Kitabı oku: «Segel setzen (E-Book)», sayfa 8

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Präventive Strategien

In Beispiel h) wird an den Tischen geredet. Die vorgeschlagene Maßnahme ist eine Technik für Präsenz im Klassenzimmer respektive – so nennt es Nolting – eine präventive Strategie.[25] Um solche Strategien geht es vertieft in Abschnitt 3.7.

Regeln wie in den Beispielen e) bis g) und die durch Toleranzgrenzen definierte Rahmensetzung führen zum nächsten Streifen auf der Kapitänsuniform:


ABB. 19PLAUSIBEL SEIN

Wertegeleitete Rahmensetzung

Authentisch, berechenbar und ehrlich sein – was von Führungskräften gefordert wird, gilt natürlich auch für Lehrkräfte. Sie geben ihren Schülerinnen und Schülern damit Sicherheit; sie wissen so, woran sie sind, was geht und was nicht. «Ein Bild sagt mehr als hunderttausend Worte», lautet ein Sprichwort. Das lässt sich auch auf unsere Situation übertragen. Durch einen gesetzten Rahmen ergibt sich ein Bild, das ohne Worte wirken kann. Ein Vor-Bild, das vermittelt, dass die Lehrkraft weiß, was sie will und was für die Situation hilfreich sein kann, und dass sie genau diesen Rahmen auch durchsetzen wird. Damit wird die Lehrkraft auch zum Vor-Bild. Der klar gesetzte Rahmen mag für die Schülerinnen und Schüler ab und an mühsam sein, dafür bewegen sie sich darin sicher.


REFLEXION
Bieten Ihre Vorgesetzten einen Rahmen, in dessen Raum Sie sicher und geschützt arbeiten können? Was gibt Ihnen dieses Gefühl, woran erkennen Sie das?
Was würden Sie sich außerdem noch wünschen?

Kapitänin und Kapitän auf unserer Segelreise sind auch solche Vorgesetzte. Was müssen sie wohl authentisch vorleben, damit die Crew die Strapazen der Fahrt willig auf sich nimmt? Nun, sie müssten vor allen Dingen einen klaren Rahmen stecken und genau bekannt geben, was zu leisten ist und wie die Crew respektive das einzelne Teammitglied das erreichen kann. An diese kriteriengeleiteten Vorgaben müssten natürlich auch sie sich halten. Es braucht also eine Kombination aus klaren und erreichbaren Vorgaben, Vorbildfunktion und Unterstützungsangeboten mit der Möglichkeit, die Ziele immer wieder mit der oder dem Führenden abzugleichen.


REFLEXION
Wie steht es um Ihre klare Rahmensetzung? Woran können Ihre Schülerinnen und Schüler erkennen, wie der Rahmen gesteckt ist?
Welche Unterstützungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler bieten Sie, damit diese den Rahmen einhalten und mitgestalten können?
Woran können die Schülerinnen und Schüler bemerken, dass sie sich innerhalb des Rahmens bewegen? Bekommen sie nur Rückmeldung, wenn sie sich außerhalb bewegen?
Wie viel Mitspracherecht lassen Sie zu, wenn Sie sich authentisch verhalten? Was tun Sie, wenn die Schülerinnen und Schüler Ihren Rahmen so nicht akzeptieren?

Werte und Regeln/Routinen

An einen Rahmen kann man sich dann gut halten, wenn er durch Absprachen weitgehend gemeinsam abgesteckt wurde. Dadurch entsteht eine Sinnhaftigkeit für die gefundenen Regeln: Natürlich werden Sie als Lehrkraft einerseits bestimmte Vorgaben machen, die es absolut einzuhalten gilt; Sie haben schließlich die Letztverantwortung im Geschehen. Andere Dinge werden Sie in einem ausgewogenen Verhältnis gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern klären.

