Kitabı oku: «Das große Sutherland-Kompendium», sayfa 7
Als Nächstes denken Sie an das Bild der Membrangewebe, welche die venösen Kanäle bilden. Denken Sie an Restriktionen in diesen Kanälen, die zu einem pathologischen Befund im Gehirn führen können. Diese Denkweise weist auf viele der Möglichkeiten hin, die sich bei der Anwendung der Wissenschaft der Osteopathie, wie sie Dr. Andrew Taylor Still eingeführt hat, bieten. Behalten Sie dieses Bild in Ihrem beruflichen Gedächtnis, als Hilfe bei der Diagnose und Behandlung der Probleme, mit denen Ihre Patienten zu Ihnen kommen.
***
Ein anderer Ort, an dem Sie die Tide kontrollieren können, sind die lateralen Ventrikel. Diese beiden Ventrikel befinden sich in den parietalen Großhirnbereichen. Sie eröffnen sich im Bereich der Lamina terminalis an den Foramina interventriculares. Die Motilität des Truncus cerebri und des Rückenmarks endet an der Lamina terminalis. Die besagten Foramina befinden sich hoch in der abschließenden Wand des dritten Ventrikels. Die lateralen Ventrikel erstrecken sich vom dritten Ventrikel aus entlang dem Neuralrohr.
Beobachten Sie die Spiralform, in der sich der Cortex cerebri, das Telencephalon, an jeder Seite ausdrückt, wo er sich oberhalb des Tentorium cerebelli in den Schädel einpasst. Erinnern Sie sich, dass die Falx cerebri in der Mitte zwischen den Hemisphären platziert ist.
Was ist die mechanische Bedeutung der Spiralform? Sehen Sie, welche Veränderungen durch ihr Ein- und Ausrollen entstehen können? Sie verstehen, dass die Zerebrospinale Flüssigkeit in den Ventrikeln sich innerhalb des Neuralrohrs befindet und dass die Flüssigkeit im Spatium subarachnoidale außerhalb des Neuralrohrs fließt. All dies befindet sich genau unterhalb des Schädeldaches, welches leicht manuell erreichbar ist. Sie können das Schädeldach in der Exhalationsphase halten, indem Sie die hinteren unteren Winkel der Ossa parietalia medial halten und ihren Patienten ausatmen lassen. Das Prinzip entspricht der Kompression des vierten Ventrikels. Es ist im Allgemeinen höchst praktisch den vierten Ventrikel zu komprimieren, weil Sie dort einen Einfluss auf sämtliche physiologischen Zentren haben, eingeschlossen das Atemzentrum. Denken Sie nun an die Apotheke, von der Dr. Still in seiner Autobiografie schrieb:
„Ich erklärte weiterhin, dass der menschliche Körper Gottes Apotheke sei und alle Flüssigkeiten, Medikamente, feuchtende Öle, Opiate, Säuren und Laugen und überhaupt alle Arten von Medikamenten in sich trage, welche die Weisheit Gottes für menschliches Glück und Gesundheit als nötig erachtet hat.“34
Betrachten Sie die Plexi choroidei, an denen der Austausch zwischen all den chemischen Stoffen, zwischen der Zerebrospinalen Flüssigkeit und dem arteriellen Blutfluss, stattfindet. Was haben Sie hier? Einen Austausch zwischen den chemischen Stoffen in der Zerebrospinalen Flüssigkeit und jenen des Blutes, wenn Sie es so betrachten können. Sie werden zum Apotheker, der in seinem Labor die chemischen Stoffe in der Zerebrospinalen Flüssigkeit und im Blut mischt, alles zur gleichen Zeit.
Dann vergessen Sie nicht jenes ‚höchste bekannte Element‘, jene ‚Flüssigkeit innerhalb einer Flüssigkeit‘, die was nährt? Die Nervenzellen, welche die Impulse entlang der Nervenbahnen durch eine Transmutation weiterleiten.
