Kitabı oku: «12 Jesse Trevellian FBI Thriller August 2021: Krimi Paket», sayfa 17

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3


Yvonne Bercones Vater war mal ein gefeierter Baseball-Spieler gewesen. Viele seiner spektakulären Homeruns waren selbst nach 20 Jahren noch nicht vergessen. Heute war der 45-jährige Blake Bercone Sport-Moderator bei einem Fernsehsender namens »Balaban TV« - gegründet vor sieben Jahren von Simon Balaban, einem cleveren Geschäftsmann, bei dem sich alles, was er anfasste, in Gold verwandelte.

Bercone hatte als Baseball-Star gut verdient, und das tat er auch bei »Balaban TV«. Er war ein bekanntes und beliebtes Zugpferd des Senders.

Wir suchten ihn im Studio auf. Obwohl seine Tochter erst vor 24 Stunden auf so tragische Weise ums Leben gekommen war, arbeitete er mit Vollgas weiter. Um nicht zu viel an Yvonnes Tod denken zu müssen, wie wir vermuteten. Er betäubte sich gewissermaßen mit Arbeit.

Bercone war groß und schlaksig. Sein schwarzes Haupthaar war stark gelichtet. Die Kopfhaut schimmerte von vom bis hinten durch.

Wir störten ihn bei der Vorbereitung auf ein Interview mit einem Baseball-Coach, das in einer Stunde aufgezeichnet werden sollte.

Bercone legte mit seinem Regisseur die Einspielungen fest, die das Gespräch auflockern sollten. Er hatte ein Klemmbrett in der Hand und machte sich laufend Notizen.

Sobald er mit dem Regisseur fertig war, ging er mit uns in sein Büro, und jetzt sah ich ihm an, dass er litt. Er bot uns Platz an und setzte sich ebenfalls.

An den Wänden hingen Fotos, die ihn mit vielen Sportgrößen zeigten.

Wir sprachen ihm unser Beileid aus. Er nahm es nickend zur Kenntnis. Ein Mann, vom Schicksal grausam geschlagen.

»Wenn Yvonne nicht für Andrew Holden gearbeitet hätte, wären Sie mit Sicherheit nicht hier«, stellte er nüchtern fest.

»Davon können Sie ausgehen«, antwortete Milo.

»Mr. Holden hat sich sowohl als Politiker als auch als Buch-Autor ziemlich unbeliebt gemacht«, sagte ich.

»Und Ihre Tochter hat das Manuskript für ihn geschrieben«, fügte mein Partner hinzu. »Vielleicht findet jemand, dass sie das nicht hätte tun dürfen. Sie hat an der Entstehung eines großen Aufregers mitgearbeitet.«

Blake Bercone schwieg.

»Hat Ihre Tochter während der Entstehungsphase mit Ihnen über den Inhalt des Buches gesprochen?«, fragte ich.

»Nur ganz allgemein«, antwortete Bercone. »Sie hat keine Geheimnisse ausgeplaudert, wenn Sie das meinen.«

»Dann wissen Sie wohl auch nicht, ob alle Passagen veröffentlicht wurden oder ob einiges vor dem Erscheinen einer Selbstzensur des Autors zum Opfer fiel«, sagte Milo.

»Nein, das weiß ich nicht«, bestätigte Bercone.

»War Ihre Tochter krank, Mr. Bercone?«, fragte ich.

Yvonnes Vater sah mich befremdet an. »Sie war kerngesund«, behauptete er.

»Dann ist sie Ihrer Ansicht nach also nicht plötzlich ohnmächtig geworden und vor den Zug gestürzt?«

»Diese Möglichkeit möchte ich mit Sicherheit ausschließen«, erklärte Bercone überzeugt.

»Was glauben Sie, warum Yvonne auf die Gleise gefallen ist?«, fragte mein Partner.

Blake Bercone atmete schwer aus. »Ich wollte, ich wüsste es.« Er sehaute finster auf seine Hände. »Wenn Yvonne doch nur auf mich gehört hätte.«

»Auf Sie gehört?«, fragte Milo aufhorchend.

»Ich wollte nicht, dass sie für Andrew Holden arbeitet.«

»Warum nicht?«

Bercone rümpfte die Nase. »Der Mann war mir von Anfang an unsympathisch. Ich hätte Yvonne jederzeit hier bei ›Balaban TV‹ unterbringen können. Ein kurzes Gespräch mit Simon Balaban - ich stehe sehr gut mit ihm - hätte genügt. Schon hätte sie einen Super-Job gehabt. Aber sie wollte nicht protegiert werden. Und sie wollte nicht da arbeiten, wo ihr Vater arbeitet. Sie wollte auf eigenen Füßen stehen. Das musste ich akzeptieren.«

»Hatte Ihre Tochter Feinde?«, wollte mein Partner wissen.