Sicher haben Sie mit einer Klasse schon gemeinsam nach Regeln gesucht. Ist Ihnen dabei auch aufgefallen, dass die Kinder und Jugendlichen meist sehr schnell hilfreiche Regeln nennen, wenn sie nach Vorschlägen gefragt werden? Ist das vielleicht so, weil sie sehr genau wissen, was Sie als Lehrkraft für richtig halten oder sich wünschen? Das würde bedeuten, dass es den Schülerinnen und Schülern auch deswegen schwerfällt, die Regeln für wichtig zu erachten und sie einzuhalten, weil sie oft nicht wirklich von innen kommen.

Oft beobachten wir diesbezüglich eine klassische Rollenverteilung: Die Lehrkraft besteht auf einer Regelvereinbarung und überwacht die Einhaltung. Die Schülerinnen und Schüler brechen die Regeln, bis ihnen Einhalt geboten wird. Für manche ist es interessant, ein Schlupfloch zu finden und zu nutzen, das die Lehrkraft zu spät oder gar nicht bemerkt. Fühlt sich für Sie diese Rolle der Überwacherin oder des Überwachers noch authentisch an? Würden Sie dann nicht besser bei der Polizei arbeiten? Das ist zweifelsohne auch ein interessantes und herausforderndes Berufsfeld, aber Lehrkräfte können unserer Meinung nach eine andere Wertigkeit der Kontrolle und der Begleitung vermitteln und im Schulleben integrieren.

Für eine gemeinsame Regelfindung kann eine gemeinsame Wertediskussion sehr hilfreich sein: Was ist uns wichtig? Was ist wem wichtig? Auf welches Ziel hin?

Hier könnte es sich anbieten, das Wertedreieck (Abbildung 12, hier) mit der Klasse zu besprechen. Sie selbst haben Ihre Werte ja bereits geklärt; nun könnten die Schülerinnen und Schüler darüber ins Gespräch kommen (siehe auch hier). Gemeinsam könnten sie einige als schwierig empfundene Schulsituationen nennen; dann überlegen alle, wie gewinnbringend damit umzugehen ist. Im Austausch finden und festigen sich Wertvorstellungen, die Regeln mit Sinnhaftigkeit belegen.

Sie können die auf hier beschriebene Systematik übernehmen und für die Klasse umformulieren:


SITUATIONEN, DIE WIR REGELN WOLLEN …WELCHE REGEL BRAUCHT ES, …
… um miteinander leben zu können?Dieser Wert steht dahinter:… eine Ordnung, die uns schützt?Dieser Wert steht dahinter:… damit wir alle lernen und uns entwickeln können?Dieser Wert steht dahinter:
… zu UnterrichtsbeginnRegel:Regel:Regel:
… im UnterrichtsverlaufRegel:Regel:Regel:
… bei UnterrichtsendeRegel:Regel:Regel:
… während der PausenRegel:Regel:Regel:
WELCHE EIGENE(N) SITUATION(EN) WÜRDET IHR GERNE NOCH ANSPRECHEN?Regel:Regel:Regel:

Ein Minimalkatalog an Regeln reicht aus, wenn die Werte als Basis abgesprochen sind. Sie können im Klassenzimmer ein Wertedreieck mit gemeinsam ausgefüllten Feldern aufhängen und darauf verweisen, wenn es zu Regelverstößen kommt. Werte geben Sinnhaftigkeit, und diese hilft, eigenes Fehlverhalten erkennen und einordnen zu können.


ABB. 20WERTEDREICK IM KLASSENZIMMER

Aus Werten ergeben sich also Regeln. Diese werden dann zu Routinen, wenn sie als sinnhaft erkannt und in der Folge eingeübt werden können. Die bloße Vereinbarung von Regeln und eine per Unterschrift besiegelte Verbindlichkeit führen noch nicht zwingend zur Einhaltung.

Als Lehrkräfte sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass wir auf alles, was wir erreichen wollen, im Unterricht hinführen müssen. Regeleinhaltung zu vermitteln, kann am Anfang bedeuten, dass man tatsächlich die Regel einübt. Das lässt sich gut am Beispiel des Klassengesprächs illustrieren. Hier soll meist die Regel gelten: «Wir hören einander aufmerksam zu!». Wer das nicht schon als Muster aus der Familie oder anderen Lebensbereichen kennt, kann sich nicht viel darunter vorstellen. Es kann also hilfreich sein, Zeit darauf zu verwenden, in der Klasse diese Situation zu spielen: In einem Klassengespräch üben die Schülerinnen und Schüler dann, den vorhergehenden Redebeitrag in eigenen Worten zusammenzufassen, bevor sie ihre eigene Sichtweise darlegen.