Vergessen Sie auch nicht jene ‚feineren Nerven, die sich in den Lymphgefäßen befinden‘. Wenn Sie die Wasser des Gehirns anregen, indem Sie den vierten Ventrikel komprimieren, schauen Sie, was im Lymphsystem geschieht. Stellen Sie sich den Lymphknoten vor, der einiges Gift enthält, das sich dort angesammelt hat, und wie sich die Zusammensetzung ändert, bevor die Lymphe in das venöse System transportiert wird.
Denken Sie noch einmal an das Gehirn und an das Rückenmark, das Zentrale Nervensystem, als Teil des Primären Atemmechanismus. Sie sind sich der Motilität des gesamten Neuralrohrs bewusst, sowohl der Bahnen als auch der Konvoluten, im lebendigen Zusammenhang mit all den Bewegungen des Gehirns. Sie sehen die Veränderungen im Rückenmark, Cerebellum und Truncus cerebri bis hoch zur Lamina terminalis. Sehen Sie das Ein- und Ausrollen der Spiralen der Hemisphären, welche ihren Ursprung an den Foramina interventriculares haben.
Berücksichtigen Sie auch den Aquaeductus cerebri und Sie verstehen, dass es sich nicht um ein hohles unbewegliches Rohr handelt, sondern um den Ventrikel des Mesencephalon Seine Wände bewegen sich, sodass, bedingt durch seine Formveränderung, Flüssigkeit durch ihn hindurchfließen kann. Wie ich schon gesagt habe, Sie können sich über diesen Mechanismus Gedanken machen, ohne auf Grenzen zu stoßen.
Ein Modell des Ventrikelsystems des menschlichen Gehirns sieht für mich wie ein Vogel aus. Es spiegelt das Innere des Gehirns wieder. Der dritte und vierte Ventrikel können der Körper des Vogels sein und der Canalis centralis des Rückenmarks der Schwanz. Die seitlichen Ventrikel sehen wie die Flügel eines Vogels aus und sind dort befestigt, wo es auch die Flügel eines Vogels sind – am vorderen oberen Winkel des Körpers. Legen Sie eine Hemisphäre um jeden Ventrikel und Sie haben zwei Flügel für diesen Vogel. Diese sind an der Spitze der Lamina terminalis befestigt, der vorderen Wand des dritten Ventrikels, welches eine Flüssigkeitskammer ist.
Ich möchte, dass Sie diese Dinge in der Inhalationsphase betrachten, wie sie das Gleiche tun, was ein Vogel tut, der zum Flug ansetzt. In jenem Augenblick heben sich die Flügel hinten ein wenig mehr nach oben als vorne. Was tut der Vogel bei der Landung auf einem Zweig anderes, als sich in Exhalation zusammenzufalten?
6. DIE GELENKIGE BEWEGLICHKEIT DER SCHÄDELKNOCHEN UND DIE UNWILLKÜRLICHE MOBILITÄT DES SAKRUM
Dieses Kapitel handelt von dem Thema, das Dr. Sutherland in seinem Kranialen Konzept in der Wissenschaft der Osteopathie als erstes zum Ausdruck brachte. In späteren Jahren überließ er es oft Mitgliedern seiner Fakultät, dieses Thema zu unterrichten. So kommt es, dass auf den zwischen 1949 und 1950 aufgenommenen Bändern über dieses Thema nur wenig aus seinem eigenen Munde zu finden ist. Als Konsequenz daraus habe ich sein geschriebenes Wort35 dort verwendet, wo es keine mündlichen Aufzeichnungen gab.
