Kitabı oku: «Gesammelte Werke: Romane, Erzählungen & Aufsätze», sayfa 30
XXXI
Eines Tages gegen Ende Juni sprach Laura James:
»Nächste Woche muß ich heimfahren.«
Dann, als sie seine gequälte Miene sah, fügte sie hinzu:
»Aber es ist nur auf ein paar Tage. Nicht länger als 'ne Woche.«
»Aber warum? Der Sommer fängt doch erst an. Da unten wirst Du vor Hitze umkommen.«
»Ja, ich weiß, es ist albern. Aber meine Leute erwarten mich zum Nationalfeiertag. Ich hab Dir ja gesagt, wir sind eine Riesenfamilie, Hunderte von Onkeln und Vettern und Schwägerinnen und Basen. Und jedes Jahr am vierten Juli ist Familientag, mit Ausflug, Picknick und Freudenfeuer im Freien. Ich hasse den Betrieb. Aber sie würden mir nie verzeihen, wenn ich nicht käme.«
Er sah sie einen Augenblick an, furchtsam.
»Du kommst sicher zurück, Laura, gelt?« fragte er ruhig.
»Aber gewiß«, sagte sie. »Reg Dich nicht auf.«
Er zitterte heftig. Er hatte Angst, sie weiter auszufragen.
»Sei doch ruhig! Reg Dich nicht auf, Liebster!« flüsterte sie und legte ihre Arme um seinen Hals.
Er fuhr mit ihr zum Bahnhof in der Knallhitze des Nachmittags. Die Straßen rochen teerig vom aufgeweichten Asphalt. Sie hielt seine Hand in der ratternden Trambahn, preßte sie von Zeit zu Zeit, um ihn zu trösten, und flüsterte:
»In einer Woche, Liebster. Nur eine Woche!«
»Ich seh nicht ein warum«, murmelte er. »Eine Reise von sechshundert Kilometern bloß auf ein paar Tage!«
Da er ihr Gepäck trug, passierte er den einbeinigen Mann an der Sperre des Bahnsteigs ohne Beanstandung. Dann setzte er sich bis zur Abfahrt des Zugs neben sie in die beengende Hitze des grünen Pullmanwagens. Ein kleiner elektrischer Fächer surrte nutzloserweise im Gang. Eine schicke, junge Dame, die er kannte, kam ins Abteil, richtete sich unter dem neuen gelben Leder ihres Handgepäcks ein. Elegant, ein wenig hochmütig erwiderte sie seinen Gruß und wandte sich zum Fenster, um sich beredt grimassierend mit ihren Eltern zu unterhalten, die bewundernd vom Bahnsteig zu ihr aufstarrten. Ein paar wohlhabende Kaufleute kamen den Gang entlang; das Knarren ihrer teuren gelben Schuhe überknirschte das Gesurr des Fächers.
»Sie gehn nicht von hier weg, Mister Morris, wie?«
»Hallo, Jim. Nein, ich reise nur auf 'n paar Tage nach Richmond.«
Aber selbst das graue Wetter ihres Lebens vermochte es nicht, die Erregung in diesem heißen Wagen, der nach Osten fahren sollte, zu dämpfen.
»Einsteigen!«
Zitternd stand er auf.
»In ein paar Tagen, Lieber!« Sie sah auf, nahm seine Finger in ihre schmale, behandschuhte Hand.
»Du wirst mir schreiben, sobald Du dort bist, ja? Bitte!«
»Ja! Morgen sofort.«
Er neigte sich plötzlich zu ihr herab und flüsterte: »Laura! Du wirst zurückkommen?! Du wirst ganz bestimmt zurückkommen?!«
Sie wandte ihr Gesicht ab, weinte bittre Tränen. Er setzte sich wieder neben sie. Sie umarmte ihn, preßte ihn an sich, als wäre er ein Kind.
»Mein Lieber! Mein Lieber! Vergiß mich nie!«
»Nie! Komm wieder! Kehre zurück!«
Die Salzspuren ihrer Küsse lagen auf seinen Lippen, seinem Gesicht, seinen Augen. Er wußte, was das war. Die blakenden Kerzenstummel der Zeit. Der Zug zockelte ab. Blindlings sprang er den Gang hinauf, einen Schrei in der Kehle.
»Komm wieder zurück!«
Aber er wußte. Ihr Schrei folgte ihm. Ein Schrei, als ob er ihr etwas entrissen hätte.
