Kitabı oku: «Das große Sutherland-Kompendium», sayfa 5

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Ich nenne das Os temporale den ‚Unruhestifter‘ oder den ‚Clown‘ im Gelenkmechanismus des Schädels. Diese Bemerkung bedeutet, dass ich auf mehr Probleme gestoßen bin, die von diesem kleinen Os temporale verursacht wurden, als von irgendeinem anderen Knochen des Schädels.

Wenn Sie in Dr. Stills Sinne ‚osteopathisch denken‘, denken Sie nicht nur über Knochengewebe nach, sondern auch über die Ursprünge und Ansätze der weichen Gewebe, Muskeln und Faszien. Berücksichtigen Sie Zug an den Faszien und die Menge von Muskelgewebe an bestimmten Stellen der Partes petrosae. Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass sobald der Proc. basilaris des Os occipitale lateral angehoben wird, die Pars petrosa auf der betreffenden Seite immer nach innen rotiert.

Daraus folgt, dass die Pars petrosa der Gegenseite, der abgesenkten Seite, immer nach außen rotiert. Wenn der Proc. basilaris an der sphenobasilaren Verbindung in einer extremen Flexionsposition steht, werden sich beide Ossa temporalia in starker Außenrotation befinden.20

Stellen Sie sich bildlich vor, wie unter diesen Umständen das gesamte Bindegewebe zwischen dem Os sphenoidale, dem Proc. basilaris des Os occipitale und den Partes petrosae an der Außenseite der Schädelbasis, unterhalb dieser Knochen zusammengedrängt und komprimiert wird. Es gibt kein Ende für die Tiefe dieses Bildes, weder nach innen noch nach außen.

Betrachten Sie die Procc. pterygoidei des Os sphenoidale, die Alae majores und minores des Os sphenoidale. Stellen Sie sich die unterschiedlichen Positionen der Speichen des Rades vor, den Grat des Os ethmoidale eingeschlossen, sobald sich das Rad des Os sphenoidale in Bewegung setzt.

Sie nehmen zur Kenntnis, dass das Promontorium des Os sphenoidale sich nicht vor oder zurück bewegt, es bleibt auf seiner Position. Es ist wie ein aufgehängtes Rad, welches zirkumrotiert, sodass seine kleinen Speichen oder deren Projektionen an verschiedene Positionen bewegt werden. Folgen Sie diesen Projektionen. Das wird Ihnen helfen, sich bei Ihrer Arbeit die Stelle der Dysfunktion besser vorzustellen.

Auf diese Art und Weise können Sie den gesamten Mechanismus des Schädels studieren. Sie werden auf Probleme stoßen und Lösungen für die Probleme finden. Beweisen Sie jedem Skeptiker, auch wenn er noch skeptischer ist, als ich es am Anfang war, dass der lebendige menschliche Kopf nicht nur schützende Stabilität, sondern auch eine gelenkartige Beweglichkeit besitzt. Wenn diese Leute dann versuchen zu beweisen, dass die Knochen des erwachsenen menschlichen Schädels unbeweglich sind, werden sie, je mehr sie sich damit befassen, ebenso geschockt sein, wie ich es damals war. Sie werden an jeder Gelenkfläche dieses Mechanismus Hinweise auf Mobilität finden.


ZEICHNUNG I–2: DAS OS SPHENOIDALE ALS RAD DARGESTELLT

Die Orientierungspunkte und Processi wechseln ihre Position, während sich das Os sphenoidale um seine Achse dreht.

3. DIE FLUKTUATION DER ZEREBROSPINALEN FLÜSSIGKEIT

Wir wollen uns nun weiter mit der Zerebrospinalen Flüssigkeit im Schädel und ihrer Beziehung zum gesamten Körper beschäftigen. Bedienen wir uns dafür mehrerer mentaler Bilder. Für mich ist der ATEM DES LEBENS, und ich meine dabei nicht das Einatmen von Luft, das wichtigste davon. Das Einatmen von Luft ist nur einer jener stofflichen Bestandteile, das die menschliche Seele während ihres Erdenlebens nutzt.

Wie ich herausfand, besitzt das erste Prinzip im Primären Atemmechanismus, die Fluktuation der Zerebrospinalen Flüssigkeit, eine Potency, die intelligent ist. Diese Potency ist eine unsichtbare Flüssigkeit innerhalb der Zerebrospinalen Flüssigkeit. Die Potency der Tide müssen wir berücksichtigen – etwas mit mehr Stärke, um Strainmuster im Membran- und Gelenksystem des Schädels zu reduzieren, als jede andere Kraft, die Sie sicher von außen anwenden können.

