Kitabı oku: «Akasha-Chronik», sayfa 3
Vertrauen und Selbstliebe: erkennen, was ich wirklich bin
Ich glaube, in jeder Biografie gibt es Kratzer und Erlebnisse, die uns in unserem Vertrauen und unserer inneren Sicherheit erschüttern können. Und hier stellt sich die Frage: Kann uns die Akasha-Chronik helfen, schwerwiegende und belastende Ereignisse in unserem Leben zu verarbeiten? Die Antwort lautet: Ja, durchaus. Die geistigen Helfer geben uns eine geweitete Perspektive, wie wir uns selbst in einem neuen Licht betrachten können, und auch Möglichkeiten an die Hand, wie wir dramatische oder gar traumatisierende Erlebnisse lösen und neutralisieren können.
So sind es gerade die einschneidenden Erlebnisse, die wir zum Anlass nehmen können, tiefer zu schauen und uns zu erinnern – an das, was wir wirklich sind.
Ich wuchs in einer sehr liebevollen Familie auf, doch Ereignisse in meiner frühen Kindheit waren alles andere als dazu geeignet, so etwas wie Ur-Vertrauen in mir zu empfinden. Meine Mutter hatte als Kind einige Schicksalsschläge erlebt, die sie selbst in ihrem Vertrauen vermutlich stark erschütterten. In ihrer frühen Kindheit war sie zweimal an der lebensbedrohlichen Krankheit Diphtherie erkrankt und einmal entkam sie nur knapp dem Tod, als sie als kleines Mädchen in eine Kalkgrube fiel. Später folgten Krieg und Vertreibung – sie floh mit 16 Jahren vor den Russen – und ihre Familie musste völlig mittellos in Hessen neu anfangen. Ihr eigenes Haus und sämtliches Hab und Gut hatte die Familie in Sudetendeutschland verloren. Dies und mehr war sicher genug, um später zu Depressionen zu neigen. Meine Mutter hatte nicht die Möglichkeit, so wie wir heute, durch Coachings, Therapie oder Readings die traumatischen Erlebnisse aufzuarbeiten und eine neue, lösende Perspektive für sich zu finden.
Umso mehr ist es ein Wunder, dass ich meine Mutter nie anders kennenlernte, als eine sehr warmherzige und liebevolle Person, die es meiner Schwester und mir nie an irgendetwas fehlen ließ. Ich bin ihr auch heute noch sehr dankbar und spüre immer noch ihre wunderschöne Seele, so wie sie heute in körperloser Form präsent ist.
Wenn man bedenkt, dass sie in ihrer warmen, gütigen Art stets für uns da war, so ist dies weit mehr als alles, was man vor dem Hintergrund ihrer Geschichte hätte erwarten können. Es ist geradezu ein Wunder. Und ich bin vollkommen zufrieden damit, wie ich aufwuchs, auch wenn es manchmal schwierig und wirklich herausfordernd für mich war.
Denn wenn meiner Mutter alles zu viel wurde und ihr die häusliche Situation – mit den hin und wieder streitenden und lärmenden Kindern, der Pflege ihrer Eltern und dem Haushalt – über den Kopf wuchs, ging sie einfach in Richtung Feld und Wald davon und ließ uns im Unklaren, ob sie jemals wiederkehren oder sich etwas antun würde. Das war jedes Mal ein Schock für mich. Denn ich wusste damals nicht, ob und wie mein Leben überhaupt weitergehen könne. Und so erschütterten diese Erlebnisse nun wiederum mein Vertrauen ins Leben, in das Versorgtsein an sich.
Folglich war ich zeitlebens davon überzeugt: Ich muss mir das Vertrauen ins Leben hart erarbeiten. Also bemühte ich mich angestrengt darum, besuchte Seminare, nahm Coachings für mich in Anspruch und meditierte in der Hoffnung, einen Funken vom Vertrauen deutlicher in mir zu spüren. Aber dieser war mal da und dann war er auch wieder weg. Dachte ich zumindest.
