Kitabı oku: «Kriegerin der gekreuzten Schwerter», sayfa 4

Yazı tipi:

„Kann man ihn bekämpfen?”

„Nein! Nur das, was er hervor gebracht hat. Und das nicht immer mit Erfolg. Brechen kann diesen Fluch nur Neos selber und das ist ja nun nicht mehr möglich. Dazu kommt, dass dieser Fluch der einzige Fluch ist, der sich mit anderen kombinieren lässt.”

„Könnten Sie das vielleicht mal so erklären, dass wir das auch verstehen?“

„Ganz einfach. Ein Fluch ist einfachste Mathematik. Ich versuche es mal zu vereinfachen. ,Wenn jemand das macht, soll das passieren’. Das ist in unserem Fall bereits geschehen, aber eine Kombination dazu wäre jetzt ,wenn das passiert ist, soll das noch dazu kommen’.“

„Aaaah, Ich habe verstanden. Ist das in unserem Fall geschehen?“

„Noch nicht. Vielleicht passiert auch gar nichts mehr. Seit Kaßandhras Wiederkehr ist nichts weiter geschehen. Also, wir müssen jetzt erst mal abwarten was ihre Leute finden und ob ihre Leute was finden.“, sagt Dina. „Ja, das sind ja gute Aussichten.”, kommentiert Higgs Dinas Antwort.

Es ist bereits fünfzehn Uhr dreißig. Rüta 2 meldet sich: „General Higgs. Es gibt eine Sondersendung.”

„Ok”, sagt Higgs. „Das sollten wir uns vielleicht ansehen.”

Der Sender AT-Entertainment startet seinen Bericht.

„Meine Damen und Herren. Aufgrund der seltsamen Ereignisse nahe Nürnberg und der A3 unterbrechen wir unser laufendes Programm für eine kurze Sondersendung.”

Der Sender weiter: „Für die Geschehnisse gibt es seitens der Regierung noch keine Stellungnahme. Auch über Opferzahlen wird geschwiegen.”

Bilder der Verfolgung werden auf sämtlichen Kanälen gezeigt. In der Sonderzentrale ist es still. Doc zündet sich eine Zigarre an. Nach Ende des Berichts macht sich in der Sonderzentrale Ratlosigkeit breit. Higgs dreht sich zu den Anwesenden: „Damit weiß der Rest der Welt auch bescheid. Meine Herren, wir brauchen eine Lösung. Schnell!”

Auf einem Militärflugplatz macht der Staffelführer einen letzten Kontrollgang um seinen Kampfhubschrauber. Sechs kleine Ein-Mann Hubschrauber mit großkalibrigen Maschinengewehren an jeder Seite stehen bereit.

Auf allen sechs Hubschraubern haben die Piloten einen Tigerkopf mit roten Hörnern lackiert. Der Pilot steigt ein und meldet sich beim Rüta 3. „Staffelführer an Nest, Vögel sind bewaffnet und voll getankt. Warten auf Befehl. Meldung Ende.”

Rüta 3 macht eine Meldung an Higgs: „General, Hubschrauberstaffel Flying Tigerdevils steht bereit. Warten auf weitere Befehle.”

„Hubschrauberstaffel? General?”, fragt Dina Higgs.

„Ich bin ungern unvorbereitet.”

Mittlerweile berichten auch andere Fernsehsender aus dem Ausland, so wie einige Radiosender über die Ereignisse. Kaßandhra hatte es mal wieder geschafft! Die ganze Welt sieht nun auf sie. Die Aufräumarbeiten auf der A3 gehen nur langsam voran. Ganz unerwartet klingelt Marks Telefon. Er sieht aufs Display und sagt zu Dina: „Dein Sohnemann.”

Dann nimmt er ab: „Hey Leon mein Junge, wie sieht es aus? Ja … Nein … bei uns ist alles klar, warte, ich gebe dir Mutti.”

Mark reicht das Handy an Dina weiter und die geht direkt raus.

Higgs fragt Mark erstaunt: „In Deutschland ist das Chaos ausgebrochen und Sie reden so sorglos mit ihrem Sohn?”

„Warum denn nicht? Da er momentan nicht in Deutschland ist, sondern mit seinem Onkel in Alaska brauche ich mir auch keine Sorgen machen.”

Im Nebenzimmer sitzt Dina an einem Tisch und redet ruhig mit dem sechzehnjährigen Leon am Telefon.

„Mach dir keine Sorgen”, sagt Dina beruhigend.

„Du bist gut Mama. Was ist denn bei euch los? Alle Nachrichten sind voll von einer toten Frau auf einem Pferd.“

„Wie du sicher gehört hast, haben wir die Harfe gefunden.”