Ihre Funktionsweise ist ausgesprochen intelligent. Behalten Sie dieses im Gedächtnis und auch das mentale Bild, welches als Antwort auf die Frage entsteht: ‚Wie halten diese Membrangewebe die Fluktuation der Tide zurück?

Was sind Knochen anderes als Flüssigkeit, eine andere Form von Flüssigkeit? Was ist jenes kleine Hagelkorn, das vom Himmel fällt, anderes als Flüssigkeit? Was ist diese Erde hier, diese Welt, in der wir leben, anderes als Flüssigkeit? Es sind alles materielle Erscheinungen und dahinter: Flüssigkeit – wenn wir lernen, wie Dr. Andrew Taylor Still zu denken. Er lebte näher bei seinem SCHÖPFER als rein materielles Atmen. Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?

Die Tide. Sie beobachten die Gezeiten des Meeres, und Sie beobachten das Fährschiff, das von Oakland aus über die San Francisco Bay fährt. Kommt die Fähre in die Nähe von Treasure Island, trifft sie auf etwas. Zeit oder Gezeiten? Sie werden feststellen, dass der Kapitän das Steuerrad so hält, dass sich das Boot an einem Balancepunkt befindet und nur durch die Potency der hereinkommenden Flut herumgedreht wird. Dann, auf der nächsten Fahrt, fragen wir uns, warum der Kapitän einen anderen, etwas weiter von Treasure Island gelegenen Kurs einschlägt? Es liegt einfach eine andere Gezeitensituation vor.

Oder vielleicht trifft er auf das tiefe Anschwellen der Dünung, ein Emporkommen und Fallen der Wellen. Es gibt so viele Dinge, die man bei den Gezeiten des Meeres lernen muss.

Vergleichen Sie das mit der Flüssigkeit im lebenden Körper, jener Tide im Körper mit der ihr eigenen Potency. Dies ist es, was wir in diesem ersten Prinzip vor uns haben: Die INTELLIGENZ, die in der Potency der Tide liegt. Wir sprechen von der kraftvollen Fluktuation dieser Tide und von etwas Unsichtbarem und Intelligentem. Wir sprechen vom ATEM DES LEBENS in dieser Tide.

Sie können sich einen Röntgenstrahl vorstellen, der von einem positiven zu einem negativen Pol springt. Zwar sehen Sie den Apparat, aber der Strahl, der den Film belichtet und das Bild, das Schattenbild, herstellt, bleibt unsichtbar für Sie. Es gibt hier eine Potency in etwas Unsichtbarem. Dies entspricht dem grundlegenden Prinzip des Primären Atemmechanismus, jenem ‚höchsten bekannten Element‘, auf das Dr. Still bereits aufmerksam machte. Er meinte nicht die materielle Flüssigkeit, die wir sehen können, sondern dieses Element in der Tide, innerhalb dieser Flüssigkeit.

Ich möchte Sie auf das Wasser, das klare Wasser, in der Batterie Ihres Autos hinweisen. Es befinden sich Chemikalien in diesem Wasser, materielle Chemikalien. Aber Sie können das unsichtbare Element, den elektrischen ‚Saft‘, der aus diesem Wasser kommt und das Kabel entlangläuft, welches zum Motor ihres Autos führt, nicht sehen. Das ist die Potency, die Kraft, die aus der Batterie kommt. Von Zeit zu Zeit müssen Sie das Wasser der Batterie austauschen.

Es gibt interessante Fragen und Anmerkungen in dem von Robert E. Truhlar D.O. verfassten kleinen Text Dr. Still in the Living21.

An einer Stelle heißt es:

„Der GROßE ARCHITEKT DES UNIVERSUMS baut ohne den Lärm von Hämmern, die Natur tut ihre Arbeit leise.“

An anderer Stelle:

„Elektrizität ist eine Erscheinung, die von Natur aus benötigt wird, um Muskeln zusammenzuziehen und Gase aus dem Körper auszustoßen.“

Können Sie sich die Tide als eine Art Batterie mit einer Flüssigkeit, in der sich Chemikalien befinden, vorstellen? Was haben Sie in dieser Verbindung? Den ‚Saft‘, diese unsichtbare Potency, die Batterie des menschlichen Körpers.


