Kitabı oku: «Rhetorik und Selbstmarketing», sayfa 2
Kapitel 28: Schwächen Sie Ihre Aussage nicht ab
Entkräften Sie Ihre Sätze nicht durch Nachschübe wie "Vielleicht bringt das auch nichts" oder "Keine Ahnung".
Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir mindestens 100 Bestellungen pro Tag bekommen! Oder? Ich weiß ja auch nicht!" Dieser Satz ist ein gutes Beispiel für eine klare Aussage, die leider mit dem Zusatz "Oder? Ich weiß ja auch nicht" relativiert und damit deutlich entkräftet wird. In unserem Alltag entschärfen viele Menschen oft die unterschiedlichsten Aussagen aus Unsicherheit oder Unwissenheit – so wie im Beispiel. Wir machen es uns schnell zur Gewohnheit, so zu sprechen, wie es andere auch tun. Diese Eigenart sollten Sie von anderen nicht übernehmen.
Sie strahlen mehr Selbstbewusstsein aus und wirken sicherer, wenn Sie wichtige Aussagen nicht durch Nachschübe entkräften! Überlegen Sie sich genau, was Sie sagen: Vertreten Sie Ihren Standpunkt, machen Sie einen konkreten Vorschlag oder unterbreiten Sie eine gute Idee. Treffen Sie dabei immer eine klare Aussage, die Sie dann nicht mehr durch einen Nebensatz entschärfen.
Indem Sie den Nachschub weglassen, werden Sie greifbarer und zeigen sich bewusst anders als viele andere. Mit diesem Verhalten tragen Sie aktiv dazu bei, in Gesprächsrunden schneller ans Ziel zu kommen.
Beispiel: Als Abteilungsleiter ist Herr Denzel für unproduktive Sitzungen bekannt. Als ein neues Projekt ansteht, ergreift er in der üblichen Runde wieder das Wort: "Diese Messe ist eine Chance, glaube ich. Wir können neue Kontakte knüpfen, zumindest ein paar wenige, wir können auch für unseren neuen Service werben. Wenn das möglich ist. Sonst nicht. Oder ist das alles nicht so einfach, was meinen Sie? Ich habe da nicht so viel Ahnung." Herr Denzel zeigt gute Ansätze, entkräftet aber jeden Punkt. So klingt es wesentlich besser: "Die Messe ist eine tolle Chance! Wir können neue Kontakte knüpfen, für unseren neuen Service werben etc. Was meinen Sie? Haben Sie weitere Ideen?"
Kapitel 29: Seien Sie so konkret wie möglich
Vermeiden Sie es, unpräzise Aussagen zu machen. Besser ist es, eine klare Ansage zu machen.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der es immer weniger Zeit zu geben scheint. Die Termine häufen sich, ebenso die Verpflichtungen. Umso wichtiger ist es, sich nicht nur die Zeit besser einzuteilen, sondern Termine und Absprachen stets so konkret wie möglich zu fassen. Die meisten Menschen verabreden sich zwar, wählen dann aber mit Aussagen wie "Dann lass uns doch nächste Woche nochmal telefonieren" einen undankbaren Rahmen. Auch Teilnehmer von Sitzungen formulieren oft mit "Da sollten wir uns unbedingt in Kürze wieder zusammensetzen" ein Ziel, das eher vergessen wird, als dass es klare Aufgaben fixiert.
Seien Sie bei Verbindlichkeiten immer so konkret wie möglich! Klären Sie also nicht nur, ob Sie sich wieder treffen oder miteinander telefonieren, sondern sagen Sie auch, wann und wie das stattfinden wird. Aussagen wie "bald", "nächste Woche" oder "in Kürze" sind zwar ein guter Anfang, reichen aber nicht aus. Wer mit anderen keine konkreten Vereinbarungen trifft, erhöht das Risiko zu scheitern. Nennen Sie bei Absprachen immer auch den Tag, und fixieren Sie je nach Möglichkeit auch eine verbindliche Zeit, die Sie dann auch im Terminkalender eintragen können.
