Kitabı oku: «Das große Sutherland-Kompendium», sayfa 4

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2. PRIMÄRER ATEMMECHANISMUS

Ich möchte, dass Sie sich nun mit dem Primären Atemmechanismus auseinandersetzen. Um zu analysieren, was ich unter dem Primären Atemmechanismus verstehe, wollen wir seine Merkmale untersuchen. Das erste Merkmal ist die Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit – die Potency der Tide. Das nächste Merkmal, das zweite Prinzip, ist die Funktion der Reziproken Spannungsmembran. Als drittes Prinzip bezeichnen wir die Motilität des Neuralrohrs – das heißt, die dem Gehirn und dem Rückenmark innewohnende Motilität. Das vierte Prinzip besteht schließlich in der gelenkähnlichen Mobilität der Schädelknochen und der unwillkürlichen Mobilität des Sakrum zwischen den Ilia. Diese unwillkürliche Mobilität darf nicht mit der schwerkraftbedingten Einstellungsmobilität der Ilia gegenüber dem Sakrum verwechselt werden.

DIE FLUKTUATION DER ZEREBROSPINALEN FLÜSSIGKEIT

Die Definition des Wortes Fluktuation in meinem Konzept entspricht jenem in Websters Wörterbuch:

„Die Bewegung einer Flüssigkeit, welche sich in einem natürlichen oder künstlichen Hohlraum befindet und durch Palpation oder Perkussion beobachtet werden kann.“

Die Fluktuation, das erste Merkmal des Primären Atemmechanismus, repräsentiert die Bewegung der Zerebrospinalen Flüssigkeit in ihrem natürlichen Hohlraum. Ich möchte auf folgende Bemerkung in Die Philosophie und mechanischen Prinzipien der Osteopathie von Dr. Still hinweisen:

„Ein Gedanke kommt ihm, dass die Zerebrospinale Flüssigkeit das höchste bekannte Element ist, das der menschliche Körper enthält. Solange das Gehirn diese Flüssigkeit nicht in großer Menge liefert, bleibt der invalide Zustand des Körpers erhalten.“

Innerhalb dieser Zerebrospinalen Flüssigkeit gibt es ein unsichtbares Element, das ich als den ‚ATEM DES LEBENS‘ bezeichne. Visualisieren Sie diesen ‚ATEM DES LEBENS‘ als eine Flüssigkeit innerhalb der Flüssigkeit, etwas, das sich nicht vermischt, etwas, was diese Potency hat als die Kraft, die es sich bewegen lässt. Ist es wirklich nötig zu wissen, was die Flüssigkeit in Bewegung bringt? Stellen Sie sich eine Potency vor, eine intelligente Kraft, die intelligenter ist als Ihr eigener menschlicher Verstand.

Sie wissen aus Ihrer Erfahrung als Patient, dass die Tide wechselt; sie ebbt ab und flutet an, sie kommt herein und geht hinaus – die Meeresgezeiten. Sie werden auch ihre Potency und ihre Intelligenz beobachtet haben. Verlassen Sie sich darauf, dass sie Ihre Arbeit für Sie tut. Mit anderen Worten: Versuchen Sie nicht, den Mechanismus durch irgendeine äußere Kraft anzutreiben. Verlassen Sie sich auf die Tide.

Sie als intelligenter Techniker oder Ingenieur des menschlichen Körpers können den Tonus, den rhythmischen Tonus der Reziproken Spannungsmembran, welche durch die Fluktuation der Tide bewegt wird, durch Ihre kluge, fühlende, sehende und wissende Berührung spüren. Sie können die Tide auch dazu benutzen, um eine Betonung im Rhythmus des Gleichgewichts innerhalb dieser Membran zu erfassen, was wiederum notwendig bei der Reduzierung von Strainmustern ist. Bei der Arbeit mit der Tide müssen Sie lediglich einen kleinen ‚Anstoß‘ geben, um die Bewegung in eine gegebene Richtung anzuregen.

Wenn sie sich in einem kleinen Boot weit draußen auf dem Ozean befänden und die Wellen hoch auf die Küste zurollten, würden sie die Spannung des Fulkrum in Übereinstimmung mit dem Balancepunkt bringen. In spiritueller Intelligenz, in einem spirituellen Fulkrum, würden Sie in Ihrem kleinen Boot von der Tide gelenkt werden. Sie können sich auf die Intelligenz der Tide und auf die Potency dieser Flüssigkeit, die Fluktuation dieser Flüssigkeit verlassen.

