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Kitabı oku: «Richard III», sayfa 4

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ZWEITE SZENE

Vor Lord Hastings' Hause

(Ein Bote tritt auf.)

BOTE (klopft). Mylord! Mylord!

HASTINGS (von innen). Wer klopft?

BOTE. Jemand von Lord STANLEY.

HASTINGS (von innen). Was ist die Uhr?

BOTE. Vier auf den Schlag.

(Hastings tritt auf.)

HASTINGS. Kann nicht dein Herr die langen Nächte schlafen?

BOTE. So scheint's, nach dem, was ich zu sagen habe. Zuerst empfiehlt er sich Eu'r Herrlichkeit.

HASTINGS. Und dann?

BOTE. Und dann läßt er Euch melden, daß ihm träumte, Der Eber stoße seinen Helmbusch ab. Auch, sagt er, werde doppelt Rat gehalten, Und daß man leicht beschließen könn' im einen, Was ihn und Euch bekümmern könnt' im andern. Drum schickt er, Eu'r Belieben zu erfahren, Ob Ihr sogleich mit ihm aufsitzen wollt Und ohne Säumen nach dem Norden jagen, Um die Gefahr zu meiden, die ihm schwant.

HASTINGS. Geh, geh, Gesell, zurück zu deinem Herrn, Heiß' ihn nicht fürchten den getrennten Rat: Sein' Edeln und ich selbst sind bei dem einen, Catesby, mein guter Freund, ist bei dem andern, Woselbst nichts vorgehn kann, was uns betrifft, Wovon mir nicht die Kundschaft würd' erteilt. Sag ihm, die Furcht sei albern, sonder Anlaß; Und wegen seines Traums, da wundr' es mich, Wie er doch nur so töricht könne sein, Zu traun der Neckerei unruh'gen Schlummers. Den Eber fliehn, bevor der Eber nachsetzt, Das hieß' den Eber reizen, uns zu folgen Und Jagd zu machen, wo er's nicht gemeint. Heiß' deinen Herrn aufstehn und zu mir kommen, Dann wollen wir zusammen hin zum Turm, Wo, du sollst sehn, der Eber freundlich sein wird.

BOTE. Ich geh, Mylord, und will ihm das bestellen.

(Ab.)

(Catesby tritt auf.)

CATESBY. Vielmals guten Morgen meinem edlen Lord!

HASTINGS. Guten Morgen, Catesby! Ihr seid früh bei Wege. Was gibt's, was gibt's in unserm Wankestaat?

CATESBY. Die Welt ist schwindlicht, in der Tat, Mylord, Und, glaub ich, wird auch niemals aufrecht stehn, Bevor nicht Richard trägt des Reiches Kranz.

HASTINGS. Wieso? des Reiches Kranz? meinst du die Krone?

CATESBY. Ja, bester Lord.

HASTINGS. Man soll das Haupt mir schlagen von den Schultern, Eh' ich die Krone seh so schnöd entwandt. Doch kannst du raten, daß er darnach zielt?

CATESBY. So wahr ich lebe, und er hofft Euch wirksam Für ihn zu finden, selb'ge zu gewinnen; Und hierauf schickt er Euch die gute Botschaft, Daß Eure Feinde diesen selben Tag, Der Königin Verwandt', in Pomfret sterben.

HASTINGS. Um diese Nachricht traur' ich eben nicht, Denn immer waren sie mir Widersacher. Doch daß ich stimmen sollt' auf Richards Seite, Den echten Erben meines Herrn zum Nachteil, Gott weiß, das tu ich nicht bis in den Tod.

CATESBY. Gott schütz' Eu'r Gnaden bei dem frommen Sinn!

HASTINGS. Doch das belach ich wohl noch übers Jahr, Daß ich erlebe deren Trauerspiel, Die mich bei meinem Herrn verhaßt gemacht. Hör, Catesby, eh' ein vierzehn Tag' ins Land gehn, Schaff ich noch ein'ge fort, die's jetzt nicht denken.

CATESBY. Ein häßlich Ding, zu sterben, gnäd'ger Herr, Unvorbereitet und sich nichts versehend.

HASTINGS. O greulich! greulich! Und so geht es nun Mit Rivers, Vaughan, Grey; und wird so gehn Mit andern noch, die sich so sicher dünken Wie du und ich, die dem durchlauchten Richard Und Buckingham doch wert sind, wie du weißt.

CATESBY. Die Prinzen beide achten Euch gar hoch. – (Beiseit.) Sie achten seinen Kopf schon auf der Brücke.

HASTINGS. Ich weiß es wohl und hab's um sie verdient.

(Stanley tritt auf.)

Wohlan, wohlan! Wo ist Eu'r Jagdspieß, Freund? Ihr scheut den Eber und geht ungerüstet?

STANLEY. Mylord, guten Morgen! guten Morgen, Catesby! Ihr mögt nur spaßen, doch, beim heil'gen Kreuz, Ich halte nichts von dem getrennten Rat,

HASTINGS. Mylord, Mein Leben halt ich wert wie Ihr das Eure, Und nie in meinem Leben, schwör ich Euch, War es mir kostbarer als eben jetzt. Denkt Ihr, wüßt' ich nicht unsre Lage sicher, Ich wär' so triumphierend, wie ich bin?

