Kitabı oku: «Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis», sayfa 9

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22



Zusammen mit meinen Kollegen Leslie Morell und Jay Kronburg fuhr ich in die Bronx. Wir benutzten einen unauffälligen Ford aus den Beständen unserer Fahrbereitschaft.

Rico Jarmaine wohnte offiziell bei seiner Mutter in einem heruntergekommenen Brownstone-Haus in der 140. Straße.

Ich parkte den Ford am Straßenrand. Wir stiegen aus.

Das Haustürschloss war defekt. Die Klingelanlage ebenfalls. Wir betraten den Flur.

Ein Cracksüchtiger kauerte in einer Ecke. Seine Pupillen waren extrem geweitet.

Den Aufzug war außer Betrieb. Wir mussten die Treppe nehmen und gelangten Schließlich zur Wohnungstür von Eliza Jarmaine. Wir klopften. Keine Antwort.

"Hier spricht Special Agent Jesse Trevellian, FBI. Bitte machen Sie die Tür auf!"

Die Antwort erfolgte in Form eines Schusses.

Eine Shotgun riss ein handgroßes Loch in die dünne Holztür.

Zum Glück hatten wir uns sicherheitshalber rechts und links mit genügendem Abstand postiert. Ein zweiter Schuss folgte, riss etwas oberhalb des ersten Einschusslochs die Tür auf.

"Seien Sie vernünftig!", rief Leslie Morell.

"Verschwindet!", rief eine weibliche Stimme.

Jay Kronburg und ich wechselten einen kurzen Blick, nickten fast gleichzeitig. Wir waren uns einig. Es war notwendig, dass wir losschlugen, bevor die Shotgun-Schützin nachladen konnte.

Jay öffnete die Tür mit einem gewaltigen Tritt, wich zur Seite. Ich stürzte als Erster in die Wohnung. Die SIG hielt ich in der Faust. Eine Mittvierzigerin mit gelockten Haaren stand vor mir, schob gerade eine weitere Patrone in den Lauf ihrer Shotgun.

Ich richtete die SIG auf sie.

"Fallen lassen!", brüllte ich.

Sie erstarrte, gehorchte dann.

Die Shotgun fiel zu Boden. Ich war froh, dass sich kein Schuss löste.

Jay folgte mir dicht auf. Ich senkte die Waffe. Von der Frau ging keine Gefahr mehr aus. Ich hielt ihr meine ID-Card unter die Nase.

Sie schluckte. "Shit, Sie sind ja wirklich ein G-man!"

"Allerdings!"

"Sorry, aber letzte Woche ist ein Stockwerk höher jemand mit dieser Masche ausgeraubt worden. Ich wollte Sie nicht angreifen. Ehrlich..."

"Schon gut, beruhigen Sie sich!", sagte Jay Kronburg.

Sie sah uns überrascht an. "Was wollen Sie von mir? Mein Sohn ist doch von euch Cops verhaftet worden! Was immer ihr ihm anhängen wollt..."

Ich unterbrach ihren wirren Redefluss. Auf dem Tisch standen mehrere leere Whisky-Flaschen. Vermutlich hatten wir es mit einer Alkoholikerin zu tun.

"Sie sind Eliza Jarmaine?", fragte ich.

"Ja."

"Wir haben Ihren Sohn Rico verhaftet, weil er im Verdacht stand, an dem berüchtigten Roller-Blades-Anschlag auf der Brooklyn-Bridge teilgenommen zu haben. Wir denken jetzt, dass er unschuldig ist."

"Na großartig, warum lassen Sie ihn dann nicht einfach frei und verschwinden?", fauchte sie.

Ich versuchte beruhigend auf sie einzureden. "Ihr Sohn Rico benutzte einen Westernmantel, wenn er mit seinen Roller-Skates in einer stillgelegten Tiefgarage ein paar Blocks weiter halsbrecherische Manöver durchführte. Wir wissen, dass diesen Mantel einer der Killer von der Brooklyn Bridge getragen hat."

Sie kniff die Augen zusammen, musste plötzlich aufstoßen.

"Ich dachte, mein Junge wäre unschuldig!"

"Der Punkt ist, dass Rico es einfach nur cool fand, in diesen Klamotten herumzulaufen. In den Klamotten eines Typen, der es mit seinem Mordanschlag geschafft hatte, in die Reihen einer Gang namens Los Santos aufgenommen zu werden!"

Eliza Jarmaines Gesicht wurde zu einer starren Maske.

"Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden", behauptete sie.