Stellen Sie sich nun die Wände des Gehirns als Rahmen eines Hauses vor und verfrachten Sie dieses Haus nun mitten in den Ozean. Beachten Sie, dass die Wände des Gehirns – ebenso wie jene des Hauses – Räume umschließen. Dann beobachten Sie, dass es offene Türen gibt und eine kleine Verlängerung, wie eine an das Haus angebaute Garage. Diese repräsentiert das Rückenmark. Die Räume stellen die Ventrikel innerhalb der Wände des Gehirns dar: die beiden seitlichen Ventrikel, der dritte und der vierte Ventrikel. Es gibt auch Gänge: den Aquaeductus cerebri und den Canalis centralis des Rückenmarks. Ebenso gibt es dann offene Türen, die aus dem vierten Ventrikel herausführen, offene Türen in der Wand des Gehirns.

Wo befindet sich das Gehirn? Worin ist es eingeschlossen? In einem knöchernen Gewebe. Hier trifft man auf die Bewegung einer Flüssigkeit, welche sich in einem natürlichen Hohlraum befindet. Die Höhle befindet sich innerhalb des Gelenkmechanismus des Schädels und auch innerhalb der Kammern des Gehirns mit ihren offenen Türen. Die Flüssigkeit ist dieselbe innerhalb wie außerhalb der Ventrikel. Derselbe Flüssigkeitskörper existiert um das Gehirn herum ebenso wie innerhalb der Kammern. Die Zerebrospinale Flüssigkeit umgibt das Neuralrohr, das Gehirn und das Rückenmark innen wie außen.

Beachten Sie nun die Fluktuation der Tide – eine Bewegung, die durch Inhalation anflutet und durch Exhalation verebbt. Sind die Wellen, welche die Küste entlangrollen – sind sie die Gezeiten? Nein. Die Bewegung der Tide ist die Bewegung des gesamten Wasserkörpers namens Ozean. Betrachten Sie die Potency in den Gezeiten; da ist mehr Kraft und ist mehr Potency in dieser Tide als in den einzelnen Wellen, die sich an der Küste brechen.

Erinnern Sie sich daran, wie das Wasser aus jenem breiten Fluss unten bei Fort Myers, Florida, während eines Hurrikans abfloss; es lief hinaus und ließ das Flussbett trocken zurück. Dann kam es zurück – nicht die Wellen, sondern die Tide. Und diese Potency? Ich möchte, dass Sie die Potency in der Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit verstehen. Und vor allem, dass der ATEM DES LEBENS in diese Gestalt aus Lehm geblasen und der Mensch so zu einer lebendigen Seele wurde.10

Wenn Sie ein Glas Wasser nehmen, es auf einen Tisch stellen und diesen rütteln, dann wird das Wasser verschüttet. Wenn ich aber meine Hand zu Hilfe nehme und den Tisch mit meiner Schulter vibrieren lasse, könnten Sie feststellen, dass das Wasser mit einem kleinen Beben in der Mitte des Glases nach oben steigt. Dies sollen Sie über die Potency der Tide in der Zerebrospinalen Flüssigkeit verstehen. Nicht diese Fluktuation nach oben und unten durch Inhalation und Exhalation, sondern den Zustand, in welchem die Bewegung an einen Balancepunkt zwischen In- und Exhalation gelangt, ein Punkt in der Mitte. Dieser Mittelpunkt ist es, an dem Sie eine kurze Zeitspanne zur Verfügung haben, in der wir beobachten können, dass sich das Diaphragma sanft auf einem Fulkrum bewegt. Dann bemerken Sie die Vibration zum Zentrum der Tide, diesem Punkt, an dem Sie vielleicht sagen könnten, dass sie an Etwas angelangt seien, das in einer Hymne als The Still Small Voice11 bezeichnet wird. Sie kennen dieses Loblied Be Still and Know that I am.12 Verstehen Sie, worum es hier geht? Es ist die Stille der Tide, es sind nicht die stürmischen, an der Küste sich brechenden Wellen, welche die Potency, die Macht besitzt. Wenn Sie das mechanische Prinzip der Fluktuation der Tide wirklich verstanden haben, können sie als Mechaniker des menschlichen Körpers die Fluktuation an diese kurze rhythmische Periode, diese Stille, heranführen.

