Kitabı oku: «Ist der Ruf erst ruiniert...», sayfa 4
Sex-Netz
Das Wochenende verbrachte ich bei Rabea und Rubina. Wie so oft passte ich auf die Kleine auf weil mal wieder eine Ü30 Party in der nahegelegenen Disco angesagt war, zu der meine Tochter mit Freunden ging. Das kam so 2-mal im Monat vor und ich fühlte mich dabei sehr wohl an dem Aufwachsen der süßen Kleinen teilhaben zu können.
Den langweiligen Sonntagnachmittag konnten wir wegen der Kälte nicht mit meiner Lieblings-Sonntags-Beschäftigung, die Trödelmärkte der Umgebung zu durchstöbern ausfüllen, aber dafür mit den Aufnahmen in meiner neuen Unterwäsche. Damit hatten wir ausreichend zu tun.
Zum Schluss schickten wir noch einige der Fotos ins Netz, so dass ich mein Profil zusätzlich um ein paar neue Bilder erweitert hatte. In schwarzen halterlosen Strümpfen, Pumps und den Spitzendessous, mal liegend, sitzend oder stehend, jedoch immer ohne Kopf, fand ich das Ganze sexy und ansprechend. Nun musste doch jede Menge Kundschaft kommen.
Aber der Wochenanfang war eine Enttäuschung. Den Montagvormittag hatte ich wieder mit Behördenbesuchen und Wohnungsbesichtigungen ausgefüllt und den restlichen Tag schlug ich mit Hausarbeiten die Langeweile tot.
Abends jedoch bekam ich die ersten Emails auf meine Anzeige bei vögeln.de.
Ich amüsierte mich über die Nicknamen oder Fotos und wunderte mich teilweise darüber was Männer so alles wünschten, möglichst umsonst. Langsam machte ich mich mit der Handhabung dieses Forums vertraut, fand heraus, dass die Sache nicht uninteressant aufgebaut war. So konnte man in den Profilen das Alter- Sternzeichen- Familienstand, Körpergröße und Gewicht, die Haarfarbe und -länge, ja sogar die Penislänge und den Durchmesser, die sexuellen Vorlieben und Wünsche der Männer lesen. Auch der Wohnort war angegeben, und eine Beschreibung der eigenen Person, sowie was der jenige suchte. Mann oder Frau, Homos- Heteros- Paare oder Transsexuelle, sogar gleich mehrere Wünsche waren möglich. Selbst welche Art Kontakt man bevorzugte- ein One Night Stand, Affäre, Seitensprung, Partnertausch oder Beziehung, oder gar nur eine Begleitung in ein Pornokino oder Swingerclub? Nichts war unmöglich bekannt zu geben.
Man konnte genau sehen wann wer Interesse gezeigt und das Profil besucht hatte, denn sogar die letzten 150 Profilbesucher waren gespeichert um die Kontaktaufnahme noch zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen. Die Chatpartner konnte man sich aussuchen und wenn man keine Lust hatte eine Mail zu beantworten konnte man einen „Nein danke“ Button anklicken und die freundliche Erklärung dass man nicht interessiert war kam automatisch vom Provider. Praktisch.
Ich war fasziniert von der Vielseitigkeit dieses Werbe-Forums und beantwortete die ersten Anfragen, die sich den telefonischen Fragen auf die Zeitungsinserate ähnelten. Nach dem Preis, dem Leistungsangebot und zu welchen Zeiten man empfangsbereit war.
Es war witzig von einem „Ladyficker“ oder „Kuschelhase“ oder „Immernurgeiler“ angeschrieben zu werden, die unmöglichsten Namen gab es, was mich köstlich amüsierte. Allerdings war es gewöhnungsbedürftig wie direkt sich manche Männer ausdrückten. „Fickst du nur mit Gummi? Kann ich dir in den Mund spritzen und schluckst du auch? Ich liebe Analverkehr, du auch?“ waren nur einige der Anfragen, die ich nicht so prickelnd fand.
Freundlich lieb und nett schrieb ich den Interessenten zurück. Zwischendurch feilte ich noch ein wenig an meinem Profiltext und fand dass mir meine selbstgebastelte Werbung recht gut gelungen war. Zwar hätte ich gerne schon ein paar Termine vereinbart, aber trotzt der Interessenten ging ich, ohne ein Ergebnis zu erzielen spät nachts ins Bett. Die Zeit war verflogen.
