Sadece LitRes`te okuyun

Kitap dosya olarak indirilemez ancak uygulamamız üzerinden veya online olarak web sitemizden okunabilir.

Kitabı oku: «Richard III», sayfa 3

Yazı tipi:

ZWEITER AUFZUG

ERSTE SZENE

London. Ein Zimmer im Palast

(König Eduard wird krank herein geführt; Königin Elisabeth, Dorset, Rivers, Hastings, Buckingham, Grey und andre treten auf.)

EDUARD. So recht! ich schafft' ein gutes Tagewerk. – Ihr Pairs, verharrt in diesem ein'gen Bund! Ich warte jeden Tag auf eine Botschaft, Daß mein Erlöser mich erlöst von hier; Die Seele scheidet friedlich nun zum Himmel, Da ich den Freunden Frieden gab auf Erden. Rivers und Hastings, reichet euch die Hände, Hegt nicht verstellten Haß, schwört Lieb' euch zu.

RIVERS. Beim Himmel, meine Seel' ist rein von Groll, Die Hand besiegelt meine Herzensliebe.

HASTINGS. So geh's mir wohl, wie ich dies wahrhaft schwöre.

EDUARD. Gebt acht! treibt keinen Scherz vor eurem König! Auf daß der höchste König aller Kön'ge Die Falschheit nicht zuschanden mach' und jeden Von euch erseh', des andern Tod zu sein.

HASTINGS. Mög' ich gedeihn, wie echte Lieb' ich schwöre!

RIVERS. Und ich, wie ich von Herzen Hastings liebe!

EDUARD. Gemahl, Ihr seid hier selbst nicht ausgenommen; – Noch Eu'r Sohn Dorset; – Buckingham, noch ihr; – Ihr waret widerwärtig miteinander. Frau, liebe Hastings, laß die Hand ihn küssen, Und was du tust, das tue unverstellt.

ELISABETH. Hier, Hastings! Nie des vor'gen Hasses denk ich: So mög' ich samt den Meinigen gedeihn!

EDUARD. Dorset, umarm ihn. – Liebt den Marquis, Hastings.

DORSET. Ja, dieser Tausch der Lieb', erklär ich, soll Von meiner Seite unverletzlich sein.

HASTINGS. Das schwör auch ich.

(Er umarmt DORSET.)

EDUARD. Nun siegle, edler Buckingham, dies Bündnis: Umarm auch du die Nächsten meiner Frau, Und mach in eurer Eintracht mich beglückt.

BUCKINGHAM. (zur Königin) Wenn Buckingham je wendet seinen Haß Auf Eure Hoheit, nicht mit schuld‘ger Liebe Euch und die Euren hegt, so straf‘ mich Gott Mit Haß, wo ich am meisten Lieb' erwarte! Wann ich am meisten einen Freund bedarf, Und sichrer bin als je, er sei mein Freund: Dann grundlos, hohl, verrätrisch, voll Betrug Mög‘ er mir sein! Vom Himmel bitt ich dies, Erkaltet meine Lieb‘ Euch und den Euren.

(Er umarmt Rivers und die übrigen.)

EDUARD. Ein stärkend Labsal, edler Buckingham, Ist meinem kranken Herzen dies dein Wort. Nun fehlt nur unser Bruder Gloster hier Zu dieses Friedens segensreichem Schluß.

BUCKINGHAM. Zur guten Stunde kommt der edle Herzog.

GLOSTER. (tritt auf). Guten Morgen meinem hohen Fürstenpaar! Und, edle Pairs, euch einen frohen Tag!

EDUARD. Froh, in der Tat, verbrachten wir den Tag. Bruder, wir schafften hier ein christlich Werk, Aus Feindschaft Frieden, milde Lieb‘ aus Haß, Bei diesen hitzig aufgereizten Pairs.

GLOSTER. Gesegnetes Bemühn, mein hoher Herr! Wenn jemand unter dieser edeln Schar Auf falschen Argwohn oder Eingebung Mich hält für seinen Feind; Wenn ich unwissend oder in der Wut Etwas begangen, das mir irgendwer, Hier gegenwärtig, nachträgt: so begehr ich, In Fried‘ und Freundschaft mich ihm auszusöhnen. In Feindschaft stehen, ist mein Tod; ich haß es, Und wünsche aller guten Menschen Liebe. – Erst, gnäd'ge Frau, erbitt ich wahren Frieden Von Euch, den schuld‘ger Dienst erkaufen soll; – Von Euch, mein edler Vetter Buckingham, Ward jemals zwischen uns ein Groll beherbergt; – Von Euch, Lord Rivers-und, Lord Grey, von Euch: Die all ohn‘ Ursach‘ scheel auf mich gesehn; – Von Euch, Lord Woodville-und, Lord Seales, von Euch; – Herzöge, Grafen, Edle-ja, von allen. Nicht einen weiß ich, der in England lebt, Mit dem mein Sinn den mindsten Hader hätte, Mehr als ein heute nacht gebornes Kind. Ich danke meinem Gott für meine Demut.

