Kitabı oku: «Tobende Herzen», sayfa 3

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Kapitel 2 "Flamme der Eifersucht"

Kyoko biss ihre Zähne zusammen, die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar und es begann sie richtig nervös zu machen. Toya saß auf einem Ast in dem Baum nahe am Feuer und Kyoko saß alleine am Feuer. Sie hatten immer noch kein Wort zueinander gesagt und jetzt sah er sie nicht einmal an.

Sie runzelte die Stirn, fühlte sich etwas beleidigt. War es wirklich so schrecklich, sie zu küssen?

Toya saß in dem Baum und schmollte. Er hatte ihr Stirnrunzeln gesehen. War es wirklich so schlimm gewesen, wie er sie geküsst hatte? Sie hatte kein Wort darüber verloren, was er getan hatte. Es wäre ihm lieber, wenn sie ihn anschreien würde, oder irgendwas, aber er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sie gar nichts sagte. War sie so wütend auf ihn? Sollte er sich entschuldigen?

Seine Lippen wurden schmal vor Trotz. Er würde sich nicht für etwas entschuldigen, das er nicht tun hatte wollen. Sollte er es einfach ignorieren und so tun, als wäre es nie passiert? In diesem Moment wünschte er sich nur, dass alles wieder so wäre, wie es gewesen war, obwohl er selbst den Kuss nicht vergessen würde. Toya schielte wieder zu ihr hinunter und fragte sich, was durch ihren Kopf ging.

Kyoko beobachtete den Himmel als es langsam dunkel wurde. Sie wünschte sich, dass Kamui hier wäre, aber wusste, dass er erst am Morgen zurückkommen würde. Die Gesellschaft wäre ihr sehr willkommen gewesen. Im Moment würde sie sich sogar schon mit Shinbe und Suki zufrieden geben, wenn sie wieder einmal stritten. Sie grinste… das war immer unterhaltsam.

Sie spielte mit dem Gedanken, nach Hause zu gehen, aber es war schon spät und es würde Stunden dauern, um zurück zum Herzen der Zeit zu kommen, außer Toya brachte sie. Daran denkend, wie er immer reagierte, wenn sie nach Hause gehen wollte, wollte sie ihn lieber nicht bitten, sie hin zu bringen. Er schien zu meinen, dass es eine Sünde war, diese Welt auch nur für einen Tag zu verlassen. Das Allerletzte, was sie im Moment wollte, war, einen Streit mit ihm zu beginnen.

Sie griff in ihre Umhängetasche und zog ihre dünne Decke heraus, wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Vielleicht, wenn sie sich beeilte und schlief, würde jemand anders hier sein, wenn sie aufwachte… jemand außer ihm. Er benahm sich als hätte er schon vergessen, dass er sie geküsst hatte, und das nervte sie. Er sagte nicht, dass es ihm gefallen hatte. Und er entschuldigte sich nicht. Er sagte einfach gar nichts, als wäre es nie passiert.

Kyoko warf die Decke zu Boden und legte sich darauf, entschied sich, einfach hinauf in die Sterne zu sehen, die langsam auftauchten. Sie konnte nichts dagegen tun, sie war in den letzten vierundzwanzig Stunden zweimal geküsst worden und nachdem sie davor noch nie geküsst worden war, war das alles, woran sie denken konnte. Sie begann, die beiden Küsse zu vergleichen.

Kyous Kuss war kraftvoll und aufregend gewesen, obwohl er ihr auch Angst gemacht hatte, wegen dem, wer er war. Trotzdem, seine Lippen waren warm, wo sie gedacht hatte, dass sie kalt sein würde. Seine Hände auf ihrem Körper waren heiß gewesen statt der kühlen Berührung, die sie erwartet hätte. Sie stöhnte, als die Erinnerung eine Hitzewelle durch ihren Körper schoss.

Toya zuckte, als er ein leises Stöhnen von Kyoko kommen hörte. Als er auf sie hinunter sah, erkannte er, dass sie in Gedanken verloren schien. Seine Augen wurden dunkler, zu geschmolzenem Gold. Ihr Geruch veränderte sich und das zog ihn zu ihr. Er atmete den süßen Duft ein. Dachte sie an ihn?

Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Moment, wo er wieder zu Sinnen gekommen war, nachdem er sich aus seiner verfluchten Gestalt zurück verwandelt hatte. Ihre Lippen waren weich gewesen und sie hatte nicht gegen ihn gekämpft. Er konnte sie immer noch schmecken. Nichts hatte ihn je so sehr mitgenommen wie das. Kyoko war eine andere Geschichte. Wenn sie ihn nicht gerade anschrie, war sie einer der fröhlichsten Menschen, die er je gekannt hatte. Nicht, dass er viele Menschen kannte, aber doch, sie war wie sein Licht in der Dunkelheit.

Insgeheim liebte er es, sie zu schützen und sie in seiner Nähe zu haben. Das war es fast wert, dass der Schützende Herzkristall zersplittert war… fast. Nun musste er sie vor Hyakuhei und allen Dämonen um sie beschützen. Er schielte wieder auf sie hinunter und spürte, dass sie eingeschlafen war. Er wusste, wenn sie sich nicht darauf konzentrierten, den Talisman zu versammeln, dann konnte es sehr tödlich werden… zu tödlich, als dass sie in der Mitte von allem sein sollte. Darum drängte er immer darauf, dass die Gruppe weitersuchte.

Toya sprang leichtfüßig vom Baum und landete still neben ihr. Er schlich sich neben sie und setzte sich in ihre Reichweite. Das machte er oft, nachdem sie eingeschlafen war, damit er nahe bei ihr sein konnte, wenn etwas passierte, das, und die Tatsache, dass er einfach gerne nahe bei ihr war. Er entspannte sich und döste leicht. Das leiseste Geräusch würde ihn aufwecken und er wäre bereit.

Kyoko warf sich im Schlaf herum… träumte. Toya hatte gerade Hyakuhei getötet und lächelte, als er auf sie zukam, sie an sich drückte. Er sah großartig aus. Mit einem gebannten Blick in ihre Augen näherten sich seine Lippen den ihren und seine Augen wurden weich. Sie konnte die Liebe in ihnen leuchten sehen. Sie zögerte, plötzlich nicht sicher, was passierte.

„Und das Zeitportal… muss ich nicht den Schützenden Herzkristall zurück in meine Welt bringen?“, flüsterte sie besorgt.

Toya lächelte nur und schüttelte seinen Kopf. „Weißt du nicht, dass ich dich liebe und dich nie gehen lassen würde?“ Er senkte seine Lippen auf die ihren und der Kuss raubte ihr den Atem. Er war tief und leidenschaftlich. Er fühlte sich so wirklich an. Sie schloss ihre Augen und der Kuss veränderte sich.

Der Kuss war hungrig und gefühlvoll gleichzeitig. Als sie den Unterschied bemerkte, öffnete sie ihre Augen und starrte in die goldenen Augen von Kyou. Sie konnte seine Hände auf ihrem Körper fühlen, die sich langsam bewegten und sie herausforderten, zu reagieren. Sie ergab sich dem Gefühl und schloss ihre Augen wieder.

In diesem Moment veränderte sich alles und Kyoko fühlte, wie ein kalter Schauer über ihren Rücken lief. Die warmen Lippen wurden glühend heiß und sie spürte das Böse, das von ihnen abstrahlte. Die Hände, die ihren Körper streichelten, waren wie Feuer und die Klauen rissen blutige Spuren überall, wo sie sie berührten. Ihre Augen öffneten sich schlagartig um in nachtschwarze Augen zu sehen… Hyakuhei.

Sie hörte ihn mit einer weichen, verführerischen Stimme mit bösem Unterton flüstern: „Niemand kann dich retten.“

Kyoko begann, sich zu wehren und konnte sich selbst schreien hören, aber er war zu stark. Er hielt sie mit einem eisernen Griff fest. Sie schrie wieder, versuchte, ihn abzuschütteln. Die Hände, die sie nach unten drückten, verschwanden und sie konnte fühlen, wie sie gegen etwas Hartes gedrückt wurde.

„Kyoko, wach auf… Kyoko.“ Warte… das war nicht Hyakuhei… sie hörte auf, sich zu wehren. Sie fühlte, wie eine Hand über ihr Haar strich, sie streichelte und sie fühlte sich sicher.

Langsam öffnete sie ihre Augen und konnte dunkles Haar mit silbernen Strähnen sehen. Sie war an Toyas Brust gedrückt und er hielt sie… wiegte sie langsam hin und her. In dem Glauben, dass sie immer noch träumte, kuschelte Kyoko sich an ihn und schloss ihre Augen wieder, wollte nicht, dass dieser Traum aufhörte.

