Kitabı oku: «Sea and Fall», sayfa 4

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Ich steckte meinen Schlüssel ins Bedienfeld und drückte auf die oberste Etage. Als die Aufzugtüren sich öffneten, hörte ich zwei Stimmen, die sich zu streiten schienen. Leise schlich ich durch den Flur, damit ich sie verstehen konnte.

>> Was willst du von mir?<<

Das war Ethans Stimme.

>> Dass du endlich deine rosarote Brille ablegst.<<

Wenn mich nicht alles täuschte, war das Jodys Stimme, allerdings war ich mir nicht sicher, da ich sie nicht sehen konnte.

>> Wie oft soll ich es dir noch sagen, ich liebe Sarah und daran wird sich nichts ändern. Ich habe nie etwas für dich empfunden und dir auch nie Hoffnungen gemacht.<<

>> Und jetzt willst du mich einfach so fallenlassen? Wo ich die letzten vier Jahre immer an deiner Seite war? Für so eine wie sie?<<

>> Hüte deine Zunge! Wir können Freunde bleiben, so wie es immer war, aber ich glaube, das schaffst du nicht, wenn ich dich so reden höre.<<

>> Ich scheiß auf deine Freundschaft. Du kannst mir nicht weiß machen, dass du nichts für mich empfindest. Ich sehe haargenau aus wie sie.<<

>> Ich habe aber auch für sie nichts empfunden und das wusste sie.<<

>> Dann würdest du nicht so leiden. Du fandst sie scharf, genauso wie du mich scharf findest, gib es endlich zu.<<

Ich hörte Schritte, die aber nicht auf mich zukamen.

>> Jody, hör auf damit.<<

Ich ging ins Wohnzimmer, wo ich sah, wie Jody die Arme um Ethan gelegt hatte und ihn versuchte zu küssen, während er versuchte sie von sich wegzuschieben.

>> Hi.<< begrüßte ich die beiden und sah, wie sofort sämtliche Farbe aus Ethans Gesicht wich, als er mich sah und ahnte, was ich dachte. Bestimmt dachte er an meine Worte, dass ich ihn verlassen würde, wenn ich ihn noch einmal in einer unpassenden Situation mit einer Frau sehen würde. Jody hingegen lächelte hinterhältig zu mir hinüber.

>> Sarah, ich...<<

>> Ist schon in Ordnung Ethan. Jody würdest du jetzt bitte deine Hände von meinem Mann nehmen und dir endlich einen eigenen suchen, der deine Gefühle erwidert?<<

>> Habe ich doch schon.<<

Sie gab wirklich nicht auf und versuchte weiterhin Salz in die Wunde zu streuen.

>> Wirklich? Wenn er wirklich scharf auf dich wäre, wärt ihr inzwischen schon da hinten auf dem Sofa und würdet einander die Seele aus dem Leib vögeln. Also sieh es endlich ein, er will dich nicht. Hast du seine Körperhaltung gerade nicht gespürt?<<

Sie funkelte mich böse an, als würde sie mir in Gedanken gerade die Augen auskratzen, was ich allerdings an mir abprallen ließ, sodass ich sie weiterhin freundlich anlächelte.

>> Du kleine Schlampe denkst auch du wärst etwas Besonderes.<<

>> Jody, rede nicht in diesem Ton mit ihr.<< mischte sich Ethan nun wieder ein, nachdem er seinen ersten Schock überwunden hatte.

>> Wieso? Was willst du dann machen?.... Das, was du heute hier abgezogen hast, wird dir noch Leid tun.<< Sie deutete auf mich, nahm ihre Tasche und kam auf mich zu, bis sie schließlich neben mir stand.

>> Er wird nicht immer da sein, um dich zu beschützen und dann kralle ich mir dich. Du wirst den Tag bereuen, dass sage ich dir jetzt schon, also räume lieber das Feld. Entscheide selbst! Verlass ihn, oder ich mache dich fertig!<< flüsterte sie mir ins Ohr und verschwand.

Ethan lief ihr hinterher und versuchte sie noch einmal zu beschwichtigen, was allerdings auch nur noch in wilden Beschimpfungen endete.

Ich ging derweil ins Schlafzimmer, zog mich aus und legte mich ins Bett. Es ärgerte mich, dass er ihr nachgelaufen war, anstatt bei mir zu bleiben. Stand sie also doch an erster Stelle? Wenige Minuten später kam Ethan mit einem Drink in der Hand zu mir und setzte sich auf seine Seite.

