Kitabı oku: «Ist der Ruf erst ruiniert...», sayfa 2
Ich schwankte zwischen Enttäuschung über mein eigenes Verhalten und einem undefinierbaren Glücksgefühl. Über die gesamte Situation zerbrach ich mir lange und oft den Kopf, weil mir bewusst wurde dass ich grobe Fehler gemacht hatte und wie kindisch distanziert ich mich zeitweilig benommen hatte. Ich überlegte hin und her, was ich hätte anders, besser machen können, sollte ich ihm mehr entgegenkommen?
Mich von ihm küssen lassen? Oder gar seinen Schwanz lutschen und die Eier lecken? Hätte er mich dann gebumst? Oh Schreck- welche Gedanken ich mir machte! Was war denn passiert? Eigentlich nichts. Vermutlich wollte der Mann gar nichts anderes von mir, als massiert werden, wie vorher auch. Aber warum wollte er mich küssen? Und dann wahrscheinlich doch auch vögeln? Wollte ich das denn? Ja, ja genau das hätte ich gerne gehabt. Ich hatte mich lediglich nicht getraut ihm meine Willigkeit zu zeigen.
Hatte er die anderen Masseurinnen auch immer geleckt? Wen konnte ich danach fragen? Niemanden.
Aber nein, das hätten die Mädels mir erzählt, er hatte sich immer nur eine Handentspannung machen lassen. Bei mir war das sicher was anderes, denn er hatte mich ja des Öfteren gefragt, warum ich ihn nicht bedienen wolle.
Vielleicht hatte er sich in mich verliebt und käme schon morgen oder übermorgen wieder? Oder in einer Woche? Was wenn er so enttäuscht oder gar verärgert war und gar nicht mehr käme? Bald musste ich die Wohnung wechseln, würde er mich dann noch finden? Aber ob er mich überhaupt suchen würde? Trotz meiner tiefen Zweifel hoffte ich dennoch ihn bald wiederzusehen. Dabei wurde ich mir plötzlich darüber klar dass ich mich verliebt hatte. Ich war wie aus einem Dornröschenschlaf erwacht, hatte endlich wieder Frühlingsgefühle. Das machte mich glücklich und unruhig zu gleich. Was sollte denn daraus werden? Sicher hatte er Familie. Mit einer Hure wollte er bestimmt keine Beziehung. Oder doch? Klar, er hatte schon länger Interesse an mir- so wie er meinen Körper liebkost hatte.
Wie ein Ertrinkender der endlich Wasser fand. Ja- ich war mir ganz sicher- er war genau so verliebt in mich wie ich in ihn. In meiner Seeligkeit suchte ich ein Ablassventil.
Wie immer war Esther die Leidtragende, weil ich meine Freundin mit meinen Gedanken überschüttete. Ihr meine Fehler und Hoffnungen berichtete, sie um ihre Meinung fragte, auch wenn wir beide genau wussten, dass ich wieder alle guten Ratschläge ignorieren würde. Aber sie hörte mir geduldig zu, versuchte mich wieder aufzurichten wenn ich down war und kritisierte mich wenn ich übers Ziel hinaus schoss und zu euphorische Traumvorstellungen äußerte. Eben meine beste Freundin!
„Bea, ich habe mich verliebt! Der Holger war hier!“ berichtete ich dann auch später strahlend meiner Tochter.
„Welcher Holger?“ fragte sie verständnislos. „Ein Kunde? Verliebt? Mama! Das ist jetzt nicht dein Ernst, dass du dich in nen Freier verliebst? Oder wer ist bitte Holger?“
Nachdem ich ihr die ganze Story berichtet hatte meinte sie mit angewiderter Miene: „Nee, das kann ich nicht verstehen! Ekelig, du schwärmst von nem Freier! Was willst du mit dem? Such dir nen vernünftigen Mann, aber doch nicht so einen!“
„Ist klar- du meinst so einen alten dicken glatzköpfigen Tattergreis, in meinem Alter. Oder? Glaubst du wirklich dass so ein Opa zu mir passt? Was soll ich denn damit? Der kriegt doch keinen mehr hoch!“ lehnte ich empört ab. Dabei dachte ich an Peter und seinen ausgemergelten Körper mit der schlaffen Pelle anstatt einem Penis.
„Also Mama, aus dem Alter solltest du aber wirklich langsam raus sein, dass du den Sex so wichtig findest.“ Meinte sie Kopfschüttelnd.
