Kitabı oku: «Maxillia», sayfa 2

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„Max? Bist du noch anwesend?“, riss die Stimme von Maxillias Mutter sie aus ihren Tagträumen, in denen sie schon seit einer Weile versunken war. Sie kämpfte gegen die bohrende Müdigkeit, die ihre Augenlider schwer machte und jegliche Konzentration verhinderte. Wie jeden Tag, quälte ihre Mutter Isabella sie mit langweiligem Politikunterricht, den Maxillia regelrecht hasste. „Ja“, räusperte sich diese heiser und legte den Stift aus der Hand, mit dem sie das Deckblatt ihres Notizbuchs bekritzelt hatte. „Ich weiß, dass das nicht spannend ist, aber du musst das lernen, wenn du mal meinen Thron übernehmen sollst. Du bist nunmal mein einziges Kind“, meckerte Isabella ihre Tochter an, in der die Sorge brannte, dass Max mit der Stellung als Königin später überfordert wäre. Schließlich hing nicht nur das Reich der Großelfen sondern auch das Fortbestehen des Bündnisses von dem Thron ab. „Nagut. Dann ist es erstmal genug für heute. Sei bitte pünktlich zum Training nachher da“, sagte Isabella seufzend mit besorgtem Blick und legte das Buch aus ihren Händen auf den Tisch. Maxillia wartete nicht auf eine weitere Aufforderung und huschte lächelnd mit wehendem Kleid aus der Bibliothek. Drei Stunden hatte sie nun wieder Zeit dem Alltag zu entfliehen und ihre Krone, die sie so sehr verfluchte, abzulegen. Ihr Herz hüpfte vor Freude ihre beste Freundin nun wieder zu treffen und für ein paar Stunden einfach nur Max zu sein. Schnell schlängelte sie sich durch die vielen Flure nach oben in den kleinen Turm, in dem sie ihre Gemächer hatte, und zog sich schnell ihre bequeme Hose und das lockere Oberteil an, das sie so gerne trug. Dann warf sie sich noch den schwarzen Kapuzenumhang über die Schultern und verließ so unauffällig wie möglich ihre Gemächer. Flink eilte sie die Flure wieder nach unten in die Eingangshalle hinunter, von der aus sie wachsam hinaus in den Hof trat. Mit angehaltenem Atem überquerte sie diesen im Schatten der dicken Burgmauern zur vom Efeu versteckten, kleinen Pforte. Vorsichtig öffnete sie die alte Tür, deren Scharniere leise quietschten, während sie sich umsah, ob jemand in der Nähe war, der dies hätte beobachten können. Als die Luft rein und der Spalt groß genug war, zwängte sie sich hindurch, trat leise auf die Wälle hinaus und zog die Tür sofort wieder hinter sich zu. Einen Moment lang blieb sie im sicheren Schatten stehen und atmete erst einmal tief durch. Den schwierigsten Teil ihres Weges hatte sie geschafft. Nun musste sie schnell sein. Also eilte sie los, während sie darauf achtete nicht auf die kaputten Stufen zu treten. Auf manchen waren die Steine lose oder gebrochen. Einmal war sie unachtsam gewesen und ist böse gestürzt. Zwar hatte Seraphina ihr helfen und die Wunden und Schmerzen lindern können, so dass ihre Eltern nichts mitbekommen hatten, jedoch hätte jemand durch den Lärm auf sie aufmerksam werden können, was glücklicherweise nicht geschehen war. Aber es darauf ankommen lassen wollte sie auch nicht. Daher umging sie geschickt die tückischen Stellen und sprang wie ein junges Reh die Stufen hinunter. Als sie endlich am Ende der Treppen angelangt war, eilte sie rüber zum Waldrand, zu den dichten Büschen, hinter denen sich der schmale Pfad verbarg. Sanft schob sie die Äste beiseite und schlüpfte zwischen ihnen hindurch. Kaum hatte sie den Wald betreten, fiel die Anspannung von ihr ab und Ruhe begann ihren Geist zu erfüllen. Mit jedem Schritt, den sie der Lichtung näher kam, schien sie sich auch von der bedrückenden Verantwortung zu entfernen, genauso wie von den typischen Geräuschen des Trainings der Rekruten, die wie eine Glocke an jedem Tag über die Burg und die Umgebung schallten. Die Stille des Waldes umhüllte sie wie ein sanfter Mantel des Friedens, der sich wärmend um sie legte. Hoch oben in den Baumwipfeln zwitscherten Vögel und sangen ihre herrlichen Lieder, die für Max wie ein Loblied der Freiheit klangen. Der würzige Duft von Tanne und der modrige Geruch des Waldbodens stiegen wohlig in ihre Nase, die den Frust und die lähmende Langeweile zu verjagen schienen. Mit einem Lächeln auf den Lippen stapfte sie über die Wurzeln der Lichtung entgegen und genoss schon jetzt die Ruhe und die Stille. Schon bald hatte sie wieder die kleine Lichtung erreicht und überquerte die hohe Wiese, um zu dem Baum zu gelangen, in dem sich das Versteck der beiden Freundinnen befand. Flink kletterte sie wieder den alten Baumstamm empor und krabbelte in die Baumkrone auf die alten Bretter. Dort wartete auch schon, wie zu erwarten, ihre Freundin Seraphina. „Hallo Max“, begrüßte die Nymphe sie, als sie auf das Floß gekrochen kam und lächelte ihr zu. „Schön dich wieder zu sehen, Phina. Wie geht es dir?