ZEICHNUNG I–3: KOAXIALKABEL

Ein Koaxialkabel dient zur gleichzeitigen Übertragung und Verstärkung einer Vielzahl von Radio-, Fernseh- oder Telefonsignalen. In einem Kabel können 20 oder mehr Koaxiale untergebracht sein, die jeweils aus einem äußeren, röhrenförmigen Leiter bestehen, der einen inneren Leiter umgibt, welcher von elektrisch isolierendem Material umgeben ist. Das Rohr schirmt das Signal von äußeren elektrischen Störungen ab und verhindert, dass das Signal abgeschwächt wird.

Um ein anderes mentales Bild zu nehmen, mit dem wir arbeiten können, denken Sie einmal an all die Fasern in einer Nervenbahn. Haben Sie jemals ein Kabel oder eine Abbildung eines Kabels gesehen, das dem transatlantischen Kabel entspricht, und wissen Sie, wie es funktioniert? Viele kleine Kupferrohre umschließen jeweils einen stromdurchflossenen Leiter. Zwischen diesem von Strom durchflossenen Leiter und dem Kupferrohr befindet sich die Information, kleine Stückchen an Information. Sie könnten hier oder dort am Kupferrohr einen Knopf herunterdrücken, wie bei einem Radio, und Sie bekämen Zugriff auf das jeweils gewünschte Programm. Alle Programme laufen über dieses Kupferrohr. Die ‚feineren Nerven, die sich innerhalb der Lymphbahnen befinden‘ könnten dem Übertragungsmechanismus dieser Rohre ähneln und sich so von der üblichen Nachrichtenübermittlung von Nervenbahnen unterscheiden.22 Dieses Bild schließt auch eine Transmutation der Zerebrospinalen Flüssigkeit ein, jenem ‚höchsten bekannten Element‘, das im ‚Kupferrohr‘ gebildet wird. Und es gibt auch die ‚Schalter‘, wenn Sie sie so nennen möchten, die mit dieser oder jener Station im Rohr eine Verbindung herstellen. Es ist einfach ein wundervoller Prozess.

Stellen Sie sich jenes ‚Etwas‘ in der Zerebrospinalen Flüssigkeit vor, das in den Nervenzellen oder -bahnen eine Transmutation durchläuft. Es fließt nicht die Nervenbahnen entlang, als ob sie Drähte wären. Es handelt sich um eine Zustandsänderung, wenn Sie so wollen. Es ist nicht so, dass es etwas funktionieren lässt. Dieses ‚Etwas‘ befindet sich in den Rohren, etwa so wie sich eine Einheit zwischen verschiedenen Radiostationen befindet.

Was meint Dr. Still damit, wenn er davon spricht, dass ‚in den Lymphgefäßen noch feinere Nerven sind als im Auge?‘ Finden Sie Lymphbahnen in den Nerven? Nein. Er deutet auf etwas anderes hin. Er möchte, dass wir dieses ‚Kupferrohr‘ und den Draht darin, die elektrische Kraft, erkennen. Dieses Prinzip findet Verwendung bei jenen Kabeln, welche die Nachrichten über den Atlantischen Ozean transportieren. Nachrichten, viele verschiedene Nachrichten, laufen über dieses Kupferrohr.

Was wissen Sie über Wetterleuchten? Sie können seine Erscheinung durch die ganze Wolke hindurch sehen, obwohl es die Wolke nicht berührt. Ich möchte, dass Sie dieses unsichtbare ‚flüssige Licht‘ betrachten oder dass Sie den ATEM DES LEBENS als eine Art Wetterleuchten und als eine Transmutation verstehen; ein Wetterleuchten durch die Nerven hindurch, ohne dass das ‚Kupferrohr‘ berührt wird. Die Transmutation ist das, was Dr. Still seinerzeit als ‚Nervenkraft‘ bezeichnete. Er versuchte, uns das verständlich zu machen, indem er das Beispiel der elektrischen Kraft beziehungsweise des elektrischen ‚Safts‘ verwendete, welcher einen Draht entlangläuft. Das entlanglaufende Signal braucht eine Bahn, auf dem es laufen kann.23

Es handelt sich um eine Schaltvorrichtung, eine Einstellung innerhalb des menschlichen Körpers. Aber eingestellt auf was? Auf das ‚höchste bekannte Element‘, den ATEM DES LEBENS – nicht das Atmen von Luft. Ich will einen anderen Text zitieren: Bei der Schaffung des Menschen wurde der ATEM DES LEBENS in die aus Lehm geformten Nasenlöcher geblasen und der Mensch wurde eine lebende Seele.24