Solange Toya sie hielt, würde Hyakuhei nicht in ihre Träume zurückkommen, um sie heimzusuchen. Sie lag praktisch in seinem Schoß und sie konnte ihn hören. „Es ist alles gut, Kyoko. Ich habe dich. Es ist jetzt wieder gut. Schhh…“ Sie konnte fühlen, wie ihr Körper noch zitterte von dem Traum, aber Toyas sanfte Stimme beruhigte sie. Das Geräusch seines Herzschlages sang sie sicher in einen traumlosen Schlaf.

Toya konnte fühlen, dass sie sich wieder beruhigte. Er hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen, wie sie im Schlaf so um sich geschlagen und geschrien hatte. Was auch immer es gewesen war, es hatte sie zu Tode erschreckt und sie hatte ihn zu Tode erschreckt. Er zog sie so fest an sich, dass sie praktisch in seinem Schoß lag. Er hielt sie fest an sich gedrückt, als ihr Zittern langsam verging. Ihre Wange lag an seiner Brust und er hielt seine Arme schützend um ihren Körper. Sie war für ihn leicht wie eine Feder und Toya liebte das Gefühl, sie so festzuhalten.

„Schhh… Ich habe dich. Dir wird nichts passieren. Ich werde es nicht zulassen. Schlaf jetzt wieder, Kyoko.“ Er wiegte sie sanft, während seine Fingerspitzen ihr Haar aus ihrem Gesicht strichen. Ihr Gesicht war von dem Traum gerötet und ihre Augen waren geschlossen… aber er spürte, dass sie wusste, dass er derjenige war, der sie hielt. Sein Herz setzte kurz aus als er daran dachte, dass Kyoko wusste, dass er sie festhielt und sich nicht darüber beschwerte.

Sie war gerade wieder am Einschlafen, als er sanft ihre Wange berührte, sie streichelte, ihre seidige Haut fühlte. In ihrem Schlaf sah sie aus wie ein Engel in seinen Armen… sein Engel. Das war es, was er wollte. Er würde nie zulassen, dass jemand sie ihm wegnahm, nicht die Dämonen und schon gar nicht seine Brüder.

Langsam, damit sie nicht aufwachte, lehnte sich Toya zurück auf die Decke und legte sie beide wieder hin, zog die Decke über sie. Er hielt sie weiterhin fest,drückte ihren Körper an den seinen und rollte sich um sie zusammen in einer schützenden Umarmung. In seinem ganzen Leben hatte er es noch nie so gemütlich gehabt und es dauerte nur eine Minute, bis er in den ersten tiefen Schlaf fiel, seit… ewig.

Mehrere Stunden später fühlte Kyoko Wärme und griff danach. Sie erstarrte. Langsam, als hätte sie Angst, die Wahrheit zu erfahren, drehte sie ihren Kopf zur Seite, gerade als Toya sich aufsetzte.

Als er fühlte, wie sie sich bewegte, runzelte er die Stirn, wusste, er hätte schon vor Stunden aufstehen und von ihr weggehen sollen.

Kyoko sah neugierig zu ihm hoch, versuchte, seine Augen zu sehen, aber sein Kopf war gesenkt, und sein Haar fiel in sein Gesicht, verdeckte seinen Ausdruck. Er stand auf, ohne etwas zu sagen, und ging weg in das Gebüsch, das das Lager umgab.

Kyokos Augenbrauen senkten sich verwirrt. Er hatte in der Nacht hier mit ihr geschlafen? Dann kam eine Erinnerung zurück. Sie erinnerte sich an einen Traum und Toya… Sie zog scharf die Luft ein. Es war kein Traum gewesen. Er hatte sie in der Nacht gehalten. Sie sah auf die Decke hinunter, die seinen Abdruck noch behalten hatte. Er musste neben ihr eingeschlafen sein. Sie lächelte ein geheimes Lächeln, griff hinüber und fuhr mit ihren Fingern den Abdruck nach, den er hinterlassen hatte.

Sie sah hoch als Kamui auf die Lichtung kam. „Hallo, Kamui. Schön, dass du zurück bist.“ Sein zerzaustes Haar glänzte mit den violetten Strähnen in der Morgensonne und seine Augen zeigten die schönsten Farben. Diejenigen, die nahe genug waren, es zu sehen, wussten, dass sie vielfarbigen Glitter in den Iris hatten, aber für Kyoko war es sein Lächeln, das ihn unwiderstehlich machte.