“, seufzte Max und drückte ihre Freundin ganz fest, als sie sich neben sie gesetzt hatte. „Wie immer gut. Und dir?“, lächelte diese und setzte sich in einen Schneidersitz. Zwischen den Fingerspitzen zerrupfte sie ein kleines Blatt, das sie von einem Zweig abgezupft hatte. „Mir auch. Abgesehen davon, dass ich beim Politikunterricht wieder fast eingeschlafen bin. Es gibt wohl auch nicht viel was Langweiligeres, als das Leben einer Prinzessin“, stöhnte Max und verdrehte die Augen. Lachend stützte Phina ihren Kopf in die Hand und schaute mit leerem Blick in die Blätter hinein. „Gibt es bei dir etwas Neues?“, fragte Max, wie fast an jedem Tag und betrachtete ihre Freundin, deren traditionelle Bekleidung aus wenig Leinenstoff bestand, der gerade das nötigste ihres Körpers bedeckte. „Nein, nicht so richtig. Wir haben heute mal wieder Heilkräuter gesammelt, die wir später zu Salben und Tränke verarbeiten. Also das Gleiche wie gestern und vorgestern und vorvorgestern und so weiter. Von daher war auch mein Tag bisher nichts Besonderes. Eigentlich traurig, dass man sich schon wünscht, dass jemand krank wird, damit mal was los ist und man ein wenig üben kann“, erzählte Phina etwas gelangweilt, die ihren Blick wieder zu Maxillia wandern ließ. „Aber warum soll es dir anders gehen, als mir?“, lachte Max, die sich auch mal wieder nach etwas Abwechslung sehnte. „Ich weiß, dein Leben ist nicht nur langweilig, sondern auch sehr einsam. Mir geht es aber ähnlich. Wie du weißt, komme ich mit den Nymphen in meinem Alter nicht sonderlich gut zurecht“, seufzte Seraphina betrübt und schob die Fetzen des Blattes, die sie auf eines der Bretter gelegt hatte, mit dem Zeigefinger hin und her. „Wieso ist das eigentlich so?“, wollte Maxillia wissen und brach einen kleinen Ast ab, der ungünstig in die Blätterhöhle hineinwuchs. „Ich weiß es nicht genau. Aber irgendwie scheine ich etwas anders zu denken. Ich sage nicht zu allem „Ja“ und halte mich nunmal nicht so gern an diese ganzen Regeln. Manche Traditionen finde ich völlig überflüssig und diskriminierend“, erklärte Seraphina, während sie begann mit den Fetzen Figuren zu legen. „Diskriminierend?“, hakte Max nach und schaute ihre Freundin verwundert an. „Naja. Zum Beispiel ist es doch verboten Kontakte außerhalb unseres Volkes zu pflegen. Genauso verstehe ich nicht, warum wir die Sümpfe nicht verlassen dürfen. Oder wieso wir einen so strengen Essensplan haben und nicht mal etwas Neues ausprobieren dürfen. Der Vorstand tut immer so, als ob alles außerhalb unseres Volkes schlecht wäre. Dabei kann ich bislang überwiegend das Gegenteil feststellen“, beschwerte Phina sich. „Warum ist der Vorstand denn so streng mit allem?“, verwunderte Max sich mit einem beinahe unverständlichen Blick. „Vorstand Ehrin sagt immer nur, dass wir die Traditionen wahren müssen. Aber du brauchst gar nicht so zu gucken, schließlich hast du auch nicht gerade wenig Regeln, an die du dich zu halten hast. Und mehr Sinn machen die auch nicht“, bemerkte Phina, als sie Maxillias skeptischen Blick sah. „Gut, da hast du Recht“, lachte diese zugebend, bevor sie fragte: „Was sagen deine Eltern eigentlich zu den Regeln? Sind die auch eher deiner Ansicht, oder doch mehr auf der Seite des Vorstandes?