Dann erst beginnen Sie, das tiefe Anschwellen des Ozeans, die Verschiedenheiten der Tide, der Wellen etc. zu begreifen. Dort begegnet man einer spiralförmigen Bewegung. Sie haben bereits von den unterschiedlichen Bewegungen des Gehirns gehört. Lassen Sie uns nun eine andere untersuchen – die spiralförmige Bewegung der Tide. Zeichnen Sie ein Diagramm mit einem Stift auf ein Stück Papier. Machen Sie an einer bestimmten Stelle einen Punkt. Beginnend an diesem Punkt zeichnen Sie eine spiralförmige Linie immer weiter um ihn herum.

Zeichnen Sie anschließend eine unterbrochene Linie um die erste Linie zurück zum Ausgangspunkt. Dies soll eine spiralförmige Bewegung illustrieren.

Falls Sie dieses Diagramm verwenden wollen, um etwas Materielles darzustellen, bestimmen Sie einen positiven und einen negativen Pol. Dann erhalten wir etwas zwischen dem positiven und dem negativen Pol, was uns die langsame Bewegung der Tide, diese Spirale, dieses Hinausbewegen und Zurückkommen erkennen lässt. Wie viele spiralförmige Bewegungen können Sie sich in der Tide vorstellen? Wie viele kleine Spiralen?

Gehen sie mit mir eine Küste entlang, an der viel Seetang wächst. Beobachten Sie, wie sich dieser Seetang rhythmisch mit dem Wasser bewegt – einer im Uhrzeigersinn, der andere gegen ihn. Der Seetang dreht sich spiralförmig mit dem tiefen Anschwellen des Ozeans.

Betrachten Sie einen Hurrikan. Sehen Sie die Potency im Auge des Hurrikans, nicht die Zerstörung an der Außenseite. Erkennen Sie die Potency des Auges, die Stille der Tide, die spiralförmige Bewegung.


ABB. I–3: SUTHERLAND INMITTEN SEINER UNTERRICHTSMITTEL, CA. 1948

An der Wand hängen einige der von Adah S. Sutherland gezeichneten anatomischen Lehrtafeln. Vor ihm sehen Sie eine Schädelreihe vom Fötus bis zum Erwachsenen. Auf der Tafel hinter ihm steht: Tiefer hinein in die Zerebrospinale Flüssigkeit; Flüssigkeit in der Flüssigkeit; Katzenpfote; Lateral = Alternierend; Das Schwellen vom Grund; Die beiden zweispurigen Spiralen sind mit den Begriffen Krankheit und Änderung gegensinnig gekennzeichnet und zeigen Sutherlands Vorstellung der Entstehung und Behebung von Störungen im menschlichen Körper.

DIE REZIPROKE SPANNUNGSMEMBRAN

Mein nächster Vortrag besteht aus zwei Teilen. Im ersten geht es um die Reziproke Spannungsmembran, mit Betonung auf Spannung. Im zweiten Teil geht es um das Fulkrum. Die Funktion dieser beiden stellt das zweite Prinzip im Primären Atemmechanismus dar. Nachdem es keine muskuläre Unterstützung gibt, die eine Bewegung zwischen den Schädelknochen an den Suturen begründen könnte, muss es eine andere Erklärung dafür geben. Die knochenverbindende Struktur ist die intrakraniale beziehungsweise Dura spinalis.

Der verstorbene Ray G. Hulburt D.O.13, Herausgeber des J.A.O.A., war so freundlich und las sich die Kapitel des Buches Die Schädelsphäre vor ihrer Drucklegung durch. Er machte wertvolle Vorschläge, und nach einigen Diskussionen verstand er wie einfach die Terminologie ist, die diese Funktion beschreibt. Als Beispiel wählten wir das Tauziehen mit einer Gruppe an jedem Ende des Seils. Das Seil sollte die Reziproke Spannungsmembran darstellen.

Sie können das Seil hierhin ziehen, Sie können es dahin ziehen, egal – es bleibt kontinuierlich unter Spannung. Dann kommen die Gruppen vielleicht an einen Punkt der Balance, zu einem Punkt der Stille. Dies entspräche dem Fulkrum einer Waage. Nicht einem Hebel. Ein Hebel bewegt sich über ein Fulkrum, zurück und nach vorn.

Das Fulkrum stellt in der Aktivität der Reziproken Spannungsmembran im membranösen Gelenkmechanismus des lebendigen menschlichen Schädels einen Punkt der Stille dar, um den oder über den die ständig angespannte Membran die Pole der Befestigung am Knochen bewegt.

