Kitabı oku: «Sportpsychologie - Die 100 Prinzipien», sayfa 2

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Sportpsychologe – sportpsychologischer Berater/Betreuer
Kompetenz schafft Vertrauen

Ein Experte, der sich mit Sport und Psychologie auskennt und mit der Psychologie im Sport.

Die Bezeichnung »Sportpsychologe« ist in Deutschland nicht geschützt und nicht exakt definiert wie der Begriff »Psychologe«. Psychologen könnten den Begriff des Sportpsychologen eindeutiger beanspruchen, indem jeder, der sich als Psychologe bezeichnen will, ein abgeschlossenes Studium der Psychologie nachweisen muss.

Demgegenüber steht die Meinung der Sportwissenschaftler, dass der Bereich des Sports ebenso durch ein Hochschulstudium ausgebildet sein sollte.

Folglich dürfte sich nur derjenige Sportpsychologe nennen, der ein abgeschlossenes Hochschulstudium in beiden Fächern nachweisen kann. Davon gibt es hierzulande allerdings nicht sehr viele, die über beide Abschlüsse verfügen. Sie sind in der Praxis der sportpsychologischen Beratung oder Betreuung aktiv.

Allerdings sieht man einer Entwicklung auf dem Betreuungsmarkt zurecht mit Sorge entgegen, dass immer mehr nicht ausreichend ausgebildete Personen Beratungen und Betreuungen in einem sportpsychologischen Bereich anbieten.

Weitere Qualitätskriterien werden im ethischen Selbstverständnis der Sportpsychologie beschrieben. Demnach darf eine Beratung nicht als Heilsversprechen angeboten werden. Der beratende Sportpsychologe sollte nur gemäß seiner Kompetenzen agieren. Der Arbeitsbereich der Sportpsychologie ist so weitgreifend, dass es kaum möglich ist, dass eine Person auf allen Gebieten gleich starke Kompetenzen hat.

Hat ein sportpsychologischer Berater weniger Erfahrungen mit dem Umgang und der Lehre von psychologischen bzw. psychophysischregulativen Trainingsformen, sollte er an eine Person verweisen, die davon fachlich mehr versteht. Ist eine tiefer gehende athologische Problematik bei einem Sportler ersichtlich und hat der betreuende Psychologe nicht die Kompetenz, dem entgegenzutreten, sollte er auf einen kompetenten Kollegen verweisen.

Ein sehr erfahrener und erfolgreicher Sportpsychologe vertritt zurecht die Meinung, dass gewisse Probleme bzw. psychische Zusammenhänge nur von Personen analysiert werden können, die in diesem Bereich Kompetenzen erworben haben. Andere könnten solche Zusammenhänge nicht erkennen.

Für den Sportler gelten folgende Verhaltensrichtlinien:

Wünscht der Sportler eine Leistungsoptimierung, sollte der Sportpsychologe eine Hochschulausbildung im Bereich der Psychologie oder Sportwissenschaft nachweisen.

Er darf keine schnellen Erfolge versprechen. Der Sportler sollte genau über den Betreuungsablauf und die Kosten aufgeklärt werden und sich bei der Befragung zu seinen sportlichen Handlungen kompetent verstanden fühlen.

Bestehen gravierende Probleme, zum Beispiel Essstörungen, die sich gesundheitsschädlich auswirken oder tiefergehende negative Emotionen und Empfindungen, die über einen längeren Zeitraum anhalten, muss ein Psychologe mit klinischen Erfahrungen konsultiert werden. Jeder Sportpsychologe, der mit einem Thema dieser Art konfrontiert ist und selbst keine Ausbildung und Erfahrung in diesem Bereich hat, muss den Sportler an einen entsprechenden Kollegen übergeben und im besten Fall bei der Kontaktaufnahme behilflich sein.

VERWEISE:

→ Sportpsychologie (1)

→ Sportler (4)

→ Problem (5)

→ Trainer (7)

→ Psychologisches Training (21)

→ Ablauf einer Beratung (25)

→ Ethik der Sportpsychologie (31)

→ Selbstmanagement (44)

→ Depression (75)

→ Krise (78)

→ Sieg und Niederlage (80)

→ Organisation (96)

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Trainer sind keine Alleskönner
Korrigieren, Anreize und Freiräume schaffen

Betreuen, lehren, organisieren: Diese Begriffe machen deutlich, wie komplex und verantwortungsvoll der Aufgabenbereich eines Trainers ist. Trainer durchlaufen zum Teil Ausbildungssysteme, die sie befähigen, in entsprechenden Leistungsklassen (Ligen, Nationalmannschaften etc.) zu agieren. Die Bandbreite der Trainerqualifikation reicht vom einfachen Übungsleiter bis hin zum Nationaltrainer.