“. „Was denkst du denn? Sie sind selbstverständlich auf der Seite des Vorstandes. Wobei ich mir bei meiner Mutter nicht so sicher bin. Manchmal wirkt sie so, als würde sie nur so tun, dass sie die Regeln komplett befürwortet“, erzählte Seraphina mit einem ratlosen Gesicht. „Vielleicht denkt sie ähnlich wie du. Irgendwoher musst du deine rebellische Art ja haben“, lachte Max. „Das stimmt. Sie hat noch nie viel von sich erzählt. Ich weiß zum Beispiel gar nicht, was sie in ihrer Kindheit erlebt hat. Als ich sie mal gefragt habe, hat sie nur gelächelt und gesagt, dass sie es mir mal irgendwann erzählt“, stellte Seraphina fest und schaute dabei Maxillia nachdenklich an. „Wer weiß“, zuckte diese mit den Schultern und schaute dabei etwas ratlos. „Ich finde es nur schade, dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbringen können. Ich würde dir zu gerne mal die Siedlung zeigen. Ich wette, dass du noch nie etwas so Cooles gesehen hast. Die Häuser sind nämlich fast alle in die Bäume gebaut und mit Hängebrücken und Stegen verbunden“, erzählte Phina begeistert. „Das klingt wirklich fantastisch. Ich würde das zu gern mal sehen. Die Burg ist sicher nicht annähernd so spannend. Manchmal wünschte ich mir tatsächlich auch eine Nymphe zu sein. Dann könnten wir uns immer sehen. Und ich müsste nicht später Königin werden“, gestand Max seufzend und lehnte sich wieder zurück gegen einen der dicken Äste. In Gedanken stellte sie sich vor, wie die Siedlung wohl aussehen würde und lächelte innerlich bei der Vorstellung ihrer Schönheit. „Das wäre sicher lustig. Wir zwei als junge Rebellinnen, die die Regeln umgehen und heimlich lustige und spannende Dinge machen“, stellte Phina sich das mit einem Lächeln vor. „Ja, genau“, lachte Max mit ein wenig Sehnsucht im Herzen. Denn es war ihr bewusst, dass es nie mehr als ein Traum sein würde. Schließlich konnte man schlecht seine Herkunft verändern und sich einem Volk zuschreiben, dass sich sogar vom Aussehen her stark von dem Eigenen unterschied. Seufzend schob sie die Gedanken beiseite. Es hatte auch wenig Sinn sich nach etwas zu sehnen, das nicht annähernd greifbar war. Und wenn Max an ihr Leben dachte, trübte dies wieder ihr Herz. Schließlich hatte sie allein ihre Eltern als wirkliche Bezugspersonen, die allerdings selten für sie Zeit hatten. Als Königspaar waren sie nunmal viel gefordert und hatten täglich viele Termine. Die Zofen, Diener und Soldaten, die Max täglich umgaben, waren alle sehr auf Abstand bedacht und gingen nie über ihre Pflichten hinaus. Davon abgesehen, dass eh keiner von ihnen in Maxillias Alter war, fand sie so in der Burg niemanden, der Zeit mit ihr verbringen wollte, ohne dass es als eine Art Auftrag angesehen wurde. Auch für Gespräche mit ihren Eltern, außerhalb der Unterrichte war kaum Zeit, so dass sie einander oft nur zum Frühstück und zum Abendessen hatten. Somit hatte sie niemanden, dem sie sich anvertrauen konnte, abgesehen von Seraphina, die sie allerdings auch nicht ständig um sich haben konnte. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass ihre Eltern sie kaum kannten. Sie wussten noch nicht einmal, dass sie mit Seraphina, einer Nymphe, Kontakt hatte. Und das schon seit vielen Jahren. Sie konnte es ihnen auch nicht erzählen. Schließlich würde sie sich sonst selbst verraten und zugeben, dass sie täglich gegen Regeln verstieß. Sicher würden ihr dann Strafen auferlegt werden und Seraphina, dürfte sie dann wohl nie mehr wiedersehen. Zumindest wären dies die Vorschriften. Am liebsten würde sie einfach irgendwo hin gehen, wo niemand wusste wer sie war. Weg von all der Einsamkeit und Schwere ihrer zukünftigen Aufgabe. Allerdings würde sie wohl nicht weit kommen. Schließlich kannte ein jeder, der in den Bündnisländern lebte, ihr Aussehen und würde sie sofort erkennen und verraten, wenn er sie sehen würde. Sie müsste schon die Ländereien verlassen, die ihre Mutter befehligte, was ebenso durch ihre Bekanntheit schwierig werden würde. Abgesehen davon, wüsste sie nicht wie sie sich durchschlagen sollte, da sie sich nicht einmal gegen den Angriff eines Wildtieres hätte verteidigen können. Es war schon peinlich, dass es so war. Schließlich war sie die Tochter einer mächtigen Magierin, deren Kraft sie wenigstens teilweise hätte erben müssen. Doch dem war nicht so. Die Zauberkraft, die sie selbst besaß, war nicht im Ansatz so groß, wie die ihrer Mutter. Daher schaute auch das Volk mit Sorge auf die Zukunft, in der Maxillia den Platz ihrer Mutter einnehmen sollte. Es war eine gängige Meinung des Volkes, dass nur jemand regieren könne, der viel Kraft und Macht schon von Geburt an besäße. Warum es so war, konnte Max sich selbst nicht erklären. Doch Isabella sagte immer, dass das Volk ein Gefühl von Schutz und Sicherheit bräuchte. Demnach würde sie das Volk aber nie richtig führen können, wenn sich nicht plötzlich etwas an ihrer Stärke ändern würde. Unter dem