Sie werden bemerken, dass ich die Stellen der Befestigung der Reziproken Spannungsmembran schematisch dargestellt habe – als Anheftung der Falx cerebri und des Tentorium cerebelli: Ich habe einen hinteren Pol (Os occipitale), zwei seitliche Pole (Kanten der Partes petrosae), einen vorderen oberen Pol (Crista galli) und einen vorderen unteren Pol (Proc. clinoidei) bestimmt (Zeichnung I–4).

Beachten Sie einen weiteren, durch diesen Mechanismus bewegten Gelenkpol am Sakrum. Ich habe die Betonung auf die Anspannung, also den Zug der Reziproken Spannungsmembran zwischen den Polen der Knochenansätze im Mechanismus des Schädels gelegt. Diese schematischen Namen dienen allein dazu, zu zeigen, dass alle Knochen des Neurocranium mit jenem Mechanismus verbunden sind, der sie in Bewegung bringt. Sie können die Aktion spüren, wenn Sie kraniale membranöse artikuläre Strainmuster lösen. Es ist das gleiche mechanische Prinzip wie an der Wirbelsäule, wenn Sie dort ein ligamentäres Strainmuster der Gelenke lösen. Sie können dort die Aktivität der Bänder spüren, die ein Gelenk zwischen den Wirbeln zusammenhalten und dessen Bewegungsradius zulassen.

DIE MOTILITÄT DES NEURALROHRS

Das dritte Prinzip des Primären Atemmechanismus betrifft Gehirn und Rückenmark – das Zentrale Nervensystem. Dieses System bildet sich im frühen Embryonalstadium als Rohr und behält diese Form später bei. Schon allein diese Feststellung zeigt, dass es sich um ein einfaches System handelt. Betrachtet man es einfach als Neuralrohr, ist das Gehirn nicht so schwer zu verstehen.

Wenn die Großhirnhemisphären im Kopf nach oben wandern, bedeutet dies nur eine Drehung von unten nach oben. Das ist alles. Aber da gibt es noch etwas anderes – die Motilität. Physiologische Aktivität manifestiert sich als Bewegung der Zellen und des Gehirns, die mechanische Merkmale besitzen, also Motilität. Diese Motilität übernimmt im Ausdruck des Primären Atemmechanismus eine mechanische Funktion. Deshalb hat das Neuralrohr neben seiner neurophysiologischen Aktivität, der Übermittlung von Nachrichten, auch eine mechanische Aktivität. Die Mobilität der Schädelknochen passt sich dieser Motilität innerhalb des Gehirns und des Rückenmarks und der Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit an.

Jedes einzelne Merkmal der Gelenkflächen an den Schädelknochen bedeutet einen Hinweis auf Gelenkbeweglichkeit. Derartige Gelenkflächen existieren während der Entwicklung der Schädelknochen vor dem dritten, vierten und fünften Lebensjahr noch nicht. Zum Zeitpunkt der Geburt stellt das Gelenk zwischen Os occipitale und Atlas das einzig ausgebildete Gelenk des Schädels dar. Es scheint, als habe der SCHÖPFER DER MECHANIK für die Konfiguration des knöchernen Mechanismus am Schädel gesorgt, damit bei einer normalen Geburt eine sichere Passage durch den Geburtskanal gewährleistet ist.

Später beginnt die Motilität des Neuralrohrs, knöcherne Gelenkführungen für den Mechanismus zu gestalten. Diese Motilität von Gehirn und Rückenmark beschreibt also das dritte Prinzip in unserer Analyse des Primären Atemmechanismus. Motilität. Was geschieht innerhalb der Wirbelsäule? Das Rückenmark bewegt sich während der Inhalation nach oben wie der Schwanz einer Kaulquappe. Während der Exhalation wandert es nach unten. Und was macht das Gehirn zur gleichen Zeit? Die Ventrikel, welche den Körper der Zerebrospinalen Flüssigkeit enthalten, dehnen sich aus und ziehen sich zusammen. Nicht nur das, es gibt Nervenbahnen, die sowohl Motilität als auch die Funktion der Leitung von Nervenimpulsen besitzen. Andernfalls wäre die Flüssigkeit auf ihrem Weg vom vierten zum dritten Ventrikel oder umgekehrt behindert. Diese Wände erlauben eine Ausdehnung und eine Verengung des Aquaeductus cerebri.