Drei Tage später hatte er seinen Brief. Kriegsbriefpapier, vier Bogen, von kleinen, siegreichen amerikanischen Bannern umrahmt. So:
Mein Lieber! Ich kam um halb 2 heim. Einfach zu müd, um 'nen Finger zu rühren. Ich konnte die ganze Nacht im Zug nicht schlafen: Mir scheint, es wurde immer heißer unterwegs. Ich war so kaputt, als ich hier ankam, daß ich fast weinte. Little Richmond ist einfach fürchterlich, alles versengt und ausgedörrt. Und alle Leute ins Gebirg oder an die See verreist. Wie werde ich das nur eine Woche aushalten können! (Gut, dachte er, wenn das Wetter so bleibt, wird sie umso früher heimkommen.) Nun wäre es Himmel für mich, einen Atemzug frischer Bergluft zu schöpfen. Könntest Du den Weg zu unserm Platz im Bergtälchen wiederfinden? (Ja! und wenn ich blind war! dachte er.) Du mußt mir versprechen, Lieber, daß Du Dich um Deine Hand bekümmerst. Ich machte mir so Sorge im Zug, weil ich gestern vergaß. Dir den Verband zu wechseln. Mein Papa hat sich sehr gefreut, mich, wiederzusehen. Er will mich nicht wieder weglassen. Aber mach Dir keine Gedanken, er gibt immer nach und läßt mich schließlich doch tun, was ich will. Hier kenn ich keinen Menschen mehr. Die jungen Männer sind alle eingezogen oder arbeiten auf den Werften in Norfolk. Die meisten Mädchen, die ich kenne, wollen heiraten oder sind schon verheiratet. So bleiben nur die ganz jungen. (Er zuckte zusammen. Die so alt sind wie1 ich, vielleicht älter, dachte er.) Bitte grüße Mistress Barton und richte Deiner Mutter von mir aus, daß sie nicht den ganzen Tag in der heißen Küche arbeiten soll. Und all die kleinen Kreuzchen da unten sind für dich. Rate was sie bedeuten sollen.
Laura.
Er las diesen prosaischen Brief mit unbeweglicher Miene, er verschlang die Worte, als läse er ein lyrisches Gedicht. Sie würde bald wiederkommen. Zurückkommen. Bald. Bald.
Die Aufregung war von ihm gewichen. Er lehnte sich matt zurück. Aber den vierten Briefbogen hatte er noch nicht gelesen. Nun sah er ihn an. Dort fand er, fast unleserlich geschrieben, endlich in der ihr eignen Redeweise abgefaßt, so als überspränge ihr Ton die absichtliche Ziellosigkeit des Briefs, diese Nachschrift:
4. Juli. Richard kam gestern. Er ist 25, arbeitet in Norfolk. Wir sind fast ein Jahr verlobt. Morgen fahren wir nach Norfolk, um in aller Stille zu heiraten. Mein Lieber! Mein Lieber! Ich konnte es Dir nicht sagen. Ich gab mir alle Müh, aber ich brachte es nicht fertig. Ich wollte Dich nicht belügen, wirklich nicht. Und alles andere war wahr, Wort für Wort wahr, ganz so wie ich es sagte. Wenn Du nur nicht so jung gewesen wärst. Aber was hilft das jetzt? Versuch es, mir zu vergeben. Aber vergiß mich nicht, bitte. Lebwohl und Gott schütze Dich. Ach mein Liebster, es war Himmel! Ich werde Dich nie vergessen.
Als er diese Nachschrift gelesen hatte, las er sie langsam und bedächtig noch einmal. Dann faltete er den Brief zusammen, steckte ihn in die innere Brusttasche und verließ Dixieland. Er ging dreiviertel Stunden, bis er an den Bergsattel über der Stadt kam. Die Sonne ging hinter den Bergen im Westen unter, glutrandig, blutrot; weithin leuchtete ihr Scheideglanz über das braune, dunstige Land. Die reingewaschne, süße Luft schimmerte und leuchtete von Perlen und Gold. Die Berge schmolzen in ein tiefes Rotviolett; einsam lagen sie da; es war wie Kanaan und reife Trauben. Ein paar Autos klommen die Hufeisenkurve der Landstraße herauf. Die Dämmerung kam. Die kleinen, blinzelnden Lichter der Stadt zuckten auf. Die Dunkelheit fiel wie Tau über die Erde. Sie verschwemmte die Pein des Tages, verschattete die harschen Wirrheiten. Langgezogne Klagelaute wehten matt aus dem Niggerviertel herauf.
Und am Himmel flammten die stolzen Sterne. Da war einer, mächtig im Licht, so nah, daß er ihn mit den Händen hätte greifen können, wenn er auf den Berg hinter dem »Judenschloß« hinaufgestiegen wäre. Ein andrer, ganz niedrig, hing wie eine Ampel über den Häuptern der Menschen, die nun nach Hause zurückkehrten. (O Hesperus, Du bringst uns alles Gute!) Einer hatte sein Licht ausgesandt in der Nacht, als Ruth zu Füßen des Boas lag, einer hatte der Königin Isolde geleuchtet, einer über Korinth und Troja gestanden. Es war Nacht, weite, brütende Nacht. Nacht, Mutter der Einsamkeit, die uns vom Makel des Tages reinigt. Er badete im großen Strom der Nacht, in den Gangesfluten der Erlösung. Seine bittre Wunde war für den Augenblick geheilt; er hob sein Gesicht zu den stolzen und zarten Sternen, zu den Sternen, die ihn zu einem Gott und zu einem Sandkorn machten, ihn, den Bruder der ewigen Schönheit, den Todessohn. Allein – – allein.