„Ja, das habe ich und es ist ja auch großartig, hat aber nichts mit dem zutun, was da gerade vor sich geht.“

„So großartig ist das leider nicht. Und es hat schon mit dem zutun, was hier gerade vor sich geht. Du hast es ja gesehen. Irgendwie haben wir einen Fluch aktiviert. Wir wollten dir ja sagen, dass wir die Harfe gefunden haben, aber erst, wenn du wieder hier bist. Wir wollten dich nicht stören. Du weißt, diese Arbeit ist sehr wichtig für deine Zukunft.”

„Ja, das stimmt wohl. Mama, du musst mir versprechen, das ihr vorsichtig seit.“

„Ich verspreche es, uns passiert schon nichts. Ok mein Schatz, du kannst dich gern melden, wenn ihr Feierabend macht.”

Mach ich, grüß Paps von mir.

„Ihr Sohn ist in Alaska?”, fragt Higgs mit einer doch ungewohnt ruhigen Stimme.

„Ja, er ist mit meinem Schwager bei Ausgrabungen.”

„Ach, Ihr Sohn studiert?”

„Bald! Noch nicht”, sagt Mark stolz. Dann fragt Higgs: „Was will er denn studieren?”

„Geschichte oder Ägyptologie!”

„Natürlich! Warum frag ich überhaupt.”

Nach dem Telefonat bleibt Dina noch einige Minuten am Tisch sitzen und denkt an ihren Sohn, der ja nun langsam erwachsen wird. Die Bindung zu ihrem einzigen Sohn ist stark und so merkt sie doch sehr deutlich, dass er ihr sehr fehlt. Schließlich geht sie zurück zu den anderen.

Mark bemerkt ihr Zurückkommen nicht. Er sieht aus dem Fenster, rauf zu den Wolken, dann über den gut übersehbaren Schulhof, über weite Felder bis zu einem Wald. Dabei redet er leise zu sich selbst. Zu leise für die anderen: „Na komm schon. Das ist doch gar nicht deine Art! Wo hast du dich versteckt?”

Ein kleiner unscheinbarer See, mitten im Wald. Es ist ruhig und friedlich. Zart streichelt der Wind die Baumkronen. Sanft lässt er die noch wenigen Blätter tanzen. Ein kleines Lagerfeuer brennt. Vor dem sitzt Kaßandhra. In ihren Händen hält sie die kleine Harfe. Mit beiden Händen hält sie diese fest an sich gekrallt und sieht sich um, ist allein und fühlt sich fremd. Ihre Welt, in der sie aufgewachsen war ist nicht mehr da. Eine unbekannte Umgebung umgibt sie und so viele fremde Eindrücke. Auch diese lauten Kutschen, die ohne Pferde auf den schwarzen geraden Steinen mit den weißen Streifen in der Mitte so schnell unterwegs waren und die vielen Männer, die alle die gleiche Kleidung trugen und durch lautes knallen Metall auf sie gefeuert hatten, sind ihr unbekannt. Diese ganzen Männer, die ihr wehtun wollten. Dazu dieser große Vogel ohne Flügel. Stattdessen drehte sich irgendwie eine Scheibe über ihm. Ein seltsamer Vogel aus dem ebenfalls ein Mann Metall aus einem langen Rohr in ihren Kopf gefeuert hatte. Kaßandhra ist einsam, fühlt sich so hilflos und ist stark verwirrt. In ihren Gedanken kämpft sie noch mit dem Tod und einer Klinge im Hals. Das brennen der Wunde ist noch immer deutlich zu spüren. Ein Griff an den Hals, doch die Wunde ist geschlossen und nun ist sie plötzlich hier. Erst jetzt bemerkt sie, was eigentlich vorgefallen war und warum sie so plötzlich an diesem so fremden Ort erwachte. Es war Neos, der sie gerettet hatte. Er hatte sie aus ihrem Todeskampf gerissen und hier wieder hineingeworfen. Sie wäre gern gewarnt worden, doch ist sie ihrem Neos über alle Maße dankbar. Ein Grund mehr, ihre Liebe zu ihm zu steigern. Ja, sie hatte ihre Gründe, warum sie derart tiefe Gefühle zu diesem Mann hegt und ihm sogar erlaubte, sie zu berühren. Es fiel ihr schwer, dies zuzulassen, nachdem ein Tyrann sie so quälte und erbarmungslos seine Gier an ihr stillte. Und mit dieser Welt und der Situation, in der sie so blitzartig hineingestoßen wurde, kommt sie auch nicht zurecht und so sieht sie nur eine Möglichkeit! Langsam beginnt sie zu spielen. Es sind ägyptische Klänge, nicht ganz klar zu erkennen, doch mit einer klaren Bedeutung. Woher sie das Wissen für ihr jetziges Handeln hat, weiß sie nicht, doch sie nutzt es. Und so spielt sie, verbunden mit den richtigen Worten im Gesang. Weit über ihr, in solcher Höhe, dass man es kaum noch sehen könnte und schon fast in den Wolken bilden sich zwei Wirbel, teilweise aus Feuer. In deren Mitte dreht sich eine glühende Kugel. Die Feuerbälle wachsen auf fast einen Meter, dann stürzen sie herab. Sie nehmen direkten Kurs auf den Ort, von dem sie gerufen wurden.