STANLEY. Die Lords zu Pomfret ritten wohlgemut Aus London, glaubten ihre Lage sicher Und hatten wirklich keinen Grund zum Mißtraun: Doch seht Ihr, wie der Tag sich bald bewölkt. Ich fürchte diesen raschen Streich des Grolls; Gott gebe, daß ich notlos zaghaft sei! Nun, wollen wir zum Turm? Der Tag vergeht.

HASTINGS. Kommt, kommt, seid ruhig! Wißt Ihr was, Mylord? Heut werden die erwähnten Lords enthauptet.

STANLEY. Für Treu' stünd' ihnen besser wohl ihr Haupt, Als manchen, die sie angeklagt, ihr Hut. Kommt, Mylord, laßt uns gehn.

(Ein Heroldsdiener tritt auf.)

HASTINGS. Geht nur voran, Ich will mit diesem wackern Manne reden.

(Stanley und Catesby ab.)

He, Bursch, wie steht's mit dir?

HEROLDSDIENER. Um desto besser, Weil Eure Herrlichkeit geruht zu fragen.

HASTINGS. Ich sag dir, Freund, mit mir steht's besser jetzt, Als da du neulich eben hier mich trafst. Da ging ich als Gefangner in den Turm Auf Antrieb von der Königin Partei; Nun aber sag ich dir (bewahr's für dich), Heut werden meine Feinde hingerichtet, Und meine Lag' ist besser als zuvor.

HEROLDSDIENER. Erhalt' sie Gott nach Euer Gnaden Wunsch!

HASTINGS. Großen Dank, Bursche! Trink das auf mein Wohl.

(Wirft ihm seinen Beutel zu.)

HEROLDSDIENER. Ich dank Eu'r Gnaden. (Ab.)

(Ein Priester tritt auf.)

Priester. Mylord, mich freut's, Eu'r Gnaden wohl zu sehn.

HASTINGS. Ich danke dir von Herzen, mein Sir John. Ich bin Eu'r Schuldner für die letzte Übung; Kommt nächsten Sabbat, und ich will's vergüten.

(Buckingham tritt auf.)

BUCKINGHAM. Ihr sprecht mit Priestern, wie, Herr Kämmerer? Den Priester brauchen Eure Freund' in Pomfret, Eu'r Gnaden hat mit Beichten nichts zu tun.

HASTINGS. Fürwahr, da ich den würd'gen Mann hier sah, Da fielen die, wovon Ihr sprecht, mir ein. Sagt, geht Ihr in den Turm?

BUCKINGHAM. Ja, Mylord, doch ich kann nicht lang da bleiben, Ich geh vor Euer Edeln wieder fort.

HASTINGS. Vielleicht, weil ich zum Mittagessen bleibe.

BUCKINGHAM (beiseit). Zum Abendessen auch, weißt du's schon nicht. – Kommt, wollt Ihr gehn?

HASTINGS. Eu'r Gnaden aufzuwarten.

(Ab.)

DRITTE SZENE

Zu Pomfret, vor der Burg

(Ratcliff tritt auf mir einer Wache, welche Rivers, Vaughan und Grey zur Hinrichtung führt.)

RATCLIFF. Kommt, führt die Gefangnen vor.

RIVERS. Sir Richard Ratcliff, laß dir sagen dies: Heut wirst du einen Untertan sehn sterben, Den Treu' und Pflicht und Biederkeit verderben.

GREY. Gott schütz' den Prinzen nur vor eurer Rotte! Verdammter Hauf' ihr alle von Blutsaugern!

VAUGHAN. Ihr, die ihr lebt, wehklagt hierum noch künftig.

RATCLIFF. Macht fort, denn eures Lebens Ziel ist da.

RIVERS. O Pomfret! Pomfret! O du blut'ger Kerker, Verhängnisvoll und tödlich edlen Pairs! Im sünd'gen Umfang deiner Mauern ward Richard der Zweite hier zu Tod gehaun; Und deinem grausen Sitz zu fernerm Schimpf Gibt man dir unser schuldlos Blut zu trinken.

GREY. Nun fällt Margrethas Fluch auf unser Haupt, Ihr Racheschrei, weil Hastings, Ihr und ich Zusahn, als Richard ihren Sohn erstach.

RIVERS. Da fluchte sie Hastings, da fluchte sie Buckingham, Da fluchte sie Richard: Gott, gedenke des! Hör ihr Gebet für sie, wie jetzt für uns! Für meine Schwester und für ihre Prinzen Genüg' unser treues Blut dir, teurer Gott, Das ungerecht, du weißt's, vergossen wird!

RATCLIFF. Eilt euch, die Todesstund' ist abgetan.

RIVERS. Komm, Grey! komm, Vaughan! umarmen wir uns hier: Lebt wohl, bis wir uns wiedersehn im Himmel.

(Alle ab.)

VIERTE SZENE

London. Ein Zimmer im Turm

(Buckingham, Stanley, Hastings, der Bischof von Ely, Lovel und andre, an einer Tafel sitzend; Ratsbediente hinter ihnen stehend.)