>> Was hat sie dir eben noch ins Ohr geflüstert?<<

>> Nichts Wichtiges.<<

>> Dann sag es mir doch einfach.<<

>> Dass du nicht immer da sein wirst, um mich zu beschützen. Entweder sie rächt sich an mir, oder ich mache selbst Schluss. Diese zwei Optionen hat sie mir gelassen.<<

>> Sie war einfach nur sauer. Das ist alles nur heiße Luft.<<

>> Wir werden es sehen.<<

Ich drehte mich wieder um, sodass ich auf die Stadt blickte, während Ethan immer noch neben mir saß und seinen Drink trank.

>> Ich wollte das da eben nicht, sie hat sich mir an den Hals geworfen.<<

>> Ich weiß Ethan. Ich hatte eure Unterhaltung schon vom Flur aus mitverfolgen können.<<

>> Sie... Sie ist Annas Zwillingsschwester.<<

So müde ich auch gerade noch gewesen war, nun war ich hellwach und setzte mich abrupt auf. Sie hatte zwar gesagt, dass sie aussähe wie sie, aber ich hatte nicht daran gedacht, dass sie ihre Zwillingsschwester sein könnte. Mir fiel wieder ein, was ich alles gesagt hatte, dass sie sich schon die Seele aus dem Leib vögeln würden, wenn er auf sie stehen würde. Was hatte ich nur getan? Ihre Schwester war beim Sex mit Ethan gestorben und nun trampelte ich auch noch in ihren Wunden herum.

>> Scheiße.<<

>> Mhm. Trotzdem muss sie endlich verstehen, dass ich nichts für sie empfinde. Sie hat sich da in etwas verrannt.<<

>> War ich gerade zu hart zu ihr?<<

>> Ist schon in Ordnung. Ich hab es ihr erklärt.<<

Ich fühlte mich elend und wollte mich am liebsten selbst ohrfeigen. So sehr ich sie auch hasste und ihr nicht traute, was sich immer noch nicht geändert hatte, hatte sie dennoch einen anderen Ton verdient.

>> Ich war so dumm. Ich hab nur gesehen, wie sie sich an dich herangemacht hat und wollte klarstellen, dass du mir gehörst. Meine dumme Eifersucht.<<

>> Hey, jetzt sei nicht so hart zu dir. Wenn dann muss ich mir Vorwürfe machen, dass ich die Freundschaft nicht schon vor längerem beendet habe, aber ich konnte es einfach nicht.<<

>> Wieso?<<

>> Weil ich immer Schuldgefühle haben werde. Ich kann sie nicht fallen lassen, weil sie die Schwester von Anna ist. Wenn ich Anna schon nicht retten konnte, kann ich mich wenigstens um Jody kümmern und dafür sorgen, dass es ihr gut geht.<<

>> Das ist doch Wahnsinn Ethan. Sie braucht niemanden, der sich um sie kümmert. Es geht ihr gut, außer dass sie in dich verliebt ist, aber du gibst ihr doch nur noch mehr Hoffnung, dass aus euch etwas werden könnte, wenn du sie weiterhin so umsorgst.<<

>> Ich muss sehen, was ich mache.<<

>> Muss ich mir Sorgen machen, dass du mich am Ende wegen ihr verlässt?<<

>> Nein! Das wird nie geschehen. Wie kommst du auf so etwas? Ich liebe sie nicht.<<

>> Du musst sie ja auch nicht lieben, aber wenn du sie so verwöhnst und sie dich unter Tränen bittet, die Sache mit mir zu beenden, weil es sie zu schmerzhaft an Anna erinnern würde....<<

>> Hör auf Sarah.<<

Es war etwas, was ich ihr zutraute. Sie wollte unbedingt, dass Ethan sich von mir trennte und bemerkte, dass sie die einzig Wahre für ihn sei und das machte mir Angst. Sie hatte anscheinend einen großen Einfluss auf ihn und auch wenn er sich bisher durchgesetzt hatte, musste das nicht so bleiben. Irgendwann fraßen ihn die Schuldgefühle und Zweifel eventuell auf und er knickte ein. Es stimmte mich traurig und machte mich nervös, was ich allerdings nicht ansprach, da er gerade eine so abwehrende Haltung zu allem hatte.

>> Wie war dein Abendessen?<<

>> Gut.<<

Ich stand auf und ging ins Bad, als ich fortfuhr.

