Kitabı oku: «Das Fahrrad von Tissie», sayfa 5

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Nummer T7: Polly & Co

Helm Hops: „Tissie hatte sich zu wundern, wie groß der Verkehrsgarten war. Immer weiter entfernt von der Kreuzung, wo sie das Ampelweibchen kennengelernt hatte. Beziehungsweise das Ampelmännchen. Zudem hatte ihr Weg sie in Bereiche des Verkehrsgartens geführt, die etwas ruhiger waren als vorn: weniger Fahrräder, weniger Gokarts, weniger Kinder. Ein paar Steinwürfe vor ihr war Tommie erschienen – auf seinem flotten Mountainbike.“

Tissie Andere: “Tommie!”

Helm Hops: „Der gleichaltrige Tommie war ein Klassenkamerad von Tissie. Der dunkelblonde Lockenkopf steckte meist in dunkelblauen Jeans. Dazu eine flockige Jeansjacke, deren Ärmel bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt waren. Unter der Jacke trug er – wie Tissie – ein schwarzweiß gestreiftes T- Shirt.

Tissie Andere: „Tommie – warte doch!“

Helm Hops: „Tatsächlich drehte Tommie seinen Kopf zu ihr.“

Tommie: „Ah, du bist‘ s.“

Helm Hops: „Und.“

Tommie: „Ich habe gar nicht gewusst, dass du auch hier bist.“

Tissie Andere: „Doch – ein Weilchen jetzt schon.“

Helm Hops: „Und.“

Gorra Wolf: „Der Junge mit dem flotten Mountainbike bitte aus dem Halteverbot.“

Helm Hops: „Tissie rief nach oben.“

Tissie Andere: „Dafür kann er doch nichts.“

Tommie: „Schon gut.“

Tissie Andere: „Ist doch meine Schuld.“

Helm Hops: „Tommie schlenderte mit seinem Mountainbike ein ganz klein wenig weiter, bis er sich in sichere Gefilde glaubte.“

Gorra Wolf: „Schon besser.“

Helm Hops: „Jedoch eine leicht, verräucherte, männliche Stimme -zu Tissie wohlgemerkt.“

Eine leicht, verräucherte, männliche Stimme: „Du darfst es dir nicht so zu Herzen nehmen.“

Helm Hops: „Tissie und Tommie schauten sich um. Es war das Halteverbotsschild, unter welchem Tommie gerade noch von Gorra Wolf erwischt worden war. Auf dessen blauem Untergrund mit roten Kreuz ein in schwarzen Konturen gezeichnetes Gesicht zu erkennen war – so richtig mit Augen, Nasen, Mond. Und aufgrund seiner runden Gestalt beinahe schon wie ein Mondgesicht.

Halteverbot: „Passiert ja auch nicht zum ersten Mal.“

Tommie: „Wie.“

Halteverbot: „Dass ich missachtet werde.“

Tommie: „Äh – ich habe dich doch nicht missachtet.“

Halteverbot: „Alle tun es.“

Tommie: „Vielleicht übersehen – ja.“

Tissie Andere: „Mein Gott, tut uns ja auch leid.“

Halteverbot: „Es tut halt schon weh.“

Helm Hops: „Apropos übersehen – denn übersehen hatte Tommie auch, dass er sich durch seine Vorwärtsbewegung an die Ecke einer Kreuzung geraten war. Um die gerade Fritzi Almenhörner gezischt kam. Mit seinem Fahrrad, auch einer aus ihrer Klasse.

Fritzi war ein schmächtiger Junge mit rötlichen, Struwelhaaren und etlichen Sommersprossen im Gesicht. Seine flockigen Jeans wurden ergänzt mit einer Jacke im US -Bannerlook, will damit gesagt worden sein: rot und blau und mit etlichen weißen Sternen versehen.“

Gorra Wolf: „Der Junge mit der USA- Jacke bitte etwas langsamer fahren. Schließlich ist Rücksicht keine Zier.“

Helm Hops: „Fritzi rief zurück.“

Fritzi Almenhörner: „Wie denn, wenn der mitten im Weg steht.“

Tommie: „Was!“

Gorra Wolf: „Einfach etwas mehr Rücksicht walten lassen! Außerdem hättest du die Vorfahrt beachten müssen.“

Tissie Andere. „Find ich auch.“

Helm Hops: „Fritzi schaute hinauf zu dem Schild über ihm und kratzte sich in den Struwelhaaren.“

Fritzi Almenhörner: „Versteh ich nicht.“

Helm Hops: „Und das Schild, das im Übrigen auch ein in schwarzen Konturen gezeichnetes Gesicht hatte.“

