Kitabı oku: «Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane», sayfa 7

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Roberto Tardelli traf in Baltimore ein. Der Zeitdruck, der ihn zu größter Eile anspornte, würde erst zu Ende sein, wenn Mel Kowalski auf Nummer Sicher war. Roberto hastete durch das Flughafengebäude des Friendship Airport und erspähte ein Taxi.

Einige Menschen, die ihm im Weg waren, beiseite schiebend, erreichte er die elektronisch gesteuerte Glastür. Im Augenblick gab es nur noch dieses eine Taxi. Alle anderen waren bereits abgefahren. Roberto eilte darauf zu.

Von rechts schob sich ein dicker, schwitzender Mann auf dasselbe Fahrzeug zu. Er hatte ein knallrotes Gesicht und schnaufte fürchterlich. Links und rechts schleppte er voluminöse Koffer, die beinahe auf dem Boden schleiften.

Der Mann war um zwei Schritte schneller beim Wagen als Roberto. Er stellte umständlich die Koffer ab, holte ein Taschentuch aus dem Jackett und wischte sich die Schweißperlen ab.

Als er dann nach dem Türgriff fassen wollte, hatte Roberto diesen bereits in seiner Hand. Der CC-Agent öffnete den Wagenschlag und schwang sich an dem Dicken vorbei ins Taxi. Das war normalerweise nicht seine Art, deshalb sagte er zu dem Verdatterten: „Tut mir leid.“

„Also ...“, stammelte dieser entrüstet. „Also das ist doch die impertinenteste Frechheit, die mir jemals untergekommen ist!“

Roberto nannte dem Fahrer die Adresse, zu der er gebracht werden wollte. Das Taxi fuhr an.

Roberto bedauerte den Vorfall, aber im Augenblick gab es in dieser Stadt wohl keinen, der es eiliger haben konnte als er.




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Mel Kowalski ballte grimmig die Rechte. Seine Augen waren ganz schmal. Er setzte sich in den Chrysler der beiden Soldati und lenkte ihn aus dem Steinbruch. Das alles hatte ihm Claire eingebrockt. Die eigene Schwester! Für Mel Kowalski war das der niederträchtigste Verrat, den Claire begehen konnte.

Er erinnerte sich an ihren Blick, als er sie verdroschen hatte. In ihren Augen hatte abgrundtiefer Hass geglitzert. Ihre ganze Haltung danach hatte den Wunsch nach Rache erkennen lassen.

Nun war dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.

Nur Claire hatte gewusst, dass er zum Fort McHenry gefahren war. Nur sie konnte Sevardo und Celentano gesagt haben, wo er zu finden war.

Kowalski knirschte mit den Zähnen. „Na warte, du gottverdammte Kanaille. Diesen Verrat kriegst du mit Zinsen und Zinseszinsen zurück.“ Der Killer fing hämisch zu grinsen an. Er stellte sich Claires verstörtes Gesicht vor, wenn er nach Hause kam. Sie rechnete bestimmt damit, ihn nicht mehr wiederzusehen. Um so größer würde ihre Bestürzung sein, wenn er plötzlich in der Tür stand.

Der Killer nagelte das Gaspedal auf dem Wagenboden fest.

Zuerst würde Claire bekommen, was sie verdiente – und dann Sergio Patana. Allein der Gedanke an den Boss von „Black Friday“ reichte aus, um Mel Kowalski rot sehen zu lassen.

In dieser Stunde begann sein Amoklauf!

Er ließ sie nicht zu Wort kommen. Nachdem er die Wohnung betreten hatte, ging er mit aggressiven Schritten auf sie zu. Claire sah die Wut, die sein Gesicht verzerrte und verspürte plötzlich eine heillose Angst vor ihrem Bruder. Sie hatte schlimme Schmerzen. Sevardo und Celentano hatten sie übel zugerichtet, doch das konnte Mel Kowalski nicht sehen. Erst als die Schmerzen unerträglich geworden waren, hatte sie weinend ihre Bereitwilligkeit bekundet, zu reden.

Sie hatte, als die grausamen Kerle ihre Wohnung verlassen hatten, gehofft, dass Mel die Begegnung mit ihnen überleben würde.

Mel hatte überlebt.

Doch nun erkannte Claire, dass sie sich darüber nicht freuen durfte. Er versetzte ihr einen brutalen Faustschlag, der sie zu Boden warf. Sie stieß einen krächzenden Schrei aus.

„Mel ...“

„Das hast du dir so gedacht, du verdammtes Biest!“, fauchte Kowalski.

