Kitabı oku: «Gründen mit Erfolg», sayfa 3
2.2.1 Gründerpersönlichkeit
Kommt der Wunsch, ein Unternehmen zu gründen, nicht aus dem Innern des Herzens und ist der Gründer von seinem Konzept und von dem Erfolg seines Vorhabens nicht ohne Einschränkung überzeugt, wird es für den Betroffenen sehr schwer werden, notwendige Energie und Ausdauer aufzubringen, Belastungen standzuhalten, Probleme (z. B. mit Lieferanten oder Kunden) zu lösen und letztendlich sein Vorhaben dauerhaft zum Erfolg zu führen. Eine Unternehmensgründung als ungeliebte Notlösung, etwa aus dem Gefühl heraus, man habe ja keine Alternative, kann sich zu einer enormen Belastung entwickeln. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass die Gründung von Anfang an eine halbherzige Angelegenheit wird und der Gründer bei den ersten Schwierigkeiten und Rückschlägen vorzeitig aufgibt.
Ein grundlegender Faktor für eine erfolgreiche Unternehmensgründung ist deshalb – wie Psychologen sagen – die Selbstmotivation oder innere Motivation des Gründers. Gemeint ist damit die Bereitschaft, jeden Tag aufs Neue etwas Bestimmtes zu tun und zu leisten sowie der Wille, damit Erfolg zu haben. Erfolgreiche Unternehmer verfolgen ihre Ziele und Pläne mit Freude und innerem Engagement – man könnte gar sagen mit Leidenschaft und Hingabe. Sie sind von den Produkten oder Dienstleistungen, die sie anbieten, voll und ganz begeistert und geben sich ihrer neuen Aufgabe mit ganzem Herzen hin, ohne die sogenannte Work-Life-Balance, also die Balance zwischen Berufs- und Privatleben, aus den Augen zu verlieren.
Wer zudem über eine gesunde Portion Selbstvertrauen verfügt, einen starken Willen zum Erfolg hat, Durchsetzungsvermögen und Zielstrebigkeit mitbringt und außerdem von seinem Konzept überzeugt ist, erfüllt weitere wichtige Voraussetzungen, um als Gründer erfolgreich zu sein. Der Schritt in die Selbstständigkeit verlangt vom Existenzgründer den Mut zum überschaubaren Risiko. Eine gewisse Risikobereitschaft ist ein Zeichen für den Willen, sich zum Teil unvorhergesehenen Herausforderungen und Entwicklungen zu stellen und diese zu bewältigen. Erfolgsunternehmer sind lösungsorientiert und betrachten Risiken anstelle von Bedrohung eher als Chance nach dem Motto: Probleme sind zum Lösen da! Das Meistern von Risiken und Problemen setzt voraus, dass Existenzgründer und Unternehmer dazu bereit sind, sich technischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen anzupassen und sich auf Neues einzulassen. Die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden und über neue Entwicklungen auf dem Laufenden zu sein, hilft Ihnen, sich gegenüber Wettbewerbern zu behaupten.
Davon abgesehen gibt es ein ganzes Bündel weiterer Fähigkeiten und Talente, die den Schritt in eine erfolgreiche Selbstständigkeit und das Unternehmersein erleichtern, wie z. B. Beharrlichkeit, Ausdauer, die Fähigkeit zum Networking, Überzeugungskraft und Führungsstärke. Natürlich sind nicht alle diese Persönlichkeitsfaktoren bei jedem Gründer gleich stark ausgeprägt. Wo liegen Ihre persönlichen Stärken, wo Ihre Schwächen? Um dies herauszufinden, arbeiten Sie in der Checkliste Gründerprofil den ersten Teil Persönliche Eigenschaften durch. Überlegen Sie, welche persönlichen Eigenschaften für Sie besonders von Bedeutung sind, um die Anforderungen Ihrer neuen Tätigkeit erfüllen zu können. Wer sich seiner Stärken bewusst ist, kann sich besser einschätzen. Wer seine Schwächen kennt, weiß, wo er ansetzen muss, um nicht immer wieder aufs Neue den- oder dieselben Fehler zu begehen. Existenzgründungsberater empfehlen aber, nicht zu viel Zeit zum Verbessern von Schwächen aufzuwenden, sondern diese soweit auszugleichen, dass man als Unternehmer zurechtkommt. Eine gute Möglichkeit, Schwächen zu kompensieren, kann zum Beispiel eine Teamgründung sein, in der die Gründer sich in den persönlichen Eigenschaften ergänzen – der eine kann zum Beispiel gut networken und ist kommunikativ, der andere ist besonders kreativ und hat ein gutes Gespür fürs Geschäft.