>> Es waren noch drei Freunde dabei, die ich dir gern mal vorstellen würde, jedenfalls zwei davon. Den anderen kenne ich nicht so gut, weil es irgendwie ein Freund von Paul ist. Und Paul hat Jacob um seine Hand angehalten.<<

>> Und?<<

>> Er hat angenommen.<<

Ich putzte mir schnell meine Zähne und kämmte noch einmal meine Haare, bevor ich zurück ins Bett zu Ethan ging.

>> Aber Schwule können hier doch gar nicht heiraten.<<

>> Es war mehr symbolisch, um zu wissen, ob Jacob sein Leben mit Paul verbringen möchte, um zu erfahren, wie tief seine Gefühle reichen und sobald es hier erlaubt ist, werden sie es dann auch amtlich machen.<<

>> Freut mich für sie.<<

>> Mhm.<<

>> Tut mir Leid, dass ich nicht kommen konnte, aber ich musste noch ein paar Dinge regeln.<<

>> Ich weiß.<<

>> Ich muss morgen für den Rest der Woche wieder nach Shanghai. Dass läuft alles nicht, wie es soll und so langsam werde ich ungeduldig.<<

Mit diesem Satz wurde ich hellhörig und sofort hatte er meine gesamte Aufmerksamkeit.

>> Wann fliegst du?<<

Da war wieder mein ungutes Gefühl. Die Leere die ich spürte, wenn er nicht da war und die mir den Boden unter den Füßen wegnahm.

>> Ich wollte vor neun Uhr los, damit ich nicht all zu spät da bin.<<

>> Hast du schon ein Ticket gebucht?<<

>> Ich nehme meinen eigenen Jet.<<

>> Sorry, ich vergaß, dass du ein protziger Milliardär bist.<<

>> Das heißt auch, dass aus deiner Überraschung morgen nichts wird. Ich werde sie verschieben müssen.<<

>> Ist nicht schlimm. Hauptsache du bist schnell wieder da.<<

>> Ich versuche es so schnell wie möglich zu regeln. Bis Samstag sollte es klappen.<<

Ich nickte und versuchte gegen die Traurigkeit in meinem Innern anzukämpfen solange er noch hier war. Langsam zog ich ihm sein Shirt aus und drückte ihn nach hinten, sodass er sich hinlegte.

>> Ich werde dich vermissen.<< hauchte ich ihm ins Ohr, bevor ich ihn dort küsste und langsam zu seinem Mund wanderte.

>> Ich dich auch. Ich hasse es von dir getrennt zu sein, aber es muss sein.<<

Ich biss ihm leicht in die Lippe, um direkt wieder den Schmerz zu stillen und dran zu saugen. Fordernd tastete sich meine Zunge in seinen Mund und liebkoste seine auf lockende Weise. Währenddessen rieb ich mich immer wieder an seiner Beule, die schon mächtig zu spüren war und mir gleich noch so viel Lust bereiten würde.

>> Du hattest übrigens Recht.<<

>> Wobei?<<

>> Ich musste heute wieder an den Quickie denken, als dein geiles Sperma wieder aus mir herauslief, aber leider konnte ich nicht zu dir kommen.<<

>> Wo warst du denn?<<

>> Beim Röntgen. Falls du es noch nicht bemerkt hast? Ich habe keinen Gips mehr und auch keine Schiene.<<

Demonstrativ hob ich meine Hände, als ich sie im nächsten Augenblick auch schon dazu benutzte, um seine Hose auszuziehen.

>> Das sind doch mal gute Neuigkeiten.<<

Ich nahm seinen harten Penis in meine Hände und massierte ihn, streichelte ihn und leckte schließlich die ersten Lusttropfen von ihm ab.

>> Gibt es eigentlich irgendwas, was ich noch nicht mit dir gemacht habe, was du dir aber wünschst?<<

Er überlegte kurz und sah mich prüfend an, als müsse er sehen, ob er mir das zutrauen könne.

>> Analverkehr. Aber wir müssen das nicht machen, es ist nur so eine Idee.<<

Ich grinste ihn breit an und begann meinen Saft nach hinten zu verteilen, da ich nicht glaubte, dass er Gleitmittel im Haus hatte. Doch zuerst sollte er mich ficken und zum Orgasmus bringen, bevor ich ihm seinen Wunsch erfüllte.

Ich setzte mich auf seinen Schwanz und begann ihn zu reiten, wobei er mit jedem Mal tiefer in mich hineinglitt, bis er schließlich ganz in mir war. Ich bewegte mich genau so, dass ich die Stelle in mir traf und das angenehme Gefühl auskostete. Ethans Hände kneteten meine geschwollenen Brüste und kniffen hin und wieder in meine Nippel, sodass ein Ziehen durch meinen Unterleib schoss und mich weiter anheizte.