Wollen Sie sich dazu die Zeit nehmen? Wenn nicht, brauchen Sie die Regel vermutlich gar nicht erst aufzustellen. Unter «Wir hören einander aufmerksam zu!» verstehen einige Kinder nichts oder nicht das, was Sie damit meinen. Sollen sie still sein, bis sie drankommen? Dann müsste die Regel heißen «Wir sind still, solange andere sprechen!» Sollen sie im Stillen nachvollziehen, was eben gesagt wurde? Dann wäre «Wir können jederzeit wiedergeben, was im Klassengespräch geäußert wurde!» angemessener. Oder geht es darum, dass sie sich in der Diskussion aufeinander beziehen? Dann könnte die Regel erweitert werden: «Wir hören einander aufmerksam zu und gehen auf die Beiträge anderer ein!» Durch eine solche Präzisierung entsteht Klarheit, und die Regeln werden für alle plausibel.

Beim Einüben werden dann die Regeln in allen Facetten und Auswirkungen auf das eigene Verhalten erlebbar. Missverständnisse werden sicht- und klärbar. Sie wissen ja aus der Kommunikationstheorie, dass erst klar ist, was gemeint ist, wenn man sieht, was der andere verstanden hat.

Unsere Regel gründet auf weiteren Regeln, nämlich «Wir sprechen so laut, dass uns alle im Klassenraum verstehen können!» und «Wer etwas nicht versteht, fragt nach!». Auch diese Zusammenhänge ergeben sich beim Einüben und werden sinnhaft.

Inhalt und Sinnhaftigkeit der Regeln können visualisiert werden. Wir schlagen das System von Margit Weidner vor. Sie bezieht jede Regel auf zwei Aspekte, darauf, was gesehen, und darauf, was gehört wird (siehe auch Abschnitt 3.6, hier).[26] Für die beschriebene Regel könnte das so aussehen:


WIR HÖREN EINANDER AUFMERKSAM ZU!
Ich sehe …Ich höre …
–Kinder, die still sitzen.–Kinder, die sich jenen zuwenden, die reden.–Kinder, die jene aufmerksam anschauen, die reden.–Kinder, die nachfragen.–nur eine Person sprechen.–alle laut und deutlich sprechen.–«Bitte sprich lauter!»–«Ich konnte dich nicht hören/verstehen!»–ein Kind etwas wiederholen.–wie sich ein Kind auf die Vorrede bezieht.

Sitzordnung

Auch die Sitzordnung ist eine wichtige Regelung im Schulalltag, die es transparent zu vereinbaren gilt. Je plausibler sie ist, desto eher wird sie akzeptiert. Plausibilität entsteht hier vor allem durch Beteiligung.

Bekommen Sie Ihren Platz zugewiesen, wenn Sie an einer Gesamtlehrerkonferenz teilnehmen? Dürfen Sie sitzen, neben wem Sie wollen? Führen Sie manchmal ein Seitengespräch, um einen Redebeitrag zu kommentieren oder zu reflektieren? Was wäre, wenn Ihre Schulleiterin sie dann auffordern würde, Ihre Sachen zusammenzupacken und sich an einen anderen Platz zu setzen? Wie ginge es Ihnen dabei?

Nur ein Konsens über die Sitzordnung führt zu ihrer Akzeptanz. Im Gespräch über die Sitzordnung wird auf die in der Klasse benannten Werte verwiesen, etwa auf Gleichberechtigung, die bedeuten kann, dass Lernen für alle möglich sein muss und somit eine Sitzordnung vonnöten ist, die Unterrichtsstörungen weitgehend vermeidet. Bezugnahme auf die Werte Wertschätzung und Respekt bedeutet, dass man den interessierten Schülerinnen und Schülern und der Lehrkraft, die sich mit der Vorbereitung abgemüht hat, den nötigen Raum lässt. So verstehen die Kinder und Jugendlichen eher, dass nicht die Sitznachbarschaft zur eigenen Clique das primäre Kriterium für die Sitzordnung ist, sondern dass sie die Sitzordnung durch verantwortungsvolles Handeln sinnvoll mitgestalten können.