HASTINGS. Nun, edle Pairs, was uns versammelt, ist, Die Krönung festzusetzen: in Gottes Namen, Sprecht denn, wann ist der königliche Tag?

BUCKINGHAM. Ist alles fertig für dies Königsfest?

STANLEY. Ja, und es fehlt die Anberaumung nur.

ELY. So acht' ich morgen einen guten Tag.

BUCKINGHAM. Wer kennt des Lord Protektors Sinn hierin? Wer ist Vertrautester des edlen Herzogs?

ELY. Eu'r Gnaden kennt wohl seinen Sinn am ersten.

BUCKINGHAM. Wir kennen von Gesicht uns: doch die Herzen, Da kennt er meins nicht mehr, als Eures ich; Noch seines ich, Mylord, als meines Ihr. – Lord Hastings, Ihr und er seid nah vereint.

HASTINGS. Ich weiß, er will mir wohl, Dank Seiner Gnaden. Doch über seine Absicht mit der Krönung Hab ich ihn nicht erforscht, noch er darin Sein gnäd'ges Wohlgefallen mir eröffnet. Ihr mögt, mein edler Lord, die Zeit wohl nennen, Und ich will stimmen an des Herzogs Statt, Was, wie ich hoff, er nicht verübeln wird.

(Gloster tritt auf.)

ELY. Zu rechter Zeit kommt da der Herzog selbst.

GLOSTER. Ihr edlen Lords und Vetter, guten Morgen! Ich war ein Langeschläfer; doch ich hoffe, Mein Absein hat kein groß Geschäft versäumt, Das meine Gegenwart beschlossen hätte.

BUCKINGHAM. Kamt Ihr auf Euer Stichwort nicht, Mylord, So sprach William Lord Hastings Eure Rolle: Gab Eure Stimme, mein ich, für die Krönung.

GLOSTER. Niemand darf dreister sein als Mylord Hastings; Sein' Edeln kennt mich wohl und will mir wohl. – Mylord von Ely, jüngst war ich in Holborn Und sah in Eurem Garten schöne Erdbeern: Laßt etliche mir holen, bitt ich Euch.

ELY. Das will ich, Mylord, und von Herzen gern. (Ab.)

GLOSTER. Vetter von Buckingham, ein Wort mit Euch.

(Er nimmt ihn beiseit.)

Catesby hat Hastings über unsern Handel Erforscht und findt den starren Herrn so hitzig, Daß er den Kopf daran wagt, eh' er leidet, Daß seines Herrn Sohn, wie er's ehrsam nennt, An Englands Thron das Erbrecht soll verlieren.

BUCKINGHAM. Entfernt ein Weilchen Euch, ich gehe mit.

(Gloster und Buckingham ab.)

STANLEY. Noch Setzten wir dies Jubelfest nicht an; Auf morgen, wie mich dünkt, das wär' zu plötzlich, Denn ich bin selber nicht so wohl versehn, Als ich es wär', wenn man den Tag verschöbe.

(Der Bischof von Ely kommt zurück.)

ELY. Wo ist der Lord Protektor? Ich sandt' aus Nach diesen Erdbeern.

HASTINGS. Heut sieht Sein' Hoheit mild und heiter aus: Ihm liegt etwas im Sinn, das ihm behagt, Wenn er sO munter guten Morgen bietet. Ich denke, niemand in der Christenheit Kann minder bergen Lieb' und Haß wie er; Denn sein Gesicht verrät Euch gleich sein Herz.

STANLEY. Was nahmt Ihr im Gesicht vom Herzen wahr, Durch irgendeinen Anschein, den er wies?

HASTINGS. Ei, daß er wider niemand hier was hat, Denn, wäre das, er zeigt' es in den Mienen.

(Gloster und Buckingham treten auf.)

GLOSTER. Ich bitt euch alle, sagt, was die verdienen, Die meinen Tod mit Teufelsränken suchen Verdammter Hexerei und meinen Leib Mit ihrem höllischen Zauber übermannt?

HASTINGS. Die Liebe, die ich zu Eu'r Hoheit trage, Drängt mich in diesem edlen Kreis vor allen Die Schuld'gen zu verdammen; wer sie sei'n, Ich sage, Mylord, sie sind wert des Tods.

GLOSTER. Sei denn eu'r Auge ihres Unheils Zeuge: Seht nur, wie ich behext bin! Schaut, mein Arm Ist ausgetrocknet wie ein welker Sproß. Und das ist Eduards Weib, die arge Hexe, Verbündet mit der schandbarn Metze Shore, Die so mit Hexenkünsten mich gezeichnet.

HASTINGS. Wenn sie die Tat getan, mein edler Herr-

GLOSTER. Wenn! Du Beschützer der verdammten Metze! Kommst du mit Wenn mir? Du bist ein Verräter. – Den Kopf ihm ab! Ich schwöre bei Sankt Paul, Ich will nicht speisen, bis ich den gesehn. – Lovel und Catesby, sorgt, daß es geschieht; – Und wer mich liebt, steh' auf und folge mir!