Ich ritt ihn langsam, weil ich wusste, dass es gleich noch wild werden würde und ich meine Kraft lieber gut einteilen sollte.

>> Dieses Bild, wie du auf mir sitzt und meinen Schwanz reitest, wird mich die nächsten Tage begleiten.<<

>> Es wird dich daran erinnern, schnell wieder herzukommen, damit du mich wieder vögeln kannst.<<

Ich lehnte mich weiter nach hinten und bewegte mich ein wenig schneller, während Ethan meine Beckenknochen entlangfuhr, an denen ich besonders empfindlich reagierte.

>> Ethan!<<

>> Komm für mich ma cherié<<

Mit diesen Worten hob er seine Hüften ruckartig an und stieß seinen Penis heftig in mich hinein, sodass ich explosiv kam und mich von meinem Orgasmus treiben ließ. Ich ritt ihn, bis meine letzte Woge der Erlösung erloschen war, bevor ich mich aufrichtete und mich neben ihm auf allen vieren hinkniete.

>> Dann zeig mir mal, ob dein großer Schwanz auch hinten hineinpasst.<<

>> Bist du sicher?<<

>> Ja Ethan!<< lachte ich >> jetzt mach dich nicht verrückt!<<

Er kniete sich sofort hinter mich und begann noch mehr Saft um meine hintere Öffnung zu verteilen. Langsam und sanft weitete er meine Öffnung, bevor er schließlich mit der Spitze seines Schwanzes in mich eindrang. Er ließ mir Zeit mich daran zu gewöhnen, indem er nur seine Spitze in mir bewegte.

>> Mehr Ethan!<<

Er schob ihn noch ein paar weitere Zentimeter in mich hinein, woran ich mich wieder gewöhnen musste. Er war einfach so verdammt groß, dennoch war es mehr als geil.

>> Ist es gut so?<<

>> Mehr als gut, es ist geil, also schieb ihn weiter rein.<<

Als er schließlich ganz in mir war und mich anfing zu ficken, konnte ich mich nicht länger zurückhalten und legte meinen Zeigefinger auf meine Klit. Er machte mich so geil, dass ich es nicht mehr ertrug und Erlösung brauchte.

>> Macht es dich etwa so geil, dass du nachhelfen musst?<<

>> Ja.<< stöhnte ich, während er härter wurde, wobei er mir immer noch nicht hart genug war.

>> Wickel meine Haare wieder um dein Handgelenk und nimm mich härter.<<

>> Sei vorsichtig mit deinen Wünschen Sarah!<<

>> Bitte Ethan.<<

Er zögerte noch kurz, doch dann nahm er meine Haare und riss meinen Kopf zurück, während er mit der anderen Hand meine Hüften heftig zu sich heranzog und in mich hineinstieß.

>> Ja, genau so.<<

Er war unermüdlich, während ich immer weiter versuchte, meinen Orgasmus zurückzuhalten, damit er noch explosiver wurde. Doch lange konnte es auch nicht mehr bei Ethan dauern, so schnell und laut wie er atmete und zwischendurch stöhnte.

>> Soll ich in dir kommen oder auf deinem entzückenden Arsch abspritzen.<<

>> In mir und mach schnell ich komme gleich.<<

Wie ein Versprechen nahm er mich noch einmal härter ran. Nach ein paar weiteren Stößen kam ich so gewaltig, dass ich in die Kissen biss und meine Hände ins Laken krallte. Auch Ethan kam mit einem lauten gequälten Schrei und stöhnte bei jedem neuen Spritzer, den er in mir hinterließ.

Bevor er selbst aus mir hinausgleiten konnte, sackte ich zusammen und blieb reglos liegen. Meine Atmung war immer noch viel zu schnell, meine Ohren waren halb taub, summten und meine Beine zitterten unkontrolliert. Auch Ethan brauchte anscheinend einen kurzen Moment, um wieder zu sich zu kommen. Jedenfalls lag er stumm auf dem Rücken und starrte an die Decke, während sich seine Atmung wieder langsam beruhigte.

>> Geht es dir gut, Sarah?<<

>> Viel zu gut.<< nuschelte ich, da ich fast am einschlafen war.

