bus stand merkte er, dass die Schattenwald sich bereits in Bewegung gesetzt hatte. Das Innere des Busses glich eher einer netten Wohnung. Sämtliche ehemaligen Sitze waren entfernt, zu seiner rechten befanden sich zwei Zweisitzer die sich gegenüber standen, die erste war mit weißem Leder bespannt, die andere im einen schwarzen Leder. Zwischen den beiden stand ein niedriger aber wuchtig wirkender Couchtisch aus Holz. Auf diesem war ein Schachspiel aufgebaut, über diesem hing eine Lichtschale welche ein flackerndes Leuchten von sich gab, es sah so aus würde ein kleines Feuer darin klimmen. Chis wusste natürlich das dies nicht der Fall, es handelte sich hier bei nur einem Leuchtkristall, welchen man sich nachbelieben an Leichtkraft und Arte der Beleuchtung einstellen konnte. An der linken Seite war ein Sideboard, vom gleichen Holz wie der Couchtisch, auf dem einige Bilder standen. Danach durchschritt er eine kleine Küche. An den Seiten gab es einen Kühlschrank, eine Spüle, ein Kochherd mit einem Backofen und unter Arbeitsfläche war ein Spülmaschine eingebaut. Die Hängeschränke waren vor dem Fenster angebracht worden. Die Schränke hatten ein Blumenmuster auf ihrer Holzoberfläche, welches sich über alle abzeichnete und so ein eigens Bild ergab. Aber auch durch die Küche ging Chris durch und gelang nun in Fahrerraum. Dort saß nun hinter dem Lenkrad sein Vater und fuhr durch die Nacht. Christoph setzte sich neben seinen Vater auf den Beifahrer sitzt. Dort schaute er eine ganze Zeitlang nur nach draußen auf die Straße und die Dunkelheit.

"Was ist passiert?" kam es in einem ruhigen und sachlichen Ton von seinem Vater.

"Ich habe den Clan der Stiere angegriffen. Ich habe Grimm zurück zu uns gebracht und vermutlich einige wichtige Informationen von ihnen geklaut." gab Chris genauso sachlich zurück und war bereits gespannt auf Reaktion seines Vaters, dieser fragte jedoch weiter.

"Verletzte?"

"Nur Kira auf unserer Seite. Auf der anderen Seite, nun ich habe den Wächter von ihnen getötet. Nachdem er Kira verletzt hatte." gestand Christoph.

"Getötet sogar, war es schwer?", sein Vater stand auf und deute Chris an nachhinten mit ihm zu gehen. Hinter dem Fahrerlenker wuchs sofort ein Abbild eines Menschen, dieser übernahm das Lenkrad. Vater und Sohn gingen gemeinsam nach hinten zu den Sofa´s. Chris nahm auf der weißen Seite Platz sein Vater auf die schwarze. Chris Vater war kleiner wie er, hatte einen kleinen Wohlstandsbauch und kurze schwarze Haare, welche sich bereits zu einer Glatze zurückzogen. Seine Augen waren das gleiche dunkelgrüne wie jenes von Chris. Als nun beide Platz genommen hatten seufze der Vater einmal durch.

"Es wäre auch zu schön gewesen, wenn du einfach nur um Spaß zuhaben auf Borkum gewesen wärst. Du weißt das deine Mutter und ich uns hier ein schönes Wochenende gemacht haben. Wir waren in der Nordsee schwimmen, sind hier Fahrrad gefahren. Wir haben sogar den Pilsumer Leuchtturm besichtigt. Du weißt schon, der Otto-Turm. Sonne getankt und die Seele etwas aufgeladen." dabei lehnte er sich nach hinten gegen die Rückenlehne und schaute nach oben mit geschlossenen Augen. "Es war gar nicht schlecht."

"Nur liegt es nicht in meiner Natur, still und passive zu sein" konterte Chris "Ich habe das alles ja nicht getan um euch auf die Nerven zu gehen, sondern um endlich in der Suche nach dem Alpha einen Schritt weiter zu kommen. "

"Und wieweit bist du bis jetzt gekommen? Neue Erkenntnisse? Und wer ist das arme Mädel das du halb tot hierher gebracht hast? Hattest du Rückendeckung?" funkelte ihn seine Vater an , die Augen dabei nur zu einem kaum geöffneten Schlitz geweitet.

"Jan und Karo waren auf der Insel. Im Übrigen hatte ich die Leuchtigel dabei und Andrasch hat mir auch geholfen" Chris überkreuzte die Arme vor der Brust und schaute seinen Vater ebenfalls an. Beide starrten sich in die Augen.

"Das nenne ich keine Rückendeckung. Jan und Karo können sich nicht verwandelt, sie haben nur erhöhte Reflexe und etwas mehr Kraft als der Durchschnitts Mensch" grollte der Vater nun und reckte sein Angesicht so dass er seinen Sprössling direkt in die Augen blicken konnte "Was du mit diesen Leuchtigeln hast weiß auch keiner von uns und zu guter Letzt Andrasch." sein Vater zog scharf die Luft ein "Was wäre passiert, wenn ihm was zugestoßen wäre oder was wäre passiert wenn dir was passiert wäre. Diese Minotauren sind nicht zu unterschätzen. Was wäre passiert, wenn dich einer aufgespießt hätte. Sie durchstoßen alles und du kannst diese Wunden nicht selbstheilen, nur bei Anwesenheit des Alphas ist das möglich. Und bist du das Alpha? Oder war das Alpha dabei?" schrie nun sein Vater ihn an.

