Kitabı oku: «Die sprechenden Augen», sayfa 3

Yazı tipi:

Raju hatte ein Bein auf den Badewannenrand gestellt und massierte die Körperlotion ein. Er hatte schon wieder einen Steifen, es war unglaublich! Ich werde ihn „Dauerständer-Mann“ nennen. Ganz langsam, mit höchster Konzentration trug er die Lotion auf. Sanft streichelte er die Innenseiten seiner Oberschenkel. Er stöhnte leise und voll Lust. Und das bei offener Badezimmertür! Ich wollte mich sofort umdrehen und gehen, doch ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Immer wieder nahm er reichlich Lotion und massierte sich ein. Streicheln, wie er es nannte. Er wühlte zärtlich in seinen Brusthaaren, als wären es die Haare einer Frau. Wellen begannen durch meinen Körper zu schlagen. Mir wurde ganz heiß. Mit reichlich Lotion massierte er ganz sachte seine Hoden. Er strich über sein großes steifes Glied, ganz langsam, auf und ab. Mit den Fingern fuhr er mehrmals um seinen Ring, dann streichelte er seine Eichel. Wieder und wieder begann er bei den Hoden bis zur Eichel. Die ganze Zeit sah er sich dabei zu, er hatte die Augen nicht geschlossen. Sein Stöhnen wurde schneller. Mit einer Hand drückte er sanft seine Hoden, die andere drückte und rieb sein Glied. Auf und ab, auf und ab, immer fester und schneller massierte und drückte er. Auf und ab. Mit einem genussvollen Seufzer floss der Saft in seine Hand. Ich drehte mich um und schlich mich leise auf das WC. Während ich rauchte, sah ich die ganze Szene noch einmal vor mir. Wenn er eine Frau so behandelt wie seinen eigenen Körper, dann muss das eine sehr, sehr glückliche Frau sein …

Ich brauchte jetzt einen Drink. Raju kam mit umbundenem Handtuch in die Küche. Ich schielte auf seine Lenden. Alles wieder im Normalzustand, sah ich erleichtert. „Na, alles in Ordnung?“, fragte ich etwas spöttisch. „Deine Körperlotion duftet wunderbar und die Haut wird glatt. Riech mal, Jenny“, und er hielt mir seinen Unterarm vor das Gesicht.

Wir saßen am Küchentisch und tranken Whisky. „Du siehst müde aus, Jenny. Möchtest du dich nicht etwas ausruhen?“ Da saß er mir gegenüber, mit schwarzen Augenringen, unterernährt, mit Narben und Wunden übersät, gestern noch halb tot – und er möchte, dass ich mich ausruhe?! Seine warmen dunkelbraunen Augen blickten mich zärtlich an. „Raju, darf ich dich etwas fragen?“ Kopfnicken. „Hast du dich eventuell in mich verliebt?“ Er errötete, doch er wandte seinen Blick nicht ab. „Nein, Jenny.“ „Gott sei Dank!“ Mir fiel ein Stein vom Herzen. „Das darfst du nämlich nicht, Raju. Wir kennen uns doch kaum.“ „Ich habe mich nicht in dich verliebt. Es ist mehr – ich liebe dich, Jenny.“ Es war zu viel für mich, ich stand auf und ging ins Bett.

Ich erwachte durch ein Klingeln. Es war 19.34 Uhr. Mein Handy läutete. Tanja! Ich hatte Tanja vergessen. Schnell hob ich ab. „Na endlich“, schnaubte sie ins Telefon. „Wir hatten 19.30 Uhr vereinbart!“ „Entschuldige, ich habe geschlafen.“ „Was macht er?“ „Wer macht was?“ „Na, der Psychopath.“ „Tanja, es ist alles in Ordnung. Wir sehen uns morgen.“ „Um 7.30 Uhr stehe ich bei dir auf der Matte!“

Ich war schlecht gelaunt. Die Nachrichten im Fernsehen würde ich wahrscheinlich versäumen, welchen Film spielen sie heute? Gestern und heute wären meine freien Tage gewesen. Ich wollte sie im Schwimmbad verbringen. Alles ist durcheinander. Hunger habe ich auch. Was bin ich nur für eine blöde Kuh. Hole mir einen Idioten ins Haus und schaue ihm noch beim Wichsen zu. Ich brauche etwas zum Essen.