Rüta 3 meldet sich: „Zwei unbekannte Objekte in sieben Kilometern Höhe. Stürzen zu Boden. Einschlag etwa vierundzwanzig Kilometer von hier.”

„Oh nein!“, sagt Mark zu sich selbst.

Dina flüstert Mark zu: „Sie sind es, oder?“

„Ich denke, … ja“, flüstert Mark zurück. „Ich hab ein scheiß Gefühl!“

Dann spricht er zu Higgs: „Da sollen ihre Leute suchen.”

Higgs wirft Mark einen Blick zu, als wenn er das nicht selber wissen würde und gibt einen Befehl an Rüta 3: „Koordinaten an Peters leiten. Das Gebiet dort sofort gründlich durchsuchen.”

Kaßandhra schließt ihre Augen. Ihr Gemurmel wird schneller. Mit einem lauten, dunklen Pfeifen stürzen die Feuerbälle vom Himmel. Der erste schießt in den See. Direkt nach dem sehr heftigen Einschlag schleudert eine Gestalt aus dem Wasser an den Strand. Ein schwarzes, vermodertes Menschenskelett. Auch hier, die rot-glühenden Augen.

Der zweite Feuerball schlägt in einen Busch ein und katapultiert diesen auseinander, als wäre er nie da gewesen. Auch dort schleudert eine ähnliche Gestalt aus dem Einschlagkrater. Doch erheblich kleiner. Sofort beginnt bei beiden die Rückbildung. Konzentration bei Kaßandhra, sie spielt weiter. Ihr Ziel klar vor Augen. Das magische Ritual schlägt an. Von nun an geht es schnell.

Blitzartig bilden sie sich von innen nach außen zurück. Muskeln wachsen und umschließen die zappelnden Knochen. Haare sprießen und gelangen nach nur wenigen Sekunden zu ihrer ursprünglichen Länge. Haut beginnt die Körper zu ummanteln, wo nun auch die Kleidung nachzieht, bestehend aus Leder, Fellen und Nieten. Bei der Gestalt aus dem See bildet sich langes, schwarzes Haar. Eine knapp zwei Meter große Frauengestalt in schwarzer Lederbekleidung türmt sich auf. Ihre Kleidung ist genau wie bei Kaßandhra auch knapp und kurz gehalten. Nur das nötigste wird bedeckt. Auf ihrem Rücken bilden sich zwei mächtige Streitäxte, beide mit Doppelkopf ausgestattet, einem Kurzklingenschwert am Hüftgurt und Messern an den Stiefeln und so mächtige Oberarme, die mit Oberschenkeln eines erwachsenen Mannes zu vergleichen sind. Es ist Lucila, Anführerin der Nahkampftruppen. In dieser gewaltigen und mächtigsten Sklavin der Finsternis vereinigt sich gierige Brutalität mit sichtlich geballter Muskelmasse. Sie ist ein Anblick, der das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Allein ihre Anmut verbreitet schon Panik und Angst. Noch vor wenigen Sekunden kämpfte sie verbittert gegen Gallier und Germanen um ihr Leben. Sie war erschöpft, verwundet und auch allmählich der Überzahl der Gegner unterlegen. Ein heftiger Schlag in den Nacken und Dunkelheit umschloss sie. Nun ist sie in einer fremden Welt erwacht. Eine unbekannte Macht durchfährt ihren Körper, baut sie auf und verleiht ihr ungeheure Kräfte. Die Gestalt aus dem Busch trägt schulterlanges, brünettes Haar, welches zu einem Zopf gebunden ist. Diese zierliche Figur ist gekleidet in braunem Bärenfell und einer kurzen Lederschürze. Die Haut ihres rechten Oberarms reißt in fetzen und es schießen mehrere Einzelteile, bestehend aus Knochen und Sehnen, Holz und Eisen aus dem Fleisch zum Handgelenk.