"Sie haben noch einen zweiten Sohn", stellte ich fest. "Er heißt Kelly und ist ein paar Jahre älter als Rico. Kelly war an dem Anschlag auf der Brooklyn Bridge beteiligt, nicht Rico."

Jay Kronburg mischte sich ein. "Wissen Sie, wo sich Kelly befindet?"

"Nein, keine Ahnung! Und ich würde Ihnen meinen Sohn auch niemals ans Messer liefern, G-man!"

"Besser wir finden ihn, als die Killer der Scarlatti-Familie", gab ich zu bedenken. "Ich bin mir sicher, dass die längst auf Ihren Sohn Kelly und alle anderen, die bei der Sache mitgemacht haben, lauern!"

"Das ist doch Unsinn!"

Ich ging an ihr vorbei, wollte mich in den anderen Räumen umsehen.

"Hey, was soll das?", kreischte Eliza Jarmaine. "Dazu haben Sie kein Recht!"

"Laut der Unterlagen seines Bewährungshelfers ist hier Kellys offizielle Adresse!", gab ich zu bedenken. Wir hatten ein ganzes Dossier über Kelly Jarmaine in unseren Datenbanken. Bislang nur verhältnismäßig kleine Straftaten wie Körperverletzung. Aber nun kam wahrscheinlich die maßgebliche Beteiligung an einem Mord auf sein juristisches Kerbholz.

Ich öffnete eine Tür. "Wo ist sein Zimmer?", fragte ich.

"Was wollen Sie denn?"

"Mich ein bisschen umsehen. Aber wenn Sie Ihren beiden Söhnen helfen wollen, dann sagen Sie uns, wo der Ältere der beiden jetzt sein könnte!"

"Keine Ahnung! Er kommt doch nur noch selten mal vorbei! Kelly wohnt sicher bei irgendeinem Mädchen!"

Jay Kronburg wandte sich an Eliza Jarmaine. "Vielleicht haben Sie es noch nicht richtig erfasst, Mrs. Jarmaine: Ihr Sohn Kelly hat eine Mafia-Größe auf dem Gewissen. Und dessen Erben werden Kelly so lange jagen, bis sie ihn haben. Gleichgültig, ob er sich hier in der Bronx verkriecht oder nach Südamerika auswandert. Er hat keine Chance. Also reden Sie schon!"

"Sie glauben wirklich, ich könnte einen meiner Söhne verraten?"

"Sie retten ihm damit das Leben!"

"Ja, damit die Justiz ihm hinterher die Giftspritze setzen kann!"

"Das ist noch gar nicht gesagt!"

"No, Sir!"

In Kelly Jarmaines Zimmer stellten wir ein ganzes Waffenarsenal sicher. Von der MPi bis zur automatischen Pistole war alles Dabei. Dazu noch ein Sortiment an Hand- und Gasgranaten sowie verschiedene Kampfmesser und Wurfsterne.

Das Gewehr, mit dem Eliza Jarmaine auf uns geschossen hatte, musste ebenfalls aus dieser Sammlung stammen. Außerdem existierten umfangreiche Munitionsbestände.

Im Labor würde sich herausstellen, bei welchen Straftaten sie eventuell benutzt worden waren.

Jay fand eine Gasmaske, hielt sie mir unter die Nase.

"Die ist vom selben Fabrikat wie diejenigen, die wir den Killern aus dem ehemaligen Supermarkt abgenommen haben..."

"Vielleicht war Kelly Jarmaine der flüchtige Mann, den wir nicht gekriegt haben!", vermutete ich.

Jay Kronburg zuckte die Achseln. "Vielleicht werden wir darüber Klarheit haben, wenn wir die Laborergebnisse bekommen", meinte er.

Ich ging zurück ins Wohnzimmer, wo sich Eliza Jarmaine aufhielt. Sie saß zusammengesunken auf der Couch. Leslie Morell war bei ihr.

"Was werden Sie mit meinen Jungen tun, wenn Sie ihn haben?", fragte sie.

"Er wird verhaftet und angeklagt", erklärte Leslie.

Eliza Jarmaine begann plötzlich zu schluchzen. "Kelly ist im Grunde ein guter Junge", sagte sie. "Das ist alles nur die Schuld von Kid Dalbán, dem Bastard, der Los Santos anführt." Sie wischte sich die Augen und fuhr fort: "Alle Kids wollen so werden wie Kid Dalbán! Und sie würden sonst etwas tun, um in seine Gang aufgenommen zu werden."