Raju lag rücklings auf der Matratze und hatte seine Arme im Nacken verschränkt. Seine Augen waren geöffnet. Ein köstlicher Duft stieg in meine Nase, er hatte gekocht. Ich sagte kein Wort und ging mit einem Glas Wasser aufs WC. Als ich zurückkam, saß er in seiner typischen Haltung aufrecht. „Jenny, ich verstehe dich.“ „Was verstehst du schon!“ „Ich mache dir nur Sorgen und Probleme. Du hättest das alles nicht tun müssen. Wenn du willst, gehe ich.“ „Wohin willst du gehen?“ Er zuckte mit den Schultern. „Du hast kein Geld und keine Papiere. Wo sind deine Dokumente?“ „Im Haus, denke ich.“ „Denke ich?“ „Sie hat sie mir abgenommen.“ „Wir reden später in Ruhe darüber. Jetzt habe ich Hunger. Was hast du gekocht, es riecht sehr gut.“ Flink stand er auf und öffnete die Deckel. Ich nahm Teller und stellte sie auf den Küchentisch. „Jenny, ich weiß nicht, ob du mich heute oder morgen fortschickst. Können wir noch einmal auf deinem Bett essen?“

So aßen wir köstlichen Spinat mit Reis und Joghurt. Wir saßen uns auf meinem Bett gegenüber. Es war ruhig und friedlich. Ich vermisste den Fernseher überhaupt nicht. Nachdem wir alles weggeräumt hatten, legte er sich auf die Matratze und ich mich ins Bett.

Ich konnte nicht einschlafen. Was er wohl macht? Schläft er? Warum denke ich andauernd an ihn? „Jenny, ich liebe dich“, hat er gesagt. So ein Blödsinn! Man kann keinen Menschen nach ein paar Stunden lieben. Das ist absurd. Das ist wie in diesen Kitsch-Romanen. Das ist keine Liebe. Er ist nur froh, dass er frei ist. Meine Pflege tut ihm gut. Das Essen, endlich warmes Essen. Noch dazu Speisen nach seinem Geschmack. Warmes Wasser, Haarshampoo, Körperlotion, neues Gewand. Da kann man leicht sagen: Ich liebe dich. Vielleicht nutzt er das einfach nur aus? Ich lasse mich nicht weichmachen von seiner Flennerei und von seinen schwülstigen Worten, von seinen Augen. Er ist sowieso nicht mein Typ. Ich mag keine dürren Weicheier!

Ich ging in die Küche. Er lag mit offenen Augen auf der Matratze. „Warum schläfst du nicht?“, fauchte ich ihn an. „Du sollst nicht auf dem Rücken liegen, denke an deine Verletzungen!“ Sofort drehte er sich in Seitenlage. „Tust du immer, was man dir sagt?“ Keine Antwort. „Wenn ich jetzt sage steh auf, dann stehst du auf?“ Er stand auf. Ich war sprachlos. Dann ging er zum Kühlschrank und nahm die Flasche Whisky. Er schenkte zwei Gläser ein. Halb Wasser, halb Whisky. Ich nahm eines davon und begab mich in mein Zimmer. Ich hörte im Bad das Wasser fließen. Was macht er jetzt schon wieder?