Sich objektiv selbst einzuschätzen, ist keine einfache Aufgabe. Bitten Sie daher auch die Familie sowie Freunde oder gute Bekannte, Sie zu beurteilen. Es kann für Ihr weiteres Vorgehen nur von Nutzen sein, zu wissen, in welchen Punkten Selbst- und Fremdeinschätzung voneinander abweichen und wie Sie von anderen gesehen werden. Wenn andere ein anderes Bild von Ihnen als Sie selbst haben, was könnten die Gründe dafür sein? Sprechen Sie diese Punkte an.
2.2.2 Fachliche Qualifikation
Neben der persönlichen Eignung zum Unternehmer ist in der Regel die fachliche Qualifikation Voraussetzung für eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Ganz gleich, ob Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten, Sie sollten Ihr Handwerk beherrschen. Grundlage ist dafür meist das, was Sie gelernt haben – Berufsausbildung und/oder Studium. Vor dem Start sollten Sie allerdings noch abklären, ob Ihre fachspezifischen Kenntnisse auf dem neuesten Stand sind oder ob Sie Defizite etwa durch Weiterbildungsmaßnahmen ausgleichen müssen. Verfügen Sie auch über alle Zeugnisse und Bescheinigungen, die für das gewählte Geschäftsfeld eventuell erforderlich sind?
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Berufserfahrung. Sammeln Sie nach der Ausbildung zunächst als Mitarbeiter in einem Unternehmen möglichst mehrere Jahre Erfahrung. Auf diese Weise lernen Sie nicht nur die Abläufe in einem Unternehmen kennen, sondern können sich durch Learning by Doing auch durch Beobachten, Sehen und Mitarbeiten weitere berufliche Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen. Nutzen Sie die Zeit auch zum „Networking“, sodass Sie als Gründer auf bereits bestehende Kontakte zurückgreifen können. Gerade für diejenigen, die im Dienstleistungsbereich gründen wollen, sind persönliche Kontakte ein entscheidender Faktor für den unternehmerischen Erfolg.
Ein weiteres Plus, das Sie sich durch Berufserfahrung erarbeiten, sind Branchen- und Marktkenntnisse. Sie sollten Ihre Branche kennen, die Struktur, den Markt und die Preise. Wissen Sie über Möglichkeiten, Grenzen und Marktlücken Bescheid, hilft es Ihnen, Ihre eigenen Chancen besser einzuschätzen. Sie bekommen eine Vorstellung dafür, was Sie besser machen könnten als Ihre Mitbewerber. Damit sich das Unternehmenskonzept auf dem Markt bewährt und den erwünschten Erfolg bringt, sollte sich die Geschäftsidee durch so genannte Alleinstellungsmerkmale auszeichnen, also Merkmale, durch die sich Ihr Geschäftskonzept von dem anderer Anbieter abhebt (siehe Kapitel 3: Die Geschäftsidee).
Darüber hinaus sollten Ihnen Themen wie Buchführung, Finanzierungsplanung, Kostenrechnung, Steuern oder – falls Sie Mitarbeiter einstellen wollen – Personalwesen nicht fremd sein. Kaufmännisches und betriebswirtschaftliches Know-how ist für den Erfolg unentbehrlich, weshalb Sie vor dem Start Defizite auf diesem Gebiet unbedingt ausgleichen sollten. Eine Möglichkeit, die Wissenslücken zu schließen, ist der Besuch von Existenzgründerseminaren, wie sie von den örtlichen Industrie- und Handelskammern oder Handwerkskammern angeboten werden (siehe Kapitel 12: Beratung und Hilfe).
2.2.3 Persönliche Situation
Um mit Erfolg in die Selbstständigkeit zu starten, sollten Sie sich des Rückhalts Ihrer Familie vergewissern. So früh wie möglich sollten Sie daher Ihr familiäres/persönliches Umfeld in die Planungen miteinbeziehen. Besprechen Sie, welche Konsequenzen die Unternehmensgründung für Ihr Familienleben und für eine gemeinsame Lebensplanung haben wird. Vielleicht steht Ihr/-e Ehepartner/-in oder Lebensgefährte/-in Ihrem Gründungsvorhaben nicht nur positiv gegenüber, sondern kann Sie sogar während der in der Regel noch umsatzschwachen Anlaufphase finanziell unterstützen. Aber es ist schon eine enorme Erleichterung, wenn er oder sie bereit ist, bei Problemen zuzuhören und mit Ihnen zusammen nach Lösungen zu suchen. Insbesondere Frauen, die sich selbstständig machen wollen, müssen von Anfang an darauf achten, dass die Doppelbelastung zwischen Familie und Existenzaufbau nicht zur Zerreißprobe wird.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist Ihre Gesundheit. Vor allem wenn Sie eine Vollzeitgründung planen, wird während der Aufbauphase der Arbeitsaufwand in den ersten Jahren sehr hoch sein. Ihr voller Einsatz ist gefordert. Sind Sie körperlich, geistig und seelisch dafür fit genug? Wo liegen die Grenzen Ihrer Belastbarkeit? Schätzen Sie Ihre Kräfte realistisch ein. Überlegen Sie genau, was Sie persönlich tragen können und wollen. Danach sollten Sie Ihre unternehmerischen Aktivitäten ausrichten.