Ich beginne zu verstehen, was er mit einem feineren Element innerhalb des Lymphsystems meint. Betrachten Sie die Lymphbahnen und ihre Knoten. Sie transportieren Gewebeflüssigkeit und Lymphe in das venöse System zurück, bevor das venöse Blut das Herz erreicht. Liegt eine Infektion vor, vergrößern sich die Lymphknoten, sie schwellen an, da sie etwas zurückhalten. Sie halten es so lange zurück, bis eine Nachricht kommt und eine Elektrolyse stattfindet, die den Lymphknoten so beeinflusst, dass sich die Lymphe verändert, bevor sie in das Blut befördert wird. Nun können Sie verstehen, wie das Lymphsystem arbeitet, und noch besser, wie die Viszera arbeiten.

Sie werden in der Lage sein, den Inhalt von vergrößertem Lymphgewebe zu verteilen, ohne dass es zu spontanen Ausbrüchen oder Abszessbildungen kommt. Die Stauung wird verschwinden, so wie in jenen Situationen, in denen die Fluktuationen der Zerebrospinalen Flüssigkeit unter der Kontrolle eines kranialen Behandlers waren. Dies ist nicht einfach nur eine Behauptung. Die Möglichkeiten, welche Ihnen die Wissenschaft der Osteopathie bietet, entsprechen folgendem Still’schen Zitat: „In den Lymphgefäßen gibt es noch feinere Nerven als im Auge.“ Können Sie das glauben?

Werfen Sie einen Blick auf das Infundibulum, das den Hypothalamus mit der Hypophyse in der Sella turcica verbindet. Stellen Sie sich das Infundibulum als ein Kupferrohr mit einem Spannungspotenzial darin vor, einem elektrischen Strom auf einem Leiter und einer Isolierung darum – das heißt, zwischen ihm und dem Kupferrohr. Dann denken Sie an eine Transmutation der elektrischen Spannung und Kraft in einer Batterie, die in das Kupferrohr hinausläuft.

Sobald Sie Nachrichten über dieses Rohr versenden, stehen Ihnen Schalter zur Verfügung wie jene, mit denen Sie die vielen Radiostationen einstellen können. Nur ein ‚Kupferrohr‘ also, mit vielen Drähten darin. Vielleicht wird Ihnen das helfen, das Infundibulum zu verstehen.

***

Lassen Sie mich von einem Erlebnis erzählen, das ich im Zusammenhang mit dem ATEM DES LEBENS hatte25. Es geschah am Ufer des Lake Erie, dessen Wassertiefe seewärts einen Kilometer oder länger kaum über Kniehöhe hinausgeht. Ein Mann und sein Freund gingen ins Wasser hinaus, um zu baden. Sie hatten irgendeinen Fusel getrunken – was in jenen Tagen der Prohibition eben gerade zu bekommen war.

Der Mann wurde krank, er brach im Zustand eines meningealen Schocks zusammen und sein Begleiter trug ihn zum Ufer. Er war nicht ertrunken, denn es war kein Wasser in seinen Lungen. Die Leute dort machten sich mit den üblichen Methoden der Wiederbelebung erfolglos an ihm zu schaffen. Ich bemerkte den Aufruhr und ging hin.

Ich fand ihn vor wie einen toten Menschen, steif wie ein Stock und blau wie ein Wetzstein. Es gab keine Anzeichen von Atmung. Ich griff nach den Ossa temporalia und brachte die Partes petrosae in Außenrotation, während ich das Os occipitale in Flexionsposition bewegte. (Sie werden später lernen, diese Positionen besser zu verstehen.) Was war die Folge?

Das Tentorium cerebelli ist an den oberen Enden der Partes petrosae der Ossa temporalia und an der Innenseite der Squama occipitalis befestigt. Die vorderen Bereiche des Tentorium cerebelli sind an den Procc. clinoidei der Sella turcica des Os sphenoidale fixiert. Als ich die Knochen mit meinen Händen bewegte, wurde demnach das Zelt bewegt.

Unter dem Tentorium cerebelli ist ein Zerebrospinaler Flüssigkeitskörper anzutreffen, der den Truncus cerebri und das Cerebellum umgibt und auch innerhalb des Truncus cerebri zu finden ist. In diesem Flüssigkeitskörper befindet sich jenes ‚höchste bekannte Element‘, auf das Dr. Still hinwies; innerhalb des Truncus cerebri wiederum, innerhalb der Medulla oblongata, trifft man auf jene primären Zentren, welche die Körperfunktionen, allen voran das Atemzentrum, kontrollieren.