Erstaunt fragte ich: „Was redest du denn für einen Blödsinn? Warum sollte denn der Sex in meinem Alter plötzlich unwichtig sein? Was hat denn das Alter mit sexuellen Dingen zu tun? Meinst du die Gefühle sterben mit zunehmendem Alter langsam ab, oder was soll der Quatsch?“
„Sei doch nicht gleich eingeschnappt. Ist doch nicht böse gemeint. Aber ich dachte, im Seniorenalter wird man ruhiger, hat man sich längst ausgetobt.“ Versuchte Rabea zu beschwichtigen.
„Ach stell doch die älteren Leute nicht als gefühllose Neutren hin. Ist ja zum Kotzen was ihr jungen Leute euch für Vorrechte herausnehmen wollt. In den letzten Jahren hab ich doch nur selten und dann auch noch schlechten, völlig unbefriedigenden Sex gehabt. Ramsis Einstellung zu dieser Sache ist doch auch dir bekannt. Jetzt habe ich dieses Kapitel endlich abgeschlossen, kann mir mal endlich eine angenehmere Lebensweise gönnen, da muss ich mir von dir nur verständnislose Vorwürfe anhören. Hab ich denn nicht lange genug nur für die Familie gesorgt? Darf ich wenigstens im Rentenalter mal an mich denken? Tun was mir Spaß macht?“ ärgerte ich mich.
„Tut mir leid, Mama. Ich will dich doch nicht an irgendetwas hindern. Nein, ich habe nur eine andere Meinung über diese Männer. Sorry. Natürlich kannst du tun was du möchtest.“ Entschuldigte meine Tochter sich bedrückt. „Aber wenn ich höre was du erzählst, kommt mir halt das Essen hoch. Entschuldige, ich habe gegen die Kerle eben eine große Abneigung.“ Konnte sie sich nicht verkneifen noch einmal nachzulegen.
Ich winkte frustriert ab: „Ist schon gut. Ich erzähl dir einfach nichts mehr. Spreche ich lieber mit der Esther. Die gibt mir nur Ratschläge, aber sie macht mir die Sache nicht mies.“
Seitenwechsel
Erst zwei Monate waren nach meiner Trennung vergangen, doch diese lange Beziehung hatte zwar acht Jahre gehalten, aber nur in den ersten beiden Jahren wirklich die Bezeichnung Beziehung verdient.
Was alle möglichen Leute damals zu Beginn gesagt hatten, hatte sich als voll und ganz richtig erwiesen, ich hatte nur das Abenteuer gesucht. War es leid gewesen, mein Leben nach den Bedürfnissen meiner Familie auszurichten, wollte ausbrechen. Jahrzehnte hatte ich nur gekämpft- geschuftet- aufgebaut. Immer mit einem männlichen Anhang, der in der Regel mehr die Erfolge meiner Arbeit genossen hatte, als mir dabei behilflich zu sein. Dann erfasste mich das Ägypten-Fieber. Ich verliebte mich in Ramsis und ließ alles hinter mir um mit ihm am Roten Meer zu leben. Nach 2 Jahren war ich zwar zu der Erkenntnis gelangt, dass die Beziehung in eine Schieflage geraten war, ich mich in diesem Land nicht weiter wohlfühlen konnte und kehrte nach Deutschland zurück. Aber die Verbindung hielt ich als Fernbeziehung noch über sechs Jahre bei, bis ich endlich eingesehen hatte, dass die Vorteile eindeutig auf Ramsis Seiten lagen, mir dieser Anhang nur noch Last war. Ich zog einen Schlussstrich.
Eigentlich hatte ich nach Ramsis keine neue Beziehung mehr anknüpfen wollen, hatte geglaubt, dass es ein ganz normaler Vorgang sei wenn das Liebesleben und die damit verbundenen Gefühle im Rentenalter vorbei wären. Meine beste und einzige Freundin, Esther, war schließlich das lebendige Beispiel für Altersfrigidität. Auch meine eigene sexuelle Gleichgültigkeit der letzten Jahre, während der unbefriedigenden Fernbeziehung mit Ramsis, zeugten eigentlich von dem Ende derartiger Bedürfnisse.
Aber dann passierte das unvorhergesehene, ich war zu neuem Leben erweckt worden. Zwar hatte ich meinem Erlöser nichts von meinen Gefühlen sagen können, aber ich hoffte doch inständig dass er es wusste und genau das Gleiche für mich empfand. Also wartete ich voller Sehnsucht auf den Mann meiner Träume und hoffte, Märchenähnlich dass Holger der Prinz und ich das Dornröschen sei.