ELISABETH. Ein Festtag wird dies künftig für uns sein: Gott gebe, jeder Zwist sei beigelegt! Mein hoher Herr, ich bitt Eu‘r Hoheit, nehmt Zu Gnaden unsern Bruder Clarence an.

GLOSTER. Wie? bot ich darum Liebe, gnäd‘ge Frau, Daß man mein spott‘ in diesem hohen Kreis? Wer weiß nicht, daß der edle Herzog tot ist?

(Alle fahren zurück.)

Zur Ungebühr verhöhnt Ihr seine Leiche.

EDUARD. Wer weiß nicht, daß er tot ist? Ja, wer weiß es?

ELISABETH. Allseh‘nder Himmel, welche Welt ist dies!

DORSET. Ja, bester Lord; und niemand hier im Kreis, Dem nicht die Röte von den Wangen wich.

EDUARD. Starb Clarence? Der Befehl war widerrufen.

GLOSTER. Der Arme starb auf Euer erst Geheiß, Und das trug ein geflügelter Merkur. Ein lahmer Bote trug den Widerruf, Der allzuspät, ihn zu begraben, kam. Geb‘ Gott, daß andre, minder treu und edel, Näher durch blut‘gen Sinn, nicht durch das Blut, Nicht mehr verschulden als der arme Clarence Und dennoch frei umhergehn von Verdacht!

(Stanley tritt auf.)

STANLEY. Herr, eine Gnade für getanen Dienst!

EDUARD. O laß mich, meine Seel‘ ist voller Kummer.

STANLEY. Ich will nicht aufstehn, bis mein Fürst mich hört.

EDUARD. So sag mit eins, was dein Begehren ist.

STANLEY. Herr, das verwirkte Leben meines Dieners, Der einen wilden Junker heut erschlug, Vormals in Diensten bei dem Herzog NORFOLK.

EDUARD. Sprach meine Zunge meines Bruders Tod Und spräch nun eines Knechts Begnadigung? Kein Mord, Gedanken waren sein Vergehn, Und doch war seine Strafe bittrer Tod. Wer bat für ihn? wer kniet‘ in meinem Grimm Zu Füßen mir und hieß mich überlegen? Wer sprach von Bruderpflicht? wer sprach von Liebe? Wer sagte mir, wie diese arme Seele Vom mächt'gen Warwick ließ und für mich focht? Wer sagte mir, wie er zu Tewkesbury Mich rettet‘, als mich Oxford niederwarf, Und sprach: "Leb, und sei König, lieber Bruder"? Wer sagte mir, als wir im Felde lagen, Fast totgefroren, wie er mich gehüllt In seinen Mantel und sich selber preis, Ganz nackt und bloß, der starren Nachtluft gab? Dies alles rückte viehisch wilde Wut Mir sündhaft aus dem Sinn, und euer keiner War so gewissenhaft, mich dran zu mahnen. Wenn aber eure Kärrner, eu‘r Gesinde Totschlag im Trunk verübt und ausgelöscht Das edle Bildnis unsers teuern Heilands, Dann seid ihr auf den Knien um Gnade, Gnade, Und ich muß ungerecht es zugestehn. Für meinen Bruder wollte niemand sprechen, Noch sprach ich selbst mir für die arme Seele, Verstockter! zu. Der Stolzeste von euch Hatt‘ ihm Verpflichtungen in seinem Leben, Doch wollte keiner rechten für sein Leben. o Gott! ich fürchte, dein Gericht vergilt's An mir und euch, den Meinen und den Euren. – Komm, Hastings, hilf mir in mein Schlafgemach. O armer Clarence!

(Der König, die Königin, Hastings, Rivers, Dorset und Grey ab.)

GLOSTER. Das ist die Frucht des Jähzorns! – Gabt ihr acht, Wie bleich der Kön‘gin schuldige Verwandte Aussahn, da sie von Clarence‘ Tode hörten? Oh, immer setzten sie dem König zu! Gott wird es rächen. Wollt ihr kommen, Lords, Daß wir mit unserm Zuspruch Eduard trösten?

BUCKINGHAM. Zu Euer Gnaden Dienst.

(Alle ab.)

ZWEITE SZENE

Ebendaselbst

(Die Herzogin von York tritt auf mit des Clarence Sohn und Tochter.)

SOHN. Großmutter, sagt uns, ist der Vater tot?

HERZOGIN. Nein, Kind.

TOCHTER. Was weint Ihr denn so oft und schlagt die Brust? Und ruft: "O Clarence! Unglücksel‘ger Sohn!"

SOHN. Was seht Ihr so und schüttelt Euren Kopf Und nennt uns arme, ausgestoßne Waisen, Wenn unser edler Vater noch am Leben?

HERZOGIN. Ihr art‘gen Kinder mißversteht mich ganz. Des Königs Krankheit jammr‘ ich, sein Verlust Macht Sorge mir; nicht eures Vaters Tod: Verloren wär‘ der Gram um den Verlornen.

SOHN. So wißt Ihr ja, Großmutter, er sei tot. Mein Ohm, der König, ist darum zu schelten; Gott wird es rächen: ich will in ihn dringen Mit eifrigem Gebet um einzig dies.

TOCHTER. Das will ich auch.