(Der Staatsrat mit Gloster und Buckingham ab.)

HASTINGS. Weh, weh um England! Keineswegs um mich. Ich Tor, ich hätte dies verhüten können: Denn Stanley träumte, daß der Eber ihm Den Helmbusch abstieß, aber nur gering Hab ich's geachtet und versäumt zu fliehn. Dreimal gestrauchelt hat mein Leibpferd heute Und hat gescheut, wie es den Turm erblickt, Als trüg' es ungern in das Schlachthaus mich. Oh! jetzt brauch ich den Priester, den ich sprach; Jetzt reut es mich, daß ich dem Heroldsdiener Zu triumphierend sagte, meine Feinde In Pomfret würden blutig heut geschlachtet, Derweil ich sicher wär' in Gnad' und Gunst. O jetzt, Margretha, trifft dein schwerer Fluch Des armen Hastings unglücksel'gen Kopf.

CATESBY. Macht fort, Mylord! Der Herzog will zur Tafel; Beichtet nur kurz: ihm ist's um Euren Kopf.

HASTINGS. O flücht'ge Gnade sterblicher Geschöpfe, Wonach wir trachten vor der Gnade Gottes! Wer Hoffnung baut in Lüften eurer Blicke, Lebt wie ein trunkner Schiffer auf dem Mast, Bereit, bei jedem Ruck hinabzutaumeln In der verderbenschwangern Tiefe Schoß.

LOVEL. Wohlan, macht fort!,s ist fruchtlos weh zu rufen.

HASTINGS. O blut'ger Richard! Unglücksel'ges England! Ich prophezeie grause Zeiten dir, Wie die bedrängte Welt sie nie gesehn. – Kommt, führt mich hin zum Block! bringt ihm mein Haupt! Bald wird, wer meiner spottet, hingeraubt.

(Alle ab.)

FÜNFTE SZENE

Innerhalb der Mauern des Turms

(Gloster und Buckingham in rostigem Harnisch und einem sehr entstellenden Aufzuge.)

GLOSTER. Komm, Vetter, kannst du zittern, Farbe wechseln? Mitten im Worte deinen Atem würgen, Dann wiederum beginnen, wieder stocken, Wie außer dir und irr im Geist vor Schrecken?

BUCKINGHAM. Pah! ich tu's dem Tragödienspieler nach, Red und seh hinter mich und späh umher, Beb und fahr auf, wenn sich ein Strohhalm rührt, Als tiefen Argwohn hegend; grause Blicke Stehn zu Gebot mir, wie erzwungnes Lächeln, Und beide sind bereit in ihrem Dienst Zu jeder Zeit zugunsten meiner Ränke. Doch sag, ist Catesby fort?

GLOSTER. Ja, und sieh da, er bringt den Schulzen mit.

(Der Lord Mayor und Catesby treten auf.)

BUCKINGHAM. Laßt mich allein ihn unterhalten. – Lord Mayor

GLOSTER. Gebt auf die Zugbrück' acht.

BUCKINGHAM. Horch! eine Trommel.

GLOSTER. Catesby, schau von der Mauer.

BUCKINGHAM. Lord Mayor, der Grund, warum wir nach Euch sandten-

GLOSTER. Sieh um dich, wehr dich, es sind Feinde hier.

BUCKINGHAM. Bewahr' und schirm' uns Gott und unsre Unschuld!

(Ratcliff und Lovel treten auf mit Hastings Kopfe.)

GLOSTER. Sei ruhig! Freunde sind's, Ratcliff und LOVEL.

LOVEL. Hier ist der Kopf des schändlichen Verräters, Des tückischen und unverdächt'gen Hastings.

GLOSTER. Ich war so gut ihm, daß ich weinen muß. Ich hielt ihn für das redlichste Geschöpf, Das lebt' auf Erden unter Christenseelen; Macht' ihn zum Buch, in welches meine Seele Die heimlichsten Gedanken niederschrieb. So glatt betüncht' er mit dem Schein der Tugend Sein Laster, daß, bis auf sein offenbares Vergehn, den Umgang mein ich mit Shores Weib, Er rein sich hielt von jeglichem Verdacht.

BUCKINGHAM. Ja, ja, er war der schleichendste Verräter, Der je gelebt. – Seht Ihr, Mylord Mayor, Solltet Ihr's denken oder glauben selbst, Falls wir nicht wunderbar errettet lebten, Es zu bezeugen, daß der Erzverräter Heut angezettelt hatt', im Saal des Rats Mich und den guten Herzog zu ermorden?

MAYOR. Wie? hatt' er das?

GLOSTER. Was? denkt Ihr, wir sei'n Türken oder Heiden Und würden, wider alle Form des Rechts So rasch verfahren mit des Schurken Tod, Wo nicht die dringende Gefahr des Falls, Der Frieden Englands, unsre Sicherheit Uns diese Hinrichtung hätt' abgenötigt?

MAYOR. Ergeh's Euch wohl! Erbat den Tod verdient, Und beid' Eu'r Gnaden haben wohl getan, Verräter vor dergleichen Tun zu warnen. Ich habe nie mir Guts von ihm versehn, Seit er sich einmal einließ mit Frau Shore.