Und mein noch größerer Irrtum lag damals in der Annahme, ich müsste etwas tun dafür (es mir eben erarbeiten), damit es dann in Zukunft länger in mir bliebe, das Vertrauen, und ich es vielleicht sogar irgendwann einmal dauerhaft und ganz selbstverständlich spüren könnte.
Es war eine Sternstunde, ja wirklich eine Offenbarung, für mich, aus der Akasha-Chronik zu hören, dass das, was ich suchte, bereits in mir IST. Und mehr noch: Es hat mich nie verlassen. Ich war und bin schon längst gefunden von der Qualität des Ur-Vertrauens, die ich zu finden hoffte. Der größte Gewinn aber für mich persönlich war es, genau dieses Ur-Vertrauen zu erleben – und es geht vielen meiner Klienten genauso –, all das, wofür ich glaubte, mich anstrengen zu müssen, ist jetzt in diesem Moment in mir zu spüren.
Übung: Heilsätze zum Urvertrauen
Machen Sie gleich einmal mit! Sie können es fühlen – ja, es als Ihre innere Wahrheit wahrnehmen, wenn Sie sich Ihre Lebenswirklichkeit bewusst machen: Sprechen Sie dazu die folgenden Heilsätze laut (oder innerlich leise), während Sie den Punkt in der Mitte Ihres linken Handtellers mit dem rechten Daumen massieren.
∞ Es ist das Leben, das sich selbst in mir anvertraut.
∞ Das Ur-Vertrauen der Schöpfung vertraut sich selbst in mir an.
∞ Weil ich das Leben bin, ist das Ur-Vertrauen in mir präsent, jetzt.
Lauschen Sie still dem Nachhall. Was verändert sich? Was fühlen Sie jetzt innerlich? Vielleicht ist es sich ausdehnende Ruhe? Frieden, reine Präsenz, Gefüllt-Sein …? Genießen Sie es.
Sie können sich diese innere Wirklichkeit tagsüber immer wieder bewusst machen: Ganz praktisch ist es, sich die Heilsätze – möglicherweise haben Sie auch einen Lieblingsheilsatz – auf einen kleinen Zettel zu schreiben und diesen in die Hosentasche oder ins Portemonnaie zu stecken. So haben Sie die tiefe innere Wahrheit immer wieder parat, egal wo Sie sich gerade aufhalten. Und damit ist es leicht, sie hervorzuholen und sich einzumassieren – und zwar immer dann, wenn Sie eine innere Stärkung durch die Erinnerung an Ihre tatsächliche Lebenswirklichkeit gut gebrauchen können. Der Alltag kann uns leicht in Situationen bringen, in denen wir innerlich ins Schwanken kommen. Und dann kann es eine probate Erinnerungshilfe sein.
Indem Sie die Sätze leise in Gedanken oder auch laut aussprechen, wiederholen und bestätigen Sie, was Ihre Seele längst weiß – und schon immer wusste. Massieren Sie dabei Ihren Seelenpunkt in der Mitte der Handfläche, werden Sie es sofort innerlich spüren.
Stellt Sie das Leben vor eine unvorhergesehene Situation – ob Ihr Chef Sie mit einem Projekt von einer Größenordnung betraut, die Sie sich noch nicht zugetraut hätten oder das Leben Ihnen eine andere unvorhergesehene Situation vor die Füße spült, die Sie zunächst einmal ängstigt –, diese Heilsätze können Sie rasch wieder in Ihre Mitte bringen, von der aus Sie alles ruhiger betrachten und angehen können. Es mag Ihnen als schnelle Soforthilfe dienen, quasi als Erste-Hilfe-Maßnahme.
Und mit mehr Zeit und Muße können Sie mit der Tiefen-Meditation ‒ als Hördatei im Anhang ‒ Ihr Vertrauen stärken. Ganz gemütlich zu Hause und im Liegen.
Nicht nur zu wissen, sondern vor allem auch innerlich zu spüren, dass das Leben sich ständig in mir anvertraut und ich damit guten Grund habe zurückzuvertrauen, hat mein Leben tatsächlich komplett verändert. Es hilft mir, mit Wechselfällen des Lebens leichter umzugehen. Und davon gibt es ja genug.