Auch die Flexibilität der Tischanordnung im Klassenzimmer kann neben dem Konsens ausschlaggebend für eine gelungene Sitzordnung sein: Wenn Sie im Klassenzimmer keine Funktionszonen einrichten können, könnten die Tische so stehen, dass ein schneller Umbau möglich ist. Das Verschieben der Tische muss eingeübt werden, damit es zur Routine wird. Dazu finden Sie nähere Ausführungen in Abschnitt 3.6., hier.

Rituale

Neben Regeln und Routinen sind auch Rituale sehr wichtig für das Leben in einem sicheren Rahmen. Rituale machen die Kinder und Jugendlichen zu Könnerinnen und Könnern. Sie können das Ritual in den Tages- oder Wochen- oder Jahreskreislauf einordnen, wissen dadurch, was auf sie zukommt, und kennen den Ablauf. Rituale entlasten auch die Lehrkraft, die auf Bekanntes zurückgreifen kann. Rituale müssen wie die Regeln schrittweise eingeführt und geübt werden.

Wie bei der Regelfindung ist es hilfreich, wenn die Schülerinnen und Schüler einem Ritual zustimmen können, es also nicht affig oder unpassend finden; es soll selbstverständlich ihren Bedürfnissen entsprechen. Auch die ständige Weiterentwicklung des Rituals muss möglich sein. Nur dann kann sich die Symbolkraft des Rituals für alle entfalten, nur so können Rituale auch als gemeinschaftsbildend erlebt werden.

Rituale nach ihrem Einsatzort im Unterrichtsalltag zu verorten, kann bei den Überlegungen für das eigene Klassenzimmer sinnvoll sein. Hier einige Beispiele:

Rituale für Anfang und Ende der Stunde/des Tages/der Woche

•Begrüßung/Verabschiedung mit Händedruck, Abklatschen oder anderen Begrüßungsbewegungen. Entweder gibt die Lehrkraft die Begrüßungsart vor, oder sie visualisiert Möglichkeiten zur Auswahl auf einem Plakat: High five, Händedruck, kurze Tanzbewegung, Umarmen, Winken, Faust geben, Namensnennung.

•Gemeinsames Rhythmusklatschen, eventuell mit Sprechgesang

•Begrüßungsreim oder -lied, eventuell in verschiedenen in der Klasse vertretenen Sprachen

•Bewegungsrunde: Jeder und jede stellt sich mit Namen und einer Bewegung vor. Die Schülerinnen und Schüler kommen dabei der Reihe nach dran, die nächsten wiederholen jeweils die Abfolge, bis sie ihren eigenen Namen plus Bewegung anfügen (ähnlich wie das Spiel «Ich packe meinen Koffer»). zur Verabschiedung kann man statt des Namens die angestrebte Tätigkeit außerhalb der Schule nennen lassen (und so einiges über seine Schülerinnen und Schüler erfahren).

•Gefühlsrunde: Wie geht es mir heute? Eventuell durch verfügbare Bilder oder Karten visualisieren.

•Partnermurmeln: Jeder und jede teilt dem Gegenüber je ein dunkles und ein helles Erlebnis vom Wochenende/vom Schultag (zur Verabschiedung) mit.

•Steh-, Stuhl-, Sitzkreis mit Erzählrunde, Komplimenterunde u. a.

•Motto des Tages/der Woche vorstellen

•Geschichte/Quiz/Rätsel/Zitat (evtl. auch in der Fremdsprache) als Einstieg; eventuell verknüpfbar mit dem Inhalt der Stunde (Einstimmung, Vorwissen usw.)