Volk, und vor allem in der Burg, entstanden dadurch Gerüchte, die nicht gerade positiv waren und Maxillia in ein noch schlechteres Licht rückten. Besonders hielt sich das Gerücht, dass ihre Eltern nach einer Alternative suchten, damit nicht sie den Thron erben würde. Zumindest schienen dies sehr viele zu hoffen. Doch Isabella und Don setzten scheinbar alles daran Maxillia auszubilden und auf das Amt der Königin vorzubereiten, obwohl nicht einmal Maxillia einen Sinn darin sah. Sie war nämlich der Überzeugung, dass man so etwas wie die Ausstrahlung von Macht und Autorität entweder von Geburt an hatte oder eben nicht. So etwas war in ihren Augen nicht erlernbar. Und sie hatte es ganz einfach nicht. Scheinbar sahen das aber ihre Eltern anders, wenn sie sich nicht nur erhofften irgendeines der Attribute in ihr zu erkennen, da sie sonst sicherlich nicht krampfhaft daran festhielten sie zur Thronerbin zu machen. Wie dem auch sei. Max hatte das Gefühl, dass sie als Königin unerwünscht war. All das bekräftigte ihren Wunsch das alte Leben hinter sich zu lassen und irgendwo ein Neues zu beginnen immer mehr. Schon oft hatte sie ernsthaft darüber nachgedacht wegzulaufen und hatte sich schon einige Pläne zurechtgeschustert, die allerdings zum Scheitern verurteilt gewesen wären. Einer dieser Pläne zog sogar in Betracht durch eines der Portale in die Welt der Menschen zu fliehen, da es einer der wenigen Orte war, wo keiner sie kannte. Jedoch würde sie sich dort wohl kaum zurechtfinden, im Gegensatz zu ihrer Mutter, die dort groß geworden war. Sicher würde Maxillia sich durch ihre Unbeholfenheit zu sehr verraten und so eine Spur legen, der Isabella nur folgen bräuchte, um sie wiederzufinden. Eigentlich war jeder Plan, den sie sich zurecht legte zum Scheitern verurteilt, was allerdings mehr an ihr selbst lag als an dem Plan an sich. Also war sie mehr oder weniger in ihrem Leben gefangen und dazu verdammt sich mit ihrem Willen und ihrem ganzen Wesen dem ihrer Eltern zu fügen und ihr ödes Leben zu leben und zu akzeptieren. Leider verging die einzige Zeit, die Max am Tag frei hatte immer so schnell, dass sie schon wieder abgelaufen war. So musste sie wieder einmal zurück in die Burg schleichen, in der Hoffnung, dass auch diesmal niemand sie bemerken würde. Lustlos zwang sich Max endlich den Baum hinunter und legte wieder den Umhang über ihre Schultern. Widerwillig stand sie noch einen Moment lang neben dem Stamm und starrte auf das trübe Wasser des Tümpels, während auch Seraphina aus dem Versteck kletterte. „Dann sehen wir uns morgen wieder?“, fragte Seraphina, wie beinahe an jedem Tag, als sie das letzte kleine Stück hinuntergesprungen war. „Gleicher Ort, gleiche Zeit!“, entgegnete Max und umarmte ihre Freundin nochmal zum Abschied. Seufzend wandte sie sich ab und lief zu dem kleinen Waldpfad, den sie tagtäglich entlangeilte. Nun musste sie sich wieder beeilen zurück zur Burg zu kommen. Schließlich musste sie zum Training, für das sie allerdings schon wieder recht spät dran war. Täglich hetzte sie sich ab und versuchte jede Sekunde ihrer freien Zeit zu nutzen und diese außerhalb der Burg zu verbringen, immer in der Angst erwischt zu werden und eine dicke Strafe zu erhalten. Wie sehr sie doch die Zeit vermisste, als sie noch mehr frei gehabt hatte und den halben Tag wegbleiben konnte, ohne dass jemand sie vermisste. Es war noch gar nicht lange her. Erst zwei Jahre, um genau zu sein. Doch diese Zeit war vergangen und würde wohl nie wieder zurückkehren. Früher hatte sie sich auch manchmal mit Seraphina in die Welt der Menschen geschlichen, wo sie sich die vielen Dinge ansahen, die es bei ihnen nicht gab. Zum Beispiel staunte Max jedes Mal, wenn sie ein Auto sah oder jemand mit einem Handy am Ohr an ihnen vorbeigelaufen war. Das erste Mal hatte sie gedacht, dass die Personen Selbstgespräche führten und hatte sich darüber lustig gemacht, bis sie verstand, was sie damit wirklich taten. Beeindruckend fanden die beiden Mädchen auch die vielen hohen Häuser, in denen zig Familien lebten und sich einander doch nicht kannten. Oder die vielen Läden, in denen man Dinge kaufen konnte, von denen Maxillia gar nicht wusste, wozu sie benötigt wurden. Doch am meisten hatte sie über die Treppen gestaunt, deren Stufen sich bewegten und die Personen empor oder hinunter