Plötzlich stand er vor meinem Bett, mit der Flasche Körperlotion. „Jenny, darf ich die Salbe auch auf dir aufstreicheln?“ „Das ist keine Salbe, das ist eine Lotion! Bist du verrückt? Was machst du hier? Lass mich endlich in Ruhe!“ Er ging. Wenig später kam er mit einem Badehandtuch und zwei kleineren Handtüchern wieder. Sein Blick war warm, voll Zärtlichkeit, Liebe und … Verlangen! Ich starrte ihn an und hatte plötzlich Angst. Der Typ ist vielleicht wirklich verrückt. Wo ist mein Handy? Er breitete das Badehandtuch auf meiner anderen Bettseite auf. „Ich werde dein Bett nicht schmutzig machen, Jenny. Ich möchte dich nur so streicheln, wie du mich gestreichelt hast.“ „Ich habe dich nicht gestreichelt, ich habe deine Wunden versorgt.“ „Doch, Jenny. Du hast die Heilsalbe aufgestreichelt. Du hast das Shampoo aufgestreichelt.“ „Raju, bist du normal? Du machst mir Angst, ich rufe die Rettung!“ „Ja, Jenny. Rufe die Rettung oder schick mich wieder zurück. Ich liebe dich. Ich möchte dich nur einmal streicheln.“ Ich war verwirrt. Ist er irre? Bin ich irre? „Ich brauche keine Lotion, meine Haut ist okay.“ Er stellte die Lotion auf die Seite. „Du bekommst sicher wieder einen Steifen, was dann?“ Er deutete auf die Handtücher. „Ich werde nichts dreckig machen, Jenny.“ Ich dachte an die Szene im Badezimmer, als er sich mit der Lotion eingecremt hatte. Mir wurde ganz heiß. „Geh ins Bett, Raju.“ Er setzte sich. „Nicht in mein Bett. Geh in die Küche.“ Er ging.

Kurz nach fünf Uhr morgens erwachte ich. Ich hörte ihn in der Küche sprechen und ging nachsehen. Er kniete auf seiner Matratze und betete. Als er fertig war, tat ich doch etwas Verrücktes. „Raju, wenn du willst, kannst du neben mir schlafen, ohne Berührung jedoch.“ Ein Leuchten erstrahlte in seinen Augen. „Danke, Jenny.“ Er legte sich neben mich auf das Badehandtuch. Er hatte vergessen, seine Decke mitzunehmen, so bot ich ihm meine an. Ich hatte eine Doppelbettdecke. Raju drehte sich mit dem Gesicht zu mir. Ich drehte mich um, mit dem Rücken zu ihm.

Es läutete an der Wohnungstür. 7.25 Uhr. Tanja! Das müsste Tanja sein, ich hatte verschlafen. „Raju, wach auf. Schnell, geh in die Küche. Das ist meine Freundin.“

„Guten Morgen, Tanja. Ich habe verschlafen.“ Raju saß auf dem Küchenstuhl, nur mit seinem Handtuch bedeckt. „Raju, das ist Tanja. Meine Freundin und Arbeitskollegin.“ Raju erhob sich, reichte Tanja seine Hand, begrüßte sie und stellte sich mit seinem vollen Namen vor. Dann setzte er sich und neigte den Kopf. „Raju, Tanja möchte sich deine Wunden ansehen.“ Entgeistert starrte er mich an. „Meine Wunden ansehen? Alle?“ Er griff sich ans Gesäß. „Wie gesagt, Raju, Tanja ist Krankenschwester. Ich möchte mich nur vergewissern, ob ich alles richtig gemacht habe.“ „Du hast alles richtig gemacht, Jenny! Du hast es so gut richtig gemacht. Bitte, ich will, dass nur du alle Wunden siehst“, und er bedeckte mit einer Hand seine Genitalien. „Seien Sie nicht so zimperlich! Im Krankenhaus werden Sie auch von verschiedenen Pflegepersonen behandelt“, meinte Tanja. „Krankenhaus?“ Raju blickte mich erschrocken an. „Nein, Raju. Beruhige dich. Tanja und ich machen nur gemeinsam den Verbandswechsel.“