Stundenlang saß ich am Fenster und starrte Tag für Tag wie gebannt auf die Straße ohne zu wissen was ich mir zu sehen erhoffte. Denn in dieser belebten Gegend, am Rande der Fußgängerzone, floss der Verkehr so schnell dass ich keine Fahrzeuginsassen erkennen konnte. Aber das störte mich nicht, schließlich hatte ich sonst nichts Erquickendes zu erwarten.
Dabei durchdachte ich wohl Hunderte Male was ich dem Glücklichen sagen, wie ich ihn empfangen würde. Musste ich denn überhaupt irgendetwas sagen? Nein, er würde wissen was ich empfand schließlich käme er ja deshalb, der Liebe wegen, meinetwegen.
Unterbewusst entwickelten sich sexuelle Bedürfnisse, ja geheime Gelüste, deren ich mir anfangs noch nicht richtig bewusst war, hatte mein Gefühlsleben die Seite gewechselt, von der Kälte zur Hitze.
Weil ich aber dringend Geld brauchte wartete ich weiterhin auch auf Kundschaft in der Hoffnung diese möge genau so nett sein wie mein Holger.
Als sich fast die zweite Woche mit endlos leerer Wartezeit dem Ende zuneigte, ich wiederum einigen neuen Kunden vorsichtshalber die Massage versagt hatte, sah ich mich schon in düsteren Gedanken einer finanziell grauen Zukunft entgegen steuern. Gerade war ich zu dem Entschluss gelangt, dieses zu abzuwenden in dem ich in der einschlägigen Zeitungsrubrik ein Inserat aufgeben und um Kunden werben wollte, als es klingelte.
Das freundliche, wenn auch vor Frost gerötetes Gesicht eines Herrn in meinem Alter lächelte mir entgegen. „Brrr ist das kalt. Gut das es hier bei euch so gemütlich warm ist. Ist die Carina da?“ fragte der nette Kunde und rieb sich die gefrorenen Hände während er eintrat.
Bedauernd schüttelte ich den Kopf und lud ihn mit einer Handbewegung ein in den Bizarr-Bereich weiter durch zu gehen.
Ortskundig nahm er gleich den Besuchersessel in Beschlag und knöpfte seinen Mantel auf.
„Nein, das tut mir leid, es ist keine Masseurin mehr im Haus. Wir haben den Geschäftsbetrieb aus Baurechtlichen Gründen zum Ende letzten Jahres aufgeben müssen.“ Erklärte ich dem erstaunten Gast. „Ich bin nur hier um den Kunden bescheid zu sagen und meine Stammgäste zu bedienen.“ Baute ich ihm eine Brücke in der Hoffnung er möge sie nutzen.
Sofort wich das Erstaunen einem freudigen Lächeln als er spontan fragte: „Darf ich denn hoffen, das ich auch zum Stammgast werden und gleich mit der ersten Massage beginnen kann, Chefin?“
Ich nickte zustimmend und gab mich zugänglich: „Ja, ich habe zufällig gerade Zeit, weil ein Termin abgesagt wurde.“ Und log dreist weiter: „Normalerweise geht das bei mir nur auf Termin weil ich viele Vorbestellungen habe. Aber heute bin ich mal ausnahmsweise nicht ausgebucht. Was machen wir denn?“
„Ich hatte immer eine halbe Stunde.“ Sagte er und hielt mir einen Fünfzig-Euro-Schein hin.
Ich nahm das Geld und dachte: Schon wieder so ein Kleckerkram. Ob ich hier jemals Geld verdiene? antwortete aber laut: „Okay- dann komm mal mit mir und sag mir doch bitte deinen Namen.“ dabei ging ich auf dem langen Gang zu den Massage-Räumen voraus und führte dieses Mal den Gast nach rechts ins China-Zimmer.
Der Zwölfquadratmeter-Raum war ganz in Rot-schwarz-weiß im asiatischen Design eingerichtet. Ein großer chinesischer Fächer auf einer roten Wand und schwarze chinesische Schriftzeichen auf den weißen Raufaser-Wänden dienten ebenso als Deko wie der kleine schwarze Chinalack-Schrank mit den Schnitzereien, dem japanischen Lackstuhl und der Einmeterfünfzig großen geschnitzten, vergoldeten Holzfigur die eine Thailändischen Tempeltänzerin darstellte. Auch die original chinesische Hängelampe diente nur der Dekoration, denn während der Massagen wurden eine kleine rote Tischlampe und eine Rotlichtlampe benutzt, was dem Zimmer einen erotischen Touch verlieh.