trugen. So etwas hätte sie sich auch für ihr Zuhause gewünscht! In der Burg hatte sie nämlich tagtäglich so viele Treppen zu laufen, dass sie oft aus der Puste war. Leider konnten sie sich in der Welt der Menschen aber immer nicht lange aufhalten, da Seraphinas Aussehen doch sehr auffällig war, sodass sie recht schnell die Aufmerksamkeit auf sich zog, auch wenn sie sich zuvor versucht hatte zu verkleiden. Aber auch Maxillias spitze Ohren waren es einmal, die sie beinahe in Schwierigkeiten gebracht hatten. Sie hatte es nämlich einmal vergessen, dass ihre Ohren anders aussehen, als die der Menschen und ihre Haare hinter eines gesteckt, so dass ihr spitzes Ohr gut zu sehen war. Glücklicherweise war dies Seraphina aufgefallen, die sie schnell darauf hatte hinweisen können, bevor es ein Mensch gesehen hatte. So blieben sie meistens unentdeckt und konnten zumindest ein paar wenige Dinge besichtigen, die sie ins Staunen versetzt hatten. Mittlerweile lohnten sich die Ausflüge in diese für sie spannende Welt nicht mehr, da es nur noch ein paar wenige Stunden waren, die Maxillia ihrem Alltag entfliehen konnte. Endlich hatte sie wieder einmal aus dem Wald hinausgefunden und eilte nun die Treppen an den Wällen empor. So unauffällig wie möglich, huschte sie durch die Tür, über den Hof, hinein in die Eingangshalle, die wie gewohnt leer war. Nun musste sie nur noch die Gänge entlang in ihre Gemächer. Aber auch dieses Mal gelang es ihr unbemerkt in den kleinen Turm zurückzukehren. Allerdings war nun Eile geboten, da sie rechtzeitig zum Training fertig unten in der Eingangshalle zu sein hatte. Und da sie wieder sehr spät dran war und nur wenige Minuten hatte, um sich fertig zu machen und nach unten zu kommen, musste sie sich besonders beeilen. Schnell zog sie sich also den schwarzen Overall an, der eng an ihrem Körper lag und ihre Beweglichkeit einschränkte. Er war gänzlich aus Leder und sollte sie ein wenig schützen. Wobei er sie vermutlich mehr vor sich selbst schützen musste, als vor den trainingsbedingten Angriffen ihrer Mutter. Ihr rotes Haar band sie noch schnell zu einem hohen Zopf, bevor sie nach unten in die Eingangshalle rannte. Gerade noch so schaffte sie es rechtzeitig zur vereinbarten Zeit zum Treffpunkt, wo Isabella schon ungeduldig wartete. „Du bist wieder ziemlich knapp dran“, schmunzelte Isabella, die die beiden Zauberstäbe fürs Training in den Händen hielt. „Aber pünktlich“, lachte Maxillia und zwinkerte ihrer Mutter zu. „Schon gut“, entgegnete diese und reichte ihrer Tochter einen der beiden Stäbe. Er war fast so lang wie Max groß und aus massivem Holz. Eigentlich erinnerte er mehr an einen langen Wanderstock mit hübscher Verzierung und kunstvoller Spitze. Die meisten dieser Zauberstäbe hatten einen edlen Stein oder eine besondere geschwungene Form, die die Spitze bildeten und waren aus edlen Hölzern gefertigt. Diese beiden waren recht ähnlich und fassten einen blauen und einen weißen Stein. Mit einem Seufzen nahm sie den Stab entgegen und stellte ihn mit dem unteren Ende auf den Boden. Er war recht schwer und sie verhältnismäßig schwach. „Nun, dann wollen wir mal“, lächelte Isabella und wandte sich in Richtung des hinteren Ausgangs, durch den Maxillia vor wenigen Minuten hereingekommen war. Mit schnellem Schritt trat Isabella voran in den schattigen Hof und hielt ihrer Tochter die hölzerne Tür auf. „Danke“, sagte Maxillia und warf einen kurzen Blick rüber zu der versteckten Pforte, um zu prüfen, ob sie die Ranke wieder ausreichend davor drapiert hatte. Doch wie zu erwarten, konnte man sie kaum erahnen, so dass sie beruhigt in Richtung des Trainingsplatzes gehen konnte. Sie folgten dem Verlauf des Hofes nach rechts, an der Burg entlang und an dem Hauptgebäude vorbei. Nun mussten sie noch an den Stallungen und an der Kaserne vorbei, ehe sie den eckigen Platz erreichten, auf dem die Rekruten die meiste Zeit des Tages trainierten. Es schien so, als würden die Rekruten schon auf sie warten, da fast alle von ihnen am Trainingsplatz herumlungerten, obwohl sie eigentlich ihre Pause hatten. Sicher wollten sie sich wieder über Maxillias Versagen lustig machen und dabei zusehen, wie sie sich blamierte. Es war so ziemlich das Interessanteste was der Tag für die jungen Männer und Frauen zu bieten hatte, die, umgeben von den tristen Mauern, tagein tagaus ihre Kampfkunst perfektionierten und darauf hofften endlich als Soldat anerkannt zu werden. Doch ihr strenger Kommandant, war schwierig zu beeindrucken, oder wenigstens zufrieden zu stellen, so dass es wohl bei den meisten noch eine ganze Weile dauern würde, ehe sie ihre Ausbildung abschließen durften. „Können wir nicht woanders trainieren?