Ein Trainer betreut einen oder mehrere Sportler in einer Disziplin, in der er sich auskennt. Er hat Erfahrung und weiß, mit welchen Hilfsmitteln und auf welchen Wegen am besten und sinnvollsten trainiert werden kann. Ein Trainer ist ein Lehrer, der die Lernenden unterstützt, sie betreut, Korrekturen vornimmt, Freiräume lässt, erklärt und mit Sportlern intensiv spricht.

Je nach Sportart und Anzahl der Sportler stellen sich dem Trainer unterschiedliche organisatorische Anforderungen. Trainiert er einzelne Sportler oder eine Gruppe? Trainiert er eine Individual- oder eine Mannschaftsportart?

Einerseits ist der Trainer für die Organisation des Trainingsbetriebs mitverantwortlich. Zusätzlich organisiert er den Ablauf der jeweiligen Trainingseinheit und entwickelt Pläne für die Saison bzw. langfristige Entwicklungsperspektiven der Sportler. Er berücksichtigt das jeweilige Niveau, Alter und Geschlecht der Sportler und passt sich mit seinem Verhalten und seinen Anweisungen an. Pädagogisches Verhalten und kindgerechte Ausdrucksweise müssen beherrscht werden. Das Handeln des Trainers darf keinesfalls vom Machtmotiv geprägt sein.

Leider schöpfen nicht alle Trainer die Möglichkeiten der Sprache aus oder zumindest nicht so, wie es sinnvoll möglich wäre. Das gilt vor allem für den Profibereich. Die Aussage des Trainers einer Bundesligafußballmannschaft zu einem Spieler, der Eckstöße übte (»Du musst den Ball besser vor das Tor ziehen!«), erscheint vergleichsweise banal. Es ist davon auszugehen, dass der Sportler ihn verstanden hat, er also weiß, was der Trainer mit seiner Aussage meint. Eine genauere technische Korrektur bezüglich des Anlaufes und der Fußhaltung des Spielers blieb aus.

Ein anderes Beispiel zeigt einen Fußballer, der in einem Interview davon berichtete, wie wohl er sich in der Nationalmannschaft fühle. Die Trainer sprächen viel mit ihm, und er wisse genau, welche Lauf wegeer gehen könne und solle, und seine Mitspieler seien informiert. Der etwas verwunderte Journalist fragte den Spieler, ob im Verein nicht mit ihm so wie in der Nationalmannschaft gesprochen werde. Dies bejahte der Spieler.


Auch in Individualsportarten kann es sein, dass Trainer zu wenig mit den Sportlern sprechen. Auf die Frage, was der Trainer zu den schwimmerischen Leistungen oder der Technikbeherrschung sagt, erfolgt Schulterzucken.

VERWEISE:

→ Sport (3)

→ Sportler (4)

→ Training (8)

→ Wettkampf (9)

→ Trainingsweltmeister (27)

→ Selbstkontrolle (40)

→ Selbststeuerung (43)

→ Lernen-Lehre (93)

→ Organisation (96)

→ Disziplin (98)

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Übung macht den Meister
oder keinen: Über das Training

Am Anfang ist das Tun. Daraus entsteht das Üben. Das kann Lernen sein. Es kann durch das Lehren entstehen, das direkte oder indirekte oder durch Eigeninitiative und durch Selbstbeobachtung. Ziel ist die Beherrschung von Fertigkeiten – mehr oder weniger …

Training ist der Ausdruck für Übung, Schulung, Weiterbildung. Im Sport bezieht sich das Training auf die körperlichen Bewegungshandlungen, die mit psychischem Erleben, Entscheiden sowie Denk- und Lernprozessen verbunden sind.

Die Inhalte des Trainings bieten Reize, die der Organismus verarbeitet. Ob sie zur Ausbildung einer Fertigkeit führen, ist abhängig von den Fähigkeiten, der Motivation und Disziplin des Trainierenden sowie den pädagogischen und sportartspezifischen Kenntnissen des Trainers. Das familiäre Umfeld kann das Lernen durch Trainieren ebenso beeinflussen.

Die Intensität, Dauer und Häufigkeit der Trainingsreize sollte an das Lebensalter und den jeweiligen Leistungsstand angepasst sein. Zeit zur Anpassung und zur Erholung gehört zum Trainieren wie Reize und Belastungen.