Direkt am Unterarm transformieren sich diese Teile zu einem Gebilde und es entsteht der berühmte Spannbogen der Teufelreiterinnen.

Die Schulterblätter reißen in zwei und ein Köcher wird heraus gepresst und sofort ist die Wunde geschlossen. Sie ist Majena, Anführerin der Bogenschützinnen. Auch bei ihr, einige Messer an den Stiefeln und einem Kurzklingenschwert am Gurt, doch dient es nicht zum Kampf, sondern zum Angriffsbefehl. Trotz ihrer zierlichen Person ist sie gut trainiert im Schwertkampf. Aber das ist selten und wo zu auch? Auch bei ihr ist es die Vergangenheit, die sich vor ihren Augen spiegelt. Noch vor wenigen Sekunden war sie gefesselt. Umschlungen von Flammen, die ihr Schreie der Schmerzen aus der Lunge pressten. Das letzte, was sie sah war ein Mann mit vertrautem Gesicht und einer Fackel in der Hand. Der Schmerz der zitternden Flammen überwiegte und so wurde es dunkel. Nun ist sie erwacht. Eine unbekannte Macht durchfährt ihren Körper, baut sie auf und verleiht ihr enorme Schnelligkeit des Bogenschießens.

Das Ritual ist beendet.

Kaßandhra ist wieder still und öffnet ihre Augen. Stolz sieht sie zu Lucila und Majena, die gerade aufstehen und sich kurz strecken und recken. Auch bei ihnen sind die Augen in schwarzen Ringen gehalten und so wie bei Kaßandhra sind ihre Lippen mit gelblichem Schimmer bewuchert. Die drei fallen sich glücklich um den Hals. Nach knapp 2.000 Jahren endlich wieder vereint. Eine Umarmung, die über Minuten andauert. Nur schwer können sie sich voneinander lösen. Besonders Lucila fällt es schwer. Zwischen Kaßandhra und Lucila hatte sich ein besonderes Band der Verbindung gespannt. Ein Ereignis, welches Kaßandhra eher als nicht so tragisch betrachtet, ist für Lucila dagegen eine unverzeihliche Tat, die noch immer fest in ihrer Seele verwurzelt ist. Sie würde ihr Leben geben, um diese Schuld bei Kaßandhra zu begleichen. Doch dafür ist später noch genug Zeit. Sie schicken das Pferd fort. Gemeinsam halten sie sich an den Händen. Mit vereinten Kräften, übertragen von Kaßandhra auf die verstärkten Seelen Lucilas und Majenas, beginnt Kaßandhra erneut mit ihrem Gesang. Der Gesang zeigt direkt seine Wirkung und so schlagen direkt drei weitere Feuerbälle in der Nähe der Freundinnen ein. Aus den Einschlagkratern schleudern wieder Skelette heraus, doch diesmal sind es Knochen von Pferden, die sich zu Skeletten formieren. Es sind die treuen Reitgefährten der Teufelsreiterinnen, die sie nun ebenfalls Stück für Stück aus dem Totenreich reißen …

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(Leicht eingekürzter Auszug aus dem Fachbuch „Faszination Kaßandhra“.)

(von Dr. Marcus Marino)

Die Pferde der Teufelsreiterinnen:

-Kaßandhras Freiwild: Ein weißer Hengst, den Kaßandhra von einem Wohlhabenden gestohlen hatte. In die braune Mähne hatte sie liebevoll mehrere Zöpfe eingeflochten. Den Namen Freiwild hatte sie dem Pferd gegeben, weil sie sich nach ihren ersten Morden selber als Ausgestoßene und somit selber als Freiwild betrachtete.

Die Ausrüstung an dem Pferd bestand hauptsächlich aus Bewaffnung. Zwei Schwerter auf jeder Seite, die nicht von solcher edlen Herkunft waren, wie die zwei auf ihrem Rücken und eine Tasche voller Messer und Übernachtungsmöglichkeiten, wie Decken und Trinkflaschen u.s.w.

-Lucilas Schwarzer Bulle: Ein riesiger schwarzer Hengst aus Lucilas Kindheit. Der Name setzt sich aus seiner tiefschwarzen Färbung und die Kraft eines Bullen zusammen. Kräfte, die er durch Leid und harter Arbeit erlangte. Die Bewaffnung ist etwas intensiver und bestand aus mehreren Streitäxten, die griffbereit am Pferd hingen. Auch hier, eine Ausrüstung für Übernachtung.