"Ihr Sohn Kelly machte da wohl keine Ausnahme", stellte ich fest. Ich deutete auf ein Foto, das an der Wand hing. Nach den Archivfotos, die ich von ihm gesehen hatte, musste es Kelly sein. Auf dem Bild trug er weißblond gefärbte Haare. Ich nahm es von der Wand, holte es aus dem Passepartout heraus und sah nach dem Datumsstempel des Fotolabors auf der Rückseite. Das Bild war keine drei Wochen alt.

"So sieht er zur Zeit aus?", fragte ich.

Sie nickte.

"Ich werde das Bild mitnehmen."

"Ich schätze, ich kann Sie nicht daran hindern."

"So ist es."

Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. "Keiner der Jungs, die an der Sache auf der Brooklyn Bridge beteiligt waren, wollte jemanden umbringen, glauben Sie mir!"

"Ich glaube Ihnen, Mrs. Jarmaine!", sagte ich ruhig.

Es sprudelte jetzt nur so aus ihr heraus. Eliza Jarmaine war vollkommen verzweifelt.

Sie atmete tief durch.

"Kelly und die anderen wollten eine Aktion durchziehen, die cool genug sein sollte, um in die Reihen von Los Santos aufgenommen zu werden. Aber sie wollten niemanden töten! Schon gar keinen Angehörigen der Scarlatti-Familie!" Erneut begann sie zu schluchzen. Schließlich fuhr fort. "Kelly hat mir alles erzählt. So hatte ich ihn noch nie erlebt... Er zitterte vor Angst, als er aus den Nachrichten erfuhr, dass der Mann, den er getötet hatte, niemand anders als Jack Scarlatti war."

"Die Italiener werden Kelly auf jeden Fall zur Strecke bringen, wenn wir ihn nicht vor ihren Killern finden", erklärte ich ihr zum wiederholten Mal. Sie schien mir nahe daran, uns vielleicht doch noch zu verraten, wo er sich aufhielt.

Jay betrat jetzt den Raum.

Er hielt ein paar Streichholzbriefchen in der Hand. Sie trugen die Aufschrift "Todos Santos".

"Woher hat er diese Dinger?", fragte Jay an Eliza Jarmaine gewandt.

"Sieht für mich nach diesen Streichholzbriefchen aus, die man in manchen Lokalen bekommt", meinte Leslie. "Müsste herauszubekommen sein, wo das herstammt!"

"Das Todos Santos ist ein Billard-Lokal, wo Kelly oft herumhing", brachte Eliza Jarmaine schließlich heraus.

In diesem Moment war von draußen eine Detonation zu hören.

Höchstens zwei Straßen weiter musste etwas Schreckliches geschehen sein. Eine weitere Explosion war zuhören.







23



Leslie Morell blieb bei Eliza Jarmaine. Schließlich konnten wir nicht zulassen, dass irgendetwas an Kellys Zimmer verändert wurde. Kollegen der SRD waren auf dem Weg zur Adresse der Jarmaines.

Das "Todos Santos" war ein Billardlokal, zwei Straßen weiter.

Als wir eintrafen, stand das Gebäude in hellen Flammen. Ich parkte den Ford in gebührendem Abstand. Wir stiegen aus und Jay hatte schon das Handy am Ohr, um weitere Einsatzkräfte zu rufen. Insbesondere mussten wir jetzt die Hilfe des Fire Service in Anspruch nehmen. Einige Schaulustige hatten sich auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig gesammelt. Scheu sahen sie sich den Brand an.

Schreie gellten aus dem Inneren des "Todos Santos".

Die Hitze, die von dem Gebäude ausging, war mörderisch.

Einer Fackel gleich taumelte ein Mann mit brennender Kleidung hinaus auf die Straße.

Niemand unter den Zuschauern rührte sich.

Ich spurtete kurz entschlossen los, zog meine Lederjacke aus. Der Brennende war wie von Sinnen vor Schmerz. Ich brachte ihn mit einem Stoß zu Fall und begann, mit der Jacke die Flammen zu löschen. Langsam ebbte sein Geschrei ab. Er sah mich mit großen Augen an.

Ein Knall ließ uns beide zusammenzucken.

Ich hob schützend den Arm vor das Gesicht. Die Hitze war kaum erträglich. Im Inneren des Gebäudes gab es noch mehrere Geräusche leichter Detonationen. Offenbar war es den Attentätern gelungen, ihren Sprengstoff unbemerkt im oder am Gebäude anbringen zu können. Die Täter waren wohl längst über alle Berge.

Jay hatte mich inzwischen erreicht. Gemeinsam zogen wir den Brandverletzten aus der Hitzezone heraus. Im Hintergrund ertönten bereits die Sirenen von NYPD und Fire Service.