Raju stand vor dem Waschbecken im Badezimmer. Vorsichtig entfernte ich alle Verbände. „Du meine Güte, so etwas habe ich noch nie gesehen!“ Tanja glotzte auf Rajus Rücken und Po. „Das am Arsch ist alles von Zigaretten? Und sein Rücken! Die muss ihn ja ordentlich ausgepeitscht haben. Wie den Jesus.“ Raju taumelte. „Sei still, Tanja. Du machst ihm Angst!“ „Und du behandelst ihn wie eine Porzellanpuppe.“ Ich entfernte die anderen Verbände. Das Pflaster am After war ein wenig blutig. „Er hat Hämorrhoiden, Tanja.“ „Woher weißt du das?“ „Ich habe ihn untersucht.“ „Du hast deine Finger in seinen Arsch gesteckt!?“ Raju zuckte zusammen und fing leise zu weinen an. Ich versorgte die Wunde am After. Seine Genitalien war Raju nicht bereit, Tanja zu zeigen.

Später in der Küche kochte ich Kaffee und Tee. Raju saß auf der Matratze, Tanja und ich am Küchentisch. Ich reichte Raju eine Tasse Tee. Tanja zündete sich eine Zigarette an. „Bitte, Madam, nein!“, und die Tasse fiel ihm aus der Hand. „Mach sofort die Zigarette aus!“, schnauzte ich Tanja an. „Was hat er denn?“ „Seine Wunden am Gesäß, Tanja – Zigaretten!“ „Die sind doch schon alle verheilt. Mein Gott, ist der empfindlich. Warum spricht er nicht, versteht er uns nicht?“ „Natürlich versteht er uns. Raju ist eben schüchtern und er hat Angst.“ „Schüchtern, Angst …“ Tanja blickte verächtlich. „Wenn du mich fragst, ich finde ihn einfach unhöflich. Er kann einem nicht mal in die Augen schauen. Jenny, der gehört in die Irrenanstalt“, und sie deutete sich auf die Stirn. Empört blickte ich sie an. „Du bist unhöflich, Tanja. Kannst du dich denn gar nicht einfühlen? Du redest über ihn, als sei er gar nicht anwesend.“ „Für mich ist er auch nicht anwesend. Da hättest du genauso gut ein Stofftier auf die Matratze setzten können. Aber ein schöneres.“ Sie erhob sich. „Ich erwarte deinen Anruf Punkt 19.30 Uhr!“ Dann verließ sie ohne Verabschiedung meine Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu.

Ich reichte Raju eine neue Tasse Tee. Wortlos nahm er sie und trank. „Hast du Hunger, Raju?“ Kopfschütteln. „Sieh mich bitte an.“ Seine Augen wirkten nicht leer, trotzdem konnte ich keine Gefühle in ihnen erkennen. Ich nahm seine Hand, er ließ es zu. „Komm, Raju.“ Er lag mit geschlossenen Augen auf dem Rücken neben mir im Bett. Nach einer Weile tastete er nach meiner Hand und drückte sie sanft.

Um 10.44 Uhr erwachte ich. Raju hielt noch immer meine Hand. Vorsichtig löste ich sie. Er schlug die Augen auf. „Konntest du etwas schlafen, Raju?“ „Ja, danke.“ Ich begab mich ins Bad und machte mich frisch. Danach ging auch er ins Bad, machte sich frisch und sein Sussu. Ich richtete das Bett, nahm die Decke und das Badehandtuch weg und breitete die Essdecke aus. Raju stand im Vorzimmer. Ganz verloren stand er da und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. „Setze dich aufs Bett, auf mein Bett.“ Ich wärmte das restliche Essen von gestern auf und servierte. Wortlos aßen wir. „Ich räume weg, Jenny. Du hast serviert.“ Er wusch auch das Geschirr.