Wann sind Trainingsreize nicht sinnvoll? Besteht darüber Einigkeit zwischen Sportler und Trainer?

Ein Beispiel aus dem Wasserspringen: Es ist Wettkampftag. Man befindet sich in der Schwimmhalle. Es bleiben drei Stunden Zeit vor dem Wettkampf. Der Sportler möchte ein paar Sprünge machen, um die Sprungbretter zu testen und sich an sie zu gewöhnen. Der Trainer verlangt ein 30-minütiges Training. Der Sportler sagt: »Trainer, das bringt doch jetzt nichts mehr, ich will mich lieber ausruhen.« Hingegen meint der Trainer: »Wir trainieren nicht für diesen Wettkampf, sondern für den Nächsten!«

Eigene Ideen der Sportler zur Gestaltung der Wettkampfvorbereitung und des Trainings können jeweils einen sinnvollen Raum einnehmen. Das Motiv für die ablehnende Haltung des Sportlers im vorgenannten Beispiel war nicht Faulheit, sondern die Sehnsucht, sich nach der eigenen Befindlichkeit orientieren und regulieren zu können. Das wurde vom Trainer nicht ernst genommen, und der jugendliche Sportler war nicht in der Lage, sich mit seiner Absicht durchzusetzen.


Das Erlernen dieser Selbstregulationskompetenz ist das Ziel des Psychologischen Trainings. Für dieses Training gelten die gleichen Prinzipien:

Verschiedene Reize durch das Erlernen und die Anwendung verschiedener Übungsformen setzen.

Den Sportlern Raum lassen, Übungsformen zu modifizieren und sie in den Alltag sowie in das sportliches Training und die Wettkampfvorbereitung zu integrieren.

Es darf vom Sportler und in der sportpsychologischen Wissenschaft die Frage gestellt werden, wann psychologisches Training in welcher Form sinnvoll ist, und wann darauf verzichtet werden kann.

Entwickelt man psychologische oder gymnastische Trainingsformen für eine Allgemeinheit, ohne die einzelnen Trainierenden zu kennen, können Anweisungen so formuliert sein, dass die Gefahr von Missverständnissen und daraus resultierenden Fehlern möglichst klein ist.

Aus diesem Grund werden beim freien Bewegen das individuelle Wohlgefühl und ein individuelles freies Entscheiden des Trainierenden angesprochen und als Orientierungshilfe bzw. Regulationsrichtlinie genutzt.

VERWEISE:

→ Trainer (7)

→ Wettkampf (9)

→ Entspannungsverfahren (10)

→ Bewegungsregulation (11)

→ Psychophysische Regulation (12)

→ Freies Bewegen (19)

→ Psychologisches Training (21)

→ Improvisation (47)

→ Disziplin (98)

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Der Wettkampf kann ein Spiel sein
Wetten, dass man spielerisch kämpfen kann, auch wenn es hart wird?

Der Wettkampf ist der Moment der Aufführung des Geübten, Trainierten.

Unabhängig von der Sportart ist der Moment des Wettkampfes ein anderer als der Moment des Trainings. Es ist der besondere Moment, auf den man hingearbeitet hat. Geht es im Training beispielsweise um das Einüben spezieller Fähigkeiten und Fertigkeiten, bei dem ein bestimmtes Maß an Selbstbeobachtung, Selbstkontrolle und Selbstreflexion notwendig ist, steht im Wettkampf das automatisierte, vertrauensvolle und improvisationsfähige Handeln im Vordergrund.

Im Wettkampf befinden sich die Sportler in einem besonderen psychischen und physischen Zustand. Dieser ist abhängig von der Bedeutung, die der Wettkampf für den Sportler hat und von den Erwartungen, die er daran knüpft.

Man unterscheidet verschiedene Belastungsphasen: Das sind Phasen vor, während und nach dem Wettkampf. Entsprechend der Phase befindet sich der Organismus in verschiedenen Zuständen und Erwartungen.

Eng an den Begriff der Aktivierung ist in der Sportpsychologie der sogenannte Vorstartzustand gekoppelt. Nimmt das Erregungsniveau des Organismus’ zu, verändert sich die Erregung im vegetativen Nervensystem, und die Muskelspannung erhöht sich. Im Vorstartzustand kann es zu solchen Erregungen kommen. Es gibt die Übererregung und die Untererregung. Beide können sich leistungsmindernd auswirken. Es ist zu beachten, dass das Erregungsniveau nie konstant ist, sondern permanent Schwankungen unterliegt.