Betrachten Sie nun das Innere des Gehirns. Sehen Sie sich dieses Ventrikelmodell an. Man erkennt, wie der dritte und vierte Ventrikel den Körper eines Vogels bilden.

Der Canalis centralis des Rückenmarks soll der Schwanz des Vogels sein. Die beiden seitlichen Ventrikel sehen aus wie seine Flügel. Woran sind sie befestigt?

Dort, wo die Flügel an einem Vogel befestigt sind: am vorderen oberen Winkel des Corpus. Der dritte Ventrikel, der vordere Anteil des Corpus, ist eine Flüssigkeitskammer. Während der Inhalation möchte ich nun, dass Sie sehen, wie sich diese Ventrikel ebenso bewegen, wie ein Vogel, der zum Flug ansetzt. Sobald sich die Flügel ausbreiten, gleiten sie hinten ein wenig mehr nach oben als vorne. Und was passiert mit dem Flügel eines Vogels, wenn dieser sich auf einem Ast niederlässt? Er faltet sich in Exhalation zusammen.

DIE REISE DER ELRITZE14

Die kleine Elritze15 in meiner Vorstellung sieht die Formation, die wir Cerebellum nennen. Sie betrachtet die beiden Hemisphären und denkt über den Entwurf dieses Mechanismus nach. Er scheint ungefähr wie der Blasebalg eines Schmiedes zu arbeiten. Mit anderen Worten: Die Konvoluten der Hemisphären des Cerebellum sehen wie ein Blasebalg aus. Dann gibt es da noch die Nervenbahnen, die vom Cerebellum aus vor die Medulla oblongata und die Brücke, die auch Pons genannt wird, verlaufen.

Die kleine Elritze beginnt, sich über zusätzliche Funktionen Gedanken zu machen, physiologische Funktionen neben der Ūbertragung von Nervenimpulsen. Diese Funktionen werden durch den lebendigen, aktiven Körper angedeutet, durch die Motilität der Wände. Durch den kleinen, aufwärtsführenden Aquädukt gelangt sie an das obere Ende einer Spalte. Sie bemerkt enge Wände und als Nächstes erkennt sie, dass sich diese Wände bewegen, um eine V–Form aus dem Spalt zu machen. Sie bewegen sich erneut, um sie zu schließen. Die V–Form erscheint während der Inhalation, die Verengung während der Exhalation. Sie möchte das untere Ende (dieser Spalte) betrachten, also taucht sie durch die Flüssigkeit ab und stößt auf den Hypothalamus. Wir wollen sie hier verlassen. Besser doch nicht. Sie soll noch etwas anderes tun:

Wir lassen sie zur Reziproken Spannungsmembran hinaufschwimmen, zur Falx cerebri; dort soll sie das Os ethmoidale wie eine Glocke läuten. Dazu kann sie die Crista galli benutzen, mit der sie das Os ethmoidale wie die Glocke einer Lokomotive schwingt. Während der schaukelnden Bewegung können wir erkennen, was mit den Bulbi olfactorii geschieht, die auf der Lamina cribrosa ruhen und von welcher die Geruchsnerven herabhängen. Sie wissen, dass es Zerebrospinale Flüssigkeit in diesen Bulbi gibt und in diesen Bahnen, von denen man sagt, sie gehören zum Gehirn. Es handelt sich dabei um einen anderen Aufbau als bei den übrigen Hirnnerven. Sie können über die Experimente, die Speransky16 auf diesem Gebiet machte, nachlesen. Ich möchte Sie auf dieses System, welches die Nasenschleimhaut schützt, aufmerksam machen.

Lassen Sie uns zurück zum dritten Ventrikel gehen, jene enge Spalte, die sich bei der Inhalation weitet. Ich möchte, dass sie die tatsächliche Ausdehnung des Daches während der Inhalation visualisieren. Richten Sie ihre Aufmerksamkeit auf den Plexus choroideus im Dach, nicht auf jenen innerhalb des Ventrikels. Ich möchte, dass Sie sehen, wie er sich während der In- und Exhalation abwechselnd ausdehnt und wieder verknäult. So begegnet uns das mechanische Prinzip des Austauschs zwischen Blut und Zerebrospinaler Flüssigkeit. Machen Sie sich die Motilität des Gehirns und die Motilität des Plexus bewusst. Letzterer ist ein Anteil der Pia mater und des Blutgefäßsystems, nicht aber des Nervensystems. Gehen Sie nun in die Wände der seitlichen Ventrikel und Sie werden den gleichen Aufbau vorfinden, einen Vorhang zwischen Plexus choroideus und Ventrikel. Kehren Sie in den vierten Ventrikel zurück und erkennen Sie die gleiche mechanische Struktur.