HERZOGIN. Still, Kinder, still! Der König hat euch lieb; Unschuldige, harmlose Kleinen ihr, In eurer Einfalt könnt ihr nicht erraten, Wer eures Vaters Tod verschuldet hat.

SOHN. Großmutter, doch! Vom guten Oheim Gloster Weiß ich, der König, von der Königin Gereizt, sann Klagen aus, ihn zu verhaften. Und als mein Oheim mir das sagte, weint' er, Bedau'rte mich und küßte meine Wange, Hieß mich auf ihn vertraun als einen Vater, Er wolle lieb mich haben als sein Kind.

HERZOGIN. Ach, daß der Trug so holde Bildung stiehlt Und Bosheit mit der Tugend Larve deckt! Er ist mein Sohn, und hierin meine Schmach, Doch sog er nicht an meiner Brust den Trug.

SOHN. Denkt Ihr, mein Oheim verstellte sich, Großmutter?

HERZOGIN. Ja, Kind.

SOHN. Ich kann's nicht denken. Horch, was für ein Lärm?

(Königin Elisabeth tritt auf, außer sich; Rivers und Dorset folgen ihr.)

ELISABETH. Wer will zu weinen mir und jammern wehren, Mein Los zu schelten und mich selbst zu plagen? Bestürmen mit Verzweiflung meine Seele Und selber meine Feindin will ich sein.

HERZOGIN. Wozu der Auftritt wilder Ungeduld?

ELISABETH. Zu einem Aufzug trag'schen Ungestüms: Der König, mein Gemahl, dein Sohn, ist tot. Was blühn die Zweige, wenn der Stamm verging? Was welkt das Laub nicht, dem sein Saft gebricht? Wollt ihr noch leben? Jammert! Sterben? Eilt! Daß unsre Seelen seiner nach sich schwingen, Ihm folgend wie ergebne Untertanen Zu einem neuen Reich der ew'gen Ruh'.

HERZOGIN. Ach, so viel Teil hab ich an deinem Leiden Als Anspruch sonst an deinem edlen Gatten. Ich weint' um eines würd'gen Gatten Tod, Und lebt' im Anblick seiner Ebenbilder; Nun sind zwei Spiegel seiner hohen Züge Zertrümmert durch den bösgesinnten Tod, Mir bleibt zum Troste nur ein falsches Glas, Worin ich meine Schmach mit Kummer sehe. Zwar bist du Witwe, doch du bist auch Mutter, Und deiner Kinder Trost ward dir gelassen: Mir riß der Tod den Gatten aus den Armen Und dann zwei Krücken aus den schwachen Händen, Clarence und EDUARD. Oh, wie hab ich Grund, Da deins die Hälfte meines Leids nur ist, Dein Wehgeschrei durch meins zu übertäuben!

SOHN. Ach, Muhm', Ihr weintet nicht um unsern Vater: Wie hülfen wir Euch mit verwandten Tränen?

TOCHTER. Blieb unsre Waisennot doch unbeklagt; Sei unbeweint auch Euer Witwengram.

ELISABETH. O steht mir nicht mit Jammerklagen bei, Ich bin nicht unfruchtbar, sie zu gebären. In meine Augen strömen alle Quellen, Daß ich, hinfort vom feuchten Mond regiert, Die Welt in Tränenfülle mög' ertränken. Ach, weh um meinen Gatten, meinen Eduard!

DIEKINDER. Um unsern Vater, unsern teuern Clarence!

HERZOGIN. Um beide, beide mein, Eduard und Clarence!

ELISABETH. Wer war mein Halt als Eduard? Er ist hin.

DIEKINDER. Wer unser Halt als Clarence? Er ist hin.

HERZOGIN. Wer war mein Halt als sie? Und sie sind hin.

ELISABETH. Nie keine Witwe büßte so viel ein.

DIEKINDER. Nie keine Waise büßte so viel ein.

HERZOGIN. Nie keine Mutter büßte so viel ein. Weh mir! ich bin die Mutter dieser Leiden: Vereinzelt ist ihr Weh, meins allgemein. Sie weint um einen Eduard, und ich auch; Ich wein um einen Clarence, und sie nicht; Die Kinder weinen Clarence, und ich auch; Ich wein um einen Eduard, und sie nicht. Ach, gießt ihr drei auf mich dreifach geschlagne All eure Tränen: Wärterin des Grams, Will ich mit Jammern reichlich ihn ernähren.

DORSET. Mut, liebe Mutter! Gott ist ungehalten, Daß Ihr sein Tun mit Undank so empfangt. In Weltgeschäften nennt man's undankbar, Mit trägem Widerwillen Schulden zahlen, Die eine milde Hand uns freundlich lieh; Viel mehr, dem Himmel so sich widersetzen, Weil er von Euch die königliche Schuld Zurücke fordert, die er Euch geliehn.

RIVERS. Bedenkt als treue Mutter, gnäd'ge Frau, Den Prinzen, Euren Sohn; schickt gleich nach ihm Und laßt ihn krönen. In ihm lebt Euer Trost: Das Leid senkt in des toten Eduard Grab, Die Last baut auf des blühnden Eduard Thron.