>> Komm wir gehen uns noch schnell sauber machen.<<

Widerwillig folgte ich ihm ins Bad, wo wir zusammen duschten und nicht die Hände voneinander lassen konnten. Ich seifte ihn ein, wobei ich jeden Muskel umspielte und mich besonders gründlich seinem besten Stück widmete. Er tat das gleiche bei mir, was sofort dazu führte, dass sein Penis wieder hart wurde. Er liebte mich noch einmal ganz zärtlich unter dem warmen Sommerregen seiner Dusche, bevor wir ins Bett gingen und sofort ineinander gekuschelt einschliefen.

Kapitel IV

Als ich gegen halb sechs aufwachte war die andere Hälfte des Bettes schon wieder leer. Ich bemerkte, dass mein Telefon klingelte, was wohl auch der Grund dafür war, weshalb ich schon aufgewacht war und ging ran.

>> Ja?<<

>> Sarah?<<

>> Ja, wer spricht denn da?<<

>> Hier ist Sebastian... Dein Bruder.<<

Sofort war ich hellwach, da er mich sonst nie anrief, es sei denn es war ein Feiertag, aber das war heute nicht der Fall. Zudem verursachten seine Stimmlage und sein Tonfall augenblicklich Magenkrämpfe bei mir und ließen mich erahnen, dass etwas Schlimmes passiert war. Schnell sprang ich aus dem Bett und zog mir meinen Morgenmantel über.

>> Was ist los, du klingst bedrückt.<<

>> Setz dich bitte erst hin.<<

>> Ich sitze Sebastian, also was ist los, ist es was wegen Mutter? Hat sie sich endlich zu Tode gesoffen?<<

>> Nein, nicht Mutter. Es geht um Sascha.<<

Sofort gefror das Blut in mir und ich konnte im Spiegel sehen, wie ich auf einmal kreidebleich wurde. Mein Herz schlug plötzlich rasend schnell und ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen.

>> Nein!<<

>> Es tut mir so Leid Sarah!<<

>> Was... Was ist passiert?<< stammelte ich, wobei ich froh war, noch einen ganzen Satz herausbekommen zu haben.

>> Er ist bei der Arbeit von einem Gerüst gefallen. Etwa sechs Meter in die Tiefe und wurde dabei von ein paar Eisenstangen aufgespießt. Sie operieren ihn gerade, aber es sieht nicht gut aus.<<

>> Wie konnte das passieren?<<

>> Keine Ahnung.<<

>> Ich komme mit dem nächsten Flieger.<<

>> Sarah, dass musst du nicht, ich wollte dir nur Bescheid sagen.<<

>> Doch ich muss! Sebastian es ist Sascha der da verletzt ist und nicht irgendein alter Bekannter. Schick mir die Adresse des Krankenhauses in einer Nachricht.<<

>> Mache ich. Melde dich, wenn du unterwegs bist.<<

Ich legte auf und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Mein geliebter Bruder, der immer für mich da gewesen war, der mir das Leben gerettet hatte, war im Krankenhaus und würde es vielleicht nicht schaffen und ich war etliche Stunden und tausende Kilometer von ihm entfernt.

So schnell ich konnte, rannte ich ins Arbeitszimmer von Ethan, um mir online ein Ticket für den nächsten Flug nach Deutschland zu sichern. Als ich hereinkam, saß er jedoch gerade vor seinem Laptop und sah mich erschrocken an.

>> Sarah, oh Gott, was ist los?<<

>> Ich brauche dringend deinen Laptop.<< schniefte ich, setzte mich auf seinen Schoß und öffnete im nächsten Moment auch schon die passende Seite auf der ich nach einem geeigneten Flug suchte.

>> Was wird das? Wo willst du hin?<<

>> Ich muss nach Hamburg.<<

>> Jetzt?<<

>> Am besten gestern.<<

>> Sag mir was los ist!<<

>> Mein Bruder rief grad an. Sascha ist bei der Arbeit aus sechs Metern heruntergefallen und wurde dabei von ein paar Eisenstangen durchbohrt und jetzt wird er gerade operiert. Sie wissen nicht, ob er es überlebt.<<

Der nächste Flug, den ich sah, würde erst am Abend gehen und 32 Stunden dauern. Das bedeutete, dass ich viel zu viel Zeit verschwendete. Ich wollte gerade die nächste Seite öffnen, als Ethan meine Hände von seinem Laptop wegnahm.