»Ha-ha-ha-ha-ha!« Helene lachte heiser und stocherte ihn in die Rippen. »So, Dein Mädchen ist abgereist und hat geheiratet, was? Hat Dich zum Narren gehalten, ist Dir abspenstig geworden!«
Eliza spielte die Neckische. »Ei wa-a-as? Ist mein Jungchen, wie die Leute sagen, dem Mädchen nachgestiegen?« Sie kicherte in die vorgehaltne Hand. Dann zog sie eine vorwurfsvolle Schnute.
»Um Gottes willen, was für Leute sagen was?« knurrte er ärgerlich. Er legte die Stirn in zornige Falten. Als er den Blick seiner Schwester auffing, mußte er, trotz seiner Wut, grinsen. Sie lachte.
»Na, Eugen«, sagte Helene ernsthaft, »vergiß drauf! Du bist ja noch ein Bub. Und Laura ist 'ne erwachsne Frau.«
»Ei aber Sohn!« sagte Eliza spöttisch. »Das Mädchen hat Dich die ganze Zeit genasführt.«
»Ach bitte, hört doch auf davon!«
»Komm, sei wieder vergnügt!« mahnte Helene herzhaft. »Die schönen Jahre kommen ja erst für Dich. In einer Woche wirst Du die ganze Geschichte vergessen haben. Es gibt viele andre Mädchen, weißt Du, das war so eine Kinderliebschaft. Zeig ihr, daß Du Dir nichts draus machst. Du solltest ihr einen Hochzeitsglückwunsch schicken.«
»Aber gewiß«, sagte Eliza, »ich an Deiner Stelle würde die ganze Sache als Spaß auffassen. Ich würde sie es nicht merken lassen, daß es mir was ausmacht. Ich würde ihr einen großartigen Brief schreiben und lachend über die ganze Sache hinweggehn. Ich würde es ihr zeigen! Ja, ganz gewiß würde ich …«
»Ach um Gottes willen, laßt mich in Ruhe!« stöhnte er. Sprang auf und verließ das Haus.
Den Brief aber schrieb er. Im Augenblick, als der Briefkastendeckel zugefallen war, packte ihn die Scham. Denn er hatte stolz und prahlerisch geschrieben, hatte mit griechischen, lateinischen und englischen Versen, unangebracht und ungenau zitiert, um sich geworfen, und zwar aus keinem andern als dem erbärmlichen, offensichtlichen Grund, seinen gewichtigen Verstand und seine tiefe Gelehrsamkeit vor ihr darzutun. Sie sollte sich kränken, sollte einsehn, wen sie an ihm verloren habe. Und gegen Schluß war ihm doch sein heftig pochendes Herz davongestürmt:
… und ich hoffe, daß er Deiner wert ist – aber er kann Dich ja nicht verdient haben, niemand könnte das. Aber wenn er wenigstens weiß, wen er hat, ist's mir ein Trost. Ach, der Glückliche! Du hast recht, ich bin zu jung. Ich würde eine Hand hingeben, wenn ich dafür acht oder zehn Jahre älter werden könnte. Gott schütze und erhalte Dich, meine liebe, liebe Laura.
Etwas in mir möchte zerspringen. Es möchte, aber es wird nicht. Es ist noch nie zersprungen. O mein Gott, zerspränge es doch! Ich werde Dich nie vergessen. Ich bin nun verloren und werde den Weg nie wieder finden. Um Gottes willen, schreib mir ein paar Reihen, wenn Du diesen Brief erhältst. Schreib mir, wie Du nun heißt, und wo Du wohnen wirst. Laß mich nicht ganz aus Deinem Leben gehn, ich bitte Dich drum, laß mich nicht allein.
Er hatte den Brief ins Haus ihres Vaters geschickt, an die einzige Anschrift, die er wußte. Woche um Woche verging. Jeden Tag, morgens und nachmittags, war er fieberhaft und furchtsam gespannt, wenn der Postbote kam – und dann, als keine Nachricht kam, glitt er in den Sumpf des Trübsinns. Der Juli ging herum; der Sommer war am Entschwinden. Sie schrieb nicht.
Auf der dämmernden Terrasse, lachend, in Erwartung der Mahlzeit, saßen die Kostgänger und schaukelten, schaukelten, schaukelten.