(Gloster, Buckingham, Stanley, Hastings, Ratcliff und andre treten auf.)

GLOSTER. Faßt, Schwester, Euch; wir alle haben Grund, Um die Verdunklung unsers Sterns zu jammern: Doch niemand heilt durch Jammern seinen Harm. Ich bitt Euch um Verzeihung, gnäd'ge Mutter, Ich sah Eu'r Gnaden nicht. Demütig auf den Knien Bitt ich um Euren Segen.

HERZOGIN. Gott segne dich! und flöße Milde dir, Gehorsam, Lieb' und echte Treu' ins Herz!

GLOSTER. Amen! Und lass' als guten alten Mann mich sterben! -

(Beiseit.)

Das ist das Hauptziel eines Muttersegens: Mich wundert, daß Ihr' Gnaden das vergaß.

BUCKINGHAM. Umwölkte Prinzen, herzbeklemmte Pairs, Die diese schwere Last des Jammers drückt! Hegt all in eurer Lieb' einander nun. Ist unsre Ernt' an diesem König hin, So werden wir des Sohnes Ernte sammeln. Der Zwiespalt eurer hochgeschwollnen Herzen, Erst neulich eingerichtet und gefugt, Muß sanft bewahrt, gepflegt, gehütet werden. Mir deucht es gut, daß gleich ein klein Gefolg Von Ludlow her den jungen Prinzen hole, Als König hier in London ihn zu krönen.

RIVERS. Warum ein klein Gefolg, Mylord von Buckingham?

BUCKINGHAM. Ei, Mylord, daß ein großer Haufe nicht Des Grolles neugeheilte Wunde reize; Was um sO mehr gefährlich würde sein, Je mehr der Staat noch wild und ohne Führer, Wo jedes Roß den Zügel ganz beherrscht Und seinen Lauf nach Wohlgefallen lenkt. Sowohl des Unheils Furcht als wirklich Unheil Muß, meiner Meinung nach, verhütet werden.

GLOSTER. Der König schloß ja Frieden mit uns allen, Und der Vertrag ist fest und treu in mir.

RIVERS. So auch in mir, und so, denk ich, in allen; Doch weil er noch so frisch ist, sollte man Auf keinen Anschein eines Bruchs ihn wagen, Den viel Gesellschaft leicht befördern könnte. Drum sag ich mit dem edlen Buckingham, Daß wen'ge nur den Prinzen holen müssen.

HASTINGS. Das sag ich auch.

GLOSTER. So sei es denn; und gehn wir, zu entscheiden, Wer schnell sich auf nach Ludlow machen soll. – Fürstin, und Ihr, Frau Mutter, wollt Ihr gehn, Um mitzustimmen in der wicht'gen Sache?

(Alle ab, außer Buckingham und Gloster.)

BUCKINGHAM. Mylord, wer auch zum Prinzen reisen mag, Um Gottes willen, bleiben wir nicht aus: Denn unterwegs schaff ich Gelegenheit, Als Eingang zu dem jüngst besprochnen Handel, Der Königin hochmüt'ge Vetterschaft Von der Person des Prinzen zu entfernen.

GLOSTER. Mein andres Selbst! Du meine Ratsversammlung, Orakel und Prophet. Mein lieber Vetter, Ich folge deiner Leitung wie ein Kind. Nach Ludlow denn! Wir bleiben nicht zurück.

(Beide ab.)

DRITTE SZENE

Eine Straße

(Zwei Bürger begegnen sich.)

ERSTERBÜRGER. Guten Morgen, Nachbar! wohin so in Eil'?

ZWEITERBÜRGER. Ich weiß es selber kaum, beteur' ich Euch. Ihr wißt die Neuigkeit?

ERSTERBÜRGER. Ja, daß der König tot ist.

ZWEITERBÜRGER. Schlimme Neuigkeit, Bei Unsrer Frauen! Selten kommt was Beßres; Ich fürcht, ich fürcht, es geht die Welt rundum.

(Ein andrer Bürger kommt.)

DRITTERBÜRGER. Gott grüß' euch, Nachbarn!

ERSTERBÜRGER. Geb' Euch guten Tag!

DRITTERBÜRGER. Bestätigt sich des guten Königs Tod?

ZWEITERBÜRGER. Ja, ‘s ist nur allzuwahr: Gott steh' uns bei!

DRITTERBÜRGER. Dann, Leut', erwartet eine stürm'sche Welt.

ERSTERBÜRGER. Nein, nein! Sein Sohn herrscht nun durch Gottes Gnaden.

DRITTERBÜRGER. Weh' einem Lande, das ein Kind regiert!

ZWEITERBÜRGER. Bei ihm ist Hoffnung auf das Regiment, Daß in der Minderjährigkeit sein Rat, Und, wann er reif an Jahren ist, er selbst, Dann und bis dahin gut regieren werden.

ERSTERBÜRGER. So stund der Staat auch, als der sechste Heinrich, Neun Monat alt, gekrönt ward in Paris.

DRITTERBÜRGER. Stund der Staat so? Nein, nein! Gott weiß, ihr Freunde! Denn dieses Land war damals hoch begabt Mit würd'ger Staatskunst; und der König hatte Oheime voll Verdienst zur Vormundschaft.

