Kitabı oku: «Greta, Jupp und die Geister», sayfa 3

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8

Nachts kommen wieder die Geister heraus und machen Schabernack. Fürchterlich lauten Schabernack. Sie trommeln auf die Dachziegel und singen Geisterlieder, sie raufen und rutschen heulend die Dachrinnen hinunter, direkt an Gretas Bett vorbei.

Darauf hat Greta nur gewartet. Sie knipst das Leselicht an und wirft einen Blick auf den Wecker: Es ist halb zwölf.

Die drei Kandiszuckerstückchen liegen auf dem Nachttisch bereit. Bei dem Gedanken, dass schon bald ein echter Geist den Zucker aus ihrer Hand nehmen und in seinen weißen Mund stecken wird, läuft Greta ein Schauer der Aufregung über den Rücken.

Sie blickt zum Fenster. Es ist dunkel wie in jeder anderen Nacht auch. Der Mond versteckt sich hinter den Wolken und nur ab und zu schimmert sein Licht hindurch. Doch irgendetwas sieht anders aus als sonst. Was ist es nur? Da entdeckt Greta es. Dort im Blumenkasten befindet sich etwas. Etwas Helles. Es sieht aus wie ein ... Luftballon.

Aufgeregt schlägt sie die Bettdecke zurück. Soll sie es wirklich wagen?

Sie steht auf und schleicht mit klopfendem Herzen zum Fenster. Und mit jedem Schritt wird sie sich sicherer, dass der Luftballon wieder mal kein Luftballon ist, sondern freundliche schwarze Augen hat und fröhlich winken kann.

Und dann weiß sie es: Das ist tatsächlich der Geist aus dem Kastanienbaum. Er ist zurückgekommen!

Doch wie anders sieht er nun aus: Ganz in sich zusammengesunken und traurig wirkt er.

Gretas Gedanken kreisen. Ist er dem bösen Flattergeist entkommen und sucht nun Zuflucht bei ihr?

Ausgerechnet in diesem Moment steckt Mama den Kopf zur Tür herein. „Kannst du wieder nicht schlafen, Schatz?“, fragt sie. „Ich habe das Licht unter deiner Tür gesehen.“

Schnell wendet Greta sich vom Fenster ab und läuft zum Bett zurück. Glücklicherweise scheint ihre Mutter nur Augen für sie zu haben und den Geist nicht zu bemerken.

„Greta“, sagt ihre Mutter sanft und legt den Arm um sie. „Du brauchst keine Angst zu haben. Es gibt mit hundertprozentiger Sicherheit keine echten Geister! Komm, leg dich wieder hin und schlaf.“

Greta möchte am liebsten widersprechen und ihrer Mutter erklären, dass gerade mit hundertprozentiger Sicherheit ein echter Geist ihre Geranien plattdrückt und dass ein Babygeist names Star Wars seit gestern verschwunden ist. Dass ein böser Flattergeist für Unheil sorgt und dass die Dachgeister schon wieder schrecklich gelärmt haben, weil sie höchstwahrscheinlich unter Bauchweh von zu viel weißem Zucker leiden. Und dass sie darüber hinaus ganz beruhigt sein könne, denn wenn Jupp um Punkt zwölf vor der Hintertür stünde, dann würden sie mit Kandiszucker die Geister anlocken und vielleicht sogar Star Wars wiederfinden.

All das könnte sie sagen. Und es wäre nicht einmal gelogen. Weil aber, wie Greta nun weiß, Erwachsene leider nicht so viel von Fantasie und Wahrheit verstehen, fragt sie nur: „Mama, haben wir eigentlich weißen Zucker im Haus?“

Die Mutter legt einen prüfenden Blick auf. „Wofür brauchst du mitten in der Nacht Zucker, Liebes?“

„Für ... für ... einen Kuchen“, stottert Greta. „Ich ... würde gern einen Kuchen backen.“

Die Mutter lächelt gutmütig. „Aber, Greta, doch nicht mitten in der Nacht.“ Sie streckt die Hand aus, um Gretas Stirn zu befühlen, so wie sie es immer macht, wenn sie meint, ihre Tochter habe Fieber.