„Michael. Ich heiße Michael. Kann ich vorher kurz das Bad benutzen?“ erkundigte der Gast sich freundlich.
„Sicher Michael.“ Erwiderte ich gnädig. „Aber leg mal erst hier ab,“ ich deutete auf den Stuhl und das kleine Garderobenreck an der Wand, „danach bring ich dich dann ins Badezimmer. Ich bin gleich zurück.“
Ich brachte meinen Lohn in die Sicherheit meines Privatraumes und ließ schnell meine Kleidung fallen.
Mit dem üblichen Badetuch um den Körper gewickelt ging ich zurück um Michael ins Bad zu bringen. Das war das übliche Ritual, was die Masseurinnen während des Betriebes immer zu beachten hatten, damit sich die Gäste nicht auf dem Flur begegneten. Zwar war das nun nicht mehr erforderlich, aber ich hatte alle anderen Türen auf dem Flur und auch den Vorhang zum Privattrakt geschlossen um den Eindruck zu erwecken, dass wir nicht alleine in der Wohnung wären.
Mit dem warmen Ölfläschchen in der Hand erwartete ich vor der Badezimmertür den Kunden. Michael war so schnell fertig, dass er sicher nicht geduscht haben konnte. Als könne er Gedanken lesen erklärte er: „Ich komme eben vom duschen, deshalb hab ich mich nur kurz frisch gemacht.“
Zur Bestätigung nickte ich nur. Peinlich- er hatte meinen Blick verstanden.
Michael hatte etwas Mühe zu der, auf dem Boden liegenden, Matratze hinunter zu kommen um sich bäuchlings niederzulegen. Er war zwar korpulent aber nicht direkt dick, schien aber ein wenig unbeweglich zu sein.
Als ich das Massageöl auf seiner Rückseite verteilen wollte musste ich aufpassen nicht laut loszulachen, ich fand den Anblick des nackten weißhäutigen Mannes, nur noch mit schwarzen Socken bekleidet einfach belustigend.
So sieht also ein Sockentänzer aus, dachte ich und lachte lautlos in mich hinein. Er sah es ja nicht.
Lange konnte ich mich wegen der Kürze der Behandlungszeit nicht mit der Rückenpartie aufhalten, so dass ich mich schnell auf ihm langlegte.
Als er nach mir griff, seine Hand meinen Körper berührte rief ich erschrocken: „Oh nein, bitte nicht! Hast du kalte Hände. Die muss ich aber erst einmal anwärmen. Huh- buh, ach wie eiskalt ist dein Händchen?“
Michael lachte, sagte aber dennoch schuldbewusst: „Ja- tut mir leid. Hab ich im Moment nicht dran gedacht. Ich bin das gewohnt. Habe ich immer.“ Dabei zog er sofort seine Hand zurück.
Ich nahm seine Arme, legte sie Schmetterlingsgleich auseinander, dann massierte ich seine Arme und hauptsächlich die Hände mit dem Öl. Viel Erfolg erzielte ich allerdings nicht damit, seine Hände waren wie Eiszapfen. Weil mir die Zeit davon lief gab ich auf.
„Drehst du dich bitte um?“ bat ich ihn freundlich. „Und hältst die Hände bitte bei dir?“
Er lachte erneut und nickte: „Ja, das versteh ich. Ich werde mir Mühe geben daran zu denken.“
Dann erst sah ich seine dicken roten Narben, die sich über seinen gesamten Brustkorb zogen und fragte mitfühlend: „Was für eine Operation war das?“
„Herzinfarkt. Vor 3 Jahren. Keine Sorge, mir geht es wieder gut. Ich mache Sport, bin viel an der frischen Luft. Schon durch meinen Hund, habe ich täglich mehrmals viel Bewegung. Ich bin fitter als zuvor.“ Erklärte er freundlich lächelnd. Dann bat er: „Könntest du mir ein wenig die Brustwarzen massieren? Das hab ich sehr gerne. Natürlich nur wenn es dir nichts ausmacht.“ Dabei sah er mich leicht verlegen an.
„Klar. Kein Problem, Michael. Mach ich doch gerne.“ Übertrieb ich, denn nichts machte ich wirklich gerne bei diesem Kunden. Ich hätte zu keinem Zeitpunkt sagen können warum, aber ich mochte diesen Mann nicht.