Vorfahrt: „Ich auch nicht.“

Gorra Wolf: „Oh!“

Fritzi Almenhörner. „Ich habe doch Vorfahrt.“

Gorra Wolf: „Da muss ich mich wohl geirrt haben.“

Das Schild unter Tommie: „Ich habe mich auch schon gewundert.“

Gorra Wolf: „Entschuldigung.“

Das Schild unter Tommie: „Das Stoppschild bin doch ich.“

Tommie. „Kann doch schon mal vorkommen.“

Helm Hops: „Fritzi war derweil sich am Nase hochziehen.“

Fritzi Almenhörner „Hey, Tissie, was machst du denn hier?“

Tissie Andere: „Ich bin auf der Suche.“

Fritzi Almenhörner: „Hab ja gar nicht gewusst, dass du auch hier bist.“

Tommie: „Ich auch nicht.“

Stopp: „Was soll ich dann erst sagen?“

Fritzi Almenhörner: „Aber warum hast du denn kein Fahrrad?“

Vorfahrt: „Immerhin darf Fahrrad man ohne Fahrrad problemlos unter mir stehen.“

Fritzi Almenhörner: „Oder sind die euch im Schloss ausgegangen?“

Stopp: „Unter mir auch.“

Tissie Andere: „Ich suche die Anne.“

Fritzi Almenhörner: „Oh, die ist glaube ich, nicht hier.“

Tommie: „Doch, ist sie.“

Fritzi Almenhörner. „Wie soll man hier auch jemand finden.“

Tommie: „Auf dem Parkplatz.“

Fritzi Almenhörner: „Gar nicht so leicht.“

Tissie Andere: „Oh, Tommie, vielen Dank.“

Fritzi Almenhörner: „Bei so vielen Kindern.“

Tissie Andere: „Gut, dann mach ich mich auf dem Weg.“

Tommie: „Nur ein paar Steinwürfe.“

Fritzi Almenhörner: „Aber warum leihst du dir nicht ein Fahrrad?“

Tissie Andere: „Ist doch nicht weit. Hat Tommie gesagt.“

Vorfahrt: „Hat er gesagt.“

Stopp: „Wirklich nur ein paar Steinwürfe.“

Fritzi Almenhörner: „Am Eingang. Bei Libell Libell. Oder bist du dir Reiche doch zu schade, sich ein Fahrrad auszuleihen.“

Helm Hops: „Tissie knuffte Fritzi gegen das Brustbein, so dass er ins Wanken geriet. Zumindest etwas, ein, zwei Schritte nach hinten.“

Tissie Andere: „Keine Sorge, ich hol mir mein Fahrrad schon.“

Tommie: „Aber Tissie, wenn du dir vielleicht doch eins bei Libell Libell leihst. Dann könnten wir gemeinsam radeln. Einfach Klasse hier.“

Fritzi Almenhörner: „Stimmt.“

Helm Hops: „Doch Tissie hatte sich bereits in Gang gesetzt.“

Tissie Andere: „Später vielleicht.“

Helm Hops:“Sie bog in eine Gasse ein.“

Sackgasse: „Nett, dass mich auch mal einer besuchen kommt.“

Tissie Andere: „Ach so, ist ja Sackgasse hier.“

Sackgasse: „Kannst ruhig bleiben.“

Tissie Andere: „Nee, ich muss zum Parkplatz.“

Sackgasse: „Och, Mann!“

Helm Hops: „Neben dem Tipp von Tommie sorgten Hinweispfeile mit der Aufschrift „Zum Parkplatz“ bei Tissie für Gewissheit, dass sie nun endgültig auf dem richtigen Weg eingeschlagen hatte. Zum Parkplatz des Verkehrsgarten, wo sich Anne aufhalten sollte.“

Gorra Wolf: „Der Gokartfahrer mit der Nummer 7 die Einfahrt zur Tankstelle frei machen.“

Helm Hops: „Tatsächlich war Tissie an eine schmale Einfahrt getroffen, die von einem Gokart blockiert wurde, indem es quer stand – schlicht und ergreifen. In dem Gefährt saß aber kein Geringerer wie das Waldzebra Mischa.“

Mischa: „Peinlich, peinlich.“

Helm Hops: „Offensichtlich war eines der vorderen Räder platt.“

Mischa: „Und das ausgerechnet mir. Und dann auch noch am ersten Tag.“

Helm Hops: „Mischa blieb nichts anderes übrig, wie auszusteigen, und sein schlaffes Gokart auf dem Gehweg zum Eingang zurückzuschieben.