„Mel, ich konnte nicht ...“

„Dreckige Verräterin!“

„Mel, ich bitte dich, hör mich an!“

Kowalskis Gesicht schien zu einer Wachsmaske zu erstarren. In seinen Augen war ein gefährliches Glitzern. Er ließ seine Hand in die Hosentasche gleiten, und gleich darauf zog er ein Springmesser heraus. Als die Klinge aufschnappte, wusste Claire, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte.

Diese schreckliche Erkenntnis zwang sie, gellende Hilfeschreie auszustoßen!




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Roberto hörte die Schreie und jagte die Treppe wie von tausend Teufeln gehetzt nach oben. Er rammte seinen Fuß gegen die Tür, nachdem er die Luger aus der Schulterhalfter gerissen hatte. Die Tür schwang zur Seite.

Roberto überblickte die Situation mit einem einzigen Blick.

Ein Mädchen lag auf dem Boden. Claire Kowalski. Sie schrie sich ihre Todesangst mit vollen Lungen von der Seele. Mel Kowalski stand über ihr. Er hatte ein Messer in seiner Rechten und wollte in dem Moment zustechen, wo die Tür gegen die Wand donnerte.

„Stopp, Kowalski!“, schrie Roberto Tardelli schneidend.

Er machte einen Sprung vorwärts.

Der Killer zuckte wie unter einer Serie von Faustschlägen zusammen. Er richtete sich aus seiner geduckten Haltung langsam auf, entspannte sich, drehte sich um, sah Roberto Tardellis entschlossene Miene und ließ das Messer wortlos fallen.

Roberto verlangte von ihm, er solle das Messer mit dem Fuß ein Stück zur Seite schieben.

Mel Kowalski kam dieser Aufforderung unverzüglich nach.

Claires Geschrei war verstummt Sie lag heftig zitternd und laut schluchzend auf dem Boden. Sie war nicht imstande, sich zu erheben. Ihr Bruder! Ihr eigener Bruder hatte sie ermorden wollen. Das ging in ihren pochenden Kopf einfach nicht hinein.

Roberto und Kowalski sahen einander lauernd an. Voll brennender Ungeduld hatte Roberto diesen Moment herbeigesehnt. Nun war er da.

„Diesmal“, sagte der COUNTER CRIME-Agent hart, „müsstest du zaubern können, um noch mal davonzukommen!“




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Es war irre, aber es passierte. Roberto Tardelli war felsenfest davon überzeugt, dass Mel Kowalski keine Chance mehr hatte. Der CC-Agent war kein blutiger Anfänger. Er wusste, wie man sich in solchen Situationen zu verhalten hat, und es stand für ihn fest, dass für Mel Kowalski ab diesem Augenblick der Ofen aus war.

Wie hätte er auch ahnen sollen, dass ausgerechnet die Polizei dem Killer zu Hilfe kommen würde. Ausgerechnet die Polizei!

Zwei Cops kamen die Treppe hochgeschnauft. Die Leute im Haus hatten, als sie die Hilfeschreie des Mädchens vernahmen, die Polizei angerufen. Nun wollten die beiden Uniformierten mit schussbereiten Waffen schnellstens für Ordnung sorgen.

Sie verstanden die Situation so falsch, wie sie nur verstanden werden konnte.

Da lag ein Mädchen auf dem Boden, ein Mann stand mit erhobenen Händen neben ihr – und ein anderer Mann hielt die beiden mit seiner Luger in Schach.

Mel Kowalski bewies, dass er phänomenal zu reagieren wusste. Der Killer erkannte urplötzlich, dass die Bullen nicht die richtigen Schlüsse zogen. Er verwandelte diesen Irrtum augenblicklich zu einem riesigen Vorteil für sich, indem er krächzte: „Lieber Himmel, zu Hilfe!“

Die Dienstwaffen der Cops richteten sich auf Roberto, der vor Wut zu kochen anfing.

„Pass auf, Junge, du lässt jetzt auf der Stelle die Luger fallen!“, schnarrte der eine Cop.

„Er ... er ist in unsere Wohnung eingedrungen!“, rief Kowalski. Der Killer spielte den Verstörten so gut, dass die Cops auf ihn einfach hereinfallen mussten. „Er wollte meine Schwester und mich umbringen. Ich weiß nicht, weshalb. Er muss verrückt sein.“

„Wird‘s bald?“, hörte Roberto dieselbe Stimme noch einmal schnarren. „Trenn dich von deiner Kanone, sonst kann ich für deine Sicherheit keine Garantie übernehmen!“

„Hören Sie, ich ...“, wollte Roberto beginnen.