Letztlich ist es der Sportler selbst, der wissen muss, wie sich sein Erregungsniveau auf seine Leistung auswirken kann. Allerdings ist die aktuelle Befindlichkeit nicht immer direkt zu deuten und zu verstehen.

Eine Schwimmerin berichtete von ihrem morgendlichen Vorstartzustand, dass es ihr so schlecht ergangen ist, sie sich schlapp, erschöpft und elend gefühlt hat, dass sie nicht wusste, ob sie am Abend an den Start gehen könne. Sie erschwamm den Weltrekord.


Der Versuch von »lockerer« Härte während des Wintertriathlons

Dieses Gefühl wird mitunter so beschrieben, als nehme der Organismus Anlauf: Auf den energielosen und -sparenden Zustand folgt eine sich immer stärker aufbauende Verfassung. Diese Zustände werden individuell unterschiedlich empfunden, erlebt und beschrieben. Es wird hier bewusst nicht von einem optimalen Zustand geschrieben. Er ist veränderlich und regulierbar.

Das wirft Fragen auf: Wie bereitet man sich auf einen Wettkampf vor? Wie geht man mit der psychophysischen Spannung, die sich vor einem Wettkampf aufbaut, um?

Für die Wettkampfvorbereitung ist es hilfreich, psychophysische Regulationskompetenz erworben zu haben. Dies schließt ein, dass man keine regulative Handlung einsetzt.

Während des Wettkampfes können je nach Sportart unterschiedliche Anforderungen zu bewältigen sein. Während der sportartspezifischen Bewegungshandlungen können immer wieder Ereignisse geschehen, die so nicht erwartet würden. Auf diese kann man sich reaktionsschnell und locker einlassen. Dabei kann man aus dem Zustand der Selbstvergessenheit in die Selbstbeobachtung gelangen und umgekehrt.

Man darf nicht zwanghaft erwarten, dass man stets im optimierten Sinne handelt. Manchmal täuscht man sich selbst darüber, was ein optimierter Zustand ist.

Ein Beispiel veranschaulicht die Erwartung, die ein Sportler mit seinem psychophysischen Zustand verbindet:

Ein 15-jähriger Ausdauersportler ist mit seinen Leistungen im Wettkampf nicht zufrieden. Er habe einfach nicht den Kopf frei. Ihm komme alles Mögliche in den Sinn. Der Berater fragt ihn, ob er wirklich langsamer geworden sei, wenn ihm diese Dinge durch den Kopf gingen. Er antwortet, dass er sich jedes Mal sehr ärgere, weil er an Vieles denke, nur nicht an seine sportliche Handlung.

Der Berater erklärt ihm, es sei vermutlich nicht leistungsmindernd, und deute eher auf eine leistungsfördernde Selbstvergessenheit hin. Es ist nicht sinnvoll, sich während der sportlichen Höchstleistung über sich selbst zu ärgern und sich Vorwürfe zu machen.

Den Kopf frei zu haben, bedeutet nicht, dass man aufhört zu denken. Es sei denn, man hat höhere Kompetenzen in der Anwendung meditativer Techniken erworben.

Nach dem Wettkampf steht die Erholung im Vordergrund. Nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche des Menschen kann durchatmen und Ereignisse verarbeiten.

VERWEISE:

→ Training (8)

→ Psychophysische Regulation (12)

→ Selbstmassage (18)

→ Entspannung und Aktivierung (20)

→ Belastungsphasen (24)

→ Selbstreflexion (38)

→ Selbstbeobachtung (39)

→ Selbstkontrolle (40)

→ Einstellung (51)

→ Aberglauben (54)

→ Religion (55)

→ Aggressivität (73)

→ Ästhetik (74)

→ Sieg und Niederlage (80)

→ Fairness (88)

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Entspannungsverfahren
Ein entspannter Muskel ist nicht schlaff. Er ist weniger gespannt und locker.

Entspannungsverfahren zählen in der Sportpsychologie zu den psychophysisch regulativ wirkenden Verfahren.

Regulieren bedeutet in diesem Fall: regeln, einstellen und ordnen. Das ist ein Verfahren zum Ordnen psychischer Zustände oder Handlungen, beispielsweise der Gedanken, Empfindungen, Gefühle.