Beispiel: Sven telefoniert mit einem Kunden und möchte einen neuen Telefontermin vereinbaren: "Prima, das freut uns, dass Sie sich für unser Angebot interessieren! Gern können wir kommende Woche telefonieren und die offenen Fragen klären. Rufen Sie mich an. Viele Grüße!" Sven ist begeistert, dass der potenzielle Kunde Interesse hat. Zwei Wochen später erinnert er sich, dass der Interessent nochmals anrufen wollte – aber es nicht getan hat. Sven ärgert sich. Besser wäre diese Terminvereinbarung gewesen: "Prima, dann rufen Sie mich nächste Woche spätestens Donnerstag an. Wenn ich nichts von Ihnen höre, probiere ich es Freitag bei Ihnen. Einverstanden? Sind Sie Freitagvormittag erreichbar?"
Kapitel 30: Bieten Sie Orientierung
Setzen Sie den Preis in Relation zu anderen Dingen. Skizzieren Sie Sparmöglichkeiten, vergleichen Sie Leistungen oder rechnen Sie um.
Den Preis eines Produkts oder einer Dienstleistung müssen Sie nennen. Je eher Sie ihn in Relation zu anderen Dingen setzen, desto eher entwickelt sich der Kunde zum Fürsprecher für ihn: Er übernimmt Ihre Vergleiche und sieht den Preis aus einer anderen Perspektive. Wenn Sie im Hinblick auf die dahinter stehende Leistung nur diese eine Kondition schildern, hat der Interessent kaum Vergleichsmöglichkeiten. So ist die Aussage: "Der Fernseher kostet 890 Euro" zunächst sehr einseitig. Der potenzielle Kunde setzt die Leistung in einen direkten Vergleich zum Preis. Mehr Perspektiven werden ihm hier nicht geboten: Diese Leistung oder dieser Artikel kostet jenes Geld.
Wenn Sie Ihren Preis jedoch in Relation zu teureren Mitbewerbern oder vergleichbaren Produkten setzen, vergrößert sich der Horizont bereits deutlich. Gleiches gilt, wenn Sie die Summe sinnvoll umrechnen: Nennen Sie nicht nur die Monatspauschale, sondern beispielsweise auch, was die Dienstleistung oder das Produkt pro Tag kostet. Viele Unternehmen führen bei Jahresentgelten zum Beispiel oft einen kleineren Vergleichszeitraum, etwa das Quartal, an. Wenn es Ihnen dann noch gelingt, den heruntergerechneten Preis in Relation zu täglichen Konsumgütern zu setzen, zum Beispiel "Dafür bekommen Sie im Laden nicht mal zwei Äpfel", haben Sie meist schon gewonnen. Entscheidend ist, dass Sie Konditionen so umrechnen, dass Ihr Kunde sie vergleichen kann.
Beispiel: Herr Antmann ist PC-Spezialist und hat in der Preisliste bisher immer eine vierteljährliche Wartungspauschale pro Kunde von 495 Euro angeführt. Er nimmt sich die Möglichkeiten einer Preisrelation sehr zu Herzen und ändert seine Argumentation: "Ich kümmere mich rund um die Uhr um Ihre PC-Probleme. Mit unserem Wartungsvertrag zahlen Sie einen Fixbetrag für den Full Service, jederzeit per Fernwartung. Diesen Service bieten wir bereits für knappe 6 Euro pro Tag, das ist weniger als Sie für den Versand eines einzigen Pakets bezahlen. Und Ihre Firma verschickt – wie Sie sagen – am Tag über 20 Sendungen …"
BUCH – ERFOLGREICHER BEWERBEN DURCH KLEINIGKEITEN
Leseprobe unseres Ratgebers "Erfolgreicher bewerben durch Kleinigkeiten – Denk dir einfach, du bist eine Tafel Schokolade" von Thomas Schlayer. Bitte beachten Sie, dass durch den Auszug aus diesem Buch einige Hinweise oder Verweise der nachfolgenden Texte aus dem Zusammenhang gerissen sein könnten.
Kapitel 3: Lernen Sie die Grundlagen des Produktmarketings kennen
Der Untertitel dieses Buchs lautet: "Denk dir einfach, du bist eine Tafel Schokolade". Wenn Sie sich als Mensch und Mitarbeiter beschreiben möchten, nehmen Sie also den Vergleich mit erfolgreichen Produkten im Supermarkt – etwa einer Tafel Schokolade – als Eselsbrücke. Wenn Sie künftig Ihre Einstellung ändern und die Dinge anders sehen und angehen wollen, sollten Sie sich an die Grundlagen des Marketings erinnern: Was ist das Besondere an erfolgreichen Produkten, wie kommt es zu Kaufentscheidungen und was ist dem Kunden wichtig?
