Kitabı oku: «Gründen mit Erfolg», sayfa 2

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1.3 Gründerinnen holen auf

Immer noch gründen in Deutschland mehr Männer als Frauen ein Unternehmen und nach wie vor sind Vollerwerbsgründungen eine Domäne der Männer. Doch in den letzten zwanzig Jahren haben die Frauen deutlich zugelegt, wie aus der Statistik Erwerbstätige/Selbstständige des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn hervorgeht. Von 1991 bis 2009 ist die Zahl der selbstständigen Frauen von 780 000 auf gut 1,3 Millionen und damit um 68 % gestiegen. Dagegen haben sich im selben Zeitraum nur knapp 29 % mehr Männer selbstständig gemacht (1991: knapp 2,3 Millionen; 2009: rund 2,9 Millionen). Somit sind von den 4,2 Millionen Selbstständigen in Deutschland etwa ein Drittel Frauen. Neben Anforderungen, die jeder Existenzgründer zu meistern hat, gibt es – wie Studien und Erfahrungen zeigen – für Frauen zusätzlich einige Besonderheiten, z. B. die Doppelbelastung durch Beruf und Familie. Im letzten Jahrzehnt wurde deshalb eine Vielzahl von speziellen Beratungsangeboten und Hilfen für Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen aufgebaut. Als branchenübergreifende, zentrale Anlaufstelle für Gründerinnen bezüglich Informationen, Beratungsleistungen, Daten und Fakten rund um das Gründen von Unternehmen hat sich die bundesweite gründerinnenagentur (bga) mit Sitz in Stuttgart entwickelt, die Ende 2003 gegründet wurde und 2009 von der Europäischen Kommission als europäisches Erfolgsmodell ausgezeichnet worden ist.

1.4 Neuer Trend – ältere Gründer

Ein Thema, das aufgrund der Diskussionen um den demografischen Wandel verstärkt ins Blickfeld rückt, ist die Bedeutung des Alters für das Gründungsgeschehen. Fachleute sprechen bereits von einem Trend, dass der Anteil an älteren Gründern nicht nur in den vergangenen Jahren angestiegen ist, sondern auch künftig deutlich zunehmen wird. Noch sind es vor allem die 25- bis 44-Jährigen, die in Deutschland ein Unternehmen gründen. Doch bis zum Jahr 2035 werden knapp die Hälfte der Menschen in Deutschland 50 Jahre und älter sein – schon allein deshalb wird die Anzahl älterer Gründer (50plus) steigen. In den USA übrigens sind schon heute die 55- bis 64-Jährigen die gründungsaktivste Altersgruppe.

Nach der vom RKW Kompetenzzentrum in Eschborn durchgeführten Studie „Ältere Gründerinnen und Gründer“, für die Gründer im Alter von 45 bis 70 Jahren befragt wurden, gründen Ältere ähnlich wie jüngere Unternehmer zum einen aufgrund klassischer Gründungsmotive, weil sie z. B. ihr „eigener Herr“ sein wollen, einen Ausweg aus der (drohenden) Arbeitslosigkeit suchen oder um eine Geschäftsidee zu verwirklichen. Zum anderen spielen aber auch Motive eine Rolle, die aufgrund des höheren Lebensalters von Bedeutung sind. So wollen Ältere häufig Erfahrungen weitergeben und ihr berufliches Wissen nicht brachliegen lassen – das gilt insbesondere für die Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen. Für 70 % der Gründer im Alter von 50 bis 54 Jahren spielt das Jetzt-oder-nie-Motiv „Selbstständigkeit war schon immer ein Traum“ die wichtigste Rolle.