Als ich vom Wunsch beseelt war, dieses Buch zu schreiben, bewarb ich mich bei verschiedenen Verlagen. Und obwohl mein Exposé von vielen Verlagen abgelehnt wurde, spürte ich dennoch eine tiefe innere Ruhe in mir und wusste stets: Das Buch findet seinen Weg in den Markt. Natürlich hätte ich es mir leichter vorgestellt, insbesondere deshalb, weil ich schließlich kein Neuling mehr war und bereits drei Bücher bei namhaften Verlagen publiziert hatte. Doch aus verschiedenen Gründen mochten die von mir favorisierten Verlage kein Werk zu diesem Thema in dieser Form veröffentlichen. Trotzdem blieb ich dran und ließ das Vorhaben auch manchmal über Monate ruhen.
Dann endlich, nach vielen weiteren Anschreiben und Bemühungen, sagte ein Verlag zu. Ich war sehr froh. Wir machten einen Vertrag und ich dachte, jetzt kann es endlich richtig losgehen. Doch die Zusammenarbeit sollte sich als äußerst zäh erweisen. Oft musste ich 3-5 Anläufe nehmen, bevor ich jemanden erreichte, um Details zu klären. Hatte ich schließlich jemanden an der Strippe, lief es immer gut und die Zusammenarbeit war von Klarheit und Wohlwollen füreinander geprägt – doch es war oft nervenzehrend und zermürbend, bis es soweit kam.
Eines Tages erhielt ich die Info, dass der Verlag sich bemühte, eine drohende Insolvenz abzuwenden. Ein Schock. Zweifelsohne. Obwohl mich schon einige Wochen zuvor ein ungutes Gefühl beschlichen und ich schon etwas Ähnliches geahnt hatte, erschütterte mich diese Nachricht zutiefst. Doch das Erstaunliche dabei war – und ich war wirklich froh, das beobachten zu können: Zwar war ich schockiert und aufgewühlt, doch nur auf einer oberen Ebene. Darunter war es vollkommen ruhig in mir. Ich war nach wie vor sicher: Dieses Buch findet seinen Weg in die Welt. Es fühlte sich innerlich wie ein Fluss an, der sich eben teilt, sich in verschiedene Arme verzweigt und weiterströmt.
Und genauso sollte es sein: Keine 24 Stunden später bekundete ein anderer Verlag sein Interesse. Über einen lieben Freund hatte ich Kontakt zum EchnAton-Verlag aufgenommen. Und obwohl es an einem Sonntag war (!), mailte mir die Verlegerin sofort zurück und zeigte sich offen und interessiert an dem Projekt. Vor Jahren hätte mich ein solches Ereignis noch sehr viel stärker ins Wanken gebracht, unsicher und auch verzweifelt gemacht. Ich verdanke es den Botschaften und den Übungen aus der Akasha-Chronik zum Vertrauen, dass ich mich in dieser Situation als die Ruhe selbst erleben konnte.
Die Botschaften aus der Akasha-Chronik, so wie sie in den Meditationen und Übungen gegeben werden, helfen uns wirklich, peu à peu zu erwachen, d. h. wach zu werden für das, wovon wir tatsächlich durchdrungen sind. Auf diese Weise können wir Ausnahmesituationen in unserem Leben, die uns wirklich herausfordern und an unsere persönliche Grenze bringen können, ruhiger und gelassener aus unserer inneren Mitte heraus begegnen.
Es macht wirklich einen Unterschied. Probieren Sie's aus!
Wir sind alle miteinander ein bisschen vergesslich
Du bist ein bisschen schusselig, sagten meine Meister und Lehrer zu mir, als ich wieder einmal meine innere Wahrheit vergessen hatte und sie mich gleichermaßen lachend wie liebevoll daran erinnerten, wie sehr ich vertrauen kann, weil das Leben mir vertraut. Ihr seid alle miteinander ein bisschen vergesslich, lachten sie weiter. Das ist überhaupt nicht schlimm, Ihr könnt Euch jederzeit daran erinnern.
Welche Erleichterung! Welche Er-Lösung! Ein Aufatmen geht auch durch die Runde meiner Teilnehmer in den Akasha-Chronik-live-Events, wenn sie genau das in sich verinnerlichen.