Ein Norbert rief mich recht früh an und vereinbarte einen Termin für 14 Uhr. Erst nachdem ich ihm schon die Adresse genannt hatte fragte ich nach seiner Herkunft und erfuhr erschrocken dass er ein paar Straßen weiter wohnte.
Zu spät etwas zu ändern, war ich ärgerlich über meine eigene Oberflächlichkeit, denn aus meiner Heimatstadt wollte ich eigentlich keinen Kunden haben.
„Ach Quatsch!“ sagte Esther, als ich ihr telefonisch meine Bedenken erzählte. „Was soll das? Erst jammerst du, dass du nicht klar kommst und jetzt willst du nen Hunderter sausen lassen weil der in der Nähe wohnt? Blödsinn, warum? Meinst du der geht damit hausieren, dass er fürs Poppen bezahlt. Das kann der sich sicher nicht erlauben. Vermutlich hat er Familie oder vielleicht muss er auch aus beruflichen Gründen schweigen. Egal- da passiert nix. Du musst alles mitnehmen was kommt. Sei nicht dumm. Wer weiß wie viel oder wenig da kommt und auch wie lange es geht. Nimm jeden Euro den du kriegen kannst und bunkere dein Geld für schlechtere Zeiten.“ Mahnte meine Freundin eindringlich.
Einsichtig war ich zwar nicht, aber rückgängig konnte ich den Termin nun so wie so nicht mehr machen, deshalb gab ich ihr recht und wechselte das Thema. „Stell dir vor, ich war gestern wieder bei dem Amt, weil die immer noch nicht meinen Antrag bearbeitet haben. Ständig wollen die noch mehr Unterlagen haben. Jetzt den Rückkaufswert meiner Lebensversicherung, letztens noch die BWA vom Dezember, was soll da noch alles kommen? Verdammt bei mir wird es richtig eng. Gut dass ich die Miete nicht noch bezahle, sonst säße ich schon so auf dem Trockenen dass ich nix mehr zu beißen hätte. Und mit der Wohnung werde ich wohl am besten zu der Genossenschaft gehen, in Privathäusern sind die einfach zu teuer. Das pack ich nicht. Ich weiß ja nicht wie es finanziell weitergeht. Ich werde auch vorläufig gewerblich nichts mehr machen. Jetzt macht mir nämlich plötzlich die Frau von meinem Vermieter Probleme. So doof und unbeholfen wie der Schröder behauptet, scheint seine Olle doch nicht zu sein. Aber an mir beißt die Tussi sich die Zähne aus. Hab ihr geschrieben, dass es von mir kein Geld gibt, bis ich zumindest die Materialkosten von der Renovierung zurück habe und dass es bei mir in naher Zukunft nichts zu holen geben wird! Das wollen wir doch mal sehen, ob ich mein Recht kriege oder nicht!“
„Sieh zu dass du da raus kommst. Recht oder nicht. Die Wohnung ist zu teuer, jeder Monat den du sparst ist ein Gewinn. Auch wenn du momentan die Miete nicht zahlst, du weißt nicht wie die Sache ausgeht. Nimm dir besser einen Anwalt, den musst du doch nicht bezahlen, in deiner Situation kriegst du doch Prozesskostenhilfe.“ Riet sie mir sachkundig. „ Und wenn du Hilfe brauchst, für Essen und Trinken, du weißt ja, dass ich jederzeit für dich da bin. Verhungern wirst du sicher nicht. Und wenn irgendetwas anderes wichtiges anfällt, wenn du Geld für deinen Umzug brauchst, ich kann notfalls meinen Schmuck in die Pfanne bringen, schäm dich nicht mir bescheid zu sagen.“ Versicherte sie nachdrücklich.
„Danke Maus, das weiß ich doch. Aber das ist derzeit nicht nötig. Ich habe noch ein paar Euro und ein bisschen kommt ja auch durch die Kunden rein. Das muss doch jetzt besser werden. Danke für dein Angebot. Aber ich denke ich schaffe das schon alleine.“ Erwiderte ich und versuchte meine Rührung zu verbergen.
Den ganzen Dienstag verbrachte ich im Netz mit meinen beiden Werbeforen. Wobei miete-mich eine bescheidene Resonanz aufwies, aber bei vögeln.de eine Flut von Anfragen auf mich einstürmte.
Ich war fast ärgerlich als es mittags klingelte. Oh Schreck- mein Termin!