Selbstverständlich besprechen wir die nachfolgenden Themen so, dass Sie die wichtigsten Zusammenhänge erkennen können.
Die einfachste (und schönste) Definition von Marketing ist diese:
"Marketing heißt, dass man bei dem, was man tut, an den denkt, für den man es tut."
In Fachbüchern gibt es natürlich unzählige Begriffsbestimmungen, die konkreter und ausführlicher sind. Allerdings ist es schwierig, sie sich zu merken, und sie wirken einfach langweilig und komplex. Unsere oben genannte Definition dagegen ist sehr reduziert, schnell merkbar und sagt alles aus: Kundenorientierung und notwendiger Analysebedarf (weil wir ja sonst nicht wissen, was der andere will).
Sie können also davon ausgehen, dass Ihre Lieblingsschokolade im Regal nicht so aussieht und schmeckt, wie es der Erfinder oder Hersteller gern hätte, sondern wie Sie es lieben!
Es gibt auch ein passendes Sprichwort, das dasselbe aussagt: Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Damit haben wir schon etwas Generelles geklärt, etwas, das viele Menschen so nicht wissen oder wonach sie nicht leben. Auch das ist etwas Elementares im Marketing:
"Es kommt nicht auf das Wissen an, sondern auf die Umsetzung."
So banal es klingt – es kommt immer wieder vor, dass Seminarteilnehmer enttäuscht sind, weil sie zwar in einem Tagesseminar alles Wichtige für eine verbesserte Rhetorik gelernt haben (also jetzt wissen), es aber nicht gleich alles perfekt können, weil sie das Lernen vernachlässigen und weil die Routine fehlt.
Lassen Sie sich davon nicht entmutigen. Für eine erfolgreiche Entwicklung ist es notwendig, zunächst einmal über das nötige Wissen zu verfügen und es jederzeit abrufbereit im Kopf zu haben. Erst dann ist man in der Lage, das Wissen sicher umsetzen zu können. Diese Routine, die Sie dann wirklich stark macht, erfordert regelmäßiges Training und damit Zeit. Wenn Sie bereit sind, neue Gewohnheiten zu schaffen und wiederkehrend zu lernen und zu vertiefen, dann haben Sie es bald geschafft.
Zurück zum Marketing: Die erste Cola war auch nicht so spritzig wie jene, die Sie heute im Supermarkt kaufen. Entwicklungsprozesse sind wichtig, damit Produkte verbessert werden können:
"Fehler bieten das beste Wachstumspotenzial."
Unternehmen stehen immer wieder vor der Tatsache, dass ihre Produkte, obwohl doch bestmöglich konzipiert, mit Fehlern auf den Markt kommen. Und das trotz einer ausgefeilten Marktanalyse. Wo Menschen arbeiten, kommt es nun mal auch zu Fehlern. Oft sind die Erfahrungen ja auch nötig, um erst dann über die Rückmeldungen wirklich herauszufinden, wie es der Kunde am liebsten hat. Sind ihm die Nussstücke in der Schokolade zu groß oder zu klein? Ist die Joghurtschokolade cremig genug oder schmeckt sie eher bröselig? Fehler sind wichtige Anleitungen für eine bessere Zukunft.
Unternehmen bessern ständig bei ihren Produkten nach, denn nur so können sie maximale Kundenzufriedenheit auslösen. Die Orientierung für die Nachbesserungen holen sich die Firmen über Befragungen, Marktanalysen oder Rückmeldungen, häufig Beschwerden, der Käufer. Diese Optimierungen können Sie meist sogar sofort nachvollziehen und mitverfolgen. Hat der Produzent einen gravierenden Mangel eines Produkts nachgebessert, formuliert er diese Optimierung positiv und schreibt sie in der Regel deutlich sichtbar auf die Verpackung: "Jetzt mit noch mehr Nüssen!" Das ist ein Hinweis darauf, dass den Schokofans der Nussanteil in der Schokolade bisher zu gering war. Hat die Marktforschung ergeben, dass sie deutlich knackiger werden soll, dann heißt es eben: "Jetzt mit ganzen Nüssen!" Auch das ist immer wieder zu lesen: "Jetzt noch cremiger!"
Auch hier wurde nachgebessert. Die Unternehmen kontrollieren und optimieren ihre Produkte hinsichtlich der Bedürfnisbefriedigung der Kunden also permanent. Die positive Kommunikation der neu erfüllten Wünsche ist eine wichtige weitere Grundlage des Marketings. Sie folgt dem Gesetz, dass alles (also auch das Negative) positiv dargestellt werden kann und dass in jedem Problem eine Chance steckt. Die Chance, es künftig besser zu machen. Merken Sie sich also:
"Probleme haben immer etwas Positives."