„Ich bin nicht krank, Mama!“, knurrt Greta. „Ist nun weißer Zucker in der Vorratskammer oder nicht?“

„Natürlich habe ich Zucker da“, erklärt Mama etwas ratlos über das merkwürdige Verhalten ihrer Tochter.

„Dachte ich es mir doch“, murmelt Greta.

In ordentlicher Haushaltsführung ist Mama ganz große klasse. Wahrscheinlich hat sie ein komplettes Zuckerlager im Vorratsraum und bemerkt nicht einmal, wenn sich die Geister heimlich bedienen.

Greta legt den Kopf schief. „Verschwindet ab und zu vielleicht auch mal was von dem Zucker?“, säuselt sie.

Mamas Augen werden größer und größer. „Was meinst du mit ... verschwinden?“ Sie streckt erneut die Hand nach Gretas Stirn aus, doch diese zieht den Kopf weg.

„Ich habe kein Fieber, Mama! Ehrlich! Verschwindet nun manchmal was von dem Zucker oder nicht?“

Mama kann ihrer Tochter noch immer nicht ganz folgen. „Du meinst einfach so, wie von Geisterhand?“, fragt sie deshalb noch einmal nach.

Greta wird ungeduldig. „Ja, genau das meine ich. Wie von Geisterhand!“

Jetzt wird auch Mama ungeduldig. „Greta“, mahnt sie. „Ich bin zu dir gekommen, um dich zu beruhigen, weil du nicht schlafen kannst, und nicht, um mich mit dir zu streiten. Also: Es gibt keine Geister! Und außerdem haben wir immer genug weißen Zucker im Haus, von dem auch kein einziger Krümel unbemerkt verschwindet. Und jetzt ab ins Bett!“ Sie gibt Greta einen versöhnlichen Kuss auf die Stirn, schiebt ihre Tochter liebevoll unter die Bettdecke und streicht ihr über die Wange. „Jetzt schlaf endlich, mein Schatz. Morgen ist Schule. Ich mache noch mal kurz das Fenster auf, es ist wirklich sehr stickig hier ...“

„Oh nein!“, ruft Greta erschrocken und springt wieder aus dem Bett, um ihre Mutter, die bereits fast am Fenster ist, aufzuhalten.

„Was ist denn nun schon wieder?“, fragt sie irritiert.

„Ich ... ich mag es gern etwas stickig“, antwortet Greta schnell.

Doch die Mutter lässt sich nicht aus dem Frischluftkonzept bringen und öffnet energisch das Fenster. Der in den Geranien sitzende kleine Geist schwankt mehrmals wie ein Baumblatt im Wind vor und zurück und kippt schließlich rücklings ins Zimmer.

Doch Greta ist schon herbeigesprungen. Sie lässt die klebrigen Kandiszuckerstückchen, die sie eben vor Mama in ihrer Hand versteckt hat, zu Boden fallen, streckt die Arme aus ... und der kleine Geist landet sanft in ihren Armen.

„Da ist dir irgendwas runtergefallen“, bemerkt Mama und bückt sich.

„Öööhhh, das waren nur Haarspangen“, flötet Greta und sieht den Geist ungläubig an.