Norbert war ein älterer sehr schüchterner Mann, dessen Gesicht mir nicht bekannt war. Er war offensichtlich kein Puff-Gänger, denn ich musste ihn leiten und anweisen, was ich als anstrengender empfand als selbstbewusste sachkundige Kunden die mehr wollten als ich zu geben bereit war. Er traute sich kaum mich anzufassen, was den Vorteil hatte, das er ruhig auf dem Rücken liegen blieb, mich nicht bedrängte. Nachteilig war, das ich nicht erfuhr was er gerne hatte und was nicht. Also versuchte ich, im Schweiße meines Angesichtes, mit Händen und Mund den schlaffen Penis des Mannes zum Leben zu erwecken. Vergeblich. Nach einer Weile gab ich auf. Er auch. Bevor er ging versicherte er, dass das nicht mein Verschulden sei, er sei einfach zu nervös gewesen.
Den werde ich nicht wiedersehen. Aber egal, einhundert im Täschchen, was kann ich dafür, dass der Kerl keinen hoch kriegt? Geackert hab ich ja genug. Dachte ich, als er gegangen war.
Als Rabea anrief und fragte, ob ich mit ihr zum einkaufen fahren wolle, reagierte ich ablehnend: „Doch nicht jetzt, während der Geschäftszeit, Maus. Wir können gerne heute Abend einkaufen gehen, nach sieben Uhr.“
„Du mit deiner blöden Geschäftszeit. Ich finde das albern, dass du die einhalten willst. Du hast das Geschäft abgemeldet, das gibt es nicht mehr!“ sagte sie verständnislos.
Leicht säuerlich erklärte ich ihr: „Was denkst du eigentlich warum ich hier sitze? Weil es mir Spaß macht? Nee! Weil ich Geld brauche und schließlich schon einige Kunden hier waren. Und die kennen ja die Öffnungszeiten von Montags bis Freitags von 11 bis 19 Uhr und darum werde ich die auch einhalten. Außerdem steht das so auch in meiner neuen Internet-Werbung. Deshalb kann ich jetzt gar nicht mehr weg, in dieser Zeit. Lach da nicht drüber sondern akzeptiere das endlich! Und was noch dazu kommt, der Holger müsste eigentlich bald wieder hier erscheinen, dann möchte ich auf jeden Fall hier sein. Okay?“
„Reg dich nicht gleich auf. Ist ja in Ordnung, wie du meinst, auch wenn ich das als Blödsinn ansehe. Und dass du dir den Holger noch nicht abgeschminkt hast, versteh ich schon mal gar nicht. Na ja, das ist deine Sache. Mach wie du denkst. Aber so spät möchte ich mit der Kleinen nicht einkaufen gehen, dann mach ich das jetzt alleine. Kommst du denn heute Abend zu uns? Soll ich dich abholen? Kannst ja bei uns schlafen. Es reicht schließlich wenn du den ganzen Tag alleine bist. Ja?“ schlug sie vor.
„Das weiß ich noch nicht. Vielleicht, ich kann ja auch mit dem Bus kommen. Kein Problem. Aber ich will auch morgen früh endlich mal zum Arzt, der Knoten in meiner Hand wird immer größer und tut mir auch bei jeder Berührung weh. Also ich weiß es noch nicht. Wir telefonieren später noch mal.“ Kannte sie mich so wenig oder war ihr meine Einstellung so unwichtig? Verärgert dass ich meiner Tochter erneut meinen Standpunkt verdeutlichen musste beendete ich das Gespräch, denn ich wollte mich wieder meinem vögeln- Profil zuwenden. Ich fand es amüsant.
Vier Stunden später fiel mir auf das ich die Zeit total vergessen hatte. Hätte sich nicht der Hunger mahnend und nagend bemerkbar gemacht, wäre ich vermutlich bis zum umfallen beim Chatten und Mailen geblieben.
Allerdings stellte ich ebenfalls fest, dass es bereits nach 21 Uhr war und somit zu spät noch zu Rabea zu fahren. Als ich sie anrief um ihr mitzuteilen dass ich zu Hause bleiben wolle, maulte sie: „Das hättest du mir wenigstens mal früher sagen können. Ich hatte extra was gekocht. Pass bloß auf das du dich da oben nicht eingräbst. Ich verstehe nicht was du da den ganzen Tag machst. Ist das nicht tierisch langweilig, so alleine?“ wunderte sie sich.
„Ich will eh morgen ganz früh zum Arzt, also ist es sinnvoller hier zu bleiben. Und langweilig ist mir nicht mehr, ich bin richtig fasziniert von vögeln.de. Total lustig was man da für Leute findet. Geil. Kann ich mich stundenlang mit beschäftigen. Aber das müsstest du doch am besten wissen. Du chattest doch auch ständig mit deinen Freunden bei Facebook. Du weißt doch wie spannend das ist.“ Erzählte ich begeistert.