Kamui sah sich um, erkannte, dass sie alleine war und fragte sie wieso. „Wo sind alle? Sind Suki und Shinbe noch nicht zurück? Und wo ist Toya?“ Kamui zog einen Beutel von seiner Schulter und stellte ihn mit erhobenen Augenbrauen vor Kyoko.

„Nein, noch nicht, aber Toya sollte gleich zurück sein. Was hast du da?“ Kyoko sah zu, wie Kamui begann, Essen aus dem Beutel zu ziehen.

„Sennin schickt dies hier und sagt, dass wir es genießen sollen, nachdem wir kaum einmal ein wirklich gutes Mahl bekommen, außer, wenn du etwas aus deiner Zeit mitbringst.“ Kamui sah zu ihr hoch, seine großen Augen funkelnd in allen Farben des Regenbogens und freute sich sichtlich über ihren Gesichtsausdruck, als sie die Süßigkeiten sah, die mit dem kleinen Festmahl geliefert wurden. „Komm schon, lass uns reinhauen“, beschloss Kamui.

„Nun, du bist heute früh zurück, Kamui“, sagte Toya gelangweilt als er zurück auf die Lichtung spazierte. Er schielte zu Kyoko, einige unleserliche Emotionen standen in seinen goldenen Augen geschrieben, dann sah er schnell wieder weg.

Kamui schaute zu Toya hoch. Sie stritten sich oft, aber in Wirklichkeit hatte Kamui sehr viel Respekt vor Toya. Er hatte sich sehr verändert, seit er so viel Zeit mit Kyoko verbrachte. Nach Kamuis Meinung machte Kyoko Toya zu einer besseren Person.

„Sennin sagte, dass der Wald im Osten in der letzten Woche von einem Dämonenaufstand terrorisiert wurde. Talismane könnten damit zu tun haben, also sollten wir gehen und nachsehen.“ Während er die letzten Worte sagte, stopfte Kamui ein würziges Stück Brot in seinen Mund.

„Hey, du lässt mir auch etwas davon übrig, nicht wahr, Kamui?“ Toya setzte sich neben sie und begann auch selbst zuzulangen.

Kyoko grinste, als sie zusah, wie sie sich um einen Erdbeer-Reis-Kloß stritten, den Sennin geschickt hatte. Das Gefühl der Normalität, das damit kam, dauerte allerdings nicht lange an.

Toya spannte sich an, als er einen Geruch in der schwachen Brise spürte. „Verdammt!“ Er sprang auf seine Füße und seine Augen wurden zu dünnen Schlitzen. „Was, zum Teufel, will er?“

Ehe Kyoko auch nur fragen konnte wer, blies ein Windstoß über die Lichtung und hielt nur einen halben Meter vor ihr an, brachte Toya aus dem Gleichgewicht. Kyoko starrte plötzlich in die eisblauen Augen von Kotaro, einem der fünf Beschützer. Ebenso wie Kyou jagte er die Talismane alleine, suchte nach Hinweisen darauf, wo Hyakuhei sich versteckte.

Er war Perfektion, mit schlanken Muskeln und vom Wind zerzaustem, ebenholzschwarzem Haar, das am Rücken länger war, und eisblauen Augen. Er war ganz in Schwarz gekleidet, ein violettes Unterhemd schimmerte durch. Er und Toya konnten einander nicht ausstehen, aber das war hauptsächlich deshalb, weil Kotaro jedem erzählt hatte, dass Kyoko ihm gehörte.

„Guten Morgen, Kyoko“, sagte Kotaro mit einer weichen, männlichen Stimme, nahm ihre Hände in die seinen und hob sie vor sich hoch. „Wie geht es meiner zukünftigen Braut heute Morgen?“ Er starrte tief in ihre Augen, sodass sie errötete.

Egal wie oft Kyoko ihm sagte, dass sie nicht ihm gehörte, und auch sonst niemandem, nannte er sie immer noch mit solchem Selbstvertrauen und so viel Charme seine zukünftige Braut.

„Kotaro, verdammt! Lass Kyoko los, und wieso passt du nie auf, was du tust?“, knurrte Toya ihn an, als er sich von dem Baum wegdrückte, in den er von Kotaros Beschützer-Wind praktisch geschleudert worden war.

Kotaro rümpfte seine Nase und machte sich nicht einmal die Mühe, Toya anzusehen als er einfach nur einen bösen Blick in die ungefähre Richtung seines Bruders warf. „Ich wusste, dass ich dich irgendwo roch“, sagte er beleidigend.