Nach einer Weile schaute ich nach, da es so still war. Wieder lag er auf der Matratze. Mit offenen Augen, auf dem Rücken, die Arme unter dem Nacken verschränkt. Ich nahm zwei Gläser Whisky. „Komm, Raju.“ Er folgte mir ins Zimmer. Ich deutete auf das Bett. Wortlos setzte er sich mit überkreuzten Beinen, ich mich ihm gegenüber. Wir tranken einige Schlucke. „Jenny, wie wird es weitergehen?“ „Was meinst du?“ „Schickst du mich fort? Muss ich in ein Krankenhaus? Ich will nicht mehr zu der Frau in das Haus.“ „Das musst du auch nicht, Raju. Kein Mensch kann dich dazu zwingen. Ich schicke dich auch nicht in ein Krankenhaus. Ich denke, das ist vorläufig nicht nötig. Montag ist Feiertag, aber am Dienstag gehst du mit mir zum Arzt. Dieser wird entscheiden. Wir brauchen eine Labor-Überweisung.“ Ein tiefer Seufzer voll Erleichterung drang aus seiner Brust. „Heute ist Samstag.“ Er zählte: „Samstag, Sonntag, Montag, drei Tage. Drei Tage darf ich wirklich hier bei dir bleiben?“, fragte er flehentlich. „Ja, Raju. Du kannst so lange hier bleiben wie notwendig.“

„Dann bleibe ich für immer, Jenny. Es wird immer notwendig sein.“

Ich lachte, doch er sah mich ernsthaft an. „Raju, wie bist du überhaupt in dieses Haus gekommen? Wie konnte sie dich einsperren? Erzähle mir alles, ich verstehe das nicht.“ „Sie hat mich geheiratet.“ „Was!? Du bist mit ihr verheiratet? Sie ist deine Ehefrau?“ „Nein!“ „Aber, wenn ihr verheiratet seid …“ Seine Augen verdunkelten sich. Wütend starrte er mich an. Ich erschrak und wich zurück. So viel Wut und Hass in seinen Augen! Diese Seite an ihm hätte ich nie vermutet. „Sie ist nicht meine Ehefrau! Sie ist nicht meine Frau!!“ Sein Blick schweifte ab, er schaute durch das Fenster. Ich verstand. Sie waren verheiratet, aber er hatte sie nie als seine Frau betrachtet. Dann erzählte er mir eine unglaubliche Geschichte:

Raju

„Ich war fünfundzwanzig Jahre alt, als ich in dein Land kam. Illegal. Ich wohnte mit fünf anderen Indern in einer Zimmer-Küche-Wohnung. Das WC befand sich außerhalb der Wohnung, im Gang. Es war ein sehr heruntergekommenes Haus. Es wohnten nur Ausländer dort, so wie ich einer bin. Ich fand Arbeit an einem der vielen Marktständen. Dort verkauften wir T-Shirts, Tücher, Sonnenbrillen und allerlei Krimskrams. Mein Chef war auch ein Inder, aber nicht illegal. Er hatte gültige Dokumente. Ich verdiente Geld und mein Erspartes konnte ich in meine Heimat schicken. Es war eine gute Zeit. Ich hatte Freunde. Doch ich lebte in Angst. Es gab viele Kontrollen, man musste immer auf der Hut sein. Viele meiner Kollegen wurden erwischt und in ihre Heimat abgeschoben. Ich war fast drei Jahre hier und beherrschte die neue Sprache ziemlich gut. Eines Tages bemerkte ich eine Dame. Sie sah sich alle Stände an, ohne etwas zu kaufen. Das war nichts Außergewöhnliches, viele Passanten schlenderten so vorbei. Diese Dame kam jedoch täglich. Vielleicht eine Kontrolle, eine Polizistin von der Fremdenpolizei? Mein Chef beruhigte mich. Die Frau war sehr hübsch und hatte schulterlanges blondgelocktes Haar. An meinem Stand blieb sie manchmal länger stehen. Eines Tages sprach sie mich an und lud mich auf einen Kaffee ein.