In der Studie wurden auch Experten aus der Gründerberatungspraxis befragt. Sie bescheinigten älteren Gründern Startvorteile aufgrund von Lebens-, Berufs- und auch Branchenerfahrung. Dadurch könnten Ältere nicht nur eventuell vorhandene Wissenslücken besser auffangen als Jüngere, sondern haben auch für eine erfolgreiche Existenzgründung und Unternehmensführungen grundlegende Kompetenzen erworben. Dazu heißt es in der Studie: „Aus der Lebenserfahrung resultiert nach Ansicht der Experten z. B. die Fähigkeit zur Fehlervermeidung durch entstandene Lernkurveneffekte. Die Berufs- und Branchenerfahrung schlage sich unter anderem in dem Vorhandensein von Netzwerken, Kundenkontakten und dem fachlichen Know-how nieder.“ Die Mehrheit der Experten bescheinigt in dieser Studie den älteren Gründern auch eine andere Herangehensweise an eine Gründung. Ältere Gründer gingen tendenziell strukturierter, zielgerichteter, pragmatischer und weniger spontan an eine Gründung heran.

1.5 Gründerdefizite

Von allen Startvorteilen abgesehen haben Ältere auch mit einer ganzen Reihe von Problemen zu kämpfen. Am meisten fehlt es – wie auch jüngeren Gründern – am gründungspezifischen Know-how. Am häufigsten hatten die Gründer Lücken bei den Themen Kundengewinnung (über 40 % der Befragten), fehlendes Know-how in Marketing/Vertrieb (knapp 30 %), unzureichendes Wissen in rechtlichen Fragen (26 %), im Controlling/Rechnungswesen (25 %), im Bereich Finanzierung (etwa 21 %) und bei der Businessplanformulierung (rund 18 %). Dass Wissensdefizite rund um die Existenzgründung nicht spezifisch für ältere Gründer sind, sondern auch bei Jüngeren häufig zu finden sind, zeigen andere Untersuchungen, wie z. B. der DIHK Gründerreport 2010. Danach haben 51 % der Gründer in der IHK-Gründungsberatung kaufmännische Defizite, z. B. in der Preiskalkulation, Kostenrechnung oder in betriebswirtschaftlichen Planrechnungen. 53 % der Gründer haben sich zu wenig Gedanken gemacht über das Alleinstellungsmerkmal ihrer Geschäftsidee und damit unzureichend die Frage geklärt, warum Kunden das eigene Angebot und nicht das Produkt oder die Dienstleistung der Konkurrenz wählen sollten. 46 % der Gründer haben nur unklare Vorstellungen über ihre Kundenzielgruppe, 44 % der Gründer schätzen die notwendigen Startinvestitionen und laufenden Kosten zu niedrig ein und 39 % haben die Finanzierung ihres Vorhabens nicht gründlich genug durchdacht. Als weitere Defizite werden im DIHK-Gründungsreport 2010 aufgeführt „schätzen den zu erwartenden Umsatz unrealistisch hoch ein“ (38 %), „können ihre Produktidee nicht klar beschreiben“ (32 %) und „haben unzureichende Fach-/Branchenkenntnisse“ (27 %).

1.6 Stolpersteine für Gründer

Diese Häufung ist problematisch. Denn es sind gerade diese Defizite in der Unternehmensgründung, die junge Unternehmen in die Krise führen. Immer noch ist die „Anfangssterblichkeit“ von Gründungen hoch. Rund ein Drittel (32 %) aller Gründungen, das geht aus dem KfW Gründungsmonitor 2011 hervor, ist bereits drei Jahre nach dem Startzeitpunkt wieder vom Markt verschwunden.