Mischa: „Peinlich, peinlich.“

Helm Hops: „Was er auch tat.“

Mischa: „Ich mach mich noch zum Gespött der ganzen Kinder hier.“

Helm Hops: „Die simulierte Tankstelle bestand eigentlich aus nichts weiter wie zwei längliche, rotgelb lackierte Blechsäulen. An einer war Fannie Vandor gelehnt. Natürlich die Tochter von Kamil Vandor ging Fannie ebenfalls in die gleiche Klasse wie Tissie. Die Sommersprossen in ihrem farblosen Gesicht fielen besonders ins Gewicht – wenn man so wollte. Wild gezogene durch bunte Plastikspangen gehaltene Haarsträhnen rankten wild in allen möglichen Richtungen. Beziehungsweise unmöglichen. Unter ihrer offen gehaltenen Trapper- Jacke ihr Shirt in einem schrillen Rosa; ihre zerfransten Jeans war so löchrig, dass sogar ein Knie hervorblitzte. Ebenfalls farblos freilich, auch reichte die Hose nur bis zu den Knöcheln, wo ihre außergeleierten, hellgrünen Socken zum Vorschein kam. Für die Komplettierung ihres Outfits sorgten sichtlich abgetragene Turnschuhe. Hinter ihr ihr Fahrrad – einfach auf dem asphaltierten Untergrund der simulierten Tankstelle.

Tissie Andere: „Hallo, Fannie.“

Fannie Vandor: „Was willst du vom Tankwart Tunkel?“

Tissie Andere: „Ach, Fannie – was soll das denn jetzt?“

Fannie Vandor: „Nichts Fannie; der Tankwart Tunkel ich bin.“

Tissie Andere: „Nichts bist du. Kannst du gar nicht sein. Der Tunkel hat doch keine roten Zapfsäulen.

Fannie Vandor: „Na und. Der rote Tunkel ich bin.“

Tissie Andere: „Oh, Fannie! Der Tunkel ist doch blau!“

Fannie Vandor: „Sag lieber mal, was du vom blauroten Tunkel willst.“

Tissie Andere: „Die Anne.“

Fannie Vandor: „Die Göre aus dem Wirtshaus schon lange nicht beim Tankwart Fannie gewesen ist.“

Tissie Andere: „Jetzt hör doch endlich mal auf mit dem Quatsch.“

Helm Hops: „Da fiel Tissie in den Sinn, dass sie Anne ja auch auf dem Parkplatz des Verkehrsgartens zu suchen hatte. Und nicht an der Tankstelle – schlichtweg.“

Tissie Andere: „Und gesehen hast du sie heute auch nicht?“

Fannie Vandor: „Wen denn – wen soll die Fannie Tunkel gesehen haben.“

Tissie Andere: „Ach, Fannie – die Anne natürlich.“

Fannie Vandor: „Nicht die Bohne.“

Tissie Andere: „Gut, ich zisch dann ab. Auf dem Parkplatz.“

Fannie Vandor: „So zische denn dahin.“

Helm Hops: „Tissie hatte den Bereich der Tankstelle wieder verlassen. Na sagen wir mal, eigentlich so gut wie.“

Fannie Vandor: „Möchtest du nicht noch einen Kaugummi vom Tankwart Tunkel.“

Tissie Andere: „Oh, Fannie, du hast doch sowieso nie welche.“

Fannie Vandor: „Der Tankwart Tunkel hat gerade eine exklusive Lieferung erhalten. Mit Zitronengeschmack. Ganz frisch.“

Tissie Andere: „Und wie sollen die schmecken?“

Fannie Vandor: „Sauer natürlich.“

Tissie Andere: „Dann lieber nicht. Außerdem glaubst du ja selber nicht, dass du welche hast.“

Fannie Vandor: „Und du?“

Tissie Andere: „Wie und ich?“

Fannie Vandor: „Na, und ob du welche hast.“

Tissie Andere: „Nein, ich habe keine bei mir.“

Fannie Vandor: „Nicht mal Zitronen?“

Tissie Andere: „Iih – viel zu sauer.“

Fannie Vandor: „So reich! Und dann so geizig!“

Tissie Andere: „Wenn ich doch keine habe.“

Fannie Vandor: „Das sieht dir mal wieder ähnlich.“

Tissie Andere: „Ach, lass mich.“

Fannie Vandor: „Das hätte der Zitronentunkel auch nicht gedacht. Dass du keine Tankgummis für ihn übrighast.“