Meine Aktivitäten in Bezug auf die gelenkige Beweglichkeit des Schädels reichen in das Jahr 1899 zurück, als ich ein Student an der American School of Osteopathy in Kirksville, Missouri, war. Die Idee wurde geboren, als ich die einzelnen Knochen eines Schädels betrachtete, der Dr. Andrew Taylor Still gehörte und in der North Hall des A.-T.-Still-Hospitals ausgestellt war. Die Gelenkflächen jener Knochen schienen mir darauf hinzuweisen, dass sie für eine gelenkige Mobilität entworfen wurden. Ich stellte fest, dass anatomische Lehrbücher die Knochen bezüglich ihrer Gestalt und ihrer äußeren und inneren Oberflächen zwar genau beschrieben, jedoch nur wenig über jene Oberflächen zu sagen hatten, welche für die Studenten der Osteopathie am allerwichtigsten sind – die Oberflächen der Gelenke.
Das Studium des lebendigen Schädels und der angewandten Anatomie lässt einen großen Unterschied zwischen der Beschaffenheit der Gewebe im lebenden Körper und deren Beschaffenheit im toten Körper erkennen.
Ich betrachte die Gelenkstruktur des Schädels und die unwillkürliche Beweglichkeit des Sakrum zwischen den Ilia als einen Funktionsmechanismus des lebenden menschlichen Körpers.36
Gelenkige Beweglichkeit existiert im Bereich der Schädelbasis und auch der Gesichtsknochen; das Schädeldach kompensiert durch Ausdehnung und Zusammenziehen für die basilare Beweglichkeit.
Ich betrachte die Gelenkstruktur des Schädels als Teil eines Primären Atemmechanismus, und stelle fest, dass er in Verbindung mit dem Gehirn, den Ventrikeln und den intrakranialen Membranen funktioniert.
Die Summe der Gelenkflächen des Schädels ist größer als die der Iliosakralgelenke. Es gibt zahlreiche einzelne Gelenkflächen im Bereich des Craniums, während es an den Iliosakralgelenken nur zwei gibt. Die einzelnen Gelenkflächen müssen im mentalen Bild des kranialen Mechanismus als Einheit betrachtet werden. Dieses Wissen kann man nur durch intensives Studium der Gelenkflächen, wie wir sie an den einzelnen Knochen eines auseinandergenommenen Schädels sehen können, bekommen. In anatomischen Lehrbüchern fehlen hier Informationen.
Am besten beschreibt man die gelenkige Beweglichkeit des Schädels in drei Bereichen; dabei muss man aber im Gedächtnis behalten, dass das Ganze alle einzelnen Teile umfasst und dass die Bewegung in allen Teilen gleichzeitig auftritt.
1. Die Schädelbasis besteht aus Os occipitale, Os sphenoidale, Os ethmoidale und den zwei Ossa temporalia.
2. Das Schädeldach umfasst den interparietalen Anteil des Os occipitale, das Os frontale, die beiden Ossa parietalia, einen Anteil der Partes squamosae ossium temporalia und die Spitzen der Alae majores des Os sphenoidale.
3. Die Knochen des menschlichen Gesichts sind das Vomer, die Mandibula, je zwei Ossa zygomatica und Ossa palatina, das Os lacrimale und das Os nasale sowie die Ossa maxillaria und die zwei Conchae nasales inferiores.
[Anm. d. am. Hrsg.:] Die folgenden Ausschnitte aus verschiedenen Texten verweisen auf das grundlegende anatomische Wissen, das Dr. Sutherland gewöhnlich vermittelte, bevor er das Thema der Beweglichkeit zwischen den Schädelknochen an den Suturen unterrichtete.
Das Chondrocranium, wie es in der Fachsprache heißt, beschränkt sich also hauptsächlich auf die Schädelbasis, während sich die Knochen der Seiten, des Daches und des Gesichts aus Bindegewebe37 bilden […] Die Verknöcherung des Chondrocranium beginnt schon früh im dritten (intrauterinen) Monat; einige aus Bindegewebe hervorgegangene Knochen verknöchern sogar noch früher.38
Es ist offensichtlich, dass, obwohl die Knochen der Basis hauptsächlich aus Knorpel entstehen, sie auch einen substanziellen Anteil aus Membranen enthalten.