Die besondere Kunst besteht nun darin, das Verbesserte, also das Ergebnis der Problembeseitigung, positiv statt negativ darzustellen. Kein Käufer wäre von der Werbebotschaft begeistert, dass "die Schokoladensorte jetzt nicht mehr so bröselig schmeckt". Deutlich besser klingt da doch der Hinweis "Jetzt noch cremiger", auch wenn beides im Grunde nichts anderes aussagt, als dass das Produkt vorher weniger gut war. Wie wir kommunizieren, bestimmt also maßgeblich unser Denken:
"Nutzen Sie den positiven Vorfilter"
Je stärker und geschickter ein Unternehmen mit dem sogenannten positiven Vorfilter arbeitet, umso besser stimmt es seine potenziellen Käufer positiv ein. Dinge, die positiver angekündigt werden, erhalten nun einmal mehr Aufmerksamkeit als solche, die von kritischen Worten oder Negativbotschaften begleitet werden. Bei der Gelegenheit noch ein paar Anmerkungen zu erfolgreichen Produkten: Was macht eine Marke stark? Welche Eigenschaften haben Marktführer und besonders gern gekaufte Artikel?
"Ein erfolgreiches Produkt hat ein gutes Image, es hört sich also auch gut an."
Eine Schokolade, die von vielen Menschen gern gekauft wird, hat sich ihren guten Ruf meist über längere Zeit erarbeitet. Das Image ist die Summe aller Wahrnehmungen. Deshalb stehen die Verkaufsschlager für etwas, z. B. für ein bestimmtes Lebensgefühl, es sind Produkte, über die die Menschen gern und gut sprechen.
"Ein erfolgreiches Produkt hat eine attraktive und ansprechende Verpackung."
Hochwertige Produkte haben hochwertige Verpackungen. Das gilt, wie viele andere Aspekte auch, nicht nur für Schokoladen. Dinge, die etwas mehr kosten oder höchste Qualität bieten, sind meist auch entsprechend verpackt. Oder anders formuliert: Sie können von der Verpackung bereits auf den Inhalt und die vermutete Qualität schließen.
"Ein erfolgreiches Produkt bietet besondere und viele Nutzen (bzw. Vorteile)."
Wenn Kunden bestimmte Produkte gern und immer wieder kaufen, ist ihnen der spezielle Mehrwert meist klar: der Nutzen, den dieses Produkt bietet. Ein bevorzugtes Waschmittel macht besonders gut sauber und entfernt auch hartnäckige Flecken. Die Lieblingspizza ist mit extra viel Käse belegt und die favorisierte Schokolade hat eine besonders praktische Größe.
"Ein erfolgreiches Produkt bietet etwas, das die Konkurrenzprodukte nicht bieten."
Das ist der Idealzustand eines jeden Unternehmens: Es bietet ein Produkt an, das nachweislich etwas kann, bietet oder leistet, das die vergleichbaren Produkte der Mitbewerber nicht haben. Meist handelt es sich dabei um Referenzen wie "Testurteil ‚sehr gut‘" bzw. "Testsieger" oder das Unternehmen ist (noch) das einzige, das ein solches Produkt im Angebot hat. Meist dauert es dann nicht lange, bis Mitbewerber es kopieren oder etwas Vergleichbares auf den Markt bringen.
"Ein erfolgreiches Produkt hat ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis."
Für den Kunden ist es immer von besonderer Bedeutung, dass ein Produkt auch einen vernünftigen Preis hat, es sei denn, er gehört zu den wenigen Menschen, die sich alles leisten können. Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht, kommt der Kauf nicht zustande. Wenn Sie Ihre Lieblingsschokolade im Regal suchen und feststellen, dass zwar alle anderen Sorten noch vorhanden sind, nur Ihr Wunschgeschmack nicht, dann werden Sie sich wohl ärgern. Liegt im Fach nur noch eine letzte Tafel, deren Ecke leicht eingerissen ist, bleibt diese als Bruchware vermutlich dort liegen. Sie möchten schließlich nicht 79 Cent für Ihre Tafel bezahlen, wenn die Schokolade schon aus der Verpackung blitzt.