Der Verbrannte stand unter Schock. Er deutete auf das Gebäude und rief immer wieder: "Holt sie alle raus! Sie sind noch dort..."

"Wie viele Personen befinden sich noch im Gebäude?", fragte ich.

Aber der Mann redete nur wirres Zeug. Die Situation überforderte ihn einfach. Er stand unter schwerem Schock.

Ich bemerkte das Kreuz mit dem gehörnten Skelett an seinem Hals.

Mit einer knappen Geste wies ich Jay darauf hin.

"Todos Santos - das klingt doch wie nach einem Treffpunkt dieser selbsternannten Heiligen-Gang", war er überzeugt.

"Die ganze Gegend wurde von City Police-Beamten gecheckt", gab ich zu bedenken.

Jay zuckte Achseln. "Wer sagt denn, dass das Todos Santos zu dem Zeitpunkt nicht wie ein ganz normales Lokal erschien?"

"Unsere Freunde aus Little Italy scheinen da über genauere Informationen zu verfügen!"

Die Vermutung lag nahe, dass die Scarlatti-Familie hinter diesem Anschlag steckte. Neverio musste einfach etwas unternehmen, um vor der Familie nicht als Schlappschwanz dazustehen.

Ich durchsuchte den Mann, dessen Kleider gebrannt hatten, nach Waffen und fand einen Revolver Kaliber .22.

Ich blickte zu der Flammenhölle hinüber. Es war unmöglich, in das Gebäude zu gelangen. Die Überlebenschance aller, die zum Zeitpunkt der Explosion im "Todos Santos" gewesen waren, war denkbar gering.

Nach und nach trafen die Einsatzkräfte ein. Cops der City Police scheuchten die immer zahlreicher werdenden Schaulustigen zur Seite. Die Angehörigen des Fire Service begannen mit den Löscharbeiten. Die Flammen mussten zumindest soweit eingedämmt werden, dass sie nicht mehr auf benachbarte Gebäude übergreifen konnten. Mehrere Notarztwagen des Emergency Service erreichten den Ort des Geschehens. Sanitäter kümmerten sich um den Mann, der gebrannt hatte. Er musste in eine Klinik eingeliefert werden. Wir stellten vorher noch die Personalien fest. Er trug keine Papiere bei sich, gab seinen Namen aber mit Eric Valdez an. Valdez wurde von einem NYPD-Officer begleitet. Zurzeit stand er noch zu sehr unter Schock, um irgendeine brauchbare Aussage herauszubringen. Aber später war er vielleicht ein Zeuge, der uns wertvolle Beobachtungen mitteilen konnte. Vorausgesetzt, sein Ehrenkodex als Angehöriger von "Los Santos" ließ es überhaupt zu, dass er mit uns redete.

Ich sprach mit NYPD-Captain Ron Gupta, dem indischstämmigen Einsatzleiter.

"Lassen Sie das ganze Gebiet weiträumig absperren, Captain Gupta. Es besteht der Verdacht, dass sich hier das Hauptquartier einer Gang namens Los Santos befindet. Insbesondere suchen wir einen Mann namens Kelly Jarmaine, der höchstwahrscheinlich an dem Anschlag auf der Brooklyn Bridge beteiligt war. Er ist 22, breitschultrig, trägt zurzeit weißblond gefärbte Haare." Ich hielt Captain Gupta das aktuelle Foto hin.

"Wir tun, was wir können", versprach er. "Aber Sie sehen ja, was hier los ist!"

Die Löscharbeiten zogen sich hin.

Manche der Schaulustigen verloren das Interesse daran.

In einer Hausnische entdeckte ich Larry Morton. Der Drugstorebesitzer verfolgte aus sicherer Entfernung die Szene. Unsere Blicke trafen sich. Er schaute zur Seite, wich mir aus.

Ich ging auf ihn. Er wandte sich zum Gehen, wollte einer Begegnung mit mir offenbar ausweichen.

Ein kurzer Spurt und ich hatte ihn eingeholt. "Warten Sie, Mister Morton."

Er blieb stehen, sah mich abweisend an. "Was wollen Sie, G-man?"

"Ich dachte, vielleicht können Sie mir ein bisschen weiter helfen."

"Ich habe alles gesagt."

Ich versuchte einen Schuss ins Blaue. Und traf. "Wussten Sie, dass sich hier vermutlich das Hauptquartier von Kid Dalbán und Los Santos befand? Bis jetzt gibt es nur einen Überlebenden. Möglicherweise werden Sie also in Zukunft keine Probleme mehr haben!"