Die Kostgänger sagten: »Dem Eugen ist sein Mädchen davongegangen. Den Eugen hat sein Mädchen sitzen lassen. Dem Eugen ist sein Mädchen untreu geworden. Der arme Kerl, er weiß nicht, was er tun soll, seit das Mädchen weg ist.«
Eine kleine Göre mit fetten, braunen Waden über den kurzen Söckchen, Tochter einer der beiden fetten Schwestern, deren Gatten Hotelangestellte in Charleston waren, führte langsam einen Reigentanz um ihn auf: »Eugen! Eugen! … hat sein' Schatz verloren … hat sein' Schatz … hat sein' Schatz … hat sein' Schatz verlo-o-oren …«
Das fette Kind schlüpfte zu seiner fetten Mama, um seine Belobigung einzuheimsen; die beiden sahen einander mit dem gleichen, lose hängenden Lächeln um die dicklippigen Münder an.
»Laß Dich nicht hänseln, großer Junge! Was ist denn los? Hat Dir ein andrer Dein Mädchen weggeschnappt?« fragte, eine große schwarze Zigarre im Mund, Mister Hake, Handlungsreisender in Mehl, ein forscher, junger Mann von sechsundzwanzig Jahren, mit einer von feinem Blondhaar dünn befransten Glatze.
Seine Mutter, Strohwitwe, fast fünfzig, mit einem scharfgeschnittenen Indianergesicht, hochgekämmtem, gelbgefärbtem Haar und einem groben Lächeln voll von Goldplomben und Herzlichkeit, schaukelte mächtig auf und ab, und sagte heiser-mitleidig lachend: »Such Dir 'ne andre, Eugen! Ach was! Da würde ich mich keine zwei Minuten grämen!« Er erwartete immer, daß sie mit Nachdruck und Gusto ausspucken würde, wenn sie sich geäußert hatte.
»Sie brauchen sich Sorgen zu machen, das haben Sie gerade nötig«, sagte Mister Farrel aus Miami, der Tanzlehrer. »Frauen sind wie Straßenbahnwagen, wenn einem eine wegfährt, kommt in spätestens fünfzehn Minuten eine andre. Nicht wahr, Lady?« sagte er keck zu Miss Clark aus Valdosta im Staate Georgia, der zulieb er seine Meinung zum besten gegeben hatte. Sie antwortete mit einem gurgelnden Gahlern: »Ach, die Männer sind doch wirklich schlimm«, meinte sie.
Am Terrassengeländer gelehnt in der dichter werdenden Dämmerung stand Mister Jake Clapp, der wohlhabende Witwer aus Old Hominy, in verstohlenem Liebeswerben um Miss Florry Mangle, die Krankenpflegerin. Ihr blasses, schlaffes Gesicht schwamm wie ein weißer Klecks im Halbdunkel. Sie sprach mit müder, weinerlicher Stimme:
»Ich dachte mir's ja, daß sie zu alt für ihn wäre, als ich sie sah. Eugen ist ja noch ein Junge. Der Schlag hat ihn schwer getroffen. Man braucht ihn bloß anzusehn, dann weiß man, wie elend er ist. Er wird krank werden, wenn das so weiter geht. Er ist spindeldürr und ißt fast nichts. Wenn jemand so abmagert, wird er im Handumdrehn widerstandslos gegen die nächtsbeste Krankheit, die ihn anfliegen kann …«
Ihr melancholisches Geweine dauerte an, während Jake verstohlen sich mit dem Schenkel an sie rieb. Sie stand neben ihm, die Arme vorsichtigerweise über ihre Hängebrüste gekreuzt. Durch die graue Dämmerung wandte Eugen den beiden sein ausgehungertes Gesicht zu. Er sah aus wie eine Vogelscheuche, die schmutzigen Kleider schlotterten um seinen abgemagerten Leib. Seine Augen funkelten im Dunkel wie Katzenaugen. Das Haar fiel ihm in die Stirn, ungewaschen, ungekämmt, verklebt wie eine Fasermatte.
»Er wird drüber wegkommen«, sagte Jake Clapp, in seiner gedehnten bäurischen Redeweise, einen Unterton von Geilheit in der Stimme. »Das ist Kälberliebe, jeder Junge muß das durchmachen. Als ich so alt war wie Eugen …«
Er preßte seinen harten Oberschenkel leise an Florry, grinste breit mit seinen paar Goldzähnen. Er war ein Kerl wie ein Baum, mit einem höckerigen Glatzkopf, mongolische Schlitzaugen im hartgeprägten, lüsternen Gesicht.
»Es wäre besser, er gäbe acht«, greinte Florry trübselig. »Ich weiß, wovon ich spreche. Der Junge ist gar nicht fest mit seiner Gesundheit …«
Eugen starrte die Kostgänger mit einem steten Haß an. Plötzlich fauchte er wie ein wildes Biest und rannte von der Terrasse, taumelnd vor wahnwitzigem, ersticktem Zorn.