Vertrauen, Selbstliebe, innerer Frieden, Sicherheit sind genau die Qualitäten, die wir aus dem Ur-Sein heraus in uns finden, und zwar ohne dass wir etwas dafür tun müssten. Ja, wir können noch nicht einmal etwas dafür tun. Denn all dies ist in uns vorhanden. Im Jetzt.
Das Leben an sich, das ich bin – aus der Ur-Quelle der Schöpfung –, das bringt all diese Qualitäten mit sich. Leben ist ohne Vertrauen, Leben ist ohne Selbstliebe – das Leben, das sich selbst in mir liebt –, Leben ist ohne inneren Frieden, Leben ist ohne innere Sicherheit nicht zu haben.
Wenn Leben da ist, dann ist es immer mit diesen Qualitäten da, von diesen Qualitäten durchtränkt. Überall, wo Leben ist, ist das so. Es verhält sich wie beim Wein: Der ist nicht zu haben ohne den Alkohol, ohne den Traubensaft, ohne die Inhaltsstoffe, die darin sind. Und so wie Wein aus diesen Bestandteilen besteht, so sind auch wir, einfach weil wir Leben sind, mit diesen Zutaten durchtränkt. Liebe, Frieden, Vertrauen aus dem Leben an sich.
Wenn wir so wollen, sind wir also ein gehaltvoller Lebenswein. Nur erzählen wir uns und glauben oft etwas anderes. Und dann können wir die Wahrheit kaum noch spüren. Das ist in etwa so, als klebten wir auf eine sehr teure Flasche gehaltvollen, gereiften Weines das Etikett ›Dünne Plörre‹. Und dann glauben wir den Schwindel auch noch. Davon wird uns ganz schwindlig, von dem Selbstbetrug, und wir taumeln nach Halt suchend durch die Welt. Dabei sind wir doch schon längst trunken und berauscht vom Leben selbst.
So wie Wein nicht ohne den Traubensaft zu haben ist, ist auch Leben nicht ohne die Liebe zu haben. Jedes Leben. Das bringt das Leben an sich mit sich – in sich.
Die heilige Silberspur im Leben eines Menschen
Manchmal fällt es sogar leichter, sich selbst über einen ›Umweg‹ zu erkennen – d. h. mit Blick auf einen anderen Menschen. Die folgenden Botschaften und die dazugehörige Übung, Die Silberspur im Leben eines Menschen, gehören wahrlich zu den Sternstunden, die ich bisher in der Akasha-Chronik erleben durfte. Und nun ist es mir eine ganz besondere Freude, sie mit Ihnen teilen zu dürfen.
Als ich die Teilnehmer in jenem Akasha-Chronik-live-Event fragte – wir hatten uns zum Thema Vertrauen und Selbstliebe versammelt –, welche Absicht sie dazu mitgebracht hatten, antwortete Erik, es sei ja gut und schön, in sein eigenes Leben Vertrauen zu haben – er sei da im Übrigen recht gut unterwegs, auch wenn er hier und dort noch eine zusätzliche Portion gebrauchen könne –, aber er frage sich, was denn mit dem Vertrauen in andere sei.