Nachdem ich diese Knochen bewegt hatte, spürte ich ein Gefühl der Wärme in meinen Händen. Die Atmung begann. Als ich den Mechanismus losließ, hörte sie wieder auf. Jemand sagte freundlich: „Warum rufen Sie keinen Arzt?“ Ich versuchte das Experiment nochmals und das gleiche Gefühl der Wärme kam zurück. Sein Kopf zuckte plötzlich und er begann zu seiner Schwester zu sprechen.

Der physische Mechanismus des Mannes war bereits tot gewesen. Er war in einem meningealen Schock blockiert; die Membrana arachnoidea hatte sich über dem Gehirn blockiert. Glücklicherweise befand sich aber der ATEM DES LEBENS in diesem Flüssigkeitskörper. Alles, was ich tat, war ‚den Motor wieder anzukurbeln‘. Ich weiß von zwei anderen kranialen Behandlern, die in einer ebenso kritischen Situation ein ähnliches Experiment durchführen konnten.

Wenn Sie über einen solchen kritischen Zustand nachdenken, werden Sie verstehen, warum ich von Zeit zu Zeit sage: „Wenn Sie nicht wissen, was Sie sonst tun sollen, komprimieren Sie den vierten Ventrikel.“ Behalten Sie die Tide mit ihrer intelligenten Potency im Gedächtnis. Sie ist etwas, auf das Sie sich verlassen können. Etwas, das weiß, wie es läuft. Wenn Sie sich in einigen Fällen nicht ganz sicher in der Diagnose sind, denken Sie an die Tide und komprimieren Sie den vierten Ventrikel.


ABB. I–4: W. G. SUTHERLAND, CA. 1950

Demonstration einer Technik vermutlich am Os temporale.

4. DIE REZIPROKE SPANNUNGSMEMBRAN

Wenn Sie die Wirbelsäule betrachten, sehen Sie die Bänder, die ihre Gelenke zusammenhalten und ihnen einen gewissen Bewegungsradius ermöglichen. Dann werfen Sie einen Blick in den Schädel, um jene Strukturen zu finden, welche dort genau die gleiche Funktion übernehmen wie die Bänder der Wirbelsäule. Im Schädel befindet sich eine Membrana interossea, welche die Knochen des Neurocranium zusammenhält und an den Artikulationen einen gewissen normalen Bewegungsradius erlaubt.

Die Membrana interossea im Schädel wird Dura mater genannt. Es handelt sich um eine derbe, nicht dehnbare, faserige Membran, die sich aus einer äußeren und einer inneren Wand zusammensetzt. Die äußere Wand dient als Periost. Die innere Wand besitzt die Besonderheit, dass sie zwischen einzelnen Anteilen des Gehirns in Falten herunterhängt. Die Falte, die zwischen den Hemisphären in Richtung der Sagittalebene herabhängt, wird als Falx cerebri bezeichnet. Jene Falte wiederum, die sich über das Cerebellum spannt, nennt man Tentorium cerebelli. Die gesamte Dura mater mit ihren Falten ist an sämtlichen Knochen des Neurocranium befestigt. Der Name Falx bezieht sich auf die Sichelform der Falx cerebri. Wenn Sie sich eine Seite des Tentorium cerebelli anschauen, sehen Sie ein weiteres sichelförmiges Gebilde. Die gegenüberliegende Seite sieht entsprechend aus. Auf diese Weise betrachtet, können Sie somit drei Sicheln sehen, die sich im hinteren Anteil der Schädelinnenseite treffen.

Die Falx cerebri ist an der Crista galli des Os ethmoidale befestigt, am Os frontale, an den beiden Ossa parietalia und am interparietalen Anteil des Os occipitale. Sie ist zäh, kräftig und gespannt.

Normalerweise behaupte ich, dass Sie das Os ethmoidale wie eine Glocke läuten können, wenn Sie nur dort hineinkämen und an der Falx zögen. Das bedeutet, das Os ethmoidale vor und zurück zu schwingen wie die Glocke einer Lokomotive. Das ist der vordere obere Pol der Befestigung der Falx cerebri.

Betrachte ich das Tentorium cerebelli, fällt mir dabei auf, dass es die Form zweier Sicheln hat. Dadurch bin ich geneigt von einer ‚Falx tentorium‘ zu sprechen. Da es sich oberhalb des Cerebellum befindet, könnte man auch von einer ‚Falx cerebelli‘ sprechen, dennoch bevorzuge ich den Begriff ‚Tentorium‘, so wie ich ihn auch bisher benutzt habe.