>> Lass mich, ich muss dringend einen Flug buchen, ich muss für ihn da sein.<<

>> Sarah, beruhige dich erst mal.<<

>> Nein!<<

Ich schrie ihn an und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch er war zu stark. Nach etlichen Versuchen, sackte ich auf ihm zusammen und heulte hemmungslos. Ich musste erbärmlich aussehen, so wie ich heulte und schluchzte, doch immerhin ging es um meinen Bruder, der in Lebensgefahr war.

>> Du kannst mein Flugzeug nehmen. Ich habe zwei. Ich rufe am Flughafen an, dann fliegen sie mit dir nach Hamburg. Pack deine Sachen.<<

Ich schaute ihn entgeistert an, als er mich auch schon in Richtung der Tür bewegte und erneut zum Packen aufforderte.

Ich zog mich schnell an, wobei mir einfiel, dass es in Hamburg um diese Jahreszeit eiskalt war. Ich brauchte dringend noch einen Mantel, weshalb ich Ethans Schränke durchwühlte, wo jedoch auch nichts zu finden war, da es in Australien nie so kalt wurde. Nebenbei packte ich noch ein Shirt von ihm ein, damit ich etwas hatte, das nach ihm roch und mich an ihn erinnerte. Als ich schließlich alles eingepackt und mich wieder ein wenig beruhigt hatte, ging ich in die Küche, wo Ethan gerade einen Anruf beendete.

>> Das Flugzeug steht bereit. Scott bringt dich hin. Er steht schon unten und wartet auf dich.<<

>> Danke Ethan. Du hast wirklich was gut bei mir.<<

Ich küsste ihn noch mal voller Liebe, weil ich nicht wusste, wann wir uns wiedersahen. Es konnten fünf Tage sein, es konnten jedoch auch zwei Wochen werden.

>> Pass bitte auf dich auf, Sarah. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass du alleine dahin reist.<<

>> Ich passe auf mich auf und du kümmerst dich um Shanghai. Ich melde mich bei dir.<<

>> Ich liebe dich cherié.<<

>> Ich dich auch.<<

Mit diesen Worten flitzte ich zum Aufzug und fuhr in die Tiefgarage, wo ich sofort ins Auto einstieg und mit Scott zum Flughafen fuhr. Während der Fahrt rief ich auf der Arbeit an und cancelte alle Termine für diese Woche. Anschließend meldete ich mich bei Julian, damit er wusste, dass ich erst einmal nicht in Australien war und er sich allein um die Kinder kümmern musste, falls irgendwas passieren sollte. Jacob hinterließ ich eine Nachricht auf der Mailbox, da er wahrscheinlich noch schlief. Wenig später waren wir auch schon da, sodass ich schnell zum Flugzeug rannte. Ich wollte keine Zeit verlieren und stand so unter Strom, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte.

>> Guten Morgen Ms della Rossa. Ich bin Jeanine, ihre heutige Flugbegleitung.<<

Ich begrüßte sie freundlich, ebenso wie den Piloten Daniel und seinen Copiloten Cliff. Als ich mich umdrehte und den Jet betrachtete, hatte ich das Gefühl in einem Film zu sein. Das Innere des Jets war in warmen Tönen gehalten und sehr luxuriös eingerichtet. Der Teppich war in einem hellen beige gehalten und hatte keinen einzigen Fleck, was mich ziemlich beeindruckte, wenn man manche Unwetter beachtete und wie oft dabei Getränke verschüttet wurden. Die Wände waren im gleichen Ton, wenn auch ein wenig heller, ebenso wie die großen Sessel, die fast schon wie Massagesessel wirkten.

Zwischen den zwei gegenüberliegenden Sesseln stand ein großer lackierter Tisch aus Nussbaum, der durch einen Blumenstrauß aufgepeppt wurde. Neben den Sesseln stand eine lange integrierte Kommode, worüber ein großer Flat Screen eingearbeitet war. Ich setzte mich zunächst auf einen Sessel und schnallte mich an, damit wir losfliegen konnten. Wenige Minuten später hob die Maschine auch schon ab und wir flogen in Richtung Norden.