„Haarspangen?“ Die Mutter hält ihr zwei Stückchen Kandiszucker hin. „Diese Dinger klipst du dir in die Haare? Das ist ...“ Sie hebt die Stückchen höher. „Was genau ist das überhaupt?“ Sie dreht die Brocken prüfend zwischen ihren Fingern, riecht und leckt daran. „Greta, das sind keine Haarspangen, das ist Kandiszucker!“ Sie wirft ihrer Tochter einen strengen Blick zu. „Schleckst du nachts etwa heimlich Zucker?“

Greta schüttelt energisch den Kopf. „Nein, Mama! Das verstehst du ganz falsch! Der ist für die Gei... für den Babygei... na, für Star Wars eben!“

Die Mutter zieht die Augenbrauen hoch. „Star .. was? Wovon redest du überhaupt?“ Doch dann besinnt sie sich, dass ihre Tochter ernsthaft krank sein könnte, und legt den Arm um sie. „Schatz, ist dir schwindelig oder hast du Sehschwierigkeiten oder so etwas?“

Greta schiebt die Unterlippe vor. „Sehschwierigkeiten? Nö, keineswegs! Also, dein Schlafanzug ist rot und meiner ist grün. Und in meinem Arm liegt ein weißer Geis... äh ... Geier.“

Der kleine Geist verzieht empört das Gesicht und streckt ihr blitzschnell die Zunge raus.

„Okay“, verbessert Greta sich schnell. „Dann eben kein Geier. Eher eine kleine weiße Wolke.“

Da lächelt der Geist zufrieden.

Aber Gretas Mutter lächelt nicht. Überhaupt nicht. Sie kaut auf ihrer zuckenden Unterlippe, greift nach Gretas Hand und drückt sie sanft. „Schatz, gleich morgen rufe ich beim Kinderarzt an. Und dieses Zuckerzeug nehme ich mit, das ist wirklich schlecht für die Zähne, Liebes.“

„Aber, Mama!“, entgegnet Greta. „Das ist doch Kandiszucker. Der Rolls-Royce unter den Zuckersorten! Wirkt wie Medizin, besonders für Geis... äh ... Geier mit Magenproblemen.“

Mamas Augen werden groß wie Untertassen. „Für bitte wen ist das Medizin?“

Greta senkt den Blick. „Na, für Gei...geier mit nervösem Magen. Und Baby...gei...er.“

Die Mutter schluckt wie ein Pelikan, der einen zu großen Fisch erwischt hat. „Kinderarzt. Gleich morgen früh!“, stammelt sie und stolpert hinaus.

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9

Greta sieht wieder hinunter auf den Geist und versucht zu lächeln.

„Deine Mama braucht eine gute Brille“, sagt da mit einem Mal der kleine Geist. Greta erschrickt fürchterlich, wohingegen der kleine Geist nur amüsiert vor sich hin giggelt. „Ja, da staunst du, was? Ich kann nämlich Menschi“, erklärt er mit einem stolzen Nicken. Seine Stimme klingt weich und angenehm.

Greta staunt in der Tat. „Menschi?“, fragt sie verblüfft.

„Ja, Menschi. Deine Sprache“, bestätigt der kleine Geist.

„Und du sprichst vermutlich ... Geisti?“, versucht Greta zu erraten.

Es war verrückt, sie unterhielt sich tatsächlich mit einem echten Geist.

„Fast richtig“, antwortet der kleine Geist anerkennend. „Aber nicht ganz korrekt. Wir Dachgeister sprechen Jubbabballabba.“

Greta bestaunt seine schmalen Lippen, die vibrieren, als übe er für die Blubberblasenweltmeisterschaft.

„Jubba... was ... fürn ... Gelaber?“, fragt sie kichernd.

„Jubbabballabba“, wiederholt der kleine Geist. „Das ist ein Dialekt des Geisti, den wir Dachgeister untereinander sprechen.“

„Aha“, sagt Greta. „Gibt es etwa mehrere Geisterarten? Kellergeister zum Beispiel?“

„Aber natürlich“, erklärt der kleine Geist. „Wir sind so vielfältig wie ihr Menschen auch.“ Er hebt seine Hände, an denen sich erstaunlicherweise jeweils fünf kleine Finger befinden, und beginnt aufzuzählen: „Es gibt Kellergeister, Schrankgeister, Küchengeister, Besenkammergeister, Erdgeister, Waldgeister, Motorhaubengeister ...“

„Motorhaubengeister? Was machen die denn so?“, fragt Greta neugierig. Das alles klingt ungeheuer spannend.