»Yvonne?«, fragte Bercone zurück. Es hörte sich an wie: »Machen Sie Witze?«

Milo zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Eine reine Routinefrage.«

»Yvonne hatte in ihrem ganzen Leben noch nie einen Feind«, stellte Blake Bercone mit erhobener Stimme klar. Es schien ihm sehr wichtig zu sein, dass wir das zur Kenntnis nahmen. »Sie war stets bemüht, mit allen gut auszukommen, und das gelang ihr auch in so gut wie allen Fällen.«

»Und wenn es ihr mal nicht gelang?«, hakte Milo nach.

»Dann ging sie dieser Person einfach aus dem Weg«, sagte Bercone.

Es entstand eine kurze Pause.

Dann bemerkte mein Partner: »Sie haben sich bestimmt schon ungezählte Male gefragt, warum das gestern passiert ist, Mr. Bercone.«

Der Sport-Moderator nickte mit finsterer Miene. »O ja, das habe ich.«

»Und was für eine Antwort haben Sie sich darauf gegeben?«

»Keine Antwort, Agent Tucker«, antwortete Bercone. »Ich kann mir einfach nicht erklären, wieso das meiner Tochter zugestoßen ist.«




4


Tags darauf kam Andrew Holden von seiner Autogramm-Tour zurück. Er war in Begleitung seiner schönen - weil zweimal gelifteten - Frau Laura. Und Blackfeather und Steve Tardelli passten auf die beiden auf.

Sie trafen auf dem La Guardia Airport ein und wurden von einer großen Reporter-Traube empfangen. Blitzlichtgewitter. Fragen prasselten auf den prominenten Neo-Autor nieder. Er beantwortete nur die, die ihm genehm waren. Alle ändern überhörte er geflissentlich.

Holden hatte Ähnlichkeit mit George Clooney, war 52 Jahre alt und ein begehrter Womanizer.

Wir brachten ihn vor den Reportern in »Sicherheit«. Dem publicitysüchtigen Ex-Politiker war das gar nicht recht, denn je größer das Medien-Interesse, desto besser verkaufte sich sein Buch. Das war eine unbezahlbare Gratis-Werbung, auf die er nicht verzichten wollte.

In einem der VIP-Räume informierten wir ihn sodann über den Tod seiner Sekretärin. Er wusste bereits davon. Ich suchte vergeblich in seinem Gesicht nach einem Ausdruck von Trauer.

Seine Härte gefiel mir nicht. Dieser Mann hatte ein kaltes Herz. In seinen Augen war wohl jeder Mensch austauschbar. Yvonne ist tot? Dann muss eben eine andere Sekretärin her. Das war wohl das Einzige, was ihm im Moment durch den Kopf ging.

Jetzt kann ich noch besser verstehen, wieso ihn so wenige Menschen mögen, dachte ich. Er hat ja selbst in der eigenen Partei keine Freunde.

Dass Yvonne Bercone einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war, hielt er für ausgeschlossen. »Aus welchem Grund hätte man sie umbringen sollen?«, fragte er. »Sie war völlig unbedeutend!«, schwang still in seinen Worten mit.

»Vielleicht wollte jemand Sie damit treffen«, bemerkte Milo.

Blackfeather, Steve Tardelli und Mrs. Holden waren zwar anwesend, beteiligten sich aber nicht an dem Gespräch, waren bloß Zuhörer.

Andrew Holden blies seinen Brustkorb auf. »Wenn jemand mich treffen möchte, dann muss er gegen mich persönlich vorgehen«, tönte er.

»Wollen Sie damit sagen, dass der Tod Ihrer Sekretärin Sie überhaupt nicht berührt?«, fragte mein Partner rau.

Holden sah ihn scharf an. »Unterstellen Sie mir nichts, Agent Tucker«, wies er ihn harsch zurecht. »Ich habe nichts dergleichen gesagt. Ich lasse mich von Ihnen nicht...«

»Wir versuchen lediglich Antworten auf die fünf ›W‹ zu finden«, fiel mein Partner ihm frostig ins Wort.

»Auf welche fünf ›W‹?«, wollte Holden wissen.