ERSTERBÜRGER. Die hat er auch vom Vater wie der Mutter.

DRITTERBÜRGER. Viel besser war s, sie waren bloß vom Vater, Oder es wär' vom Vater ihrer keiner. Denn Eifersucht, der Nächste nun zu sein, Tritt uns gesamt zu nah, wenn's Gott nicht wendet. Oh! sehr gefährlich ist der Herzog Gloster, Der Kön'gin Söhn' und Brüder frech und stolz; Und würden sie beherrscht und herrschten nicht, Dies kranke Land gediehe noch wie sonst.

ERSTERBÜRGER. Geht, geht! wir zagen: alles wird noch gut.

DRITTERBÜRGER. Wann Wolken ziehn, nimmt man den Mantel um, Wann Blätter fallen, ist der Winter nah; Wer harrt der Nacht nicht, wann die Sonne sinkt? Unzeit'ge Stürme künden Teurung an. Noch kann es gut gehn: doch, wenn's Gott so lenkt, Ist's mehr als ich erwart und wir verdienen.

ZWEITERBÜRGER. Wahrlich, der Menschen Herzen sind voll Furcht, Ihr könnt nicht reden fast mit einem Mann, Der nicht bedenklich aussieht und voll Schrecken.

DRITTERBÜRGER. So ist es immer vor des Wechsels Tagen. Auf höhern Antrieb mißtraun die Gemüter Der kommenden Gefahr; so sehn wir ja Die Wasser schwellen vor dem wüsten Sturm. Doch lassen wir das Gotte. Wohin geht's?

ZWEITERBÜRGER. Die Richter haben beid' uns rufen lassen.

DRITTERBÜRGER. Mich auch; so will ich euch Gesellschaft leisten.

(Alle ab.)

VIERTE SZENE

Ein Zimmer im Palast

(Der Erzbischof von York, der junge Herzog von York, Königin Elisabeth und die Herzogin von York treten auf.)

ERZBISCHOF. Sie lagen, hör ich, nachts zu Northampton; Zu Stony Stratford soll'n sie heute sein Und morgen oder übermorgen hier.

HERZOGIN. Von Herzen sehr verlangt mich nach dem Prinzen. Seit ich ihn sah, ist er gewachsen, hoff ich.

ELISABETH. Ich höre, nein: sie sagen, mein Sohn York Hat fast in seinem Wuchs ihn eingeholt.

YORK. Ja, Mutter; doch ich wollt', es wär' nicht so.

HERZOGIN. Warum, mein Enkel? Wachsen ist ja gut.

YORK. Großmutter, einmal speisten wir zu Nacht, Da sprach mein Oheim Rivers, wie ich wüchse Mehr als mein Bruder; "Ja", sagt' Oheim Gloster, "Klein Kraut ist fein, groß Unkraut hat Gedeihn." Seitdem nun macht ich nicht mit Wachsen eilen, Weil Unkraut schießt und süße Blumen weilen.

HERZOGIN. Fürwahr! fürwahr! das Sprichwort traf nicht zu Bei ihm, der selbiges dir vorgerückt. Er war als Kind das jämmerlichste Ding, Er wuchs so langsam und so spät heran, Daß, wär' die Regel wahr, er müßte fromm sein.

ERZBISCHOF. Auch zweifl' ich nicht, das ist er, gnäd'ge Frau.

HERZOGIN. Ich hoff, er ist's; doch laßt die Mutter zweifeln.

YORK. Nun, meiner Treu, hätt' ich es recht bedacht, So konnt' ich auch dem gnäd'gen Oheim sticheln Auf seinen Wachstum, mehr als er auf meinen.

HERZOGIN. Wie, junger York? Ich bitte, laß mich's hören.

YORK. Ei, wie sie sagen, wuchs mein Ohm so schnell, Daß er, zwei Stunden alt, schon Rinden nagte; Zwei volle Jahre hatt' ich keinen Zahn. Großmutter, beißend wär' der Spaß gewesen.

HERZOGIN. Mein art'ger York, wer hat dir das gesagt?

YORK. Großmutter, seine Amme.

HERZOGIN. Ei, die war tot, eh' du geboren warst.

YORK. Wenn sie's nicht war, so weiß ich es nicht mehr.

ELISABETH. Ein kecker Bursch! Geh, du bist zu durchtrieben.

ERZBISCHOF. Zürnt nicht mit einem Kinde, gnäd'ge Frau

ELISABETH. Die Krüge haben Ohren.

(Ein Bote tritt auf.)

ERZBISCHOF. Da kommt ein Bote, seht. – Was gibt es Neues?

BOTE. Mylord, was anzumelden mich betrübt.

ELISABETH. Was macht der Prinz?

BOTE. Er ist gesund und wohl.

HERZOGIN. Was bringst du sonst?

BOTE. Lord Rivers und Lord Grey sind fort nach Pomfret, Benebst Sir Thomas Vaughan, als Gefangne.

HERZOGIN. Und wer hat sie verhaftet?

BOTE. Die mächt'gen Herzoge, Gloster und BUCKINGHAM.