Ich habe Ihnen eine Beschreibung jenes materiellen Mechanismus gegeben, welchen der Mensch nutzt, während er auf der Erde ist. Ich möchte Sie nun auf die Lage der physiologischen Zentren am Boden des vierten Ventrikels aufmerksam machen. Sie regulieren die sekundären Mechanismen im lebenden Körper. Die Lokalisation dieser lebenswichtigen primären Zentren zeigt meinen Beweggrund, den Primären Atemmechanismus primär zu nennen. Die große Batterie, die Tide, wirkt durch dieses Gebiet. Verstehen Sie, dass das ‚höchste bekannte Element‘ diese physiologischen Zentren transmutiert. Auch die Hirnnervenkerne erfahren eine Transmutation von diesem ‚höchsten bekannten Element‘, von jener Batterie, die den ‚Saft‘ enthält.

DIE GELENKIGE BEWEGLICHKEIT DER SCHÄDELKNOCHEN UND DIE UNWILLKÜRLICHE MOBILITÄT DES SAKRUM

Das vierte Prinzip bei der Analyse des Primären Atemmechanismus beschreibt die Beweglichkeit der Schädelknochen an den Suturen und die unwillkürliche Beweglichkeit des Sakrum zwischen den Ilia. Beachten Sie bitte, dass ich hier nicht von der haltungsbedingten Mobilität der Ilia in Bezug auf das Sakrum spreche. Es gibt eine Bewegung, die durch die Reziproke Spannungsmembran vermittelt wird. Sie sehen, dass die Dura mater wie eine Membrana interossea sämtliche Teile miteinander verbindet, das Sakrum eingeschlossen.

Nachdem die Führungen der Gelenkflächen an den Schädelknochen sich gebildet haben, ist die volle Mobilität des Ganzen da. Sie können behaupten, dass das Gehirn keine muskuläre Unterstützung braucht, um diesen Mechanismus zu bewegen. Sie können das jedem Skeptiker jederzeit und zur vollsten Zufriedenheit beweisen. Wenn jene also das Modell ihres Schädelmechanismus kritisieren, so wie sie es bei mir getan haben, und fragen: „Wo sind denn die Muskeln, die für diese Bewegung der Gelenke verantwortlich sind?“, brauchen Sie lediglich auf das Sakrum verweisen.

Dr. Still bewies die Gelenkbeweglichkeit der Iliosakralgelenke sogar zu einer Zeit, als sie in den Lehrbüchern noch als Synarthrosen bezeichnet wurden.

Fragen Sie Ihre Kritiker, ob sie irgendein Muskelgewebe finden können, das vom Sakrum zu den Ilia verläuft. Lassen Sie sie danach suchen. Es existiert keinerlei muskuläre Unterstützung für die Bewegungen der Gelenke zwischen Ilia und Sakrum.

Sie werden aber feststellen, dass das Sakrum durch Bänder zwischen den Ilia aufgehängt ist. Die Gelenkflächen sind L-förmig. In zwei Artikeln im J.A.O.A. machte Walford A. Schwab D.O., ein Professor am Chicago College of Osteopathy, auf die Form dieser Gelenkflächen aufmerksam. Er stellte nicht nur ihre L-Form fest, sondern bemerkte zudem eine dezente Vertiefung auf einer Oberfläche und eine kleine Erhebung auf der anderen. Beide haben einen funktionellen Sinn.17

Setzen Sie sich mit der Beschreibung der Schale des knöchernen Schädels in den Standardwerken auseinander. Sie stoßen auf die Feststellung, dass die Knochen der Schädelbasis aus Knorpel und die Knochen des Schädeldeckels aus Membranen hervorgehen. Wenn Sie die aus Knorpelgewebe entstandenen Knochen betrachten, sagt Ihnen die Vernunft: „Eine gelenkartige Beweglichkeit der Schale des Schädels“. Nun setzen Sie eine Kappe auf die Schale. Wäre keine Kompensation durch die Suturen gegeben, würde der membranöse Schädeldeckel die gelenkige Beweglichkeit der Knochen an der Schädelbasis stören. Zum Beispiel ist die auffallend übereinstimmende fingerförmige Verzahnung der Ossa parietalia an der Sutura sagittalis ein Merkmal, welches auf eine Anpassungsfähigkeit an die Knochen der Schädelbasis, die in der chondralen Matrix vorgeformt werden, hinweist. Beim Erwachsenen besitzen die Knochen des Schädeldaches zwei Wände mit der Diploe dazwischen. Sie sind an den Suturen sowohl in sich flexibel als auch anpassungsfähig.