Milo zählte sie auf: »Wer? Wie? Wo? Wann? Warum? Jedes Mal, wenn ein Mensch keines natürlichen Todes gestorben ist, müssen wir uns das fragen.«

Holden warf einen ungeduldigen Blick auf seine Armbanduhr. »Hören Sie, wird das noch lange dauern? Ich habe keine Lust...«

»Ist es Ihnen lieber, wenn wir uns mit Ihnen im FBI-Building unterhalten, Sir?«, fragte ich. »Das lässt sich problemlos einrichten.«

»Vorsicht, Agent Trevellian«, fuhr er mich gereizt an. »Vergessen Sie nicht, wen Sie vor sich haben. Ich könnte Ihnen großen Ärger machen.«

Ich bleckte die Zähne. »Ich mag es nicht, wenn man mir droht.«

Er hob die Hände und erwiderte scheinheilig: »Ich habe Ihnen nicht gedroht. Ich habe Sie lediglich gewarnt. Überspannen Sie den Bogen nicht, sonst sehe ich mich gezwungen...«

»Sie können gehen, Sir«, unterbrach ich ihn.

Er stutzte. Blinzelte. Dann sagte er: »Das ist sehr freundlich von Ihnen.« Er wandte sich an seine Frau. »Schatz, hast du gehört? Wir haben die Erlaubnis von Agent Trevellian, zu gehen. Ich denke, das werden wir auch umgehend tun.«

Er verließ den Raum. Laura Holden, Blackfeather und Steve Tardelli - ihr Job war noch nicht zu Ende - folgten ihm.

Milo schaute ihm grimmig nach und knurrte: »Ich kann diesen Mann nicht riechen.«

Ich nickte. »Ich auch nicht.«




5


Zwei Tage danach wurde Mrs. Holden entführt...

Sie war zu Besuch bei Audrey Zima, ihrer besten Freundin aus frühesten Jugendtagen.

Audrey hatte sich nicht so gut gehalten wie Linda.

Sie war so dick geworden, dass sie sich ihre Garderobe nähen lassen musste, weil ihr keine gängige Konfektionsgröße passte. Und sie gefiel sich am besten mit strohblonden Perücken, besaß gut ein Dutzend davon, in jeder Haarlänge.

Ein Maskierter näherte sich dem Haus mit raschen Schritten.

Die Reise durch nahezu alle Bundesstaaten war für Linda Holden sehr anstrengend gewesen, das sah Audrey Zima ihrer Freundin an.

»Scheint eine ziemliche Strapaze für dich gewesen zu sein«, bemerkte sie.

Linda seufzte abgespannt. »Das war es in der Tat. Ich habe so gut wie nichts davon gehabt. Jeden Tag in einer anderen Stadt, in einem anderen Hotel, in einem anderen Bett. Du weißt, wie sehr ich das hasse.«

»Warum bist du nicht zu Hause geblieben?«

»Andrew wollte, dass ich mitkomme.«

Audrey lächelte spöttisch. »Und wenn dein Herr und Gebieter befiehlt, musst du gehorchen.«

»Ich bin seine Frau.«

»Wenn ich an deiner Stelle wäre, hätte ich Andrew schon längst in die Wüste geschickt. Er ist ein rücksichtsloser Egoist und behandelt dich wie den letzten Dreck.«

»Du übertreibst. So schlimm ist es nun auch wieder nicht.«

»Und er betrügt dich am laufenden Band«, setzte Audrey Zima noch eins drauf. »Kein Weiberrock ist vor deinem testosterongesteuerten Mann sicher. Du weißt das, aber du siehst großzügig darüber hinweg.«

»Ich lasse ihn für seine Untreue auf eine andere Art bluten«, erwiderte Laura Holden gelassen. »Er muss nach jedem Seitensprung ganz tief in die Tasche greifen.«

Audrey Zima rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. »Das wäre für mich trotzdem kein Leben. Mich könnte dieser Mistkerl nicht so sehr erniedrigen. Man hat als Frau doch auch eine gewisse Würde...«

Auf dem Tisch aus Carrara-Marmor standen eine Likörflasche und zwei gefüllte Gläser. Laura griff nach ihrem und trank einen Schluck von dem süßen, cremigen, hellgelben Eierlikör.

»Ich habe nie behauptet, dass es einfach ist, mit Andrew Holden verheiratet zu sein«, sagte sie, »aber ich habe herausgefunden, wie ich es bei ihm am besten aushalte. Man kann sich arrangieren. Und da sind ja auch noch unsere Kinder Janis und Dudley...«

»Die beiden sind erwachsen«, warf Audrey ein.