Auf mein Nachfragen, woran er dabei denke, berichtete er mit sorgenvolle Miene: »Wenn ich meinen Sohn sehe, den Lukas, der ist jetzt 17 und lungert nur zu Hause rum, nachdem er eine Lehre abgebrochen hat. Der weiß überhaupt nicht, was er eigentlich machen will. Ja, dann mache ich mir wirklich Sorgen. Wie soll ich denn da vertrauen? Soll ich mir da einfach sagen: ›Das wird schon!‹, und mich gar nicht weiter um ihn kümmern?«
An seinem aufgebrachten Ton konnte man hören, dass Erik selbst dies für keine gute Lösung hielt. »Es ist für mich schwer auszuhalten«, fuhr er fort. »Ich sag ihm hin und wieder, was er machen könnte, zum Beispiel ›Bewirb dich doch mal dort! Oder probier doch mal dies …!‹, aber das versackt dann irgendwie alles. Nichts davon greift er auf. Ich habe das Gefühl, der vergeudet sein Leben, seine wertvolle Zeit! Wo der Junge doch so tolle Anlagen hat. Mit 13 noch hatte er so eine feinsinnige, präzise Wahrnehmung für die Dinge und für das, was geschieht, das war wirklich verblüffend. Über seine Äußerungen konnten meine Frau und ich oftmals nur staunen. Der hatte eine richtige spirituelle Ader. Und jetzt? Jetzt macht er nichts aus seiner Gabe, er verplempert seine Talente, dabei hat er wirklich viele gute Fähigkeiten.«
Alle in der Gruppe – nicht nur Erik selbst – waren betroffen von seiner Schilderung und konnten seine Sorge gut nachempfinden. Das ist das Schöne in den Gruppen der Akasha-Chronik-live-Events: Wir merken, wir sind nicht alleine. Und jede Geschichte bzw. Problematik eines anderen lässt in jedem der Übrigen etwas aus seiner eigenen Erfahrungswelt anklingen. Entweder haben wir selbst Ähnliches erlebt oder wir kennen jemanden, den eine ebensolche Situation bedrückt – die eigene Schwester, die gerade Vergleichbares mit ihrer Tochter durchmacht; der Kollege, der in der letzten Zeit oftmals schroff und reizbar war, vielleicht weil er eine ähnlich schwierige Phase mit seinem Kind erlebt. So können wir durch die gemeinsam geteilten Erfahrungen nicht nur unser Mitgefühl stärken, sondern auch für uns selbst eine Lösung finden zu einer Frage unseres Menschseins, die wir gar nicht selbst einbrachten, die uns aber genauso betrifft.
Es ist die Vielheit der Belange, so wie sie durch die Gruppe entsteht, die den Workshop und den persönlichen Gewinn so facettenreich macht.
Es ist die stärkende Kraft des Wir, die wir hier erleben. Deshalb liebe ich dieses Format der Gruppen-Zusammenkünfte inzwischen so sehr wie meine Teilnehmer. Es ist die nährende Kraft des allzu Menschlichen, des Authentisch-Seins und des Miteinander-Teilens, eben die Kraft des Wir, von der wir so sehr profitieren. Ja, wir können diese Kraft aktiv mitgestalten. Ich glaube, wir leben heute in einer Zeit, die uns insbesondere dazu aufruft, die Unterschiedslosigkeit in uns zu erkennen und zu achten.
Und genau das empfahlen die Meister und Lehrer auch Erik und uns allen.
Die heilige Silberspur achten
Stell Dir vor, so forderten die Meister und Lehrer Erik und uns alle auf, Du gehst auf einem Feldweg spazieren und dort vorne in einigen Metern Entfernung siehst Du so eine silbrig glitzernde Spur. Du bist neugierig und beim Näherkommen erkennst Du: Es ist die Spur einer Schnecke. Und wenn Du genauer hinsiehst, merkst Du, dass sie in einem unregelmäßigen Zickzack verläuft. Es ist keine gerade Linie, sondern sie hat eben da und dort Kurven und Windungen.
Nicht nur die Schnecke, auch die Menschen hinterlassen mit ihrem Leben solche Spuren. Wenn Du über ganz Deutschland oder auch die ganze Welt die glitzernden Lebensspuren der Menschen sichtbar machen könntest – wie ein glitzerndes Straßennetz –, so erhieltest Du eine Landkarte individueller Spuren.
So wie die glitzernde Spur einer Schnecke, so sind auch die Lebensspuren der Menschen auf ihre einzigartige Weise nicht nachzuahmen. Jeder findet zu sich auf seinem ganz eigenen Weg. Und dieser Weg ist heilig. Und Du, lieber Erik, kannst im Moment kaum an Dich halten und würdest der Schnecke am liebsten über den Weg helfen. Du stemmst die Arme in die Hüften und sagst: ›Das gibt es doch nicht! Jetzt ist sie da auf halbem Weg auf diesem trockenen Weg, wo doch da drüben am Wegesrand das saftige frische Grün auf sie wartet! Der könnte man ja geradezu helfen! Warum nimmt sie nur diesen Zickzackweg? Am besten ich hebe sie auf und setze sie rüber ins feuchte Gras.‹ Das würde aber nicht der Natur der Schnecke entsprechen, lieber Erik.