Mein Chef zwinkerte mir zu und meinte: ‚Geh nur, Raju. Ich glaube, sie steht auf dich.‘ Sie trank Kaffee, ich Orangensaft. ‚Sie sind illegal hier, nicht wahr?‘ Eine Kontrolle, durchfuhr es mich. Hastig wollte ich weglaufen. ‚Bleiben Sie sitzen‘, befahl sie streng. ‚Ich mache Ihnen ein Angebot!‘

Für zehntausend Euro würde sie mich heiraten, erklärte sie. Ich hätte dann einen legalen Aufenthaltsstatus, könnte mein eigenes Geschäft eröffnen oder was immer ich wollte. Es klang verlockend. Ich hatte knapp über dreitausend Euro gespart, die wollte ich nach Indien schicken. Ich hatte vor, einen Brunnen auf meinem Feld zu bauen.

‚Ich komme in zwei Wochen wieder, überlegen Sie es sich‘, sagte sie. Ich beratschlagte mich mit meinem Chef und meinen Freunden. Sie ermunterten mich, es zu tun. So eine Chance bekäme man nicht oft. Das fehlende Geld wollten meine Freunde organisieren, ich könnte es später zurückzahlen.

Nach zwei Wochen stand die Dame wieder vor mir. ‚Haben Sie das Geld?‘ Ich bejahte. ‚Vorher muss ich Sie noch testen!‘ Sie forderte mich auf mitzukommen. Ich stieg in ihr teures Auto und wir fuhren zu ihrem Haus. Sie wohnt in einem schönen kleinen Haus, umgeben von einem großen Grundstück.

Wir standen in ihrer Küche, im ersten Stock. Sie bot mir einen Drink an, es war Wodka pur. ‚Ich möchte Sex mit Ihnen‘, teilte sie mir mit. ‚Wenn er gut ist, heirate ich Sie.‘ Ich war sprachlos, doch die Aussicht auf Sex mit einer schönen Frau gefiel mir. Seit ich aus Indien fort war, hatte ich keinen Geschlechtsverkehr mehr mit einer Frau gehabt.

Nebenan lag ihr Schlafzimmer. Sie zog sich nackt aus und legte sich ins Bett. Mein Penis regte sich. Sie breitete ein Handtuch unter sich aus.

‚Los, fangen Sie endlich an! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit! Küssen nur ab da‘, und sie zeigte auf ihren Hals. ‚Und spritzen Sie ja nicht in mich rein, sonst können Sie die Heirat vergessen!‘ Ich zog mich rasch aus, mein Penis war hart und steif. Sie betrachtete mich. ‚Na, das sieht ja ganz vielversprechend aus.‘ Mit ausgestreckten Armen lag sie da. Ich küsste ihre Brüste und rieb mein Glied an ihrer Scham. ‚Genug geküsst, steck ihn rein!‘ Sie fing zu keuchen an. ‚Schneller, fester‘, befahl sie. Ein lautes Keuchen und sie stieß mich von sich. Mein Saft entleerte sich auf dem Handtuch.

Später nahm sie die zehntausend Euro und fuhr mich zurück an meinen Marktstand. ‚Ich melde mich bald‘, sagte sie. Ich fühlte mich schlecht. Sie war so eiskalt. Sie hatte mich nicht ein einziges Mal geküsst, sie hatte mich nicht einmal berührt. Ich fühlte mich jämmerlich und benutzt. Das war kein Sex. Mir wurde übel und ich erbrach auf den Gehsteig. Was ist, wenn sie nicht wiederkommt? Zehntausend Euro hatte sie von mir. Ihren Namen kannte ich nicht. Ich erbrach ein zweites Mal.

Nach zwei Tagen war sie wieder da. Sie zeigte mir ein Formular. ‚Tragen Sie Ihren Namen und Ihre Daten ein und unterschreiben Sie. Das ist der Antrag auf die Heirat!‘ Erleichtert unterschrieb ich. ‚Kaufen Sie sich einen Anzug und ein paar ordentliche Schuhe. In Ihren Badeschlappen heirate ich Sie sicherlich nicht!‘