Kamui beobachtete verwundert, wie Toya scheinbar unter Strom zu stehen schien, und er wusste, dass er mit jeder Sekunde wütender wurde. Er rutschte näher zu Kyoko und flüsterte: „Äh, Kyoko, du solltest das vielleicht beenden, bevor es anfängt.“ Wissend, dass Kyoko das einzige war, was sie davon abhielt, einander in Stücke zu reißen, machte Kamui sicherheitshalber einen Schritt von dem Trio weg.

Kyoko wusste, dass Kotaro harmlos war… nun, zumindest für sie. Sie nahm ihre Hände aus den seinen… immer noch rot weil er sie auf diese Art anschaute. Sie konnte tatsächlich die Liebe und Fürsorge in seinen eisblauen Augen leuchten sehen.

„Kotaro, was bringt dich hierher?“, fragte sie, um seine Aufmerksamkeit von Toya abzulenken.

Kotaro lächelte, vergaß Toya sofort und beantwortete ihre Frage: „Ich habe gehört, dass es im Osten, nahe dem Wald Unruhen gibt. Ich hatte gehofft, Hyakuhei zu finden und ihn für dich umzubringen, sodass du schneller meine Braut werden kannst, meine süße Kyoko.“ Oh, er liebte Kyoko wirklich, aber er liebte es auch, an Toyas Käfig zu rütteln.

Kyoko wurde noch ein paar Töne röter, als sie seine Worte hörte. Ihre Lippen öffneten sich, um etwas zu sagen, aber als sie den Faden wieder verlor, gab sie einfach auf.

Toya hatte genug Unsinn von dem dummen Lufthirn gehört. Indem er sich vor Kyoko stellte, blockierte er Kotaros Blick und knurrte tief in seiner Kehle: „Hau ab!“ Er zog seine goldenen Augen zusammen und schenkte ihm einen bösen Blick. „Wir brauchen deine Hilfe nicht, um Hyakuhei loszuwerden. Also wieso versuchst du nicht einfach, uns aus dem Weg zu gehen, und lässt Kyoko, verdammt noch mal, in Ruhe?“

Kotaro tat als wäre Toya gar nicht da. So schnell, dass sie nur Schatten sehen konnte, rauschte er an Toya vorbei, um einen liebevollen Kuss auf Kyokos Wange zu setzten. Dann zwinkerte er ihr zu und war genauso schnell verschwunden, wie er aufgetaucht war.

Toya ballte seine Fäuste an seinen Seiten. Er war so wütend, dass er das Gefühl hatte, zu explodieren. Wieso wollten plötzlich alle Kyoko küssen? Sie gehörte ihm, verdammt!

„Kotaro, komm zurück und kämpfe, du Miststück!“, schrie er, so laut er konnte.

Kyoko wandte sich Kamui zu als wäre nichts geschehen. „Also ich nehme an, Sennins Information stimmt.“

Toya gab auf und drehte sich um. „Kommt, lasst uns unsere Sachen packen. Wir können Suki und Shinbe unterwegs abholen. Wir müssen sowieso dort vorbei, wo sie sind, um zum östlichen Wald zu gelangen.“ Er war immer noch wütend auf seinen lüsternen Bruder, dafür, dass er Lügen über Kyoko verbreitete. Er würde sie Kotaro nie überlassen und er konnte es nicht erwarten, ihn wieder zu treffen und ihn zusammenzuschlagen, damit er das auch wusste.

Kyoko wusste, dass Toya eifersüchtig auf Kotaro war. Aber so wie sie das sah, konnte Kotaro ihr wenigstens seine wahren Gefühle sagen, während Toya sie immer noch im Unklaren ließ. Sie bückte sich hinunter und begann, das übrig gebliebene Essen aufzusammeln, sodass sie es später mit den anderen teilen konnten.

Toya kniete sich vor ihr nieder, wartete darauf, dass sie auf seinen Rücken kletterte. Sie würden so schneller sein, und das war die einzige Möglichkeit, wo er sie halten konnte, ohne dass jemand sie dafür schief ansah.

Kyoko hielt ihren Atem eine Sekunde lang an und ließ ihn dann langsam aus, wollte nicht, dass dies irgendwie anders war, als die anderen Male, wo sie es getan hatte… aber das war es. Sie schlang ihre Arme um seine Brust während seine Hände sich unter ihre Knie legten, um sie fest an seinen Rücken zu drücken. Sie schielte hinauf zum Himmel und fragte sich, ob das Schicksal sie schon auslachte.