Unzureichende Startfinanzierung, unerwartete Marktentwicklungen und Fehler in den unternehmerischen Entscheidungen sind die häufigsten Probleme, die junge Unternehmen scheitern lassen. Das ist das Ergebnis der Studie „Ursachen für das Scheitern junger Unternehmer in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens“, die das Bundeswirtschaftsministerium beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Auftrag geben hat. Die Studie hat auch gezeigt, dass es nicht den einen Grund oder die eine Ursache gibt, die Unternehmen ins Abseits führen können. Vielmehr sind dafür ganze Bündel von Ursachen verantwortlich, die ineinandergreifen und sich gegenseitig beeinflussen. Junge Unternehmen können z. B., wenn sie mit einer Unterfinanzierung starten, schnell finanzielle Probleme bekommen, weil sie keine Rücklagen bilden können, sich in der Folge zunehmend verschulden und zusätzliche Kredite seitens der Bank abgelehnt werden. So waren fehlende Rücklagen für 65 % und Kreditablehnungen für 45 % der gescheiterten Jungunternehmen wichtige Schließungsursachen. Aber auch äußere Gegebenheiten können zu einer Existenzbedrohung werden. So sahen in Auftrags- und Nachfragerückgängen beinahe 60 %, in Forderungsausfällen mehr als 50 % und knapp die Hälfte in steigenden Kosten etwa für Energie, Rohstoffe und Vorleistungen wichtige Schließungsursachen. An dritter Stelle in der Rangfolge der Ursachen für Existenzprobleme junger Unternehmen ist, so die Studie, der Bereich der „unternehmerischen Fähigkeiten“ zu nennen und hier besonders Fehler bei strategischen Entscheidungen. Die am häufigsten genannten Schließungsursachen waren zu starke Kundenbindung (44 %), zu kurzer Planungshorizont (36 %), zu starker Zielgruppenfokus (34 %), Fehlinvestitionen (32 %), eine zu riskante Wachstumsstrategie (31 %) sowie die Kalkulation von nicht kostendeckenden Preisen (30 %). Darüber hinaus werden Defizite in den betriebswirtschaftlich-kaufmännischen Fähigkeiten als wichtige Ursache für Marktaustritte gesehen wie etwa in mangelnden Marktkenntnissen aber auch im Controlling, in der Organisation oder im Marketing.

1.7 Gründungsklima

Mit 56 % ist die Mehrheit der Deutschen positiv der Selbstständigkeit gegenüber eingestellt. Das geht aus der europäischen Studie „Zukunft Selbstständigkeit“ hervor, in der von August bis Oktober 2010 über 12 000 Frauen und Männer in elf europäischen Ländern zum Thema „Selbstständigkeit“ befragt worden sind. Aber im Ländervergleich liegt Deutschland mit Österreich auf dem letzten Platz. Am positivsten der Selbstständigkeit gegenüber eingestellt sind die Dänen (89 %), die Franzosen (79 %) und die Briten (74 %). In keinem der anderen zehn europäischen Staaten werden die Hürden für den Schritt in die Selbstständigkeit so hoch eingeschätzt wie in Deutschland. Als größte Hürden, um sich selbstständig zu machen, gelten vor allem fehlendes Startkapital (71 %), Angst vor dem Scheitern (58 %) und fehlende wirtschaftliche Kenntnisse (52 %).

Auch der 11. Länderbericht über Deutschland zum Global Entrepreneurship Monitor (GEM), einem internationalen Forschungsprojekt, das seit 1998 jährlich die Gründungsaktivitäten international und intertemporal analysiert, zeigt wie in den Jahren zuvor, dass die Angst vor dem Scheitern nach wie vor ein weitverbreitetes Hemmnis für eine selbstständige Tätigkeit darstellt. Danach würden sich 44 % der Erwachsenen in Deutschland aus Angst zu scheitern von einer Gründung abhalten lassen. Unter 22 Nationen mit vergleichbaren Volkswirtschaften ist diese Sorge nur noch in Griechenland, Spanien und Italien größer. Auch hinsichtlich der Gründungschancen sind Deutschlands Erwachsene pessimistischer als in den vergleichbaren Ländern. Nur 29 % sehen in den nächsten sechs Monaten gute Gründungschancen in der Region, in der sie leben. Nach dem GEM-Länderbericht 2010 ist wie in vergangenen Analyse-Jahren die Gründungsneigung in Deutschland als eher verhalten einzuschätzen. Mit einem Anteil von 4,2 % der 18- bis 64-Jährigen, die während der vergangenen dreieinhalb Jahre ein Unternehmen gegründet haben oder gerade dabei sind, eines zu gründen, belegt Deutschland einen der hinteren Ränge unter den vergleichbaren 22 Nationen. Danach wird bei uns statistisch signifikant seltener gegründet als in den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich oder den USA, aber wesentlich mehr als in Italien. Gründungsfreudiger als die einheimische Bevölkerung, so ein Ergebnis des Länderberichts, sind jedoch Migranten. In den vergangenen gut drei Jahren haben rund 7 % der Migranten ein Unternehmen gegründet oder waren gerade dabei, es zu tun.