„Erst die Waffe weg.“

Roberto ließ die Luger fallen. Der Cop nahm sie an sich. In Kowalskis Augen war ein triumphierendes Flackern.

„Arme auf den Rücken!“, befahl der zweite Cop.

Roberto hörte Handschellen klimpern. „Sie verkennen die Situation!“

„Natürlich. Du wolltest den beiden nur mal zeigen, was du für eine schöne Luger hast. Konntest ja nicht wissen, dass das Mädchen gleich vor Schreck umfallen würde, nicht wahr?“, meinte der Polizist. Roberto wurden die Arme nach hinten gerissen, und dann machten die Achterspangen – klick. Darüber amüsierte sich Mel Kowalski. Doch das fiel leider nur Roberto Tardelli auf.

Roberto versuchte den Cops die Lage zu erklären, doch sie ließen ihn nicht zu Wort kommen. Sie rieten ihm, alles, was er sagen wollte, auf dem Revier vorzubringen, und sie baten Mel Kowalski – welche Ironie –, als Zeuge mitzukommen.

Der Killer erklärte sich damit selbstverständlich sofort einverstanden. Er bat die Uniformierten, sich nur noch schnell etwas aus dem Schlafzimmer holen zu dürfen.

Roberto warnte die Cops.

Er sagte ihnen, wenn sie das zuließen, würden sie Kowalski nie mehr wiedersehen.

Der Killer bekam ihre Erlaubnis trotzdem.

Mel Kowalski stieg im Schlafzimmer aus dem Fenster, tänzelte über den schmalen Sims davon – und kam nicht mehr wieder, wie Roberto Tardelli es prophezeit hatte.

Wenn jemand Roberto erklärt hätte, dass die Polizei Mel Kowalski einmal die Flucht ermöglichen würde, hätte er den Mann für verrückt gehalten. Doch die Wirklichkeit hatte gezeigt, dass alles möglich war.




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Nachdem Kowalski aus dem Schlafzimmer nicht wiedergekommen war, war es Roberto gelungen, die Polizisten zu überreden, ihn eine COUNTER CRIME-Kontaktstelle in Baltimore anrufen zu lassen. Auf diese Weise konnten die herrschenden Unklarheiten schnellstens beseitigt werden.

Die Cops nahmen Roberto zerknirscht die Handschellen ab und gaben ihm, sich mehrmals entschuldigend, die Luger zurück. Sie baten ihn, zu versuchen, sie zu verstehen. Bei ihrem Eintreffen hatten sich drei Personen in dieser Wohnung befunden. Er, Roberto, sei als einziger bewaffnet gewesen ...

Claire, die endlich wieder imstande war, etwas zu sagen, bestätigte, was Roberto Tardelli den Polizisten erklärt hatte.

Einer der beiden Cops eilte zum Streifenwagen hinunter, um zu veranlassen, dass nach dem flüchtigen Killer gefahndet wurde.

Claire Kowalski saß erledigt im Sessel. Sie konnte nicht fassen, dass ein einziger Tag soviel Schmerzen und Schrecknisse bringen konnte,

Der nächste Schock traf sie mit der Wucht eines Keulenschlages, als Roberto Tardelli ihr eröffnete, dass ihr Bruder ein Berufskiller war.

Schleppend erzählte Claire von Sevardos und Celentanos Besuch. Als sie davon sprach, wie die Soldati sie zum Reden gezwungen hatten, fing sie wieder zu weinen an.

„Ich musste ihnen sagen, wo Mel war. Ich hielt diese entsetzlichen Schmerzen einfach nicht mehr aus“, schluchzte das Mädchen. „Als Mel vorhin zurückkam, wollte er mich für diesen Verrat bestrafen.“

Für Roberto stand fest, dass Kowalski die beiden Folterknechte umgelegt hatte.

Der Killer hatte somit das getan, was die Mafiosi mit ihm vorgehabt hatten. In wessen Auftrag?

Beinahe schien es, als könne Claire Gedanken lesen, denn sie erzählte, Mel Kowalski habe gesagt, dass er zuerst sie umbringen und dann Sergio Patana in New York über die Klinge springen lassen würde. Keiner dürfte ungestraft ein Todesurteil über ihn verhängen.

Patana in New York!

Roberto war sofort beim Telefon. Er rief den Friendship Airport an und fragte, wann die nächste Maschine nach New York flog.