Für dieses eine Mal würden Sie sich vielleicht für eine andere Sorte oder eine andere Marke entscheiden. Es sei denn, ein Verkäufer kommt zufällig den Gang entlang und sagt: "Oh, Sie wollen die letzte Tafel haben? Da ist ja an der Ecke die Verpackung angerissen. Wenn Sie wollen, dann mache ich Ihnen einen Vermerk drauf, dann bezahlen Sie für die Tafel nur 10 Cent, ok?" Dann nehmen Sie womöglich auch die Bruchware, die Sie sonst liegen gelassen hätten, brechen die besagte Ecke großzügig ab und freuen sich noch über Ihr Schnäppchen…
Sie sehen, das Verhältnis von Preis und Leistung ist entscheidend und bestimmt in der Regel über den Kauf. Mit einem wichtigen Thema, das wir schon kurz angesprochen haben, können wir unseren kleinen Grundlagenkurs Marketing bereits abschließen. Es geht um den zentralen Aspekt "Nutzen", der der wichtigste Bereich in diesem Kapitel ist.
"Erfolgreiche Produkte erkennt man an nützlichen Einzigartigkeiten."
Im klassischen Marketing unterscheiden die Experten zwischen drei Kategorien des Nutzens:
1) Grundnutzen
Grundnutzen sind Selbstverständlichkeiten, über die der Kunde in der Regel gar nichtmehr nachdenkt. Grundnutzen einer Schokolade ist es (ja, in der Tat!), den Hunger zu stillen. Dieser Grundnutzen wird auch mit einer Tiefkühlpizza oder einem leckeren Abendessen beim Griechen befriedigt. Weitere ausgewählte Grundnutzen anderer Branchen sind: Mobilität bei einem 5er BMW, Schreiben können bei einem hochwertigen Schreibgerät, Unterhaltung über das Fernsehen bei Sky TV etc.
2) Zusatznutzen
In der zweiten Kategorie geht es um besondere Merkmale: um die Zusatznutzen. Das sind also Vorteile, die zusätzlich geboten werden und deren Bedeutung uns als Käufer schon eher bewusst ist. Bei einer Schokolade ist es z. B. der besondere Geschmack oder das praktische Format. In den weiteren Beispielen von oben kann der Zusatznutzen lauten: Komfort wie Navigation oder TV im Auto sowie besonders viel Platz beim 5er BMW, der besondere Look mit Gold und Platin beim hochwertigen Schreibgerät, keine Werbeunterbrechung und Filmpremieren im deutschen Fernsehen bei Premiere TV etc.
3) Alleinstellungsmerkmale (USP)
Diese Nutzengarantie, das Alleinstellungsmerkmal ist der Idealfall bei einem Produkt: Es bietet etwas Einzigartiges. Nur dieses eine Produkt ist der Testsieger, nur dieses eine Produkt hat 300 Gramm mehr Inhalt, nur dieses eine Produkt bietet die neueste technische Innovation. Die englische Abkürzung "USP" steht dabei für "unique selling proposition" – also einzigartiger Verkaufsvorteil – für etwas wirklich Besonderes. Dabei gelten folgende Rahmenbedingungen:
→ Bietet ein Produkt einen USP, hat es beste Erfolgsaussichten.
→ Verfügt ein Produkt über ein Alleinstellungsmerkmal, dann finden Sie dieses Merkmal in der Regel auch in der Werbung.
→ Wirbt ein Produkt mit einer Einzigartigkeit, ist es besonders begehrt (und meist auch teurer).
→ Bieten im Laufe der Zeit auch andere Produkte dieses Highlight, wird der USP zum Zusatznutzen, also einer Besonderheit, die aber auch andere bieten.
→ Gibt es keinen einzelnen Vorteil, der einmalig ist, kann die Einzigartigkeit auch durch die Kombination von Zusatznutzen (Besonderheiten) erreicht werden.
→ Besondere Vorteile werden gern auf die Verpackung geschrieben, um zum Kauf zu motivieren.
Unternehmensintern kursieren meist entsprechende Dokumente, die in langen und werblichen Texten die Vorteile des Produkts, also die Zusatznutzen, sowie die USP, die Alleinstellungsmerkmale, festhalten. Das nennt sich dann Positionierung.
"Die Positionierung ist das Herzstück des Marketings."