Die übrigen Knochen der Seiten und des gesamten Schädeldachs gehen vollständig aus Membranen hervor.39
Im Allgemeinen bildet sich der ältere Schädelanteil aus Knorpel, während die jüngeren Knochen des Gesichts und des Daches intramembranös gebildet werden.40
DAS OS SPHENOIDALE
Das Os sphenoidale befindet sich an der Schädelbasis vor den Ossa temporalia und der Pars basilaris des Os occipitale. Es ähnelt irgendwie einer Fledermaus mit ausgebreiteten Flügeln und besteht aus einem mittleren Bereich oder dem Corpus, zwei Alae majores und zwei Alae minores, die sich von den Seiten des Corpus nach außen erstrecken, und zwei Procc. pterygoidei, die unten aus ihm herausragen. Das Os sphenoidale hat Gelenkverbindungen mit 12 Knochen: mit dem Vomer, dem Os ethmoidale, dem Os frontale, dem Os occipitale und den paarigen Ossa parietalia, Ossa temporalia, Ossa zygomatica und Ossa palatina.41
Das Os sphenoidale ist für die gelenkige Beweglichkeit des kranialen membranösen Mechanismus von großer Wichtigkeit. Wenn man diesen Knochen richtig herauslöst, zeigt die Verbindungsstelle der Hinterseite des Os sphenoidale mit der Pars basilaris des Os occipitale die sphenobasilare Verbindung, ein wichtiges Gelenk. Es scheint mir die Modifikation eines typischen Gelenks zwischen den Wirbelkörpern zu sein. Ich habe ein wertvolles Exemplar, das ich benutze, um kraniale Techniken zu demonstrieren, und das die Existenz eines Discus intervertebralis eindeutig beweist. Dieses Exemplar stammt wahrscheinlich von einem Erwachsenen im Alter von ungefähr 25–30 Jahren.42
Die besagte sphenobasilare Verbindung, jener gelenkige Bereich, befindet sich am nach oben konvexen Clivus. Hier sind Flexion, Extension, Sidebending/Rotation und Torsion mögliche Bewegungen. Ich habe mehrere Schädel von Erwachsenen gefunden, bei denen ich lediglich durch Druck mit den Händen eine Bewegung zwischen Os sphenoidale und Proc. basilaris des Os occipitale bewirken konnte.
Gleichzeitig bemerkte ich eine gleitende Bewegung der Partes squamosae ossium temporalia gegenüber den Ossa parietalia und eine Erweiterung der Fissura sphenomaxillaris am Boden der Orbita.
Ich konnte die Bewegungen von Flexion, Extension, Sidebending/Rotation und Torsion zwischen dem Os sphenoidale und dem Proc. basilaris des Os occipitale auch an älteren, lebenden Personen demonstrieren.
Bei jüngeren Erwachsenen stelle ich mir einen Discus am sphenobasilaren Übergang vor, und später im Leben einfach eine bewegliche Verbindung, welche nach dem gleichen Schema funktioniert.
Die oberen Gelenkflächen der Alae majores des Os sphenoidale sind im Kontakt mit zwei kleinen, L-förmigen Gelenkflächen an der Unterseite des Os frontale. Diese beiden frontosphenoidalen Gelenke gleichen den beiden Iliosakralgelenken, wenn sie auch viel kleiner sind. Es scheint, dass das Os sphenoidale zwischen den beiden Teilen des Os frontale hängt, so wie das Sakrum zwischen den Ilia.
[Anm. d. am. Hrsg.:] Dr. Sutherland hielt es für sinnvoll, zwischen dem Os frontale als einer Struktur und seinen beiden Hälften, die mechanisch gesehen wie zwei Teile funktionieren, zu unterscheiden. So wie die Einheit aus Ala major und Procc. pterygoidei des Os sphenoidale in Relation zum Corpus sphenoidalis mobil sein kann, ist es klar, dass die Beziehung zu den Ossa frontalia mit paarigen lateralen Strukturen zu vergleichen ist. Eine Wiederholung der Anatomie des Os frontale ist vielleicht bei dieser Unterscheidung nützlich.