Bei den Rahmenbedingungen für erfolgreiche Gründungen führt der GEM Länderbericht für Deutschland sowohl Stärken als auch Schwächen auf. Schwächen, bei denen im Ländervergleich noch Nachholbedarf besteht, werden bei der schulischen und außerschulischen Vorbereitung auf die unternehmerische Selbstständigkeit, bei den gesellschaftlichen Werten und Normen für ein gutes Gründungsklima sowie beim Arbeitsangebot für neue und wachsende Unternehmen aufgezeigt. Zu den Stärken des Gründungsstandorts Deutschland gehören die physische Infrastruktur (z. B. bereits vorhandene Straßen- und Telekommunikationsinfrastruktur), der Schutz des geistigen Eigentums sowie die Wertschätzung von Innovationen sowohl von Unternehmer- als auch von Konsumentenseite. Standortvorteile, bei denen Deutschland im Vergleich mit anderen GEM-Staaten, die besten Noten erhält, sind die Förderinfrastruktur sowie die Priorisierung des Themas Unternehmensgründung durch die Politik.

1.8 Deutschland – Gründerland?

Etwa 5 % der Deutschen sind heute bereits selbstständig. Das Gründerpotential wird von Experten aber deutlich höher eingeschätzt. Ganz in diesem Sinne will die Initiative „Gründerland Deutschland“ des Bundeswirtschaftsministeriums die Gründungskultur in Deutschland voranbringen und dabei bereits in Schulen und Hochschulen ansetzen, um junge Menschen für die Selbstständigkeit zu interessieren. Innovative Gründungen und Unternehmensnachfolge als Gründungschance sind weitere besondere Schwerpunkte. Die Initiative will den Unternehmergeist und die Lust auf die Selbstständigkeit fördern. Ein Teil der Initiative Gründerland Deutschland ist die Gründerwoche Deutschland im Rahmen der Global Entrepreneurship Week. Diese weltweite Aktionswoche zum Thema Existenzgründung findet seit einigen Jahren jedes Jahr im Herbst statt und will Gründergeist wecken und Unternehmertum fördern. In dieser Woche informieren Kammern, Verbände, Wirtschaftsfördereinrichtungen und Gründungsinitiativen in Seminaren, Workshops, Beratertagen oder Wettbewerben Gründungsinteressierte, Schüler und Studenten, Erwerbslose, Fachkräfte, Frauen und Migranten zum Thema Existenzgründung und unternehmerische Selbstständigkeit. Einer neuen Gründungskultur und einem freundlichen Gründungsklima in Deutschland soll diese Woche zusätzliche Impulse verleihen.

Ohne Zweifel – Gründer sind in Deutschland willkommen. Zweifelsohne gilt aber auch, wer sich auf den Weg in die Selbstständigkeit machen will, wird mit außergewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert werden. Entscheidend für eine erfolgreiche Gründung sind deshalb eine gewissenhafte Vorbereitung und Planung. Nur so kann man Fehlern vorbeugen und Risiken bestmöglich reduzieren. Alles andere wäre Gründen im „Blindflug“ mit höchst möglichem Absturzrisiko. Vor dem Start gilt es also, jede Menge Informationen zu sammeln – gehen Sie dabei systematisch und zielstrebig vor. Überstürzen Sie nichts, sondern machen Sie auf dem Weg zum eigenen Unternehmen einen Schritt nach dem anderen.