2.2.4 Gründertests im Internet
Arbeiten Sie nun in der Checkliste Gründerprofil auch die Abschnitte Einschätzung der fachlichen Qualifikation und Einschätzung der persönlichen Voraussetzungen durch, um Ihr persönliches Gründerprofil abzurunden. Natürlich bietet heute auch das Internet die Möglichkeit, das persönliche Potential als Unternehmer und das Unternehmerwissen zu testen. Gründertests im Internet finden Sie zum Beispiel unter
www.existenzgruender.de, dem Existenzgründungsportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie;
www.gruendungswerkstatt-deutschland.de, den Web-Seiten der Gründerwerkstatt Deutschland, dem Projektverbund aus Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gründungsinitiativen und der KfW Bankengruppe;
www.gruenderservice.at, dem Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreichs;
www.kmu-admin.ch, dem KMU-Portal des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO der Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Betrachten Sie die Testergebnisse als erste Orientierung und lassen Sie sich von eventuell ungünstig erscheinenden Beurteilungen keinesfalls von Ihren Gründungsplänen abhalten. Holen Sie weitere Informationen ein und lassen Sie sich eingehend beraten, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.
2.3 Schließen aus persönlichen Gründen
Einer der bedeutendsten Erfolgsfaktoren ist die Person des Gründers. Die Persönlichkeit des Gründers trägt entscheidend zum Gelingen einer erfolgreichen Existenzgründung bei und ist ein unverwechselbarer, unnachahmbarer Wettbewerbsfaktor. Zugleich liegen aber auch in der Persönlichkeit und der persönlichen Situation eines Gründers bemerkenswert häufig die Ursachen, wenn junge Unternehmen ohne wirtschaftliche Notlage freiwillig wieder geschlossen werden. Nach der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Auftrag gegebenen Studie „Ursachen für das Scheitern junger Unternehmen in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens“ lassen sich 42 % aller Marktaustritte junger Unternehmen auf ausschließlich persönliche Gründe zurückführen. Mit 36 % stehen enttäuschte Einkommenserwartungen an erster Stelle. „Offenbar“, so wird in der Studie festgestellt, „bleiben die Verdienstmöglichkeiten bei vielen jungen Unternehmen hinter den Erwartungen ihrer Gründer zurück.“ Die Ursache wird auch in Fehleinschätzungen bezüglich der Einkommensmöglichkeiten gesehen. Nach der Entlohnung folgen in der Rangliste der Ursachen, warum Unternehmen freiwillig schließen, Gründe, die in der Familie liegen (29 %), die Stress bedingt (28 %) und die auf die Gesundheit zurückzuführen sind (25 %). Aber offenbar sind sich auch viele junge Unternehmer über das Risiko, das die Selbstständigkeit mit sich bringt, nicht im Klaren oder schätzen dieses falsch ein. Denn fast einem Viertel der in der Studie betrachteten Unternehmen (23 %) war die persönliche Haftung zu groß. Eine für die Unternehmensführung zu gering ausgeprägte Risikobereitschaft war der Schließungsgrund bei einem Fünftel der Unternehmen.
Nicht nur bei freiwilligen Unternehmensschließungen, sondern auch bei solchen Unternehmen, die aufgrund einer wirtschaftlichen Krisensituation schließen müssen, können persönliche Belange zusätzlich wichtige Gründe sein, die zur Schließung beitragen. So waren z. B. Stress und Überlastung bei 18 % der Jungunternehmer, die ohne Insolvenzverfahren aus dem Markt ausgeschieden sind, und bei 16 % der Marktaustritte mit Insolvenzverfahren zusätzlich wichtige Gründe, die zur Schließung geführt haben.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der Weg in die Selbstständigkeit wohl überlegt und bedacht sein will und die damit einhergehenden Belastungen und Anforderungen nicht unterschätzt werden dürfen.