Die zwei Sicheln bilden ein ‚Zelt‘. Dieses ‚Zelt‘ ist diagonal entlang der gesamten Innenseite der Squama occipitalis auf halber Höhe befestigt und bildet so die Sinus laterales.26


ZEICHNUNG I–4: DER KRANIALE ANTEIL DER REZIPROKEN SPANNUNGSMEMBRAN

Mit der schematischen Darstellung seiner Befestigungspole.

Von dort verläuft die ‚Falx tentorium‘ über die Innenseite der hinteren unteren Ecken der Ossa parietalia. Dies entspricht dem Winkel des Proc. mastoideus genau über den Suturae parietomastoideae. Von dort verläuft das ‚Zelt‘ weiter auf den oberen Begrenzungen der Partes petrosae der Ossa temporalia. Diese an den Partes petrosae befestigten Enden werden, schematisch betrachtet, die seitlichen Pole der Befestigung des Tentorium cerebelli genannt. Weiter nach vorne sind sie an den hinteren Procc. clinoidei der Sella turcica des Os sphenoidale fixiert. Aufgrund der Sichelform hat das Zelt eine freie Begrenzung. Sie bildet die Einbuchtung des Zeltes. Dieser innere Saum beschreibt einen Bogen, bevor er nach vorne hin verläuft zu den vorderen Procc. clinoidei der Sella turcica des Os sphenoidale.

Dieses Gebiet, an dem die vorderen Ausläufer des Tentorium cerebelli an den vier Procc. clinoidei der Sella turcica befestigt sind, bezeichnet den vorderen unteren Pol der Befestigung. Das Diaphragma sellae bedeckt die Sella turcica, in welcher sich wiederum die Hypophyse befindet. Vom Hypothalamus aus verläuft das Infundibulum in den hinteren Anteil der Hypophyse. Diese Anordnung ist eine jener kleinen Dinge, die in der osteopathischen Wissenschaft eine große Sache sein können.

Wenn wir die zwei sichelförmigen Hälften des ‚Zelts‘ zusammen mit der Falx cerebri betrachten, sehen wir drei Sicheln, die sich genau in dem Bereich des Sinus rectus treffen, dort also, wo die Falx sich mit dem ‚Zelt‘ verbindet. An den beiden Hälften des ‚Zelts‘ können Sie feststellen, dass die Kurve genau an den Befestigungsstellen der Partes petrosae der Ossa temporalia abgeschnitten ist. Beide Seiten entsprechen sich, und diese seitlichen Aufhängungspole sind ein wichtiger Anteil des gesamten Innenraums des Neurocranium. Beachten Sie, dass die Partes petrosae nach vorne zusammenlaufen und nach hinten auseinandergehen. Mit anderen Worten, sie verlaufen diagonal nach vorne.

Wenn Sie die Innenseite des Schädels betrachten, sehen Sie, wie die Falx cerebri und die ‚Falx tentorium‘ (Tentorium cerebelli) an allen Knochen des Neurocranium befestigt sind. In der Sagittalebene der Falx cerebri verläuft der Sinus sagittalis superior. Das Tentorium cerebelli bildet vom Sinus confluens aus die Sinus laterales. An der inneren Protuberantia des Os occipitale transportiert der Sinus rectus venöses Blut vom Sinus sagittalis inferior und der Vena magna (V. Galena) heran, damit es weiter in die Sinus laterales fließen kann. Dieses Gebiet stellt in meiner schematischen Beschreibung den hinteren Pol der Befestigung sowohl der Falx als auch des ‚Zelts‘ dar.

Beachten Sie, dass die drei Sicheln als Besonderheit der inneren Schicht der Dura mater auf der Schädelinnenseite eine Struktur bilden, die sämtliche Knochen zusammenhält. Diese Struktur bezeichne ich als Reziproke Spannungsmembran des menschlichen Schädels. Sie erlaubt den Knochen an den Suturen einen normalen Bewegungsradius. Die Spannung in dieser Membran wird betont, da es ohne ihre dauerhafte Anspannung keinen reziproken Mechanismus geben kann. Dies trifft nicht nur für eine normale Position, sondern auch auf Strainmuster zu. Die Spannung bleibt ebenso kontinuierlich erhalten, wie das Neuralrohr das ganze Leben hindurch ein Rohr bleibt.