Kamui lachte innerlich über Toyas Verhalten, jedes Mal, wenn jemand anders um Kyokos Aufmerksamkeit warb. Nachdem sie verschwunden waren, hob er den Beutel mit dem Essen auf als durchsichtige Flügel in Erscheinung flimmerten und einen Regen vielfarbigen Sternenstaubs über die Lagerstelle niederregnen ließen, die auf magische Weise jeden Hinweis darauf, dass hier je jemand gewesen war, auslöschten.

Als er Kaens Anwesenheit hinter sich fühlte, bemerkte er: „Es scheint, dies wird ein interessanter Tag werden. Wollen wir ihnen nach?“ Seine Füße verließen den Boden, als er ungesehen hinter ihnen her schwebte.

Insgeheim liebte Kyoko es, auf Toyas Rücken zu reiten, wenn sie in Eile waren. Sie konnte die Muskeln fühlen, wie sie sich unter ihr zusammenzogen und streckten. Sie legte ihre Wange auf seine starke Schulter und hielt sich fest während sein langes Haar um sie floss, ihr Gesicht kitzelte. So wie er sich bewegte, schien es, als würde sie gar nichts wiegen, während er von Ast zu Ast sprang, manchmal am Boden landete nur um dann wieder hoch in die Bäume hinauf zu schießen. Er schien die Höhen zu lieben.

Toya liebte es, wenn Kyoko auf seinem Rücken ritt, aber das würde er ihr nie erzählen. Es gab ihm ein gutes Gefühl, wenn sie sich an ihn klammerte, um sich festzuhalten. Manchmal rannte er schneller, nur damit sie sich noch fester halten musste, mit ihren Beinen an seinen Seiten und ihren Armen um ihn geschlungen. Darum hatte er in ihrer Gegenwart nie seine Flügel gezeigt.

Manchmal legte sie ihre Wange an seinen Rücken und er konnte fühlen, dass sie es genauso sehr genoss wie er. Seine Gedanken wanderten wieder zu dem Wald im Osten. Der Schützende Herzkristall war schon halb aufgesammelt und Hyakuhei hatte mittlerweile das meiste davon. Die Lage wurde sehr gefährlich und er würde wachsam sein müssen.

Er fühlte, dass er Kyoko mit seinem Leben beschützen musste, besonders wenn die Gefahr überall war, wo sie hingingen. Der Dämon, den er gestern bekämpft hatte, war nur eine Vorwarnung gewesen. Toya legte einen Zahn zu, hoffte, dass sie Suki und Shinbe auf deren Weg zurück zum Lager treffen würden, damit sie sich beeilen konnten und den Osten erreichten, bevor Kotaro und Kyou ankamen.

Hoch über ihnen flog Kyou durch den Himmel, ausdruckslos, wie die Erscheinung eines Gottes. Seine Kleider flossen um ihn, als er den Osten in der Ferne mit seinem Blick absuchte. Also der östliche Wald war es, wo die Anwesenheit von Hyakuhei verschwunden war. Das war auch die Richtung, in die Toya und die Priesterin unterwegs waren. Seine Lippen bogen sich aufwärts zu der leisesten Andeutung eines Lächelns.

„Ho!“, rief Toya, als er eine Bewegung in der Ferne sah. Von Baum zu Baum und Ast zu Ast hinunter springend, landete er elegant vor Shinbe und Suki.

Kyoko rutschte von Toyas Rücken und ging schnell zu ihnen, lächelte ihre Freunde an. „Wir haben gerade erfahren, dass es der östliche Wald ist, wo wir hin sollten“, berichtete Kyoko.

Shinbes Kopf hob sich ruckartig und er sah hinüber zu Toya. „Oh ja? Was geschieht in der Gegend?“, fragte er und ging auf Toya zu, um die Sache zu besprechen. Kamui trat aus dem Waldrand, um sich zu den Beschützern zu gesellen, für die Besprechung. Er nickte als Kaen aus dem Nichts auftauchte, wie er es oft machte, wenn die Zeit reif war.

Kyoko flüsterte zu Suki, zog sie zur Seite, weg von den anderen: „Aber erzähl, wie war dein Besuch?“ Sie legte ihren Kopf zur Seite und grinste.

Suki verdrehte ihre Augen in die Richtung von Shinbe. „Kannst du dir vorstellen, dass dieser Idiot versuchte, mich zu küssen?“ Sie verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und schoss scharfe Blicke auf den Rücken des missratenen, violetten Beschützers.