•Informationen zum Tages- bzw. Stundenablauf: gemeinsame Ziele festlegen (siehe weiter unten)

Rituale für Stille bzw. eine Phasenstrukturierung

•Klangschale oder Klangstäbe als Startsignal oder als Ruhesignal nach jeder Arbeitsphase; solange der Klang noch hörbar ist, können die Schülerinnen und Schüler langsam zum Ende kommen. Sie hören übrigens meist noch feiner als Lehrkräfte.

•Handzeichen für Stille: Lehrkraft macht das Handzeichen vor, alle Schülerinnen und Schüler machen es nach und werden still.

•Musik zum Aufräumen; diese begrenzt durch ihre Länge die Zeit fürs Aufräumen.

•Fantasiereise, Partnermassagen und Bewegungsangebote (Beispiele siehe Abschnitt 4.1).

•Lachminute/ Schweigeminute/ Streckminute/ Gähnminute[27]

•Flüsterlautstärke

•Lärmampel

•Lehrkraft nimmt einen definierten Ankerplatz ein, der für die Schülerinnen und Schüler eine bestimmte nächste Phase signalisiert.

•Große Stoppuhr/Große Sanduhr/Kurzzeitwecker aus der Küche (in ansprechendem Design), welche die zur Verfügung stehende Zeit anzeigt und dann rückwärts zählt (oder Countdown-App, Projektion an die Wand)

•Symbole, Piktogramme, welche die nächste Phase anzeigen/symbolisieren

•Pausenbuch: Alle haben ein selbst gewähltes Lesebuch zur Hand (vielleicht kann es immer im eigenen Fach im Wandregal lagern), in dem sie lesen können, wenn sie schon fertig sind oder wenn die Lehrkraft einige Minuten Vorbereitungszeit braucht.

•Verabredungskalender (Abbildung 70, hier).

Rituale für den Unterricht/Einzelarbeitsphasen

•Sichtbare Zeichen aufstellen für «Ich bin ansprechbar», «Ich möchte nicht gestört werden» oder «Ich brauche Hilfe» (Abbildung 64, hier)

•Schülerinnen und Schüler schreiben ihren Namen an die Tafel /hängen ihr Namensschild auf / klemmen ihre Namensklammer an die Leine, wenn sie Aufmerksamkeit und/oder Begleitung wünschen (bei einer Frage, für Hilfestellungen, für eine neue Aufgabe usw.).

•Roten Faden durch die Übungsstunde aufzeichnen: Zielklärungen sichtbar machen. Je nach Könnensstand verorten sich die Schülerinnen und Schüler mit Wäscheklammern oder Namenpins ihrem eigenen Ziel gemäß entlang des roten Fadens.


ABB. 21ROTER FADEN DURCH DIE STUNDE

•Tokensystem/positive Verstärkung

•Expertensystem, Helfersystem

•Reflexionsphasen als festes Ritual (während der Stunde, am Ende der Stunde/des Tages/der Woche/der Einheit) mit Impulsfragen (Abschnitt 3.6, hier und hier, Kapitel 4, hier und hier).

Rituale für das Miteinander / das Feiern

•Kommunikationsregeln

•Klassenrat

•Geburtstag feiern

•Adventszeit und andere Jahreszeiten in das Klassenzimmer bringen und gestalten

•Erster/Letzter Schultag

Rituale für die ganze Schule

•Regel / Ziel der Woche / des Monats

•Buddy-/Patensystem für Neuankömmlinge/Einstiegsklassen (Buddys können einzelne größere Schülerinnen und Schüler sein oder ganze Klassen, die die Fürsorge übernehmen, siehe Abschnitt 3.6, hier).

•SMV-Sitzungen/Klassensprechersitzungen mit Bericht in die Klassen

•Schulversammlung

•Schulfest


REFLEXION
Überlegen Sie sich, welche drei bis fünf Rituale Sie in diesem Schuljahr regelmäßig und erfolgreich durchgeführt haben, und notieren Sie diese.
Welche Rituale würden Sie nun gerne hinzufügen?
Wie wollen Sie diese Rituale einführen/besprechen/gestalten?