Helm Hops: „Ähnlich wie die Tankstelle war der Parkplatz simuliert; natürlich, selbstverständlich, was sonst. Denn immerhin handelte es sich bei dem wunderschön angelegten Verkehrsgarten um eine Übungsstätte. Für die Kids. Für die Realität da draußen – immerhin wie gesagt. Wie die rotgelbe Tankstelle verfügte der kleine Parkplatz über eine kleine Einfahrt. Beziehungsweise Ausfahrt. Mit insgesamt vielleicht zehn Stellplätzen, zehn oder zwölf. Die teilweise sogar besetzt waren von Gokarts oder Fahrrädern. Gleichsam wie im richtigen Leben da draußen. Auch schien es so, dass man unter den Kindern, die sich dort aufhielten, jedes hätte ausmachen können, was man wollte. Bis auf Anne, nirgends und nirgendwo. Nein, es war einfach nichts zu machen, trotz der Aussage von Tommie. Wie eine vom Erdboden Verschluckte. Oder war sie am Ende gar schon wieder weitergefahren? Wäre ja schließlich auch nicht gerade von der Hand zu weisen gewesen.

Auf einer Bank am Rand des Parkplatzes hatte sich mit Paxoline eine weitere Mitschülerin von Tissie eingefunden. Obwohl die sogar eine Zwillingsschwester hatte, fand Tissie die alleine vor. Bei einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Das war das Kontrollieren ihrer Sandalen. Das tat sie, indem sie die Füße in allen möglichen Richtungen verdrehte. Beziehungsweise unmöglichen. Um schließlich die Schnallen nachzuziehen.“

Paxoline. „Unmöglich. Wenn man mich fragt.“

Helm Hops: Markenzeichen der Zehnjährigen – ebenfalls Zehnjährigen – war der farbliche Stil ihrer Kleidung: nämlich fast ausschließlich lila. Zumeist trug der blonde Lockenkopf ein lila Kleidchen, wobei der obere Teil im weiß- lila Schachbrettmuster – Design gehalten wurde. So etwas wie eine Strumpfhose hatte sie nur bei entsprechender Witterung an. Also in den Momenten, da Tissie auf sie stieß, nicht. Der grüne Verkehrsgarten wurde von einem frühlingshaften Wetter beseelt. Und trotz so mancher doch noch recht kalter Böe zeugten Paxolines Beine von Blöße, wie gesagt“

Tissie Andere: „Gut, dass ich dich antreffe, Paxoline.“

Helm Hops: Paxoline hatte einen Fuß wieder auf den Boden gesetzt. Nur um den anderen hochzunehmen. Zwecks Betrachtung.“

Paxoline: „Oh je. Da auch noch.“

Tissie Andere: „Ich wollte dich nämlich fragen, ob du die Anne gesehen hast?“

Paxoline: „Unmöglich.“

Tissie Andere: „Tommie hat nämlich gesagt, dass sie hier gewesen ist. Hier auf dem Parkplatz.“

Paxoline: „Mitnichten.“

Tissie Andere: „Ach, Paxoline, jetzt lass das noch mal.“

Helm Hops: „Paxoline hatte nämlich wieder an eine der Schnallen gezogen.“

Paxoline: „Aua!“

Tissie Andere: „Dann hast du sie nicht gesehen?“

Paxoline: „Schon möglich.“

Tissie Andere: „Oder war sie doch nicht hier?“

Paxoline: „Wer?“

Tissie Andere: „Och, Paxoline! Die Anne natürlich!“

Paxoline: „Keine Ahnung.“

Tissie Andere: „Keine Ahnung – was soll das denn jetzt schon wieder heißen?“

Paxoline: „Weiß nicht.“

Helm Hops: „Tissie hatte wohl schon gemerkt, dass eine Fortführung der Unterredung mit Paxoline wenig bis keinen Sinn machte.“

Tissie Andere: „Es macht überhaupt keinen Sinn, mit dir zu reden.“

Paxoline: „Mitnichten.“

Tissie Andere: „Wieso? Oder war sie dann doch hier?“

Paxoline: „Wer?“

Tissie Andere: „Nein, ich gib‘ s auf.“

Paxoline: „Nicht nötig.“

Tissie Andere: „Ach, Paxoline.“

Eine andere weibliche Stimme: „Natürlich ist es nicht nötig.“

Helm Hops: „Tissie schaute sich um. Und auch Paxoline. Vor ihnen auf einer freien Stellfläche des Parkplatzes befand sich eine Parkuhr. Im charmant grauen Metall – Design. Die weiße Anzeiger- Skala im Blickfenster wurde durch einen roten Markierungsstreifen untermalt. Welcher sich bewegte, sobald sie sprach – wobei in diesem Falle mit „sie“ die Parkuhr gemeint ist.“