Laura nickte. »Aber sie leben mit Andrew und mir noch immer unter einem Dach.«

Der Maskierte stand geduckt am Fenster und beobachtete die beiden Frauen. Als Laura Holden nach ihrem Likörglas griff, trat er einen raschen Schritt zur Seite, damit sie ihn nicht bemerkte. Er tastete sich weiter, suchte nach einer Möglichkeit, ins Haus zu gelangen.

Audrey Zima erwähnte Yvonne Bercones mysteriösen Tod. »Kann es Mord gewesen sein?«, fragte sie.

Laura Holden zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht.«

»Eine Zeitung hat diese Frage gestellt.«

»Ich kann es mir nicht vorstellen.«

Audreys Augen wurden schmal. »Wie hat Andrew die Nachricht vom Tod seiner Sekretärin auf genommen?«

»Es hat ihn nicht erschüttert.«

Audrey nickte grimmig. »Er hat ein Herz aus blankem Eis.«

»Nur schwache Menschen zeigen Gefühle.«

»Wer sagt das?«, wollte Audrey Zima wissen.

»Mein Mann«, antwortete ihre Freundin.

»Das sieht ihm ähnlich«, sagte Audrey, und es klang verächtlich.

Der Maskierte erreichte den kleinen Kräutergarten vor der Küche .Die Tür war nicht abgeschlossen. Er öffnete sie und entlockte ihren trockenen Scharnieren ein leises Ächzen.

Audreys Kopf ruckte hoch. Sie hatte gute Ohren.

Laura sah sie an. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«

Die füllige Freundin erhob sich schwerfällig. »Ich hole uns was zum Knabbern«, sagte sie und ging mit schweren Schritten in die Küche.

Die Tür, die zum Kräutergarten hinausführte, war offen. Manchmal drückte der Wind sie auf. Sie schloss nicht mehr so gut wie früher. Das Türblatt musste sich durch jahrelangen Witterungseinfluss verzogen haben.

Audrey schaute aus dem Fenster. Es herrschte Windstille. Ohne sich viel Gedanken zu machen, schloss Audrey die Tür. Im gleichen Moment traf ein harter Schlag ihren Nacken.

Ihr wurde schwarz vor Augen, und sie fiel wie ein nasser Sack zu Boden.

Im Livingroom griff indes Laura Holden wieder nach ihrem Glas.

Der Maskierte erschien in der Küchentür. Laura sah ihn nicht. Sie wandte ihm den Rücken zu. Er näherte sich ihr mit kleinen, vorsichtig gesetzten Schritten, trug Schuhe mit weichen Gummisohlen. Kein Laut war zu hören.

Erst als er dicht hinter Laura stand, beschlich sie ein unangenehmes Gefühl, das sie sich nicht erklären konnte.

Sie wollte sich umdrehen und den Namen der Freundin rufen.

Da stürzte der Maskierte sich auf sie!

Es kam zu einem kurzen, heftigen Handgemenge - und dann verlor auch Laura Holden das Bewusstsein...




6


Etwa zehn Minuten später kam Audrey Zima zu sich. Sie begriff zunächst überhaupt nichts und konnte sich nicht erklären, wieso sie in der Küche auf dem Boden lag.

Zwischen ihren Schläfen hämmerte es laut, und ein ziehender Schmerz saß in ihrem Nacken.

Die dicke Frau richtete sich benommen auf. Mit schmerzlicher Miene massierte sie ihr Genick.

Es dauerte ziemlich lange, bis sie begriff, dass sie in ihrem eigenen Haus überfallen und niedergeschlagen worden war.

Ächzend kam sie auf die Beine.

Die Tür, die zum Kräutergarten hinausführte', war nach wie vor offen. Sie schloss sie.

Ihr Kreislauf drohte zu versagen. Sie schloss die Augen, lehnte sich an den Kühlturm und atmete mehrmals tief durch.

Langsam öffnete sie die Augen wieder, und als sie einigermaßen sicher sein konnte, dass sie nicht mehr Umfallen würde, verließ sie - jede Gelegenheit, sich abzustützen, nutzend -die Küche.

Laura war verschwunden. Ihr Platz war verwaist.

»Laura?«, rief Audrey. »Laura!«

Die Freundin antwortete nicht.

»Laura!«, rief Audrey Zima noch einmal.

Stille herrschte im Haus.

