Kitabı oku: «The Rising of the Shield Hero – Light Novel 02», sayfa 4

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Kapitel 3: Filo

Am nächsten Tag war es schon spät am Morgen, als Raphtalia endlich aufwachte. Sie hatte verschlafen, da wir bis spät in die Nacht aufgeblieben waren. Sie hatte die ganze Zeit mit einem Zauberbuch in der Hand vor sich hin gemurmelt. Und ich? Ich hatte Heilkräuter abgekocht und zu Arzneien verarbeitet.

Nun bereitete ich unseren Aufbruch vor, um die verschlafene Zeit wieder wettzumachen.

»Guck mal, ich glaube, es schlüpft!«

Ich hatte das Ei, das ich am Vortag gekauft hatte, im Gasthauszimmer ans Fenster gelegt. Nun hatte Raphtalia bemerkt, dass sich Risse in der Schale bildeten.

Irgendetwas Weiches, Lebendiges guckte hindurch: Fell oder Federn.

»Echt?«

Es war interessant, die Geburt eines Lebewesens mitanzusehen.

Ich ging hinüber, um die Risse genauer in Augenschein zu nehmen. Mit einem Knacken klafften sie weiter auf und das Babymonster streckte seinen Kopf hindurch.

»Piep!«

Es hatte weiches, rosafarbenes Gefieder. Dann blickte es mich direkt an.

»Piep!«

Übermütig sprang es hoch und prallte gegen mein Gesicht, was wie immer überhaupt nicht weh tat.

Ganz schön quietschfidel, dieses Neugeborene!

»Was ist das für eins? Es gehört zur Vogellinie, also ein PikyuPikyu?


PikyuPikyus waren so etwas wie deformierte Geier und konnten nicht allzu hoch fliegen. Von der Gestalt her konnte es gut ein Jungvogel dieser Art sein. Im Vergleich zu Ballonmonstern waren sie behände und mit seinem Schnabel würde es hoffentlich zu Angriffen fähig sein, wenn es einmal ausgewachsen war.

»Hmm … Ich kenn mich leider nicht gut mit Monstern aus«, sagte Raphtalia ratlos.

»Macht nichts. Wollen wir die Dorfbewohner fragen?«

Allzu gefährlich war es bestimmt nicht, schließlich wurden sie offiziell in einer Lotterie angeboten. Konnte daher schon sein, dass sie wussten, um was es sich hierbei handelte.

Als ich die Hand nach dem Küken ausstreckte, hüpfte es drauf, lief über meinen Arm bis zur Schulter hinauf und sprang auf meinen Kopf.

»Piiiep!«

Es schmiegte sich an mich. Eigentlich … war es ganz niedlich.

»Hi hi, es glaubt, du bist seine Mama!«

»Na ja, so läuft das mit der Prägung.«

Das steckte in ihnen drin: Ich war sein erstes sich bewegendes Gegenüber gewesen, es hielt mich für ein Elternteil.

Als ich die Eierschale wegräumen wollte, reagierte mein Schild. Das war doch überhaupt die Idee: Wenn ich dem Schild die Bruchstücke gäbe, würde ich vielleicht herausbekommen, um was für ein Monster es sich handelte! Gesagt, getan.

Bedingungen erfüllt für: Monster User Shield
Bedingungen erfüllt für: Monster Egg Shield
Monster User Shield
Fähigkeit nicht freigeschaltet … Ausrüstungsbonus: Monsterentwicklungsunterstützung (klein)
Monster Egg Shield
Fähigkeit nicht freigeschaltet … Ausrüstungsbonus: Kochen 2

Das waren andere Schilde, als ich erwartet hatte. Sie schienen jedoch praktisch zu sein, daher verwandelte ich meinen Schild vom Slave User Shield II, den ich gerade freispielte, in den Monster User Shield.

»Hast du irgendwas rausgekriegt?«

»Nein, aus den Schildnamen ist es nicht ersichtlich.«

Um was für ein Monster handelte es sich nun bei diesem Küken? Hoffentlich wusste es irgendjemand im Dorf.

Während wir durch den im Wiederaufbau begriffene Ort gingen, dachte ich darüber nach, wo wir heute aufleveln sollten.