Die sogenannte Miss Brown saß derweilen steif und geziert da. Aus dem Wintergarten erschien die hohe elegante Gestalt von Miss Irene Mallard, achtundzwanzig Jahre alt, aus Tampa in Florida. Sie erwischte Eugen, als er auf der untersten Treppenstufe war, packte ihn am Arm, drehte ihn schnell um und hielt ihn mit ihren langen, kühlen Fingern fest.
»Was tun Sie denn, Eugen?« sagte sie leise. Ihre veilchenfarbnen Augen waren ein wenig müde. Sie duftete nach einem erlesenen Rosenparfüm.
»Lassen Sie mich allein!« murmelte er.
»Sie können es nicht so weiter treiben!« mahnte sie leis. »Sie ist es nicht wert. Kein Mensch wäre es wert. Reißen Sie sich doch zusammen!«
»Lassen Sie mich allein«, knurrte er wütend. »Ich weiß, was ich tu.« Er riß sich heftig los, stürzte in den dunklen Garten davon, rannte hinters Haus.
»Ben!« rief Irene Mallard scharf.
Ben stand auf; er hatte bei Mistress Pert auf der Schwingschaukel gesessen.
»Sehen Sie, daß Sie ihn aufhalten!« sagte Irene Mallard.
»Er ist verrückt«, murmelte Ben. »Wo ist er hingegangen?«
»Hier herum, hinters Haus. Machen Sie schnell!«
Ben eilte über den abschüssigen Rasen.
Die Rückwand von Dixieland hing über dem Abhang; sie war hochgepfropft. Als Stützen dienten ein Dutzend weißgetünchter, etwa drei Meter hoher Backsteinsäulen. An einem dieser Pfosten, dessen Gemäuer schon bröckelte, ließ die Vogelscheuche ihre Wut aus.
»Verruchtes, verrottetes Haus! Ich werde Dich töten! Einreißen werde ich Dich!« keuchte er. »Ein Wrack wirst Du sein, gemeines Haus, aber die Kostgänger wirst Du unter Deinen Trümmern begraben!«
Er rannte mit der Schulter gegen den Pfosten; Bauschutt regnete herunter.
»Verrecken sollen sie in Deinen Trümmern, Haus!« tobte er.
»Narr! Was machst Du!?« schrie Ben und sprang ihn an. Er packte ihn von hinten bei den Armen und zog ihn fort. »Bildest Du Dir ein, daß sie zurückkommt, wenn Du das Haus da in Trümmer schmeißt? Gibt's keine andern Frauen auf der Welt, daß Du Dich so gehn läßt?«
»Laß mich los!« tobte Eugen. »Was geht es Dich an?«
»Glaub doch nicht, daß ich mich drum schere«, sagte Ben wild. »Du tust niemandem weh, außer Dir selber. Glaubst Du, es macht den Kostgängern was aus, wenn es Dir gelingt, ihnen das Haus überm Kopf einzureißen?« Er schüttelte den Jungen. »Nein. Nein. Weißt Du, mir ist es gleich, was Du machst. Bilde Dir doch nicht ein, daß ein Mensch auf der Welt darnach fragt, ob Du Dich selber umbringst oder nicht. Ich möchte der Familie lediglich Umstände und Begräbnisunkosten sparen, weiter nichts.«
Eugen schrie, versuchte sich loszureißen. Verzweifelt hielt Ben ihn fest. Da hob Eugen ihn hoch und schleuderte ihn mit ungeheurer Anstrengung gegen die weiße Wand. Ben ließ ihn los und fiel zusammen. Er bekam einen Hustenanfall, er hustete trocken, die Hand auf den mageren Brustkasten gepreßt.
»Sei doch kein Narr!« keuchte er.
»Hab ich Dir wehgetan?« fragte Eugen dumpf.
»Nein, geh ins Haus und wasch Dich. Und ein- oder zweimal die Woche könntest Du Dir die Haare kämmen, verstehst Du? Du kannst nicht wie ein Wilder rumlaufen. Und iß Dich mal wieder richtig satt. Hast Du Geld?«
»Ja, ich habe genug.«
»Bist Du wieder in Ordnung?«
»Ja – – sprich nicht davon, bitte.«
»Du Narr, ich habe nicht die geringste Lust, davon zu sprechen. Ich möchte nur, daß Du ein bißchen Vernunft annimmst«, erklärte Ben. Er richtete sich wieder auf, wischte seinen von der getünchten Wand weißgewordnen Rock ab. Er schwieg eine Weile. Dann sagte er ganz ruhig: »Zur Hölle mit der ganzen Bande, Eugen! Zum Teufel mit ihnen! Laß Dich von dieser Gesellschaft nicht unterkriegen! Nimm, was das Leben Dir bietet, und scher Dich einen Dreck um den ganzen Betrieb! Niemand und nichts schert sich um Dich. Zur Hölle damit, zur Hölle! Es gibt schlimme Tage. Es gibt gute Tage. Du wirst vergessen. Es gibt viele Tage. Man muß die Fünf gerade sein lassen.«
»Ja«, sagte Eugen trübselig. »Man muß die Fünf gerade sein lassen. Es ist wieder gut. Ich bin zu müde. Wenn man müd ist, ist einem alles schnuppe. Wenn mir nun einer einen Revolver vor die Brust hielte, wär mir's auch gleich. Ich würde nicht mal erschrecken. Ich bin es einfach müde.« Er begann zu lachen, erlöst, mit einem gewissen, fast köstlichen Erleichtertsein. »Von nun an bekümmere ich mich um niemanden und nichts auf der Welt mehr. Ich habe immer vor allen möglichen Dingen auf der Welt Angst gehabt, aber wenn ich es dann müde wurde, war mir alles schnuppe. Und so werde ich über alles hinwegkommen: ich werde es müde sein.«
Ben zündete eine Zigarette an.