Parkuhr: „Nicht nötig, dass du aufgibst.“

Helm Hops: „Und zu Paxoline.“

Polly: „Du hättest der Tissie ruhig sagen können, dass Anne hier gewesen ist.“

Helm Hops: „Und.“

Parkuhr: „Ach, Paxoline, stell dich doch nicht immer so an.“

Paxoline: „Jawohl, Paxoline.“

Parkuhr: „Paxoline?“

Paxoline: „Äh, Polly natürlich.“

Tissie Andere: „Was? Einen Namen hast du auch noch?“

Polly: „Selbstverständlich? Und warum denn schließlich auch nicht? Spricht doch nichts dagegen,“

Paxoline: „Hingegen mitnichten.“

Polly: „Ach, Paxoline, manchmal wäre es nur angebracht, wenn du einfach nur die Klappe halten würdest.“

Paxoline: „Sag ich mir auch immer.“

Helm Hops: „Daraufhin Polly ihr Wort auf Tissie richtete. Beziehungsweise an.“

Polly: „Wollen wir lieber mal zur Sache kommen.“

Paxoline: „Aber es klappt einfach nicht.“

Polly: „Also ganz einfach jetzt: natürlich ist die Anne hier gewesen.“

Tissie Andere: „Das hat Tommie auch gesagt. Darum bin ich ja auch hierhergekommen.“

Polly: „Nur sie ist inzwischen schon weiter.“

Tissie Andere: „Hab ich ja beinahe auch schon vermutet.“

Polly: „Doch keine Sorge. Denn ich habe zufällig gesehen, in welche Richtung Anne gefahren ist.“

Tissie Andere. „Und kannst du es mir vielleicht auch verraten?“

Polly: „Selbstverständlich, mit dem allergrößten Vergnügen. Und zwar zur Bahnschranke.“

Tissie Andere: „Und wo find ich die?“

Polly: „Ist ausgeschildert.“

Helm Hops: „Und Tissie machte sich wieder auf dem Weg.“

Tissie Andere: „Danke, Polly.“

Polly: „Mit dem allergrößten Vergnügen. Wie gesagt, außerdem müssen wir Frauen doch zusammenhalten.“

Paxoline: „Wir Frauen. Jawohl, wird gemacht!“

Polly: „Ach, Paxoline, warum hältst du nicht wenigstens einmal deine Klappe!“

Paxoline: „Hingegen ein Rätsel, warum die Klappe nicht gehalten werden mag.“

Nummer T8: Der Bahnübergang

Helm Hops: „Die schmale Verkehrsgarten – Straße nach dem Parkplatz schien noch schmaler zu werden. Hier fuhr kaum noch jemand. Hohe Hecken unterstrichen die Abgelegenheit dieses Parts des Verkehrsgartens. Den einzigen, den Tissie auf dem Weg zur Bahnschranke begegnete, war das Waldzebra Mischa, das mühselig sein Gokart mit dem platten Reifen schob.

Mischa: „Peinlich – einfach nur peinlich!“

Helm Hops: „Mischa befand sich unmittelbar an eine Einbuchtung, die er nun nutzen wollte, um sein Gokart zu wenden. Als sich das Verkehrsschild davor meldete.“

Achtung Einbahnstraße: „Halt! Aber sofort, wenn ich bitten darf.“

Mischa: „Ich will doch nur wenden.“

Achtung Einbahnstraße: „Nichts da – hier ist Einbahnstraße.“

Gorra Wolf: „Da muss ich ihm recht geben.“

Mischa: „Ausnahmsweise.“

Achtung Einbahnstraße: „Nichts da!“

Gorra Wolf: „Da muss ich ihm auch recht geben.“

Mischa: „Ihr alle seid doch einfach nur peinlich, peinlich.“

Tissie Andere: „Flockie!“

Helm Hops: „Flockie war der kleine zottelige, weiße Mischlingshund von Anne Hoch, und ein sicheres Zeichen, dass auch sie irgendwo in der Nähe hatte sein müssen. Sofort setzte Tissie ihren Gang wieder in Gang.“

Tissie Andere: „Ach, Flockie bleib, doch stehen!“

Helm Hops: „Ein Gefallen, den er ihr nicht tat. Der Hund eilte bis zur Bahnschranke.“

Gorra Wolf: „Das Gokart mit dem Zebra möchte bitte nicht die Fahrbahn behindern.“

Helm Hops: „Da war es Mischa, der hinaufrief. Beziehungsweise hinaufschrie:“

Mischa: „Ja, ja, ein leichtes Reden. Wenn man den ganzen Tag nichts weiter macht, wie in eine Trompete trompeten.