Eignete sich vielleicht das Sumpfland westlich des Dorfs am besten? Beim letzten Mal hatten wir die Berge im Nordwesten erkundet, nun wollte ich weitere Stellen finden, wo es noch andere brauchbare Monster gab. Also sprachen wir einen Dorfbewohner an.

»Oh, der Held des Schildes!«

»Morgen.«

»Guten Morgen!«

Wir hatten hier schon mal eine Woche verbracht. Zudem hatten wir das Dorf vor der Welle beschützt, daher erkannte man mich natürlich.

Er verbeugte sich tief. Das wurde mir so langsam peinlich.

»Piep!«, verkündete vergnügt das Küken auf meinem Kopf.

»Huch?« Der Mann zeigte mit dem Finger darauf. »Wo kommt das denn her?«

»Aus einem Ei, das mir der Sklavenhändler verkauft hat.«

»Ach so, verstehe.«

»Weißt du vielleicht, was für ein Monster das ist?«

»Nun ja …«, sagte der Mann und beäugte das Tier. »Ist das nicht eins von denen, die die Wagen ziehen?«

In dem Fall hätte ich, da die ein bisschen teurer waren, sogar einen gewissen Profit gemacht … Falls der Mann denn recht hatte.

»Am Rand des Dorfs gibt es Weiden, dort solltet Ihr es einmal vorzeigen.«

»Na, dann versuchen wir das mal.«

Raphtalia und ich gingen den Mann besuchen, der die Ranch leitete.

Sie hatte bei der Welle beträchtlichen Schaden genommen, und offenbar war die Hälfte der gezüchteten Monster umgekommen.

»Dieses Monster ist dann also ein Filolial?«, fragte ich den Betreiber.

»So ist es.« Er nickte bekräftigend, dann hielt er das Küken hoch, um es genauer zu begutachten. »Und es sieht mir nach einem Weibchen aus! Es ist eine häufig vorkommende Art. Die kommen nicht zur Ruhe, wenn sie keinen Karren ziehen.«

»Was ist denn das für ein Leben?«

»Wieso? Ist daran irgendwas seltsam?«

Ach, wenn ich in dieser Welt wie selbstverständlich damit aufgewachsen wäre, würde es mir sicher auch nicht ungewöhnlich vorkommen.

Hmm … wahrscheinlich lag es in der Natur dieser Tiere, etwas beschützen zu wollen, Eier vielleicht oder ein Nest. Und dann gab man ihnen eben stattdessen einen Karren zum Ziehen.

»Na, dann ist es wohl eher ein Treffer als eine Niete, oder?«

Ein ausgewachsenes Tier kostete 200 Silbermünzen, und ich hatte es für 100 erworben. So betrachtet, war das doch gar nicht schlecht.

»Piep!«, schrie das Filolialküken auf meinem Kopf.

»Was fressen die denn?«

»Erst mal etwas Weiches, gekochte Bohnen zum Beispiel. Ausgewachsen sind sie dann Allesfresser.«

»Aha. Danke.«

Ich war selbst erstaunt, wie leicht mir das »Danke« über die Lippen gegangen war. Bisher hatte ich ja, offen gesagt, alle Bewohner dieser Welt als meine Feinde wahrgenommen. Ich dachte daran zurück, was wir im Schloss erlebt hatten … Vielleicht war ich ja etwas offener geworden, weil Raphtalia mich gerettet hatte.

Vorläufig würde es also reichen, das Küken mit den gekochten Bohnen zu füttern, die sie im Dorf verkauften.

»Wie wollen wir es nennen?«, fragte Raphtalia und streichelte dabei das Küken.

»Du willst einem Tier einen Namen geben, obwohl wir es vielleicht irgendwann verkaufen?«

Wenn es erst mal einen Namen hatte, dachte ich mir, würden wir eine Bindung dazu aufbauen und brächten es nicht mehr übers Herz, es zu verkaufen.

»Wollen wir es denn die ganze Zeit nur Küken oder Filolial rufen?«

»Puh …«

Ja, das wäre umständlich.