Seine Warzen schwollen an. Ruhig, fast teilnahmslos nahm er die gewünschte Behandlung hin und nur an seinem Gesichtsausdruck war zu erkennen, dass es ihm gut tat.
Nach kurzer Zeit wechselte ich zum Kopfende hinauf und arbeitete mich, in der schon gewohnten Position kniend von seinem Kopf über die Brust, den Bauch zu seinem zwar steifen, aber ruhig auf dem Bauch liegenden Penis hinunter. Als ich sein Glied ergriff fühlte ich ganz zart und vorsichtig, fast wie fragend, seine Zunge über meinen Kitzler gleiten.
Ein kalter Schauer lief wie eine Welle meinen Rücken hinunter, so abstoßend fand ich diese Berührung, ich hielt aber trotzdem still während ich mit der Hand fest zugriff und kräftig rubbelte. Nach nur wenigen Handbewegungen, die nicht einmal eine Minute in Anspruch genommen hatten, hielt er plötzlich mein Handgelenk fest und stoppte somit meine Bewegung. Hätte ich nicht das Zucken seines Schwanzes gefühlt, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen das er einen Höhepunkt hatte. Denn er spritzte trocken. Keine Spur von Feuchtigkeit fand sich an meiner Hand oder seinem Bauch.
Seltsam. Das hatte ich auch noch nicht erlebt.
„Bleib liegen. Ruh dich ein bisschen aus. Ich wasch mir nur eben die Hände. Bin gleich zurück.“ Sagte ich während ich mich aufrichtete.
Zurück im Zimmer fand ich Michael schon halb angezogen vor. „Möchtest du etwas trinken? Ein Glas Wasser?“ fragte ich und griff zu der Wasserflasche auf dem Chinaschrank.
„Nein danke. Ich mag kein Wasser. Aber ich will auch im Moment nichts trinken, ich gehe jetzt zum Sport und da trink ich noch genug. Mach dir keine Mühe, danke schön.“ Erwiderte er lächelnd.
Michael wandte sich zur Tür und bedankte sich: „Dann kann ich dir nur sagen, es war sehr schön. Danke dir. Wenn ich darf, komme gerne wieder. Immer mittwochs um die Zeit. Ich rufe aber vorher an. Geht das?“
„Gerne, Michael.“ Log ich. „Dann wünsch ich dir einen schönen Tag und viel Spaß beim Sport.“ Schüttelte seine Hand und deutete einen Wangenkuss an. Hielt ihn fest als er sich zum Gehen wenden wollte und erklärte: „Immer auf beide Seiten, Michael. Das macht man so.“ dabei deutete ich den Kuss auf die andere Wange an.
„Okay, wie du meinst. Dann bis nächste Woche.“ Schmunzelte er im Hinausgehen.
Ohne eine Erklärung dafür zu haben fühlte ich eine starke Abneigung bei dem Gedanken, dass ich diesen Kunden nun wöchentlich massieren sollte. Dabei war er durchaus angenehm in seinem ganzen Verhalten. Höflich, freundlich und nicht fordernd oder besitzergreifend, trotzdem fand ich ihn abstoßend und unsympathisch. Ich hatte eine seltsame Antipathie vom ersten Anblick empfunden. Aber ich wollte Sympathie und Gefühl, Berührungen von angenehmen, schönen Männern, wie Holger.
Dumme Gans, schalt ich mich selbst. Wenn alle so rücksichtsvoll und genügsam wären, könnte ich doch zufrieden sein. Aber mein Gefühl müsste ich abschalten, versuchen neutral zu sein. Ob ich das könnte? Klar, schließlich war das nur ein Job, kein privates Sexvergnügen. Wenn ich nur ein, nein besser zwei dieser Kunden täglich hätte, käme ich finanziell gut klar und die Arbeit wäre schnell getan, so dass ich den Rest des Tages Freizeit hätte. Besser ginge es doch gar nicht.
Allerdings war der Erlös innerhalb von 2 Wochen langweiliger Wartezeit sehr mager. Drei Kunden, nein zwei Halbe und ein Ganzer, das war einfach zu wenig. Damit konnte ich auf gar keinen Fall zurecht kommen. Ich musste Kunden werben. Aber wie? Wer konnte mir raten. Esther.