Betrachten Sie ein Modell, das die drei Sicheln zeigt, wie sie aneinander befestigt sind. Solch ein Modell kann die schematische Idee zwar gut veranschaulichen, was aber bedeutet diese Struktur im Schädel tatsächlich für uns? Was bedeutet die Sichelform? Wenn Sie eine Sense haben, die ja nichts anderes ist als eine große Sichel: Wie benutzen Sie sie? Sie benutzen sie nicht dazu, das Gras einfach umzuhauen. Sie benutzen sie wie vorgesehen als ein Werkzeug, das man in einem großen Kreis nahe über dem Boden herumschwingt. Sie selbst bewegen sich dabei nach hinten, sobald das Ganze nach vorne geht. Wenn Sie an die vorderen Enden der Falx und des ‚Zelts‘ kommen, stellen Sie fest, dass diese sich nach hinten bewegen. Dies ist der Vorteil der Sichelform für jene inneren Strukturen.

Die Falx cerebri zieht das Os ethmoidale posterior, wenn die Crista galli nach oben steigt. Die Procc. clinoidei des Os sphenoidale kommen im gleichen Moment nach hinten, sobald die ‚Falx tentorium‘ nach vorne kommt.

Dies zeigt uns, wie die Reziproke Spannungsmembran an diesen Gebieten zieht. An den seitlichen Befestigungspolen werden die Partes petrosae der Ossa temporalia angehoben und in Außenrotation gebracht. Der hintere Pol der Befestigung an der Squama occipitalis bewegt sich nach vorne.

Der gesamte Effekt auf das Neurocranium ist eine Formveränderung, die ich Flexion nenne, da die sphenobasilare Verbindung am Clivus verstärkt nach oben konvex wird.

Sie können die Wirkung auf das Ganze an dieser schematischen Beschreibung erkennen. Der Abstand von vorne nach hinten verkürzt sich, ebenso die Strecke von oben nach unten, und der Abstand von einer Seite zur anderen verlängert sich.

Wenn die Formveränderung eintritt, die ich Extension nenne, gibt es eine entgegengesetzte Bewegung: Der Abstand von vorne nach hinten und von oben nach unten verlängert sich, und die Strecke zwischen der einen und der anderen Seite wird kürzer.


ZEICHNUNG I–5: DIE SCHÄDELBASIS IN FLEXIONSPOSITION UND DIE DAMIT VERBUNDENE ROTATION UM PARALLELE TRANSVERSALE ACHSEN

Zu beachten ist, dass sich Os ethmoidale und Os occipitale gleichsinnig drehen, während das Os sphenoidale entgegengesetzt dreht, so wie es bei drei ineinandergreifenden Zahnrädern der Fall ist. Die gestrichelte Linie stellt jenen Kraftvektor dar, der aufgrund der Bewegung des Os sphenoidale durch das Vomer übertragen wird.

In der Extensionsstellung nimmt die nach oben gerichtete Konvexität der sphenobasilaren Verbindung im Clivus ab. Diese sich abwechselnde Formveränderung stellt eine normale physiologische Aktivität dar, die von der Reziproken Spannungsmembran in Bewegung gesetzt und kontrolliert wird.

Wie funktioniert das? Ich verwende dafür die Bezeichnung sich automatisch verlagerndes Fulkrum. Um sich vorstellen zu können, was diese Worte ausdrücken sollen, betrachten Sie bitte einmal den Mechanismus dieser kleinen hängenden Waage, die ich hochhebe. Wo ist das Fulkrum, über das die Hängewaage arbeitet? Genau hier, an jenem Punkt, an welchem der Balken aufgehängt ist. So wie ich sie jetzt halte, reagiert die hängende Waage automatisch auf die Luftströmungen in diesem Raum. Jetzt ändere ich meinen Griff und damit auch die Position des Balkens, worauf sich die Waage in eine andere Stellung bewegt; jeder einzelne Punkt befindet sich nun an einer anderen Stelle, dennoch arbeitet das Ganze noch immer über das Fulkrum. Das Fulkrum ist also ein Ruhepunkt, um den die Waage weiterhin auf Luftströmungen reagiert.