Entspannungsverfahren können zur Regulation des aktuellen körperlichen und psychischen Befindens und zum Erwerb bzw. dem Lernen bestimmter Bewegungshandlungen eingesetzt werden, beispielsweise technisch korrekter Anläufe, Absprünge, Abwürfe, also zur Bewegungsregulation.

Die Realisierung einer sportlichen Handlung geschieht nicht einzig durch den Körper, also die Muskeln und Gelenke etc., sondern durch das Bewusstsein und Empfinden bzw. durch eine Absicht, einen Grund, ein Motiv. Auf solche Handlungsmotive einzuwirken, nennt man Handlungsregulation.

Die körperliche Wirkung geschieht über das vegetative Nervensystem und über die Regulation der Muskelspannungen. Damit kann Handeln zuverlässiger werden und können Bewegungen selbst beobachtet, wahrgenommen und reflektiert werden.

Entspannungsverfahren sollen helfen, die aktuelle Verbesserung der Befindlichkeit zu erreichen. Diese ist zum jeweiligen Zeitpunkt vermutlich unterschiedlich. Das heißt, dass die Befindlichkeit vor dem Wettkampf anders beschrieben wird als nach dem Wettkampf, was unter anderem auf das unterschiedliche Erregungsniveau zurückzuführen ist. Es stellt sich die Frage, inwieweit der Zustand der Erregtheit als positiv und angenehm empfunden wird bzw. in der Erregtheit, dass Wohlfühlen erreicht werden kann.

Entspannungsverfahren werden als Konzentrationstraining eingesetzt und bilden die Basis für die Durchführung des mentalen Trainings.

Wurde die Fähigkeit erworben, spontan einzelne Muskelketten zu entspannen, kann man im Wettkampf plötzlich auftretende muskuläre Anspannungen versuchen zu lösen. In diesem Fall kann dies als Handlungsregulation interpretiert werden. Die sportliche Bewegungshandlung soll wieder optimiert werden.

Die Wirkungen der psychophysischen Regulation von Entspannungsverfahren im Sport kann aus den Teilperspektiven der Psychoregulation, der Handlungsregulation und der Bewegungsregulation betrachtet werden.

VERWEISE:

→ Training (8)

→ Psychophysische Regulation (12)

→ Wohlgefühl (13)

→ Freies Bewegen (19)

→ Entspannung und Aktivierung (20)

→ Psychologisches Training (21)

→ Aqua Entspannung (23)

→ Konzentration (26)

→ Stressbewältigung (34)

→ Schlaf (59)

→ Beispiel Entspannung und Aktivierung für Bewegungseingeschränkte (90)

→ Entspannungstraining für Kinder (92)

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Bewegungsregulation
erfordert Handlungsorientiertheit: Sie kann spontan und geplant stattfinden.

Um Bewegungshandlungen ausführen und kontrollieren zu können, ist es sinnvoll, mit seinen Gedanken und Gefühlen bei der Bewegungshandlung zu sein, die man ausführt. Im Tennistraining möchte man den Bewegungsablauf seines Aufschlages üben. Hierbei ist es wichtig, spüren und empfinden zu können, wie man gerade den Arm schwingt, die Hand hält, wie man den Ball hochwirft etc., damit man in der Lage ist, Bewegungsfehler zu erkennen und zu korrigieren.

In Sportarten, die von der Exaktheit komplexer Bewegungsabläufe bestimmt sind, zum Beispiel beim Geräteturnen, Trampolinturnen, Eiskunstlauf oder Wasserspringen ist es manchmal notwendig, Fehler in den Anfängen einer Bewegung auszugleichen, zu kompensieren, damit man nicht stürzt oder der Sprung gut aussieht. Es ist äußerst wichtig, sich bei der Ausübung der Bewegungen zu spüren und kontrollieren zu können.

VERWEISE:

→ Training (8)

→ Psychophysische Regulation (12)

→ Konzentration (26)

→ Handlungsorientierung (28)

→ Selbststeuerung (43)

→ Improvisation (47)

→ Rehabilitation (86)


Haben die Beine keinen Kontakt zueinander, lässt sich dieser Bewegungsablauf schlechter regulieren.

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Psychophysische Regulation
Der Körper bedingt die Psyche, die Psyche bedingt den Körper.