„Tja, da kann ich dir schlecht einen Rat geben!“ sagte diese, nachdem ich ihr mein Dilemma geschildert und die verschiedenen Alternativen erläutert hatte. „Das dir die paar Kröten nicht weiterhelfen, ist klar. Wenn du schon den ganzen Tag in der Bude hocken und auf Kundschaft warten musst, sollte sich das zumindest lohnen.“ Meinte sie und überlegte weiter: „Aber in den Zeitungen inserieren? Dadurch bist du doch so schnell in die Behördenzange geraten, wegen der regelmäßigen Anzeigen und noch dazu mit voller Adresse. Und die Telefonnummer kennen die beim Amt jetzt auch. Damit fällst du doch direkt auf. Also damit jetzt zu werben, nee das ist riskant. Dann versuch es doch lieber mal erst übers Internet, wie heißt das? Miete mich? Oder in einem solchen Forum neue Kunden zu werben. Wenn du da die Bezahlung als Taschengeld deklarieren kannst, kann man dir vielleicht keine gewerbliche Tätigkeit nachweisen. Das scheint mir in deiner momentanen Situation der leichtere Weg. So sehe ich das aus meiner Sicht. Aber sicher weiß ich es auch nicht, damit kenn ich mich ja schließlich nicht aus.“
Nach einem langen Telefonat war ich zwar nicht restlos von diesem Werbeweg ab, aber Esthers Warnung zur Vorsicht, damit ich nicht in die nächsten Schwierigkeiten geriet, sah ich ein. Nun konnte mir eigentlich nur noch Rabea helfen, weil sie sich besser mit dem Internet auskannte.
Wenn auch ungern, so blieb mir keine andere Wahl, als meine Tochter um Hilfe bei der Einrichtung dieser Suchanzeige zu bitten. „Weißt du wie das geht mit diesem: miete-mich? Hilfst du mir mal dabei?“ bat ich sie telefonisch.
„Hab ich doch selbst noch nicht gemacht, Mama. Geh mal rein und versuch es einfach mal. Kannst ja lesen.“ Lehnte sie genervt ab.
„Danke! Sehr freundlich!“ ärgerte ich mich sofort. „Wenn man dich mal um was bittet. Aber ich- ich muss immer parat stehen. Sehr nett. Danke!“
„Sei nicht gleich beleidigt. Das stimmt doch gar nicht.“ Empörte sie sich. „Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Aber du musst doch verstehen, dass ich meiner Mutter nicht auch noch dabei helfen will, sich als Hure anzubieten. Also wirklich, Mama. Das ist doch ganz natürlich!“
„Okay, aus deiner Sicht verständlich,“ lenkte ich ein, „aber ich habe nun mal keine andere Wahl, ich muss Geld verdienen. Zeig mir eine andere Möglichkeit, und ich werde es versuchen. Weißt du eine? Nein- woher auch. Also kümmre dich nicht darum was ich damit machen will, sondern einfach nur das du mir helfen sollst etwas zu handhaben was du besser kannst als ich. So einfach ist das.“ Verlangte ich energisch.
„Ist in Ordnung, Mama.“ Lenkte Rabea ein, „ich guck mir das die Tage mal an!“
Dennoch dauerte es fast eine Woche bis ich endlich dazu kam mein geschäftliches Weiterkommen einzuleiten, weil ich selbst dauernd in Sachen Wohnungssuche unterwegs war. Dadurch hatte ich auch keine Möglichkeit weitere Kunden zu empfangen, also wusste ich nicht wer alles vergeblich geklingelt hatte, was mir alles entgangen war.
Als ich endlich etwas zur Ruhe kam und Rabea mich besuchte, nutzte ich die Gelegenheit, sie gleich zur Hilfe zu bewegen. Widerwillig zeigte sie mir wie ich diese Website öffnen konnte und sagte: „Hier sieh mal wie einfach das ist. Das ist fast so wie bei Singleclub. Da steht ja alles was du machen musst. Das meinte ich, dass du ja lesen kannst. Die Fragen musst du eh alleine beantworten. Also mach selbst und wenn du nicht klar kommst, helfe ich dir natürlich.“
Noch am gleichen Abend meldete ich mich bei: miete-mich.com an. Als Pseudonym wählte ich Bodyandsoul und zum Passwort den Namen Holger. Schon beim Alter ging der Schwindel los. Natürlich konnte ich nicht mein wahres Alter angeben, sicher hätte ich damit keinen Hund hinter dem Ofen vorgelockt, oder nur die ganz Perversen angelockt, also machte ich mich um viele Jahre jünger. Schließlich war ich mehrfach geliftet, wenn auch nur Augen- Halbface und Busen, aber mit meiner relativ schlanken Figur und meiner guten Haut- Haar- und Körperpflege sah ich um mehrere Jahre jünger aus. Schließlich sagte man mir das bei jeder Gelegenheit. Also war einundfünfzig eine glaubhafte Altersangabe.