»Na dann … Wie wär’s mit Filo?«

»Das ist aber einfallslos.«

»Na und? «

»Piep!«, rief das Küken, als hätte es verstanden, dass es nun einen Namen hatte.

Wir gingen Futter für Filo kaufen, nahmen eine Mahlzeit ein, die zugleich unser Frühstück und unser Mittagessen war, und brachen auf.

»Wohin gehen wir heute?«

»Piep?«

»Also … Ich weiß noch nicht, wo das beste Jagdrevier ist. Wir werden uns wohl selbst ein bisschen umschauen müssen. Machen wir’s wie sonst auch.«

»Gut.«

Auf Raphtalia konnte ich mich immer mehr verlassen, daher müssten die Kämpfe eigentlich leichter werden.

Filo piepste unterdessen auf meinem Kopf herum. Es war zwar laut, aber auch ein bisschen angenehm.

»Da! Ein Frosch!«

Wir hatten uns dazu entschieden, heute in dem kleinen Marschland westlich von Ryuto zu jagen. Als wir dem ersten Monster gegenüberstanden, gelang es mir nicht, meine Überraschung zu verbergen. Aber das war wohl auch kein Wunder: Einem Monsterfrosch leibhaftig gegenüberzustehen war etwas anderes, als einem in einem Videospiel zu begegnen.

Hinzu kam, dass er mir bis zur Hüfte ging. Wer hätte sich da nicht erschrocken?

»Dann legen wir mal los!«

»Ah! Warte, Raphtalia!«

Sie war losgestürmt, ehe ich den Frosch in ein Gerangel hatte verwickeln können.

Wir hatten uns auf die Grundtaktik geeinigt, dass ich stets vorging.

In einem Onlinegame war es riskant, sich unvorbereitet einem unbekannten Monster zu nähern: Womöglich war es ungleich stärker als man selbst. Dann kam man vielleicht nicht nur mit Wunden davon. Im schlimmsten Fall bezahlte man mit dem Leben.

»Hiah!«

Raphtalia ließ sich nicht aufhalten und hieb mit ihrem Schwert nach dem Frosch. Das stachelte ihn allerdings nur an, sodass er ein Brüllen ausstieß.

Verdammt, was sollte das? Erst lenkte ich das Monster ab, dann griff Raphtalia an. Hatte sie unsere Strategie vergessen?

Der riesige Frosch blies dick die Backen auf, dann stieß er mit seiner spitzen Zunge nach Raphtalia.

»Pass auf!«

Ich sprang vor und wehrte den Angriff des Froschs ab. Ich würde nicht zulassen, dass Raphtalia verwundet wurde.

»Piep!«

Filo fing an, auf meinem Kopf herumzutoben, als würde sie Schatten boxen.

»Du sollst doch warten, bis ich ihn am Wickel habe!«

»Aber …«

»Kein Aber!«

Irgendwie harmonierten wir gerade nicht. Vor der Welle war nie eine derartige Diskrepanz zu spüren gewesen. Was war bloß los?

Würde Raphtalia verletzt, wäre das ihren toten Eltern gegenüber unverzeihlich. Ich war doch nun für sie verantwortlich.

Das Monster schwenkte jetzt auf mich um und stieß mit seiner Zunge nach mir.

Jawoll! Ich packte die Zunge. Meine Handgelenke knackten.

»Jetzt!«

»Verstanden!«

Als wollte sie sagen: ›Da, ich hab gewartet‹, blitzten ihre Augen auf, und sie schlug mit dem Schwert nach dem Frosch.

Der segnete ohne Weiteres das Zeitliche und wir bekamen unsere Erfahrungspunkte.

Hm … Scheint ranghöher zu sein als die Stachelschweine.

»Puh …«

Raphtalia sah mich an und wirkte irgendwie unzufrieden. Da machte sich wohl ihr hoher Ehrgeiz bemerkbar. Das musste ich im Blick behalten. Gerade in solchen Momenten wurde man leicht überheblich, und dann verletzte man sich.