BUCKINGHAM. Doch war nicht unsre Absicht, daß er stürbe, Bis Euer Edeln käm', es anzusehn; Was dieser unsrer Freund' ergebne Eil' In etwas gegen unsern Sinn, verhindert. Wir wollten, Mylord, daß Ihr den Verräter Selbst hörtet reden und verzagt bekennen Die Weis' und Absicht der Verräterei, Auf daß Ihr selb'ge wohl erklären möchtet Der Bürgerschaft, die uns vielleicht hierin Mißdeutet und bejammert seinen Tod.

MAYOR. Doch, bester Herr, mir gilt Eu'r Gnaden Wort, Als hätt' ich ihn gesehn und reden hören; Und zweifelt nicht, erlauchte Prinzen beide, Ich will der treuen Bürgerschaft berichten All Eu'r gerecht Verfahren bei dem Fall.

GLOSTER. Wir wünschten zu dem End' Eu'r Edeln her, Dem Tadel zu entgehn der schlimmen Welt.

BUCKINGHAM. Doch weil zu spät Ihr kamt für unsern Zweck Bezeugt nur, was Ihr hört, daß wir bezielt; Und somit, wertester Lord Mayor, lebt wohl.

(Der Lord Mayor ab.)

GLOSTER. Geh, folg ihm, folg ihm, Vetter BUCKINGHAM. Der Schulz geht eiligst nun aufs Gildehaus: Daselbst, wie's dann die Zeit am besten gibt, Dring auf die Unechtheit von Eduards Kindern. Stell ihnen vor, wie Eduard einen Bürger Am Leben strafte, bloß weil er gesagt, Er wolle seinen Sohn zum Erben machen Der Krone, meinend nämlich seines Hauses, Das so nach dessen Schilde ward benannt. Auch schildre seine schnöde Üppigkeit Und viehisches Gelüst nach stetem Wechsel, Das ihre Mägde, Töchter, Weiber traf, Wo nur sein lüstern Aug' und wildes Herz Ohn' Einhalt wählen mochte seinen Raub. Ja, wenn es not tut, rück mir selbst noch näher Und sag, als meine Mutter schwanger war Mit diesem nie zu sättigenden Eduard, Da habe mein erlauchter Vater York In Frankreich Krieg geführt und bei Berechnung Der Zeit gefunden, daß das Kind nicht sein; Was auch in seinen Zügen kund sich gab, Als keineswegs dem edlen Herzog ähnlich. Doch das berührt nur schonend, wie von fern, Weil meine Mutter, wie Ihr wißt, noch lebt.

BUCKINGHAM. Sorgt nicht, Mylord: ich will den Redner spielen, Als ob der goldne Lohn, um den ich rechte, Mir selbst bestimmt wär'; und somit lebt wohl.

GLOSTER. Wenn's Euch gelingt, bringt sie nach Baynards-Schloß, Wo Ihr mich finden sollt, umringt vom Kreis Gelahrter Bischöf' und ehrwürd'ger Väter.

BUCKINGHAM. Ich geh, und gegen drei bis vier erwartet Das Neue, was vom Gildehause kommt.

(Buckingham ab.)

GLOSTER. Geh, Lovel, ungesäumt zum Doktor Shaw; -

(Zu Catesby.)

Geh du zum Pater Penker; – heißt sie beide In einer Stund' in Baynards-Schloß mich treffen.

(Lovel und Catesby ab.)

Nun will ich hin, um heimlich zu verfügen, Wie man des Clarence Bälge schafft beiseit; Und anzudeuten, daß keine Art Personen Je zu den Prinzen Zutritt haben soll.

(Ab.)

SECHSTE SZENE

Eine Straße

(Ein Kanzellist tritt auf.)

KANZELLIST. Hier ist die Klagschrift wider den Lord Hastings, Den wackern Mann, in sauberer Kopei, Um in Sankt Paul sie heute zu verlesen. Nun merke man, wie fein das hängt zusammen: Elf Stunden bracht' ich zu, sie abzuschreiben, Denn Catesby schickte sie mir gestern abend; Die Urschrift war nicht minder lang in Arbeit, Und vor fünf Stunden lebte Hastings doch Noch unbescholten, unverhört, in Freiheit. Das ist eine schöne Welt! – Wer ist so blöde Und sieht nicht diesen greiflichen Betrug? Und wer so kühn und sagt, daß er ihn sieht? Schlimm ist die Welt, sie muß zugrunde gehn, Wenn man muß schweigend solche Ränke sehn.

(Ab.)

SIEBENTE SZENE

Der Hof in Baynards-Schloß

(Gloster und Buckingham begegnen einander.)

GLOSTER. Wie steht's? wie steht's? Was sagt die Bürgerschaft?

BUCKINGHAM. Nun, bei der heil'gen Mutter unsers Herrn! Die Bürgerschaft ist stockstill, sagt kein Wort.

GLOSTER. Spracht ihr von Unechtheit der Kinder Eduards?