2. Gründerperson

Der erste Schritt zur erfolgreichen Gründung eines Unternehmens ist die Selbstprüfung. Schließlich handelt es sich um eine Entscheidung, die Ihr künftiges Leben grundlegend umkrempeln wird. Hinterfragen Sie kritisch, warum Sie sich selbstständig machen wollen und ob „Unternehmer sein“ für Sie überhaupt das Richtige ist. Sie müssen natürlich nicht als Unternehmer geboren sein. Doch Sie sollten bestimmte persönliche Grundvoraussetzungen mitbringen, um auf Dauer auf eigenen Füßen stehen zu können.

Der Entschluss, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, erfordert Mut und ist eine enorme Herausforderung. Vor allem in der Gründungs- und Startphase müssen Sie mit besonderen Belastungen und Anforderungen rechnen und bereit sein, diese anzunehmen und zu meistern. Schließlich muss jeder wissen, der sich selbstständig machen will, dass Unternehmertum auch immer mit Risikobereitschaft verbunden ist.

Lesen Sie in diesem Kapitel, welche Überlegungen Ihnen helfen können bei der Frage, ob Sie wirklich ein „Unternehmertyp“ sind und über die persönliche Eignung für eine selbstständige Tätigkeit verfügen.

2.1 Selbstständig oder doch besser angestellt?

Ohne Zweifel – der Gang in die Selbstständigkeit bringt Veränderungen mit sich, die von ganz anderem Ausmaß sind als bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes. Als Unternehmer müssen Sie im wahrsten Sinne des Wortes „etwas unternehmen“, um sich auf dem Markt zu behaupten und Ihre Existenz zu sichern. Der Alltag, auch der Ihrer Familie, wird sich verändern.

Ein eigenes Unternehmen zu besitzen bedeutet auch, dass Sie wesentlich mehr Zeit in die Arbeit investieren müssen, als wenn Sie angestellt wären. Geregelte Arbeitszeiten und Urlaubsansprüche sind passé. Die monatliche Überweisung des Gehalts gibt es nicht mehr. Dagegen wird das Einkommen insbesondere in den ersten Jahren nach der Unternehmensgründung stark schwanken. Hinzu kommt, dass Ihnen niemand eine Erfolgsgarantie für Ihre Gründung geben kann. Die Möglichkeit, dass man seine Vorstellungen nicht wunschgemäß verwirklichen kann oder eventuell sogar scheitert, darf nicht ignoriert werden und muss im Fall des Falles auch seelisch zu verkraften sein. Die Risiken sind zweifellos wesentlich höher als bei einer abhängigen Tätigkeit, z. B. durch wachsenden Konkurrenzdruck, verändertes Kundenverhalten, Fehler in der Preiskalkulation oder unerwartete Steuernachzahlungen. Demgegenüber geht die Selbstständigkeit aber auch mit einer Reihe von Chancen einher, wie z. B. eigene Ideen besser verwirklichen, unabhängig arbeiten, selbstständig und eigenverantwortlich entscheiden oder die Arbeitszeiten flexibel und frei einteilen zu können, um nur einige der Vorteile zu nennen. Bevor Sie sich entscheiden, ein eigenes Unternehmen zu gründen, sollten Sie die Vor- und Nachteile einer selbstständigen Tätigkeit abwägen. Denn jeder Unternehmer muss bereit sein, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Das gilt sowohl für Erfolge wie für Misserfolge und Rückschläge.