Toya zuckte durch sein außerordentliches Gehör. Er hatte Sukis Bemerkung gehört und als Kyoko sie hörte, sah sie genau zu ihm und ihre Blicke trafen sich. Sie drehte ihr Gesicht weg, um die Röte zu verstecken, die über ihre Wangen kroch, aber nicht ehe Suki und Shinbe beide sie bemerkten.

Shinbe beugte sich zu seinem Bruder und sprach leise. „Was ist zwischen euch vorgefallen, während wir weg waren, Toya?“ Er fühlte einen Blitz der Eifersucht durch ihn schießen, aber versuchte, ihn zu ignorieren, da er wusste, dass es hoffnungslos war. Kamui kam auch einen Schritt näher und wartete darauf, die Antwort zu hören.

Toyas Augen wurden groß und die feinen Haare in seinem Nacken stellten sich auf, sodass er mit einem schuldbewussten Blick einen Schritt von ihnen weg machte. „He, nichts ist vorgefallen.“ Er verschränkte seine Arme und schaute sie böse an, niemand sollte es wagen, seine Lüge anzuzweifeln.

Suki ergriff Kyokos Arm und zog sie diesmal ein gutes Stück von den Männern weg. „Okay, raus damit. Was habe ich verpasst?“, fragte sie, ihre Lippen zuckend vor kaum unterdrückter Freude. Schon seit Suki Kyoko kennengelernt hatte, hatte sie das Gefühl, sie schon immer gekannt zu haben. Sie liebte sie wie eine Schwester und in diesem Moment spürte sie, dass etwas geschehen war.

Kyoko konnte Suki nicht in die Augen sehen und ihr Gesicht war noch immer stark gefärbt.

„Kyoko, los“, flehte Suki.

Kyoko sah zu ihrer besten Freundin hoch, die zumindest fünf Zentimeter größer war, und zuckte die Schultern. „Gut, ich bin geküsst worden, das ist alles.“ Sie verdrehte schnell ihre Augen und versuchte, die Sache herunter zu spielen.

Suki schielte zu Toya hinüber. „Also hat er dich endlich geküsst, ja?“ Als sie ihren Blick wieder Kyoko zuwandte, lächelte sie wissend bis sie Kyokos Kopfschütteln sah. Suki runzelte die Stirn. „Es war Toya, der dich geküsst hat? Nicht wahr, Kyoko?“ Sie hob verwirrt eine Augenbraue.

Kyoko stöhnte. „Es ist eine lange Geschichte, also mache ich es sehr kurz. Drei verschiedene Männer haben mich nun geküsst und alle in der Zeit, während du weg warst. Und nein, ich habe keinen von ihnen gebeten, mich zu küssen. Also noch einmal, es ist Keine Große Sache!“ Sie betonte die letzten drei Worte.

Sukis Mund öffnete sich als sie auf ihre Freundin starrte. Inzwischen spannte Toya sich an, als er hörte, wie Kyoko sagte, dass es keine große Sache war. 'Nun, jetzt weiß ich, was sie denkt', dachte Toya innerlich mit einem Stirnrunzeln als er sich wieder seinen Brüdern zuwandte und sich darauf konzentrierte, ihnen zu erzählen, was er über die Gegend des östlichen Waldes wusste.

Suki fand endlich ihre Stimme wieder, aber sprach leise: „Kyoko, wer hat dich geküsst?“ Als sie sah, wie Kyokos Lippen sich aufeinander pressten, seufzte Suki. „Gut, ich will wissen, wer dich als erstes geküsst hat.“

Kyoko drückte ihre Augenlider aufeinander. „Kyou war der erste.“

„Kyou!“, rief Suki und schlug sich dann schnell ihre Hand vor den Mund und zog ihren Kopf ein.

Toyas Hand ballte sich zur Faust als er sich bemühte, seine Wut zu unterdrücken. Er drehte sich um und schickte einen bösen Blick in Kyokos Richtung ehe er schnell die Entfernung zwischen ihnen überbrückte, denn die Unterhaltung gefiel ihm gar nicht. „Wir haben keine Zeit für diesen Unsinn!“, schnaubte er und starrte böse auf die Frauen. „Wir müssen los und die Talismane finden, bevor der Feind sie alle in die Hände bekommt.

Kamui nickte: „Ja, Kotaro kam zum Lager und sagte, dass er auf dem Weg in dieselbe Richtung war, gerade bevor er Kyoko auf die Wange küsste und abhaute.“

Toyas Fingerknöchel trafen Kamuis Hinterkopf und er knurrte.