Rabea widersprach mir energisch: „Aber das ist doch ganz etwas anderes, Mama. Das kann man doch nicht vergleichen mit den Wichern die sich bei vögeln tummeln. Nee, also so was Abartiges ist nichts für mich. Dich versteh ich nicht, dass du so etwas gut findest. Nee!“
„Quatsch, Bea! Die Leute bei vögeln sind nur ehrlich, nicht abartig! Nicht nur ich, auch du hast das doch selbst erlebt, das die Penner, die bei den Partner-Börsen angeblich eine seriöse Beziehung oder Lebensgefährten suchen auch nur ans bumsen denken. Nee hier bei vögeln da geht es ums bumsen, klar. Aber das ist jedem bewusst der sich da einlogt. Ich finde das korrekter!“ sagte ich meine Meinung.
Wir wurden uns wieder einmal nicht einig.
Der nächste Tag war Michael-Tag, Mittwoch. Ich dachte bereits beim Aufwachen mit Schrecken daran. Das sorgte bereits in aller Frühe für schlechte Laune. Schnell machte ich mich auf den Weg zu meinem Arzt, der nach Begutachtung des Knotens in meiner Handinnenfläche lediglich eine Überweisung zum Chirurgen ausstellte, was ich auch nicht anders erwartet hatte. Was sollte ein Allgemeinmediziner sonst machen?
Er riet mir noch eindringlich die Sache nicht auf die lange Bank zu schieben, da man nicht wisse was es sei. Lustig. So schlau war ich selbst. Natürlich würde ich gleich am nächsten Morgen dort hingehen. Allerdings machte mir dass keine Sorge, es war nur sinnvoll schnellstens zu entfernen.
Tja Mädchen, das Alter! Da hat man so seine Wehwehchen. Vor ein paar Monaten der Knoten am Unterkiefer. Gott sei Dank harmlos, aber ein kleiner operativer Eingriff. War ne schnelle Geschichte. Jetzt in der Hand. Wird sicher auch nix schlimmes sein, aber wieder was Neues. Auch wenn du das nicht wahrhaben willst, aber im Kopf bist du jung und knackig- wirklich bist du ne Omi! Hi hi, wenn das so mancher Freier wüsste. dachte ich und musste laut lachen. Die Leute sahen mich erstaunt an, denn ich ging in diesem Moment durch die belebte Fußgängerzone der City.
Mit frischen Brötchen und einem dicken Stück Torte ausgerüstet kam ich heim und beruhigte mal erst meinen leeren knurrenden Magen.
Kurz nach dem Frühstück wurde ich angenehm überrascht. Berni meldete sich telefonisch für mittags an.
Sofort hellte sich meine Stimmung wieder auf. Der Mann war angenehm, und da er noch vor Michael kommen wollte, würde es mir leichter fallen, anschließend den komischen Trockenspritzer zu ertragen.
Aber ich sollte eine Überraschung erleben.
Anstatt Berni kam um Punkt 14 Uhr dessen Bruder Andreas. Den kannte ich zwar auch, weil die beiden Brüder ein paar Mal zusammen zur Massage und mehr mein Geschäft beehrt hatten. Aber auf Andreas war ich gar nicht eingestellt.
Andreas lachte über mein verdattertes Gesicht und erklärte fröhlich: „Da staunst du, Chefin, nicht wahr? Mein kleiner Bruder hat mich angerufen, weil er den Termin nicht einhalten konnte. Sein Chef hat ihm kurzfristig noch nen eiligen Auftrag erteilt. Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass ich einspringe? Ich war gerne dazu bereit, weil der Berni mir ganz begeistert von deinen Vorzügen berichtet hat. Da war ich doch richtig geil drauf, die auch kennen zu lernen.“ Dabei nahm er mich in seine Arme und küsste mich stürmisch.
Er nahm mir den Atem, aber auf eine ganz angenehme Weise.
Unterschiedlicher als diese Beiden konnten Brüder kaum sein. Charakterlich so wie optisch. Im Gegensatz zu Berni, dem großen blonden Mann, mit liebevoll- zärtlichem, rücksichtsvollen Wesen, der sicher seine Frau, trotzt regelmäßiger Puff-Besuche, auf Händen trug, war der ältere Andreas ein Draufgänger-Typ. Er war kleiner mit leichtem Bauchansatz aber trotzdem beweglicher und auch hübscher mit graumelierten Locken die er immer mit starkem Haargel in Form hielt.