>> Sie können sich jetzt abschnallen Ms della Rossa. Kann ich Ihnen etwas zu Trinken bringen, oder ein Frühstück?<<

>> Danke, aber ich habe keinen Hunger und auch keinen Durst.<<

>> Wie Sie wünschen. Hier vorne haben Sie ein Telefon und hier ist ein Laptop, falls Sie einen benötigen. Weiter hinten auf der linken Seite finden Sie ein Badezimmer und gerade hindurch ist ein Schlafzimmer, falls Sie sich hinlegen möchten. Dort ist auch ein Telefon vorhanden. Und wenn Sie irgendetwas brauchen, drücken Sie einfach auf diesen Knopf, dann komme ich zu Ihnen.<<

>> Vielen Dank Jeanine.<<

Sie lächelte freundlich und ging wieder zurück ins Cockpit, während ich zum Schlafzimmer schlenderte. Ich wollte einfach nur allein sein und die Zeit so schnell wie möglich herumbekommen, weshalb Schlaf mir als die beste Lösung erschien. Als ich die Tür öffnete, blickte ich auf ein weißes, großes Bett, das mit mehreren weißen und schwarzen Kissen verziert war und extrem gemütlich aussah. Der Raum war relativ schlicht gehalten, weswegen ich mich hier drin wohler fühlte, als draußen. Es waren lediglich noch zwei Nachtschränke und eine Kommode vorhanden. Ich legte mich vorsichtig aufs Bett und rollte mich direkt zusammen, machte mich so klein ich konnte, da es mir ein Gefühl von Sicherheit gab.

Ethan hatte nicht umsonst Zweifel und Angst gehabt, mich alleine nach Hamburg zu schicken. Ich würde wieder mit meiner Vergangenheit konfrontiert werden und das konnte nach hinten losgehen. Ich hoffte nur, dass meine Mutter nicht in der Lage dazu wäre, Sascha im Krankenhaus zu besuchen, damit ich sie nicht sehen musste. Dann würde es nicht so schlimm werden und ehrlich gesagt, konnte ich mir nicht vorstellen, dass sie ihr Haus noch groß verließ. Außerdem traf ich sie wenn auf neutralem Boden mit anderen Personen, sodass sie nicht die Gelegenheit haben würde mir körperlich wehzutun. Psychisch sah es dabei schon anders aus, doch das würde ich aushalten. Ich musste einfach unbedingt für Sascha da sein.

Ich fiel in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich immer wieder hochschrak, weil mich mehrere Kindheitserinnerungen heimsuchten.

Das Klingeln eines Telefons ließ mich schließlich vollends aufwachen. Es war das integrierte Telefon des Flugzeugs, also ging ich ran.

>> Ja?<<

>> Cherié! Wie geht es dir?<<

Es war Ethan, der besorgt und niedergeschlagen klang. Ich schaute auf die Uhr und musste zu meiner Freude feststellen, dass wir schon 13 Stunden unterwegs waren. Trotzdem würden noch mindestens sieben Stunden hinzukommen.

>> Es geht und bei dir?<<

>> Ich bin grade angekommen, aber ich kann mich irgendwie nicht konzentrieren. Ich wäre viel lieber bei dir, um dir beizustehen.<<

>> Das ist lieb Ethan, aber da kannst du mir nicht helfen. Auf die Intensivstation dürfen nur Angehörige und da werde ich die ganze Zeit über sein, also würdest du mich eh nicht sehen. Mach deinen Job und wir sehen uns dann in ein paar Tagen.<<

>> Melde dich aber bitte zwischendurch, sonst mache ich mir zu viele Sorgen um dich.<<

>> Natürlich. Und danke noch mal für den Flieger. Was kostet der Spaß eigentlich?<<

>> Wieso willst du das wissen?<<

>> Weil ich es dir zurückzahlen möchte.<<

>> Du sollst mir nichts zahlen. Sieh es als einen Gefallen an.<<

>> Das will ich aber nicht. Für ein Ticket hätte ich auch bezahlt.<<

>> Lass es gut sein Sarah. Konzentrier dich auf deinen Bruder!<<

>> Aber dann fühle ich mich, als hätte ich dich ausgenutzt.<<

>> Du bist die letzte, die sich darüber Gedanken machen müsste. Ich weiß, dass dir Geld vollkommen egal ist.<<

>> Nicht, wenn ich es jemandem schulde.<<

>> Und mir schuldest du nichts. Genieß den Rest deines Fluges und melde dich, wenn du da bist. Ich liebe dich cherié.<<

>> Ich dich auch.<<

Da schon so viele Stunden vergangen waren und ich gerade eh das Telefon in der Hand hielt, wählte ich Sebastians Nummer, obwohl ich schreckliche Angst hatte, dass er schlechte Neuigkeiten hatte. Es dauerte lange bis er endlich ranging, sodass ich schon fast wieder auflegen wollte.