Mit den weiteren persönlichen Daten wie Größe- (auch Brustmaße), Gewicht- Haar- und Augenfarbe, Honorarvorstellung, der Beschreibung der Person sowie der Vorlieben hatte ich keinerlei Probleme, und ich gab mir den schönen Namen Julia. Ich konnte mich selbst beweihräuchern, das genoss ich regelrecht. Mein ausgeprägtes Selbstvertrauen kam dabei voll zur Geltung. Zum Glück hatte ich seit langem eine Reserve-Mobilnummer, die für diesen Zweck gut geeignet war, weil die kaum Jemand kannte. Die erste Schwierigkeit ergab sich als ein Foto verlangt wurde. Natürlich wollte ich mein Gesicht nicht zeigen, schließlich wusste man nicht wer sich alles in diesem Forum tummelte. Außerdem hatte ich auch nur eine einzige passable Portrait-Aufnahme die ich hätte zeigen können. Ansonsten hatte ich lediglich ein Foto im BH von meinem recht üppigen Dekolletee, was wir für die Massage- Werbung ins Netz gestellt hatten. Das war nicht schlecht, das konnte ich vorerst als einziges Lockmittel nutzen.
Also rief ich Rabea an um ihr mitzuteilen dass ich sie samt ihrer Digitalkamera benötigte. „Ich muss dringend ein paar gute Fotos machen. Ich habe nichts was halbwegs sexy aussieht.“ Erklärte ich ihr. Sie versprach, mich in den nächsten Tagen zu fotografieren.
Bereits am nächsten Vormittag klingelte recht früh meine neue Arbeitsnummer, hörte ich eine Männerstimme fragen. „Hallo, Julia? Hier ist Günter. Hast du nachher Zeit?“
Im ersten Moment war ich so geschockt, dass ich unfähig war zu antworten.
„Hallo- bin ich denn da richtig, bei Julia?“ vergewisserte sich der Mann.
„Ja- ja.“ Beeilte ich mich zu bestätigen, fragte trotzdem erstaunt: „Woher hast du denn meine Nummer?“
Seine Verständnislosigkeit war unüberhörbar: „Na von miete-mich. Du bist doch Bodyandsoul, oder?“
„Ja- ja, das bin ich.“ Musste ich mich zwingen zuzugeben. „Wann möchtest du denn kommen, Günter.“
„So gegen 11 wäre mir recht. Wo muss ich denn hinkommen? Einhundert nimmst du für eine Stunde?“ klärte er auch gleich die Preisfrage.
Nachdem ich ihm die Adresse genannt und den Termin bestätigt hatte, hatte ich weiche Knie und ein mulmiges Gefühl im Magen. Ich wurde mir plötzlich der Gefährlichkeit der Situation bewusst, dass ich fremde Männer empfangen wollte, mit denen ich ganz alleine in der Wohnung war und denen ich mich beim Sex total auslieferte. Was wenn so ein Kerl mir in irgendeiner Form Gewalt antun wollte? Ich fand mich plötzlich sehr leichtsinnig. Aber ich konnte natürlich versuchen die Anwesenheit anderer Personen in meiner Wohnung vorzutäuschen. Schließlich gab es hier genügend Türen und der verwinkelte Flur ließ durch die Vorhänge keinen Einblick in die weiteren Räumlichkeiten zu. Das war mein Plus. Trotzdem beruhigte mich der Gedanke, dass die Herren ja auch nicht wussten was sie hier erwartete, auch nicht wirklich. Aber da musste ich jetzt durch, was hatte ich für eine Wahl? Um einen Bodyguard zu bezahlen verdiente ich nicht genug. Dafür müsste ich aber noch viel bumsen. Dieser Gedanke brachte mich zum lachen, entschärfte meine dunklen Gedanken und hellte meine Stimmung im Nu auf. Das wäre doch der ganz besondere Gag, bewacht wie die Kronjuwelen im Nebenzimmer für Kohle zu rammeln.
Günter entpuppte sich als gepflegter, gut riechender Herr um die Fünfzig, ehemals sicher rothaarig, nun grau-gewellt. Leichter Bauchansatz, mittlere Schwanzgröße und ein wilder Stecher, der ständig die Bumsposition wechseln wollte und zwischendrin immer versuchte ins falsche Loch zu stoßen. Dagegen wehrte ich mich freundlich aber energisch, dabei dachte ich: nix da mein Lieber, mein Arsch ist ne Einbahnstraße! Also fummelte er zwischendrin nur mal mit dem Finger an meinem Hinterausgang, schien das Lieblingsloch von Günter zu sein. Solange er da nichts einführte, ließ ich ihm den Spaß.