Der lebende menschliche Körper ist ein Mechanismus. Dazu gehören die knöchernen Gelenke, der Blutfluss in Arterien und Venen, der feine und komplizierte Mechanismus des Lymphsystems und dieses große hydraulische System, die Zerebrospinale Flüssigkeit.

Diese intrakranialen Bilder müssen Sie sich für Diagnostik und Behandlung vor Augen halten. In der Wissenschaft der Osteopathie, wie sie von Dr. Still vorgestellt wurde, liefert uns das Kraniale Konzept ein Bild, dessen sich der Therapeut ständig bewusst sein muss, um das eigentliche Problem diagnostizieren und behandeln zu können.

Dann schaue ich weiter und begegne einem venösen Kanal, der anders ist als sonst. Das Bild membranöser Gewebe, die venöse Kanäle bilden, legt nahe, dass eine dortige Restriktion zu einem pathologischen Befund im Gehirn führen könnte.

Meine Überlegungen sind nun folgende: Falls es im Mechanismus des Schädels keine Mobilität gibt, die das venöse Blut vorwärtsbewegt, wird es eine Stauung im Blutkreislauf geben. Da es eine Kompensation für die Bewegung in der Schädelbasis geben muss, betrachtete ich den Mechanismus im Schädeldach. Ich fand heraus, dass die Dura mater aus zwei Wänden besteht, einer Inneren und einer Äußeren. Dazwischen befinden sich die venösen Blutleiter. Die Suturen des Schädeldaches können sich bewegen und diese kompensierende Bewegung bewegt das venöse Blut.

Als ich den Angulus posterior-inferior des Os parietale und den Angulus mastoideus untersuchte, fand ich heraus, dass die Sinus laterales exakt über der Innenseite dieser Anguli verlaufen. Unmittelbar danach werden sie zu den Sinus sigmoidei, welche das venöse Blut zu den Foramina jugulares weitertransportieren. Dann bemerkte ich die gewellte Verzahnung in den parietomastoidalen Gelenken. Sie zeigen die Bewegungsrichtung der Ossa parietalia nach innen und nach außen. Ich verstand, dass die Bewegung der Anguli mastoidei und der Ossa parietalia, zusammen mit der Bewegung der Ossa temporalia die Wände der Sinus laterales bewegen – jener aus Dura mater gebildeten Hirnleiter.

Was bewegt das Blut die Sinus petrosi entlang, die sich ebenfalls in der Dura mater befinden? Ich dachte mir also weiter, dass die Partes petrosae der Ossa temporalia in einer schaukelnden Bewegung nach innen und anschließend nach außen rotieren. Dann gibt es noch den Sinus cavernosus, der seinerseits membranöse Wände besitzt. Und was bewegt das Blut hier entlang? Ich überlegte, dass das Os sphenoidale nach vorne und zurück zirkumrotiert,18 und dass die bereits erwähnten Wände durch diese Bewegung ebenfalls bewegt werden.

Sie können den Mechanismus sehen, der das venöse Blut vorwärts- bewegt, wenn die mit den Knochen verbundene Reziproke Spannungsmembran sich verändert und dabei die Bewegung des einen oder anderen Knochen reguliert.

***

Unser nächstes Studienobjekt ist das Os occipitale. Zunächst müssen wir uns mit dem Umfang des Os occipitale befassen. Dazu gehören der Proc. basilaris, die Kondylen und die gebogene Squama. Das Os occipitale nimmt den größten Anteil der Rückseite des Kopfes und einen großen Anteil der Schädelbasis ein. Das Foramen magnum befindet sich beim Menschen im unteren Bereich. Betrachten Sie den Knochen als ein Rad. Nehmen Sie bestimmte Bereiche als Speichen des Rades oder als Punkte auf dem Umfang. Sobald das Os occipitale während der Inhalation rotiert, bewegt es sich nach vorne und ein wenig nach oben, sodass die sphenobasilare Verbindung im Clivus nach vorne und oben bewegt wird. Das Foramen magnum bleibt nicht in der tiefen Stellung (Zeichnung I–1).