Die Verknöcherung findet innerhalb des membranösen Gewebes statt und beginnt in der siebten intrauterinen Woche, ausgehend von den Tubera frontalia. Bei der Geburt besteht das Os frontale aus zwei Hälften; diese verschmelzen etwa im fünften Lebensjahr an der interfrontalen oder metopischen Sutur. Überreste dieser Sutura bleiben an der Glabella bestehen.43
Die hinteren Gelenkflächen der Alae majores des Os sphenoidale beginnen mit einem steilen Winkel am Ende der oberen Fläche des Os sphenoidale. Wenn Sie die einzelnen Schädelknochen studieren, achten Sie darauf, an welchen Stellen die Wechsel der Abschrägung in der Sutura auftreten. In der Mitte dieser hinteren Gelenkfläche gibt es einen Wechsel.
Danach verläuft die Abschrägung in der unteren Hälfte unverändert. In der Mitte befindet sich eine kleine Einbuchtung. Die hintere Gelenkfläche der Alae majores des Os sphenoidale bildet ein Gelenk mit der vorderen Gelenkfläche der Partes squamosae der Ossa temporalia. Diese Einbuchtung im Winkel des Os sphenoidale korrespondiert mit einem entsprechenden Vorsprung am Winkel der Pars squamosa des Os temporale.
Oberhalb dieses Punktes in der Mitte sind die Alae majores auf Kosten der äußeren Oberfläche, die Partes squamosae hingegen auf Kosten der inneren Oberfläche abgeschrägt. Unterhalb dieses Punktes in der Mitte ist die Abschrägung genau anders herum. Die Bedeutung dieser Charakteristik an den sphenosquamösen Verbindungen sollte genauestens studiert werden.

ZEICHNUNG I–8: DAS OS SPHENOIDALE
Hier werden die L-förmigen Gelenkflächen für die Verbindung mit dem Os frontale gezeigt. Ebenso ist der Wechsel in der Abschrägung der Sutura zwischen dem Os sphenoidale und der Squama temporalis sichtbar.
Dieser Kontakt an der Sutura zwischen Os sphenoidale und Os temporale zeigt uns ein mechanisches Prinzip, das schon für sich alleine, ohne Hinweis auf andere Merkmale, eine Anordnung zur gelenkigen Bewegung zwischen den Knochen der Schädelbasis demonstriert. Es war diese interessante Gelenkfläche, die bei mir den ersten Gedanken aufkommen ließ, dass hier die Möglichkeit einer gelenkigen Mobilität am Schädel besteht. Man muss diese kleinsten Details genau studieren, um sich ein mentales Bild zu schaffen, das schließlich zur Diagnose und Behandlung von Strainmustern des membranösen Schädelmechanismus führt.
DIE OSSA TEMPORALIA
Die beiden Ossa temporalia sind für die gelenkige Mobilität der Schädelbasis von einzigartiger Bedeutung und kommen deshalb in unseren Studien als Nächstes an die Reihe. Die Betrachtung eines Knochens kann für beide gelten. Die Sutura squamosa erregt zuerst unsere Aufmerksamkeit. Sie ist vom Mittelpunkt der Sutura sphenosquamosa aus auf Kosten der inneren Fläche durchgehend abgeschrägt und verläuft so weiter lateral am Kopf entlang nach hinten, um das Os parietale an der Sutura squamosa zu überlappen.
Dieser Aufbau weist auf eine Gleitmobilität zwischen der Seite der Ossa parietalia und der Squama temporalis hin, die sich bis zur Incisura parietale und zur Sutura parietomastoidea erstreckt.