BUCKINGHAM. Ja, nebst dem Ehvertrag mit Lady Lucy Und dem in Frankreich, den er schloß durch Vollmacht; Der Unersättlichkeit in seinen Lüsten Und Vergewaltigung der Bürgerfrau'n; Von seiner Tyrannei um Kleinigkeiten, Von seiner eignen Unechtheit, als der Erzeugt ward, da Eu'r Vater außer Lands, Und der an Bildung nicht dem Herzog glich. Dann hielt ich ihnen Eure Züge vor, Als Eures Vaters rechtes Ebenbild, Wie an Gestalt, so auch an edlem Sinn; Legt ihnen dar all Eure Sieg' in Schottland, Die strenge Zucht im Krieg, Weisheit im Frieden, Auch Eure Güte, Tugend, fromme Demut; Ließ in der Tat nichts, dienlich für den Zweck, Im Sprechen unberührt, noch leicht behandelt. Und als die Redekunst zu Ende ging, Sagt' ich: Wer seinem Lande wohl will, rufe: "Gott schütze Richard, Englands großen König!"

GLOSTER. Und taten sie's?

BUCKINGHAM. Nein, helf mir Gott, sie sagten nicht ein Wort. Wie stumme Bilder, unbelebte Steine, So sahn sie starr sich an und totenbleich. Dies sehend schalt ich sie und frug den Mayor, Was dies verstockte Schweigen nur bedeute. Seine Antwort war, das Volk sei nicht gewohnt, Daß sonst wer als der Sprecher zu ihm rede. Gedrungen mußt' er nun mich wiederholen: "So sagt der Herzog, gibt der Herzog an"; Doch sagt' er nichts, es zu bestät'gen, selbst. Als er geschlossen, schwenkten ein'ge Leute Von meinem Troß, am andern End' des Saals, Die Mützen um den Kopf, ein Dutzend Stimmen Erhoben sich: "Gott schütze König Richard!" Ich nahm den Vorteil dieser wen'gen wahr; "Dank, lieben Freund' und Bürger!" fiel ich ein, "Der allgemeine frohe Beifallsruf Gibt Weisheit kund und Lieb' in euch zu Richard"; Und damit brach ich ab und ging davon.

GLOSTER. Die stummen Blöcke! wollten sie nicht sprechen? Kommt denn der Mayor mit seinen Brüdern nicht?

BUCKINGHAM. Der Mayor ist hier nah' bei. Stellt Euch besorgt, Laßt Euch nicht sprechen, als auf dringend Bitten, Und nehmt mir ein Gebetbuch in die Hand, Und habt, Mylord, zween Geistliche zur Seite, Denn daraus zieh ich heil'ge Nutzanwendung. Laßt das Gesuch so leicht nicht Eingang finden, Tut mädchenhaft, sagt immer nein, und nehmt.

GLOSTER. Ich geh, und wenn du weißt für sie zu sprechen, Wie ich dir nein für mich zu sagen weiß, So bringen wir's gewiß nach Wunsch zu Ende.

BUCKINGHAM. Geht, geht, auf den Altan! Der Lord Mayor klopft.

(Gloster ab. Der Lord Mayor, Aldermänner und Bürger treten auf.)

BUCKINGHAM. Willkommen, Mylord! Ich wart umsonst hier auf: Der Herzog, scheint's, will sich nicht sprechen lassen.

(Catesby kommt aus dem Schloß.)

Nun, Catesby? was sagt Eu'r Herr auf mein Gesuch?

CATESBY. Er bittet Euer Gnaden, edler Lord, Kommt morgen wieder oder übermorgen. Er ist mit zwei ehrwürd'gen Vätern drinnen, Vertieft in geistliche Beschaulichkeit, Kein weltliches Gesuch möcht' ihn bewegen, Ihn von der heil'gen Übung abzuziehn.

BUCKINGHAM. Geh, guter Catesby, noch zum gnäd'gen Herzog; Sag ihm, daß ich, der Mayor und Aldermänner In trift'ger Absicht, Sachen von Gewicht, Betreffend minder nicht als aller Wohl, Hier sind um ein Gespräch mit Seiner Gnaden.

CATESBY. Ich geh sogleich, ihm solches anzumelden. (Ab.)

BUCKINGHAM. Ha, Mylord, dieser Prinz, das ist kein Eduard! Den findt man nicht auf üpp'gem Ruhbett lehnend, Nein, auf den Knieen liegend in Betrachtung; Nicht scherzend mit einem Paar von Buhlerinnen, Nein, mit zwei ernsten Geistlichen betrachtend; Nicht schlafend, seinen trägen Leib zu mästen, Nein, betend, seinen wachen Sinn zu nähren. Beglückt wär' England, wenn der fromme Prinz Desselben Oberherrschaft auf sich nähme; Allein ich fürcht, er ist nicht zu bewegen.

MAYOR. Ei, Gott verhüte, daß uns Seine Gnaden Nein sollte sagen!

BUCKINGHAM. Ich fürcht, er wird es. Da kommt Catesby wieder.

(Catesby kommt zurück.)

Nun, Catesby, was sagt Seine Gnaden?