ZEICHNUNG I–1: DAS OS OCCIPITALE, DARGESTELLT ALS EIN RAD

Die verschiedenen Punkte wechseln ihre Position, während sich das Os occipitale um seine Achse dreht.

Ich hebe das Foramen magnum besonders hervor, da die Dura mater fest an seinem Rand befestigt ist. Hier ist die obere Aufhängung der intraspinalen Dura mater, einer Fortsetzung der inneren Schicht der Dura mater des Schädels. Die intraspinale Dura mater ist nicht am Atlas befestigt. Sie ist am zweiten und zuweilen auch am dritten Halswirbel fixiert. Von dieser Region hängt sie einem hohlen Rohr vergleichbar quasi lose hinab bis zum Sakrum, an dem sie ebenso fest am Knochen befestigt ist.19 Wenn sich das Os occipitale bei der Inhalation nach vorne bewegt, kann man feststellen, dass sich das Foramen magnum nach oben in eine höhere Position bewegt. Sie sehen, wie sich die intraspinale Dura mater hebt und das Sakrum mitnimmt. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?

Es gibt eine Bewegung in der Reziproken Spannungsmembran des Canalis spinalis, die das Sakrum in eine Position mitnimmt, in der sich die Basis sacralis nach oben und der Apex nach vorne bewegt (Flexion).

Nehmen Sie die Alae majores des Os sphenoidale als Speichen eines weiteren Rades. Betrachten Sie den kleinen Grat des Os ethmoidale als eine weitere Speiche, welche zusammen mit den Procc. pterygoidei und der Sella turcica auf dem Os sphenoidale-Rad sitzt. Diese Knochen, also Os occipitale und Os sphenoidale, rotieren. Die Speichen des Rades bewegen sich auf unterschiedlichen Höhen, sobald sich die Räder drehen. Dieses Bild vor Augen kann Ihnen helfen, den Mechanismus zu verstehen.

Das nächste Thema ist das Os temporale. Ich beschreibe diesen Knochen oft als ein wackeliges Rad. Sie können sich ein wackeliges Rad bestimmt vorstellen. Das Os temporale bewegt sich auf diese Art. Nehmen Sie die Pars petrosa des Os temporale als Achse. Wenn ich in diesem Konzept von der Innen- und Außenrotation des Os temporale spreche, beziehe ich mich dabei auf die Pars petrosa. Ich tue dies, da die Partes petrosae der Ossa temporalia sich am Boden der Schädelbasis befinden und mit dem Proc. basilaris des Os occipitale eine Gelenkverbindung vom Zungen- und Furchen-Typ aufweisen. So wie auch die Wirbelkörper ist der Proc. basilaris des Os occipitale für den Therapeuten unerreichbar. Sie können beide nicht berühren und Sie können beide nicht sehen. Aus diesem Grund sind Sie gezwungen, sich die Situation bildlich vorstellen, ebenso wie Sie es bei den Wirbelkörpern und den Rippenköpfchen machen.

Ich spreche von den Partes petrosae in Außen- oder Innenrotation. Die physiologische Bewegung während der Inhalation, wenn sich das Os occipitale also in seine Flexionsposition bewegt, bringt die Partes petrosae in Relation zum Proc. basilaris in eine Außenrotation. Deshalb nenne ich die Pars petrosa auch die Achse, um die sich das Os temporale bewegt. Vergessen Sie nicht, dass die Partes petrosae sich vorne einander annähern und nach hinten auseinandergehen. Damit folgen sie dem physiologischen Design sämtlicher Gelenke der Wirbelsäule und des Schädels.

Diese Achse, die Pars petrosa des Os temporale, dreht sich auf dem Proc. jugularis des Os occipitale wie auf einem Pivotpunkt. Die Pars squamosa des Os temporale ist so situiert, dass sie sich bei einer Außenrotation der Pars petrosa nach außen bewegt, wohingegen der Proc. mastoideus nach innen wandert. Stellen Sie sich das Rad vor, die Scheibe des Rades, wie es wackelt. Bei der Gegenbewegung, der Innenrotation, bewegt sich die Pars squamosa entsprechend nach innen und der Proc. mastoideus nach außen. Dies ist das Bild des wackeligen Rades bei der Innen- und Außenrotation der Pars petrosa als Achse des Os temporale.

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Litres'teki yayın tarihi:
23 aralık 2023
Hacim:
1156 s. 94 illüstrasyon
ISBN:
9783941523333
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