"Nein bin ich nicht und nein war er nicht. Aber darum musste ich das ja tun."

"Achso und wer ist nun das arme Mädel das nun im Sterben liegt, weil du das tun musstest?"

"Kira Veldboer, die Kira" Chris schaute nun seinen Vater wütend an, hielt aber dessen mörderischen Blick stand. Betretens schwiegen breite sich danach aus. Beide schauten sich nicht mehr in die Augen.

"Scheiße " flüsterte dann sein Vater, "wie ist das möglich das ihr euch dort getroffen habt?"

"Keinen Ahnung, das Schicksal scheint unsere Wege immer kreuzen zulassen. Wie damals in Andernach." gab Chris in einem ähnlich tiefen Ton wieder.

"Der Hexenfluch hält noch?"

"Ja sie hat keine Ahnung wer ich bin. Sie hat nicht mein gelbes Auge gesehen."

"Na immerhin etwas, mach dir keine Sorgen deine Mutter bekommt alles wieder geheilt"

"Hoffe ich auch, wo fahren wir jetzt überhaupt hin?"

"Zum Haus am See, durch das nachapokalipische Ostdeutschland."

"Sag das nicht so. Es gibt auch sehr viele nette Leute dort. Kannst du dich noch erinnern als ich klein war und der nette Herr mich zu euch gebracht habe, nachdem ich mich verlaufen hatte. Das war doch in Bad Muskau."

"Das ist auch was anderes, das zählt auch mit zu den Sorben." sein Vater strich sich dabei über sein lichtes Haar "Ich muss dich doch nicht an Hoyerswerda erinnern. Eine Hochburg an Rechtsradikalen. Im Grunde gibt der ganze ostdeutsche Teil, aufgrund ihres Kulturverlusts, Nährboden für die rechte Szene. Sie haben unter der Besatzung durch Russland ihre Kultur und ihren Glauben verloren. Nach der Wende kannten die 'jungen' Menschen nur noch die Geschichten aus dem Krieg und dem dritten Reich. Ihrer wunderbare Kultur wie man sie in Leipzig und gerade in Dresden sehen kann wurde nur langsam wieder aufgebaut. Es wurde versäumt daran anzuknöpfen und diese rechten Parasiten haben sich nun dort festgesetzt. Wie Zecken und wie Zecken nun mal sind haben sie den Geist dieser Menschen vergiftet. Würde ihr geliebter Führer wiederkommen würde seine Mannschaft dort bereits bereitstehen." er schüttelte den Kopf "Aber das soll nicht unsere Sorge sein. Wir fahren nur durch bis nach Podrosche. Dort überqueren wir dann die Grenze"

"Na von dort ist es ja auch nicht mehr weit bis zum See." gab Chris nickend von sich stand dann auf "Ich werde mich dann mal in meine schwarze Festung zurückziehen und dann später nach Kira sehen."

"Mach das" der Vater schaute ihn an "Sohn, schön das dir nichts passiert ist. Und gut gemacht." dabei lächelte er ihn an. Chris seinerseits lächelte auch nickte mit dem Kopf und ging wieder durch die Doppeltür hindurch.

Als er wieder im lichtdurchfluteten Flur stand sah er wie seine Mutter bereits aus dem Behandlungsraum heraus kam. Sie hatte immer noch ihren weißen Kittel an, diesen trug sie gern er kaschierte ihre die wenigen überflüssigen Pfunde an ihr. Auch sie wie Chris Vater einiges kleiner als er. Sie hatte sonst keinen Gesichtsausdruck, um ihre Augen hatten sich sogar einige kleine Lachfalten gebildet. Im Moment schaute sie allerdings ernst drein und winkte ihren Nachwuchs zu sich heran. Dieser kam gehorsam zu ihr heran. Im nächsten Moment gab es ein lautes Klatschen gefolgt von einem missmutigen Aufstöhnen. Seine Mutter hatte ihm eine Ohrfeige verpasst nur hatte sie sich dabei an seinem Gesicht verletzt. Nun schaute sie ihn zornig an und hielt sich ihre Hand.

"Was hast du dir dabei gedacht? Minotauren ja? Leidest du an Gedächtnisschwund? Haben wir dir irgendwas getan, damit wir es verdient haben uns so zu sorgen?" sie schnaufte einmal durch "Deiner kleinen Freundin geht es wieder soweit gut. Ich habe sie in einen Heilschlaf versetzt und die Igel werden den Rest von ihr heilen." Chris nahm seine Mutter in seine kräftigen Arme und drückte sie an sich.

"Danke. Entschuldigung und nochmals Danke" danach schaut er sie an und drückte sie nochmal. Er ging mit ihr in die Krankenstation. Dort lag Kira mit einer Decke bedeckt auf einem Bett. Ihren Kopf zierte ein weißer Verband und auf ihren Arm und Rippen saßen die Leuchtigel und gaben ein sanftes grünes Licht von sich. Chris nahm einen seiner kleinen Freunde hoch und legt ihn auf die lädierte Hand seiner Mutter. Nach wenigen Sekunden war ein leises knacken zuhören und seine Mutter nickte ihm zu.

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