ELISABETH. Für welch Vergehn?

BOTE. Was ich nur weiß und kann, eröffnet' ich. Warum, wofür die Herrn verhaftet sind, Ist gänzlich unbekannt mir, gnäd'ge Fürstin.

ELISABETH. Weh mir! ich sehe meines Hauses Sturz. Der Tiger hat das zarte Reh gepackt; Verwegne Tyrannei beginnt zu stürmen Auf den harmlosen, ungescheuten Thron. Willkommen, Blut, Zerstörung, Metzelei! Ich seh, wie im Abriß, schon das Ende.

HERZOGIN. Verfluchte Tage unruhvollen Zanks! Wie manchen euer sah mein Auge schon! Mein Gatte ließ sein Leben um die Krone, Und meine Sühne schwankten auf und ab, Gewinn, Verlust gab Freude mir und Weh. Nun, da sie eingesetzt, und Bürgerzwist Ganz weggeräumt, bekriegen selber sie, Die Sieger selber sich; Bruder mit Bruder, Blut mit Blut, Selbst gegen Selbst. – O du verkehrte Wahnsinn'ge Wut, laß den verruchten Grimm, Sonst laß mich sterben, nicht den Tod mehr schaun!

ELISABETH. Komm, komm, mein Kind, wir suchen heil'ge Zuflucht. Gehabt euch wohl.

HERZOGIN. Bleibt noch, ich gehe mit.

ELISABETH. Ihr habt nicht Ursach'.

ERZBISCHOF. (zur Königin). Gnäd'ge Fürstin, geht, Und nehmet Euren Schatz und Güter mit. Für mein Teil geb ich mein vertrautes Siegel Eu'r Hoheit ab; und mög' es wohl mir gehn, Wie ich Euch wohl will und den Euren allen! Kommt, ich geleit Euch zu der heil' gen Zuflucht.

(Alle ab.)

DRITTER AUFZUG

ERSTE SZENE

London. Eine Straße

(Trompeten. Der Prinz von Wales, Gloster, Buckingham, Kardinal Bourchier, Catesby und andre.)

BUCKINGHAM. Willkommen, bester Prinz, in London, Eurer Kammer!

GLOSTER. Willkommen, Vetter, meines Sinnes Fürst! – Der Reis' Ermüdung macht' Euch melancholisch.

PRINZ. Nein, Oheim; der Verdruß nur unterwegs Hat sie mir schwer gemacht, langweilig, widrig. Ich misse hier noch Onkel zum Empfang.

GLOSTER. Mein Prinz, die reine Tugend Eurer Jahre Ergründete noch nicht der Welt Betrug. Ihr unterscheidet nichts an einem Mann Als seinen äußern Schein; und der, weiß Gott, Stimmt selten oder niemals mit dem Herzen. Gefährlich sind die Onkel, die Ihr mißt; Eu'r Hoheit lauschte ihren Honigworten Und merkte nicht auf ihrer Herzen Gift. Bewahr' Euch Gott vor solchen falschen Freunden!

PRINZ. Vor falschen Freunden: ja! Sie waren keine.

GLOSTER. Mein Fürst, der Schulz von London kommt zum Willkomm.

(Der Lord Mayor und sein Zug treten auf.)

MAYOR. Gott segn' Eu'r Hoheit mit beglückten Tagen!

PRINZ. Ich dank Euch, bester Lord-und dank Euch allen.

(Der Lord Mayor mir seinem Zuge ab.)

Viel früher, dacht' ich, würde meine Mutter Und Bruder York uns unterweges treffen. – Pfui, welche Schneck' ist Hastings! daß er uns Nicht meldet, oh sie kommen oder nicht.

(Hastings tritt auf.)

BUCKINGHAM. So eher recht kommt der erhitzte Lord.

PRINZ. Willkommen, Mylord! Nun, kommt unsre Mutter?

HASTINGS. Auf welchen Anlaß, das weiß Gott, nicht ich, Nahm Eure Mutter und Eu'r Bruder York Zuflucht im Heiligtum. Der zarte Prinz Hätt' Eure Hoheit gern mit mir begrüßt, Doch seine Mutter hielt ihn mit Gewalt.

BUCKINGHAM. Pfui! welch verkehrtes eigensinn'ges Tun Ist dies von ihr? – Wollt Ihr, Lord Kardinal, Die Königin bereden, seinem Bruder, Dem Prinzen, gleich den Herzog York zu senden? Verweigert sie's-Lord Hastings, geht Ihr mit, Entreißt ihn ihrem eifersücht'gen Arm.

KARDINAL. Mylord, wenn meine schwache Redekunst Der Mutter kann den Herzog abgewinnen, Erwartet gleich ihn hier. Allein ist sie verhärtet Für milde Bitten, so verhüte Gott, Daß wir das teure Vorrecht kränken sollten Der heil'gen Zuflucht! Nicht um all dies Land Wollt' ich so schwerer Sünde schuldig sein.