Gründerprofil – Checkliste
Haben Sie das „Zeug zum Unternehmer“? Die Checkliste will Ihnen bei der Selbsteinschätzung helfen. Je häufiger Sie mit „Ja“ antworten, umso eher erfüllen Sie die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Selbstständigkeit. Übrigens: Halten Sie sich immer vor Augen, dass es weder positiv noch negativ zu bewerten ist, ob jemand eine Unternehmerpersönlichkeit ist oder nicht – also antworten Sie ehrlich!
Selbsteinschätzung – persönliche Eigenschaften | ja | nein |
Besitzen Sie ein gesundes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl? Bringen Sie genügend Ausdauer und Durchhaltevermögen mit? Sind Sie fähig zur Eigenmotivation? Haben Sie genug Selbstdisziplin? Sind Sie ehrgeizig? Sind Sie zielstrebig? Können Sie sich auf Ihre Arbeit konzentrieren, ohne sich ständig ablenken zu lassen? Können Sie auf geregelte Arbeits- und Urlaubszeiten verzichten? Sind Sie bereit, länger zu arbeiten als Ihre Mitarbeiter? Können Sie sich selber Ziele setzen und diese auch ohne Druck von Vorgesetzten selbstständig verfolgen? Sind Sie leistungs- und erfolgsorientiert? Können Sie andere überzeugen und für Ihre Ideen gewinnen? Können Sie gut mit Menschen umgehen? Arbeiten Sie gerne im Team? Besitzen Sie Einfühlungsvermögen? Sind Sie kontaktfreudig und kontaktfähig? Sind Sie fähig zur Selbstkritik? Können Sie auch Kritik von anderen annehmen und damit umgehen? Sind Sie offen für Neues und innovativ? Sind Sie flexibel? Sind Sie spontan? Sind Sie kreativ? Haben Sie Mut zum kalkulierten Risiko? Besitzen Sie Durchsetzungsvermögen, sind aber auch fähig, im Fall des Falles Kompromisse zu machen? Sind Sie bereit, für Ihr Handeln Verantwortung zu übernehmen? Bleiben Sie auch in Stresssituationen gelassen? Sind Sie entscheidungsfreudig? Schieben Sie unangenehme Themen nicht auf die „lange Bank“, sondern erledigen Sie diese so schnell wie möglich? Haben Sie Talent zum Verkaufen? Können Sie gut verhandeln? Sind Sie konfliktfähig? Können Sie andere Menschen führen und motivieren? Haben Sie Organisationstalent? Wirken Sie vertrauenswürdig? Wie ist Ihr Auftreten – sicher und sympathisch? | ||
Einschätzung der fachlichen Qualifikation | ||
Haben Sie eine abgeschlossene Ausbildung (Berufsausbildung/Studium)? Passt Ihre Ausbildung zur angestrebten selbstständigen Tätigkeit? Haben Sie mehrjährige Berufserfahrung? Konnten Sie bereits Führungserfahrungen sammeln? Haben Sie mehrjährige Erfahrungen im Vertrieb? Verfügen Sie über gute kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse? Sind Sie bereit, kaufmännische/betriebswirtschaftliche Defizite durch Weiterbildung auszugleichen? Haben Sie Branchenkenntnisse? Kennen Sie die neuesten Marktentwicklungen? Kennen Sie das Angebot (Produkte/Dienstleistungen) Ihrer Konkurrenten? Sind Sie bereit, sich in Ihrem Fachgebiet stets auf dem neuesten Stand zu halten? Können Sie aus Ihrer bisherigen Tätigkeit Kontakte zu Lieferanten, Kunden oder möglichen Auftraggebern nutzen? | ||
Einschätzung der persönlichen Voraussetzungen | ||
Steht Ihre Familie hinter Ihren Plänen? Ist Ihre Familie bereit, Ihnen den Rücken freizuhalten? Verändert Ihr Gründungsvorhaben Ihre gemeinsame Lebensplanung? Ist Ihr Partner/Ihre Partnerin/Ihre Familie bereit, Veränderungen mitzutragen? Wird Ihre Familie und/oder Ihr Freundeskreis die durch die Selbstständigkeit bedingte Mehrarbeit, lange Arbeitszeit und knappe Freizeit akzeptieren können? Sind Sie körperlich und geistig fit und genügend belastbar? Kennen Sie die Grenzen Ihrer Belastungsfähigkeit? Können Sie Krisen, Rückschläge und Enttäuschungen psychisch verkraften und durchstehen? Verfügen Sie über gewisse finanzielle Reserven? Kann Ihr/e Ehe- oder Lebenspartner/-in zumindest in der Startphase mit ihrem/seinem laufenden Einkommen für den gemeinsamen Lebensunterhalt aufkommen? Würden Ihnen Freunde oder Verwandte ein Darlehen gewähren? |
Überlegen Sie, welche Eigenschaften und Voraussetzungen zusätzlich für Ihr Gründungsvorhaben wichtig sein könnten.