-Majenas Silberglut: Ein recht ungewöhnlicher Name für einen Hengst, doch war dieser nicht grundlos gewählt. Seine kräftige rotbraune Färbung und die weiß silbern schimmernde volle Mähne machten ihn zu einem sehr auffallenden Bild. Zu seinem Namen verhalf ihm sicher auch, dass Silberglut in der glutroten Sonne der

Abend-dämmerung das Licht der Welt erblickte. Majena hatte ihn direkt wieder, nachdem sie sich Kaßandhra anschloss an sich nehmen können.

Die Bewaffnung bestand natürlich aus Pfeilen, aufgeteilt auf zwei Pfeilkörbe an jeder Seite. Somit war sie immer auf einen Kampf vorbereitet. In einigen kleinen Taschen bewahrte sie Ersatzteile für ihren Spannbogen auf. Und dieser Hengst hatte einen großen Vorteil: Er war mit dem pfeifenden Geräuschen von abfeuernden Pfeilen vertraut. Dies musste ihm nicht mehr beigebracht werden.

Majena und Silberglut: Ein eingespieltes und fast unschlagbares Team!

Die Pferde der Mitglieder .

Auch die anderen Pferde mit ausgefallenen Namen wie zum Beispiel Schwertmähne, Mondstrahl und Schneefuß waren natürlich voll bewaffnet. Ihre Namen richteten sich nach dem Charakter der Tiere und natürlich den Fellfärbungen. Bei Lucilas Truppen bestand die Hauptbewaffnung aus Streitäxten und Schwerter,…

Bei den Truppen von Majena waren es Pfeile. An jedem Pferd dieser Truppe hingen mehrere Pfeilkörbe. Somit waren Majenas Truppen jederzeit in der Lage einen riesigen Pfeilhagel auf ihren Gegner herabregnen zu lassen. Auch Ausrüstungsgegenstände durften hier nicht fehlen.“

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(Zurück zur Geschichte)

Nach der vollständigen Wiederherstellung ihrer Pferde schwingen sich die drei auf ihre Reittiere und ziehen los, ihr blutiges Treiben gutgelaunt weiter zu führen.

Rüta 3 meldet sich: „Drei weitere Flugobjekte. Gleiche Koordinaten.”

Peters und seine Einheit sehen zum Himmel und erblicken drei glühende Objekte zu Boden stürzen. In etwa fünf Kilometer Entfernung schlagen sie sehr hörbar ein.

„Waffen entsichern und vorsichtig vorrücken”, befiehlt Peters seinen Soldaten. Er und seine Soldaten durchsuchen noch immer den Wald und nähern sich langsam dem kleinen See. Die Soldaten stoppen und sehen sich an. Es liegt ein leichtes Grummeln in der Luft und das scheint näher zu kommen. Mit gezogenen Waffen rücken die Soldaten Schritt für Schritt vor. Das Grummeln wird rapide stärker. Dann springt Kaßandhra auf Freiwild schreiend aus dem Unterholz, dicht gefolgt von Lucila und Majena. Der mächtige schwarze Bulle reißt gleich drei Bäume mit sich. Sofort eröffnen die Soldaten das Feuer. Auch Peters zieht sofort seinen Colt und feuert, doch die drei entfernen sich mit demselben ungewöhnlich hohen Tempo, wie zuvor auf der Autobahn. Peters nimmt das Funkgerät. Während die Soldaten weiter hinterher feuern, meldet sich Peters in der Sonderzentrale: „Sie ist wieder da! Kaßandhra ist wieder da!“

Schrecksekunde in der Sonderzentrale. Rüta 3 meldet sich: „General, Ziel aufgetaucht.”

„Verstanden. Rüta 3, Tigerstaffel soll sofort starten!” , befiehlt Higgs.

Rüta 3 nimmt sofort Kontakt mit den Hubschraubern auf, gibt ihnen die Zieldaten und die Hubschrauberstaffel startet.

„Staffelführer an Staffel, Einheit in Formation gehen, übernehme Führung.”

Die beweglichen Hubschrauber heben ab und steuern das Ziel an. Eine Bildübertragung wird vom Tiger 1 auf die Leinwand in der Sonderzentrale geschaltet.

Nach einigen Sekunden sind die Hubschrauber schon an ihren Zielort angelangt. Tiger 1 meldet sich: „Tiger 1 an Nest, Sichtkontakt.”

„General Higgs, Ziel gesichtet.”

„Feuer nach eigenem Ermessen.”

Der Staffelführer bestätigt: „Verstanden, Tiger, wir haben Feuerfreigabe, Tiger 1, Feuer frei.”

Doc schubst Mark leicht an: „Siehst du das? Das sind Lucila und Majena.”