Kriteriengeleitete Zielformulierungen

Um als Führungskraft plausibel zu sein, braucht es auch eine klare und nach Möglichkeit kriteriengeleitete Zielformulierung. Nur wenn alle genau wissen, was zu tun ist, wenn sie Bilder dafür im Kopf haben, dann können sie diese Ziele anstreben. Ein Beispiel dafür ist die Visualisierung der Regeln, die wir auf hier in diesem Kapitel dargestellt haben. Ein anderes Beispiel könnte sein, die Sitzordnung auf Plakate zu malen und bei Bedarf aufzuhängen, damit den Schülerinnen und Schülern klar ist, wie die Tische gestellt werden sollen. Weitere Beispiele zu Visualisierungen und kriteriengeleiteten Zielvorstellungen finden Sie auf den hier und hier.


ABB. 22PRÜFEN UND PRÄMIEREN

Führung und Controlling

Führung braucht Controlling (Prüfung) und positive Verstärkung (Prämierung). Wir verwenden das aus der Wirtschaft entlehnte englische controlling statt des deutschen Wortes Kontrolle, weil damit ein Monitoring und eine Steuerung des Geschehens gemeint ist, keine Engführung. So bleibt Mitarbeitenden ihrem Reifegrad entsprechend Freiraum, sodass sie die Aufgabe noch gut selbstständig bewältigen können.

Wir haben vorhin bereits darauf hingewiesen, dass es zur direkten Kontrolle eigentlich Polizistinnen und Polizisten braucht – was Lehrkräfte nicht sein wollen. Sie führen in einem Zweiklang aus Vereinbaren und Einfordern, unterstützt durch Prüfen und Prämieren: Mit ihrer Führung holen Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler durch gemeinsame Vereinbarungen (etabliert durch Sinnhaftigkeit, Verständlichkeit und Handhabbarkeit) in die Verantwortung. Mit Controlling fordern sie das Erreichen der vereinbarten Zielsetzungen ein. Mit positiver Verstärkung lenken sie die Energie bei allen Beteiligten auf das Positive und fördern damit den Blick auf die anzustrebenden Ziele.

Gerne verweisen wir hier nochmals auf das Menschenbild, das diesem Buch zugrunde liegt, und die darauf ausgerichtete Klassenführung: Wer Kindern und Jugendlichen etwas zutraut, sie verantwortlich macht für ihr Tun, sie darin unterstützt und begleitet, der erhält das Vertrauen in Form von Respekt zurück und kann auf Mitarbeit zählen. «Vertrauensvorschuss» nennt sich das. Man vertraut, ohne im Vorhinein zu wissen, ob das Vertrauen angebracht ist. Das braucht Wohlwollen und einen festen Glauben an die Fähigkeiten des Gegenübers. Wer nicht vertraut, erzeugt kein Trauen und hat Schülerinnen und Schüler, die sich nichts zutrauen.[28] Diese können dann schön in ihrer Rolle bleiben und alles auf den Kopf stellen: Es hat keine Auswirkungen, denn die Lehrkraft traut ihnen ja sowieso nichts zu.

Vereinbarungs- und Einforderungskultur

Lehrkräfte übernehmen Vorbildfunktion und schenken den Schülerinnen und Schülern Vertrauen, indem sie ihnen Verantwortung übertragen. Dies geht mit der Verpflichtung einher, das Vertrauen nicht zu verletzen und die Verantwortung wahrzunehmen. Wenn wir aus den Kindern mündige Bürgerinnen und Bürger machen wollen, müssen wir ihnen diese Botschaft vermitteln; daran führt kein Weg vorbei. Bei Andreas Müller heißt das Verbindlichkeitskultur. Sie entsteht durch Vereinbaren und Einfordern – was für die Schülerinnen und Schüler genauso gilt wie für Lehrkräfte.[29] Ohne die Umsetzung und Verwirklichung der Vereinbarung gleiten wir in die Unglaubwürdigkeit, und alles wird beliebig. Lehrkräfte müssen also konsequent verfolgen, was vereinbart wurde – und die Schülerinnen und Schüler müssen es auch. Verlässlichkeit und Kooperation ersetzen Strafe und Sanktion. Die Kinder und Jugendlichen erleben dann im sozialen Bezug, welche Konsequenzen nicht eingehaltene Vereinbarungen haben.

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