Eine Positionierung für eine Tafel Schokolade könnte wie folgt beginnen: "Unsere Schokoladensorte XY ist die einzige Schokolade auf dem Markt, die die Kombination aus Joghurt und ganzen Nüssen bietet und mit ihrem Format sowie der Reisespenderverpackung einen krümelfreien Genuss in jeder Lebenslage bietet. Durch das patentierte Schmelzverfahren und den überdurchschnittlichen Milchanteil von 40 Prozent…"
Hierfür lassen sich viele Beispiele in der Wirtschaft finden. Ein Unternehmen startet eine (einzigartige) Telefonflatrate und hat damit sehr großen Erfolg. Die Folge: Die Konkurrenz kopiert die Flatrate bald. Im Laufe der Zeit wandelt sich dieser USP also zum angenehmen Zusatznutzen und irgendwann auch zum Grundnutzen. Wenn ein Unternehmen zwar mit seinen Flatrates eine Besonderheit, aber nichts Exklusives bietet, dann kombiniert es ausgewählte Zusatznutzen und schafft dadurch einen USP: "Nur bei uns bekommen Sie die günstigste Flatrate und erhalten dabei – anders als bei der Konkurrenz – auch noch Ihr Wunschhandy für nur einen Euro ohne weitere Zuzahlungen." Schon ist die Einzigartigkeit wieder sichergestellt.
So war es auch, als damals die Airbags in Autos aufkamen. Ein Hersteller baute diese Innovation in seine Modelle ein, die anderen zogen dann nach und bewarben diesen zusätzlichen Vorteil. Heute gehören Airbags zu den Standards, also zum Grundnutzen in jedem Auto. Oder würden Sie sich heutzutage noch nur deswegen für einen Neuwagen begeistern und ihn kaufen, weil er einen Airbag hat?
Soweit zu den Grundlagen des Marketings. Sie merken bereits: Es sind ausgewählte Kleinigkeiten, die in der Summe sehr wohl darüber entscheiden, ob wir uns für ein Produkt entscheiden oder nicht. Überlegen Sie doch einmal, warum Ihre Lieblingsschokolade Ihr klarer Favorit ist. Ich bin sicher, dass Sie mit Ihrem neuen Wissen jetzt mehr Antworten darauf haben, warum manche Dinge so sind, wie sie sind…
Kapitel 4: Die Parallele zwischen Mensch und Produkt
Sie vermuten sicherlich schon, welchen Ansatz dieses Buch verfolgt und an welchen Stellen die Parallelen zwischen Ihnen und einer Tafel Schokolade zu finden sind.
Alles ist Marketing – und im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Marketingregeln für Sie als Bewerber vor.
Konkrete Beispiele und weitere Details folgen dann in den weiterführenden Kapiteln.
Produkte bieten das, was der Käufer liebt.
Für Sie als Bewerber heißt das, dass Sie generell das bieten sollten, was Ihr neuer Arbeitgeber liebt. Erste Wünsche hat er ja bereits in der Stellenausschreibung genannt.
Erfahrung und Tests machen stärker.
Je mehr Sie über sich selbst und Ihren Wunscharbeitgeber wissen, umso besser können Sie sein. Je häufiger Sie trainieren und Frage-Antwort-Übungen zu klassischen Bewerbungssituationen durchspielen, desto sicherer werden Sie, z. B. im Vorstellungsgespräch.
Fehler bieten Wachstumspotenzial.
Sie müssen Fehler machen, damit Sie wissen, wie es besser geht. Ein "schlechtes" Vorstellungsgespräch macht Sie besser für das nächste Mal.
Sehen Sie Probleme positiv.
Lassen Sie sich von Problemen anregen, um neue Möglichkeiten auszuprobieren. Sehen Sie Bewerbungsmisserfolge nicht als kraftraubend an, sondern blicken Sie immer zuversichtlich nach vorn.
Nutzen Sie den positiven Vorfilter in Ihrer Sprache.
Ihre (einleitenden) Worte entscheiden darüber, wie Ihr Gegenüber Sie sieht. "Leider habe ich…" ist eine kontraproduktive Formulierung, "Ich habe bis auf … alles dabei!" ist nicht ideal, wirkt aber wesentlich positiver.
Ein erfolgreiches Produkt hat ein tolles Image.
Sorgen Sie in Ihrer Kommunikation, also im Anschreiben, Ihrer Mappe und im Vorstellungsgespräch, für das bestmögliche Image. Sie haben Ihre Wirkung und die Meinung über sich ganz alleine in der Hand.