Wild, hemmungslos und leidenschaftlich hatte ich ihn schon auf Distanz eingeschätzt, und das erwies sich als richtig.
Wir machten nicht gemeinsamen Sex, nein Andreas bestimmte den Ablauf, er nahm mich. Wie er es wollte. Von vorne, von hinten, der Seite, oben, unten, lecken, küssen, fummeln und fingern, er war wendig wie ein Aal und seine Hände und auch der Mund waren überall. Mir wurde fast schwindelig so sehr war Andreas in Aktion. Allerdings musste ich ihn einmal energisch ausbremsen, als er versuchte ohne Kondom in mich einzudringen. Zwar reagierte er mit erstauntem Blick, aber er akzeptierte es sofort.
„Du bist wirklich eine Granate, Ruth.“ Sagte er, nachdem er zweimal abgespritzt hatte und er endlich befriedigt, auf der Matratze ruhte.
Als er geduscht war fragte er beim anziehen: „Mein Bruder hat mir nicht zu viel versprochen. Ich komme gerne wieder. Sag, was kriegst du denn jetzt?“
Ich schüttelte irritiert den Kopf, erwiderte: „Das gleiche wie die anderen Mädels auch, oder denkst du ich bin teurer?“
Er stutzte kurz, dann lachte er: „Nein, ist okay. Ich frag ja nur.“
Nachdem Andreas gegangen war saß ich total gerädert in meinem Schreibtischsessel und dachte über diese seltsame Frage nach, während ich einen heißen Kaffee schlürfte. Bisher hatte jeder Kunde, der vorher hier schon Massage-Kunde war, die gleiche Frage gestellt. Holger, Berni, Peter und nun auch Andreas. Nur Michael nicht, der hatte mir unaufgefordert einen Fünfziger hingehalten und war diskret darüber hinweg gegangen. Ja verdammt, was glaubten die anderen Herren denn? Dachten die ich sei billiger oder teurer? Das hätte ich gerne mal gewusst. Vielleicht könnte ich ja mehr nehmen? Oder wollten die gar weniger bezahlen? War ich weniger wert weil ich älter war? Oder weil ich die Chefin war? Nee- dann müsste ich ja teurer sein. So ein Unfug!
Als Michael sich telefonisch anmeldete hatte ich mich wieder erholt.
Artig reichte er mir wieder unaufgefordert das Geld und ich stellte erstaunt fest dass er mir siebzig gegeben hatte.
Ach wie schön. Trinkgeld. So sollte es bei allen Kunden sein, unaufgefordert, bevor es zur Sache ging und ab und zu ein kleines Zubrot in Form eines Trinkgeldes von 20 bis 30 Prozent. So hätte ich es am liebsten. Dachte ich grinsend.
Überhaupt war Michael ein angenehmer Kunde- freundlich, höflich, bescheiden und dankbar für die Zuwendungen. Nur die Socken - oh nein!
Danach rief ich gut gelaunt meine Tochter an, bat sie, mich abends abzuholen. „Aber erst nach Feierabend. Nach sieben. Ich muss mir die Haare färben. Hilfst du mir dabei?“ bat ich.
„Gerne Mama, bin ich kurz nach sieben da. Bis gleich.“ Es kam kein Einspruch mehr, wegen meiner Arbeitszeiten.
Noch bis kurz bevor Rabea und Rubina kommen würden amüsierte ich mich mit meinen Chat-Partnern bei vögeln. Mein Profil war gut besucht, ich hatte 14 Mails in meiner Abwesenheit erhalten und während ich online war bestürmten mich viele User mit Angeboten und Fragen. Mehr oder weniger direkt, mal vorsichtig- freundlich, oder dreist- unverschämt aber eben auch amüsant und interessiert. Viele fragten nach dem Preis für eine halbe Stunde, weil diesen Herren der Hunderter zu teuer war. Das lehnte ich freundlich aber bestimmt ab, mit der Begründung, dass ich die Besucherzahlen gering und überschaubar halten wolle, was zwar nicht falsch aber auch nicht ganz richtig war. Ich wollte nicht sämtlichen Pöbel bedienen müssen und mich auch nicht unter Preis verkaufen. Nein, nur Stundenpreis, war meine Devise. Als es Zeit wurde die Färbeutensilien zusammen zu packen, weil Rabea bald kommen würde, war ich richtig traurig das Forum schließen zu müssen. Einen Termin hatte ich nicht ergattern können.