»Raphtalia, lass uns so vorsichtig wie möglich vorgehen.«

»Aber bis zur nächsten Welle ist doch kaum Zeit! Jedes Monster, das wir erledigen, macht uns stärker!«

»Es sind immerhin noch anderthalb Monate. Lieber geduldig bleiben, sonst übernehmen wir uns noch und können am Ende gar nicht mehr kämpfen.«

»Das stimmt schon … Ich will nur so gern stärker werden!«

Hieß das, wir waren uns erst mal einig?

Anders als die anderen Helden wusste ich nicht, wo schwache Monster zu finden waren.

»Quäääääk!«

Wa…?! Als ich mich zu dem komischen Quaken umdrehte, sah ich, wie ein weiterer Frosch auf uns zukam – nur war er diesmal violett und doppelt so groß. Und er hatte so etwas wie einen grauen Salamander im Schlepptau.

»Piep!«

Wieder ging Filo auf meinem Kopf in Gefechtsbereitschaft.

Du kämpfst nicht mit! Auf dem Kopf wäre sie mir nur im Weg, daher steckte ich sie in meine Rüstung.

»Pie…«

»Los geht’s!«

»Nein! Ich geh vor!«

»Und was, wenn du verletzt wirst, Herr Naofumi?! Hast du mich nicht gekauft, damit ich für dich kämpfe?«

»Wenn ein Gegner stark genug ist, um mich zu verwunden, dann würde er dich umso schlimmer verletzen. Und dafür habe ich dich nicht gekauft! Okay, anfangs war’s vielleicht so, aber jetzt nicht mehr … Pass bitte besser auf dich auf!«

»Herr Naofumi …«

Damit hob ich den Schild und rannte auf unsere Gegner zu: Amethyst Big Frog und Gray Salamander hießen sie. Es war mein Glück, dass die Angriffe der Monster nicht durch meine Verteidigung zu dringen vermochten – der giftig aussehende Schleim floss einfach an meinem Schild herab.

»Ha!«

»Geschafft!«

Raphtalias Schwert durchbohrte und zerteilte beide Monster, und im Nu hatten wir sie besiegt. Wahrscheinlich lag es an der neu angefertigten Waffe. Auch die Rüstung war hervorragend, besser als gedacht sogar, wofür ich dem Waffenhändler innerlich dankte.

Wir zerlegten erst einmal die Monster und ich gab sie meinem Schild.

Das Froschfleisch … wirkte ungenießbar, womöglich war es sogar giftig. Das würde ich wohl nicht verkaufen können.

»Piep!« Filo kam aus meiner Rüstung gekrochen und nahm auf dem Kadaver eine Siegespose ein.

Eigentlich hatte sie nichts dazu beigetragen, aber sie war so niedlich, daher ließ ich sie gewähren.

An dem Tag begegneten wir überraschend vielen Monstern, die wir zudem auf effiziente Weise bezwangen.

Als schließlich der Abend hereinbrach, wurde klar, dass bei Filo etwas Seltsames vor sich ging. Selbst mir fiel das auf.

Dies war das Ergebnis des Tages:

Naofumi: Level 23
Raphtalia: Level 27
Filo: Level 12

Obwohl Filo gar nicht mitgekämpft hatte, hatte auch sie Erfahrungspunkte erhalten, war aufgestiegen und hatte sich äußerlich merklich verändert.

Das war gut. Ich wusste ja bereits, dass junge Subhumanoide körperlich wuchsen, wenn ihr Level stieg. Derselben Logik folgend wurden dann wohl auch Monster schneller groß.

Allerdings … Nun …

Gerade war Filo noch ein kleines Küken gewesen und nun musste ich sie schon mit beiden Händen halten, so groß und schwer war sie geworden. Und sie hatte eine runde einem Brötchen ähnelnde Körperform bekommen. Auch ihr Federkleid hatte die Farbe gewechselt: von einem blassen Rosa zu pfirsichfarben.

Eine ihrer Federn gab ich dem Schild.

Bedingungen erfüllt für: Monster User Shield II
Monster User Shield II
Fähigkeit nicht freigeschaltet … Ausrüstungsbonus: Monsterstatusanpassung (klein)

Die Veränderung war so gravierend, dass sie selbst mir, dem Raphtalias Heranwachsen nicht aufgefallen war, nicht verborgen blieb.

»Tschilp.«

Selbst das Piepsen hatte sich verändert.