„Ja”, bestätigt Mark schockiert. „Und ich bin über alle Maße entsetzt, denn so wie es aussieht kriegen wir ein richtiges Problem!”

„Was?“, fragt Doc etwas stotternd. „Wieso? Meinst du etwa …“

„Wenn sie schon Lucila und Majena zurückholt!“, unterbricht Mark Docs Frage. „Wer soll sie dran hindern das gleiche mit all den anderen zu machen?“

Nun wendet sich Higgs zu Mark. Daran hatte er noch gar nicht gedacht: „Könnte das passieren?“, fragt er schließlich.

„Die zwei hat sie schon geholt. Wäre also durchaus denkbar“, antwortet Mark etwas zurückhaltend.

Dann fragt Higgs: „Von welcher Größenordnung reden wir hier?“

„Etwa 5.000!“, sagt Mark.

Die Hubschrauber feuern aus allen Rohren. Mit etwas Abstand zueinander reiten die drei Teufelsreiterinnen mit ihrem Tempo nebeneinander her. Immer wieder durchschlagen die Großkaliber ihre Körper, doch wieder zeigt kein Treffer irgendeine Wirkung. Unbeeindruckt reiten die drei weiter über Bauernhöfe und Straßen, wo ebenfalls die Großkaliber einschlagen und große Schäden anrichten. Kaßandhra reitet im Zickzack, gefolgt vom schnellen Richtungswechsel der Hubschrauber: „Tiger 1 an Staffel, abgedreht auf drei Uhr, neue Peilung.”

Mit gekonnten Flugmanövern formieren sich die Hubschrauber neu.

Tiger 1, neue Peilung, Feuer frei, los geht’s”, ordnet der Staffelführer an. „Tiger 6 auf 4, Tiger 3 auf 5”.

Die Teufelsreiterinnen sind schnell und nun teilen sie sich auch noch auf.

Lucila reitet nach links und Majena nach rechts. Kaßandhra selbst hält ihren Kurs bei. Der Staffelführer befiehlt: „Staffel aufteilen. Tiger 3 und 4 Kurs links. Tiger 5 und 6 Kurs rechts. Tiger 2 mir folgen.”

Während Kaßandhra und Lucila weiter über Felder und Äcker brausen, steuert Majena auf ein bebautes Gebiet zu, auf dem neue Wohnhäuser stehen, dicht hinter ihr, die wild feuernden Tiger 5 und 6. Die Hubschrauber feuern ohne die Umgebung zu beachten und wieder Treffer in Gebäude und Fahrzeuge. Mark, Dina und Doc halten sich die Hände hinter den Kopf, während in dem Baugebiet panisch Menschen umher rennen und versuchen sich vor der Teufelsreiterin und den Hubschraubern in Sicherheit zubringen. Mark ist fassungslos. Er kann kaum glauben, was er dort sehen muss.

Seit ihr nicht ganz dicht?“, fragt er den General aufgebracht, während er von seinem Platz aufspringt.

Die Augen des Generals allerdings, sagen deutlich, was er über diese Frage denkt und antwortet: „Wie war das?“

Da ist eine Siedlung, in der Kinder rumlaufen“, schreit Mark den General an, „und ihr ballert einfach drauf los!“

Die Vernichtung des Zieles hat für mich höchste Priorität - Ende der Debatte, Höhlenforscher!“, erwidert Higgs.

Könnt ihr euch mal beruhigen?“, wirft Dina dazwischen, doch Mark bleibt weiterhin außer sich vor Wut. Sein persönliches Bild, was er zum Thema Militär hatte, hat sich heute Nachmittag bestätigt.

Higgs geht zum Rüta, packt Mark unterwegs an den Unterkiefer. Ein kräftiger Wurf befördert ihn zurück auf seinen Stuhl.

Hinsetzten!“, befiehlt Higgs dabei scharf. Dann greift er zum Mikro des Rüta: „Der Einsatz wird vorgesetzt!“

Tiger 5 dreht ab und stellt sich Majena in einer Sackgasse in den Weg. Sie stoppt und Tiger 5 feuert. Majena stürzt vom ihrem Silberglut. Um ihr werfen sich dutzende Menschen auf den Boden und halten sich zum Schutz vor dem lauten Dauerfeuer die Ohren zu, doch starren sie auf die immer wieder getroffenen Majena.