Gorra Wolf: „Megaphon bitte.“

Mischa: „Komm lieber mal runter. Und hilf mir mal beim Schieben.“

Gorra Wolf: „Ich denke nicht im Traum daran. Ich habe hier oben meinen Job.“

Mischa: „Job, so ein Blabla. Wenn ich das nur höre.“

Gorra Wolf: „Außerdem ist der Ausgang in der anderen Richtung.“

Mischa: „Als ob mir das gerade noch gefehlt hätte.“

Helm Hops: „Bis Tissie die Bahnschranke erreicht hatte, war Flockie auf und davon.“

Tissie Andere: „Flockie, bleib doch stehen! Wo bist du denn jetzt schon wieder?“

Helm Hops: „Die Bahnschranke war freilich auch nur eine simulierte – mehr oder minder. Eine Schranke in dem Sinne gab es eigentlich auch nicht. Mehr ein Bahnübergang, wenn man so wollte – doch was soll‘ s. Hauptsache wunderbar simuliert. Und auch keine Schiene, vor welchen die nicht vorhandene Bahnschranke die Gokart- und Fahrradfahrer schützen hätte können. Beziehungsweise Fußgänger. Lediglich zwei Andreaskreuze. Und natürlich fehlte die Blinklampe nicht. Die just in den Momenten, da sich Tissie der Bahnschranke genähert hatte, nicht blinkte. Zum Zeichen, dass man die nicht vorhandenen Schienen überqueren durfte.“

Im Übrigen waren die Andreaskreuze mit schwarz gezeichneten Gesichtern versehen. Gleichsam wie die anderen Verkehrsschilder. Wobei es sich bei genauerem Betrachten nur bei einen von ihnen um ein Andreaskreuz handelte. Aber warum schauen wir nicht einfach?

Andreaskreuz: „Willkommen hier bei uns Andreaskreuzen.“

Andreakreuz: „Von Andreaskreuz kann ja nur bei dir die Rede sein.“

Andreaskreuz: „Dass du auch gleich immer alles so haargenau nehmen musst.“

Andreakreuz: „Weißt du, kleines Mädchen, bei mir handelt es sich um ein Andreakreuz.“

Helm Hops: „Tissie kratzte sich am Kopf. Beziehungsweise durch die Locken.“

Tissie Andere: „Wo ist da der Unterschied? Ich meine, ich sehe keinen bei euch.“

Andreaskreuz: „Meine Worte.“

Andreakreuz: „Ach was, natürlich gibt es Unterschiede. Aber was rede ich daher. Mit dem hat man einfach sein Kreuz.“

Andreaskreuz: „Was heißt Kreuz haben? Ich bin ein Kreuz; wir beide sind Kreuze.“

Andreakreuz: „Und mit so etwas ist man verheiratet.“

Andreaskreuz: „Kann man nun mal nichts mehr ändern.“

Andreakreuz: „Fühl dich nicht so sicher. Vielleicht kommt ja eines Tages doch noch der Tag, an welchem ich die Scheidung einreiche.“

Andreaskreuz: „Wozu? Wir hängen doch sowieso schon getrennt.“

Tissie Andere. „Flockie!“

Helm Hops: „Tatsächlich war der weiße Hund wiedererschienen. Jenseits des Bahnübergangs niedergehockt, wedelte mit dem Schwanz.“

Flockie: „Wau.“

Helm Hops: „Frei nach dem Motto „was anderes hatte der sowieso nicht sagen können“.

Tissie Andere: „Warte, Flockie, ich komme rüber.“

Blinkampel: „Nicht doch, junge Dame!“

Helm Hops: „Im selben Moment, wie Tissie einen Fuß auf den Bereich des Bahnübergangs gesetzt hatte, hatte die Blinklampe aufgesetzt.“

Blinkampel: „Bitte warten. Könnte sonst gefährlich werden.“

Helm Hops: „Tissie setzte den Fuß wieder zurück; was wäre ihr auch anderes übriggeblieben. Als Nächstes war Anne erschienen mit ihrem Fahrrad. Auf der Seite, wo des Bahnübergangs, wo Flockie war.“

Anne Hoch: „So, du kleiner Ausreißer. Jetzt reicht es mir.“

Helm Hops: „Vom Fahrrad abgesetzt, wollte Anne die Leine um des Hundes Hals legen.“

Anne Hoch: „So – wenn du nicht gehorchen willst.“

Tissie Andere: „Anne!“

Helm Hops: „Sofort schaute Anne Hoch auf. Von ihrem Hund.“

Anne Hoch: „Ach, Tissie – du bist‘ s.“

Tissie Andere: „Du wirst lachen. Aber ich such dich schon die ganze Zeit.“

Anne Hoch: „So – und wieso?“

Tissie Andere: „Warte – ich komm rüber.“

Blinkampel: „Warten – ein gutes Stichwort.“

Helm Hops: „Tissie war es so, als ob sie die Geräusche einer raschelnden und polternden Bahn vernahm. Welches lauter und lauter wurde.