»Das klingt schon besser«, sagte er. »Sehen wir, daß wir was zu futtern kriegen!« Er lächelte dünn. »Komm mit, kleiner Simson!«
Sie gingen langsam ums Haus.
Er wusch sich und aß tüchtig. Die Kostgänger hatten gespeist und gingen fort: – ein paar zum Kurkonzert auf dem Stadtplatz, ein paar ins Kino, andre wieder auf einen Bummel durch die Stadt. Eugen ging nach dem Essen heraus auf die Terrasse. Sie war dunkel, fast leer. Auf der Seitenschaukel saß Mistress Selborne mit einem reichen Holzhändler aus Tennessee. Ihr dunkles, üppiges Lachen strudelte leis auf aus dem Bottich der Nacht. Die sogenannte Miss Brown saß allein für sich auf einer Schaukel. Sie war eine untersetzte, sehr unauffällig angezogne Person von neununddreißig Jahren, von jener leichtkomischen Geziertheit, jener allzubedachten Vornehmheit, mit der Prostituierte inkognito auftreten. Sie benahm sich ungemein wohlerzogen, sie betonte mit jeder Allüre, daß sie eine perfekte Lady sei.
Die sogenannte Miss Brown wohnte, so gab sie an, in Indianapolis. Sie war nicht häßlich: ihr Gesicht war einfach völlig durchtränkt von jener unausrottbaren Doofheit, die die Leute aus den Mittelweststaaten auszeichnet. Trotz ihres langen, dünnen, unzüchtigen Mundes wirkte ihr Gesicht spießig. Sie hatte ziemlich viel Haar von einem gleichgültigen Braun, eine glatte, rötliche Haut, verhältnismäßig kleine braune Augen.
»I wo!« sagte Eliza von ihr, »wenn ihr Name Miss Brown ist, dann will ich Mistress Smith heißen.«
Es hatte geregnet. Die Nacht war kühl und schwarz. Die Blumenbeete vorm Haus waren feucht, es roch stark nach Geranien. Er zündete eine Zigarette an. Miss Brown schaukelte.
»Es hat sich abgekühlt«, sagte sie. »Das bißchen Regen hat gutgetan, nicht wahr?«
»Ja«, sagte er. »Es war widerlich heiß. Ich hasse so 'ne Hitze.«
»Ich auch«, sagte sie. »Deswegen verreise ich jeden Sommer. Sie hier in den Bergen wissen ja eigentlich gar nicht, was richtige Hitze ist.«
»Sie sind aus Milwaukee, nicht wahr?«
»Indianapolis.«
»Ich wußte, es war dort in der Gegend. Ist es 'ne große Stadt?«
»Ja, man könnte ganz Altamont dort in 'ne Ecke stellen, und es würde verschwinden.«
»Wie groß?« fragte er neugierig. »Ich meine: wieviel Einwohner?«
»Genau weiß ich's nicht. Über dreimalhunderttausend, die Vorstädte einbegriffen.«
Er dachte befriedigt nach.
»Ist es hübsch dort? Ich meine: nette Häuser und feine öffentliche Bauten?«
»Ja«, sagte sie nachdenklich, »das würde ich schon behaupten. Es ist nett und gemütlich dort.«
»Und wie sind die Leute? Was tun sie? Viele Reiche, was?«
»Ja, schon. Reiche Leute gibt's massenhaft. Viel Großhandel und Fabriken, wissen Sie.«
»Und die Reichen wohnen wohl in großen Häusern und fahren in großen Autos herum. Und sicher essen sie gut, was?«
»Ei gewiß! Besonders viel deutsche Küche. Machen Sie sich was aus deutscher Küche?«
»Bier!« murmelte er lüstern. »Wird dort noch Bier gebraut?«
»Ja.« Sie lachte. Etwas Wollüstiges klang in ihrer Stimme mit. »Sie scheinen mir ein loser Bube zu sein, Eugen!«
»Und die Theater und Bibliotheken? Da gibt's wohl allerhand zu sehn, was?«
»Ja. All die großen Schlager aus New York und Chicago kommen nach Indianapolis.«
»Und sicher haben sie 'ne Riesenbibliothek dort?«
»Ja, eine nette Bibliothek.«
»Wieviel Bände?«
»Ach, das kann ich nicht sagen. Aber die Bibliothek ist ein schöner, stattlicher Bau.«
»Über hunderttausend Bände sicher. Vielleicht über 'ne halbe Million. Nein, das wäre wohl zuviel. Wieviel Bücher kann man auf einmal ausleihen?«
Der große Schatten seines Hungers überfiel sie; er fraß sie auf mit Fragen.