Es wurde ein gemütlicher Abend, wenn man von dem Geschmiere mit der Haarfarbe absah. Anschließend quälte mich die durchgelegene Couch bis zum frühen Morgen.
Als ich fertig angezogen schon im Hinausgehen war krabbelten Rabea und die Kleine gerade aus den Federn.
„Wo willst du denn jetzt schon hin?“ fragte meine Tochter verschlafen. „Was bist du denn so hektisch? Es ist erst kurz vor neun. Ich fahre dich doch. Warte!“
„Nein, lass nur, Kind. Ich nehme den Bus weil ich noch zu dem Chirurgen will. Du weißt ja 11 Uhr. Tschüss, bis später.“ Ließ ich mich nicht von meinem Vorhaben abhalten.
Die chirurgische Gemeinschaftspraxis bestand aus 4 Fachärzten, die jeweils ein Spezialgebiet hatten. Das Wartezimmer war total überfüllt. Es dauerte fast eine Stunde bis ich endlich den Arzt erblickte. Nachdem die Hand geröntgt war, legte der junge Facharzt gleich für die kommende Woche den Op-Termin fest. Auch er war der Meinung dass es sich um einen kleinen Eingriff handeln werde. Darin stimmten wir überein.
„Wenn Sie wollen können wir die Operation auch in unserer anderen Praxis machen. Dann hätten Sie Ihre Nichte dabei.“ Bot der nette Doktor mir an.
Ich schüttelte den Kopf und lehnte energisch ab: „Nein danke. Ich brauche niemand zum Händchen halten. Außerdem ist es hier näher für mich. Ich wohne ja in der Straße nebenan. Also dann bis nächste Woche.“
Eine meiner Nichten arbeitete seit vielen Jahren in der chirurgischen Praxis eines bekannten Unfallchirurgen, wo auch der Handspezialist zeitweilig tätig war. Doch ich benötigte keine moralische Unterstützung. Ich war stark genug.
Kaum zu Hause meldete sich telefonisch ein Kunde der mich in miete-mich gefunden hatte. Nachdem wir die Konditionen geklärt und die Zeit vereinbart hatten, klingelte gleich das zweite Telefon. Ein Massage-Kunde fragte nach einem Termin.
„Hallo, hier ist Lars. Kann ich um 15.30 kommen? Habt ihr dann eine Stunde für mich frei?“
„Wann warst du denn das letzte Mal hier, Lars?“ fragte ich vorsichtig.
„Och ist schon länger her. Ich war bei der blonden, ich glaube Kathi hieß sie. Kann das sein?“ überlegte er unsicher.
Ich sah mich gezwungen ihn aufzuklären: „Tja Lars, die ist nicht mehr hier. Um genau zu sein, außer mir ist niemand mehr hier, weil wir das Geschäft aufgegeben haben. Ich bin nur zum Bescheid geben und für Stammkunden hier. Tja...“
„Das ist kein Problem. Ich komme gerne zu dir. Du bist doch die hübsche Chefin? Oder nicht?“ unterbrach er mich schnell.
Geschmeichelt erwiderte ich: „Ja, ich bin die Chefin. Okay Lars, dann komm um halb vier. Bis gleich!“
Seine Stimme hatte sich sympathisch und relativ jung angehört. Jung hatte ich zwar nicht gerne, aber nur ne Massage, doch das ginge.
Ich triumphierte. 2 Stunden, das wäre doch geil. Erst um 14 Uhr der Freier von miete-mich und danach ne Stunden-Massage. Der Tag würde sich lohnen. Prima.
Frohen Mutes schaltete ich den Computer ein und fand bei miete-mich 2 uninteressante Mails, die ich gleich beantwortete. Aber in meinem vögeln-Profil erwarteten mich wieder 11 Mails. Als ich die Mail von einem „hamiltonmercedes“ öffnete starrte ich verdutzt auf eine Tasse Kaffee.
Was sollte das denn? Kein Wort nur eine Tasse mit dampfenden Kaffee? So was Blödes.
Ich klickte die nächste Mail an. Nachdem ich alle mehr oder weniger schweinischen Angebote und Fragen gelesen und dementsprechend beantwortet hatte, öffnete ich die komische Mail erneut.
Was war das für ein komischer Kerl. Ich las seinen Profiltext, der eigentlich eine eigene Personenbeschreibung sein sollte, was ich da las fand ich ulkig.