Als diese hektische Nummer vorbei war, Günter sich wusch, dann wieder anzog, wunderte ich mich, dass mir die Sache nichts ausgemacht hatte. Es hatte mich nicht gestört natura an seinem Schwanz zu lutschen und auf seinen Wunsch an den rasierten Eiern zu lecken, denn er hatte sich als sehr sauber erwiesen. Auch seine Fummelei und Rammelei waren gefühlsmäßig spurlos an mir vorübergegangen, nichts davon hatte mich innerlich berühren können. Viel abstoßender fand ich die Zungenküsse. Dabei hatte ich entweder versucht meine Mundöffnung so schmal als möglich zu machen oder ich hatte den Kopf wie unabsichtlich zur Seite gedreht wenn sich seine Lippen näherten. Das musste ich nun wirklich nicht unbedingt haben, dass mir jeder Kerl seinen Lappen in den Hals hängen wollte. Das würde ich zu verhindern wissen. Für den Schwanz gab es ja Kondome, den einzuführen war erträglich, aber um die Zunge konnte man leider kein Gummi ziehen. Auch fremden Speichel- Sabber schlürfen zu müssen, fand ich absolut nicht erquickend.
Mein Fazit war also, ich würde diesen Job problemlos ausüben können.
Aber dass eine solche Turnübung, wie mit dem hektisch-leidenschaftlichen Günter, anstrengend war, machte sich, dank meines Alters, im Nachhinein schon bemerkbar. Es knackte verdächtig in meinem Gebälk, dass ich mich reckte und verbog um die Glieder etwas zu lockern. Danach legte ich mich mit einem großen Kaffee, alle viere ausgestreckt auf mein Bett, um mich ein wenig zu erholen.
Dennoch war ich happy wieder einen Hunderter verdient zu haben. Dafür hatte sich die knappe Stunde gelohnt. So konnte es weiter gehen.
„Bea- es war schon einer da!“ musste ich direkt über das Telefon kundgeben.
„Wer? Was? Wovon redest du?“ fragte meine Tochter verständnislos.
„Na ein Freier auf miete-mich! Du, nach so kurzer Zeit! Erst ein paar Stunden da ein Profil reingesetzt und direkt Kundschaft. Toll! So kann das weitergehen!“ erklärte ich freudig lachend.
„Mama, ich versteh dich nicht mehr! Wie kannst du dich über so einen Wichser freuen?“ klang ihre Stimme ungläubig, fast angewidert.
„Blödsinn! Über die Kohle, nicht den Kerl. Der ist mir doch egal!“ belehrte ich sie.
Esther war wesentlich verständnisvoller. Nach meinem Bericht fragte sie neugierig: „Und du hast das erst gestern reingesetzt? Toll- das scheint ja effektiv zu sein. Ha ha ha, lustig! Und du konntest mit dem Kerl poppen ohne dich zu ekeln? Dann wirst du bestimmt genug verdienen um zu Recht zu kommen. Aber sag mal, meinst du nicht dass du ein wenig zu sehr unter dein wahres Alter gegangen bist? 51? Nee- das ist doch nicht glaubhaft. 57 oder 58 wäre akzeptabel. Nicht dass dir demnächst so mancher Kunde an der Tür gleich wieder wegläuft. Hi hi, weil der keine Omi poppen will.“ Kicherte sie amüsiert.
„Reife Frauen sind gefragt! Und bis jetzt hatte ich ständig Angebote von den Kunden, viele wollten lieber mich als so junge Hühner. Meinst du die hätten mich gefragt wenn sie mich als Oma gesehen hätten? Nee!“ erwiderte ich beleidigt.
Sie lachte: „War doch nicht so gemeint. Natürlich siehst du gut aus, sieht man dir dein Alter nicht an. Das muss man anerkennen. Klar. Aber ich finde nur, du solltest es nicht übertreiben mit der Schummelei. Nicht das du dir ein Eigentor schießt.“
„Werde ich ja sehen. Aber ein paar schöne Fotos muss ich noch hochladen. Ich warte auf Bea mit ihrer Digicam. Dann wird die Sache sicher noch besser laufen.“ Beendete ich das Telefonat.