Als ich sie absetzte, weil sie mir zu schwer geworden war, watschelte sie von alleine los.

Knuuurr …

Bei diesem Geräusch, das von Filo ausging, überkam mich ein ungutes Gefühl. Wir hatten zwar vorsichtshalber reichlich Futter gekauft, aber es war bereits alle. Wir ließen Filo, die ja angeblich omnivor war, alles fressen, was sich fand, etwa das wilde Gras am Wegesrand. Doch so viel sie auch fraß, sie war einfach unersättlich … Ein Zeichen ihres raschen Wachstums.

»Ähm … Herr Naofumi …«

»Ich weiß. Monster sind schon irre, oder?«

Dass sie an einem Tag so sehr gewachsen war … Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir auf ihr reiten konnten.

Darauf freute ich mich zwar, aber es grauste mich davor, dass sie zu einem riesigen Monster mit unreifem Geist heranwachsen könnte. Deshalb erlegte ich ihr ziemlich strenge Beschränkungen auf.

Wieder im Gasthaus, zeigte ich Filo dem Inhaber und fragte ihn, wo ich sie schlafen lassen sollte. Er führte mich daraufhin zum Pferdestall, und ich bereitete ihr aus Stroh ein Nest.

»Hm? Hier lagern ja das Fleisch und die Knochen der Chimäre!«

Es schien noch nicht verdorben zu sein. War es derart haltbar? Oder wurde es nur nicht schlecht, weil das Monster aus einer anderen Dimension stammte?

»Wir haben es aufgehängt, damit es weich wird und wir was damit anfangen können.«

»Ach so …«

In dieser Form war es wohl nicht essbar, sie mussten es erst weiterverarbeiten.

»Dann wollen wir es räuchern oder trocknen und Käufer dafür finden. Auch jetzt verkaufen wir schon was, wenn jemand was davon will.«

»Freut mich für euch.«

Es war eine recht große Chimäre gewesen, darum war noch reichlich davon übrig. So viel wie zwei Kühe vielleicht? Es war schwer zu Nahrung zu verarbeiten, aber auch zu viel, um alles für Forschungszwecke herzugeben.

»Tschilp.«

Knurr …

Hatte sie schon wieder Hunger? Wir hatten im Dorf zwar bereits zusätzliches Futter besorgt, aber auch das hatte sie in kürzester Zeit verputzt. Wie konnte in den kleinen Körper nur so viel reinpassen?

Knirsch … Knirsch Knirsch …

Hörte ich da etwa … noch immer das Geräusch von wachsenden Knochen und Fleisch?

»An einem Tag so viel zu wachsen …« Der Gastwirt blickte mich besorgt an. »Ihr müsst Euch sehr viel zugemutet haben, oder?«

»Na ja, noch ist sie erst Level 12.«

»Was? Level 12?«

Auf meine Bemerkung hin blickte er Filo erschrocken an.

»Ich hätte gedacht, dass mindestens Level 20 nötig wäre, um wenige Tage nach der Geburt schon so groß zu werden. Aber da zeigt sich eben die Macht eines Helden!«

Hm … Nun, ich hatte Entwicklungsunterstützung (klein), und es war natürlich denkbar, dass sich so der Effekt äußerte. Jedes Mal, wenn ich einen Blick in den Status warf, hatten sich die Werte wieder verändert. Ja, sie schien mitten im Wachstum zu sein.

»Tschilp!«, machte Filo fröhlich.

Wachse nur schnell, dachte ich, streichelte ihr den Kopf und als ich sie leise schnarchen hörte, ging ich mit Raphtalia wieder auf unser Zimmer. Dort büffelten wir die Schrift dieser Welt. Es war noch so viel zu tun.

Kapitel 4: Im Wachstum

Als ich am nächsten Morgen erwachte, schlüpfte ich leise aus dem Zimmer, um Raphtalia nicht zu wecken, die noch bis spät in die Nacht gelernt hatte. Ich wollte nach Filo schauen.

»Gwah!«, kam es mir entgegen, als ich den Stall betrat.