„Mario- Mietboy- der Gratis-Mann für Haus, Hof und Garten. Rasen schneiden, Blumen mähen? Schrauben- sägen, dübeln. Fenster putzen mit einer Tasse Kaffee? Mario der kostenlose Hausboy für die Dame. Massage gefällig? Anschreiben genügt, komme sofort. Aber in einen Porsche Turbo passt kein Rasenmäher.“
Was sollte bitte dieser Unfug? Der Kerl war ein Komiker. Unter Fantasien stand:
„Tempo 360 auf Autobahnen damit der Turbo frei laufen kann- und die Kleinen gehören auf den Standstreifen.“
Wie bitte? Was war das für ein Blödsinn? Das sollte irgendein Mensch verstehen?
Ich betrachtete die beiden Fotos. Hm, na ja, nicht gerade eine Schönheit der Kerl. Aber sah eigentlich ganz normal aus, Malocher-Typ. Dunkelblond- noch nicht ganz Stirnglatze eher lichtes Haar, schmales Gesicht, ziemlich große Nase und grinste breit mit geschlossenem Mund. Sehr schlank fast dünn, absolut kein Mann der mir auffallen würde oder gefallen könnte. Alter 43, 1,85 groß, 80 Kilo. Zu dünn also, viel zu dünn. Wohnort Korschenbroich, 46 Kilometer entfernt. Aber was war das? Was stand da? Penislänge 22cm und Durchmesser 6 cm.
Das glaub ich ja nicht! Der hat nen Schwanz von 22 cm? Puh- das ist ja ein Ding - entfuhr es mir laut.
Erschrocken dachte ich: gut das niemand hier ist! Nicht übel! Ob der überhaupt ganz rein geht? Und der Durchmesser ist auch sehr appetitlich. Da kriegt man ja gleich ziehen im Unterleib. Den könnte ich jetzt gut vertragen. Pfui Ruth, schäm dich. Aber der ist ja noch größer als das Sahneteilchen vom Holger, der ist zwar auch so dick aber zumindest ein ganzes Stück kürzer . Junge das macht mich ja ganz fickerig.
Ich war ziemlich nervös und hätte am liebsten sofort diesen komischen Kerl vernascht, oder notfalls irgendeinen Anderen.
Lange musste ich nicht warten, denn um 14 Uhr kam der miete-mich Kunde. Ein großer stabiler Mann um die Fünfzig, der einen gepflegten und sehr sympathischen Eindruck machte und auf den Namen Klaus hörte. Schnell hatten wir die finanzielle Seite geregelt und ich führte ihn ins chinesische Zimmer.
Er ging auf Socken mit schlabberiger Boxershorts bekleidet mit mir zum Badezimmer. Nicht unbedingt ein appetitanregender Anblick. Ein Badetuch wollte er nicht, weil er frisch geduscht sei, sagte er. Also reichte ich ihm ein kleines Handtuch und ging in mein Schlafzimmer um das Geld und meine Kleidung abzulegen.
Nach kaum drei Minuten öffnete sich mit einem kurzen Klopfen hinter mir die Tür und der Freier stand im Rahmen: „Ich bin fertig.“ Erklärte er freudestrahlend, sah mein Bett und fragte: „Machen wir es hier?“ weil ihn wohl mein Bettzeug irritierte.
Ich grinste, versuchte meinen Ärger zu verbergen, dass er so einfach in einen Raum platzte, dessen Tür die große Aufschrift: PRIVAT trug.
„Nein das ist mein Privatraum, nicht für Gäste gedacht. Wir gehen dahin wo du eben deine Sachen abgelegt hast. Komm!“ dabei schob ich ihn zur Tür hinaus, den Gang hinunter, in Richtung Massageraum.
„Kann ich doch nicht wissen.“ Maulte er beleidigt. „Hier kann man sich ja verlaufen. So viele Türen und Gänge. Und du warst nicht zu sehen. Da hab ich dich natürlich gesucht.“ Versuchte er sich zu verteidigen.
Ich gab mir Mühe freundlich zu bleiben, konnte mir dennoch einen tadelnden Ton nicht verkneifen. „Aber ich kann auch nicht wissen, dass du in zwei Minuten schon fertig bist? Bei mir dauert waschen länger.“
„Hab ich ja nicht. Nur gepinkelt. Ich dusche immer morgens zu Hause. Ich bin doch noch frisch. Zu viel duschen ist auch nicht gut.“ Rechtfertigte er sich.
Es verschlug mir die Sprache und wäre ich auch nur noch ein kleines bisschen geil gewesen, hätte diese Aussage mir den Rest Appetit verdorben. Welch ein Ferkel! Was glaubte dieser Penner denn? Das ich sein frisch bepinkeltes Teil anfassen oder gar in den Mund nehmen würde? Nie und nimmer!