“, fragte Max, als sie ihren Blick über die vielen Köpfe wandern ließ, die neugierig ihre Hälse reckten. „Nein, wir trainieren wie immer hier“, lachte ihre Mutter, die natürlich auch die Blicke der Rekruten bemerkte. Sie standen in Gruppen eng beieinander und tuschelten schon jetzt kichernd, obwohl Maxillia noch nicht einen Zauber ausgesprochen hatte. „Ach bitte“, flehte Max mit dem Gedanken an die letzte Trainingsstunde, bei dem sie ihre Haare versehentlich selbst in Brand gesetzt hatte. Zum Glück hatte ihre Mutter sie noch schnell mit einem Wasserzauber löschen können. Trotzdem stand sie rauchend und pitschnass vor versammelter Mannschaft mitten auf dem Platz. Am liebsten wäre sie vor Scham im Boden versunken und nie wieder hervorgekommen. „Max. Wo sollen wir denn bitte hin? Die Burg hat nur einen sehr begrenzten Außenbereich. In den Garten können wir nicht, weil dieser weiterhin die Besucher erfreuen soll. Und rein können wir erst recht nicht“, redete Isabella auf ihre Tochter ein, die völlig verstehen konnte, das Maxillia sich so sehr schämte. „Nun gut“, gab Maxillia auf und platzierte sich schüchtern vor den Trainingspuppen. Kurz sah sie sich nochmal um und schaute in die Gesichter einiger derer, die sich platziert hatten, als würden sie eine Vorstellung erwarten und nur darauf hoffen, dass Maxillia sich wieder blamieren würde. „Also. Wir üben heute wieder den Feuerzauber vom letzten Mal. Diesmal wird sicher alles gut gehen. Konzentriere dich, fixiere dein Ziel, also eine der Trainingspuppen, und spreche den Zauber“, sagte Isabella und trat zwei Schritte zurück. Es war beinahe so, als würde sie sich vor einem erneuten Unfall fürchten und schien sich dafür bereit zu machen ihre Tochter ein weiteres Mal zu löschen. Maxillia atmete tief durch, konzentrierte sich so gut sie konnte auf eine der Puppen und sprach den Zauber. Eigentlich sollte, wie es bei ihrer Mutter war, nun ein Schwall aus Feuer von der Spitze des Zauberstabes auf die Trainingspuppe zu rauschen und diese in Flammen setzen. Es geschah aber einfach gar nichts. Da war sie am Vortag definitiv weitergekommen, auch wenn es nicht so geendet hatte, wie es eigentlich hätte enden sollen. „Nun mach doch endlich mal was“, runzelte Isabella die Stirn, nach einer ganzen Weile, die sie erwartungsvoll hinter ihrer Tochter ausgeharrt hatte. Doch was sie nicht wusste, war, dass Max es schon viermal probiert hatte. Das Einzige was bislang allerdings passiert war, war dass der Zauberstab sich nun schön warm anfühlte und als Handwärmer hätte dienen können. „Ich bin dabei“, entgegnete Max genervt und probierte es noch einmal. Doch der Versuch führte lediglich zu einer kleinen Rauchwolke, die sie zu allem Überfluss noch einatmete und einen Hustenanfall bekam. Leises, unterdrücktes Kichern drang zu Maxillias Frustration vom Rand des Trainingsplatzes an ihr Ohr, während sie sich halb die Lunge aus dem Hals hustete. „Geht es?“, fragte ihre Mutter etwas besorgt, mit einer gewissen Note an Enttäuschung in der Stimme. Maxillia hätte gerne geantwortet, aber das Husten verhinderte dies. Also nickte sie nur, während sie versuchte sich wieder einzukriegen. Kräftig klopfte Isabella ihr auf den Rücken, bis sie sich wieder beruhigte und halbwegs normal atmete. „Du kannst das. Ganz ruhig und viel Konzentration“, sagte Max innerlich zu sich selbst, schloss die Augen, um ihre Konzentration zu sammeln, und machte sich bereit. Nun probierte sie es ein weiteres Mal, in der festen Überzeugung das es diesmal funktionieren würde, da sie nun wirklich nicht mehr Konzentration aufbringen konnte. Die Schweißperlen standen ihr auf der Stirn, doch alles, was ihr gelang, war ein kleiner Feuerschweif, der einen Meter vor ihr zu Boden fiel und einen kleinen schwarzen Fleck auf dem Sand hinterließ. Wieder ging ein Kichern durch die Reihen der Rekruten, denen ihre Unfähigkeit wieder einmal zur Unterhaltung diente. Der Frust stieg in ihr auf und Wut bohrte