3. Geschäftsidee
„Zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort, das richtige Produkt“ ist das Geheimnis einer guten Geschäftsidee, der Basis jeder erfolgreichen Unternehmensgründung. Die Geschäftsidee steht am Anfang des Gründungsvorhabens und je früher man sich über Art und Umfang des beabsichtigten Unternehmens klar wird, umso besser. Schließlich bauen alle künftigen Planungen und Entscheidungen darauf auf.
Die „zündende“ Idee fehlt Ihnen noch? Sie sind entschlossen, sich selbstständig zu machen, doch Sie wissen nicht genau „wie“. Oder sind Sie in Ihren Überlegungen schon weiter und haben bereits konkrete Vorstellungen? Dann herzlichen Glückwunsch! Allerdings – auch eine noch so gut klingende Geschäftsidee sollte erst umgesetzt werden, wenn sie die Prüfung auf Markttauglichkeit bestanden hat. Lesen Sie in diesem Kapitel, wie Sie eine maßgeschneiderte Geschäftsidee entwickeln können. Ist Ihre Geschäftsidee wirklich Erfolg versprechend? Werden Sie damit ausreichend Geld verdienen? – Das können Sie nur abschätzen, wenn Sie Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung vor dem Start auf den Prüfstand stellen und Markt und Konkurrenz sorgfältig analysieren.
3.1 Geschäftsideen entwickeln
Hätten Sie gedacht, dass nur jeder 20. Existenzgründer mit einer wirklich neuen Geschäftsidee hierzulande in die Selbstständigkeit startet und damit nur fünf Prozent aller Existenzgründungsideen tatsächlich neu sind? Und 50 Prozent dieser neuen Ideen stammen ursprünglich aus den USA. Rund 95 Prozent der Gründungsideen sind also Kopien, sogenannte Me-too-Produkte; völlig neue Ideen sind eher die Ausnahme. Mit anderen Worten – eine Geschäftsidee muss nicht vollkommen neu sein, um mit ihr erfolgreich ein Unternehmen zu gründen. Nicht (nur) geniale Geistesblitze oder Ergebnisse von Forschungsarbeiten sind Basis für neue Gründungsideen. Oft reicht es schon aus, Vorhandenes aufzugreifen und das Original zu verbessern, auf Bedürfnisse und Wünsche der Kunden abzustimmen oder auch auf andere Märkte zu übertragen.
3.1.1 Alleinstellungsmerkmale
Ein erfolgreiches Konzept einfach 1:1 zu imitieren, ist dagegen nicht empfehlenswert – nicht nur weil Sie mit Urheberrechten und gewerblichen Schutzrechten in Konflikt geraten könnten. Alleinstellung lautet das Zauberwort, um als Gründer auf Dauer Erfolg zu haben. Bei Unternehmen mit gleichartigem Angebot geht es nämlich darum, Alleinstellungsmerkmale, sogenannte Unique Selling Propositions (USP), herauszuarbeiten, um sich von Konkurrenzangeboten abzuheben. Überlegen Sie sich deshalb Kriterien, die Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung gegenüber dem Angebot Ihrer Mitbewerber einzigartig machen. Das kann eine bestimmte Philosophie sein, mit der ein Produkt oder eine Dienstleistung verknüpft wird. Alleinstellung entsteht aber auch z. B. durch zusätzliche Beratung, spezielle Serviceleistungen oder Zusatzangebote. Ein Küchenfachgeschäft veranstaltet Kochkurse. Ein Podologe macht als einziger Anbieter vor Ort Hausbesuche. Ein Lebensmittelgeschäft bietet zusätzlich einen Einkaufservice. Durch besonders kundenfreundliche Öffnungszeiten oder einen verkehrsgünstigen Standort können Sie Ihrer Idee ebenfalls eine Unique Selling Proposition verleihen. Spielen Sie mit Ihren Gedanken, träumen Sie ruhig ein bisschen. Verlassen Sie alt hergebrachte Wege. Lassen Sie auch ungewöhnliche, neue Ideen zu, die zunächst als abwegig oder unrealisierbar erscheinen. Möglichkeiten, eine Geschäftsidee mit einem Alleinstellungsmerkmal zu versehen, gibt es viele.