Er lachte heiser. Dann trat er auf mich zu, sah mir direkt in die Augen. "Klar weiß ich, dass sich hier Dalbáns Hauptquartier befindet."

"Jemand wollte ihn aus dem Weg räumen und hat es wahrscheinlich auch geschafft", stellte ich fest.

Morton machte eine wegwerfende Handbewegung. "Sie haben keine Ahnung, G-man! Wissen Sie, was sich unter dem Todos Santos befindet?"

"Keine Ahnung."

"Ein atomsicherer Bunker aus den Fünfzigern. Ich weiß es genau. Als ich mal nicht so wollte wie die, haben mich Dalbáns Leute dorthin mitgenommen und mit Elektroschocks gefoltert. Dort unten kann man schreien, so laut man will. Es hört einen Niemand. Los Santos könnten wochenlang dort unten überleben, ganz gleich, was über ihnen passiert! Es gibt eine separate Luftzufuhr, Filteranlagen gegen giftige Dämpfe oder strahlenbelasteten Fallout..." Morton bleckte die Zähne wie ein Raubtier. "Soll ich Ihnen was sagen? Die sitzen da unten jetzt seelenruhig und warten einfach ab..."







24



Zur gleichen Zeit betrat Milo die Intensivstation des St. James Hospital. Der Bereich, in dem Oleg Shkoliov untergebracht war, wurde von einem halben Dutzend NYPD-Officers bewacht.

Dr. Jessica McNamara, die diensthabende Ärztin, machte Milo kaum Hoffnungen, was Shkoliovs Überlebenschance anging.

"Zeitweise fantasiert der Patient", erläuterte sie ihm. "Der Kopftreffer scheint irreversible Hirnschäden verursacht zu haben. Es ist nahezu ein Wunder, dass Mister Shkoliov immer noch am Leben ist. Aber die neurologischen Ausfallerscheinungen sind nicht zu übersehen."

"Und Sie können wirklich nichts tun?", fragte Milo.

Sie schüttelte den Kopf. "Es ist alles in unserer Macht stehende veranlasst worden. Aber Mister Shkoliov litt unter Vorerkrankungen, was die Sache komplizierter macht."

Milo hob die Augenbrauen. "Was für Vorerkrankungen?"

"Epileptische Anfälle."

Milo und die Ärztin erreichten den Patienten.

Shkoliov hatte die Augen geschlossen.

Die Apparate zeigten die einzelnen Körperfunktionen an. Die Atmung des Ukrainers war flach.

Dr. McNamara sprach ihn an. Oleg öffnete die Augen, starrte Milo an. Er verzog das Gesicht. Seine linke Gesichtshälfte blieb dabei vollkommen regungslos. Diese Gesichtslähmung musste wohl zu jenen Begleitumständen zählen, die Dr. McNamara als "neurologische Ausfälle" bezeichnet hatte.

Oleg versuchte etwas zu sagen.

Aber es kam nicht mehr als ein röchelnder Laut über seine Lippen.

Milo beugte sich etwas zu ihm herab.

Oleg atmete schwer, machte einen neuen Versuch. "Schön...Sie...zu sehen!", brachte er schließlich heraus.

"Es hieß, dass Sie mit mir sprechen wollen, Mister Shkoliov", stellte Milo fest.

"Ja... Mit mir...geht es...zu ...zu..." Er stockte. Offenbar brauchte er eine Pause. Schließlich fuhr er fort: "Ich möchte Ihnen etwas sagen... Tony Scarlatti...der Große Alte...er ist zurück!"

"Ein anonymer Anrufer informierte uns verzerrter Stimme darüber. War das Ihre Freundin Evita Jackson?"

"Ja... Ich will...dass die...Scarlatti-Familie...bezahlt!"

Es war Milo auch ohne die Äußerung klar, dass es nicht die Liebe zur Gerechtigkeit war, die den sterbenden Oleg Shkoliov dazu veranlasste, sein Wissen auszuplaudern. Vielmehr war es blanker Hass. Hass auf die Familie desjenigen, den er für den Urheber des Massakers im "Hot Spot" hielt. Ironischerweise wollte er jetzt den FBI als Werkzeug seiner Vergeltung benutzen.

"Ray Neverio... Ich weiß, wann und wo er sich mit Tony Scarlatti treffen wird! Wenn Sie wollen...ser... serviere ich Ihnen beide auf... einem...Silbertablett!"




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25 mayıs 2021
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