Tissie Andere: „Komisch. Hörst du das auch?“

Helm Hops: „Anne zuckelte mit den Achseln. Auf der anderen Seite des Bahnübergangs. Das Rauschen und Poltern war so laut, dass man den Eindruck gewinnen konnte, dass der Zug unmittelbar an ihnen vorbeidonnerte. Wenn man davorgestanden wäre. Obwohl von einem Zug nichts zu sehen war – weit und breit nicht. So wie Tissie Andere davorstand, die waschechte Urenkelin eines waschechten Billionärs. Auf der einen Seite. Oder Anne Hoch, die waschechte Tochter der waschechten Wirte Amalie und Dimitri Hoch. Mit Flockie, ihrem Hündchen. Auf der anderen Seite. Nur die Blinkampel konnte man noch verstehen. Aber auch nur, weil die so lauthals schrie.“

Blinkampel: „Das kann jetzt dauern.“

Helm Hops: „Doch Tissie war durchaus in der Lage, mitzuhalten, was das Lauthalse betraf.“

Tissie Andere: „Das weißt du natürlich so einfach.“

Blinkampel: „Na, klar, ist immerhin ein Güterzug.“

Andreaskreuz: „Ein furchtbar langer Güterzug.“

Andreakreuz: „Kesselwagen, Kesselwagen, Kesselwagen.“

Blinkampel: „Einer nach dem anderen.“

Helm Hops: „Na, Unrecht hatten sie nicht gerade, so unsichtbar der Kesselwagenzug auch war, vor allem mit der Feststellung „furchtbar lang“. Für uns eine gute Gelegenheit, die Zeit, bis er endlich an ihnen vorbei gedonnert ist, Anne Hoch vorzustellen.

Markenzeichen der beinahe etwas zu dünn geratenen, zehnjährigen Anne war ihre Kleidung: schwarze Jacke, schwarzer Pulli, schwarzes Röckchen, schwarze Strumpfhose, schwarze Schuhe. Der Zopf ihrer dunkelblonden Haare wurde gehalten von einer schwarzen Plastikspange, die die Form eines Schmetterlings hatte.

Endlich ließ der Lärm der unsichtbaren Kesselwagen nach, bis er schließlich ganz verstummte. Nur im Nachhall war er noch zu hören – ein sicheres Indiz, dass er dann doch schon wieder viel weiter war.“

Blinkampel: „Ihr könnt gleich rüber. Ich muss nur noch ausgehen.“

Helm Hops: „Und nach ungefähr einem halben Dutzend weiterem Blinken.“

Blinkampel: „So jetzt.“

Helm Hops: „Sofort stürzte Tissie rüber zu Anne.“

Anne Hoch: „Also, was gibt es jetzt?“

Tissie Andere: „Na, was schon? Mein Fahrrad.“

Anne Hoch: „Dein Fahrrad? Aber ich habe dir doch bereits gestern gesagt, wo es steht.“

Tissie Andere: „Ja, das schon.“

Anne Hoch: „Dann versteh ich nicht, wo das Problem ist.“

Helm Hops: „Kurzes Stillschweigen. Zudem hat Tissie die Hände in die Seiten verschränkt und sich auch etwas mächtig vor der schwarzen Anne aufgebaut. Anne hatte etwas den Kopf gesenkt.“

Tissie Andere: „Mensch, Anne. Das Fahrrad, es ist ein Geschenk meines Vaters.“

Anne Hoch: „Ja, das weiß ich auch.“

Helm Hops: „Kurzes Stillschweigen.“

Anne Hoch: „Trotzdem weiß ich noch immer nicht, was du von mir willst?“

Tissie Andere: „Du könntest mir wenigstens helfen.“

Anne Hoch: „Helfen – und wobei, wenn ich fragen darf!“

Tissie Andere: „Oh ja, du darfst! Beim Suchen meines Fahrrades.“

Anne Hoch: „Mensch, Tissie, da muss doch nichts mehr gesucht werden. “

Tissie Andere: „Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?“

Anne Hoch: „Weil ich haargenau weiß, wo ich es zurückgelassen habe.“

Tissie Andere: „In Speedway Knatterland, nicht wahr?“

Anne Hoch: „Ja. Vor dem Museum Nichts. Aber das habe ich dir doch bereits alles gesagt.“

Tissie Andere: „Ja, ja, auf der Party.“

Anne Hoch: „Genau, auf der Party habe ich es dir gesagt.“

Tissie Andere: „Gestern, nicht wahr?“

Anne Hoch: „Natürlich gestern.““

Tissie Andere: „Da muss man ja froh sein, dass man überhaupt mal was von dir mitgekriegt hat.“