Der kleine Geist rollt vergnügt mit den knopfrunden Augen. „Oh, Motorhaubengeister sind sehr keck. Sie spielen gern Tauziehen mit den Autokabeln. Und dann sitzen sie morgens im Versteck und lachen sich kaputt, weil die Autos nicht anspringen und die Menschen den Mardern die Schuld geben.“

Da muss Greta an den Trecker ihres Vaters denken, der ausgerechnet zur Kirschernte einfach nicht anspringen wollte. Hatten da vielleicht auch irgendwelche Geister ihre Finger im Spiel gehabt?

„Sag, machen sich diese Motorhaubengeister vielleicht auch mal an Treckern zu schaffen statt an Autos?“, fragt sie den kleinen Geist.

Dieser wackelt mahnend mit dem Zeigefinger. „Nee, nee. Für Trecker sind die Treckergeister zuständig. Die sind wirklich ungeheuer frech. Sie verstopfen die Dieselpumpen mit Obstkernen und schmieren Motoröl aufs Lenkrad.“

„Jetzt verstehe ich ...“, murmelt Greta.

Das also ist die Erklärung für die ölverschmierten Hände ihres Vaters, mit denen er fluchend aus der Scheune zurück ins Haus kam und auf einen dummen Dorfjungenstreich tippte. Greta schüttelt staunend den Kopf. Es liegen anscheinend viel mehr Dinge in Geisterhand, als sie und wohl auch die meisten anderen Menschen ahnen.

„Und welches sind die allerallerschlimmsten Geister?“, möchte sie nun wissen.

Da hält der kleine Geist sich die Nase zu und grummelt: „Klogeister! Das sind die allerschlimmsten! Die stinken wirklich bis zum Himmel.“

„Brrrr“, sagt Greta und schüttelt sich. „Denen möchte ich aber nicht begegnen“, sagt sie lachend. Dann fällt ihr auf, dass sie sich noch gar nicht nach dem Namen des kleinen Geistes erkundigt hat. „Wie heißt du eigentlich?“, fragt sie deshalb.

„Urrrmph“, antwortet der Geist.

Greta zögert. Ist das nun sein Name oder ein kleines Bäuerchen gewesen? Und weil sie nicht unhöflich sein möchte, wiederholt sie etwas langsamer, damit es nicht wie ein Rülpser klingt: „Urrrmph?“

Der kleine Geist nickt und lächelt süß. Da lächelt auch Greta. „Urrrmph ist ein sehr schöner Name. Er klingt so ... einzigartig. Ich heiße Greta.“

„Greta ist auch ein schöner Name“, urteilt Urrrmph.

„Danke“, sagt sie und beschließt, Urrrmph die Frage zu stellen, die ihr einfach keine Ruhe lässt. „Du, Urrrmph, sag mal: Ist der Flattergeist, der dich vom Kastanienbaum weggerissen hat, ein böser oder ein lieber Geist?“

Urrrmphs Gesichtsausdruck wird ernst. „Der Flattergeist ist nicht böse“, erklärt er und senkt den Kopf. „Er ist nur sehr, sehr aufgebracht.“

Greta bemerkt sogleich, dass etwas nicht stimmt. „Aber warum ist er denn so aufgebracht?“, fragt sie vorsichtig.

Urrrmph seufzt kläglich. „Ach, das ist eine lange Geschichte. Und leider meine Schuld.“

Greta sieht ihn überrascht an. „Wieso ist das deine Schuld?“

Da beginnt Urrrmph ihr mit belegter Stimme zu erklären: „Der Flattergeist ist mein Onkel. Onkel Kuttru, um genau zu sein. Er ist eigentlich ein recht netter Onkel. Immer wenn mein Vater unterwegs auf Geisterreise ist, vertritt Onkel Kuttru ihn als Patta.“

„Was ist denn ein Patta?“, fragt Greta neugierig. Es ist einfach erstaunlich, was es in der Geisterwelt so alles gibt.