Auch wenn eine angestellte Tätigkeit heute keinen absoluten Schutz vor Arbeitsplatzverlust bedeutet, so ist doch immer noch eine gewisse Sicherheit durch einen Arbeitsvertrag sowie tarifliche und gesetzliche Regelungen gegeben. Ein definierter Aufgabenbereich oder mögliche erstrebenswerte Aufstiegschancen sind weitere Vorteile, die mit einer Festanstellung verknüpft werden. Nachteile können sein, dass Sie sich mit der Unternehmenskultur nicht im Einklang fühlen, dass Ihnen Ihre jetzige Tätigkeit zu wenig Gestaltungsspielraum für eigene Ideen bietet oder dass Sie Vorgaben umsetzen müssen, die Ihnen sinnlos erscheinen. In solcher Lage ist es nur allzu verständlich, wenn Sie sich verändern wollen. Aber ist Selbstständigkeit dann tatsächlich der richtige Weg? Als Unternehmer suchen Sie sich Ihre Arbeit sozusagen selbst. Ob sich Ihre Geschäftsidee tatsächlich so realisieren lässt, wie ursprünglich gedacht, wird letztlich jedoch vom Markt, dem Wettbewerb und auch den Kunden mitbestimmt. Auch ein Unternehmer ist also nicht völlig frei und ungebunden in seinen Entscheidungen. Wenn Sie der Meinung sind, eine feste Anstellung ist für Sie das Richtige, weil Sie etwa von einer ganz bestimmten Position schon immer geträumt haben, dann wäre es wahrscheinlich doch besser, diesen Weg zielstrebig zu verfolgen und nach einem Unternehmen zu suchen, in dem Sie sich wohlfühlen und Ihre Fähigkeiten entfalten können. Hinzu kommt, dass der Fachkräftemangel, der aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren zu einem immer drängenderen Problem werden wird, sicher auch viele interessante „Job-Alternativen“ eröffnen wird – der „Wettlauf“ um die Mitarbeiter hat ja bereits begonnen.

Angestellt sein oder sein eigener Chef werden? Weder das eine noch das andere ist positiv oder negativ zu bewerten. Wofür Sie sich auch entscheiden, es kommt nur darauf an, dass Sie für sich die richtige Entscheidung treffen.

2.2 Persönliche Erfolgsfaktoren

Was macht einen erfolgreichen Unternehmensgründer aus? Gleich vorweg: Es gibt kein typisches Gründerprofil oder einen Unternehmerstandard, dem Sie entsprechen müssen – zu unterschiedlich sind erfolgreiche Unternehmer in ihren Persönlichkeiten, die vom Charakter, persönlichen Veranlagungen und dominierenden Verhaltensweisen geprägt sind.

Häufig wird versucht, Unternehmer in unterschiedliche Typen einzuteilen. Da gibt es zum Beispiel den Visionär, der schon heute genau „sehen“ kann, wie sein Geschäft in der Zukunft dastehen wird und der mit ständig neuen, kreativen Geschäftsideen und -konzepten aufwartet. Vielleicht kennen Sie einen Unternehmer, der für Sie den Inbegriff des Machers darstellt. Beim Macher-Typ sind die Macherqualitäten, über die jeder Unternehmer verfügen sollte, besonders stark ausgeprägt, also die Fähigkeit, aktiv zu sein, anzupacken, zu handeln und Dinge selbst zu machen und umzusetzen, statt sie andere machen zu lassen. Oder sind Sie ein Zahlenorientierter („der kühle Rechner“)? Dann fällt es Ihnen besonders leicht, mit Zahlen umzugehen. Buchführung, Preiskalkulation, Controlling – kein Problem, denn Sie lieben es, alles zahlenmäßig im Griff zu haben. Erkennen Sie sich in einem der drei Typen wieder? Die Einteilung ist übrigens nicht starr festgelegt. „Veränderungen und Entwicklungen“, so schreibt Carmen Schön in ihrem Buch Bin ich ein Unternehmertyp?, „sind jederzeit möglich“.

Es gibt also kein allgemeingültiges Rezept dafür, was Unternehmer erfolgreich macht. Aber es gibt eine Reihe von grundsätzlichen Faktoren, die für eine erfolgversprechende Gründung eine wichtige Rolle spielen. Bevor Sie sich auf den Weg in die Selbstständigkeit machen, sollten Sie deshalb sowohl die persönlichen als auch die fachlichen Voraussetzungen kritisch unter die Lupe nehmen. Checken Sie Ihre persönlichen Merkmale, Ihre Fähigkeiten und Talente.

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