Ein Physiotherapeut stellte der erfahrenen Mitbegründerin der Konzentrativen Bewegungstherapie, Miriam Goldberg (vgl. Hesse et al. 2001) folgende Frage: »Mir ist es so unangenehm, wenn ich jemanden behandle, und er beginnt zu weinen, weil er emotional berührt ist. Ich kann nicht damit umgehen, wenn sich plötzlich eine ›Seele‹ öffnet. Sie antwortete: ›Siehst Du diese Tür dort? Ich habe in den letzten Tagen nur Körper durch diese Tür kommen und gehen sehen, keine Seelen. Es gibt keine Seele.‹«

Das sogenannte Seelische ist für uns subjektives Erleben. Für die Wissenschaft ist es an das Körperliche gebunden. Man beobachtet und erlebt den Körper, seine Bewegungen, seine Handlungen, besonders im Sport.

Man kann sehen, ahnen oder sich vorstellen, wie sich ein Sportler fühlt, was er in einer entsprechenden Situation denkt, beispielsweise vor einem entscheidenden Sprung oder Strafwurf.

Auch die Wissenschaft benötigt Beobachtungen von Körpern, sei es in Form von Computertomografien oder EMGs oder EEGs oder mündlichen Aussagen oder Berichten.

Alles, was der Mensch tut und auf ihn wirkt, wird über seinen Körper und seine Psyche erlebt und getan. Mal liegt der Schwerpunkt mehr auf dem Körperlichen, mal mehr auf dem Psychischen.

Beispielsweise stehen beim Schreiben eines Buches oder Lösen einer Mathematikaufgabe psychische Aktivitäten wie Denken, Empfinden, Entscheiden oder Urteilen im Vordergrund: Der Körper sitzt zwar da, und die Finger bewegen sich und schreiben. Die Aufmerksamkeit richtet sich weniger auf das Körperliche. Wenn der Mensch im Sport einen Stabhochsprung vor sich hat, wird in erster Linie sein Körper gefordert. Hinzu kommen seine Konzentration und die Stressbewältigung, der Wettkampfdruck etc. Die Handlung ist zunächst körperlicher Art. Er nimmt jedoch seine Aufmerksamkeit und sein psychisches Erleben, sein Bewusstsein mit über die Stange und landet mit ihnen gemeinsam auf der Matte.

So ist im Bereich der Regulation beides zu berücksichtigen. Kunath (vgl. Kunath 1997) spricht von der biopsychischen Einheit. Den Menschen innerhalb seines Umfeldes bezeichnet er als biopsychosoziale Einheit.

Sprechen wir von einem Wohlgefühl oder von der Gesundheit, meinen wir die Befindlichkeiten auf der körperlichen und psychischen Ebene. Um auf einzelne Details der Einheit Mensch aufmerksam machen zu können, ist es durchaus sinnvoll, einzelne Bereiche zu unterscheiden, solange man nicht vergisst, dass es sich tatsächlich um eine Einheit handelt.

Interventionen zur psychophysischen Regulation im Sport beinhalten sowohl Verfahren, die körperlich und psychisch orientiert sind.

Entspannungsverfahren orientieren sich erst einmal am Körper, haben aber regulative Effekte auf das Nervensystem und damit die Psyche und sind auch Konzentrationstraining und damit wiederum psychologisches Training. Psychologische Trainingsverfahren zielen in erster Linie auf die Verbesserung der psychischen Kompetenzen ab und nutzen diese wie zum Beispiel beim Konzentrationstraining und mentalen Training. Die körperliche Entspannungsfähigkeit ist die Voraussetzung für das erfolgreiche Durchführen psychologischer Trainingsformen.

Die Psychophysische Regulation erfolgt auf der Ebene von Handlungen. Sie kann im Sport als körperliche Bewegung stattfinden, als längerfristige Planung, als Problemlösung oder als Sport treiben verstanden werden. Die Handlungen streben nach einem guten und angenehmen Zustand, der Zufriedenheit und Wohlgefühl impliziert. Die folgenden Schaubilder veranschaulichen das.


Miriam Goldberg wollte das Seelische nicht vollständig verneinen, zumal sie psychotherapeutisch arbeitete. Sie wollte das Seelische als greifbare und natürliche Körperlichkeit bzw. den Menschen darstellen und dem Therapeuten zeigen, dass das Empfinden und das Weinen zum sichtbaren körperlichen Menschlichen gehören und man davor keine Angst oder Sorge zu haben braucht.

VERWEISE:

→ Training (8)

→ Wettkampf (9)

→ Entspannungsverfahren (10)

→ Bewegungsregulation (11)

→ Wohlgefühl (13)

→ Freies Bewegen (19)

→ Psychologisches Training (21)

→ Handlungsorientierung (29)

→ Kampf (52)

→ Nervensystem (67)

→ Alltag (100)

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