»Wie sind denn die Mädchen? Blond oder brünett?«
»Na wie? Wir haben Blonde und Braune; die Dunklen überwiegen, scheint mir.« Sie sah ihn an, grinste durchs Dunkel.
»Hübsch, was?«
»Na, das kann ich nicht beurteilen, da müssen Sie Ihre eignen Schlüsse ziehn. Sie wissen ja, ich gehöre dazu.« Sie sah ihn spröd-unzüchtig an, stellte sich ihm zur Besichtigung dar. Dann sagte sie neckisch-vorwurfsvoll lachend: »Sie scheinen mir ein loser Bube zu sein, Eugen!«
Fieberhaft zündete er eine neue Zigarette an.
»Ich würde alles um 'ne Zigarette geben«, murmelte die sogenannte Miss Brown. »Glauben Sie, ich könnte hier eine rauchen?« Sie sah sich um.
»Warum nicht?« sagte er ungeduldig. »Kein Mensch sieht Sie. Es ist stockfinster. Und außerdem, was macht es denn aus?«
Die Erregung spielte in kleinen elektrischen Schauern über sein Rückgrat.
»Ja, ich werd's wagen«, flüsterte sie. »Haben Sie 'ne Zigarette?«
Er gab ihr sein Paket. Sie stand auf, um aus seinen hohlen Händen Feuer zu nehmen. Sie lehnte ihren schweren Körper gegen seinen, verzog das Gesicht und schloß die Augen, als sie die Zigarette an die Flamme brachte. Sie hielt seine Hände, in denen das Zündholz zitterte, fest. Sie hielt sie noch ein wenig länger fest, als nötig war.
»Wie wär's, wenn Ihre Mutter uns nun ertappte?« sagte die sogenannte Miss Brown mit einem schlauen Lächeln.
»Sie wird uns nicht sehn. Und außerdem«, bemerkte er großherzig, »warum sollten denn Frauen nicht rauchen? Ganz so wie Männer. Es ist doch nichts dabei.«
»Ja«, sagte die sogenannte Miss Brown. »Man sollte nicht engherzig denken in solchen Dingen.«
Er aber grinste im Dunkeln, weil die Person sich mit der Zigarette zu erkennen gegeben hatte. Unter den provinziellen Umständen war es ein untrügliches Zeichen für Liederlichkeit.
Dann, als er sie, wieder auf dem Geländer sitzend, mit den Händen abtastete, gab sie sich ganz passiv seiner Umarmung hin.
»Eugen, aber Eugen«, sagte sie leis, scherzhaft-vorwurfsvoll.
»Welches ist Ihr Zimmer?« fragte er.
Sie sagte es ihm.
Später dann erschien Eliza plötzlich und lautlos auf der Terrasse.
»Wer ist da? Wer ist da?« fragte sie und spähte argwöhnisch in die Finsternis. »Eugen? Ist Eugen da? Haben Sie Eugen gesehn?« Sie wußte sehr wohl, daß er da saß.
»Ja, ich bin hier«, sagte er. »Was ist?«
»Ach so, wer ist denn da bei Dir, he?«
»Miss Brown ist bei mir.«
Miss Brown sagte: »Kommen Sie doch, Mistress Gant, und setzen Sie sich ein bißchen zu uns! Sie müssen müd und erhitzt sein.«
»Ach so!« sagte Eliza, »Sie sind's, Miss Brown. Ich hätte Sie so im Dunkeln nicht erkannt!« Sie knipste das trübe Terrassenlicht an. »Es ist ja stockfinster hier draußen. Jemand könnte auf den Terrassenstufen fallen und ein Bein brechen.« Sie wurde gesprächig. »Ich will Ihnen was sagen, man atmet auf an der frischen Luft. Ich könnte alles liegen und stehn lassen, wünscht ich, und mein Leben ein bißchen genießen.«
Sie setzte ihr liebenswertes Selbstgespräch eine halbe Stunde lang fort, ohne auch nur einen Augenblick ihre forschenden Augen von den beiden Halbdunkeln Gestalten wegzuheben. Dann zog sie sich linkisch und zaudernd wieder ins Haus zurück.