BUCKINGHAM. Ihr seid zu sinnlos eigenwillig, Mylord, Zu altherkömmlich und zu feierlich. Erwägt es nach der Gröblichkeit der Welt, Ihn greifen bricht die heil'ge Zuflucht nicht. Derselben Gunst wird dem stets zugestanden, Der durch sein Tun verdienet solchen Platz Und Witz hat, zu begehren solchen Platz. Der Prinz hat ihn begehrt nicht, noch verdient Und kann also, wie mich dünket, ihn nicht haben. Wenn Ihr von da ihn wegführt, der nicht da ist, Brecht Ihr kein Vorrecht, keinen Freiheitsbrief. Oft hört' ich schon von kirchenflücht'gen Männern; Von kirchenflücht'gen Kindern nie bis jetzt.

KARDINAL. Mylord, Ihr sollt mich diesmal überstimmen. – Wohlan, Lord Hastings, wollt Ihr mit mir gehn?

HASTINGS. Ich gehe, Mylord.

PRINZ. Betreibt dies, liebe Herrn, in aller Eil'.

(Der Kardinal und Hastings ab.)

Sagt, Oheim Gloster, wenn mein Bruder kommt, Wo sollen wir verbleiben bis zur Krönung?

GLOSTER. Wo's gut dünkt Eurer fürstlichen Person. Wenn ich Euch raten darf, belieb' Eu'r Hoheit Sich ein paar Tage auszuruhn im Turm; Dann wo Ihr wollt und es am besten scheint Für Euer Wohlsein und Gemütsergötzung.

PRINZ. Der Turm mißfällt mir wie kein Ort auf Erden. – Hat Julius Cäsar ihn gebaut, Mylord?

GLOSTER. Er hat, mein gnäd'ger Fürst, den Ort gestiftet, Den dann die Folgezeiten neu erbaut.

PRINZ. Hat man es schriftlich, oder überliefert Von Zeit auf Zeiten nur, daß er ihn baute?

BUCKINGHAM. Schriftlich, mein gnäd'ger Fürst.

PRINZ. Doch setzt, Mylord, es wär' nicht aufgezeichnet: Mich dünkt, die Wahrheit sollte immer leben, Als wär' sie aller Nachwelt ausgeteilt Bis auf den letzten Tag der Welt.

GLOSTER (beiseit). Klug allzubald, sagt man, wird nimmer alt.

PRINZ. Was sagt Ihr, Oheim?

GLOSTER. Ich sage, Mut wird ohne Schriften alt. – (Beiseit.) So, wie im Fastnachtspiel die Sündlichkeit, Deut ich zwei Meinungen aus einem Wort.

PRINZ. Der Julius Cäsar war ein großer Mann: Womit sein Mut begabte seinen Witz, Das schrieb sein Witz, dem Mute Leben schaffend, Der Tod besiegte diesen Sieger nicht, Er lebt im Ruhm noch, obwohl nicht im Leben. – Wollt Ihr was wissen, Vetter Buckingham?

BUCKINGHAM. Was, mein gnäd'ger Fürst?

PRINZ. Werd ich ein Mann je, so gewinn ich wieder In Frankreich unser altes Recht; wo nicht, Sterb ich als Krieger, wie ich lebt' als König.

GLOSTER (beiseit). Auf zeit'gen Frühling währt der Sommer wenig.

(York, Hastings und der Kardinal treten auf.)

BUCKINGHAM. Da kommt zu rechter Zeit der Herzog YORK.

PRINZ. Richard von York! – Wie lebt mein lieber Bruder?

YORK. Gut, strenger Herr; so muß ich nun Euch nennen.

PRINZ. Ja, Bruder, mir zum Grame, sowie Euch: Er starb ja kaum, der diesen Titel führte, Des Tod ihm viel an Majestät benahm.

GLOSTER. Wie geht es unserm edlen Vetter York?

YORK. Ich dank Euch, lieber Oheim. Ha, Mylord, Ihr sagtet, unnütz Kraut, das wachse schnell: Der Prinz, mein Bruder, wuchs mir übern Kopf.

GLOSTER. Ja wohl, Mylord.

YORK. Und ist er darum unnütz?

GLOSTER. O bester Vetter, das möcht ich nicht sagen.

YORK. Dann ist er Euch ja mehr als ich verpflichtet.

GLOSTER. Er hat mir zu befehlen, als mein Fürst, Doch Ihr habt Recht an mir als ein Verwandter.

YORK. Ich bitt Euch, Oheim, gebt mir diesen Dolch.

GLOSTER. Den Dolch, mein kleiner Vetter? Herzlich gern.

PRINZ. Ein Bettler, Bruder?

YORK. Beim guten Oheim, der gewiß mir gibt, Und um eine Kleinigkeit, die man ohn' Arges gibt.

GLOSTER. Wohl Größres will ich meinem Vetter geben.

YORK. Wohl Größres? Oh, das ist das Schwert dazu.

GLOSTER. Ja, lieber Vetter, wär's nur leicht genug.

YORK. Dann seh ich wohl, Ihr schenkt nur leichte Gaben, Bei Dingen von Gewicht sagt Ihr dem Bettler: nein!

GLOSTER. Es hat zu viel Gewicht, für Euch zu tragen.

YORK. Für mich hat's kein Gewicht, und wär's noch schwerer.