Er erfuhr, dass soeben ein Jet gestartet war – und das nächste Flugzeug würde erst in vier Stunden abgehen.

Roberto blickte auf seine Uhr. Mit ein bisschen Glück hatte Mel Kowalski den eben gestartete Vogel noch erreichen können. Das bedeutete für den Mafiajäger, dass er schnellstens nach New York musste. Vier Stunden Wartezeit waren einfach zu viel. Er wusste, wie er dieses Problem lösen könnte. Ein zweiter Anruf bei der COUNTER CRIME-Kontaktstelle war nötig. Roberto schilderte dem Mann am anderen Ende der Leitung seine Situation, und der Knabe wusste augenblicklich Rat.

Es gab in Baltimore eine von COUNTER CRIME erst kürzlich gegründete Tarnfirma. Roberto bekam ein Codewort, das er dort nennen musste, dann würde ihm helfend unter die Arme gegriffen.

Und so war es tatsächlich.

Zwanzig Minuten später saß der Mafiajäger bereits in einem Jet jener Firma und war nach New York unterwegs. Der Pilot – ebenfalls ein Mann von COUNTER CRIME – händigte ihm einen kleinen Umschlag aus. Roberto fand darin alle nötigen Hinweise, die den derzeitigen Sitz von „Black Friday“ betrafen. Es gab zahlreiche Fotos von dem noblen Herrschaftssitz auf Long Island, aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen. Es waren sogar mehrere Luftaufnahmen dabei, an Hand derer sich Roberto Tardelli, während er in achttausend Meter Höhe New York entgegen raste, orientieren konnte.




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Soviel Glück muss der Mensch erst mal haben!, dachte Mel Kowalski amüsiert. Er hielt es für den irrsten Witz in seiner Karriere, dass ihm die Bullen aus der Klemme geholfen hatten. Wenn die Cops nicht aufgetaucht wären, wäre er diesmal dran gewesen. Glück, zugegeben. Aber Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige, und Mel Kowalski hielt sich für ganz besonders tüchtig. Das wollte er sich und Sergio Patana in wenigen Minuten beweisen.

Kowalski hatte das große Grundstück bereits betreten.

Er spielte mit dem Gedanken, „Black Friday“ zu übernehmen, nachdem er dafür gesorgt hatte, dass diese Unterorganisation der Mafia keinen Kopf mehr hatte. Vielleicht war es ihm möglich, sich mit den Dons zu arrangieren. Sie kannten ihn und wussten, dass er ein fähiger Mann war. Dass er Sergio Patana über den Jordan geschickt hatte, würden sie ihm bestimmt nachsehen. Schließlich war Patana nur eine Figur, die jederzeit durch eine andere ersetzt werden konnte.

Patana! Kowalski hatte ein dumpfes Hämmern in seinem Schädel, wenn er an diesen Mann dachte.

Seine Rache würde schrecklich sein.

Patana würde sich noch in dieser Stunde wünschen, niemals geboren worden zu sein.

Mel Kowalski huschte an Rhododendronsträuchern vorbei. Eine kalte Glut war in seinen Augen. Noch nie war er vom Wunsch zu töten, so besessen gewesen wie heute.

Die anderen Male war es ein Job gewesen, den er eiskalt für Geld erledigt hatte. Diesmal war es jedoch ein persönliches Anliegen.

Sergio Patana fühlte sich hier so sicher, dass er es nicht für nötig hielt, Wachen zu postieren.

Kowalski erreichte das große alte Gebäude, hinter dem der stahlblaue Long Island Sound glänzte.

Er näherte sich dem Hintereingang des Hauses. Plötzlich vernahm er Schritte. Sofort zog er sich in eine schattige Mauernische zurück. Ein schwarzhaariger Bursche mit dunklem Teint kam auf ihn zu. Ahnungslos. Mel Kowalski kannte ihn. Das war Aldo Fassa. Der Kerl war bereit, sich für Sergio Patana jederzeit in Stücke reißen zu lassen.

Kowalski wartete auf den richtigen Moment.

Fassa schob die Hände in die Hosentaschen. Er erreichte die Mauernische. Wie vom Katapult geschleudert flog ihm Mel Kowalski entgegen. Der Mafioso kam nicht einmal dazu, die Hände aus den Taschen zu ziehen. Ein gewaltiger Faustschlag streckte ihn nieder. Kowalski durchstöberte die Taschen des Ohnmächtigen und fand einen klobigen Schalldämpfer sowie eine funkelnagelneue Beretta.