Schau mal Deinen eigenen Lebensweg an, ermunterten sie Erik. Verlief der in einer geraden Linie?
»Nee«, musste Erik auflachen, »der war alles andere. Ich bin damals gegen den Willen meiner Eltern mit 18 Jahren nach Holland gegangen, quasi als Aussteiger, mit Kiffen, Kommune usw. Irgendwann habe ich dort versucht, ein kleines Handelsgeschäft aufzubauen, was aber nicht funktionierte. Später bin ich nach Deutschland zurückgekehrt, habe hier langsam Fuß gefasst und bin dann meinen beruflichen Weg sukzessive gegangen.«
Jede Spur ist heilig, kommentierten die Meister und Lehrer. Wenn Dein Blick jetzt auf einen Obdachlosen fällt oder auf einen Alkoholiker, der von Langzeit-Arbeitslosengeld lebt, oder auf jemanden, der zu Hause sitzt und vor lauter Selbstzweifeln sich nie getraute, das zu tun, wozu er eigentlich Lust gehabt hätte und fähig gewesen wäre, dann könntest Du denken: Naja, der hat sein Leben ja irgendwie verwirkt.
Und stell Dir nun ganz Deutschland vor oder, wenn Du magst, die ganze Erde, wie sie überzogen ist von solch silbrigen, glänzenden Spuren. Eine solche ›Landkarte‹ von individuellen Spuren entstünde, könnte man die Wege der Menschen sichtbar machen. Betrachtest Du nun die Lebensspuren dieser Menschen als heilige Silberspur, weil ihr Dasein an sich heilig ist, dann weißt Du, dass nie etwas versäumt oder verschwendet wurde. Es gibt kein Scheitern. Scheitern ist eine Vorstellung in Eurem Kopf; es ist nicht das, was wirklich ist.
Und selbst wenn Du sagen wolltest: ›Naja, derjenige hat jetzt nicht gerade zu sich selbst gefunden und hat scheinbar nichts aus seinem Leben gemacht‹, dann war seine Lebensspur dennoch eine heilige Spur. In der Essenz seines Seins ist er geachtet und geliebt vom Leben selbst. Denn das, was er ist, dieser Mensch, ist HeiligSein an sich. Sein Dasein ist leuchtend. Und die Wege, die er nimmt, das ist eigentlich pures Glück obendrauf oder daneben, denn das, was er ist, ist pures HeiligSein. Also, es braucht eigentlich gar keinen Weg. Alles, was ist, ist HeiligSein in diesem Moment. Für Dich, für Deinen Sohn wie für jeden Menschen gilt:
Was Ich IST, ist HeiligSein in diesem Moment.
Was nimmst Du wahr, wenn Du es so betrachtest, fragten sie nach.
»Respekt«, murmelte Erik kaum hörbar. »Berührung. Mitgefühl. Schönheit. Einssein«, ergänzten die anderen.
So wie der Weg der Schnecke, über die Du ursprünglich dachtest: Mensch, warum hat die nur so eine merkwürdige Spur genommen?, so ist die Spur eines jeden Menschen heilig, die er gegangen ist, die er hinterlässt.
Und ganz pragmatisch empfahlen uns die geistigen Helfer noch eine Übung, die vielleicht auch für Sie wertvoll sein kann. Es ist eine Möglichkeit, sich selbst auf einfachste und effektive Weise mit der eigenen Biografie zu versöhnen, mit dem persönlichen Lebensweg, mit dem wir ja manchmal im Rückblick hadern. So können wir wieder in EINklang mit uns selbst kommen und inneren Frieden finden.
»Das war ja wirkungsvoller als 40 Jahre Therapie«, rief eine Teilnehmerin noch sichtlich ergriffen und bewegt, nachdem sie die Übung gemacht hatte. Auch Sie können sie anwenden und ich hoffe und wünsche Ihnen, dass Sie unmittelbar eine innere Seelenruhe und Ausgeglichenheit spüren können. Ich wünsche es Ihnen!