Der kleine Geist legt eine wichtige Miene auf. „Also, ein Patta ist ein Chef. Er gibt vor, was wann wo und wie gemacht werden muss. Ein guter Patta ist der Kern jeder Geisterfamilie.“

Das versteht Greta. „Und was macht dein Vater so auf einer Geisterreise?“, möchte sie nun wissen.

Urrrmphs Miene wird noch ein wenig wichtiger. Er ist sehr stolz auf seinen Vater, das merkt man genau. „Also, mein Vater ist der Erste Vorsitzende der Dachgeistervereinigung und schwebt in Dörfer und Städte, um dort anderen Dachgeistern bei ihren Problemen zu helfen.“

„Ach“, sagt Greta. „Was für Probleme haben Dachgeister denn so?“

Urrrmph zuckt die Schultern. „Na, so das Übliche eben. Manche bleiben beim Rutschen in den Regenrinnen stecken oder sie scheuern sich beim Dachschindelwettrutschen den Allerwertesten auf oder sie streiten sich einfach nur mit anderen Geistern. Natürlich gibt es aber auch ernsthafte Probleme wie zum Beispiel Hickkiflubba.“

„Was ist denn Hickkiflubba?“, erkundigt sich Greta höchst interessiert. „Eine Art Geisterschluckauf?“

Urrrmph winkt lachend ab. „Nee, nee. Wenn es nur das wäre, hätte mein Vater weniger zu tun. Nein, Hickkiflubba ist eine ganz hartnäckige Form von Höhenangst. Höchst unpraktisch, wenn man ein Dachgeist ist und zehn Meter über der Erde wohnt, das kann ich dir sagen.“

Greta nickt verständig. „Ja, das ist ein bisschen so wie ein Goldfisch mit Wasserallergie“, vergleicht sie.

„Oder wie ein Pferd mit Heuschnupfen“, nickt Urrrmph und kichert.

„Ja, und dein Papa kann diesen Geistern mit Hickkiflubba dann helfen?“, fragt Greta.

Urrrmph nickt mit stolzgeschwellter Brust. „Ja, denn mein Vater hat für fast jedes Problem eine Lösung parat. Bei Hickkiflubba ist er der Spezialist schlechthin. Er hat eine Kräutertinktur entwickelt, die sich der betroffene Geist auf den Kopf reiben muss. Und dann zeigt Papa ihm noch ein paar Hickkiflubbayogaübungen, die die Höhenangst unterdrücken. Meistens ist nach einer Woche dann alles in Butter und die Höhenangst weg ... Mein Vater ist wirklich viel unterwegs, weil alle Dachgeister immer gleich nach ihm rufen, wenn was nicht in Ordnung ist.“

„Ich verstehe“, sagt Greta. „Aber was hast du nun angestellt, dass dein Onkel Kuttru so sauer auf dich ist?“

Da wird Urrrmph auf einmal wieder bedrückt. „Er ist sauer auf mich, weil ...“ Er bricht ab und macht eine Pause, als falle es ihm schwer, die passenden Worte zu finden.

Dann holt er tief Luft. „Also, Greta, es war so: Vor ein paar Tagen musste mein Vater wieder mal verreisen. Und Onkel Kuttru, der meinen Vater als Patta vertritt, bat mich, auf seinen frisch geborenen Babygeist Lollo aufzupassen. Er sagte, ich solle den Kleinen eine Runde spazieren schweben, damit er gut einschlafen könne. Er hatte nämlich etwas mit einem anderen Dachgeist zu klären. Und da ich schon öfter auf Lollo aufgepasst habe und mit ihm herumgeflogen bin, dachte er, sein Sohn sei bei mir in guten Händen. Ich bin dann auch ganz brav losgeflogen auf eine kleine Runde durchs Dorf. Doch als ich so mit Lollo im Arm um die Ecke beim Bäcker Koll schwebte, stieg mir auf einmal ein unglaublicher Duft in die Nase. Da hatte der Bäcker doch tatsächlich frische Zimtschnecken gebacken. Und die mag ich für mein Leben gern! Da habe ich einfach nicht widerstehen können und Lollo nur ganz kurz in der Hecke abgelegt, um beim Bäcker eine Zimtschnecke zu mopsen.“