Wenn sich das Os temporale bewegt, trägt die obere Gelenkfläche der Pars mastoidea den hinteren unteren Winkel des Os parietale, den Angulus mastoideus. Dieses parietomastoidale Gelenk hat Wellen oder Rillen, die darauf hindeuten, welche Art von Bewegung hier stattfindet. Sie geben auch einen Hinweis auf die Richtung der Bewegung. Es handelt sich um eine Art schaukelnde Bewegung.
Geht man um das Os temporale herum weiter nach hinten, ändert sich die Richtung der oberen Gelenkfläche mit einem scharfen Winkel, um die hintere Gelenkfläche als Verbindung mit dem Os occipitale zu bilden.
Die hintere Gelenkfläche zum Os occipitale hin hat eine Abschrägung nach innen an der Pars mastoidea des Os temporale. Am Proc. jugularis des Os occipitale verläuft die Abschrägung nach außen.
Hier finden wir Rinnen und Verzahnungen, die ein Fulkrum bilden, damit eine Anpassung an die schaukelnde Bewegung des Os temporale möglich ist.
Die Ausrichtung der Gelenkfläche der Pars mastoidea des Os temporale und der Gelenkfläche des Os occipitale an der Sutura occipitomastoidea ist ein wichtiger Punkt, den wir gründlich studieren müssen. Am lateralen Anteil des Os occipitale ist der Knochen konkav und die Gelenkfläche ist nach außen gerichtet. Die Pars mastoidea des Os temporale ist entsprechend elliptisch geformt und die Gelenkfläche nach medial gerichtet.
Am Endpunkt dieses elliptischen Bereichs befindet sich unmittelbar im Anschluss an die Incisura jugularis eine Rinne. Am Proc. basilaris des Os occipitale gibt es einen Fulkrum-Kontakt mit dieser Rinne. Ich bezeichne ihn als Fulkrum aufgrund des mechanischen Dienstes, den die kreuzweise Platzierung der Rinne und des Fulkrum der schaukelnden Bewegung des Os temporale leistet. In meinen frühen Aufzeichnungen nannte ich diesen Bereich und jenen der Sutura lambdoidea eine ‚aus Kardanwelle und Drehzapfen kombinierte mechanische Vorrichtung‘ für die gelenkige Beweglichkeit der Schädelbasis.44
DIE KNOCHEN DES SCHÄDELDACHES
Wenn wir das Schädeldach studieren, beobachten wir zuerst die Suturen um die Ossa parietalia herum. Die Verbindung mit den Ossa temporalia an den Squamae und im parietomastoiden Bereich haben wir bereits betrachtet.
Sehen Sie sich nun die Suturae lambdoideae zwischen dem Os occipitale und den beiden Ossa parietalia an. Sie führen vom oberen Winkel des Squama occipitalis im Lambda-Bereich in einer Kurve nach außen und unten. Zusammen ähneln sie einem Wunschknochen. Die Gelenkfläche am oberen Anteil jeder Sutura lambdoidea ist nach innen hin abgeschrägt, sodass die Squama occipitalis die beiden Ossa parietalia in dieser mittleren Region überlappt. Im unteren Anteil der Sutura lambdoidea findet man die umgekehrte Anordnung. Beobachten Sie sorgfältig, wie diese Wechsel in der Abschrägung dazu dienen, eine gelenkige Beweglichkeit zwischen den Knochen der Schädelbasis zu ermöglichen. Es gibt bei den Knochen dieses Bereichs Variationen. Manchmal ist der interparietale Anteil des Os occipitale ein separater Knochen und öfters gibt es zahlreiche Suturaknochen. Diese Variationen scheinen die Flexibilität noch zu erhöhen.