Die unzähligen Treffer reißen große Wunden, aber nicht von langer Dauer, schon schließt sich alles wieder. Majena springt wieder hoch, spannt ihren Bogen und feuert auf Tiger 5. Der Pfeil schießt mit 1400 Km/H durch die Scheibe, verfehlt den Piloten nur knapp am Ohr, durchschlägt die Kopfstütze und schlägt in das Triebwerk ein. Majena schwingt sich wieder auf Ätaja rauf und folgt dann ihren Kameradinnen. Tiger 6 fliegt ihr feuernd hinter her. Qualmend sackt Tiger 5 ab und setzt etwas hart auf der Straße auf. Ein Maschinenschaden. Der Pilot steigt aus und sieht seinem Kameraden nach. Die Bewohner eilen zu dem Piloten und stammeln alle wild durcheinander. Dass sei doch nicht die gleiche Irre wie die aus dem Fernsehen.

Doch der Pilot muss diese Feststellung leider bejahen. Rüta 3 meldet sich: „General, Tiger 5 außer Gefecht.”

Die drei Teufelsreiterinnen treffen wieder zusammen und schießen nun weiter nebeneinander her. Sie nähern sich einem Waldstück. Mit heftigen Knacken und Ächzten dringen sie in den Wald ein. Dabei reißen sie unzählige Bäume aus und schießen schließlich gleich wieder am anderen Ende heraus. Sie greifen sich an den Händen und ziehen über ein großes freies Feld. Nach vielen Metern stoppen sie schlagartig und die Hubschrauber fliegen über sie hinweg. Rüta 1 meldet sich: „Ehm. General Higgs, irgendwas tut sich hier.” Higgs fragt nervös: „Was meinen Sie?”

„Ich habe hier lauter Objekte auf dem Schirm. Unzählige Flugobjekte steuern aus sieben Kilometern Höhe das Waldstück an und gehen nieder, vierhundertachtzig, sechshundertsechzig. Es werden mehr! Jetzt schon neunhundertsiebzig, es werden noch mehr.“

Ein Hagel aus Feuerbällen geht direkt in dem Wald nieder, durch den die drei Teufelsreiterinnen gestürmt waren, während die Hubschrauber kehrtmachen. In jedem Schweif folgt wenige Meter hinter dem ersten Feuerball ein zweiter Feuerball,

der an der gleichen Stelle einschlägt. Aus unzähligen Einschlagkratern springen unzählige vermoderte Skelette, die in Sekunden von Innen nach Außen zu vollständigen Teufelsreiterinnen mutieren. Der zweite Einschlag bringt direkt das Pferd der Teufelsreiterin hervor. Während weitere Feuerbälle herabstürzen, bereiten sich die ersten vollständig wiederhergestellten Teufelsreiterinnen ihre Spannbögen vor. Alle samt Majenas Bogenschützinnen, die einen großen Vorteil in sich tragen. Bei jedem Schuss teilen sich im Köcher in Bruchteilen von Sekunden die anderen Pfeile. So ist der Köcher niemals leer und der Pfeilnachschub endet nie. Auch das ist ein Bestandteil vom Fluch der dunklen Wiederkehr. Die Hubschrauber kehren um und machen sich erneut bereit zum Feuern, doch dann reißen sie die Augen auf. Vor ihnen stehen fast 1350 schussbereite Bogenschützinnen mit brennenden Pfeilspitzen. Tiger 1 schreit: „Ausweichmanöver!”

Doch es ist zu spät. Majena gibt den Befehl und 1350 Pfeile schießen die brennenden Pfeile den zu fliehen versuchenden Hubschraubern entgegen. Heftig durchbohren sie brutal Mensch und Maschine. Als brennende Metallbrocken stürzen Tiger 3 und 6 direkt ab und explodieren am Boden. Tiger 2 versucht davonzufliegen. Immer wieder dreht der Pilot sich hektisch um und sieht nach hinten. Erneuter Schuss von den Teufelsreiterinnen und mehrere Treffer in der gesamten Maschine. Der Pilot spürt einen heftigen Schlag am Rücken und einen am Kopf. Seine Atmung lässt nach. Durchbohrt von Pfeilen verliert er die Kontrolle über sich und stürzt auch langsam Richtung Boden. Weitere Feuerbälle stürzen herab und bringen nun die Truppen von Lucila hervor. Dieser Hagel ist erheblich stärker und sehr viel lauter. Fassungslosigkeit in der Sonderzentrale. Higgs dreht sich zu Dina. Ihm fehlt die Farbe im Gesicht. Diesmal klingt seine Stimme gedämpft.