>> Della Rossa?<<

>> Hey, Sebastian hier ist Sarah.<<

>> Hi, wo bist du?<<

>> Noch in der Luft. Wie geht es ihm?<<

>> Er wird grade wieder operiert, weil es noch mal Komplikationen gab, aber mehr wissen wir nicht. Wann bist du denn da?<<

>> In etwa sieben bis acht Stunden.<<

>> So schnell? Wow. Soll ich dich abholen?<<

>> Warte kurz, ich frage mal nach wo wir landen.<<

Ich ging schnell zum Cockpit und klopfte an, als Jeanine mir auch schon die Tür öffnete.

>> Ms della Rossa, was kann ich für Sie tun?<<

>> Können Sie mir kurz sagen, wann und wo wir genau ankommen?<<

>> In etwa acht Stunden am Hamburger Flughafen, dort wartet dann schon ein Chauffeur auf Sie, der Sie zum Krankenhaus bringen wird.<<

>> Ein Chauffeur?<<

>> Mr Thatcher hat das so eingerichtet, ja.<<

>> Danke Jeanine.<<

Ich drehte mich wieder um und ging in Richtung des Schlafzimmers, als ich wieder zu Sebastian sprach.

>> Du brauchst mich nicht abholen, ich komme direkt zum Krankenhaus.<<

>> Hab ich gehört. Sag mal, wie bist du eigentlich so schnell an einen Flug gekommen, der auch noch so schnell hier ist? Und dann noch ein Chauffeur?<<

>> Sebastian bitte! Die Hauptsache ist doch, dass ich gleich da bin. Also bis gleich.<<

Als ich aufgelegt hatte und in das angrenzende Bad ging, merkte ich, dass ich meine Tage bekommen hatte. Zum Glück hatte ich alles dabei, trotzdem war ich genervt. Ich wusch mir die Hände und ging zurück ins Schlafzimmer, wo ich mich wieder aufs Bett warf und an Sascha dachte. Er durfte nicht sterben und er durfte nicht ernsthaft verletzt sein, dass würde ich nicht verkraften.

Ich hasste mich dafür, dass wir unsere Beziehung so vernachlässigt hatten, aber jeder von uns hatte sein eigenes Leben und er wollte, dass ich die Vergangenheit hinter mir ließ. Er hatte dafür gesorgt, dass mich meine Mutter nicht mehr verletzen und ich in Ruhe mein Abitur machen konnte, damit etwas Ordentliches aus mir werden konnte. Ich stand dabei immer an erster Stelle bei ihm, weswegen er so viel Ärger mit Denise hatte, doch das kümmerte ihn nicht, so lange es mir gut ging.

Als ich auszog und zu Julian zog, trennten uns gute 400 Kilometer, da wir zusammen nach Düsseldorf zogen, wo er einen Job bekommen hatte. Von da an telefonierten wir nur noch wöchentlich, bis es über die Jahre irgendwann nur noch die Geburtstage und Feste waren. Der einzige Geburtstag an dem wir nicht telefonierten war meiner, da ich nicht an jenen Tag in meiner Kindheit erinnert werden wollte, was sie akzeptierten. Aber immerhin trafen wir uns an Weihnachten und einmal im Sommer, da die Drei alle im Juni und Juli Geburtstag hatten, sodass die Verbindung noch aufrecht erhalten blieb.

Als ich ihm erzählte, dass wir nach Australien gingen, war uns klar, dass sich das ändern würde. Inzwischen hatten wir uns seit zwei Jahren nicht mehr gesehen und nur zu den üblichen Anlässen telefoniert. Auch mit Sebastian und Simon war es da nicht anders. Sie hatten alle Familien, Jobs und ein Haus in Deutschland, was ziemlich viel Zeit fraß und weswegen wir nie die Zeit fanden uns wiederzusehen.

Und nun musste erst so etwas Schlimmes passieren, damit ich mich endlich wieder in den Flieger setzte und zu ihnen kam. Ich fühlte mich schlecht, wie eine Verräterin die zurückkehrte, nachdem sie alles hinter sich gelassen hatte, ohne Rücksicht auf Verluste. All meine Nichten und Neffen würde ich wahrscheinlich wiedersehen, wobei ich bei manchen nicht wusste, ob sie mich noch kannten.

Immer wieder kreisten meine Gedanken um meine Brüder, während ich die um meine Mutter verdrängte.

Eine Stunde bevor wir landen sollten, setzte ich mich wieder auf einen Sessel und blickte aus dem Fenster, als Jeanine aus dem Cockpit kam.

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