Abermals hatte sich Filo verändert und glich nun keinem Brötchen mehr. Ihre Beine hatten sich lang gestreckt, ebenso der Hals. Sie hatte nun eher etwas von einem Strauß. Eine irrsinnige Verwandlung war das. Sie wuchs ganz anders als jeder Vogel, den ich kannte. Sie reichte mir etwa bis zur Brust, aber reiten würde ich sie noch nicht können.

Knurr …

Sie schien Hunger zu haben, daher ging ich als Erstes auf der Ranch Futter einkaufen.

Wie sehr sie an nur einem Tag gewachsen war … Es hatte etwas Furchterregendes an sich.

»He, du bist erst einen Tag auf der Welt!«

»Gwah!«

Als Filo sich vertrauensvoll an mich schmiegte, musste ich automatisch lächeln.

Es war aber nicht so, dass mit einem Mal meine Tierliebe entfacht worden wäre. Voller Vorfreude fragte ich mich, was ich sie wohl alles tun lassen könnte, wenn sie ausgewachsen war. Angeblich konnte sie ja einen Karren ziehen. Das wollte ich unbedingt ausprobieren.

Wieder einmal war Filo neues Gefieder gewachsen: weiß und kirschblütenfarben gescheckt.

Ich räumte ein wenig auf, indem ich meinen Schild die herabgefallenen Federn absorbieren ließ.

Bedingungen erfüllt für: Monster User Shield III
Monster User Shield III
Fähigkeit nicht freigeschaltet … Ausrüstungsbonus: Monsterentwicklungsunterstützung (mittel)

Hm … Und ich hatte ihm nicht einmal Blut geben müssen? In dem Fall wäre es wohl einen Versuch wert, Raphtalia noch einmal die Haare zu schneiden.

Wie lebhaft Filo umherlief, obwohl sie gerade erst geboren worden war.

»Gwah!«

Zwar war sie kein Hund, aber ich spielte trotzdem Stöckchen holen mit ihr. Sie war flink: ließ den Stock gar nicht erst zu Boden fallen, sondern fing ihn aus der Luft und brachte ihn sogleich zurück. Ziemlich schlau war sie ebenfalls. Und so spielte ich weiter mit ihr, bis Raphtalia aufgestanden war. Es war schon erfrischend, ein Haustier zu haben.

Auch in meiner Welt hielten die Leute sich Hunde und Katzen, und irgendwie fand ich sie schon niedlich.

Früher hatte ich manchmal in der Schule mit streunenden Katzen und so zu tun gehabt; scheue Tiere, die sich nur dann heranwagten, wenn Futter im Spiel war, aber zu mir waren sie meistens gekommen. Während der Grundschulzeit hatte ich mit auf die Tiere dort aufgepasst. Manche Kinder hatten das nicht gemocht, weil die Hühner sie angeblich pickten, aber ich war nie gepickt worden. Wahrscheinlich hatte ich aus dem Grund nichts gegen Tiere.

»Hm.« Raphtalia war aufgewacht und hatte nach mir gesucht. »So hab ich dich ja noch nie lächeln sehen, Herr Naofumi!«

Sie klang schlecht gelaunt. Irgendetwas an meinem Lächeln musste ihr nicht gepasst haben.

»Was hast du?«

»Nichts.«

»Gwah?« Filo stupste Raphtalia sacht mit dem Schnabel an.

Sie seufzte. »Ach, was soll’s.« Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus und sie streichelte Filo mit beiden Händen das Gesicht.

»Gwaaah …«

Filo verengte behaglich die Augen zu Schlitzen und kuschelte sich an Raphtalia.

»Also, welche Gegend erkunden wir heute?«

»Wie wär’s, wenn wir ins Grasland im Süden gehen, um Filos Futterkosten zu senken?«

»Hm … Stimmt.«

In der Gegend wuchs das Gras üppig, und es gab auch viele Arten von Heilkräutern. Raphtalia hatte recht: Es war eine gute Stelle. Ein untergeordnetes Ziel war, Geld für gute Ausrüstung zu verdienen.

»Na, wollen wir dann los?«

»Gwah!«

»Ja!«

Und so gingen wir unbekümmert ins Grasland, kämpften gegen Monster und stiegen ein bisschen auf.

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