Was ist passiert?, fragte sich Audrey. Wo ist Laura? Hat sie mitbekommen, dass ich in der Küche niedergeschlagen wurde? Hat sie Reißaus genommen? Was wollte der Kerl in meinem Haus? Ist er am Ende noch hier?

Ein eisiger Schreck fuhr ihr in die Glieder. Sie hielt die Luft an und lauschte.

Nein, es war niemand mehr im Haus. Sie war mit Sicherheit allein.




7


Janis Holden war 20. Ihr Bruder Dudley war ein Jahr älter. Sie sahen sich ähnlich, aber ihr Charakter hätte nicht unterschiedlicher sein können.

Dudley war nach dem Vater geraten und Janis nach der Mutter. Beide befanden sich in Janis’ Zimmer, und Dudley sagte soeben verächtlich: »Mach dir doch nichts vor, Janis. Du bist nicht besonders hübsch, hast keinen Geschmack, läufst immer in diesem unattraktiven Schlabber-Look herum, und du hast weniger Sex-Appeal als ’ne tote Wasserschildkröte. Dick Pryor würde niemals mit dir schlafen, wenn du nicht Andrew Holdens Tochter wärst. Pryor ist im Begriff, ein Broadway-Star zu werden. Er benutzt dich. Er erhofft sich dadurch, dass er sich im Bett deiner erbarmt, einen Karriere-Kick von unserem Vater.«

Janis starrte ihren Bruder wütend an. »Weißt du, was du bist, Dudley Holden?«

Er griente provokant. »Was?«

»Ein ganz fieses Schwein, das alles in den Dreck zieht«, spie sie ihm ins Gesicht. Tränen glänzten in ihren Augen. »Dick liebt mich.«

»Hat er das gesagt?«

»Jawohl, das hat er.«

»Dann hat er gelogen.«

Janis konnte sich nicht länger beherrschen. Immer wieder brachte Dudley sie zur Weißglut. Er legte es ständig darauf an, sie zu beleidigen und zu kränken.

Er war ein bösartiger Bastard. Sie hasste ihn, und sie verpasste ihm jetzt eine schallende Ohrfeige.

Sie traf ihn nicht oft. Zumeist sah er den Schlag rechtzeitig kommen und wich ihm höhnisch lachend aus, doch diesmal war sie schnell genug gewesen. Es klatschte laut - und Dudley lachte nicht.

Der Abdruck ihrer Hand leuchtete rot auf seiner Wange.

»Raus aus meinem Zimmer!«, keifte sie ihn an. »Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen!«

Er maß sie abschätzig von Kopf bis Fuß, näherte sich rückwärts gehend der Tür, öffnete sie und sagte: »Ich bleibe bei meiner Meinung. Dick Pryor bumst dich nur, weil du Andrew Holdens Tochter bist, und aus keinem anderen Grund.«

Er flitzte augenblicklich aus dem Zimmer seiner Schwester. Kaum hatte er die Tür geschlossen,, zerschellte eine Kristallvase daran.

Janis hörte ihn draußen spöttisch lachen.

»Irgendwann bringe ich dich noch mal um, du gottverfluchtes Dreckschwein«, zischte sie mit brennendem Hass in der Brust.

Immer, wenn sie sich geärgert hatte, erwachte ihre Gier nach Schokoladeneis. So auch diesmal.

Wenige Minuten nachdem Janis ihren Bruder geohrfeigt und aus ihrem Zimmer hinausgeworfen hatte, ging sie nach unten und holte sich ihren kalten Frust-Killer.

Nach den ersten Löffeln ging es ihr gleich etwas besser.

Das Telefon läutete. Janis ging an den Apparat. Am anderen Ende war Audrey Zima, Mutters Freundin.

»Ist deine Mom da?«, wollte Audrey wissen.

»Nein«, antwortete Janis.

»Hätte mich auch sehr gewundert.«

»Ist etwas passiert?«

»Das kann man wohl sagen.«

»Was denn?«, fragte Janis.

Audrey Zima erzählte es.

»Hat der Kerl irgendetwas mitgehen lassen?«, fragte Janis Holden hinterher.

»Ich vermisse nichts.«

»Dann - dann wurde Mom vielleicht... Oh, mein Gott, ich wage es fast nicht auszusprechen... Kann es sein, dass Mom - ge-gekidnappt wurde?«

»Das befürchte ich«, sagte Audrey Zima.




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22 aralık 2023
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1404 s. 8 illüstrasyon
ISBN:
9783956178467
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