Nach einigen Wochen wurden wir getraut. Unsere Trauzeugen waren zwei Angestellte von ihr. Sie hatte mir verboten, Freunde einzuladen. Ich unterschrieb die Heiratsurkunde und erfuhr endlich ihren Namen: Melissa Sandhu. Sie hatte meinen Nachnamen angenommen. Beide Urkunden nahm sie sofort an sich. Draußen auf der Straße forderte sie: ‚Wir sind jetzt ein Ehepaar und Ehepaare wohnen gewöhnlich zusammen. Pack deine Sachen.‘ Sie duzte mich das erste Mal. ‚Du wirst bei mir wohnen. In drei Stunden hole ich dich ab. Hochzeitsfeier gibt es bei mir!‘

Mein Chef und meine Freunde beglückwünschten mich, doch ich hatte ein mulmiges Gefühl. Das Haus war schön. Der große Garten … Ich könnte dort Gemüse pflanzen. Ruhig war es dort und die frische Luft … Aber der Gedanke an Melissa erzeugte Ekel in mir. Nach drei Stunden holte sie mich ab. Ich trug meinen Hochzeitsanzug und war leicht betrunken. Meine Freunde und ich hatten doch etwas gefeiert.

Bei ihr zu Hause reichte sie mir ein Glas mit einem schwarzen Punkt. Sie füllte das Glas mit Wodka. ‚Melissa, ich trinke nicht pur.‘ Sie unterbrach mich: ‚Ein richtiger Kerl trinkt pur!‘ Ich trank das Glas aus. Sie reichte mir ein Formular, welches ich unterschreiben sollte. ‚Das ist eine Vollmacht‘, erklärte sie mir. Durch meine Unterschrift würde ich ihr alle Rechte übertragen. ‚Damit kann ich deinen neuen Reisepass und deine Krankenversicherungskarte abholen.‘ ‚Das kann ich doch selbst, Melissa.‘ Sie öffnete ihre Handtasche und entnahm eine Pistole. Diese richtete sie auf mich. ‚Unterschreibe! Nenne mich nicht Melissa! Ab sofort duzt du mich nicht mehr und sprichst mich mit Madam an.‘ Mit ihrer auf mich gerichteten Pistole drängte sie mich in den Keller. Sie öffnete eine Tür, schubste mich hinein und schrie: ‚Das ist dein wunderschönes Zimmer. Genieße es!‘ Sie lachte hämisch und versperrte die Kellertür von außen.

Im Kellerraum befanden sich ein WC, ein Waschbecken und ein Tisch unter den Fenstern. Auf dem Tisch stand eine Stehlampe. Aus dem Wasserhahn floss nur kaltes Wasser. Die WC-Spülung funktionierte nicht. In einer Wand steckten fünf lange Nägel. Auf dem Boden neben dem Waschbecken lagen eine Matratze, ein Kissen und eine Wolldecke. Es gab sechs Kellerfenster, eines war gekippt. Die Fenster waren schwarz, man konnte nicht durch sie hindurchsehen. Die Fenster ließen sich nicht öffnen. Auch das gekippte Fenster bewegte sich keinen Zentimeter, so sehr ich es auch versuchte. Ich kniete mich auf den Tisch und schrie aus dem Fensterspalt um Hilfe. Etwas Grün sah ich, das musste wohl der große Garten sein. Ich schrie und schrie, doch niemand bemerkte mich.

Nach zwei Tagen in meinem Gefängnis hörte ich Schritte die Kellertreppe herunterkommen. Jetzt werde ich sie überwältigen und flüchten! Der Schlüssel drehte sich im Schloss. Jetzt! Die Tür öffnete sich. Melissa stand mit erhobener Pistole vor mir. ‚Zurück!‘, brüllte sie. Sie warf einen Beutel in meine Richtung, versperrte den Eingang und ging. In dem Beutel befanden sich vier T-Shirts, zwei kurze und zwei lange Baumwollhosen, vier Paar Socken, meine alten Gummischlappen, vier Handtücher, ein Badehandtuch, zwei Waschlappen, Seife, Zahnpasta, Zahnbürste, ein Kamm, sowie Brot, Käse, eine Flasche Wodka und ein Plastikbecher.“

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