„Tja, dann leg dich mal hin, den Rest mach ich dann.“ Wies ich ihn an und packte sofort das Kondom aus. Griffbereit stand ich vor ihm und wartete darauf, dass er endlich seine Schlabber-Unterhose fallen ließ.
Als er sich gemächlich dieses Monstrums entledigte hätte ich am liebsten laut gelacht. Ein niedliches kleines Kinderpimmelchen, von der Größe meines kleinen Fingers, hing schlaff zwischen einer langen Wolle, seinen Schamhaaren. Das Dingelchen würde in dem Kondom verschwinden, nicht mehr sichtbar sein.
Ach Gott- wie niedlich! Eines von seinen Haaren macht Pipi! dachte ich und wendete ihm kurz den Rücken zu, damit er mein schadenfrohes Grinsen nicht sah.
Der Sex, falls man es überhaupt so bezeichnen kann, war eine mittlere Katastrophe. Er lag rücklings auf der Matratze, ich blieb kniend neben ihm und verhinderte mit Händen und Körper dass er die Position wechseln konnte. Wenn er mich küssen wollte drehte ich den Kopf beiseite. Das kleine Pimmelchen war zwar steifer aber kaum größer geworden und rutschte in dem Gummi hin und her, dass ich es kaum zu fassen bekam. Ich versuchte es mit dem Mund, was mir Übelkeit verursachte und die Befürchtung mich gleich an der überschüssigen Gummipelle zu verschlucken. Kurz entschlossen zog ich das Kondom ab, warf es beiseite und rubbelte das klägliche Ding zwischen Daumen und Zeigefinger heftig.
„Ohaaaaa- ja das war aber eine mächtige Ladung. Toll!“ schrie er laut und ich glaubte Augen und Ohren nicht trauen zu können, weil ich weder fühlte noch sah was er meinte. Ich musste schon genau hinsehen um die drei Tröpfchen auf seinem Bauch zu erspähen, deshalb suchte ich die Umgebung ab. Weder auf den Badetüchern noch auf der dünnen Wolldecke, die ich immer als Unterlage benutzte, noch irgendwo anders im Umkreis der Matratze fand ich Spermaspuren. Der Kerl war ein Spinner.
„Möchtest du jetzt duschen?“ fragte ich als ich ihm die Serviette reichte.
Er griff zu seiner Schlabberunterwäsche und lehnte ab:“ Nein, lass mal, das mach ich zu Hause.“
„Klar, du duscht ja immer morgens.“ Konnte ich mir nicht verkneifen zu flachsen. „Also morgen früh wieder?“
„Stimmt!“ strahlte er.
Ich war fassungslos. Welch ein Widerling, er wusch sich nicht einmal.
„Es war wunderschön, mein Hübsche. Vielen Dank. Ich komme wieder.“ Sagte er zum Abschied und ich hoffte nur, dass er diese Drohung nicht wahr machen würde.
Nach diesem Vorfall war ich völlig abgekühlt, und ich brauchte dringend ein langes heißes Duschbad und einen großen starken Kaffee.
Lange konnte ich mich nicht von dem Schreck erholen, denn der nächste Kunde würde bald erscheinen.
„Na hoffentlich ist das nicht so ein Schmuddel. Igitt war das ein ekliger Kerl. Wie der erste Eindruck doch täuschen kann. Der sah so sauber aus. Bah Pfui.“ schüttelte ich mich noch einmal.
Gerade wollte ich meine Freundin anrufen um ihr von meinen Erlebnissen zu berichten, als dir Türklingel anschlug. Nanu, es war er kurz nach drei, das konnte noch nicht der Termin sein.
Schnell lief ich ins Wohnzimmer, dort stand der Monitor meiner Überwachungsanlage. Ein unbekannter Mann stand draußen.
Ich öffnete die Haustür und fragte: „Ja bitte?“
„Guten Tag. Mein Name ist Werner von der Bauaufsicht. Ich wollte mal überprüfen ob Sie das Gewerbe noch ausüben.“ Sagte der Fremde und machte einen Schritt auf mich zu um ins Haus zu kommen.
Ich vertrat ihm den Weg, sagte energisch: „Moment mal mein Herr. Was soll das denn? Ich habe Ihrer Kollegin Meinel doch die Gewerbeabmeldung zugeschickt. Das muss doch wohl reichen. Also warum sind Sie hier?“