CATESBY. Ihn wundert, zu was End' Ihr solche Haufen Von Bürgern habt versammelt, herzukommen, Da Seine Gnaden dessen nicht gewärtig. Er sorgt, Mylord, Ihr habt nichts Guts im Sinn.

BUCKINGHAM. Mich kränkt der Argwohn meines edlen Vetters, Als hätt' ich wider ihn nichts Guts im Sinn. Beim Himmel! ganz wohlmeinend kommen wir; Geh wieder hin und sag das Seiner Gnaden.

(Catesby ab.)

Wenn fromm~andächt'ge Männer einmal sind Beim Rosenkranz, so zieht man schwer sie ab: So süß ist brünstige Beschaulichkeit.

(Gloster erscheint auf einem Altan zwischen zwei Bischöfen; Catesby kommt zurück.)

MAYOR. Seht, Seine Gnaden zwischen zwei Bischöfen!

BUCKINGHAM. Zwei Tugendpfeilern für ein christlich Haupt, Ihn vor dem Fall der Eitelkeit zu stützen. Und, seht nur, ein Gebetbuch in der Hand, Die wahre Zier, woran man Fromme kennt. – Großer Plantagenet, erlauchter Prinz, Leih unserem Gesuch ein günstig Ohr, Und woll' die Unterbrechung uns verzeihn Der Andacht und des christlich frommen Eifers.

GLOSTER. Mylord, es braucht nicht der Entschuldigung, Vielmehr ersuch ich Euch, mir zu verzeihn, Der ich, im Dienste meines Gottes eifrig, Versäume meiner Freunde Heimsuchung. Doch, das beiseite, was beliebt Eu'r Gnaden?

BUCKINGHAM. Was, hoff ich, Gott im Himmel auch beliebt Und den rechtschaffnen Männern insgesamt, So dieses unregierte Eiland hegt.

GLOSTER. Ich sorg, ich hab in etwas mich vergangen, Das widrig in der Bürger Aug' erscheint; Und daß Ihr kommt, um mein Versehn zu schelten.

BUCKINGHAM. Das habt Ihr, Mylord: wollt' Eu'r Gnaden doch Auf unsre Bitten Euren Fehl verbessern!

GLOSTER. Weswegen lebt' ich sonst in Christenlanden?

BUCKINGHAM. Wißt denn, Eu'r Fehl ist, daß Ihr überlaßt Den höchsten Sitz, den majestät'schen Thron, Dies Eurer Ahnen szepterführend Amt, Des Rangs Gebühr, den Anspruch der Geburt, Den Erbruhm Eures königlichen Hauses, An die Verderbnis eines falschen Sprößlings; Weil bei so schläfriger Gedanken Milde, Die wir hier wecken zu des Landes Wohl, Dies edle Eiland seiner Glieder mangelt, Entstellt sein Antlitz von der Schande Narben, Sein Fürstenstamm geimpft mit schlechten Zweigen Und fast verschlemmt im niederziehnden Sumpf Der tiefsten nächtlichsten Vergessenheit. Dies abzustellen, gehn wir dringend an Eu'r gnädig Selbst, das höchste Regiment Von diesem Eurem Land auf Euch zu laden, Nicht als Protektor, Anwalt, Stellvertreter, Noch dienender Verwalter fremden Guts, Nein, als der Folge nach, von Glied zu Glied, Eu'r Erbrecht, Euer Reich, Eu'r Eigentum. Deshalb, gemeinsam mit der Bürgerschaft, Die ehrerbietigst Euch ergeben ist, Und auf ihr ungestümes Dringen komm ich, Für dies Gesuch Eu'r Gnaden zu bewegen.

GLOSTER. Ich weiß nicht, ob stillschweigend wegzugehn, Ob bitterlich mit Reden Euch zu schelten, Mehr meiner Stell' und Eurer Fassung ziemt. Antwort' ich nicht, so dächtet Ihr vielleicht, Verschwiegner Ehrgeiz will'ge stumm darein, Der Oberherrschaft goldnes Joch zu tragen, Das Ihr mir töricht auferlegen wollt. Doch schelt ich Euch für dieses Eu'r Gesuch, Durch Eure treue Liebe so gewürzt, Dann, andrerseits, versehr ich meine Freunde. Um jenes drum zu meiden und zu reden, Und nicht in dies beim Reden zu verfallen, Antwort ich Euch entschiednermaßen so. Dankwert ist Eure Liebe; doch mein Wert, Verdienstlos, scheut Eu'r allzu hoch Begehren. Erst, wäre jede Hindrung weggeräumt, Und wär' geebnet meine Bahn zum Thron, Als heimgefallnem Rechte der Geburt: Dennoch, so groß ist meine Geistesarmut, So mächtig und so vielfach meine Mängel, Daß ich mich eh' verbärge vor der Hoheit, Als Kahn, der keine mächt'ge See verträgt, Eh' ich von meiner Hoheit mich verbergen, Von meines Ruhmes Dampf ersticken ließe. Doch, Gott sei Dank! es tut nicht not um mich; Und wär sagt; tät' vieles not mir, Euch zu helfen. Der königliche Baum ließ Frucht uns nach, Die 'durch der Zeiten leisen Gang gereift' Wohl zieren wird den Sitz der Majestät, Und des Regierung uns gewiß beglückt. Auf ihn leg ich, was Ihr mir auferlegt, Das Recht und Erbteil seiner guten Sterne, Was Gott verhüte, daß ich's ihm entrisse.