Er hebt verteidigend die kleinen Hände. „Weißt du, Greta, man kann doch nicht mit einer Zimtschnecke und einem Babygeist im Arm schweben. Stell dir vor, da wäre ich womöglich in Sinkflug geraten und auf die Straße geklatscht ...“ Seine Stimme fängt an zu zittern. „Also habe ich mich entschieden, Lollo nur ganz kurz aus den Augen zu lassen. Aber als ich dann mit meiner gemopsten Zimtschnecke und dem rechten Auge eines Marzipanschweinchens für Lollo zurückkam, war der Kleine weg. Futsch! Spurlos verschwunden!“ Eine Träne kullert über seine Wange. „Nur ein pechschwarzer Rabe saß da und krächzte böse.“ Heftig schluchzend schiebt Urrrmph seinen kleinen Kopf unter Gretas Oberarm.

Sie drückt ihn tröstend an sich. „Urrrmph, du brauchst nicht zu weinen. Der Rabe hat den kleinen Lollo nicht gefressen.“

„Woher ... willst ... du ... das ... denn ... so ... genau ... wissen?“, schnieft Urrrmph.

„Ganz einfach: Weil mein Freund Jupp Star Wars, äh, ich meine, Lollo gerettet hat.“

Urrrmph zieht den Kopf unter dem Arm hervor und blickt Greta fragend an. „Wer sind denn Jupp und ... Star Wars?“

Greta lächelt. „Jupp ist wie gesagt mein Freund und er hat eurem Lollo den Namen Star Wars gegeben, weil er doch nicht wissen konnte, wie er in Wirklichkeit heißt“, erklärt Greta.

Und dann erzählt sie Urrrmph, wie Jupp den Babygeist in der Hecke gefunden, ihn in dem blauen Eimer spazieren getragen und versorgt hat. Und dass er überhaupt ein Pfundskerl sei, der unheimlich viel über Geister wisse, und dass auch alles wirklich bestens funktioniert habe bis zu dem Moment, als die doofe Frau Gruber dazwischenfunkte und den Eimer an sich reißen wollte.

Urrrmph hat Greta aufmerksam zugehört. „Wer ist denn Frau Gruber?“, versucht er nun zu verstehen.

Greta erklärt es ihm genauer. „Frau Gruber ist meine Lehrerin aus der Schule.“

„Aha, verstehe“, sagt Urrrmph. „Und deine Lehrerin hat also Lollo geklaut?“ Er zappelt unruhig, weil er ahnt, dass die Geschichte noch lange kein gutes Ende gefunden hat, selbst wenn Lollo nicht wie befürchtet von dem frechen Raben gefressen worden ist.

Greta drückt Urrrmph wieder an sich. „Nein, Urrrmph, ganz so war es nicht. Frau Gruber hat euren Lollo leider auch nicht. Er ist auf dem Pausenhof einfach davongeflogen“, gibt Greta zu.

Da schluchzt Urrrmph erneut. „Oh je, oh je“, wimmert er. Und wieder: „Oh je, oh je. Wo mag der kleine Lollo nur stecken? Der Flattergeist vermisst ihn so sehr! Wir Geister suchen alle seit Tagen verzweifelt nach ihm.“

Greta versucht, ihn wieder zu beruhigen. „Aber Urrrmph“, sagt sie sanft. „Jupp und ich werden helfen, ihn zu suchen. Versprochen.“

Yaş sınırı:
18+
Hacim:
96 s. 27 illüstrasyon
ISBN:
9783960740704
Sanatçı:
Telif hakkı:
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Metin
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