„Auu, wofür war das jetzt? Ich habe nichts getan.“ Kamui rieb die Beule, die sich auf seinem Kopf formte, seine großen Sternenstaub-Augen tränten. Es war offensichtlich nur zur Show, denn innerlich konnte er sich kaum halten vor Lachen über den Ausdruck, der auf Toyas Gesicht erschienen war.

Sukis Augen wurden groß. „Kotaro auch!“ Sie riss ihren Kopf herum, sah in Kyokos Richtung und fragte sich, was, um alles in der Welt, vor sich ging.

Shinbe stellte sich neben Toya. „Und, was ist schon dabei?“

Toya starrte ihn nur böse an, als wollte er ihn davor warnen, noch ein weiteres Wort zu sagen.

Suki ergriff Shinbes Arm und zog ihn von Toya weg, ehe er wie Kamui mit einer Beule auf seinem Kopf endete.

Toya wandte seinen bösen Blick Kyoko zu.

Sie richtete sich auf und starrte zurück. „Was ist dein Problem? Und schlag Kamui nicht!“, rief sie, während sie sich vor den Beschützer stellte, wie um ihn zu schützen. Sie hatte keine Ahnung davon, dass Kamui nun hinter ihr stand und Toya angrinste als hätte er gerade einen Punkt gegen ihn gewonnen.

Suki wusste, dass es Streit geben würde. Kyoko an der Hand ergreifend, zog sie sie hinter sich her, den Pfad hinauf. „Komm, Kyoko, lass uns schon mal gehen.“ Suki gab ihr keine Zeit zu widersprechen, als sie sie hinter sich her zog.

Sich nicht so sicher fühlend, alleine zurückgelassen in Toyas Reichweite, rannte Kamui den Frauen nach und überließ Toya, der ihre Rücken anstarrte, sich selbst.

Als sie einmal weit genug von Toya weg waren, wandte sich Suki zu Kyoko. „Also, würdest du mir jetzt bitte erzählen, was, zum Teufel, vorgefallen ist? Wieso hat Kyou dich geküsst?“ Suki schrie beinahe, sah besorgt auf ihre Freundin. Der Gedanke, dass Kyou jemanden küsste, war einfach… verstörend.

Kyoko zuckte die Schultern. „Ich habe nicht die geringste Ahnung, wieso er es getan hat. Ich schwamm. Er schwebte herunter und erschreckte mich zu Tode. Ehe ich wusste, was er tat, küsste er mich, dann verschwand er, ohne ein Wort gesagt zu haben.“

Kamui fühlte sich, als hätte ihn jemand in den Magen getreten. Er stellte sich schnell hinter Kyoko und legte eine feste Hand auf ihre Schulter. „Kyoko, hat er dich markiert?“, fragte er mit angespannter Stimme.

Kyoko runzelte die Stirn. Sie wirbelte herum und hielt Kamui mit einem verwirrten Blick fest. „Toya hat dasselbe gefragt. Was bedeutet das? Mich markieren? Wie?“

Kamuis Lippen wurden schmal. „Wenn Kyou dich küsst, so aus dem Blauen heraus, das bedeutet, dass er vor hat, dich zu seiner Lebenspartnerin zu machen.“

„Was!“, rief Kyoko und stemmte ihre Hände in ihre Hüften. „Du machst Scherze.“

„Kein Scherz… mit diesem Kuss hat Kyou schon begonnen, dich für sich zu beanspruchen.“ Schatten traten in Kamuis Augen als wollten sie die Worte unterstreichen. „Nun wird er dich verfolgen, Schritt für Schritt, bis er dich markiert und dich in Besitz nimmt.“ Er ließ seine Hand von ihrer Schulter fallen. „Ich nehme an, du würdest es sehen wie Dates.“

Als er plötzlich mehr verstand, als er wollte, pfiff Kamui zwischen seinen Zähnen. „Darum ist Toya so aufgebracht, und dann kommt Kotaro angeweht und küsst deine Wange. Das ist dasselbe. Auch er ist nun dein Date.“

Kyoko wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie stand eine Minute lang einfach nur da. Dann sah sie über Kamuis Schulter und bemerkte Toya und Shinbe, die hinter ihnen kamen, immer noch beschäftigt damit, ihre nächsten Aktionen zu planen, wenn sie nach Osten gingen.

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