GLOSTER. Wie? wollt Ihr meine Waffen, kleiner Lord?

YORK. Ja, und mein Dank soll sein, wie Ihr mich nennt.

GLOSTER. Wie?

YORK. Klein.

PRINZ. Mylord von York ist stets in Reden keck: Oheim, Eu'r Gnaden weiß ihn zu ertragen.

YORK. Ihr meint, zu tragen, nicht mich zu ertragen. – Oheim, mein Bruder spottet mein und Euer; Er denkt, weil ich nur klein bin, wie ein Aff', Ihr solltet mich auf Euren Schultern tragen.

BUCKINGHAM. Mit welchem scharf versehnen Witz er redet! Den Spott zu mildern wider seinen Oheim, Verhöhnt er selbst sich artig und geschickt. So schlau und noch so jung, ist wunderbar.

GLOSTER. Mein gnäd'ger Fürst, beliebt es Euch zu gehn? Ich und mein guter Vetter Buckingham, Wir woll'n zu Eurer Mutter und sie bitten, Daß sie im Turm Euch trifft und Euch bewillkommt.

YORK. Wie? denkt Ihr in den Turm zu gehn, Mylord?

PRINZ. Mylord Protektor will es so durchaus.

YORK. Ich schlafe sicher nicht mit Ruh' im Turm.

GLOSTER. Warum? was könnt Ihr fürchten?

YORK. Ei, meines Oheims Clarence zorn'gen Geist; Großmutter sagt, er wurde da ermordet.

PRINZ. Ich fürchte keinen toten Oheim.

GLOSTER. Auch keine, hoff ich, die am Leben sind.

PRINZ. Sind sie's, so hab ich nichts zu fürchten, hoff ich. Doch kommt, Mylord, und mit beklommnem Herzen, Ihrer gedenkend, geh ich in den Turm.

(Der Prinz, York, Hastings, Kardinal und Gefolge ab.)

BUCKINGHAM. Glaubt ihr, Mylord, den kleinen Schwätzer York Nicht aufgereizt von seiner schlauen Mutter, So schimpflich Euch zu necken und verspotten?

GLOSTER. Gewiß, gewiß: oh,,s ist ein schlimmer Bursch! Keck, rasch, verständig, altklug und geschickt; Die Mutter ganz vom Wirbel bis zur Zeh'.

BUCKINGHAM. Gut, laßt das sein. – Komm hieher, Catesby Du schwurst So gründlich auszurichten unsre Zwecke, Als heimlich zu bewahren unsre Winke; Du hörtest unsre Gründe unterwegs: Was meinst du? sollt' es nicht ein leichtes sein, William Lord Hastings unsers Sinns zu machen Für die Erhebung dieses edlen Herzogs Auf dieser weltberühmten Insel Thron?

CATESBY. Er liebt den Prinzen so des Vaters halb, Er läßt zu nichts sich wider ihn gewinnen.

BUCKINGHAM. Was denkst du denn vom Stanley? läßt nicht der?

CATESBY. Der wird in allem ganz wie Hastings tun.

BUCKINGHAM. Nun wohl, nichts mehr als dies: geh, lieber Catesby, Und wie von fern erforsche du Lord Hastings, Wie er gesinnt ist gegen unsre Absicht; Und lad ihn ein auf morgen in den Turm, Der Krönung wegen mit zu Rat zu sitzen. Wenn du für uns geschmeidig ihn verspürst, So muntr' ihn auf und sag ihm unsre Gründe. Doch ist er bleiern, frostig, kalt, unwillig, So sei du's auch: brich das Gespräch so ab, Und gib uns Nachricht über seine Neigung. Denn morgen halten wir besondern Rat, Worin wir höchlich dich gebrauchen wollen.

GLOSTER. Empfiehl mich dem Lord William: sag ihm, Catesby, Daß seiner Todfeind' alte Rotte morgen In Pomfret-Schloß zur Ader wird gelassen; Heiß' meinen Freund, für diese Neuigkeit Frau Shore ein Küßchen mehr aus Freuden geben.

BUCKINGHAM. Geh, guter Catesby, richt es tüchtig aus.

CATESBY. Ja, werte Lords, mit aller Achtsamkeit.

GLOSTER. Wird man von Euch vor Schlafengehn noch hören?

CATESBY. Gewiß, Mylord.

GLOSTER. In Crosby-Hof, da findet Ihr uns beide.

(Catesby ab.)

BUCKINGHAM. Nun, Mylord, was soll'n wir tun, wenn wir verspüren, Daß Hastings unsern Planen sich nicht fügt?

GLOSTER. Den Kopf ihm abhaun, Freund: – was muß geschehn. Und wenn ich König bin, dann fordre du Die Grafschaft Hereford und alles fahrende Gut, Was sonst der König, unser Bruder, hatte.

BUCKINGHAM. Ich will mich auf Eu'r Hoheit Wort berufen.

GLOSTER. Es soll dir freundlichst zugestanden werden. Komm, speisen wir zu Abend, um hernach In unsern Anschlag Gestalt zu bringen.

(Beide ab.)

Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
13 ekim 2017
Hacim:
120 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain

Bu kitabı okuyanlar şunları da okudu