Wenn Sie einmal die Gelegenheit dazu haben, versuchen Sie ein kleines Experiment mit einer Waage, indem Sie einen Finger unter dem Fulkrum positionieren. Wir fanden einmal eine große Waage, die in einem Laden in Aptuxet unten am Cape Cod von der Decke hing. Als jeder von uns abwechselnd seinen Finger unter das Fulkrum dieses Mechanismus legte, spürte er die Vibration; man konnte die Betonung in der Hin-und-Her-Bewegung lesen. Wir alle spürten den Rhythmus, als die Waage sich in den Luftströmungen bewegte. Damit wurde uns die Bedeutung eines schwebenden Fulkrum deutlicher.

Edith Dovesmith D.O.27 aus Niagara Falls, New York, verglich die Hin-und-Her-Bewegung mit einem Square Dance. Dieses Bild bringt jenen Rhythmus ins Spiel, welcher um den notwendigen Balancepunkt in der Reziproken Spannungsmembran besteht. Der Balancepunkt ist zugleich das Fulkrum, um das sich die Handlung abspielt, und das sich automatisch von Position zu Position verlagert. Dennoch bleibt das Fulkrum still – das Fulkrum, an welchem Sie einen Blick auf die Balance bekommen.

Was meine ich mit Aufhängung? Ich meine damit nicht, dass das Fulkrum an seinen Befestigungen aufgehängt ist. Nein. Das Fulkrum befindet sich an jenem Punkt, an dem sich die Falx dem ‚Zelt‘ nähert. Beachten Sie, dass ich nicht sage, wo sie Zusammentreffen. Es liegt dazwischen, im Bereich des Sinus rectus. Stellen Sie sich die Aufhängung vor, wenn Sie einen Kopfstand machen und Ihre Falx cerebri von Ihrem Tentorium cerebelli hängt. Wenn Sie sich auf die Seite drehen, ist die eine Hälfte des Zelts an der anderen Hälfte und an der Falx cerebri aufgehängt. Die gleiche Situation ergibt sich, wenn Sie sich auf die andere Seite drehen. Stehen Sie aufrecht, hängt das Tentorium cerebelli an der Falx cerebri. Meiner Ansicht nach hängen die zwei ‚Falces tentoria‘ von der Falx cerebri. Schauen Sie sich die Stelle der Annäherung der drei Sicheln an und Sie verstehen die automatische Veränderung in der Balance.


ABB. I–5: DAS FULKRUM-PRINZIP

Die engsten Vertrauten von W. G. Sutherland demonstrieren 1948 das Prinzip des Fulkrum an einer kleinen Waage. V.l.n.r.: Howard Lippincott (1893–1983), Chester Handy (Ehemann von Anne Wales; 1911–1963); Rebecca Lippincott (1894–1986).

Die drei Sicheln werden durch eine Reduplikation der inneren Wand der Dura mater, der duralen Membran, gebildet. Schauen Sie, wie sie sich über das Cerebellum und zwischen den Hemisphären ausbreiten. Beobachten sie den Spannungszustand in der Membran. Sie ist immerzu angespannt. Es gibt eine Umlenkung, um einen Sinus venosus entlang der Sutura sagittalis superior zu bilden. Sie sehen den Kanal für den Sinus rectus, an welchem sich die Sicheln einander nähern. Dieser venöse Kanal ist der wichtigste, da er die tiefe venöse Drainage aus dem Gehirn ermöglicht. Dieser Bereich verändert automatisch seine Position. Wenn nicht, gäbe es eine Verletzung an der Stelle, an der die Vena magna in den Sinus rectus eintritt.

Es war Harold I. Magoun Sr. D.O.ein Bedürfnis, diesen wichtigen funktionellen Punkt das ‚Sutherland-Fulkrum‘ zu nennen, als er das automatisch sich verändernde, schwebende Fulkrum in der Mechanik der Reziproken Spannungsmembran verstanden hatte.

Ich war mit dieser Idee lange Zeit nicht einverstanden. Jetzt, da ich es bin, möchte ich ihre Bedeutung betonen.

Versuchen Sie, diesen Balancepunkt, den Punkt der Stille, zu spuren, wenn Sie Strainmuster der Membranen und Gelenke des kranialen Mechanismus behandeln. Ich mochte, dass Sie diese sich verändernde, wechselnde Stellung erfahren. Wenn Sie den Balancepunkt fühlen, schauen Sie, was mit den Hebeln über dem Fulkrum, über dem Dreifuß, geschieht. Es handelt sich um eine fließende Angelegenheit. Behalten Sie dieses wichtige mentale Bild des sich automatisch verlagernden Fulkrum im Gedächtnis. Es passt sich den verschiedenen Mustern des Mechanismus an.

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23 aralık 2023
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