»Sohn!« sagte sie besorgt beim Weggehn. »Es ist spät. Du solltest schlafen, Wir sollten alle längst im Bett stecken.«
Die sogenannte Miss Brown pflichtete ihr verbindlichst bei und erhob sich:
»Ja, ich wenigstens bin müde. Ich geh schlafen. Gute Nacht!«
Eugen saß still auf dem Geländer, rauchte und horchte. Das Haus ging schlafen. Er ging in die Küche und fand Eliza, die sich gerade in ihre kleine Zelle zurückziehn wollte.
»Sohn!« sagte sie leis, nachdem sie mehrere Male vorwurfsvoll den Kopf geschüttelt hatte, »ich will Dir was sagen. Das gefällt mir nicht. Es sieht nicht nach rechten Dingen aus, wenn Du nachts allein mit dieser Frau auf der Terrasse sitzt. Sie ist alt genug, um Deine Mutter zu sein.«
»Sie ist Dein Gast, nicht meiner«, sagte er störrisch. »Ich hab sie nicht ins Haus gebracht.«
Eliza war verletzt. »Eine Sache ist sicher, das wirst Du bemerkt haben: ich verkehre nicht mit den Leuten. Ich trage meinen Kopf so hoch wie irgend jemand.« Sie lächelte herb.
»Na ja, gute Nacht, Mama«, sagte er beschämt und betroffen. »Laß uns die Hausgäste auf ein Weilchen vergessen. Was macht es schon viel aus?«
»Sei brav, Junge«, mahnte Eliza scheu. »Ich möchte, daß Du brav bleibst, Sohn.«
Er war schuldbewußt; Reue und Zerknirschung rissen an ihm. Er war, wie immer, bitter berührt von der wahrhaft kindlichen Unschuld, der anständigen Festigkeit, die ihrem Leben zu Grunde lag.
»Mach Dir keine Gedanken!« sagte er und wandte sich jäh ab. »Es ist nicht Dein Fehler, wenn ich es nicht bin. Ich werde Dir keine Vorwürfe machen. Gutnacht!«
Das Licht in der Küche ging aus. Er hörte, wie die Tür von Elizas Kammer leise ins Schloß schnappte. Ein kühler Luftzug wehte durchs Haus. Langsam, pochenden Herzens, stieg er die Treppe hinauf.
Aber auf der dunklen Treppe, wo der dicke Teppichläufer den Laut seiner Tritte erstickte, prallte er unversehens auf eine Frau. An dem Magnoliengeruch erkannte er, daß es Mistress Selborne war. Sie hielten einander einen Augenblick bei den Armen, mit angehaltnem Atem. Ein paar Strähnen ihres blonden Haars streiften sein Gesicht.
»Pst!« wisperte sie.
So standen sie da, Brust an Brust, das einzige Mal, daß sie einander berührten. Und, jedes in seinem dunklen Wissen um das Leben des andern bestätigt, trennten sie sich, um sich fortan mit ruhigen Augen, die nichts verrieten, vor der Welt zu begegnen.
Er tastete vorsichtig den dunklen Gang entlang, bis er an die Zimmertür der sogenannten Miss Brown kam. Die Tür war angelehnt. Er ging hinein.
Sie nahm alle die Medaillen, die er in Leonards Schule gewonnen hatte: Die eine im Diskussionswettbewerb, die andre für Deklamation und die bronzene für William Shakespeare. W. S. 1616-19. Für einen Dukaten ward's getan!
Er hatte kein Geld, um ihr es zu geben. Sie verlangte nicht viel. Jedesmal eine Silbermünze oder zwei. Es wäre ihr, so erklärte sie, nicht ums Geld zu tun. Es wäre wegen des Prinzips. Er erkannte ihren Standpunkt als richtig an.
»Wenn ich Geld wollte, würde ich mich nicht mit Dir abgeben. Ich kriege täglich Anträge. Der reiche, alte Tyson stellt mir nach, seit ich hier bin. Er bot mir zehn Dollar, wenn ich mit ihm ins Auto ginge. Dein Geld brauch ich wahrhaftig nicht. Aber Du mußt mir etwas geben dafür, es ist mir gleich, wie wenig es ist. Ich käme mir sonst unanständig vor; ich habe zuviel Selbstachtung. Ich bin keine von den kleinen Gelegenheitsschneppen, wie sie hier zu Dutzenden herumlaufen.«
So gab er, statt Geldes, die Medaillen zum Pfand.
»Wenn Du sie nicht einlöst«, sagte die sogenannte Miss Brown, »werde ich sie meinem Sohn geben, wenn ich nach Hause komme.«
»Hast Du'nen Sohn?«
»Ja. Er ist achtzehn. Beinah so groß wie Du und doppelt so breit. Die Mädchen sind wie verrückt hinter ihm her.«