„Ist das jetzt so eine Kombination?“, fragt er Dina. Sie wendet ihren Blick nicht von der Leinwand und antwortet: „Ja, ich fürchte, das ist eine!“

Majenas Truppen schießen Tiger 2 nun endgültig vom Himmel. Der Pilot macht eine heftige Notlandung. Unter starken Schmerzen versucht er den Gurt zu lösen, doch er klemmt. Seine Kraft reicht nicht mehr aus. Im Augenwinkel beobachtet er noch, wie Tiger 4 ebenfalls zu Boden stürzt und explodiert. Schwer atmend versucht er immer noch den Gurt zu lösen. Der Pilot gerät in Panik, als er sieht, wie eine große Teufelreiterin auf ihrem Pferd auf ihn zugestürmt kommt. Es ist Rinata. Eine muskulöse Kriegerin aus Lucilas Truppe und auch fast so dimensional wie Lucila selbst. Ebenfalls bewaffnet mit Schwert und Axt am Hüftgurt. Rinatas auffälligstes Merkmal ist ihr wikingerähnlicher Helm, an dem sie zwei riesige Hörner montiert hatte. Auf ihrem Rücken hängt ein großer runder Schild, über einen Meter Durchmesser und aus kräftigem Holz gefertigt. In der Sonderzentrale ist das panische Geschrei des Piloten zu hören. Immer panischer versucht der Pilot den Gurt zulösen und sieht Rinata näherkommen. Er schreit lauter, zehrt am Gurt, doch er lässt sich nicht öffnen. Sie steigt von ihrem schwarzen mit lauter weißen Pünktchen überzogenen Hengst Sternschwarm und geht auf das Wrack zu. Langsam und grinsend zieht sie eine große Doppelkopfstreitaxt aus ihrem Hüftgurt und geht weiter auf den eingeklemmten Piloten zu. Sie kommt an die zerbrochene Frontscheibe und holt weit aus. Auch Tiger 1 wird getroffen und verliert die Übertragung. Higgs schreit den Rüta an: „Wo ist das Bild?” In der Sonderzentrale sind heftige Schläge zu hören und Metall, das mühelos verbogen wird und die Todesschreie, die schließlich verstummen. Panik im Tiger 1: „Tiger an Nest, Notfall, ich stürze ab, Ich stü…”

Der Funkkontakt bricht ab. In sicherer Entfernung hält Tommy die Kamera auf Position.

Er war in der näheren Umgebung geblieben und hatte gewartet. Im Fernsehen und in der Sonderzentrale ist der dramatische Ausgang der Schlacht zu sehen. Kaßandhra sitzt auf Freiwild und kreuzt siegreich schreiend zwei Schwerter über ihren Kopf. Das berühmte Zeichen aus grauer Vorzeit. Das Zeichen, das für den Sieg von Killern steht und den Tod von Unschuldigen bedeutet. Dann gibt sie den Befehl zum Weiterzug. Die Teufelsreiterinnen ziehen los. In einen riesigen Bogen Richtung Norden. Während sie auf Kurs gegangen sind stürzen weitere Feuerbälle nieder. In Sekunden erfolgt die Rückbildung und schon folgen die Neuankömmlinge ihren Truppen nach. Rüta 3 meldet sich: „Kampfverband verloren, kein Kontakt.” Minuten ist es still in der Sonderzentrale. Higgs fragt Mark dann recht hoffnungslos: „Es fing doch an, als Sie die Harfe gefunden haben. Könnte es an der liegen?”

Mark antwortet Schulterzuckend: „Könnte sein.“

„Also sprengen wir das scheiß Teil, Rüta 3 …”

„Nein, Entschuldigung, wenn Sie kurz gestatten”, unterbricht Mark Higgs. „ Aber das wird nicht klappen.”

„So, und warum wohl?”, fragt Higgs genervt. Mark steht auf und sagt zum Rüta 2: „Könnten Sie nochmal das Bild von vorhin auf der A3 geben?“

Mark stellt sich an die rechte Seite der Leinwand: „Ok, was sehen wir? Hier der Treffer des Scharfschützen.”

„Das wissen wir. Worauf wollen Sie hinaus“, fragt Higgs neugierig. Mark geht auf die linke Seite der Leinwand: „Sehen Sie mal hier. Dieser Polizist hinter ihr. Er feuert und trifft die Harfe und zerstört sie! Rüta, jetzt bitte langsam vorspulen, aber nur drei Sekunden. Passen Sie auf General, einundzwanzig, sehen Sie diesen Blitz um die Harfe, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig und die Harfe ist unversehrt, wie auch ihr Kopf!” Mark setzt sich wieder. Higgs holt einmal tief Luft. Seine Laune ist auf dem Tiefpunkt, dann sagt er: „Bitte? Wollen Sie mir sagen, dass diese Dinger unverwundbar sind?”

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