Wenn wir die Sutura sagittalis studieren, die beiden Ossa parietalia gemeinsam ist, bekommen wir besondere Hinweise auf eine Bewegung zwischen ihnen. Am Bregma beginnend, dem Treffpunkt von Sutura sagittalis und Sutura coronaris, sind die Zacken fein und eng aneinanderliegend. Dies zieht sich etwa über ein Drittel der Sutura hin. Dann stehen die Zacken vereinzelter und weiter voneinander entfernt. Kommt man schließlich in die Nähe der Lambdanaht im hinteren Drittel, stehen die Zacken sogar noch weiter auseinander. Meiner Meinung nach weist diese Unterschiedlichkeit darauf hin, dass im hinteren Drittel der Sutura sagittalis ein Gebiet von größerer Expansion ermöglicht wird, zusammen mit einer Erweiterung im Bereich der Lambdanaht.
Die gezackten Gelenkflächen der Sutura coronalis zwischen der Squama frontalis und den beiden Ossa parietalia weisen die gleichen Wechsel in der Abschrägung auf, wie sie an der Sutura lambdoidea zu finden sind. Als Resultat daraus überlappt in der Mitte die Squama frontalis die Ossa parietalia. Die Ossa parietalia dagegen überlappen das Os frontale im lateralen Bereich bis hin zum Angulus sphenoidalis.
Sie können die Ossa frontalia also so sehen, als ob sie am Bregma von den Ossa parietalia hängen und so ein Scharnier bilden, sodass sie im unteren Bereich nach vorne und hinten schwingen können.
Diese Tatsache kann in Situationen sehr wichtig sein, in denen eine Krafteinwirkung von außen auf die Stirn das Os frontale an der Sutura coronalis zwischen die Ossa parietalia geschoben hat.
In einem solchen Fall bewirkt das Os frontale eine gelenkige Fixation der Alae majores des Os sphenoidale. Dieser Zustand begrenzt das normale Bewegungsausmaß der Schädelbasis.
Wir betrachten hier die Squama frontalis als einen Knochen, wie er bei den meisten Erwachsenen anzutreffen ist. Beim Kleinkind befindet sich dort die vordere Fontanelle, und es ist deutlich, dass das Os frontale noch aus zwei Hälften besteht.
Erinnern Sie sich an Dr. Stills Aussage:
„Ein Osteopath schließt vor dem Hintergrund seines anatomischen Wissens. Er vergleicht die Arbeit eines anormalen Körpers mit der Arbeit eines normal funktionierenden Körpers.“
Er sagte auch, dass wir die Position und den Zweck eines jeden Knochens kennen und mit jedem seiner Gelenke vertraut sein müssen. Wir müssen ein vollkommenes Bild des normalen Zustandes der Gelenke vor Augen haben, die wir korrigieren wollen. Der Schädel ist ein komplexer Mechanismus und verlangt ein gründliches Studium seiner komplizierten Gelenkflächen.
Beobachten Sie die L-Form der frontosphenoidalen Gelenke, jeweils eine für jede Ala major. Bei der Geburt gibt es am Kopf keine ausgebildeten Gelenke, lediglich das Gelenk zwischen Os occipitale und Atlas, und es gibt, realistisch gesehen, zwei Ossa frontalia. Manchmal, wenn die Sutura metopica erhalten bleibt, findet man diese zwei auch noch beim Erwachsenen.
In Verbindung mit den Alae majores des Os sphenoidale ist die Unterteilung des Os frontale in zwei Hälften funktionell bedeutsam. Wir werden nun unsere Überlegungen auf der Basis von zwei Ossa frontalia anstellen. Wir können die Bewegung von Os sphenoidale und Sakrum in Bezug auf die Mittellinie betrachten, indem wir einige Ähnlichkeiten in ihren Zusammenhängen feststellen.
Das Os sphenoidale ist an den L-förmigen Gelenken zwischen den beiden Ossa frontalia aufgehängt. Das Sakrum ist zwischen den beiden L-förmigen Iliosakralgelenken aufgehängt. Diese beiden Knochen der Mittellinie bewegen sich vor und zurück. Beide haben auch eine drehende Bewegung in ihrer gelenkigen Mobilität.45