BUCKINGHAM. Mylord, dies zeigt Gewissen in Eu‘r Gnaden, Doch seine Gründe sind gering und nichtig, Wenn man jedweden Umstand wohl erwägt. Ihr saget, Eduard ist Eu'r Bruderssohn; Wir sagen's auch, doch nicht von Eduards Gattin. Denn erst war er verlobt mit Lady Lucy, Noch lebt des Eides Zeugin, Eure Mutter; Und dann war ihm durch Vollmacht Bona, Schwester Des Königes von Frankreich, angetraut. Doch beide wurden sie hintangesetzt Zugunsten einer armen Supplikantin, Der abgehärmten Mutter vieler Söhne, Der reizverfallnen und bedrängten Witwe, Die, schon in ihrer Blühzeit Nachmittag, Sein üppig Aug' erwarb als einen Raub Und seines Sinnes höchsten Schwung verführte Zu niederm Fall und schnöder Doppeleh'. Aus diesem unrechtmäß'gen Bett erzeugt Ward Eduard, Prinz aus Höflichkeit genannt. Ich könnt' es bittrer führen zu Gemüt, Nur daß, aus Achtung ein'ger, die noch leben, Ich schonend meiner Zunge Schranken setze. Drum, bester Herr, nehm' Euer fürstlich Selbst Der Würde dargebornes Vorrecht an: Wo nicht zu unserm und des Landes Segen, Doch um Eu'r edles Haus hervorzuziehn Aus der Verderbnis der verkehrten Zeit, Zu erblicher und echter Folgereihe.

MAYOR. Tut, bester Herr, was Eure Bürger bitten.

BUCKINGHAM. Weist, hoher Herr, nicht ab den Liebesantrag.

CATESBY. O macht sie froh, gewährt ihr bill‘ges Flehn!

GLOSTER. Ach, warum diese Sorgen auf mich laden? Ich tauge nicht für Rang und Majestät. Ich bitt Euch, legt es mir nicht übel aus: Ich kann und will Euch nicht willfährig sein.

BUCKINGHAM. Wenn Ihr es weigert, Lieb' und Eifers halb, Das Kind, den Bruderssohn, nicht zu entsetzen Wie uns bekannt ist Eures Herzens Milde Und Euer sanftes, weichliches Erbarmen, Das wir in Euch für Anverwandte sehn, Ja, gleichermaßen auch für alle Stände: So wißt, ob Ihr uns willfahrt oder nicht, Doch soll Eu'r Bruderssohn uns nie beherrschen; Wir pflanzen jemand anders auf den Thron Zum Schimpf und Umsturz Eures ganzen Hauses. Und, so entschlossen, lassen wir Euch hier. – Kommt, Bürger, länger wollen wir nicht bitten.

(Buckingham mit den Bürgern ab.)

CATESBY. Ruft, lieber Prinz, sie wieder und gewährt es! Wenn Ihr sie abweist, wird das Land es büßen.

GLOSTER. Zwingt ihr mir eine Welt von Sorgen auf? Wohl, ruf sie wieder! (Catesby ab.) Ich bin ja nicht von Stein, Durchdringlich Eurem freundlichen Ersuchen, Zwar wider mein Gewissen und Gemüt.

(Buckingham und die übrigen kommen zurück.)

Vetter von Buckingham und weise Männer, Weil Ihr das Glück mir auf den Rücken schnallt, Die Last zu tragen, willig oder nicht, So muß ich in Geduld sie auf mich nehmen. Wenn aber schwarzer Leumund, frecher Tadel Erscheinet im Gefolge Eures Auftrags, So spricht mich Euer förmlich Nöt'gen los Von jeder Makel, jedem Fleck derselben. Denn das weiß Gott, das seht Ihr auch zum Teil, Wie weit entfernt ich bin, dies zu begehren.

MAYOR. Gott segn' Eu'r Gnaden! Wir sehn's und wollen's sagen.

GLOSTER. Wenn Ihr es sagt, so sagt Ihr nur die Wahrheit.

BUCKINGHAM. Dann grüß ich Euch mit diesem Fürstentitel: Lang lebe Richard, Englands würd'ger König!

Alle. Amen!

BUCKINGHAM. Beliebt's Euch, daß die Krönung morgen sei?

GLOSTER. Wann's Euch beliebt, weil Ihr's so haben wollt.

BUCKINGHAM. So warten wir Eu'r Gnaden morgen auf, Und nehmen hiemit voller Freuden Abschied.

GLOSTER (zu den Bischöfen). Kommt, gehn wir wieder an das heil'ge Werk; – Lebt wohl, mein Vetter! lebt wohl, werte Freunde!

(Alle ab.)

Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
13 ekim 2017
Hacim:
120 s. 1 illüstrasyon
Telif hakkı:
Public Domain
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