Kowalski vergewisserte sich, dass die Waffe geladen war. Dann schraubte er den Schalldämpfer auf und erledigte Fassa aus kurzer Distanz. Er musste verhindern, dass ihm Aldo Fassa zu einen späteren Zeitpunkt Schwierigkeiten machen konnte.

Nachdem der Killer den Toten hinter Büsche verborgen hatte, wollte er das Haus betreten.

Da wurde die Hintertür aufgerissen, und ein bulliger Kerl trat aus dem Gebäude. Mel Kowalski ließ ihn in die schwarze Öffnung des Schalldämpfers sehen. Der Mann wurde blass.

„Mel ...“

„Erstaunt, mich wiederzusehen, wie? Hat der Boss bereits überall herumerzählt, Mel wäre abgetreten?“

„Mel, tu um Himmels willen die Kanone weg. Sie könnte losgehen.“

Kowalski lachte knurrend. „Ich würde das bestimmt nicht bedauern.“

„Ich bin dein Freund, Mel!“

„Ich habe keine Freunde!“

„Madre mia, was hast du vor?“

„Ich werde Patana umlegen. Ist er im Haus?“

„Ja.“

„Wer noch?“

„Außer ihm nur noch Tazzi. Alle anderen sind mit Aufträgen unterwegs.“

Kowalski nickte. „So wie Sevardo und Celentano.“

„Mel, ich steh hundertprozentig hinter dir, wenn der Boss nicht mehr ist.“

Kowalski schüttelte gleichmütig den Kopf. „Hab keine Verwendung für dich. Tut mir leid.“ Dann schoss er. Er kannte den Burschen zu gut. Auf ihn hätte er sich niemals verlassen können.

Hastig betrat der Killer das Gebäude. Kühle umfing ihn. Und Stille. Irgendwo tickte eine Uhr. Das dumpfe Gemurmel von Stimmen war zu hören. Trügerischer Friede herrschte im Haus. Kowalski eilte durch die große Halle, auf die Tür zu, hinter der sich Sergio Patanas Arbeitszimmer befand. Dort redete der Boss mit Umberto Tazzi.

Als er die Tür fast erreicht hatte, näherten sich ihr Schritte. Gleich darauf wurde sie geöffnet, aber da stand Kowalski bereits hinter einer dicken Marmorsäule. Das Mädchen auf dem gegenüberliegenden Gobelinbild schien ihm interessiert zuzusehen. Tazzi schloss die Tür hinter sich.

Jetzt war Sergio Patana allein in seinem Arbeitszimmer.

Kowalski konnte den Moment kaum noch erwarten, wo er dem Boss von „Black Friday“ gegenüberstehen würde.

Tazzi durchmaß die Halle mit großen Schritten.

Kowalski ließ den Mafioso an sich vorbei und machte dann: „Pst! He, Umberto!“

Tazzi wandte sich schnell um und erstarrte. Sein Blick war nicht auf Kowalskis Gesicht, sondern auf dessen Pistolenhand gerichtet.

„Mel, mach keinen Quatsch!“, presste Tazzi mühsam hervor. Er hob die Hände, um dem Killer zu zeigen, dass er nicht die Absicht hatte, ihn anzugreifen. „Mensch, Mel, dreh nicht durch. Es kommt alles wieder ins rechte Lot.“

„O ja, das kommt es“, zischte Kowalski gefährlich. „Aber das wirst du nicht mehr erleben!“

Diese Worte waren für Tazzi Grund genug, es wenigstens zu versuchen. Seine Rechte schob sich ins Jackett und blieb da, denn Kowalski zog augenblicklich den Stecher durch.

Nun gab es keine weitere Hürde mehr, die Mel Kowalski überwinden musste. Der Weg zu Sergio Patana war frei.

Der Killer stürmte mit grimmiger Miene in Patanas Arbeitszimmer. Der Boss von „Black Friday“ saß an seinem antiken Schreibtisch und legte fassungslos den Kugelschreiber weg.

„Von dem Moment an, wo Sevardo und Celentano mich in dem Steinbruch außerhalb von Baltimore erledigen wollten, bis zu diesem Augenblick habe ich nur noch dafür gelebt, Sergio“, zischte Mel Kowalski mit hassverzerrtem Gesicht, und Patana wusste, dass sich nur noch wenige Körnchen in seiner Sanduhr befanden, dann war sein Leben zu Ende.

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22 aralık 2023
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