in ihrem Magen. Den Tränen nah versuchte sie es verzweifelt immer wieder wenigstens die Puppe zu erreichen und einen kleinen Brandfleck zu erzielen. Jedoch gelang ihr dies nicht im Geringsten und der erhoffte Erfolg blieb wie üblich aus. Verzweifelt schaute sie zu ihrer Mutter, die nach dem zigsten Versuch endlich Erbarmen mit ihr hatte, während von den Rekruten nur weiteres Gelächter kam. „Na gut. Ein wenig weiter als gestern sind wir zumindest gekommen. Dann würde ich gerne den Schutzzauber wiederholen, der dir letztens gelungen ist“, beendete Isabella dieses peinliche Szenario. Dankbar wischte sich Max eine Träne weg und machte sich bereit den Schutzzauber zu üben. Mit einem Zauber ließ Isabella einen kleinen Stein zu Max herüber schnellen, die diesen mit dem Schutzzauber tatsächlich schaffte abzuwehren. Ihr Herz machte ein Hüpfer vor Freude, dass ihr dies auf Anhieb gelungen war und machte sich erneut bereit. Diesmal nahm Isabella einen größeren Stein, den sie ihrer Tochter wieder entgegen schnellen ließ. Auch diesen schaffte Max mit viel Mühe abzuwehren. Doch dann wählte ihre Mutter einen noch größeren Stein, der beinahe doppelt so groß war. Erschrocken wirkte Max den Schutzzauber, der allerdings den Stein lediglich abbremste, aber nicht aufhielt. Mit einem „Rumps“ knallte er gegen Maxillias Kopf und warf sie zu Boden. Im gleichen Moment war es wie ein zartes Klirren in ihr, als wäre Glas zersprungen. Doch der Schmerz durchströmte sie so sehr bis in die Zehenspitzen, dass sie es kaum vernahm. Vor ihren Augen wurde es schwarz und etwas Seltsames geschah. Denn noch einmal durchströmte sie ein stechender, brennender Schmerz, der sich anfühlte, als ob Feuer durch ihre Adern schießen würde. Plötzlich wurde alles vor ihren Augen weiß und eine Stimme schallte in ihrem Kopf, die etwas sagte was Max nicht verstand. Verschwommen und undeutlich erschien das Gesicht eines fremden Mannes in ihrem Kopf, der auf etwas Weißem sitzend kurz erschien, bevor das Bild eines schwarzen, blank polierten Steines für einen Bruchteil einer Sekunde aufblitzte, in dem es wie rote Flammen zu lodern begann. „Max?!“, hörte sie die Stimme ihrer Mutter verzerrt rufen, als das Bild aus ihrem Kopf verschwand und sie verschwommen wieder ihre Umgebung wahrnahm. „Aua“, murmelte sie leise und setzte sich wackelig wieder auf. Undeutlich sah sie die Rekruten angespannt zu ihr rüber schauen, während Isabella ihr mit einem Tuch das Blut von der Stirn wischte. Brennen tat es allerdings nicht, da die Stelle, von der das Blut hinunter tropfte, ganz taub geworden war. „Das tut mir so leid, Schatz“, hauchte Isabella mit zittriger Stimme und half Max auf. Wankend versuchte sie auf ihren Beinen zu stehen. Doch diese drohten weg zu knicken. Ganz benommen fühlte sie sich, wobei es weniger von der Verletzung, sondern viel mehr von dem seltsamen Ereignis zu sein schien. „Kann ich helfen, eure Hoheit?“, fragte die angenehm tiefe Stimme eines blonden Rekruten, den Maxillia erst gar nicht bemerkt hatte. Er musste zu ihnen geeilt sein, um zu helfen und verbeugte sich tief vor seiner Königin und seiner Prinzessin. „Ja, bitte“, stimmte Isabella zu, die ganz schön aufgelöst schien. Vorsichtig griff der junge Mann unter Maxillias Arme und half ihr vorsichtig in Richtung der Burg zu gehen. Seine starken Arme, nahmen Max das Laufen beinahe komplett ab und sein Duft hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf sie. Schade war es nur, dass sie sein Gesicht nicht richtig erkennen konnte, da vor ihren Augen immer noch alles verschwommen war. Gerne hätte sie gewusst welcher der Rekruten so gut roch und ihr so freundlich geholfen hatte, um ihm später danken zu können. Doch ihre Augen taten nicht ihren Dienst, sodass ihr sein Gesicht verborgen blieb. Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie doch noch etwas zu sehen, woran sie ihn wiedererkennen könnte, als sie in der Eingangshalle angekommen waren und er sie ihrem Vater Don übergab, der zufällig gerade durch diese hindurch gelaufen kam. Leider blieb es aber dadurch dabei, dass sie sich lediglich seinen Geruch merken konnte. Kurz sah sie ihm noch hinterher und versuchte sich wenigstens seine Umrisse einzuprägen. Aber ihre Eltern schienen dem nicht viel Beachtung zu schenken und führten Max gleich aus der Eingangshalle hinaus. Behutsam brachten sie sie auf ihre Gemächer, nach oben in ihr Schlafzimmer und setzten sie vorsichtig auf das große Bett. Mit dröhnenden Kopfschmerzen legte sie sich in voller Montur hin und schloss ihre Augen, während Don besorgt fragte was geschehen war. Stammelnd erklärte Isabella es ihm, mit einem sichtlich schlechten Gewissen, während sie sich immer wieder bei Max entschuldigte. Es dauerte nicht lange bis ein Arzt hereingeeilt kam und Maxillia gründlich inspizierte. Nachdem er die Wunde gereinigt und verbunden hatte, überreichte er ihr einen Beutel voll Eis, den sie erst beim dritten Versuch schaffte entgegen zu nehmen, da sie irgendwie immer noch alles verschwommen und nur zur Hälfte wahrnahm und daher ein paar, mal danebengegriffen hatte. Lächelnd legte Max sich diesen auf die Stirn und schloss die Augen, während die Kälte den Schmerz etwas betäubte. „Ruh dich aus, Schatz. Das Abendessen lassen wir dir herbringen“, hauchte Isabella liebevoll und gab ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange. „In Ordnung“, nuschelte Max als Antwort, die einfach nur noch ihre Ruhe haben wollte. Vorsichtig zog Isabella ihrer Tochter wenigstens noch die Schuhe aus, bevor sie und Don die Gemächer verließen. Beschämt über das, was geschehen war, verbrachte Max den restlichen Tag in ihrem Bett und dachte über diesen Bildfetzen mit dem Mann und diesem Stein nach. Seltsam war es schon. Schließlich hatte sie diesen Mann noch nie zuvor gesehen, genauso wie solch einen seltsamen Stein. Denn auch wenn alles verschwommen war, konnte sie genug erkennen, um sich darüber sicher zu sein. Doch am meisten nagte die deprimierende Tatsache, dass sie nicht einmal einen blöden Stein hatte abwehren können, wenn sie doch den Hieb eines Schwertes hätte parieren können müssen. In einem Kampf wäre sie also chancenlos ihrem Gegner ausgeliefert. Vielleicht war sie doch mehr Mensch als Elf. Vielleicht kam sie zu sehr nach ihrer Großmutter, über die sie lediglich wusste, dass sie ein solcher gewesen war. Viel mehr hatte Isabella über ihre Mutter auch nicht sagen können, da sie ihre Eltern selbst nie hatte kennenlernen dürfen. Die Gedanken plagten Maxillia schon sehr, da sich ihr so auch wieder diese Fragen und Gedanken aufdrängten. Denn wie sollte sie so nur das Volk ihrer Eltern irgendwann mal führen können? Ihre Untergebenen würden sie doch niemals ernst nehmen. Und wieder einmal haderte sie mit dem Schicksal ihrer Geburt und den sich daraus ergebenen Verpflichtungen, der Einsamkeit und diesem albernen Gehabe um ihren Titel. Jeder behandelte sie, als sei sie ein rohes, zartbesaitetes Ei, mit dem man immer gekünstelt reden müsse. Nie sagte jemand mal etwas direkt und eindeutig und vor allem nicht, was er wirklich dachte. Die Lügen und künstlichen Nettigkeiten gingen ihr gehörig auf den Senkel. Doch was sie am meisten störte war, dass sie dies selbst auch tun musste, da sie sonst gleich als herrisch, zickig und unfreundlich gelten würde. Wie gerne doch würde sie mal ihre wirkliche Meinung sagen. Besonders diesen aufgeblasenen Pinseln von Prinzen des Bündnisses. Zu gern würde sie ihnen sagen, wie dämlich sie doch aussähen, wenn sie so herumstolzieren, als hätte man sie an einen Stock gebunden. Doch es half nichts sich über die Dinge aufzuregen, die sie nicht ändern konnte. Der Zufall des Schicksals hatte sie nunmal an diese Stelle gestellt. Seufzend setzte sie sich vorsichtig auf. Ihr Kopf dröhnte immer noch vor Schmerz und pochte vor sich hin, als wäre er zur doppelten Größe geschwollen. Zumindest kehrte ihre Sehfähigkeit allmählich zurück, so dass sie die Sonne beim Untergehen beobachten konnte. Bis spät in die Nacht hinein starrte Max aus ihrem kleinen Fenster in die funkelnden Sterne und dachte darüber nach, was an diesem Tag geschehen war. Was hatte es zu bedeuten gehabt, was sie nach dem Unfall mit dem Stein gesehen hatte? Hatte es etwas zu bedeuten oder war es einfach nur ein Produkt aus der Ohnmacht und dem Schmerz gewesen? Sehnend starrte sie in den Nachthimmel, während sich die Fragen mit einem Verlangen nach Freiheit mischten, das in ihrem Herzen brannte. Freiheit, die ihr scheinbar nur der Himmel und die Luft hätten bieten können. Freiheit, die sie wohl nie erlangen würde.

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