Anne Hoch: „Tissie, das ist einfach nur unfair! Und das weißt du haargenau.“

Tissie Andere: „Du kommst mir mit unfair? Nachdem ich dir mein Fahrrad anvertraut habe? Und du es einfach verschlampt hast?“

Anne Hoch: „Gar nichts habe ich verschlampt! Sonst hätte ich dir ja wohl kaum sagen können, wo es ist. Und entschuldigt habe ich mich auch.“

Tissie Andere: „Und dafür soll man dir wohl auch noch einen Orden verleihen.“

Anne Hoch: „Jetzt reicht es mir aber!“

Tissie Andere: „Und mir reicht es schon lange!“

Anne Hoch: „Mach einfach mal einen Punkt.“

Tissie Andere: „Sagt haargenau die Richtige,“

Helm Hops: „Beide hielten inne, von einem Moment zum nächsten. Nur dass sie tief am Atmen waren, das war zu hören. Sonst nichts.“

Blinkampel: „Ja, tief durchatmen, Mädels. Haargenau das Richtige.“

Andreaskreuz: „Ihr ward ja gerade schlimmer wie die Kesselflicker.“

Andreakreuz: „Wie die Kesselwagendflicker bitte.“

Helm Hops: „Tissie atmete noch immer laut, während wenigstens Anne sich etwas beruhigt hatte – scheinbar zumindest.“

Tissie Andere: „Ich will doch nur, dass du mitkommst.“

Helm Hops: „Anne hatte den Kopf wieder etwas gesenkt.“

Tissie Andere: „Ich finde, das ist das Mindeste.“

Helm Hops: „Wirkte Anne nachdenklich?“

Tissie Anders: „Auf, Anne. Außerdem weiß doch niemand besser, wo das Fahrrad ist.“

Anne Hoch: „Ja, das stimmt allerdings.“

Tissie Andere: „Dann kommst du mit?“

Anne Hoch: „Ja, okay, kann ich machen. Wenn du unbedingt darauf bestehst.“

Helm Hops: „Tissie klopfte Anne, die nach wie vor nachdenklich wirkte, auf die Schulter.“

Blinkampel: „Na also, Mädels, geht doch.“

Andreaskreuz: „Besser wie die Kesselflicker.“

Andreakreuz: „Kesselwagenflicker bitte.“

Tissie Andere: „Nur wie kommen wir jetzt dahin?“

Anne Hoch: „Nach Speedway Knatterland?“

Tissie Andere: „Zu diesem komischen Museum.“

Anne Hoch: „Zunächst müssten wir aus dem Verkehrsgarten raus.“

Tissie Andere: „Wie weise von dir, du Neunmalkluge.“

Anne Hoch: „Ach, Tissie, fang bloß nicht schon wieder an.“

Tissie Andere: „Ja, ja, ist schon gut.“

Anne Hoch: „Sonst komm ich doch nicht mit.“

Helm Hops: „Mit Flockie an der Leine schlenderten beide über den Übergang. Doch, kaum, dass Sie die andere Seite erreicht hatten, blitzte irgendjemand an sie vorbei. Beziehungsweise irgendwas. Auf einem Fahrrad.“

Anne Hoch, Tissie Andere: „Nanu!“

Tissie Andere: „Dann – dann hast du‘ s auch gesehen?“

Anne Hoch: „Ziemlich schnell.“

Tissie Andere: „Das Fahrrad, es hat so geblinkt.“

Anne Hoch: „Das habe ich allerdings auch gesehen.“

Blinkampel: „Ich war‘ s aber diesmal nicht.“

Tissie Andere: „Geblinkt. So wie meines.“

Helm Hops: „Beide schauten nach hinten. Zum Bannübergang, zu dem simulierten. Auf die andere Seite, von welcher sie doch gerade erst gekommen waren. Dort war dieser seltsame Jemand stehen geblieben. Mit dem funkelnden Fahrrad.“

Anne Hoch: „Den kennen wir doch.“

Tissie Andere: „Hugo Bauklotz?“

Anne Hoch: „Irgendwas scheint da nicht zu stimmen.“

Helm Hops: „Die beiden Girls schauten sich an. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Zumindest für Sekunden. Bis es dann wieder Anne war.“

Anne Hoch: „Auf jeden Fall ist der das nicht.“

Helm Hops: „Erneut ein wortloses Beschauen.“

Tissie Andere: „Und wie er das ist.“. Ich kenn doch Hugo Bauklotz.““

Anne Hoch: „Ist er trotzdem nicht.“

Helm Hops: „Dann rief Tissie einfach rüber.“

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